Vor längerer Zeit schlitterte ich in ein Wortgefecht hinein, bei dem es darum ging, wie man sich gegenüber anderen Menschen verhalten sollte. Ich sprach vom nötigen Respekt gegenüber anderen Personen, und dass man sich dabei mit seiner Wortauswahl gut und bedacht ausdrücken sollte, ohne verletzend zu sein.
Die Antwort meines Gesprächspartners war: „Ich bin, wie ich bin.“
Diese Aussage war für mich in diesem Moment sehr enttäuschend, da es mangelnden Respekt zeigte und klarstellte, dass der Wille für eine nötige Änderung vollkommen fehlte.
Mangelnde Bereitschaft, sich zu ändern, bedeutet auch, dass man nicht bereit ist, in sein Spiegelbild zu schauen, um sich selbst zu prüfen, und vorhandene Fehler zu ändern.
Wenn man auf solche Weise sein Leben führt, zeigt dies, dass einem andere Mitmenschen vollkommen egal sind und dass man sich nicht darum kümmert, wie man ihnen gegenüber auftritt, und solch ein Mensch hat im Reich Gottes keinen Platz, denn er geht sprichwörtlich über Leichen, was ihn hässlich macht. Sein Herz ist kalt, und er wird keinen wahrhaften Frieden, den Christus uns geben möchte, in dieser grausamen Welt finden.
Paulus schrieb in Römer 12,2: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
Genau das ist es, was wir als wahre Christen tun müssen: Wir müssen uns selbst kritisch prüfen, ob nicht etwa eine schlechte Eigenschaft an oder in uns haftet, die wir aus unserem Leben zu verbannen haben. Dabei ist es egal, wie lange wir uns im Leib Christi befinden, ob wir nun bereits seit 10, 20, 40 oder sogar über 50 Jahren bekehrte Christen sind.
Paulus schrieb im 2.Korintherbrief, in Kapitel 13 und Vers 5: „Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Wenn nicht, dann wärt ihr ja untüchtig.“ Dafür gibt es einfach keine Altersbegrenzung, denn solche Selbstprüfungen sind ein lebenslanger Prozess.
Respektvoll mit seinen Mitmenschen umzugehen, freundlich und hilfsbereit zu sein, ist eine große Verantwortung, die uns Gott gibt, ganz besonders unter wahren Christen. Wenn wir solch einen Respekt für andere entwickeln, wird Gott großen Gefallen an uns haben. Und wie wir solch einen Respekt haben können, erklärt uns David in seinen Psalmen: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich“ (Psalm 111,10).
Christus erwartet von uns, mit unseren Mitmenschen auf richtige Weise umzugehen, und er ist für uns das größte lebendige Beispiel, das jemals als Mensch gelebt hat, denn er hat uns das Gute vorgelebt und für das Ende der Zeiten niederschreiben lassen, denn er war das Licht der Welt (vergleiche Johannes 8,12). Er lehrte auch mehrfach: „Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe“ (Lukas11,33). Und er sagt uns auch: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14).
Wie hell und schön dieses Licht in uns leuchtet, liegt an einem jeden selbst; jedoch haben wir sicherzustellen, dass es in uns und aus uns heraus kräftig leuchtet. Wenn es dann strahlend hell in uns aufleuchtet und die Menschen dies erkennen, dann werden wir wunderschön anzusehen sein, denn diese Schönheit kommt in der Tat von innen aus uns heraus!