Den nächsten Präsidenten wählen?

Am 22. Juni 2024 berichtete Associated Press: „Der ehemalige Präsident Donald Trump forderte am Samstag die Evangelikalen dazu auf, zur Wahl zu gehen und ihre Stimme abzugeben, da er aktuell Kopf an Kopf mit Präsident Joe Biden liegt. ‚Die Evangelikalen und die Christen gehen nicht so oft wählen, wie sie sollten‘, sagte Trump vor dem Publikum bei der Sitzung der Faith & Freedom Coalition in Washington, D.C. ‚Sie gehen jeden Sonntag in die Kirche, aber sie gehen nicht wählen. Und wir müssen dafür sorgen, dass sie wählen. Nur dieses eine Mal …‘“

Warum beteiligen sich manche Christen NICHT an Regierungswahlen? Warum werden sie auch bei den kommenden Wahlen nicht ihre Stimme abgeben? Die Gründe dürften vielfältig sein. Wie in dem Artikel zu lesen war, „steht Trumps erklärter Widerstand gegen die Unterzeichnung eines landesweiten Abtreibungsverbots und seine Zurückhaltung, einige seiner Ansichten zu diesem Thema zu erläutern, im Widerspruch zu vielen Mitgliedern der evangelikalen Bewegung … Er [hat] erklärt, … dass er ein landesweites Abtreibungsverbot nicht unterzeichnen würde, wenn es vom Kongress verabschiedet würde.“

Abtreibung ist also ein großes Thema, und einige Christen werden weder für Trump noch für Biden stimmen, da sie mit deren jeweiligen Haltung zur Abtreibung nicht einverstanden sind. Während Biden, selbst bekennender Katholik, jegliche Form der Abtreibung befürwortet – eine Position, die völlig im Widerspruch zur Sichtweise vieler Christen steht –, ist Trumps Position zwar weitgehendst gegen Abtreibung, in manchen Fällen aber auch dafür, was einigen nicht weit genug geht, da sie Abtreibung unter allen Umständen ablehnen.

Ein weiterer umstrittener Punkt ist die Einwanderung. Während viele, wenn nicht die meisten Christen Bidens Politik der offenen Grenzen ablehnen, sind einige besorgt über Trumps eher strikten und teilweise radikalen Ansatz, einschließlich seiner Position gegen Kettenmigration und seine (etwas zweideutigen) Konzepte in Bezug auf DACA („Deferred Action for Childhood Arrivals“, etwa „Zurückgestellte Maßnahmen für Ankunft von Kindern“).

Es gibt sicherlich noch zahlreiche weitere Themen, die viele Christen eindeutig davon abhalten würden, für Biden zu stimmen – angefangen mit seiner Haltung zur LGBTQ+-Bewegung und zu gleichgeschlechtlichen Ehen bis hin zu seiner kriegsorientierten Politik, der Instrumentalisierung des Rechtssystems und seinen Angriffen auf die persönliche Freiheit und die Grundrechte. Aber anstatt überhaupt nicht zu wählen, sollten sie dann nicht Trump ihre Stimme geben, mit dem sie zwar nicht in allen Fragen übereinstimmen, der aber ihren Ansichten zumindest nähersteht? Mit anderen Worten: Sollten sie nicht das „kleinere Übel“ wählen?

Aber wenn man die Frage so stellt, würden einige Christen argumentieren, dass dennoch für das Übel gewählt würde – was sie nicht tun könnten, da sie der Auffassung sind, dass sie gemäß der Heiligen Schrift „das Böse in jeder Gestalt“ meiden müssen (1.Thessalonicher 5,22).

Der Kern des Problems geht jedoch weit über die bisher angesprochenen Fragen hinaus.

In unserer kostenlosen Broschüre „Sollten SIE im Krieg kämpfen?“ erklären wir die Zusammenhänge zwischen der Beteiligung an Regierungswahlen und dem Eintritt in den Militärdienst und der Teilnahme an Kriegen (schließlich hat der amerikanische Präsident als Oberbefehlshaber über die Streitkräfte die Befugnis, Krieg zu erklären).

In einem Kapitel dieser Broschüre mit dem Titel „Warum Christus nicht an den Regierungswahlen dieser Welt teilnehmen würde“ zitieren wir einen Artikel des verstorbenen Herbert W. Armstrong aus dem Jahr 1984, in dem es heißt:

„Dies ist keine Welt, die von Gott erdacht wurde. Dies ist SATANS Welt! … Die Bibel spricht von dieser Welt als ‚dieser gegenwärtigen BÖSEN WELT‘ (Galater 1,4) … Nein, Jesus ist nicht in die Politik DIESER WELT eingestiegen! Er rief seine Jünger aus dieser gegenwärtigen bösen Welt heraus – aus all ihren Bräuchen, Philosophien und Wegen –, damit sie ein Leben in ABSONDERUNG von der Welt führen…

„So leben die Jünger Jesu in dieser gegenwärtigen bösen Welt, als ob sie Fremdlinge wären, hier lediglich als Gäste der Nation, in der sie leben, als BOTSCHAFTER für Christus und sein kommendes Reich, nicht… für irgendeine Regierung dieser Welt… [Ausländische Botschafter beteiligen sich nicht daran,] ihren Staat [in dem sie leben] zu einem besseren Staat zu machen, oder zu wählen, oder in ihre Armee einzutreten oder für ihre Sache zu kämpfen… [D]er wahre Christ ist jemand, der Christus nachfolgt, und Christus hat nicht gewählt! Jesus versuchte nicht, Cäsar zu reformieren… Er predigte die Lehre von einer radikal anderen Welt, die noch kommen wird… Dies ist Satans Welt und Jesus Christus kam keineswegs, um Satan zu reformieren oder Satans Werk zu verbessern, vielmehr kam er, um seine Anhänger vor Satan und seinem System zu erretten. Da das Reich Gottes noch nicht buchstäblich aufgerichtet ist, ist das Bürgerrecht des wahren Christen jetzt im Himmel reserviert (1.Petrus 1,4; Epheser 2,19)…

„Was also würde Jesus in einer Zeit der Präsidentschaftswahlen tun?… ER WÄRE ZU SEHR DAMIT BESCHÄFTIGT, DIE GUTE NACHRICHT VON SEINEM KOMMENDEN WELTREICH und den Weg der Erlösung ZU VERKÜNDEN, als dass er sich in irgendeiner Weise an der Politik dieser gegenwärtigen bösen Welt oder einer von Menschen erdachten Regierungsform beteiligen würde, die dazu VERDAMMT sind, sehr bald zerstört und durch die theokratische Regierung von GOTTES REICH ersetzt zu werden! Unsere Mission ist es, als Botschafter Christi – als vorauseilende Abgesandte SEINES KÖNIGREICHS – die Welt vor ihrer Bedrängnis und der gegenwärtigen Gefahr zu WARNEN und allen Nationen die gute Nachricht vom REICH GOTTES zu verkünden!“

Diese Worte, niedergeschrieben im Jahre 1984, sind heute so aktuell wie eh und je.  

Wir schreiben auch Folgendes in einem anderen Kapitel unserer Broschüre mit dem Titel „Warum lehren Sie, dass ein Christ nicht an Regierungswahlen teilnehmen sollte?“

„Ein weiterer Grund, warum ein Christ bei Bundes- oder Landtagswahlen nicht für einen Kandidaten stimmen sollte, findet sich in der Tatsache, dass ein Christ die Wahrheit darüber versteht, dass dies zur Zeit Satans Welt ist. Es ist Satan der Teufel, der mit der allgemeinen Erlaubnis Gottes Kandidaten in Regierungsämter einsetzt. Wenn wir wählen würden, dann könnten wir uns ganz direkt in Satans System einmischen. In Hosea 8,4 lesen wir Gottes Warnung in dieser Hinsicht: ‚Sie setzen Könige ein, aber gegen meinen Willen; sie wählen Regierende aus, doch ich erkenne sie nicht an‘ (Einheitsübersetzung 2016).

„Manchmal greift Gott selbst ein, um sicherzustellen, dass bestimmte Aspekte seines Plans erfüllt werden, und sorgt dafür, dass die Person, die zu diesem Zeitpunkt am besten (oder vielleicht am schlechtesten) für die Aufgabe geeignet ist, das Amt erhält (vergleichen Sie Daniel 4,14). Wie würde Gott wohl auf uns blicken, wenn er direkt eingreift, um eine bestimmte Person ins Amt zu bringen, wir jedoch nicht für diese Person gestimmt haben, sondern für jemanden, den Gott zu diesem Zeitpunkt nicht in diesem Amt sehen will? Es liegt auf der Hand, dass unser Votum dem Willen Gottes zuwiderlaufen würde.

„Um ein prophetisches und ein historisches Beispiel zu geben: Die biblische Prophezeiung offenbart, dass sich ein letzter politischer Führer des wiederauferstandenen Römischen Reiches – das ‚Tier‘ – bald in Europa erheben wird. Nach dem prophetischen Plan Gottes wird diese Person in den allerletzten Tagen in ihr Amt eingesetzt werden und auf diesem Planeten für totale Verwüstung sorgen. Es ist Satan, der mit Gottes Erlaubnis seine Macht und Autorität auf diese Person übertragen wird (Offenbarung 13,4-5). Ein Christ könnte und sollte diese Person natürlich nicht wählen, da sie viele ‚Heilige‘ verfolgen und töten wird (Offenbarung 13,7) und sogar versuchen wird, den wiederkehrenden Jesus Christus zu bekämpfen (Offenbarung 19,19). Ebenso wenig hätte ein Christ für Adolf Hitler stimmen sollen, obwohl heute klar ist, dass Hitler, wie in der Bibel prophezeit, an die Macht kam, um die neunte Auferstehung des Römischen Reiches herbeizuführen. Das heißt, dass Gott es zuließ, dass Hitler zum Herrscher über Deutschland wurde, damit die Prophezeiung erfüllt werden konnte…“

Während Ihnen viele mit scheinbar logischen Argumenten erklären werden, dass Christen bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen wählen müssen, ist in der Bibel ganz klar festgelegt, dass sie dies keinesfalls tun dürfen. Die Frage ist, wem werden Sie folgen? Menschen oder Gott?

Verfasser: Norbert Link

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger