Ich musste bei uns in der Firma einen Mitarbeiter anlernen bzw. hatte versucht, ihn anzulernen. Und immer, wenn ich ihm etwas erklärt habe, sagte er: „ICH WEISS.“ Bei allem, was ich ihm gesagt habe, kamen diese Worte: „ICH WEISS.“ Es hat mich schon etwas geärgert, da er es nie richtig machte, obwohl er wusste, wie er es machen musste oder sollte.
Wie ist es bei uns?
Ich weiß, dass ich hart, schroff und lieblos bin!
Ich weiß, dass das falsch ist, aber…
Ich weiß, dass ich rebellisch bin, mich meinem Mann nicht unterordne.
Ich weiß, dass ich meiner Frau nicht genug Aufmerksamkeit entgegenbringe!
Ich weiß, dass mein Haus dreckig ist, aber…
Ich weiß, ich sollte beten.
Ich weiß, dass ich lernen muss … aber zu viele andere Dinge kommen dazwischen.
Ich weiß… ich weiß… ICH WEISS!!
Klingt das nach uns? Wissen wir das?
Uns wurden das wertvollste Wissen, die größten Gesetze, Lebensweisen und Ziele gegeben, die je einem Volk gegeben wurden. Gott hat uns mit seinem heiligen Geist gezeugt! Das Ziel ist es, ein Gottwesen zu werden. Denken wir darüber nach! Wir sollen Gott werden.
Wie sehr bemühen wir uns, im Lichte dessen, was wir wissen? Sind wir eifrig, wachsend, überwindend? Oder sind wir langsam, faul, träge, stagnierend, passiv, gehen Kompromisse mit der Sünde ein?
Wir wissen, dass wir Gutes tun sollten, aber wir tun es nicht?
Wie sieht Gott das? Was sagt Gott? In Jakobus 4,17 steht: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde“ (revidierte Lutherbibel 2017).
Wenn wir also sagen: „Ich weiß“, und nicht nach diesem Wissen handeln, sind wir Sünder! Ist uns das klar, dass wir genauso gut sagen könnten: „Ich sündige“, wie wenn wir sagen: “Ich weiß, dass ich Gutes tun sollte, tue es aber nicht“?
In Matthäus 25,24-30 steht das Gleichnis über den Knecht, der WUSSTE, was zu tun war!!! Es heißt dort:
„Schließlich kam der Diener, dem der Herr einen Zentner Silberstücke gegeben hatte, und erklärte: ,Ich kenne dich als strengen Herrn und dachte: Du erntest, was andere gesät haben; du nimmst dir, wofür du nichts getan hast. Aus Angst habe ich dein Geld sicher aufbewahrt. Hier hast du es wieder zurück!’ Zornig antwortete ihm darauf sein Herr: ‚Was bist du nur für ein böser und fauler Verwalter! Wenn du schon der Meinung bist, dass ich ernte, was andere gesät haben, und mir nehme, wofür ich nichts getan habe, hättest du mein Geld wenigstens bei einer Bank anlegen können! Dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür bekommen! Nehmt ihm das Geld weg und gebt es dem, der die zehn Zentner hat! Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen. Und jetzt werft diesen Nichtsnutz hinaus in die tiefste Finsternis, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern gibt!‘“ (Hoffnung für Alle).
Er hätte auch sagen können: „Ich wusste, dass du von mir verlangst, zu überwinden, Herr, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen, es zu tun.“
Denken wir über diese Haltung einen Moment lang nach! Er war faul, böse, ängstlich, stur, rebellisch, stolz, beschuldigte Gott, ungerecht zu sein, rechtfertigte sich selbst, betrog sich selbst und ging seinen eigenen fleischlichen Weg.
Beachten wir! Weil er es wusste und nicht einmal die kleinste erforderliche Anstrengung unternahm, verlor er sein ewiges Leben und seinen Lohn. Er wurde in die äußerste Finsternis geworfen… der Lohn der Sünde ist der Tod!
Wieso hat man diese Einstellung? Warum sagen wir, dass wir wissen, dass wir sündigen, und machen keine Anstalten, uns zu ändern, obwohl wir wissen, dass wir uns ändern MÜSSEN? Auf was warten wir? Dass Gott an uns ein Wunder vollbringt, uns stärkt, ohne dass wir etwas tun müssen?
Gott wird niemanden auf diese Weise verändern!
Christus musste mit lautem Schreien und Tränen beten, um das Fleisch zu überwinden und um niemals zu sündigen.
Der Apostel Paulus sagte in Philipper 4:13: „…ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“ (revidierte Lutherbibel 2017).
Beachten wir hier, dass es durch Christus geschah; nicht, dass Christus alles tat!
Anstatt dass wir vielleicht sagen: „Ich weiß, dass ich sündige, aber ich kann mich nicht ändern“, halten wir inne und sagen: „Ich weiß, dass das Sünde ist und ich werde mich ändern!“
Bereuen wir und hören wir auf zu sündigen. Geben wir uns mehr Mühe, dann wird Gott uns helfen, uns zu ändern und zu überwinden.
Wir lesen in 1. Johannes 2,3: „Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten.“
Das erfordert von uns ein Höchstmaß an Anstrengung. Dazu gehören tägliches Gebet und Bibelstudium, die Ausrottung der Sünde, gute Beziehungen in der Familie, mit den Geschwistern und zwischen Ehemann und Ehefrau.
Setzen wir unser ganzes Herz in die Überwindung und in Gottes Werk.
Das ist das, wie wir wissen können, dass wir Christus kennen, wenn wir die Dinge tun, die er uns befiehlt. Arbeiten wir also wirklich daran, die Dinge auszumerzen, von denen wir wissen, dass es Sünden sind, und tun wir das Gute, von dem wir wissen, dass wir es tun sollten.
Zögern wir nicht länger… tun wir es JETZT! Dann werden wir wissen, dass wir im Reich Gottes sein werden: „Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein“ (Offenbarung 21, 7; revidierte Lutherbibel).
Verfasser: Christoph Sperzel