Irgendwann im Herbst beginnen die Bären damit, ihre Nahrungsaufnahme zu erhöhen, und in Vorbereitung auf den Winterschlaf nehmen sie deutlich an Gewicht zu. Wenn sie dann im Frühjahr etwas leichter aus dem Winterschlaf erwachen, beginnen sie erneut mit der Gewichtszunahme. Diese zusätzlichen Pfunde ermöglichen es ihnen körperlich, den kalten Winter zu überstehen.
Wir sind erst kürzlich vom Laubhüttenfest nach Hause zurückgekehrt, wo wir acht Tage lang mit geistlicher Nahrung versorgt wurden—für manche von uns die einzige Zeit des Jahres, zu der man einander sehen kann. Diese geistliche Nahrung muss uns, zusätzlich zu der wöchentlichen geistlichen Nahrung am Sabbat, bis zum nächsten Heiligen Tag im Frühjahr ernähren, da dies die längste Zeitspanne ist, die zwischen zwei Heiligen Tagen verstreicht. Sie erstreckt sich vom Letzten Großen Tag bis hin zum Passa und den Tagen der Ungesäuerten Brote.
Wir tendieren möglicherweise dazu, in eine Winterflaute zu verfallen, vor allem in der nördlichen Hemisphäre, wo die Tage kürzer werden und die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, und das manchmal monatelang. Es gibt Schneefälle, die unsere körperlichen Aktivitäten im Freien einschränken, und die Gefahr besteht, dass wir in unseren geistlichen Pflichten ein wenig nachlassen.
Herr Norbert Link hat kürzlich in einer Predigt darauf hingewiesen, dass wir einzigartig sind. Das sind wir in der Tat, und zwar wegen unseres Widerstands gegen Kompromisse und weil wir das Evangelium und die warnende Botschaft mutig in diese sterbende Welt hinaustragen. Wir versuchen keineswegs, unsere Mitgliederzahl durch Verwässerung des Wortes Gottes zu erhöhen.
Wir dürfen individuell in unserer Beziehung zu Gott nicht nachlassen und uns nicht entmutigen lassen, nur weil unsere kirchlichen Organisationen in Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien oder Australien nicht sprunghaft wachsen. Christus ist das Haupt der Kirche, und er wird der Kirche weitere Mitglieder hinzufügen, wenn er es für richtig hält. Es ist unsere individuelle Aufgabe, das Werk weiterhin unterstützen, auch wenn sich unsere Verantwortung vielleicht nur auf finanzielle Unterstützung und Gebet für das Werk beschränken mag.
Der Leim, der uns zusammenhält, ist Gottes Geist in uns, den wir mit Hilfe der Werkzeuge, die Gott uns gegeben hat, hegen und pflegen müssen, nämlich durch Gebet, Bibelstudium, Meditation und gelegentliches Fasten.
Die Zeit ist kurz, ein in der Tat relativer Ausdruck, denn sie könnte für jeden einzelnen von uns sehr kurz sein, wenn wir sterben, weil Gott entscheidet, dass wir erreicht haben, was er von uns will, so wie es bei einigen treuen Dienern in der Vergangenheit der Fall war.
Das Einzige, dessen wir uns absolut gewiss sein können, ist unser ewiger Lohn, wenn wir bis zum Ende treu bleiben. Lassen wir uns also nicht von der Winterflaute unterkriegen, sondern blicken wir auf die Zukunft, unabhängig davon, wann Gott beschließt, den Wahnsinn dieser Welt zu beenden. Christus hat kein Wohlgefallen an uns, wenn wir unsere Hand an den Pflug legen und zurückblicken, weil wir etwas festhalten oder wiedergewinnen wollen, was wir aufgeben sollen. Unsere Hoffnungen, Wünsche und Belohnungen liegen mitnichten in der Vergangenheit, die wir hinter uns gelassen haben; vielmehr besteht unser Potenzial darin, als seine Söhne und Töchter in Gottes Herrlichkeit einzugehen. Das ist es, worauf wir uns konzentrieren sollten.
Verfasser: Rene Messier (Kanada)
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger