Während meines Grundstudiums hatte ich die Möglichkeit, topografische Karten zu erstellen. Dies war eine feine Sache, da ich Karten liebte. Zu dieser Zeit waren auch faltbare Straßenkarten in Mode. Menschen, die Ausflüge mit dem Auto planten, verließen sich auf diese Karten von der Tankstelle in ihrer Nachbarschaft oder vom Automobile Club of America (AAA, vergleichbar mit dem ADAC).
Für unsere Schularbeiten kartierten wir die Basis eines historischen Leuchtturms am östlichen Ende von Long Island in New York und vermaßen einen Strandabschnitt. Wir hatten großen Spaß beim Erstellen der Karten, aber mussten erkennen, dass wir, ungeachtet der Genauigkeit unserer Arbeit, immer ein wenig daneben lagen. Natürlich nicht so sehr, dass wir mitten im Atlantik gelandet wären, aber doch bedeutend genug, dass wir uns damit begnügen mussten, nur annähernd richtig zu liegen.
Tatsächlich war die Erstellung von Karten sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft. In früheren Zeiten tauschten sich Kartografen mit Händlern aus, die von Hafen zu Hafen und von Stadt zu Stadt reisten. Die Landkartenzeichner verglichen die Geschichten und passten ihre Karten dementsprechend an. Nach Möglichkeit machten sie sich selbst auf den Weg, da praktische Erfahrungen unerlässlich waren.
Weil diese Arbeit mühsam, langwierig und persönlich war, fügten die Kartografen oft absichtlich Fehler oder sogenannte Phantomsiedlungen in die Karten ein, als eine Art Markenzeichen. Dabei handelte es sich um Orte oder Objekte, die in Wirklichkeit gar nicht existierten. Wenn jemand die falschen Informationen übernahm, hatte der ursprüngliche Kartograf den Beweis in der Hand.
Der Sinn dieser Anekdote ist es, den weitaus wichtigeren Punkt zu verdeutlichen, dass wir uns als wahre Christen niemals blind auf Informationen verlassen sollten, nur weil sie in gedruckter Form vorliegen. Wir wissen jedoch, dass wir dem in unseren Bibeln enthaltenen Wort Gottes absolut vertrauen können und sollen. Wir müssen unsere Bibeln gebrauchen und uns mit den Schriftstellen vertraut machen.
Wir wissen, dass die Bibel auf Hebräisch, Aramäisch und Griechisch verfasst wurde und es bei Übersetzungen zu feinen Unterschieden kommen kann. Letztendlich kommt es jedoch auf diese Schriftstelle in Psalm 119,160 an: „Dein Wort ist nichts als Wahrheit, alle Ordnungen deiner Gerechtigkeit währen ewiglich.“ Dies ist eine einfache und doch allumfassende Botschaft, die in 2.Timotheus 3,16-17 für uns bekräftigt wird: „Denn die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Besserung und zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen und zu jedem guten Werk befähigt sei“ (neue Lutherbibel 2009).
Wir müssen uns immer vergewissern, dass alle Studien- und Übersetzungshilfen, auf die wir uns verlassen, korrekt wiedergegeben werden. Als ich im Dezember 2024 meinen Editorial vorbereitete, stellten Herr Norbert Link und ich fest, dass mit einer von mir verwendeten Übersetzung der New International Version etwas nicht stimmte. Ich hatte ein beliebtes digitales Werkzeug für das Bibelstudium verwendet – aber wie Sie vielleicht schon vermuten, war die Übersetzung ungenau.
Seit diesem Erlebnis habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt und herausgefunden, dass dieses spezielle Werkzeug Künstliche Intelligenz verwendet, um biblische Texte zu analysieren und Übersetzungen, Kommentare und Studienmaterialien bereitzustellen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Heilige Schrift durch KI verändert wird; in meinem Fall traf dies jedoch zu. Ich erinnere mich an frühere Arbeiten mit dem Programm und an scheinbar „geringfügige“ Änderungen, die das Programm häufig vorschlug. Ich habe die Änderungen jedoch stets verworfen, da ich wusste, dass dadurch die Heilige Schrift verändert werden würde.
Ich vermute, dass sich Werkzeuge für das Online-Bibelstudium im Allgemeinen auf die Lesbarkeit konzentrieren. Wir dürfen die Heilige Schrift jedoch niemals verändern, um sie an die Software anzupassen. Es ist klar, dass es für wahre Christen nichts Besseres gibt, als tatsächlich unsere Bibeln zu benutzen.
In 2.Mose 20,1-2 schrieb Mose: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich binder HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“
Diese Schriftstelle und die nächsten 25 Verse enthalten die Aufzeichnung des Gesprächs zwischen Moses und unserem Schöpfer über die dann bestehende wechselseitige Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Gott befreite sein Volk vom Joch der Ägypter und teilte nun seine Erwartungen an sein Volk mit, die Zehn Gebote zu befolgen.
Die Worte, die Gott für diese Botschaft wählte, waren makellos, und jede Änderung würde diesen heiligen und historischen Moment schmälern und das Wort Gottes verändern.
In Sprüche 3,5-6 werden wir daran ermahnt, uns auf Gott zu verlassen: „Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Zur weiteren Verdeutlichung betrachten wir die folgende Schriftstelle in 5.Mose 4,2: „Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes bewahrt, die ich euch gebiete“ (neue Lutherbibel 2009). Dies ist eine sehr klare Belehrung, wie wir unsere Bibeln lesen und gebrauchen sollten, um unser Verständnis der Heiligen Schrift zu vertiefen. Sie gibt auch Aufschluss darüber, mit welcher Einstellung wir an Hilfsmittel wie KI in unseren Bibelstudien herangehen müssen. Wenn wir uns eingehender mit der Heiligen Schrift befassen, dann können wir erkennen, dass Gott diesen Punkt wieder und wieder betont. Wir sollen seinem Wort vertrauen und uns darauf verlassen, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Lassen Sie uns zum Abschluss dieses Editorials noch zwei weitere Schriftstellen betrachten.
In Sprüche 30,5-6 heißt es: „Alle Worte Gottes sind im Feuer geläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen. Tu nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht zurechtweise und du als Lügner dastehst“ (revidierte Lutherbibel 2017). Offenbarung 22,18-19 betont: „Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und vonden Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen“ (Schlachterbibel).
Technologie kann etwas Wunderbares sein, aber auch Probleme verursachen. Ich werfe keineswegs ein schlechtes Licht auf jegliche KI-Software, aber ebenso wie wir uns darauf verlassen, dass eine Karte korrekt ist, müssen wir als wahre Christen sicherstellen, dass die Hilfsmittel, derer wir uns bedienen und die uns befähigen, Gott und Jesus Christus näher zu kommen, tatsächlich göttlich sind und Zuverlässigkeit besitzen. Wir können dies tun, indem wir die Bibel als unsere Landkarte nutzen.
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger