Glücklich sein ist eine Entscheidung!

Auf den ersten Blick kann diese Überschrift eine harte Aussage und Darstellung der Unmöglichkeit sein, doch bei einer tiefgründigeren Betrachtungsweise gibt es keinen Spielraum für einen Zweifel daran, dass jeder Mensch seine eigene Entscheidung trifft, um glücklich zu sein, oder nicht.

Wenn ich an meine Kinder- und Jugendzeit denke, dann erinnere ich mich daran, dass sich diese Welt scheinbar viel ruhiger und um einiges enorm langsamer drehte und die Freude an den kleinen Dingen viel größer war als die großen Dinge, die uns die Welt heute bietet.  

Wir leben heute in einer Zeit mit einer rasanten Geschwindigkeit. Durch das Internet haben wir eine enorme und unermüdliche Informationsflut, die immer größer wird. Der Zeitdruck, um Aufgaben zu lösen, wird immer stärker, und die Zeitspanne der Deadline immer kleiner. Man erwartet eine Erreichbarkeit für 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche. Die Industrie läuft 24/7, und die Menschen, die dort arbeiten, haben keinen gleichgewichtigen Lebensrhythmus mehr. Mittlerweile stellen sogar Kleinbetriebe ihre Struktur auf die 24/7 Strategie um. Die Quantität hat die Qualität überrannt, und dieses Hamsterrad wird unaufhaltsam immer unerträglicher für die Menschheit. Viele Menschen, die in diesem Hamsterrad arbeiten und leben müssen, verlieren dadurch ihre Lebensqualität.

Ob zerstrittene Familien, die Traurigkeit einsamer Menschen, negativer Stress, Burnouts, Unzufriedenheit und Depressionen aufgrund weltlicher Entwicklungen—all das wird immer mehr zunehmen, und die Menschheit ist fast nur noch am Funktionieren, anstatt das Leben genießen zu können. 

Dadurch werden Freundlichkeit und die Liebe zueinander immer mehr auseinanderdriften, und die Menschen werden immer empfindlicher und weitaus empfänglicher für negative Strahlungen. All das und vieles mehr sind Umstände, die Satan gestaltet, der Herrscher dieser Welt. Durch seinen widerwärtigen und hässlichen Kampf hat er die gesamte arglose Welt in seinen abgrundtiefsten, finstersten und dreckigsten Bann gezogen, aber es ist unsere Aufgabe, all dem zu entfliehen und Gott gehorsam zu sein, UM glücklich sein zu können.

Lebensqualität fängt damit an, glücklich und zufrieden mit dem zu sein, was man hat, was GOTT einem gibt, und nicht mit der Unzufriedenheit bezüglich dem, was man nicht hat. Salomo, der weiseste Mann nach Jesus Christus, hinterlässt uns folgende Abschrift über „Gottesfurcht und Weisheit“:

„Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt! Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold. Sie ist edler als Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen. Langes Leben ist in ihrer rechten Hand, in ihrer Linken ist Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen, und glücklich sind, die sie festhalten” (Sprüche 3,13-18; revidierte Lutherbibel 2017).

Das ist es, was Gott uns durch seine Gnade schenken möchte—einfache Glückseligkeit und Frieden in Jesus Christus und Gott dem Vater.

Ich fand einen Artikel vom 16. Februar 2010 im Internet über einen Millionär. Seine „neue Lebensphilosophie“ erscheint mir etwas zu extrem, aber der Grundgedanke ist sehr interessant, der dazu führte, dass er seinen gesamten Besitz auflöste:

„Ein Millionär trennt sich von seinem Besitz.

„‚Ich war mal reich, doch erst jetzt werde ich vermögend‘, sagte [er] dem… Magazin ‚Chrismon.‘ ‚Vermögend ist jemand, der mit seinem Besitz etwas Positives zu bewirken vermag. Ich merke, dass ich mehr Möglichkeiten habe, je weniger Geld ich besitze. Weil im Kopf endlich wieder was zu laufen anfängt: Wozu bin ich auf diesem Planeten? Was will ich wirklich?… Ich hab nur immer mehr Angst verspürt, je mehr ich gehabt habe: Angst, was zu verlieren und mir dann manche Dinge nicht mehr leisten zu können – die ich eh nicht brauchte.‘“

Auch wenn dieser Mann derzeit durchaus noch nicht von Gott berufen ist, hat er das getan, was Christus einmal, wenn es auch nur eine Prüfung darstellte, von dem Reichen forderte, der Christus fragte, was er tun müsse, um das ewige Leben zu ererben. Christus sprach von den Zehn Geboten, die der Reiche angeblich von Jugend auf gehalten hatte: „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter“ (Markus 10,21-22; revidierte Lutherbibel 2017).

Natürlich wollte Christus nicht wirklich, dass der Reiche all seinen Besitz verkaufte, aber es war ein Test, da Christus sah, dass er die Güter dieser Welt zu sehr liebte. Und Christus sagt uns ganz eindeutig, dass man nicht zwei Herren dienen kann: „[Entweder ihr werdet] den einen hassen und den andern lieben, oder [ihr werdet] an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [was von Satan kommt]“ (Lukas 16,13).

Es geht darum, dass wir unsere Lebensqualität finden, dass wir inneren Frieden mit uns selbst haben, glücklich und zufrieden sind, alle unsere Sorgen auf Gott werfen und ihn von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit voller Hingabe und Kraft lieben und ihm unser Leben bedingungslos übergeben. Für Kompromisse, die gegen Gottes Vorschriften verstoßen, gibt es keinen Spielraum!

Es ist auch nie zu spät, etwas in seinem Leben zu ändern. Es spielt auch keine Rolle, in welchem Lebensalter wir uns befinden. Es ist für nichts zu spät, egal, wie alt wir sind. Ob Sie zwischen 30 und 60 Jahren sind, oder zwischen 60 und 90 Jahren, ist irrelevant; der Zeitablauf ist der gleiche, nur, dass andere Umstände vorliegen mögen.

Auch hierzu fand ich einen interessanten Artikel im Internet. Das „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ hat am 16. Juli 2020 auf seiner Plattform einen Artikel eingestellt, wonach eine ältere Dame im 73. Lebensjahr ihr Abitur nachgeholt hat. 

Natürlich dürfen wir dabei nicht vergessen, dass wir weiter unseren Lebensunterhalt verdienen müssen, auch besonders darum, um Gottes Zehnten zahlen zu können sowie andere Geldopfer, um das Werk Gottes zu finanzieren, aber es ist NIE zu spät, neue Dinge zu erlernen und darin seine Glückseligkeit zu finden. 

Ob Sie nun ihren Schulabschluss oder Abitur machen wollen, einen neuen Berufszweig wählen wollen—egal, welche Änderung Sie sich vornehmen wollen, um Ihre Lebensqualität und Glückseligkeit zu verbessern, oder was immer Ihr Herz sich wünschen mag—tun Sie es, aber tun Sie es mit Gott und vertrauen Sie darauf, dass Gott Ihnen die Kraft und den Verstand dafür geben wird. 

Gott bietet heute nicht vielen Menschen an, sich von seinen Sünden befreien zu lassen und zu bereuen, sich taufen zu lassen und den neuen Lebenswandel mit Gott zu bestreiten. Aber wenn wir heute dazu berufen sind, aus dieser schrecklichen Welt herauszukommen, dann sollten wir auf den Ruf Gottes hören und uns ihm unterwerfen.

Wenn wir alles nur mit unserem eigenen Verstand regeln wollen, werden wir hin und wieder sicherlich Schiffbruch erleiden und im schlimmsten Fall vielleicht auch in Depressionen fallen und den Weg Gottes verlassen. Es ist wichtig, dass wir Gott unser Herz öffnen, Gott Vertrauen schenken und unangenehmen Situationen den Kampf ansagen.

Seinen Lebenswandel umzustellen, egal in welchem Alter man sein mag, um mehr Lebensqualität zu erhalten, ist nicht schändlich, und es ist niemals zu spät.  Zu spät ist es dann, wenn wir gestorben sind und nichts mehr tun können.

Selbst Paulus, der oftmals Verfolgung ertrug und sogar an einer Krankheit litt, die nicht geheilt wurde, war in Jesus Christus und Gott dem Vater glücklich:

„Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark“ (2.Korinther 12,7-10).

Diese Glückseligkeit kann nur von Gott kommen, wenn man ihm treu bleibt und in seinen Geboten und Satzungen lebt. Dazu gehört auch, die Geschwister wahrhaftig zu lieben. Wir werden in dieser Welt keinen loyaleren, ehrlicheren und besseren Freund finden als in der Kirche Gottes. Wir müssen das „neue“ Gebot, das uns Christus gegeben hat, in aufrichtiger Weise manifestieren und mit treuer Aufopferung und Hingabe leben: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt“ (Johannes 13,34).

Warum wohl singen wir mit frohen Herzen Gott diese klassische Hymne in unseren Kirchenversammlungen: „Glücklich und gesegnet wird, wer vom Rechten weg nicht irrt…“?

Uns muss stetig bewusst sein, dass es eines Tages bei vielen mit der Liebe Gottes in ihnen und mit der Liebe zu Gott und den Geschwistern ein Ende nehmen wird. Viele werden den einen oder anderen verraten, und zwar zu einer bösen Zeit, die sich niemand herbei sehnt, aber auch diesem Szenario heißt es zu entfliehen und in Glückseligkeit zu harren, bis das Ende kommt, bis Christus zurück zur Erde kommt und alle Ungerechtigkeit beendet.

Jeder einzelne von uns ist sein eigenes Individuum, mit der Gabe, die Gott gegeben hat, seine eigenen Entscheidungen zu fällen. Man kann dabei Satan folgen, der einen inspiriert, die Werke des Fleisches zu tun, nämlich Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen (vgl. Galater 5,19-21).

Oder man lässt sich von Gottes Kraft, dem Geist der Liebe, leiten und zeigt in seinem Leben die Frucht des Geistes, nämlich Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue oder Glaube, Sanftmut und Keuschheit oder Selbstbeherrschung; gegen all dies ist das Gesetz nicht (vgl. Galater 5,22-23). Dann werden wir in Glückseligkeit leben, zufrieden und lebensfroh, dankbar für jeden einzelnen berufenen Freund, den wir gewonnen haben und weiter gewinnen werden, und wir werden Gott den Vater und Jesus Christus mit voller Hingabe lieben und ihnen treu bleiben für die Ewigkeit.

„So haltet nun die Worte (die Gebote) dieses Bundes und tut danach, auf dass ihr glücklich ausrichten könnt all euer Tun” (5.Mose 29,8).

Verfasser: Thilo Hanstein