Die gesamte Bibel hindurch sehen wir, wie Gott in verschiedener Weise mit Situationen umgeht. Er macht deutlich, dass sein Gesetz nach wie vor gilt und dass er will, dass wir uns daran halten. Wir sehen Beispiele, in denen er seine Gesetze und Urteile kühn verkündet, und wenn er seinen Standpunkt klar machen will, dann wird sehr deutlich, dass es sein Wille ist, der geschieht. Wenn er eine Absicht für Sie und mich hat, dann wird er da sein, um uns zu leiten, zu prüfen, und um uns erkennen zu lassen, was seine Absichten für unsere Zukunft sind. So wie Gott kühn ist, so sollen auch wir Kühnheit an den Tag legen, wenn es um sein Gesetz geht und die Situation es erfordert. Wir sollen keineswegs schüchtern sein in dem, was wir glauben! Wir dürfen nicht unsicher, zweifelnd und ängstlich besorgt darum sein, was andere möglicherweise denken, nur um dann, wenn wir nach unserem Glauben gefragt werden, zu schwanken. Vielmehr sollen wir unsere eigene Stimme kühn einsetzen, mit Überzeugung und Zuversicht!
Natürlich sollten wir bei dem, was wir sagen und zu wem wir es sagen, auf die gegebene Situation achten. Christus zum Beispiel hatte in jeder Situation, in der er sich befand, immer die perfekte Antwort. Er wusste, was er sagen sollte und wann er es sagen sollte, und er wusste, wann er freiheraus sprechen, und wann er still sein sollte.
Wenn es eine Aufgabe gibt, von der Gott möchte, dass sie erfüllt wird, dann wird er dafür sorgen, dass es geschieht. Nachdem Elia in die Wüste geflohen war, weil er hörte, dass Isebel, die Frau des Königs von Israel, Ahab, ihn zu töten versuchte, hat er zu Gott gebetet, dass wer ihm sein Leben nehmen würde. Es ist bemerkendwert zu lesen, wie Gott reagierte (1. Könige 19,9-18). Er zeigte Elia seine Allmacht mittels der Natur, genau wie er Hiob seine allumfassende Macht verdeutlichte, und wie unbedeutend Hiob im Vergleich zu Gott war. Gott reagierte auf Elia durch übernatürliches Wirken, das Elias Aufmerksamkeit wirklich auf sich zog – mit all dieser Macht, zuerst durch einen starken Wind, dann durch ein Erdbeben und schließlich durch ein Feuer, und letztendlich offenbarte er sich Elia allein durch eine zarte, flüsternde Stimme – ein stilles, sanftes Sausen. Dies zeigt uns auch, dass das Werk Gottes nicht immer mithilfe dramatischer Offenbarungen und Manifestationen geschehen muss (vergleichen Sie Sacharja 4,6). Nicht immer bedarf es sichtbarer Machtdemonstrationen, um Gottes Handeln zu erkennen. Er weiß genau, wie er mit jedem einzelnen von uns umgeht.
Es gibt viele verschiedene Arten, in denen er seine Stimme erhebt, um mit seinem Volk zu kommunizieren. Die Beispiele finden sich überall in der Bibel—wie er durch einen Wirbelsturm im Buch Hiob kommuniziert, wie er Mose und den Israeliten seine Gegenwart durch ein Erdbeben und ein Feuer im 2. Buch Mose offenbart, und wie seine Stimme in verschiedenen Bibelstellen wie Donner erklingt.
Als Gott den Israeliten sein Gesetz verkündete, geschah dies inmitten eines Sturms mit Donner und Blitz, zusammen mit einem Erdbeben (siehe Hebräer 12,18-24). Aber wie wir gerade am Beispiel von Elia gesehen haben, spricht Gott nicht immer auf diese Weise.
Die Welt empfindet Gottes Gesetz als zu streng und zieht es vor, die heidnischen Feiertage der Menschen zu feiern, anstatt den wöchentlichen Sabbat und Gottes jährliche Heilige Tage zu halten. Die heutige Menschheit schert sich nicht um Gottes Gesetz oder will nichts davon wissen, dass die Einhaltung dieser heidnischen Tage falsch ist. Die Menschheit mag sich heutzutage ohnehin größtenteils in völliger Unkenntnis über diese Tage befinden, aber es wird eine Zeit kommen, in der Gott seine Macht offenbaren und der ganzen Welt erklären wird, was richtig und was falsch ist.
Wenn die Menschen erst einmal verstanden haben, worum es bei Gottes Gesetz geht und ihre Augen geöffnet sind, dann wird ihre Wahrnehmung eine ganz andere sein. Sie werden erkennen, dass Gott sein Gesetz gegeben hat, um die Menschen vor Schaden zu bewahren—dass es zu ihrem eigenen Besten ist. Je nach der Person und ihrer Situation kann Gott mit lauter Stimme oder mit einem „Flüstern“ sprechen. Wie Gill’s Exposition of the Bible es in Bezug auf Psalm 89,15 ausdrückt, kann Gott mit „einer sanften Stimme der Liebe, der Gnade und der Barmherzigkeit, von Frieden, Vergebung, Gerechtigkeit und Errettung durch Christus sprechen“. Der Kommentar fährt fort, dass Gott „durch das Gesetz die steinernen Herzen der Menschen in Stücke bricht, ihr Gewissen erschüttert und ihren Verstand erfüllt mit einem Gefühl des glühenden Zorns und der Empörung, die sie verdienen, und danach spricht er ermutigend zu ihnen, von Frieden und Vergebung … selig sind die Menschen, die diese stille, kleine, sanfte Stimme hören“.
Gott spricht zu verschiedenen Zeiten und auf unterschiedlich Weise zu den Menschen, aber nur wenige hören wirklich zu und begreifen, was er sagt. Deshalb ist es wichtig, weiterhin zu lernen und zu studieren, um unser Verständnis und unsere Beziehung zu Gott aufzubauen. Denn je mehr wir das tun, desto eher werden wir bereit sein, auf seine Stimme zu hören, wenn er spricht, und desto eher werden wir gehorsam sein und das anwenden, was wir hören.
Verfasser: Michael Link
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger