Die Probleme der anderen

Innerhalb von Familien gibt es nicht allzu viele Geheimnisse. Die einzelnen Familienangehörigen kennen einander ziemlich gut – sowie die guten wie die schlechten Eigenschaften; die Stärken und die Schwächen eines jeden Einzelnen.

Das führt zwangsläufig zu Problemen. Doch ungeachtet dieser Umstände steht die Familie in den meisten Fällen zur Seite und ist in schwierigen Zeiten eine große Stütze. Nur selten hört man von Eltern, die sich von ihren Kindern lossagen; selbst dann nicht, wenn diese schreckliche Verbrechen begehen.

Auch in unserer geistlichen Familie, der Kirche Gottes, lernen wir einander oft ziemlich gut kennen – die guten, die schlechten und gelegentlich auch die hässlichen Seiten.

Und wie verhalten wir uns innerhalb dieses Spektrums? Unabhängig von der Art der Beziehung sollten wir stets darauf bedacht sein, folgenden grundlegenden Ansatz anzustreben:

„Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8).

Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal gehört, wie jemand über einen Mitmenschen sagte, dass dieser für ihn da war, als er ihn am meisten brauchte. Paulus schreibt in Galater 6,1-2:

„Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Aber es sind nicht nur die großen Sorgen, bei denen andere Menschen unsere Hilfe benötigen mögen. Das Leben besteht aus unzähligen kleinen Dingen, und das schließt natürlich auch Probleme mit ein – Herausforderungen, die mit der Hilfe eines anderen Menschen vielleicht leichter zu bewältigen wären.

Wenn sich also die Gelegenheit und Notwendigkeit ergibt, dann sollten wir uns bemühen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Hilfe zu leisten, und uns dabei vor Augen zu halten, dass auch wir einmal in die Situation geraten können, der Andere zu sein – derjenige mit dem Problem!

Verfasser: Dave Harris

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger