Er setzt Könige ein

In den zurückliegenden Wochen und Monaten kam es in der Welt zu mehreren bedeutenden Führungswechseln. In Israel nahm Benjamin Netanjahu trotz Beschuldigungen in einem nationalen Skandal erneut das machtvolle Amt des Premierministers ein. Liz Truss trat nach einer außergewöhnlich kurzen Amtszeit von nur 50 Tagen als Premierministerin des Vereinigten Königreichs zurück und machte den Weg frei für ihren Nachfolger Rishi Sunak. In den Vereinigten Staaten haben die Zwischenwahlen zu einer Verschiebung der parteipolitischen Machtverhältnisse im Kongress und zu mehreren Neubesetzungen von Gouverneursposten in den Bundesstaaten geführt. Diese jüngsten Veränderungen im politischen Machtgefüge wirken wie ein Schachspiel, bei dem die verschiedenen Figuren ihre Positionen je nach Strategie der Spieler einnehmen.

Durch unser Verständnis der biblischen Prophetien wissen wir, dass Gott seinen Willen ausführt, um seinen Plan zu verwirklichen. Er ist es, der die Spielfiguren auf dem großen Schachbrett der geopolitischen Macht bewegt. Obwohl dies Satans Welt ist, der seine Macht gibt, wem er will, kann er doch nichts gegen den Willen Gottes tun, und manchmal greift Gott unmittelbar ein, um seinen Plan auszuführen. Daniel erkannte die Vormachtstellung Gottes an, als er über die Herrschaft des babylonischen Königs Nebukadnezar nachsann: „Er bestimmt den Wechsel der Zeiten und Fristen; er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt den Weisen die Weisheit und den Einsichtigen die Erkenntnis“ (Daniel 2,21; Einheitsübersetzung 2016). Die Tatsache, dass Daniel die göttliche Rolle bei der Einsetzung Nebukadnezars anerkennt, mag überraschend erscheinen, wenn man bedenkt, dass dieser das ganze Volk Juda gefangen genommen hatte. Doch Gott hatte eine Absicht, Nebukadnezar zu gebrauchen, um seinen Willen auszuführen. Warum sollten wir meinen, dass es heute anders sein könnte?

Gott ist derjenige, der Führungspersönlichkeiten gemäß seinem Willen an die Macht bringen kann. Zu Daniels Zeiten gebrauchte Gott Nebukadnezar, um Juda als Strafe für seinen Ungehorsam in die Gefangenschaft zu führen. Für den menschlichen Verstand mag es grausam erscheinen, einen hinterhältigen König zur Bestrafung einzusetzen, aber Gott führt seinen Plan in vollendeter Weise aus, um die Ergebnisse zu erzielen, die er beabsichtigt.

So wie er zur Zeit Daniels Nebukadnezar gebrauchte, um Juda zu bestrafen, so wird Gott in der Zukunft auch Assyrien zum Zweck der Bestrafung benutzen. „Wehe Assur, der meines Zornes Rute und meines Grimmes Stecken ist! Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse“ (Jesaja 10,5-6). Das moderne Volk der Assyrer, von dem wir wissen, dass es sich heute in Deutschland und Österreich befindet, wird gemäß dem Willen Gottes als eine Rute der Bestrafung gegen die Nachkommen der Völker Israels auftreten, weil diese sich von Gott abgewandt und der Sünde hingegeben haben. Tragischerweise werden selbst die von der Bibel prophezeiten extremen Umstände nicht ausreichen, um viele Menschen aus dem sündigen Dämmerzustand aufzuwecken, in dem sie sich befinden.

Da wir wissen, dass Gott gestern, heute und in Ewigkeit derselbe ist (vergleichen Sie Maleachi 3,6 und Hebräer 13,8), können wir darauf vertrauen, dass er auch heute noch Veränderungen in der politischen Führung nach seinem Willen herbeiführen wird. Die jüngsten Führungswechsel in der Welt haben sich nach seinem Willen vollzogen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Gott diese Veränderungen direkt verursacht hat, aber er hat sie aus seinen Erwägungen heraus geschehen lassen. Und seine Absicht ist eine gänzlich andere als die jener, die an Wahlen teilnehmen, um ihren eigenen menschlichen Willen durchzusetzen. „Sie machen Könige, aber ohne mich; sie setzen Obere ein und ich darf es nicht wissen. Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen, damit sie ja bald ausgerottet werden!“ (Hosea 8,4). Die Hoffnung für Alle bringt die Stelle wie folgt: „Eigenmächtig haben sie Könige und Führer über ihr Volk gesetzt, ohne mich, den Herrn, zu fragen.“

Es missfällt Gott, dass die Menschen sich von ihm abwenden und armselige Versuche unternehmen, die Welt durch die von ihnen gewählten Führer zu verbessern. Das Resultat ist die Wahl von Personen, die möglicherweise sogar den Willen Gottes ausführen – jedoch auf eine Weise, die sie auf keinen Fall erwarten. Laut der biblischen Prophezeiung werden die gewählten Führer der heutigen Welt den Untergang nur weiter beschleunigen, was in der Folge zu verheerenden Umständen in der ganzen Welt führen wird.

Manche mögen argumentieren, dass es eines Christen Pflicht sei, bei den Regierungswahlen ihre Stimme abzugeben, damit tugendhafte Führer in die Machtpositionen kommen können. Doch es ist offensichtlich, dass selbst die vermeintlich tugendhaftesten Politiker weit davon entfernt sind, ein gottgefälliges Leben zu führen oder zu befürworten. Oft sind jene, die an die Macht kommen, keineswegs tugendhaft, aber Gott kann sie unter bestimmten Umständen zur Ausführung seines Willens und Plans gebrauchen. Erst mit der Wiederkunft Jesu Christi, der Gottes Regierung einsetzen wird, kann eine bedeutsame Kurskorrektur erfolgen. Aus diesem Grund nehmen wir NICHT an Regierungswahlen teil und beteiligen uns auch nicht an der weltlichen Politik. Ein solches Verhalten wäre sinnlos, denn Satan ist der Gott dieser Welt, und die Regierungen funktionieren nach der Politik der Menschen, und keineswegs nach der Ordnung Gottes.

Auch wenn die gegenwärtigen Umstände in der Welt hoffnungslos erscheinen, so können wir doch voller Freude der Führerschaft Jesu Christi entgegensehen. Seine Regierung wird das Angesicht dieser Erde vollkommen umgestalten, dem Krieg ein Ende setzen und ewigen Frieden bringen (vergleichen Sie Jesaja 9,5-6). Zu der Zeit wird Gott auch weiterhin Könige einsetzen. Diese Führer werden jene sein, die durch beharrliches Festhalten an den Wegen der göttlichen Gerechtigkeit die Welt der Sünde überwunden haben. In Offenbarung 1,5-6 preist Johannes Jesus Christus mit den Worten: „… Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater [oder: „für seinen Gott und Vater“, so die Schlachter Bibel], ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Wenn wir es schaffen, in unserer Liebe zu diesem Lebensweg standhaft zu bleiben, dann werden Sie und ich zu den Königen gehören, die Gott einsetzen wird.

Verfasser: Eric Rank

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger