Im Jahr 1901 ließ Guillermo Marconi von seiner Basis in Poldhu an der Küste von Cornwall in Großbritannien die erste drahtlose Telegrafie-Nachricht an seine Empfangsstation in Neufundland in Nordamerika senden. Zu behaupten, dass die Nachricht kurz und bündig war, wäre eine Untertreibung. Marconi empfing einen einzelnen Buchstaben, ein „S“, das mittels Morse-Telegrafie gesendet worden war. Das Zeitalter der transatlantischen drahtlosen Kommunikation hatte begonnen, und wie alle neuen Technologien barg auch diese die Gefahr des Missbrauchs. Die Spannungen zwischen der noch jungen Telefontechnologie und der Funktelegrafie waren Mitte des 19. Jahrhunderts groß, und die führenden Köpfe der Epoche diskutierten über die Überlegenheit der jeweiligen Technologie.
Die Entwicklung von Telefon und Telegrafie führte zu skurrilen Versuchen, die Geräte zur Kommunikation mit Verstorbenen zu nutzen. Dieses ungewöhnliche Interesse wurde zum Teil durch seltsame, von elektromagnetischen Signalen verursachte Geräusche aus den Leitungen oder den Funkwellen geweckt, die von einigen Menschen jener Zeit fälschlicherweise für Gespräche und Signale aus dem Jenseits gehalten wurden. Das war natürlich Unsinn, doch anstatt sich Gott zuzuwenden, widmeten die damaligen Menschen ihre Zeit und ihr Geld solchen bösen und dämonischen Bestrebungen.
Interessanterweise war das gebräuchliche und international vereinbarte Telegrafensignal für Krisen oder Notfälle drei Punkte, gefolgt von drei längeren Strichen und dann erneut drei Punkten. Diese Punkte und Striche wurden zu dem, was wir als SOS kennen – weltweit als „Save Our Souls“ (Rettet unsere Seelen) bezeichnet. Dies war der Standard für Notrufsignale, von der Titanic-Tragödie 1912 bis ins Jahr 1999, als eine neue globale Vereinbarung für Seefunkzeichen in Kraft trat.
Viele nominelle Christen verschwenden Zeit mit der Suche nach Signalen und Zeichen Gottes. Wie die Geräusche im Telegrafensystem sehen die Menschen in vielen seltsamen Dingen die Hand Gottes. Als wahre Christen haben wir jedoch das Zeichen und die Verheißung, auf die wir vertrauen können, wenn wir Lukas 2,12 betrachten: „Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Diese einfachen Worte werden in Jesaja 9,5 bekräftigt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“
Diese Worte aus dem Evangelium nach Lukas und dem Buch Jesaja sind vielen bekannt, aber für wahre Christen erwecken sie Emotionen und Vertrauen in Gottes Verheißung von einer grenzenlosen Zukunft und dem kommenden Reich Gottes. In diesen Versen macht Gott deutlich, dass er uns liebt und seinen Sohn als unseren Erlöser gesandt hat. Das sollte uns große Zuversicht geben, dass Gott seine Verheißungen erfüllen wird, und jeden von uns dazu veranlassen, mit Gehorsam und Treue zu reagieren.
In den sozialen Medien kursiert derzeit ein beliebter Beitrag, der drei junge Frauen zeigt, die gemeinsam in einem Straßencafé Kaffee trinken. Der Beitrag enthält die lächerliche Behauptung, dass man, wenn man die Augen zusammenkneift, im Zwischenraum zwischen den Mädchen das Gesicht Jesu Christi erkennen könne. Menschen verschiedener Religionen und Hintergründe aus aller Welt haben Beiträge gepostet, wie bewegt sie davon waren. Es ist genau diese Art von Unsinn, von der Satan möchte, dass wir uns darauf konzentrieren und uns davon ablenken lassen. Gott hat es nicht nötig, sich lächerlicher Zeichen zu bedienen, und solche Dinge kommen der Götzenanbetung gleich.
Im Alten Testament führte Gott Mose und die Israeliten aus der Gefangenschaft heraus und er wirkte durch Mose, um für sein Volk zu sorgen. Er hatte Mose auserwählt, um das Volk aus der Hand der Ägypter zu befreien. Es waren keine weiteren Zeichen oder Signale notwendig, doch das Volk entschied sich schließlich für das Böse und die Sünde, indem es sich Symbolen und Götzen zuwandte, damit diese ihm in der Wüste Trost spendeten.
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Jünger während des Wirkens Christi auf Erden—jeden Tag an der Seite des Sohnes Gottes zu wandeln und Zeuge von Wundern zu sein. Dennoch suchte der Apostel Thomas nach einem weiteren Zeichen, das ihm bestätigte, dass dies tatsächlich der auferstandene Christus war, der vor ihm stand.
Obwohl wir Gott in unserem täglichen Leben nicht direkt sehen mögen – wenn er uns berufen hat, dann können wir sicher sein, dass er da ist, selbst wenn oder vielleicht auch gerade dann, wenn wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Denken Sie an Jesaja 41,10: „[F]ürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“
Wir wissen, dass er bei uns ist, weil er es uns in der Heiligen Schrift sagt. Wir können in der Bibel zahlreiche Stellen lesen, die wie folgt beginnen: „Und dies sei das Zeichen…“ In Jeremia 44 lesen wir von Gottes Zorn gegenüber den Juden, die in Ägypten lebten und Götzen und andere falsche Götter anbeteten. Gott macht unmissverständlich klar, dass es eine Strafe für solches Verhalten und Ungehorsam gegenüber seinen Geboten gibt. Er sagt den Juden, dass ihr Unglück für sie ein Zeichen seines gerechten Zorns ihnen gegenüber sein soll. Gott versichert uns, dass wir, wenn wir so handeln, einen Platz in seinem kommenden Reich erlangen können.
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger