Am vergangenen Sonntag habe ich gemeinsam mit einem Freund am Auto meiner Frau gearbeitet. Es benötigte vorne neue Bremsen, eine Reinigung der Innenraum- und Motorluftfilter, neue Zündkerzen und einen Ölwechsel. Wir brauchten ein paar Stunden, um die Arbeiten auszuführen. Im Zuge der Reparatur stellten wir fest, dass die Achsmanschetten auf beiden Seiten gerissen waren und ausgetauscht werden müssen. Auch einige Schlauchleitungen und der Keilriemen müssen erneuert werden. Damit erfordert meine Aufgabe, die zwar für den Moment erledigt ist, in naher Zukunft noch weiteres Vorgehen. Das Auto ist 10 Jahre alt und so langsam häufen sich die Reparaturen. So ist das Leben. Dinge gehen kaputt und müssen schließlich repariert werden. Wenn ich aber ehrlich mit mir bin, dann muss ich zugeben, dass ich einige dieser Reparaturen aufgeschoben habe. Ich wusste, dass manche von ihnen notwendig waren und wollte sie auch immer wieder in Angriff nehmen. Aber zwangsläufig schienen mir entweder Zeit, Geld oder die nötige Motivation zu fehlen, um die Dinge bestmöglich zu handhaben. Jetzt befürchte ich allerdings, dass das Auto ohne die richtige Aufmerksamkeit und Pflege über einen ausreichend langen Zeitraum so sehr beschädigt werden könnte, dass es bald nicht mehr zu gebrauchen ist.
Wie oft zeigen sich in unserem Leben die oben genannten Analogien? Es spielt absolut keine Rolle, in welchen Bereichen. In körperlicher Hinsicht zum Beispiel. Wir können ständig essen, wonach uns der Sinn steht, und kurzfristig scheint das auch in Ordnung zu sein. Bis dann im Laufe vieler Jahre die Probleme auftreten. Das gilt für jeden Bereich des Lebens, den wir betrachten mögen. Und in keinem trifft es mehr zu, als in unserem geistlichen Leben!
Die Gestaltung unseres geistlichen Lebens hat große Auswirkungen auf unser physisches Leben.
In dem Werk „As a Man Thinketh“ („Wie wir denken, so leben wir“) von Autor James Allen finden wir im englischen Original die folgende Einleitung:
„Der Sinn ist die Kraft, die gestaltet und erschafft. Und der Mensch ist Verstand, nimmt immer wieder zur Hand, das Instrument der Gedanken und formt was er will. Bringt hervor tausend Freuden, doch tausend Übel zugleich. Er denkt‘s im Geheimen, und um ihn geschieht’s: Die Welt schließlich wird seines Sinnes Spiegelbild.“
Dieser Gedanke ist bestechend wahr. Ich denke, aus diesem Grund sagt uns die Bibel an zahlreichen Stellen, dass wir nur eine einzige Gesinnung haben können.
In Matthäus 6,22-24 lesen wir: „Das Licht des Leibes ist das Auge. Wenn dein Auge lauter ist, wird dein ganzer Leib von Licht erfüllt sein. Wenn dein Auge böse ist, wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie gross ist dann die Finsternis! Niemand kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er diesen hassen und jenen lieben, oder er wird sich an jenen halten und diesen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Zürcher Bibel 2007).
Christus bringt hier eine flammende Anklage vor: Wenn Sie erkennen, dass Ihr Licht nur ein klein wenig heller scheint als das „Licht“ der Menschen dieser Welt, dann schleicht sich die Finsternis ein, sie ist bereits da!
In Jakobus 1,2-8 finden wir eine etwas andere Formulierung, das Resultat jedoch ist das gleiche: „Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei. Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“
Die Auswirkungen des Zauderns, der zweifelnden Gesinnung werden hier nachdrücklich hervorgehoben – nicht in der Lage zu sein, wahrhaft und vollständig das ABSOLUTE Vertrauen sowie unerschütterlichen Glauben in Gott zu setzen – in ALLEN DINGEN.
In Hebräer 4,12 heißt es: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens“ (Schlachterbibel).
Immer wieder wird uns gesagt, dass die Grundlagen, nämlich das Gebet, das Bibelstudium, die Meditation, die Nähe zu Gott, gelegentliches Fasten und das Entwickeln der Gesinnung Christi (1.Korinther 2,16) unser Denken formen werden. Und schließlich wird unsere Realität dann durch eben dieses Denken geformt werden! Die Wahrheit ist, dass wir ohne Christi Leitung in unserem Leben und ohne wahrhaftig zu lernen, sich ihm unterordnen, unser eigenes, menschliches Denken vollends die Leitung übernehmen wird. Und das führt dann schließlich dazu, dass wir unseren eigenen, menschlichen Wege nachgehen werden.
David bat Gott oftmals eindringlich, ihm zu helfen, den Weg zu finden – jene Dinge in seinem Leben zu manifestieren, die notwendig waren, um sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, Gottes Führung zu folgen.
Er schrieb in Psalm 25,4-6: „HERR, zeige mir, welchen Weg ich einschlagen soll, und lass mich erkennen, was du von mir willst! Lehre mich Schritt für Schritt, nach deiner Wahrheit zu leben. Du bist der Gott, bei dem ich Rettung finde, zu jeder Zeit setze ich meine Hoffnung auf dich. HERR, erinnere dich an dein Erbarmen und deine Liebe, die du den Menschen von Anfang an bewiesen hast!“ (Hoffnung für Alle). David hat eine solche Denkweise oft an den Tag gelegt.
Was ist es, das wir in unserem Leben vernachlässigen? Welches Resultat wird das heute und in der Zukunft nach sich ziehen? Alles im Leben fügt sich ineinander. Wollen wir ein Auto, das zuverlässig ist? Dann müssen wir es regelmäßig warten. Wollen wir einen gesunden Körper? Dann müssen wir uns um ihn kümmern. Wollen wir eine gute Beziehung zu anderen? Dann müssen wir ihnen Respekt, Liebe und Fürsorge erweisen. Wollen wir eine Beziehung zu Gott – demjenigen, der verspricht, zu helfen und sich um ALLES in unserem Leben zu kümmern, wenn wir Glauben und Vertrauen haben? Dann müssen wir tun, was nötig ist, um diese Beziehung zu ihm aufzubauen. Wie viele Dinge im Leben ist es zwar nicht sonderlich kompliziert, jedoch erfordert es Hingabe, Ausdauer und mentale Stärke, um auf diesem Weg zu bleiben.
Verfasser: Kalon Mitchell
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger