Lehre Uns zu Beten – Teil 17 (Bitten Sie um mehr von Gottes Heiligem Geist)

Drucken

Das ist der 17. Teil der erweiterten deutschen Übersetzung unserer englischen Broschüre, „Teach Us to Pray“ („Lehre Uns zu Beten!“).

Anhang A

Bitten Sie um mehr von Gottes Heiligem Geist

Ist es für einen Christen möglich, mehr von Gottes Heiligem Geist zu erhalten?

Ja, das ist es in der Tat, und die Art und Weise, in der dies geschieht, beinhaltet persönliches Wachstum, aber auch die Tatsache, dass Gott jemanden dazu beruft, eine spezielle Funktion in seinem Dienst zu erfüllen.

Zuerst müssen Sie verstehen, dass Gott dem Menschen seinen Heiligen Geist als ein Geschenk gibt. Petrus erklärt dies im Zusammenhang in Apostelgeschichte 2,38: „Petrus sagte zu ihnen: Kehrt um („bereut“ oder „ändert euch“, vgl. Die Gute Nachricht), und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen“ (Zürcher Bibel 2007).

Paulus beschreibt überdies den Zweck dieser Gabe Gottes: „In ihm [Christus] seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes, auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit“ (Epheser 1,13-14; Elberfelder Bibel; vergleichen Sie ebenfalls 2.Korinther 5,5).

Gottes Heiliger Geist ist ebenfalls die Kraft Gottes, durch die Christen in der Lage sind, ein bekehrtes Leben zu führen. Wir finden diesen dramatischen Kontrast zweier Lebensweisen in Römer 8,5-6 beschrieben: „Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches [oder fleischlich] sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes [oder geistlich] sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden“ (Schlachterbibel).

Es ist nicht ausreichend, lediglich zu bereuen und die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen. Dies ist keineswegs der vollständige Prozess, den Gott eingerichtet hat, damit die Menschheit das ewige Leben erlangen kann. Es ist noch ein gewisser Aufwand unsererseits notwendig. In seiner Botschaft an die sieben Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 fasst Jesus Christus seine Anweisungen an jede der Gemeinden mit folgenden Worten zusammen: „Wer überwindet…“ (Vergleichen Sie Offenbarung 2,7.11.17.26; Offenbarung 3,5.12.21.)

Bedenken Sie, wie Paulus Timotheus, einen jungen Prediger unter seiner Anleitung, ermutigte, das Geschenk des Heiligen Geistes zu nutzen: „Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du ERWECKEST die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Timotheus 1,6-7).

Kraft, Liebe und Besonnenheit sind allesamt Bereiche, in denen Christen wachsen müssen, und dieses Wachstum erfolgt, wenn man Gottes Heiligen Geist benutzt, um zu überwinden. Ein jeder von uns WIRD das notwendige Wachstum erfahren und sich ändern, wenn wir die Ermahnung des Paulus an die Christen in Philippi beachten: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war“ (Philipper 2,5; Schlachterbibel).

Auch wenn wir Gottes Geist in uns haben, kann es möglich sein, dass wir verloren gehen, wenn wir ihn nicht benutzen, um zu überwinden und zu wachsen. Jesus lehrte uns das Gleichnis vom Feigenbaum, der keine Frucht trug (vergleichen Sie Lukas 13,6-9). Der Baum musste letztendlich abgehauen werden, da er als Obstbaum wertlos war. Die geistliche Analogie für uns lautet, dass wir den Geist, den Gott uns gegeben hat, anwenden müssen, um die Frucht der Bekehrung zu bringen, die sich dadurch manifestiert, dass unser Charakter mehr und mehr so wird, wie der Charakter Gottes des Vaters und Jesu Christi ist—vollkommen in jeder Beziehung (vergleichen Sie Matthäus 5,48).

König David verstand, dass ihn seine eigenen Handlungen von Ehebruch und Mord von Gott getrennt hatten. In tiefer und bitterer Reue erkannte er seine Fehler an. Davids Gebet ist in Psalm 51 aufgezeichnet, und wir finden darin folgende herzzerreißende Bitte: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir“ (Vers 13). Er verstand, dass Gott ihn verwerfen würde, wenn er seinen Heiligen Geist von ihm nehmen würde.

Christen haben die Verantwortung, die Gaben zu benutzen, die Gott ihnen gibt. Jesus lehrte im Gleichnis von den Talenten, dass wir gerichtet und belohnt werden, je nachdem, wie produktiv wir die Kraft Gottes in unserem Leben anwenden (vergleichen Sie Matthäus 25,14-30)! Petrus beschreibt diese Herausforderung wie folgt: „WACHSET aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2.Petrus 3,18).

Ein gutes Beispiel einiger Personen, die genau das taten, waren die sieben Kirchenmitglieder, die ausgewählt wurden, um notwendige Aufgaben in der Kirche zu erfüllen. Eine Voraussetzung war, dass die Männer „voll heiligen Geistes“ sein mussten (Apostelgeschichte 6,3). Diese Männer wurden aufgrund der Frucht von Gottes Heiligem Geist ausgewählt, die sich in der Art und Weise manifestierte, wie sie ihr Leben führten (vergleichen Sie Galater 5,22-23).

In 1.Korinther 12 erfahren wir, dass geistliche Gaben zum Zwecke der Leitung der Kirche Gottes gegeben wurden: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist“ (Vers 4). Paulus fährt in den Versen 27-28 damit fort, diese Gaben aufzuzählen: „Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied. Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede [d.h. die Gabe, Fremdsprachen zu sprechen und zu verstehen].“

Diese verschiedenen Arten von Gaben werden in Epheser 4,11-13 weiter erklärt: „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten [Pastöre, so die New King James Bible] und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes [zu dem Werk der Predigerschaft, so die New King James Bible; die Lutherbibel 1891 übersetzt „zum Werk des Amts“]. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi…“

4.Mose 11 zeigt, dass Gott etwas von dem Heiligen Geist nahm, den er Mose gegeben hatte, um ihn den Ältesten der Israeliten zu geben, damit diese befähigt wurden, Mose zu helfen (vergleichen Sie die Verse 17 und 25-26). Bei einer anderen Gelegenheit erhielt Elisa einen doppelten Anteil des Heiligen Geistes, den Elia erhalten hatte (vergleichen Sie 2.Könige 2,9-15).

Betrachten wir jedoch Gottes Gabe seines Heiligen Geistes an Jesus Christus, so finden wir folgende Aussage von Johannes dem Täufer: „Christus ist von Gott zu uns gesandt. Er redet Gottes Worte, denn Gott gibt ihm den Geist in seiner ganzen Fülle“ (Johannes 3,34; Hoffnung für Alle). Ähnlich bringt es Die Gute Nachricht: „Der von Gott Gesandte [Jesus Christus] spricht die Worte Gottes, denn Gott erfüllt ihn ganz mit seinem Geist.“ Auch im Beispiel von Johannes dem Täufer sagte der Engel Gabriel zu Zacharias: „[Er] wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist“ (Lukas 1,15).

Im Allgemeinen gibt uns Gott zur Zeit unserer ordnungsgemäßen Taufe nur einen kleinen Teil seines Heiligen Geistes. Aber Gott erwartet von uns, seinen Heiligen Geist anzuwenden, um in seiner Lebensweise zu WACHSEN, damit er uns MEHR von seinem Heiligen Geist geben kann! Deswegen müssen wir kontinuierlich im Geist unserer Gesinnung ERNEUERT werden (Epheser 4,23; Elberfelder Bibel). Paulus spricht in Römer 12,2 bekehrte Christen an, wenn er ihnen sagt:

„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verändern durch die Erneuerung eures Sinnes…“ (Schlachterbibel). Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, und der Beistand oder besser die Versorgung oder „Lieferung“ (so die New King James Bible) oder „Handreichung“ [Lutherbibel 1891] des Heiligen Geistes hilft uns, diese Veränderung zu bewerkstelligen (Philipper 1,19).

Wir lesen im Neuen Testament in der Apostelgeschichte, dass Paulus und Barnabas für eine besondere Arbeit oder ein bestimmtes Werk in der Kirche Gottes ordiniert wurden (Apostelgeschichte 13,1-4). Der biblische Bericht zeigt, dass Gott eifrige Individuen für seinen speziellen Zweck gebraucht. Als er die Qualifikationen eines Ältesten erklärt, sagt Paulus: „Es ist ein wahres Wort: ‚Wenn jemand die Leitung einer Gemeinde [oder „ein Leitungsamt“, so die neue Lutherbibel 2009; oder „Vorsteheramt“, so die Menge Bibel] erstrebt, so wünscht er sich eine große Aufgabe‘“ (1.Timotheus 3,1; Die Gute Nachricht). Wenn ein Mann zur Predigerschaft ordiniert wird, gewährt Gott Hilfe durch seinen Heiligen Geist (vergleichen Sie Lukas 10,17-20; Markus 16,15-18).

Schließlich, wenn Sie den Wunsch nach mehr von Gottes Heiligem Geist haben, so bitten Sie Gott darum! Lukas 11,13 sagt: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ Und wir haben diese weiteren Zusicherungen: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns“ (1.Johannes 5,14). „[U]nd was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (1.Johannes 3,22; Schlachterbibel).

Verfasser: Dave Harris

(Fortsetzung folgt)