Die Macht, für die wir uns entscheiden

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Nach der aktuellen Predigt von Norbert Link mit dem Titel „Gott der Vater ist der Höchste, Teil 2“ habe ich über die Macht Gottes nachgedacht und darüber, wie diese Macht ein Teil von uns ist, wenn wir wahre Christen sind.

Wir sind in diesem Augenblick hier, weil Gott es so vorherbestimmt hat. Alles in der Welt hat zu diesem Moment geführt, den wir jetzt erleben. Wir wären nicht hier, wenn Gott nicht dafür gesorgt hätte (vergleichen Sie Jesaja 44,24; Jesaja 49,15; Psalm 71,6; Jeremia 1,5; Galater 1,15). Gott hätte nicht so viel Zeit und Mühe darauf verwendet, dies sicherzustellen, wenn es ihm gleichgültig wäre, ob wir unsere Berufung verfehlen.

Wie wir uns entscheiden, jeden einzelnen Tag zu leben, ist ein Nebenprodukt unseres Lebens selbst. Wir leben jeden Tag, Tag für Tag, Augenblick für Augenblick. Was für eine Art Mensch wir sind, hängt von den Dingen ab, die wir tun oder nicht tun (1.Petrus 1,13-25).

Wir leben mit dem Geist Gottes, wenn wir uns dafür entscheiden! Er geht vom Vater und von Jesus Christus aus und wird uns gegeben, um in uns zu wohnen und uns zu helfen. Doch was fangen wir mit ihm an?

Stagniert er in uns? Lebt er dynamisch durch uns? Wie wird er in unserem Leben angewandt?

Wir sind selbst dafür verantwortlich, dass wir geistliche Fortschritte machen. Ja, Gott ist voller Kraft und gerne bereit, sie mit uns zu teilen – aber sie ist nutzlos, wenn wir nicht die willigen Mitspieler sind, die aktiv nach ihm suchen.

Wachstum erfolgt, wenn wir den Geist Gottes nutzen.

Hebräer 6,1 erklärt, dass wir hoffentlich immer weniger sündigen werden, je weiter wir auf unserem Weg voranschreiten und je mehr wir Gottes Geist in unserem Leben nutzen können, und zwar in all den kleinen Details: „Darum wollen wir (jetzt) von den Anfangsgründen der Lehre Christi absehen und uns zur vollen Reife erheben, wollen nicht noch einmal den Grund legen mit Sinnesänderung, die sich von toten Werken abkehrt, und mit dem Glauben an Gott…“ (Menge Bibel). Dies erfordert geistliche Reife – Wachstum. Paulus ermutigt uns in 1.Korinther 14,20: „Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verstand aber seid Erwachsene!“ (Elberfelder Bibel).

Der Vater ist der Höchste. Er ist vollkommen in all seinen Wegen, seinen Gedanken, seinen Taten – in allem! Er sündigt nicht und er kann auch nicht sündigen, weil er sich kraft seines vollkommenen Willens dazu entschieden hat, nicht zu sündigen.

Durch diese Gesinnung und diese Kraft ist es uns möglich, aus seiner Macht und Stärke zu schöpfen.

Hebräer 4,16 fordert uns nachdrücklich dazu auf, uns Gottes Thron kühn und mit Überzeugung zu nähern und vermittelt deutlich, dass wir Gott niemals um ZU VIEL bitten können. Wir lesen hier keineswegs, dass es eine Grenze für das gibt, was wir von Gott erbitten können. Wir bekommen nicht etwa eine 10er-Karte pro Tag, und das war’s dann. NEIN, es heißt: „Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.“ Wenn wir uns in einer Notlage befinden, wenn uns Zweifel plagen, wenn wir mit einem Problem oder einer ganzen Reihe von Problemen konfrontiert sind, dann ist unser EINZIGER Ausweg, vor Gott zu treten und zu beten – ohne Zweifel (Jakobus 1,6-8), ohne Vorbehalt und mit aufrichtiger Überzeugung (Lukas 22,44) und ohne Unterlass.

Gott nahe zu sein, ist einerseits sehr leicht zu erreichen. Es erfordert konsequentes Gebet, Bibelstudium, Meditation und Vorbedacht. Es benötigt auch Planung und Vorbereitung. Es bedarf der Bereitschaft und den Willen, mit ihm in Kontakt zu bleiben.

Andererseits jedoch haben wir es mit unserer physischen Natur zu tun – jener Person, die bei der Taufe hätte sterben sollen; wir haben es mit den Zwängen dieser Welt zu tun; und wir haben es mit Satan und seinen Dämonen zu tun. Dies ist kein Krieg, der einfach zu führen ist! Es gibt viele, viele Schlachten, die geschlagen und gewonnen werden müssen. Es gibt Kämpfe, die wir nicht gewinnen können und auch nicht gewinnen werden, wenn wir nicht in einer engen Beziehung mit Gott verbunden sind.

Wir müssen uns dem Geist Gottes unterwerfen, der gewaltigen Kraft, mit der Christus das Universum trägt und alle Dinge erhält. Dieselbe Kraft, derer Christus sich bediente, als er hier auf Erden lebte, und durch die er viele Wunder wirkte. Diese Kraft wohnt in uns. Diese Kraft strömt von uns aus und hat auch eine Wirkung für andere. Wir sind hier aus einem bestimmten Grund. Wir haben den Geist Gottes aus einem bestimmten Grund. Galater 5,16-26 sagt uns, dass wir die Wahl haben, nach dem Fleisch zu wandeln – und damit nach all seinen Begierden – oder zu lernen, im Geist zu wandeln. In gleichem Maße, in dem wir lernen, im Geist zu wandeln, werden auch unsere Kraft, unser Einfluss und unser Gehorsam wachsen. Wir werden immer mächtiger, wenn wir Gott immer gehorsamer werden.

Paulus sagt uns, dass uns das Potenzial innewohnt, Gott zu werden, und dass dieser Prozess schon jetzt im Gange ist. Wir sollen die Kraft Gottes gebrauchen, um mehr und mehr geistlich zu werden. Nicht, dass wir bereits Geist sind, denn das ist unser Potenzial bei der Wiederkunft Christi, sondern vielmehr, dass wir diese Kraft schon heute haben, da sie in uns wohnt. In Römer 8,9-11 lesen wir:

„Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“

Tatsächlich spricht das ganze Kapitel von Römer 8 von der Kraft des Geistes Gottes, dem wir gestatten müssen, in uns zu wohnen. Wie es in der oben erwähnten Predigt von Herrn Link zu hören ist, so haben wir, wenn der Geist in uns wohnt, im wahrsten Sinne des Wortes den Vater und Christus in uns wohnen. In Johannes 14,23 offenbart Christus uns eine der kraftvollsten Tatsachen überhaupt: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Gott der Vater und Jesus Christus leben in uns. Es ist schier unbegreiflich, wenn wir über diese Wahrheit nachdenken. Wenn wir uns wahrhaft darauf besinnen, dann werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um den Teil von uns zu überwinden, der versagt.

Das alles sind unvorstellbare Informationen! Was wir daraus machen, liegt an jedem von uns. Wir dürfen diese große Macht, zu der wir Zugang haben, nicht vernachlässigen.

Heute ist unsere Gelegenheit!

Verfasser: Kalon Mitchell

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger