Das erste Gebot. Was ist unser Gott?

Bedenken wir: Wenn Geld, materieller Besitz, Prestige, Sport, Musik, Familie, Spaß, Verschwörungstheorien oder irgendeine Kombination dieser Dinge unser Interesse, unsere Zeit, unsere Talente und unsere Energie mehr als alles andere in Anspruch nehmen, dann wird dies der Gott sein, dem wir dienen und den wir anbeten.

Nehmen wir zum Beispiel einen extremen Bodybuilder. Er ist wirklich vernarrt in seinen Körper, er treibt ständig Sport, betrachtet seine Muskeln im Spiegel, nimmt viele Präparate von Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln zu sich, wiegt sich ständig und macht sich Gedanken darüber, wie viel Gramm von diesem oder jenem Produkt in seiner täglichen Ernährung enthalten sind.

Was ist nun das Hauptinteresse in seinem Leben? Gott? Christus? Gottes Werk? Nein. Sein Hauptinteresse, sein Gott, ist buchstäblich sein eigenes menschliches Fleisch, dem er mehr dient und das er mehr als alles andere anbetet.

Wir alle müssen dafür brennen, dass unsere Zeit, unsere Talente, unsere Interessen und unser Eifer vor allem Gott dem Vater, unserem persönlichen Erlöser Jesus Christus, dem großartigen Plan Gottes und dem Werk Gottes gewidmet sind.

Unsere Schwachstellen sind vielleicht nicht so deutlich, zumindest für uns. Aber Satan hat viele Tricks, viele Methoden, um jeden einzelnen von uns von dem großen Ziel des Reiches Gottes abzulenken.

Manche sind förmlich davon besessen, Geld zu verdienen. Oder von ihrer Arbeit. Oder von ihrem Wunsch, wichtig zu sein.

Manche sind dem Sport verfallen. Manche sind so sehr mit ihren Familien und Freunden beschäftigt, dass Gott und das Werk Gottes an zweiter oder sogar an dritter Stelle stehen. Und einige wollen nur Freude oder Unterhaltung. Aber denken wir daran: Wenn Gott der Vater und Jesus Christus gelegentlich zurücktreten müssen, um einem anderen „Gott“ die Herrschaft zu überlassen, dann stehen sie nicht an erster Stelle in unserem Leben.

In Gottes Plan gibt es keinen Platz für einen zweiten “Gott”. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit,“ heißt es in Matthäus 6,33. Und in Römer 8,5-6 lesen wir: „Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod, doch geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“

Wie verbringen wir unsere Zeit?

Man könnte an die Menschen denken, die sich den ganzen Tag um ihren Garten oder das Haus kümmern und den größten Teil ihrer Freizeit damit verbringen. Oder an die Teenager, die Stunde um Stunde an ihren Handys hängen. Oder an die, die ständig damit beschäftigt sind, Bilder oder Videos zu posten—die Influencer. Oder an jene, die laufend an ihren Autos arbeiten, sie polieren, anschauen und stolz ihren Freunden vorführen.

Unser Leben besteht aus so viel Zeit. Wie wir unsere Zeit nutzen, ist entscheidend dafür, wie wir unser Leben verbringen. Ein bekehrter Christ hat sein Leben Gott übergeben. Haben wir es getan? Suchen wir wirklich zuerst Gott, wenn wir unsere Zeit und Kraft einsetzen? Oder trifft Sprüche 26,14 auf uns zu, wo es heißt: „Ein Fauler wendet sich im Bett wie die Tür in der Angel.“

Haben und organisieren wir unser Leben so, dass wir regelmäßig die Worte der Bibel studieren und in uns aufnehmen können? Haben wir die Gewohnheit entwickelt, über die Bibel und Gottes Gesetz nachzusinnen? Suchen wir Gott von ganzem Herzen, vielleicht mit gelegentlichem Fasten?

Wenn wir diese geistlichen Werkzeuge nutzen, um Gott näher zu kommen, wird unser Leben bereichert und Gott wird für uns viel realer. Dann möchten wir auch wirklich das, was Gott will; wir denken so, wie er denkt, und Jesus Christus lebt buchstäblich in uns durch den Heiligen Geist, der uns gegeben wurde.

Galater 2,20 sagt (Hoffnung für Alle): „Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus [richtig: im Glauben Jesu Christi]  den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat.“

Nur auf diese Weise können wir alle, die wir wirklich von Gott berufen sind, die volle Absicht und den Geist des ersten Gebots einhalten.

Verfasser: Christoph Sperzel