Der Apostel Paulus beschreibt Timotheus und damit auch uns in 2.Timotheus 2,3 als gute Streiter oder Soldaten Jesu Christi: „Du nun ertrage alles Leid als ein guter Soldat Jesu Christi“ (neue Lutherbibel 2009). Das bedeutet, wir haben einen Kampf zu führen. Paulus bezieht sich nicht etwa auf den Kampf in einem physischen Krieg, sondern vielmehr auf einen geistlichen Kampf gegen geistige Mächte. In Epheser 6,12 lesen wir: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Paulus vergleicht die Waffenrüstung eines Soldaten jener Zeit mit dem geistlichen Kampf, den wir siegreich führen müssen.
Kein römischer oder griechischer Soldat zur Zeit des Paulus würde in den Krieg ziehen, ohne seine Ausrüstung überprüft zu haben, um zu gewährleisten, dass sie nicht in irgendeiner Weise beeinträchtigt war. Er würde seinen Helm auf Mängel hin untersuchen, denn er wusste, wie wichtig ein Helm war. Der Brustpanzer, der alle lebenswichtigen Organe schützte, würde sorgfältig auf Risse oder Mängel überprüft werden, ebenso wie die Stiefel, um sicherzustellen, dass das Leder geschmeidig war und keine Risse aufwies. Der Gürtel des Soldaten würde auf seinen guten Zustand hin untersucht werden, damit er die Scheide zur Aufbewahrung des Schwertes festhalten konnte, wenn es nicht im Kampf benutzt wurde. Und sein Schild würde überprüft werden, um festzustellen, dass er nicht durch frühere Kämpfe geschwächt worden war und einem weiteren Ansturm von Pfeilen und Schwerthieben des Feindes standhalten konnte.
Es war ebenfalls von großer Wichtigkeit, dass sein Schwert für die optimale Wirksamkeit geschliffen wurde, damit es scharf und frei von Mängeln war, da er nicht wollte, dass es in der Hitze des Gefechts versagte. Seine gesamte Ausrüstung diente der Verteidigung und dem Schutz, mit Ausnahme des Schwertes, seiner einzigen Angriffswaffe.
Paulus verglich die Ausrüstung des menschlichen Soldaten mit den geistlichen Qualifikationen, die ein Christ haben muss, und er betonte, dass wir die ganze Waffenrüstung Gottes benötigen (vergleichen Sie Epheser 6,13; neue Lutherbibel 2009).
In Epheser 6,14 lesen wir, dass unsere Lenden mit Wahrheit umgürtet sein müssen. Wie wir wissen, sind alle Gebote Gottes die Wahrheit. In Psalm 119,151 heißt es: „HERR, du bist nahe, und alle deine Gebote sind Wahrheit.“ Wir müssen die Gebote in unserem Herzen und unserem Verstand verinnerlicht haben, wenn wir geistigen Schutz erlangen wollen.
Epheser 6,14 sagt uns auch, dass wir den Brustpanzer der Gerechtigkeit anziehen müssen (Schlachterbibel). In Römer 10,4 heißt es, dass Christus des Gesetzes Ende ist. Die Pattloch Bibel schreibt: „Endziel des Gesetzes ist ja Christus zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“ Wir müssen glauben, dass Christus, der in uns lebt, uns befähigen wird, das Gesetz zu halten, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt wird (Römer 8,4). Es ist nicht unsere eigene Gerechtigkeit, sondern die Gerechtigkeit Christi in uns, die uns hilft, Gottes Gesetz zu halten und ihm zu gehorchen.
In Epheser 6,15 heißt es weiter, dass wir an den Beinen gestiefelt sein sollen, um bereit zu sein, für das Evangelium des Friedens einzutreten. Wir müssen das Evangelium in unserem Herzen tragen, und wir müssen uns daran beteiligen, dieses Evangelium in der Welt zu verkünden.
Epheser 6,16 spricht von dem Schild des Glaubens, den wir ergreifen sollen. Wir müssen den Glauben haben, der die Hoffnung auf jene Dinge ist, die wir noch nicht sehen. Unsere Hoffnung liegt in der Auferstehung, die wir noch nicht gesehen haben, aber wir haben den Glauben, dass Gott uns auferwecken wird, damit wir in das Reich Gottes eingehen können.
Wir müssen auch den Helm des Heils nehmen, wie es in Epheser 6,17 heißt. Das Heil ist eine Gabe Gottes. Wir uns können es uns nicht verdienen, aber wenn wir nicht bis zum Ende standhaft bleiben, sondern nachlässig werden und schließlich die unvergebbare Sünde begehen, dann werden wir es verlieren.
Wie bereits erwähnt, war die einzige Angriffswaffe der römischen oder griechischen Soldaten zur Zeit des Paulus das Schwert, und in Epheser 6,17 wird es in geistlicher Hinsicht mit dem Wort Gottes, der Bibel, verglichen. Wir müssen das Wort Gottes fest in unserem Herzen verankert haben, um diesen geistlichen Kampf, in dem wir uns befinden, gewinnen zu können.
Die große Frage lautet also: Wie ist es um unsere geistliche Rüstung bestellt, und wird sie uns bis zum Ende Schutz bieten?
Verfasser: Rene Messier
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger