Was die zwei Bäume für uns bedeuten

Als Gott Adam und Eva erschuf, setzte er sie in einen wunderschönen Garten mit vielen verschiedenen Bäumen. Zwei davon waren etwas Besonderes – der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Gott sagte ihnen, dass sie von jedem Baum essen dürften – dies hätte auch den Baum des Lebens mit eingeschlossen – aber nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Er war sehr deutlich: Er sagte, dass sie mit Sicherheit sterben würden, wenn sie von diesem Baum essen würden.

Natürlich waren Adam und Eva ungehorsam, sie aßen vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen und wurden aus dem Garten vertrieben. Sie hatten NICHT vom Baum des Lebens gegessen, und Gott hinderte sie nunmehr daran, damit sie nicht essen „und ewiglich leben“ (1.Mose 3,22).

Wir wissen seit langem, dass der Baum des Lebens – gleichwohl es sich um einen buchstäblichen Baum handelte – auch ein Symbol für die Gabe des heiligen Geistes war. Hätten sie vom Baum des Lebens gegessen, dann hätten sie den heiligen Geist empfangen und nach einem Leben der Überwindung der Sünde schließlich ewiges Leben im Reich Gottes erben können. Doch nun waren sie vom Zugang zum heiligen Geist abgeschnitten, und das galt bis auf wenige Ausnahmen auch für alle ihre Nachkommen, bis zu der Zeit, wenn Christus die Möglichkeit des Heils für alle eröffnen wird, was mit seinem zweiten Kommen beginnen wird.

Da der Baum des Lebens ein Symbol für den heiligen Geist war, beinhaltete er auch die richtige Art von Wissen – göttlichem Wissen –, das Gott ihnen offenbart hätte, wenn sie vom Baum des Lebens gegessen hätten. Indem sie jedoch vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen aßen, lehnten sie göttliches Wissen ab und nahmen stattdessen menschlich ersonnenes und satanisch inspiriertes Wissen an – das „Wissen“ darüber, was sie als Gut und Böse empfanden.

Beispielsweise schämten sie sich nicht, nackt zu sein, bevor sie vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen hatten (1.Mose 2,25) – natürlich waren sie verheiratet und die einzigen Menschen zu dieser Zeit. Aber nachdem sie davon gegessen hatten, schämten sie sich und bedeckten sich, weil sie sich „fürchteten“ (1. Mose 3:7, 10). Sie hatten sich dafür entschieden, sich auf ihre menschliche Weisheit zu verlassen und selbst zu bestimmen, was in ihren Augen gut und was böse war (vergleichen Sie Jesaja 5,20-21).

Sie schufen eine Welt satanischer Täuschung – eine Welt, die von Gott dem Vater abgeschnitten ist. Es war und ist eine Welt, die auf Sand gebaut ist und nicht bestehen kann und wird. Das andere Haus – der geistige Tempel Jesu Christi – ist auf dem Felsen gebaut und wird für immer bestehen. Es kann jedoch keine Vermischung der beiden geben. Als wahre Christen, die wir Teil des Leibes Christi sind, können wir nicht zur gleichen Zeit Teil des weltlichen babylonischen Hauses sein und darin wohnen. Aber nicht jeder, der eine Gemeinde der Kirche Gottes besucht, ist wahrhaft rechtschaffen und nimmt die Erkenntnis Gottes an. Wie Paulus in 1.Korinther 15,34 schreibt: „Werdet doch rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht! Denn einige haben keine Erkenntnis Gottes; das sage ich zu eurer Schande“ (neue Lutherbibel 2009).

In dieser Welt gibt es keine Treue oder Wahrheit, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes (Hosea 4,1). Gott wird das „Wissen“ der Weisen zu Torheit machen (Jesaja 44,25; neue Lutherbibel 2009). Wir lesen, dass die Furcht des Herrn der Anfang der (wahren) Erkenntnis ist (Sprüche 1,7), aber bei den Menschen dieser Welt ist „keine Gottesfurcht“ (Römer 3,18).

Sie essen immer noch TÄGLICH vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, folgen damit dem Wissen und der Weisheit Satans und lehnen das gute Wissen Gottes ab. Deshalb gibt es um uns herum Kriege, Zerstörung, Elend, schreckliche Flüche, Bitterkeit, Ungerechtigkeit, Gesetzlosigkeit, Ehebruch, alternative Lebensstile und falsche Religionen. Deshalb kennt niemand den guten Weg zum Frieden (stattdessen „weiß“ man, dass Frieden durch Krieg herbeigeführt werden muss), und niemand sucht den wahren Gott. Niemand – außer den Erstlingen, diesen wenigen bekehrten Christen im Leib Christi. Aber auch sie müssen aus dieser bösen und satanischen Welt herauskommen (Offenbarung 18,4). Sie müssen sich absondern (2.Korinther 6,17-18). Sie müssen ständig vom Baum des Lebens essen– der uns göttliche Weisheit und Einsicht oder wahres Verständnis schenkt (Sprüche 3,18.13). Dadurch können wir rechtschaffen und ein Baum des Lebens für andere sein (Sprüche 11,30) – eine Quelle der Ermutigung, der Hilfe und des Trostes (Sprüche 15,4).

Wir, die wir vom Baum des Lebens essen, müssen scheinende Beispiele sein (Philipper 2,15), um zu zeigen, was es bedeutet, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Wir dürfen dem Wort Gottes nichts hinzufügen oder etwas davon wegnehmen (Offenbarung 22,18-19). Wir müssen sicherstellen, dass wir in der Erkenntnis Christi wachsen (2.Petrus 3,18; vergleichen Sie Epheser 4,13.15) und dass wir „seine Gebote“ halten, damit wir niemals unser „Anrecht am Baum des Lebens“ verlieren (Offenbarung 22,14; neue Lutherbibel 2009).

 Verfasser: Norbert Link

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger