Vor kurzem hörte ich ein Zitat, das mich zum Nachdenken darüber anregte, inwiefern wir als Christen eine andere Denkweise an den Tag legen sollten. Das Zitat stammt aus dem Buch „God in the Dock“ („Gott auf der Anklagebank“) von C. S. Lewis:
„Wenn man diese Welt als einen Ort betrachtet, der ausschließlich dazu gedacht ist, uns glücklich zu machen, dann ist sie ganz und gar unerträglich: Wenn man sie jedoch als einen Ort der Ausbildung und Korrektur betrachtet, dann ist sie gar nicht so schlecht. Stellen Sie sich eine Gruppe von Menschen vor, die alle im selben Gebäude leben. Die eine Hälfte hält es für ein Hotel, die andere für ein Gefängnis. Diejenigen, die es für ein Hotel halten, würden es vermutlich als unerträglich empfinden, und diejenigen, die es für ein Gefängnis halten, könnten zu dem Schluss kommen, dass es überraschend komfortabel ist. So ist das, was wie eine hässliche Doktrin erscheint, letztendlich eine Lehre, die einem Trost und Kraft spendet. Die Menschen, die versuchen, diese Welt optimistisch zu betrachten, würden zu Pessimisten werden: Die Menschen, die eine eher ernste Sichtweise auf die Welt haben, würden zu Optimisten werden.“
Wir wissen natürlich, dass dies eine furchtbare Welt ist, und keine noch so „optimistische“ Sichtweise wird sie besser machen. Auf der anderen Seite muss unsere Sichtweise jedoch sehr optimistisch sein, wenn wir uns auf die kommende Welt konzentrieren – wenn Christus über diese Erde herrschen wird.
Wie C. S. Lewis es zuvor ausdrückte, basiert wirklich alles in diesem Leben darauf, wie wir die Dinge betrachten. Unsere Denkweise darf nicht nur dazu dienen, dem Glück nachzujagen oder zu versuchen, eine möglichst gute Zeit zu haben. Unser Leben dient dazu, uns darin zu schulen, Jesus Christus immer ähnlicher zu werden. Allein die Tatsache, dass wir Christen genannt werden, sollte uns ein Hinweis darauf sein, dass wir ihm in Bezug auf unsere Denkweise, unser Handeln und unsere täglichen Aktivitäten immer ähnlicher werden sollen.
In der Bibel finden wir Geschichten von Menschen, die schwere Zeiten durchgemacht haben. Die Geschichten über Daniel und seine drei Freunde zeugen von ihrem tiefen Vertrauen in Gott. Dieses Vertrauen entstand nicht einfach aus einer Laune heraus. Es musste sich über einen längeren Zeitraum in ihnen entwickeln. Sie schulten ihren Verstand, sie bauten ihre Beziehung zu Gott und ihr Vertrauen in ihn auf, bis sie in der Lage waren, die ihnen gestellten Prüfungen zu bestehen und sie zu meistern, und zwar AUFGRUND der Vorsehung und Stärke Gottes.
Ich habe oft darüber nachgedacht, dass wir uns ständig verändern sollen. In Epheser 4,23 heißt es, dass wir „im Geiste unserer Denkweise [mit einer frischen, ungetrübten geistigen und geistlichen Einstellung] kontinuierlich erneuert werden“ (Amplified Bible). Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es ständiger Wachsamkeit und des Wunsches, Gott und Christus näher zu kommen – um zu denken wie sie, um mit ihnen im Einklang zu sein.
Es erfordert von uns, dass wir danach streben, Christus anzuziehen. Dies wird im Neuen Testament immer wieder betont (Römer 13,14; Epheser 4; Kolosser 3). Die Zeit, die uns gegeben ist, dient tatsächlich unserer Ausbildung. Ich denke, dass wir allmählich erkennen, dass Menschen immer größeren und härteren Prüfungen gegenüberstehen, um sich Gott zu nahen. Wir alle müssen an den Punkt kommen, an dem wir bereit sind, alles Gott zu überlassen und zu lernen, seiner Führung zu folgen. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass wir aktiv danach streben, ODER dadurch, dass Gott eingreifen und unser Leben lenken muss, damit wir lernen, uns an ihn zu wenden.
Angesichts dieser Tatsache müssen wir uns bewusst sein, dass dies einer der Hauptbereiche ist, in denen Satan immer wieder versuchen wird, uns anzugreifen. Er wird nicht müde, unsere Aufmerksamkeit vom Prozess der Erneuerung wegzulenken und uns dazu zu bringen, uns von alltäglichen Angelegenheiten ablenken und überwältigen zu lassen.
Die Entscheidung liegt bei uns. In 2.Korinther 3,18 lesen wir, dass Gottes Geist in uns dabei helfen sollte, uns Tag für Tag zu verwandeln: „Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.“ Wiederum, um dieses Ziel zu erreichen, MÜSSEN wir dies Tag für Tag tun. Wir müssen Zeit in Gottes Wort (seiner KRAFT) verbringen, damit wir geführt werden können.
In Römer 8,6 lesen wir: „Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Der EINZIGE Weg, geistlich gesinnt zu sein, besteht darin, Christus anzuziehen. Diese Wahrheit ist machtvoll, wenn wir sie in die Praxis umsetzen.
Wenn wir Inspiration brauchen, dann können wir sie bekommen, indem wir uns an Gott wenden und Tag für Tag das tun, was David uns gezeigt hat, als er sein Leben führte.
In Psalm 119,146-148 sagt er: „Zu dir habe ich gerufen: Rette mich! Ich will deine Zeugnisse bewahren. Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe um Hilfe gerufen. Auf deine Worte habe ich gehofft. Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um nachzudenken über dein Wort“ (Elberfelder Bibel 2006).
Verfasser: Kalon Mitchell
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger