Was wir haben

Als ich vor kurzem ein Gespräch mit meinem Sohn hatte, erinnerte ich ihn daran, wie sehr wir gesegnet sind. Er wollte etwas haben, und ich sagte Nein, worüber er nicht erfreut war. Wir sprachen darüber, dass der fortdauernde Wunsch nach Dingen zu Frustration, Gier und womöglich Eifersucht führt. Nach unserer Unterhaltung konnte ich spüren, dass er nicht so recht damit einverstanden war, als er wegging.

Während ich weiter darüber nachdachte, wurde mir klar, dass es Bereiche in meinem Leben gibt, in denen ich mich Gott gegenüber manchmal genauso verhalte. Wenn ich ihn um etwas bitte und sich die Sache nicht so entwickelt, wie ich es gerne hätte, dann kommt es vor, dass auch ich frustriert bin.

Es macht keinen Sinn, sein Leben auf diese Weise zu leben!

Ein weitaus besserer Weg ist es, in einem ständigen Zustand der Dankbarkeit und des Bewusstseins dafür zu bleiben, was Gott für uns tut—wie sehr er uns segnet und was er bewirkt, damit dies geschieht.

Es ist allzu leicht, sich darüber zu beklagen, was wir nicht haben; und in welchen Situationen wir uns befinden und wie diese anders aussehen könnten. Ich habe jedoch festgestellt, dass Jammern und Murren weder etwas an der Situation ändert noch die Bereitschaft erhöht, sich mehr anzustrengen oder etwas anders zu machen.

Warum betrachtet Gott unser Murren als etwas, das man nicht tun sollte?

In Philipper 2,12-16 lesen wir: „Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, sodass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch vergeblich gearbeitet habe.“

Murren und Jammern hat zur Folge, dass wir nicht in der Lage sind, von Gott gebraucht zu werden! Wenn wir uns beklagen, dann berauben wir Gott der Möglichkeit, uns zu gebrauchen, und damit auch der Gelegenheit, uns dabei zu helfen zu wachsen. Wenn wir uns beklagen, dann nehmen wir die Dinge selbst in die Hand und lassen keinen Raum für Gott.

In der heutigen Zeit, in der es in unserem Land an Gerechtigkeit mangelt und Unmoral herrscht, ist es sehr leicht, sich zu beklagen. Wenn nichts mehr gerecht zu sein scheint, kann man leicht verzagen und sich entmutigen lassen. Auch wenn uns gesagt wird, dass wir seufzen und jammern sollen über all die Gräuel, die begangen werden (Hesekiel 9,4), so müssen wir dennoch erkennen, dass Gott immer für uns da ist. In Klagelieder 3 wird auf wunderbare Weise gezeigt, dass dies wahr ist, und in dieser Zeit wäre es hilfreich, dies gründlich zu studieren und darüber nachzusinnen.

Die Wahrheit ist, dass es immer wieder Gelegenheiten geben wird, zu jammern und sich zu beklagen, wenn wir das in unseren Gedanken zulassen! Wie wir damit umgehen, ist ganz uns überlassen. Wir werden jedoch dafür gerichtet werden und Rechenschaft ablegen müssen. Auch wenn es schwerfallen mag, wir sollten so oft wie möglich innehalten und darüber nachdenken, wie sehr Gott uns gesegnet hat, und uns bemühen, ihn durch unser Leben zu verherrlichen.

Verfasser: Kalon Mitchell

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger