Weisheit bringt Geduld hervor

Die Zeiten, in denen wir uns gegenwärtig befinden, bringen viele Versuchungen mit sich. Wir können dazu verleitet werden, auf Äußerungen hin, die sich gegen unseren Glauben richten, Dinge zu tun oder zu sagen, wobei wir vielleicht auch unsere „Stimme“ gehört haben wollen. Aber selbst wenn wir etwas sagen würden, das auf unseren eigenen Überzeugungen basiert—werden unsere Worte einen Unterschied machen? Uns auf die Zunge zu beißen und zu schweigen kann eine große Herausforderung sein. Zu wissen, wann man schweigen und wann man sprechen sollte, erfordert viel Geduld und Weisheit. Diese beiden Charaktereigenschaften kommen nicht einfach aus dem Nichts. Es ist vielmehr ein Geschenk Gottes, diese Wesenszüge durch seinen Heiligen Geist zu entwickeln—derselben Kraft, mit der Christus erfüllt war, als er sich in ähnlichen Situationen befand, die wir alle durchmachen, wenn wir auf die Probe gestellt werden.

Die Frage, die wir bei all den Ungereimtheiten um uns herum oft hören, lautet: Was ist die Wahrheit?

Für uns ist diese Frage leicht zu beantworten. Denn wir sind aus dieser Welt herausgerufen worden, um die Wahrheit zu begreifen. Wir tun dies, indem wir an die Bibel glauben, die das Buch der Wahrheit ist. Und uns wurde bewiesen, dass die Bibel tatsächlich wahr ist. Wir lesen in 2.Timotheus 3,16: „Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen“ (Neue Genfer Übersetzung 2011). Die Bibel beweist sich selbst. Wir suchen uns nicht aus, was wir glauben wollen, und nehmen auch nicht hier und dort Dinge an, die dem widersprechen, was die Bibel sagt, und die gegen sie verstoßen.

Wenn wir nun glauben, dass die Bibel die Wahrheit ist, dann müssen wir einen Schritt weitergehen. In den vorhergehenden Versen 14 und 15 lesen wir: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist“ (Elberfelder Bibel).

Wir erreichen dies durch Weisheit und Geduld, jene beiden Charaktereigenschaften, die Hand in Hand gehen, da Weisheit die Geduld hervorbringt. Jakobus 1,4-5 macht das deutlich: „Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und untadelig seid und es euch an nichts fehlt. Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemandem einen Vorwurf“ (Einheitsübersetzung 2016).

Die Wahrheit war auch, was Christus lehrte. Wir lesen in Johannes 8,32: „…und [ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ In Johannes 13,17 heißt es: „Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr danach handelt!“ (Menge Bibel).

Unser Auftrag in der Kirche ist es, die Wahrheit gemäß der Bibel zu lehren, doch es wird jene geben, die damit nicht einverstanden sind und die Kirche verlassen. Und es gibt auch solche, die die Wahrheit zwar kennen mögen, sich jedoch dafür entscheiden, ihr nicht zu gehorchen. Was hat uns die Geschichte gelehrt, als die Dinge sich wandelten und die Wahrheit „verändert“ wurde? Es war keineswegs gottgefällig, denn wir lesen in Kolosser 2,8: „Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.“

Dies ist eine Warnung für uns, dass wir uns vor weltlichen Überzeugungen hüten und nicht zu dem zurückkehren sollen, aus dem wir herausgekommen sind. Gott hat UNS aus diesem Lebenswandel herausgerufen, damit wir NICHT dorthin zurückkehren. Und er hat uns die Wahrheit durch sein Wort in den Seiten der Bibel offenbart. Christus sprach die Wahrheit furchtlos aus, als es notwendig war, und genau das ist es, was wir tun sollen, wenn es notwendig ist: „Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe“ (Sprüche 28,1). Wenn wir uns in einer Situation befinden, in der unsere Überzeugungen in Frage gestellt werden, dann müssen wir mutig für die Wahrheit eintreten. In der Bibel gibt es zahlreiche Beispiele von Menschen, die genau das getan haben.

Wir wissen, was richtig ist, wir wissen, was gut ist, und wir wissen, was die Wahrheit ist. Und weil wir das wissen, müssen wir auch danach handeln, ganz besonders, wenn die Bibel es deutlich macht.  Die Anwendung des uns gegebenen Wissens ist von entscheidender Bedeutung, um Geduld zu entwickeln. Und diese aus Weisheit hervorgegangene Geduld wird uns dabei helfen zu entscheiden, wann wir sprechen sollen und wann nicht.

Verfasser: Michael Link

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger