Hingabe

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Manchmal werden wir schon früh bei unserer Berufung in Gottes Kirche auf die Probe gestellt, und bisweilen müssen wir schwierige Entscheidungen fällen, die uns und unsere Familien betreffen. Eine dieser Prüfungen ist die Einhaltung des Sabbats, ungeachtet der Konsequenzen. Als ich zur Wahrheit berufen wurde, hatte ich einen Regierungsjob, der mit Sicherheit, Rente und Sozialleistungen einherging. Nachdem ich über den Sabbat gelernt hatte, dass wir ihn nicht nur einhalten, sondern an diesem Tag auch nicht für unseren Lebensunterhalt arbeiten dürfen, und da mein Job mit dem Sabbat in Konflikt stand, musste ich eine Entscheidung treffen.

Ich erinnere mich noch gut daran: Ich hatte die Broschüre „United States and the British Commonwealth in Prophecy“ der damaligen Worldwide Church of God gelesen, und erst beim zweiten Lesen wurde mir bewusst, dass ich meinen Job kündigen musste, um Gott zu gehorchen.

Ich befand mich im zweiten Stock des Gefängniskrankenhauses, ging auf und ab und dachte über diese Angelegenheit nach. Kurzerhand fasste ich den Entschluss, meine Stelle aufzugeben und mich auch zu weigern, am Samstag zu arbeiten, der in wenigen Tagen anstand.

Zu dieser Zeit arbeitete ich in der Tagschicht, und keine fünf Sekunden, nachdem ich mich zur Kündigung entschlossen hatte, kam der diensthabende Beamte die Treppe herauf und fragte mich, ob ich eine Doppelschicht übernehmen könnte, da sich der ursprünglich dafür eingeteilte Mann krankgemeldet hatte. Ich antwortete sofort: „Ja, wenn ich dafür am Samstag frei bekomme“, was mir sofort zugesagt wurde. Eine Zeit lang ergab sich aus meinem Dienstplan kein Konflikt mit dem Sabbat, und ich nutzte die Gelegenheit zu kündigen, bevor die Sabbatfrage erneut aufkam.

Als ich an diesem Abend nach Hause kam, erzählte ich meiner Frau von meiner Entscheidung, und sie fragte mich, was wir nun tun würden. Ich antwortete, wir müssten auf Gott vertrauen.

Ich erinnere mich, dass mich an meinem letzten Arbeitstag ein Kollege fragte, ob ich wegen meiner Überzeugungen kündige. Als ich ihm das bestätigte, erwiderte er, dass dies ein großer Fehler sei. Das war Anfang Juni, und es war ein interessanter Sommer in diesem Jahr.

Ich hatte mehrere Jobs. Bei einer Umzugsfirma half ich beim Transport von Möbeln und Waren; eine Zeit lang half ich einem Maurer; und ich arbeitete in einem Sperrholzwerk. Nachdem ich dem Vorarbeiter der Nachmittagsschicht gesagt hatte, dass ich Freitags nach Sonnenuntergang nicht arbeiten könne und vor dem Sabbat nach Hause gehen würde, hat man mich entlassen. Danach arbeitete ich für die Teamster Union und war für das Be- und Entladen von Güterwagen zuständig.

Eines Tages im August 1969, ich hatte an diesem Tag keine Arbeit, half ich meinem Vater auf seinem Grundstück, und nachdem ich fertig war, erhielt ich die Aufforderung, mich bei BC Hydro in Vancouver vorzustellen. Ich füllte eine Bewerbung aus und als ich gerade gehen wollte, sagte die Empfangsdame zu meiner Überraschung, dass der Personalleiter mich sehen wolle.

Das Vorstellungsgespräch verlief sehr gut. Der Personalleiter hatte eine Menge Fragen zu meiner Arbeit als Gefängniswärter und sagte, er würde sich bei mir melden, da sie Mitarbeiter in Fraser Valley benötigten, in der Nähe meines damaligen Wohnortes.

Am Freitag, dem 12. September, beschloss ich, den Personalleiter anzurufen, nachdem ich nichts von ihm gehört hatte. Er sagte zu mir: „Ich bin froh, dass Sie sich melden, gerade wollte ich Sie schon anrufen. Sie können am Montag, dem 15., in Fraser Valley anfangen.“ Es war ein gutes und sicheres staatliches Unternehmen, und die Arbeit dort war besser als bei meinem vorherigen Arbeitgeber.

Segnet Gott unsere Hingabe, ihm zu gehorchen, ungeachtet der Umstände?

Innerhalb von vier Jahren war ich zum bestbezahlten Mitarbeiter der Gewerkschaft geworden und erhielt als Ersthelfer noch eine Zulage.

All das kam durch die Hingabe zustande, Gott zu gehorchen, der mir am Ende einen besseren und gut bezahlten Job, Sozialleistungen und die Möglichkeit der Einhaltung des Sabbats und der Heiligen Tage verschaffte.

Ich arbeitete dort achtunddreißig Jahre lang, bis ich im Sommer 2007 in Rente ging.

Gott hat seine Verheißung erfüllt, uns zu segnen, als wir uns dafür entschieden haben, ihm zu dienen, ungeachtet der Kosten. Ich hoffe, dass meine Erfahrung für alle, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, Ermutigung und Motivation sein wird, unser uneingeschränktes Vertrauen in Gott zu setzen.

Verfasser: Rene Messier (Kanada)

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger