In unserem christlichen Leben sind uns zahlreiche Verheißungen von Gott gegeben. Durch den Apostel Paulus gemahnt Gott uns daran, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,28). Weiterhin wissen wir durch Jakobus: „Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden“ (Jakobus 5,15). Dies sind vor allem Verheißungen für uns in diesem Leben, aber wie sieht es mit Verheißungen für unsere Zukunft aus? Worin sollten wir Glauben haben, wenn wir auf unsere Zukunft blicken? Woran sollen wir nach Gottes Willen denken, wenn wir durch unser tägliches Leben mit all seinen Freuden und Schwierigkeiten gehen?
Wir wissen, dass Gott uns sagt, wir sollen zuerst nach seinem „Reich… und seiner Gerechtigkeit“ trachten (Matthäus 6,33). Und wenn wir das tun, ist es Gott wohlgefällig, aber wir müssen den Glauben haben, seinen Verheißungen zu trauen. Denken Sie daran, dass der Glaube an Gott Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet wurde, wie wir in 1.Mose 15,6 lesen.
Wenn wir das Thema Glaube studieren wollen, dann ist das naheliegendste Kapitel Hebräer 11, das gemeinhin als das große „Glaubenskapitel“ bezeichnet wird. Darin lesen wir von vielen Männern und Frauen, die im Glauben lebten und starben. Aber woran haben sie geglaubt? In diesem Kapitel finden sich Beispiele für die Christen der Vorzeit, die auf die Verheißungen der Zukunft blickten und nicht nur auf ihr gegenwärtiges Leben.
Manche erhielten noch zu Lebzeiten einen Lohn für ihren Glauben. Noah wurde vor einer Flut gewarnt und durch den Bau der Arche rettete er seine Familie. Und tatsächlich ist es seinem Glauben und seinem Handeln zu verdanken, dass wir heute überhaupt am Leben sind. Aufgrund ihres Glaubens war es Sarah möglich, ein Kind zu empfangen. Durch dieses Kind haben wir heute physische und geistliche Segnungen erhalten. Andere wiederum haben die Verheißungen nicht zu Lebzeiten empfangen, sondern auf ihre zukünftige Erfüllung gehofft (vergleichen Sie Hebräer 11,13). Worauf blickten sie also voller freudiger Erwartung?
Abraham gehorchte Gott und verließ seine Heimat, um an einen Ort zu ziehen, der ihm als Erbe verheißen war, obwohl er nicht wusste, wohin er ging. Er wohnte dort mit seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob, denen die gleiche Verheißung gegeben wurde. Zu Lebzeiten wohnten sie mit ihren Familien noch in Zelten, denn in 1.Mose 24,67 lesen wir, dass Isaak Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara führte und sie zur Frau nahm. Sie besaßen zu Lebzeiten keine dauerhaften Behausungen, in denen sie wohnen konnten.
Worauf also blickte Abraham voller freudiger Erwartung? In Hebräer 11,10 lesen wir, dass er „auf die Stadt [wartete], die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ Er blickte im Glauben auf die Zeit, in der er in einer dauerhaften Stadt leben würde, die Gott ihm bereiten würde, und nicht nur in Zelten, in denen er zu Lebzeiten wohnte. Auch Mose freute sich im Glauben auf den Lohn, denn er „hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens“ (Hebräer 11,26).
Alle Genannten, die im Glauben gestorben sind, sehnen sich „nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut“ (Hebräer 11,16). Wir können die physischen Vorläufer dieser Verheißung im Millennium erahnen, wie sie etwa der Prophet Jesaja beschrieben hat. Dort lesen wir von Jerusalem als einer sicheren Wohnstätte, einem Ort mit Flüssen und breiten Strömen (Jesaja 33,20-21; Schlachterbibel). Es wird so viel besser sein als das, was es heute ist. Eine Stadt des Friedens – der Name Jerusalem bedeutet traditionell „Eigentum des Friedens.“
Es wird jener Ort sein, von dem aus Christus die Erde in Stabilität und Frieden regieren wird, zum Wohle und zum Segen für alle Menschen. Es wird keine Ungewissheit darüber geben, wer wohl zum nächsten Präsidenten oder Kanzler gewählt wird und ob er gute Arbeit leisten wird oder nicht, wie es heute der Fall ist, sondern Christi Regentschaft wird vollkommen sein. Wenn wir heute an Jerusalem denken, dann kann man es keineswegs als eine sichere Wohnstätte mit breiten Flüssen und Strömen bezeichnen, so wie es in Gottes Zukunft sein wird. Jerusalem hat im Laufe der Jahrtausende zahlreiche Kriege erlebt und nur selten Frieden gehabt.
Aber schließlich, nach dem Millennium und dem Großen Weißen Throngericht, werden wir sehen, wie „die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen [wird], bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“ (Offenbarung 21,2; revidierte Lutherbibel 2017). Und in Hebräer 11,39-40 lesen wir: „Und diese alle, denen doch durch den Glauben ihr Zeugnis zuteil geworden ist, haben die (Erfüllung der) Verheißung nicht erlangt, weil Gott für uns etwas Besseres zuvor ersehen hatte: sie sollten nicht ohne uns zur… Vollendung gelangen“ (Menge Bibel).
Wenn wir also durch das Leben mit seinen vielen Schwierigkeiten gehen, dann können wir uns daran erinnern, dass die in der Bibel erwähnten Männer und Frauen des Glaubens ihre endgültige Verheißung noch nicht erlangt haben. Gott wartet darauf, sie mit ihnen und mit uns zu teilen, wenn wir alle gemeinsam zur Vollendung gelangen. Es ist eine Verheißung, die wir als das Wichtigste in unserem Leben betrachten sollten, auf die wir uns freuen können – eine Verheißung, die auf ewig mit Freude und Vergnügen erfüllt sein wird. Wenn wir also heute unser Leben leben, seien es die guten wie auch die schlechten Zeiten, dann sollten wir auf das zukünftige Reich blicken, das Gott uns und seinem ganzen Volk für alle Ewigkeit verheißen hat.
Verfasser: Paul Niehoff
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger