Lehre Uns zu Beten – Teil 16 (Amen)

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Das ist der 16. Teil der erweiterten deutschen Übersetzung unserer englischen Broschüre, „Teach Us to Pray“ („Lehre Uns zu Beten!“). Es folgen noch zwei Teile, die in der Broschüre als Anhang enthalten sind.

Amen

Christus hat uns angewiesen, unsere Gebete mit dem Wort „Amen“ zu beschließen (Matthäus 6,13). Aber wie es bei den Worten „im Namen Jesu Christi“ der Fall ist, so kann auch die Verwendung des Wortes „Amen“ zu sinnlosem Geplapper werden, wenn wir nicht vorsichtig sind. Um dies zu vermeiden, müssen wir ein klares Verständnis davon haben, was es bedeutet, „Amen“ zu sagen.

Der Kommentar Rieneckers Lexikon zur Bibel erklärt, dass das hebräische Wort „Amen“ wörtlich „Das ist gewisslich wahr“ oder „ja, ja, es soll also geschehen“ bedeutet. Es hat auch die Bedeutung von „… fest, zuverlässig, beständig, Glauben, Wahrheit [und] Treue“.

Wir lesen zum Beispiel in Jeremia 28,6: „…da sprach Jeremia, der Prophet: Amen! So möge der HERR handeln! Der HERR lasse deine Worte zustande kommen, die du geweissagt hast…“ (Schlachterbibel).

Diese Bekräftigung durch das Wort „Amen“ wird an vielen Stellen in der Bibel deutlich. Die berühmten Aussagen Christi, die oft mit „wahrlich“ eingeleitet werden, gebrauchen im Urtext die Entsprechung „Amen.“ Z.B. lesen wir in Matthaus 5,18: „Denn wahrlich, ich sage euch…“ Im Urtext steht: „Amen, ich sage euch…“ Mit anderen Worten: „So ist es“ oder „So soll es sein.“

Der Kommentar fährt fort aufzuzeigen, dass das Wort „Amen“ unverändert und ohne übersetzt zu werden ins Griechische und später ins Lateinische, Englische und Deutsche übernommen wurde.

Das Alte Testament und auch das Neue Testament wenden dieses Wort manchmal auf Gott an. Wir lesen in Jesaja 65,16 über den „wahrhaftigen Gott“ (Anmerkung in der Elberfelder Bibel: „[oder Gott] der Wahrheit; [wörtlich] des Amen“). Das hebräische Wort für „wahrhaftig“ beziehungsweise „Wahrheit“ lautet „Amen“.

In 5.Mose 7,9 lesen wir über den „treuen Gott“. Wiederum ist das hebräische Wort für „treu“ das Wort „Amen“. In Offenbarung 3,14 beschreibt Christus sich selbst wie folgt: „Das sagt der ‚Amen‘, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung [oder: das Fundament oder die Quelle] der Schöpfung Gottes“ (Schlachterbibel).

Die ehrwürdige Bedeutung des Wortes wird ebenfalls in 2.Korinther 1,20 betont: „…denn für alle Verheißungen Gottes liegt in ihm [Christus] das ‚Ja‘; daher ist durch ihn auch das ,Amen‘ erfolgt, Gott zur Verherrlichung durch uns“ (Menge Bibel).

Der Kommentar schließt mit diesen wichtigen Bemerkungen: „Das [Amen], das der Betende als Abschluss seines Gebets selber sagt, ist eine Entleerung seines Sinngehalts und ein Missverständnis seines biblischen Gebrauchs, wenn es nicht in lebendigem Bezug zum Inhalt des Gebets steht.“

Zusammenfassung

Wenn wir unser Gebet mit „Amen“ beschließen, dann dürfen wir dieses Wort nicht als eine routinemäßige, leere Phrase verwenden. Es ist ein sehr wichtiges und bedeutungsvolles Wort—eine Bestätigung, wenn man so will, dass wir jedes einzelne Wort, das wir im Gebet gesagt haben, auch tatsächlich so meinen. Dies gilt auch, wenn wir als Mithörer „Amen“ zu einem Gebet sagen, dass jemand anderer gebetet hat (z.B. ein Tischgebet oder ein Abschluss- oder Schlussgebet in einer Gemeindeversammlung). Es darf niemals gedankenlos verwendet werden, da es Bekräftigung und Bestätigung des Gebets bekundet und eine seiner Verwendungen eine Bezugnahme auf Gott selbst ist.

Schlussfolgerung

Die Bibel sagt uns, dass wir beten müssen, und sie erklärt uns auch, wie man betet und zu wem wir beten sollen. Wie wir bereits in der Einleitung sagten, ist es der Sinn dieser Broschüre, Ihnen zu helfen, wirkungsvoller zu beten. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, dass Sie sich nach dem Studium dieser Broschüre inspiriert fühlen, die hier erwähnten biblischen Prinzipien anzuwenden, und dass Sie beginnen zu begreifen, wie sehr sich Gott mit ihnen auf einer persönlichen Ebene befasst.

Wenn Sie die Schlüssel für erfolgreiche Gebete anwenden, sowie den Gebetsentwurf aus Matthäus 6 als Anleitung gebrauchen, dann können Sie zuversichtlich sein, dass Gott Ihre Gebete erhören wird! Seine Antworten auf Ihre Gebete werden erfreulich sein und weit über das hinausgehen, was Sie sich vorzustellen vermögen.

Unsere Aufforderung an Sie: Versuchen Sie es!

Verfasser: Norbert Link

(Fortsetzung folgt)