Was wäre, wenn?

Was wäre, wenn wir von Gott nicht mehr geprüft werden würden?

Die meisten, wenn nicht alle von uns, haben erkannt und verstanden, wie schwer das Leben als ein wahrer Christ sein kann, obwohl wir nicht undankbar sein dürfen für das, was Gott für uns tut. 

Wir sind von Gott aus Gnade aus dieser verderbten Welt herausgerufen worden, um keinen Anteil mehr zu haben an ihren Sünden, weil Gott uns das wunderschöne ewige Leben schenken möchte.

Wir sollten also verstanden haben, dass wir nur Pilger oder Durchreisende in dieser Welt sind, die auf dem Weg sind, bald in die Herrlichkeit Gottes einzugehen. Aber es liegt an uns selbst, an jedem einzelnen von uns, ob wir würdig werden oder sind, um das Reich Gottes ererben zu dürfen. Niemand kann die Sünden des anderen wegnehmen oder ein Stück seines Lebens leben. Jeder ist für sich selbst verantwortlich!

Und manchmal erscheint uns durchaus das Leben wie eine Qual, voller Leid, elendig getränkt mit Unmut und Verzweiflung. Und dann fragt man sich vielleicht: „Wie lange muss ich dieses Leid noch mit ansehen oder selbst ertragen?“ Und wenn nicht alsbald Abhilfe geschaffen wird, könnte die Frage kommen: „Was habe ich nur alles falsch gemacht, dass ich solche Plagen erleben muss?“

Fragen über Fragen, worauf es keine Antwort zu geben scheint. Dabei liegt die Antwort direkt vor unseren Augen, aber vielleicht will man sie nicht immer wahr haben und ignoriert sie, weil man eben mit diesen Problemen um sich herum oder an sich selbst nicht mehr konfrontiert sein möchte, denn Probleme mögen keine Freude in einem aufblühen lassen. Dabei gibt es für so manche Probleme eine Antwort, und die größte Antwort für einige unserer Probleme heißt: „Züchtigung!“

Paulus sagte den Hebräern: „Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise Ausdauer gelernt hat, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt” (Hebräer 12,11; Hoffnung für Alle)

Auch Petrus sagt uns etwas ganz Entscheidendes: „Liebe Freunde, wundert euch nicht über die Nöte, die wie ein Feuersturm über euch hereingebrochen sind und durch die euer Glaube auf die Probe gestellt wird; denkt nicht, dass euch damit etwas Ungewöhnliches zustößt. Freut euch vielmehr, dass ihr auf diese Weise an den Leiden teilhabt, die Christus durchmachen musste, denn dann werdet ihr, wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint, erst recht von Freude und Jubel erfüllt sein“ (1.Petrus 4,12-13; Neue Genfer Übersetzung).

Petrus fährt dann fort, uns zu sagen: „Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt bei dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst bei uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben?” (1.Petrus 4,17; revidierte Lutherbibel 2017).

Prüfungen oder Züchtigungen zu ertragen bedeutet, gegenüber Gott und Jesus Christus gehorsam zu sein. Wir sagen immer, dass es kein leichter Weg ist, aber er gibt uns Frieden und Glückseligkeit, Freude und echte Freunde. Und wenn wir uns alle noch ein bisschen mehr anstrengen, kann vielleicht der eine dem anderen die Last mittragen. Wie es Paulus so schön ausdrückte:

„Jeder soll dem anderen helfen, seine Last zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz [Christi]“ (Galater 6,2; Hoffnung für Alle).

Man muss nicht immer mit seinen Sorgen, seinen Prüfungen oder Züchtigungen alleine stehen; es ist gut, wenn wir uns untereinander helfen, unterstützen und die Last des anderen mittragen können.

Aber was wäre, wenn wir von Gott nicht mehr geprüft werden würden?

Salomo schrieb in Sprüche 15,10:  „Den Weg verlassen, bringt böse Züchtigung, und wer Zurechtweisung hasst, der muss sterben.”

Und Paulus war sich auch sicher: „Viel schlimmer wäre es, wenn Gott euch gar nicht erziehen würde. Dann nämlich wärt ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder” (Hebräer 12,8; Hoffnung für Alle).

Wenn wir also leiden müssen, dann kann es durchaus sein, dass Gott uns prüfen und erziehen und stark machen will für die kommende schwere Zeit, die bald hereinbrechen wird. Gott behandelt uns so, wie man Kinder erziehen sollte. Auch dafür können und müssen wir dankbar sein.

Verfasser: Thilo Hanstein