Die kleinen Dinge

Drucken

Wenn Gott in unser Leben eingreift, dann teilt er nicht unbedingt jedes Mal das Rote Meer vor uns – vielmehr wirkt er meist in den kleinen Bereichen und bisweilen gänzlich unbemerkt von uns, zumindest am Anfang.

Ich hatte mich wegen eines Lungenfunktionstests in das Krankenhaus nach Penticton begeben und fuhr anschließend zu Walmart, um ein paar Dinge einzukaufen. Beim Betreten des Ladens dachte ich mir: „Ich brauche keinen fahrbaren Einkaufskorb, da ich nur ein paar Dinge besorgen will, die ich problemlos auf dem Arm tragen kann.“ Neben wenigen anderen Kleinigkeiten wollte ich lediglich ein paar Gläser Kaffee mitnehmen – von dem ich nicht dachte, dass er im Angebot sei – und ging davon aus, dass der Einkauf leicht zu transportieren wäre. Zu meiner völligen Überraschung war der Kaffee jedoch im Angebot – eine Ersparnis von über zwei Dollar pro Glas, also holte ich schnell einen fahrbaren Einkaufskorb und lud einige Gläser mit normalem sowie einige mit koffeinfreiem Kaffee hinein. Ich nahm auch noch vier weitere Artikel mit, und als ich den Gang hinunterging, wurde mir klar: „Ich werde nicht in der Lage sein, all das zu tragen, also muss ich noch eine Tragetasche für knapp zwei Dollar kaufen, um die Waren zum Van zu transportieren.“

Als ich in den Gang zur Kasse einbog, stand dort eine Angestellte mit einem Einkaufswagen voller kleiner Kartons. Ich fragte sofort, ob ich einen Karton haben könnte, um meine Waren darin zu transportieren, was sie bejahte. An der Kasse stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass der Karton die perfekte Breite für sechs Gläser Kaffee hatte, und da die Höhe etwa 10 cm betrug, passte alles hinein und der Karton war gut zu tragen. Als ich dann bei meinem Auto ankam, dankte ich Gott dafür, dass er mir geholfen hatte, einen Karton für meine Waren zu bekommen, in den die Kaffeegläser perfekt hineinpassten. Obwohl ich ihn nicht um seine Hilfe gebeten hatte, sorgte er für meine Bedürfnisse und half mir, zwei Dollar für eine Tragetasche zu sparen.

Gott kennt alle unsere Bedürfnisse und weiß, was wir denken; ihm ist nichts verborgen. Wenn er, wie es in Matthäus 10,30 heißt, die Haare auf unseren Häuptern gezählt hat, dann kennt er uns auf eine intime Weise, und dafür habe ich ihm gedankt.

Sacharja 4,10 sagt uns, dass wir die kleinen Dinge nicht verachten sollen (vgl. die neue Lutherbibel 2009). Das bedeutet, dass wir uns an ihnen erfreuen sollen; vor allem, wenn Gott in diese kleinen Bereiche unseres Lebens eingreift.

Ich habe die folgende Geschichte bereits schon einmal erzählt, aber sie ist es wert, wiederholt zu werden, weil wir daraus lernen, dass Gott in kleinen Bereichen für uns eingreift.

Mein Schwiegersohn hatte sich im Sommer Häuser in der Gegend angesehen, und ich wollte ein Haus selbst in Augenschein nehmen; also schwang ich mich auf meinen Roller und machte mich auf die Suche. Ich kannte die Gegend zwar, konnte aber das Haus nicht finden. Ich dachte mir: „Ich brauche eine Karte von Summerland.“ Da ich zur Bank musste, fuhr ich in die Stadt. Die Bank liegt direkt an der Kreuzung von zwei Straßen und bietet somit sechs oder mehr Möglichkeiten, wo man parken kann. Als ich mich näherte, sah ich eine Parklücke neben der Bank, in unmittelbarer Nähe der Eingangstür. Ich fuhr auf den Parkplatz, stellte den Roller auf den Ständer und blickte zu Boden. Zu meiner großen Überraschung lag dort eine unbeschädigte und gut erhaltene Landkarte von Summerland. Mein erster Gedanke war: „Nette Geste, Vater.“

Gott hat sich meiner Bedürfnisse angenommen, ohne dass ich ihn darum gebeten habe.

Die Lehre aus all dem ist, dass wir in Kürze in ein neues Kalenderjahr eintreten werden. Wir werden uns mit verschiedenen Prüfungen und Aufgaben konfrontiert sehen, und es wird Zeiten geben, in denen wir Hilfe brauchen. Es ist wahrhaft tröstlich zu wissen, dass Gott für uns als seine Kinder sorgt, über uns wacht und manchmal unsere Bedürfnisse befriedigt, noch bevor wir überhaupt darum bitten.

Matthäus 6,8 sagt uns: „Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.“

Wir dürfen diese wichtige Tatsache niemals aus den Augen verlieren, denn als liebender Vater sorgt er für uns und unsere Bedürfnisse, und sogar noch mehr. In Lukas 12,32 heißt es: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“

Was mehr könnten wir uns wünschen?

Verfasser: Rene Messier (Kanada)

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger