Den Weg weisen

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In meinem Berufsleben werde ich mit einer Menge statistischer Informationen konfrontiert, die den Markt betreffen, den mein Unternehmen bedient. Ich betreibe ein gemeinnütziges Verkehrsunternehmen, das neben einer Vielzahl von städtischen Bussen, Shuttlebussen und anderen Spezialtransporten auch Nahverkehrsdienste anbietet. Das ist eine Herausforderung, denn der Inflationsdruck wirkt sich weiterhin auf uns alle aus. Treibstoffkosten, Lohnkosten, Versicherungen: All diese Dinge stellen für jedes Unternehmen eine Herausforderung dar, und das kann zur Folge haben, dass Dienstleistungen abgebaut werden, um das Budget einzuhalten.

Das ist einfach die Realität. Allerdings stehen wir hier in Colorado vor einem einzigartigen Problem. Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Bundesstaates übersteigt die Zahl der über 65-Jährigen die der unter 18-Jährigen bei weitem. Dies stellt einen wachsenden Bundesstaat natürlich vor erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Die Einkommenssteuereinnahmen werden zurückgehen, während gleichzeitig der Bedarf an Dienstleistungen für ältere Menschen in rasantem Tempo zunimmt. Es wird schlicht nicht genug Geld vorhanden sein, um unsere Senioren zu versorgen.

In meinem Beruf bieten wir zahlreichen Senioren in einer Region mit 8 Bezirken hier im vorderen Teil von Colorado Fahrdienste an. Dazu gehören die offensichtlichen Arzttermine, aber auch Lebensmitteleinkäufe, Fahrten zu Seniorenzentren und gesellschaftliche Veranstaltungen. Leider sind die staatlichen Mittel für diese Bedürfnisse aufgrund rückläufiger Steuereinnahmen gekürzt worden.

Die Regierung unseres Bundesstaates konzentriert sich auf den Bau einer Eisenbahnstrecke von Fort Collins nach Pueblo entlang der Interstate 25. Gleichzeitig diskutieren Staatsbeamte über andere sehr kostspielige Investitionsvorhaben. Diese Projekte sind nicht zwangsläufig negativ, aber sie stehen im Widerspruch zu Bedürfnissen wie den von mir erwähnten Dienstleistungen für Senioren.

Ich schreibe dies alles als Einleitung zu der Feststellung, dass mir klar geworden ist, dass ich in meinem Beruf als einer der führenden Akteure in dieser Branche mehr tun muss, um dieses Thema zu beeinflussen. Das bedeutet, dass ich für diejenigen sprechen muss, die dazu selbst nicht in der Lage sind.

Es werden Millionen von Dollar in visionäre Projekte investiert, aber leider werden Senioren nicht in der Lage sein, zu Dialyse- und Chemotherapieterminen zu gelangen. Wenn ich mich zu diesem Thema äußere, dann werde ich die Verantwortlichen womöglich nicht gerade erfreuen.  Aber wir, die wir von Gott berufen sind, ihm nachzufolgen, verstehen, dass es Momente geben wird, in denen wir ruhig und besonnen für das eintreten müssen, von dem wir wissen, dass es richtig und moralisch ist. Wir dürfen dies niemals aus eigenem Ehrgeiz oder mit einer selbstgerechten Haltung tun. Wenn wir unser Handeln abwägen, dann sollten wir uns von der Heiligen Schrift leiten lassen. Sprüche 3,5-6 bietet eine ausgezeichnete Orientierung: „Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“

Dies sollte unser Handeln bestimmen, wenn wir mit den Strukturen dieser Welt zu tun haben. Wie wir wissen, sind sie keine göttlichen Einrichtungen, aber Gott hat ihre Existenz gestattet, und Gott verlangt von uns, dass wir uns diesen Autoritäten unterordnen, es sei denn, unser Gehorsam gegenüber Gott würde dadurch kompromittiert.

Wir müssen uns auf das Gebet und auf das Problem konzentrieren und nicht auf die Menschen, mit denen wir zu tun haben. Titus gibt uns eine gute Anleitung in Bezug auf die Unterordnung unter die Predigerschaft der Kirche, und dieselbe Anleitung ist auch für unseren Umgang mit der Arbeit nützlich. In Titus 1,7-9 heißt es: „Denn ein Bischof [andere Übersetzungen verwenden statt Bischof das Wort Gemeindevorsteher oder Aufseher] soll untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht jähzornig, kein Säufer, nicht streitsüchtig, nicht schändlichen Gewinn suchen; sondern gastfrei, gütig, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam; er halte sich an das Wort der Lehre, das gewiss ist, damit er die Kraft habe, zu ermahnen mit der heilsamen Lehre und zurechtzuweisen, die widersprechen.“ Dies ist im Wesentlichen eine Beschreibung von Führerschaft, und wenn wir in unseren Bemühungen voranschreiten wollen, dann ist die Befolgung dieses Rates von größter Bedeutung.

Hinsichtlich meines eingangs erwähnten Beispiels weiß ich, dass die Verantwortlichen des Staates eifrig an ihren eigenen Prioritäten arbeiten. Ich weiß aber auch, dass sie sich um die älteren Menschen in unserem Staat sorgen, die sich in einer schwierigen Situation befinden. Es stehen einfach nicht genug Geld oder Ressourcen zur Verfügung, um alle Prioritäten zu verwirklichen. Dies ist ein bekanntes Dilemma, und als wahre Christen können wir uns darauf verlassen, dass Gott uns den Weg weist, den wir gehen müssen, um seinen Willen zu tun. Wir sehen dies in Römer 12,2 veranschaulicht: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Wenn wir bei unserer Arbeit und in unserem Gemeinwesen getreu diesem Grundsatz leben, dann werden wir die Menschen um uns herum mit größerer Wahrscheinlichkeit beeinflussen. Nicht durch Selbstgerechtigkeit, sondern indem wir so leben, wie Gott es vorgesehen hat, indem wir unseren Sinn durch die Gebote erneuern lassen und indem wir den Menschen, denen wir begegnen, als ein Beispiel dienen. Wenn wir den Älteren durch unser Handeln und unsere Prioritäten ein gutes Beispiel geben, dann können wir das Thema effektiver vorantreiben.

Jesus Christus hat das beste Beispiel dafür gegeben, wie wir, die wir von Gott berufen sind, unser Leben führen müssen. In Johannes 13,12-15 finden wir den Bericht über Jesus als unseren dienenden Anführer, und dort heißt es: “Als er ihnen die Füße gewaschen, seine Kleider genommen, und sich wieder hingesetzt hatte, sagte er zu ihnen: „Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“

Als Menschen können wir dem Beispiel, das Jesus uns gegeben hat, zwar niemals vollumfänglich gerecht werden, aber wir können uns darum bemühen.

In Galater 6,9 lesen wir die Ermahnung, weiterhin auf das Gute hinzuarbeiten und das von Gott beabsichtige Beispiel zu sein: „Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.“

Ich denke über die Aufgabe nach, die vor mir liegt, und ich weiß, dass ich meine Arbeit in meinem Beruf erfüllt haben werde, wenn ich Gottes Gebote befolge.

Verfasser: Frank Bruno

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger