Stetiges Wachstum durch Anwendung

Während wir unser Dasein in dieser Welt bestreiten, werden wir oft mit den Realitäten des Lebens bombardiert. In 2.Petrus 2,7-8 lesen wir, dass Gott „den gerechten Lot erlöst [hat], der vom unzüchtigen Lebenswandel der gesetzlosen Leute geplagt wurde; denn der Gerechte, der unter ihnen wohnte, musste alles sehen und hören und seine gerechte Seele von Tag zu Tag quälen lassen durch ihre gesetzlosen Taten“ (neue Lutherbibel 2009). Lot wurde als Gerechter bezeichnet, obwohl einige seiner Taten ungerecht waren. Gott erachtete ihn als würdig, vor der Zerstörung der Gesellschaft, in der er lebte, gerettet zu werden.

Wir durchleben heute ähnliche Zeiten wie einst Lot. Um uns herum läuft so vieles verkehrt. Es kann leicht geschehen, dass wir uns von den „Vergnügungen“ dieser Welt beeinflussen lassen. Wir müssen darauf achten, dass unser moralischer Kompass auf Gott ausgerichtet ist und wir nicht in unseren Gedanken und unserem Verhalten von dieser Welt eingesogen werden.

Es gibt so viele Dinge, auf die wir in diesem Leben achten können; aber im Grunde läuft es auf die Frage hinaus, ob wir Gottes Worten, die uns führen und leiten sollen, die größtmögliche Aufmerksamkeit schenken. Gott zeigt uns in der Bibel die Handlungen, nach denen wir uns in unserem Leben richten sollen. Wir müssen uns fragen, ob wir auch lernen, sie zu vollbringen, indem wir sie leben.

In Micha 6,8 werden uns einige Beispiele dafür gezeigt, wie wir handeln sollten: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten [besser: „Recht zu üben“ oder „gerecht zu handeln“] und Liebe üben [besser: „Barmherzigkeit lieben“] und demütig sein [oder „demütig wandeln“] vor deinem Gott“ [vgl. hierzu die New King James Bible].

Wir müssen lernen, WIE wir diese Dinge erreichen können. Das geschieht nicht von allein. Es erfordert von uns, dass wir in unserem Leben Zeit darauf verwenden, diese Dinge zu lernen und zu entwickeln. Wir müssen aufmerksam sein und herausfinden, wie wir sie im Rahmen unseres Verhaltens verwirklichen können. Wenn wir dies lernen, dann sollte in uns die Liebe (Agape) für Gottes Wege wachsen, da wir erkennen, wie dies anderen hilft und allen zugutekommt. Wir müssen begreifen, was jedes einzelne dieser Worte im Zusammenhang mit dem Leben als Christ bedeutet.

Gerecht zu handeln, erfordert von uns, frei von Ansehen der Person und verständig zu sein, nach dem Gesetz zu handeln, und zu wissen, wie man die Gerechtigkeit anwendet (vergleichen Sie Jakobus 2,1-8; Sprüche 11,9; Römer 7,7-12; Jesaja 26,9-10).

Barmherzigkeit zu lieben bedeutet auch, die Fähigkeit zur Vergebung zu lieben. Gott vergibt im Übermaß! Und auch wir müssen lernen zu vergeben, sonst laufen wir Gefahr, dass wir Gottes Barmherzigkeit in unserem Leben nicht dauerhaft erhalten. Barmherzigkeit ist nicht immer leicht zu zeigen. Aber sie ist notwendig. Wir müssen erkennen, dass wir alle vor Gott und voreinander schuldig sind (vergleichen Sie Epheser 2,4-5; Jesaja 55,7; Klagelieder 3,22-23; Lukas 6,36; Jakobus 2,13; Matthäus 5,7).

Schließlich bedeutet demütig mit Gott zu wandeln, dass wir ihn in allem suchen, was wir tun. Wir streben danach, uns auf ihn auszurichten. Unsere Gedanken, unsere Handlungen, unser ganzes Wesen müssen mit ihm in Einklang stehen. Das erfordert ein ungeheures Maß an Demut, denn es zeigt Gott, dass wir bereit sind, unsere eigenen Wege und Gedanken aufzugeben und das zu suchen und anzunehmen, was er uns zeigen will (vergleichen Sie Sprüche 3,5-6; Sprüche 28,26; Jesaja 55,8-9; Philipper 2,3).

Wie bei so vielen von Gottes Gesetzen bauen alle diese Eigenschaften und Handlungen aufeinander auf. Sie sind alle erforderlich. Daraus folgt, dass wir lernen müssen, wie wir sie alle gemeinschaftlich entwickeln und einsetzen können. Wenn wir es versäumen, in einem der Bereiche zu wachsen, dann werden die anderen Bereiche nicht richtig funktionieren. Wir müssen weiter in Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut wachsen, damit wir die Art von Menschen werden können, die Gott haben möchte. Unser Weg hin zur Familie Gottes wird diese Eigenschaften (und noch weitere) erfordern – aus diesem Grund dürfen wir sie keineswegs vernachlässigen!

Verfasser: Kalon Mitchell

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger