Wenn wir uns Gottes Werke betrachten, dann erkennen wir, dass das gesamte Universum ein Teil dieser Werke ist. Aber diejenigen, die Gott in diesem Zeitalter berufen hat, sind jene, mit denen er sich gegenwärtig am meisten beschäftigt. Ein guter Vers, um dies zu veranschaulichen, ist Jesaja 64,7: „Aber nun, HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.“ Wir sind nicht nur seine Kinder, sondern er gestaltet uns wie ein Töpfer, der mit Ton ein Objekt formt. Wie wir in diesem Vers lesen: „…wir alle sind deiner [Gottes] Hände Werk.“ Je nach Zeitrahmen könnte das „wir“ an dieser Stelle entweder die alttestamentliche Nation Israel und/oder die neutestamentliche Kirche bezeichnen. Gott wollte, dass die Nation Israel der Welt als ein Beispiel für eine gerechte Nation dient. Er erwartet von uns, dass wir das Evangelium seines bald kommenden Reichs zu einem Zeugnis für alle Nationen predigen.
Im Buch Hiob, das als ältestes Buch der Bibel gilt, kommt Hiob zu der Erkenntnis, dass Gott höchstpersönlich mit ihm arbeitet. Er stellt die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, und beantwortet sie selbst. Dies wird in Hiob 14,14-15 erwähnt, einem Vers, der oftmals bei Trauerfeiern zitiert wird: „Wenn ein Mensch stirbt, wird er wieder lebendig? Alle Tage meines Kampfes wollte ich warten, bis meine Veränderung kommt! Du würdest rufen, und ich würde dir antworten; es würde dich nach dem Werk deiner Hände verlangen” (neue Lutherbibel 2009). Wiederum erkannte Hiob, dass er das Werk der Hände Gottes war.
Während Gott also mit uns zusammenarbeitet, versteht er auch völlig, was wir sind. Dies wird in Psalm 103,13-14 deutlich: „Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten. Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.“ Als Staub können wir nur sehr wenig erreichen, aber unsere Situation ist sogar noch schlimmer. In Jesaja 64,5 lesen wir: „Aber nun sind wir alle wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsre Sünden tragen uns davon wie der Wind.“
Jeremia 17,9 bestätigt dies und offenbart, wie unser Denken in Wirklichkeit aussieht. „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Schlachterbibel). Da wir dazu neigen, trügerisch zu sein, kann es schwierig sein, unsere Unzulänglichkeiten zu erkennen. Aber natürlich liegt die Antwort darin, dass Gott ganz genau weiß, wie wir sind, auch wenn wir es selbst nicht erkennen. Römer 3,23 lehrt uns, dass sich dies auf alle bezieht; niemand ist ausgeschlossen: „… sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes [oder: „ der Herrlichkeit“], den [oder „die“] sie bei Gott haben sollten…“ Unsere einzige Hoffnung ist die Gnadengabe Gottes, die in Römer 6,23 beschrieben wird: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“
Obwohl wir durch unsere Natur und unser Verhalten den Tod verdient haben, zählt Gott dennoch Eigenschaften auf, die wir anstreben sollen, wobei er versteht, dass wir manchmal versagen werden. Micha 6,8 gibt uns eine kurze Liste dessen, was Gott von uns erwartet. „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der HERR anderes von dir, als Gerechtigkeit zu üben und dich der Liebe zu befleißigen und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ (Menge Bibel).
Da wir also mit Gottes Hilfe danach streben, zu überwinden, schämt sich Jesus Christus nicht und ist nicht darum verlegen, uns seine Brüder zu nennen, trotz aller unserer Fehler und Sünden. Dies zeigt seine Barmherzigkeit und Liebe zu uns, und dass er eine Zukunft für uns vorbereitet hat, in der wir für immer bei ihm und seinem Vater sein werden. In Hebräer 2,11 lesen wir: „Denn weil sie alle von einem kommen, beide, der heiligt und die geheiligt werden, darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen…“ In Hebräer 2,17 wird diese Bekräftigung, dass wir seine Brüder sind, noch einmal wiederholt: „Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes.“ Er wurde gestaltet wie wir, um das Leben als Mensch zu erfahren, damit er begreifen konnte, wie man ein barmherziger Hoherpriester ist.
Während Gott gegenwärtig mit den von ihm Berufenen arbeitet, wird er schlussendlich die gesamte Menschheit in seinen Plan miteinbeziehen. Alle Menschen werden die Möglichkeit haben, Teil seines Plans zu sein und zu seiner Familie zu gehören. 1.Timotheus 2,3-4 sagt uns: „Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde [besser: „dass alle Menschen gerettet werden“; vgl. Menge Bibel] und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Gott will niemanden ausschließen, aber er führt seinen Plan in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge aus. Er arbeitet zuerst mit den von ihm Berufenen und dann mit dem Rest der Menschheit. Letztendlich möchte er, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, das Heil zu erlangen und für immer seine Kinder zu sein. Dann wird Jesus Christus all jene seine Brüdern und Schwestern nennen, die die Gelegenheit zur Erlösung angenommen haben – jene, die in der Vergangenheit berufen wurden, jene, die jetzt und in Zukunft berufen werden, und jene, die nach ihrer Auferstehung berufen werden. Obwohl Gott sich wünscht, dass alle Menschen gerettet werden, gibt es leider Menschen, die diese Gelegenheit nicht angenommen haben oder annehmen werden. Wir müssen sicherstellen, dass wir sie ergreifen.
Verfasser: Paul Niehoff (Australien)
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger