von Norbert Link
Obwohl man der „Versuchung“ aus dem Weg gehen soll, so gut wie jeder Zahl oder Zahlenkombination, die in der Heiligen Schrift gebraucht werden, eine symbolische Bedeutung beizumessen, kann es keinen Zweifel daran geben, dass für bestimmte Zahlen oder Zahlenkombinationen eine besondere Bedeutung existiert. Dieses Prinzip ist als biblische Numerologie bekannt. Die Bibel selbst verdeutlicht dies, wenn sie über den berühmten Zahlenwert „666“ spricht (der im Folgenden behandelt wird)—die Zahl des endzeitlichen Tieres im Buch der Offenbarung—oder auch, wenn sie sich auf bestimmte Zahlen im Buch Daniel bezieht (zum Beispiel, 1260 Tage, 1290 Tage, und 1335 Tage).
In diesem Artikel werden wir die offensichtlichen Bedeutungen behandeln, die für bestimmte Zahlen bestehen, und wir werden sehen, dass die biblische Wahl dieser Zahlen in einem bestimmten Zusammenhang keinesfalls ein „Versehen“ ist. Die nachfolgenden Aufzählungen erheben nicht den Anspruch, allumfassend zu sein, sondern sollen vielmehr auch als Anleitung oder Grundlage zur Aufarbeitung weiterer Textstellen dienen, in denen diese Zahlen in der Bibel erwähnt werden. Wir werden ebenfalls sehen, dass einige Leute gewissen Zahlen „Bedeutungen“ oder „Interpretationen“ beimessen, die nicht existieren.
Eine der (offensichtlicheren) Zahlen, die zu einer Falschinterpretation führen kann, ist die Zahl 1.
Einige behaupten, dass die Zahl 1 immer Einheit oder Singularität beschreibt. Sie liegen in beiderlei Hinsicht falsch.
Wir lesen, dass Gott eins ist, in dem Sinne, dass der Vater eine Person ist, was jedoch nicht ausschließt, dass Gotteine Familie ist und dass die Gottfamilie heute aus ZWEI Personen besteht (siehe unsere folgenden Ausführungen), und dass es das Potential des Menschen ist, in die Gottfamilie oder das Königreich Gottes einzugehen. Es ist ebenfalls wahr, dass die Zahl 1 Einigkeit zwischen zwei Mitgliedern beschreiben kann, aber ebenso zwischen vielen Mitgliedern. Gott ist eins in dem Sinne, dass der Vater und der Sohn vollkommen vereint sind und Gottes Jünger ebenfalls eins beziehungsweise vereint werden sollen (Johannes 17,11; vgl. Galater 3,28). Wir lesen von einer Taufe (Epheser 4,5)—die wiederum Einheit beschreibt. Viele sind über die Jahre hinweg getauft worden, und zwar in deneinen Leib Christi—dem einen geistigen Organismus, der aus vielen Mitgliedern besteht (1.Korinther 12,12-13).
Wir lesen von einem Geist, der sowohl vom Vater als auch vom Sohn ausgeht (Römer 8,9). Der Heilige Geist ist keine Person, sondern die Kraft und die Gesinnung Gottes, die auch in allen wahren Jüngern Gottes wohnt. Durch Vergebung ihrer Sünden hat Christus „aus den zweien einen neuen Menschen“ geschaffen; das bedeutet aus Heiden und Israeliten (Epheser 2,15-16). Einheit ist ebenfalls durch die Tatsache ausgedrückt, dass Mann und Frau, wenn sie heiraten, „ein Fleisch“ werden (Matthäus 19,4-6; vergleiche Epheser 5,31-32), was in einer geistlichen Weise zeigt, dass Christus und seine Kirche ein Geist werden (siehe 1.Korinther 6,17). Ein Mann, der Geschlechtsverkehr mit einer Prostituierten hat, wird „eins“ mit ihr (1.Korinther 6,16 )—die falsche Art von „Einheit“.
Wir sehen also, dass die Zahl 1 manchmal auf mehr als eine Person Bezug nehmen kann und damit Einheit beschreibt. Andererseits gibt es in der Bibel unzählige Beispiele, worin „eine“ Person oder „ein“ Konzept oder Ereignis beschrieben ist, ohne dass auf Einheit oder Vereinigung Bezug genommen wird. Deshalb wäre es irreführend, der Zahl 1 immer Singularität oder Einheit beizumessen.
Die Zahl 2 wird manchmal mit Bindung assoziiert, aber auch mit Spaltung. Sie kennzeichnet sowohl Dualität als auch Kontrast.
In vielen Fällen haben biblische Prophezeiungen eine duale Bedeutung—sie finden möglicherweise eine vorangehende Vorerfüllung sowie eine in der Endzeit gipfelnde Haupterfüllung. Christus redete von Entwicklungen zur Zeit seines ersten Kommens oder sogar von Entwicklungen davor, doch im selben Zusammenhang wies er darauf hin, dass eine Haupterfüllung für die letzten Tage erwartet werden sollte. Er verglich die Zeit von Noah mit der Endzeit; er sprach von der Zerstörung des zweiten Tempels um ca. 70 nach Christus, doch erklärte er ebenso, dass anscheinend eine weitere Zerstörung eines wiedererrichteten Tempels zur Zeit der großen Trübsal geschehen würde. Er prophezeite, dass das Gräuelbild der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel redete, sich als ein Vorläufer im ersten Jahrhundert ereignen würde, jedoch viel wichtiger, dass es zur Endzeit wieder errichtet werden würde (Matthäus 24,15-21). Außerdem erklärte er, dass, so wie das alte Israel zu alttestamentlichen Zeiten im Krieg besiegt wurde, es so auch dem modernen Israel kurz vor seinem zweiten Kommen ergehen würde.
Spezifisch auf die Zahl 2 konzentriert, sollten wir Folgendes über Kontrast oder Gegensätze bemerken:
Wir lesen über Licht und Finsternis (1.Mose 1,18; vgl. Epheser 5,8), sowie den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Diese beiden Kontraste sind durch die Tatsache hervorgehoben, dass wir unser Leben entweder auf das Fundament Christi bauen—dem Haus, das auf Fels gebaut ist—oder auf einem anderen Fundament—dem Haus, das auf Sand gebaut ist (Matthäus 7,24-27). Mit anderen Worten, wenn wir unser Leben auf irgendein anderes Fundament als auf Christus bauen (1.Korinther 3,11), haben wir auf Sand gebaut. Es gibt nur zwei Wege—den Weg, der zum Tod oder zur „Verdammnis“ führt, und den Weg, der zum Leben führt (Matthäus 7,13-14). Es ist entweder Gottes Weg (Apostelgeschichte 18,26) oder der Weg Kains (Judas 11); und so lesen wir von zwei Brüdern—dem gerechten Abel und dem ungerechten Kain. Wir lesen, dass zwei nicht gemeinsam wandern können, es sei denn, sie sind sich einig (Amos 3,3), und dass Gerechtigkeit keine Gemeinschaft und Verbundenheit mit Ungerechtigkeit hat (2.Korinther 6,14). In diesem Zusammenhang können wir keinen zwei Herren dienen (Matthäus 6,24)—wenn wir nicht Gott dienen, dienen wir etwas oder jemand anderem, zusammengefasst als „Mammon“. Wir lesen von zwei Böcken während der alttestamentlichen Zeremonie am Versöhnungstags—der eine Bock („für den Herrn“) symbolisiert Jesus Christus; der andere—der „Asasel“ Bock—symbolisiert Satan den Teufel (3.Mose 16,7-8).
Ein geringfügig anderer Weg—der des Kontrastes—wird in den folgenden Beispielen dargestellt, und obwohl sie nicht unbedingt Gegensätze repräsentieren, drücken sie doch unterschiedliche Gedanken oder Konzepte aus:
Wir lesen über zwei Bünde—dem alten Bund und dem neuen Bund. Wir lesen ebenfalls über Jesus Christus, dem letzten oder zweiten Adam und dem ursprünglichen ersten Menschen oder Adam (1.Korinther 15,45-47). Die Bibel berichtet über Kain und Abel, Jakob (Israel) und Esau (Edom), sowie über Isaak und Ismael.
Andererseits signalisiert die Zahl 2 ebenfalls Harmonie und notwendige Verbundenheit.
Gott besteht aus zwei Personen oder Persönlichkeiten, und das ganze Gesetz kann in zwei Gebote zusammengefasst werden (Matthäus 22,40). Ebenso wurden die zehn Gebote auf zwei Steintafeln geschrieben. Die Aussage zweier Zeugen ist wahr (Johannes 8,17), und einige Worte werden wiederholt oder zweifach erwähnt, um ihre Bedeutung zum Ausdruck zu bringen, wie „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch …“ Gottes Wort ist schärfer als einzweischneidiges Schwert (Hebräer 4,12; vgl. Offenbarung 1,16; 2,12).
Wir finden ebenfalls, dass Christus seine Jünger zu zweit aussandte (Markus 6,7); dass Christus bei Zeiten mit zweiBrüdern umging (Mose und Aaron, Jakob und Johannes); und dass Josua und Kaleb die einzigen beiden Personen waren, die einen guten Bericht über das Gelobte Land gaben (4.Mose 14,6-7).
Ebenso lesen wir von den zwei Zeugen und zwei Personen (Mose und Elia), die Christus und seinen drei Jüngern auf dem Berg der Verklärung in einer Vision erschienen (Matthäus 17).
Des Weiteren hat auf menschlicher Ebene eine Person zwei Arme, zwei Beine, zwei Augen und zwei Ohren, und wir lesen, dass ein Mann und eine Frau (zwei Personen) heiraten und eins werden sollen.
Wir lesen sogar folgendes zur Zeit der Arche Noah: „Von den reinen Tieren und von den unreinen, von den Vögeln und von allem Gewürm auf Erden gingen sie zu ihm in die Arche paarweise, je ein Männchen und Weibchen, wie Gott ihm geboten hatte“ (1.Mose 7,8-9).
Wie sollten wir die Zahl 3 betrachten?
Viele sprechen der Zahl 3 besondere göttliche Bedeutung zu und behaupten, dass sie für Perfektion oder Vollständigkeit steht. Es gibt Fälle, bei denen die Zahl 3 solch einen Stellenwert hat (vgl. 2.Korinther 12,8; 5.Mose 17,6; Apostelgeschichte 20,31; 1.Korinther 13,13; 1.Johannes 5,7-8, wobei bei der letzten Schriftstelle aber zu beachten ist, dass im Original folgende Worte nicht enthalten sind: „im Himmel der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins“—diese Worte wurden in späteren Jahrhunderten hinzugefügt, um die unbiblische Lehre der Dreieinigkeit zu unterstützen, wonach Gott als eine Person angesehen wird, die aus drei Personen besteht). Ebenso wird uns in 5.Mose 16,16 gesagt, dass wir „dreimal im Jahr“ vor Gott erscheinen sollen, um seine jährlichen Feste zu halten. Doch es ist interessant, dass diese Passage sich nur auf die heiligen Festzeiten bezieht (die Tage der ungesäuerten Brote im Frühling, Pfingsten im Frühsommer und das Posaunenfest, der Versöhnungstag, das Laubhüttenfest und der letzte große Tag im Herbst), während die einzelnen heiligen Festtage aus sieben Tagen bestehen—der Zahl der Vollkommenheit (wie wir im Folgenden noch besprechen werden).
Es gibt Beispiele, wo die Zahl 3 keine Vollkommenheit kennzeichnet (vgl. Lukas 13,6-9, besonders Verse 7-8). Der wahre Grund für die Behauptung, dass die Zahl 3 immer Vollkommenheit oder Perfektion beschreibt, liegt in der fehlerhaften Ansicht, dass Gott als Dreieinigkeit wahrgenommen werden soll. Einige versuchen sogar, diese falsche Behauptung dadurch zu unterstützen, dass sie sich auf die Engelsworte „heilig, heilig, heilig“ in Jesaja 6,3 beziehen, die an den „HERRN,“ Jesus Christus, gerichtet sind. Dieses Argument ist aus dem einfachen Grund zurückzuweisen, dass Engel dieselben Worte zu Gott dem Vater sagen, während Jesus Christus, das Lamm, ebenfalls anwesend ist (Offenbarung 4,8; 5,6). Die Bibel lehrt, dass Gott aus ZWEI Personen beziehungsweise Persönlichkeiten oder Geistwesen besteht—dem Vater und dem Sohn—wobei der Heilige Geist, wie erwähnt, keine Person ist, sondern die Kraft und Gesinnung, welche von beiden Gottwesen ausgeht.
Andererseits ist es interessant, dass die Meisten die Realität eines wesentlichen Aspekts leugnen, der die Zahl drei beinhaltet; und zwar, dass Christus drei Tage und drei Nächte im Grab war, wie auch Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Seeungeheuers war (Matthäus 12,40). Jesus erfüllte tatsächlich dieses Zeichen, dass er der Messias war, indem er am späten Mittwochnachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, ins Grab gelegt wurde und das Grab am späten Samstagnachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, wieder verließ—nachdem er für genau 72 Stunden tot im Grab gewesen war. Aber diejenigen, die an eine Kreuzigung am Freitagnachmittag und eine Auferstehung am Sonntagmorgen glauben, sagen stattdessen, dass Christus nur 1 ½ Tage im Grab lag.
Fahren wir mit der Zahl 4 fort.
Die Zahl 4 wird oft dazu verwendet, Gottes Offenbarung zu kennzeichnen.
Die Bibel besteht aus vier Evangeliumsberichten, in denen das menschliche Leben Jesu Christi und seine Präexistenz offenbart ist, und es ist interessant, dass Christus im Jahr vier vor Christus (4 v. Chr.) geboren wurde. Die Heilige Schrift ist für vier Dinge hilfreich und nützlich, wie 2.Timotheus 3,16 erklärt, und zwar „… zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit…“
Wir lesen über vier lebende Gestalten oder Engelwesen in Offenbarung 4,6 und über vier Cherubim im Buch Hesekiel (1,10-12; 10,20); gleichzeitig lesen wir über Gottes Offenbarung an Daniel, wonach vier große Tiere auf der Erde erscheinen würden, die menschliche Regierungen darstellen, doch dass Christus wiederkehren würde, um der menschlichen Herrschaft ein Ende zu setzen.
Wir finden, dass Gott die Namen von vier Menschen änderte:
Abrams Name wurde zu Abraham geändert (1.Mose 17,5); Sarais Name wurde zu Sarah geändert (1.Mose 17,15); Jakobs Name wurde zu Israel geändert (1.Mose 32,28; 35,10); und Paschurs Name wurde zu Magor-Missabib („Schrecken um und um“) geändert (Jeremia 20,3). [Wir lesen ebenfalls, dass Gott allen seinen Jüngern einen neuen Namen geben wird (Offenbarung 2,17), und dass Jesus Christus ein Name gegeben wurde, der „höher“ ist als der Name jedweden Engels (Hebräer 1,4), und dass nur er seinen neuen Namen kennt (Offenbarung 19,12; vgl. Offenbarung 3,12).]
In alttestamentlicher Zeit offenbarte Gott seinen Willen manchmal durch seine Propheten, und es ist bemerkenswert, dass vier alttestamentliche Prophetinnen namentlich erwähnt werden: Mirjam (2.Mose 15,20); Debora (Richter 4,4); Hulda (2.Könige 22,14); und Noadja (Nehemia 6,14) [Sicherlich sind im Alten Testament andere Prophetinnen erwähnt, wie zum Beispiel die Frau Jesajas (Jesaja 8,3), jedoch sind sie nicht namentlich identifiziert. Es gibt ebenso im Neuen Testament in Lukas 2,36 eine Beschreibung der Prophetin Hanna, doch ist es interessant, dass sich nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche keine Erwähnung in Bezug auf eine Prophetin oder das Amt einer Prophetin finden lässt.]
Im Gegensatz dazu wird auch Eva vier Mal in der Schrift erwähnt (1.Mose 3,20; 4,1; 2.Korinther 11,3; und 1.Timotheus 2,13).
Im Buch Sacharja zeigt sich die Zahl vier deutlich in der Prophezeiung über die vier Hörner (2,1); ebenso über die vierWagen mit den vier Pferden (6,1-2.5); und den vier Schmieden (2,3). Selbstverständlich wissen wir auch von den vierReitern der Apokalypse.
Zudem hat Gott alles, einschließlich der vier Himmelsrichtungen, erschaffen (Norden, Osten, Süden und Westen). (In der Bibel gibt es kein Wort für „Nordost“ oder „Südwest“; deshalb ist manchmal von „Norden und Osten“ die Rede, was „Nordost“ bedeutet; oder sie spricht einfach nur von „Norden“ mit dem Verständnis, dass der „Osten“ beinhaltet ist).
Gott hat ebenfalls die vier Jahreszeiten erschaffen (Frühling, Sommer, Herbst und Winter, vgl. 1.Mose 8,22). In diesem Zusammenhang stehen vier Engel an den vier Enden der Erde, die die vier Winde der Erde festhalten, bis 144000 Israeliten versiegelt sind, um vor dem Zorn des Herrn beschützt zu werden (Offenbarung 7,1-3).
Konzentrieren wir uns auf die Zahl 5, so erkennen wir, dass sie Gottes Gnade und Kraft beschreiben kann.
Die Torah besteht aus fünf Büchern (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium—die fünf Bücher Mose).
Als Abrams und Sarais Namen zu „Abraham“ und „Sarah“ geändert wurden, wurde in beiden Fällen der fünfteBuchstabe des hebräischen Alphabets zu ihren Namen hinzugefügt („h“ im Deutschen).
In alttestamentlichen Zeiten wurden Gott fünf Arten von Tieren geopfert: Ziegen, Schafe, Rinder, Tauben und Turteltauben. Tieropfer haben Sünde nicht vergeben, aber sie machten es möglich, eine physische Beziehung zu Gott wiederherzustellen.
Den vier weltlichen Königreichen, die im Buch Daniel beschrieben sind, wird das Königreich Gottes folgen—das fünfteKönigreich auf Erden.
Christus verwendete fünf Brotlaibe, um 5.000 Männer zu speisen (Matthäus 14,17.21; 16,9).
Paulus würde eher fünf Worte mit Verständnis sprechen, um anderen Gottes Wort zu lehren, als zehntausend Worte in Zungen (fremden Sprachen), die die Zuhörer nicht verstehen könnten (1.Korinther 14,19).
Manche haben andere Konzepte aufgestellt, die Gottes Gnade in der Zahl 5 zeigen sollen, aber sie sind höchst fragwürdig oder fehlerhaft.
Zum Beispiel behauptet ein Bibelkommentar, dass sich aus den Anfangsbuchstaben der fünf griechischen Worte „Jesus Christus, Gottes Sohn Heiland“, das griechische Wort für „Fisch“ bildet: Iota, Chi, Theta, Epsilon, Sigma = (ichthys) „Fisch“, und das dies ein Symbol für Christus und ein heimliches Symbol zur Identifizierung von Christen wurde. Jedoch identifizierten sich wahre Christen niemals mit dem Symbol eines Fisches, wie es die Heiden taten, die den Fischgott Dagon anbeteten, und wahre Christen hätten die Idee verabscheut, solch ein heidnisches Symbol auf Christus und sich selbst anzuwenden.
Nebenbei gesagt, verwendeten sie auch nie ein Kreuz für ihre Gottesverehrung. Wahre Christen trugen nie ein Kreuz oder verwendeten Symbole eines Kreuzes in ihrem Haushalt. Außerdem ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Römer Christus an die Art Kreuz nagelten, die heutzutage von Namenschristen in „Gedenken“ an Christi Tod verwendet werden. Vielmehr war das „Holz“, an das Christus geschlagen wurde, wohl mehr ein Pfahl.
Betrachten wir nun die Zahl 6.
Die Zahl 6 ist die Zahl des Menschen, der weit entfernt von Gott und von ihm abgeschnitten ist; sie kann sich auch auf die Tatsache beziehen, dass etwas nicht perfekt ist oder vervollständigt werden muss.
Die berühmteste Kombination der Zahl sechs ist möglicherweise die Zahl des Tieres im Buch der Offenbarung, und zwar 666. Im Griechischen wird diese Zahl als 600 und 60 und 6 geschrieben. Diese Zahl steht für Trennung von Gott und die uneingeschränkte Unterwerfung unter Satan den Teufel. Die meisten Menschen werden so verführt sein, dass sie Satan und seine menschlichen Instrumente—das Tier und den falschen Propheten—anbeten werden, während sie den wahren Gott und sein Gesetz zurückweisen.
Das sechste Gebot verbietet Mord in all seinen unterschiedlichen Formen (2.Mose 20,13), aber der Mensch, der von Gott getrennt ist, glaubt, dass einige Arten von Mord erlaubt sind, wie etwa das Töten im Krieg. Die Nachfahren des ungerechten Kain, der seinen Bruder Abel erschlug, sind nur bis zur sechsten Generation aufgelistet.
Gott hat dem Menschen ungefähr 6000 Jahre gegeben, um über sich selbst, unter dem Einfluss Satans, zu herrschen [auf die Herrschaft des Menschen wird Gottes Herrschaft folgen—die friedliche „Ruhe“ des Millenniums (Hebräer 4,1.11), beziehungsweise der siebte „Tag“, der aus 1000 Jahren besteht; vgl. 2 Petrus 3,8].
Der Mensch wurde am sechsten Tag erschaffen (doch die Woche wurde nur durch die Erschaffung des Sabbats vervollständigt und vollendet); und während der Mensch seine Arbeit an sechs Tagen verrichten soll, soll er am siebten Tag ruhen (2.Mose 16,26; 20,9-11; 23,12; 3.Mose 23,3; 5.Mose 5,12-15; Markus 2,23-28).
Gott gebot Josua und den Israeliten, sechs Tage lang um die sündhafte Stadt Jericho zu marschieren (Josua 6,3.14), doch es geschah am siebten Tag, nachdem die Stadt sieben Mal umrundet war, dass sie zerstört wurde (Verse 4,15-17).
Das alttestamentliche Israel erhielt sechs Dinge von ihren Liebhabern oder politischen Verbündeten, und zwar: Brot und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Trank (Hosea 2,7). Hierbei wandten sie sich mehr und mehr von Gott ab.
Jesus hat sechs Mal zu den Juden gesagt: „Habt ihr nicht gelesen?“
Als Jesus am Kreuz hing, fiel zur sechsten Stunde Dunkelheit auf die Erde (Matthäus 27,45).
Die Zahl 7 gehört zu den wichtigsten Zahlen in der Bibel.
Die Zahl 7 steht für Vollendung und Perfektion, und dies wird gemeinhin auch so verstanden und anerkannt.
Wie wir bereits erwähnt haben, kann sich die Zahl 6 auf etwas beziehen, dem es an Vollendung mangelt. Beispielsweise wurde Gottes Woche der Wiederherstellung der Erdoberfläche nur durch die Einsetzung des Sabbats am siebten Tag der Woche vervollständigt. Jericho wurde am siebten Tag zerstört, nachdem die Israeliten sechs Tage um die Stadt marschiert waren. Der Menschheit wurden sechs „Tage“ von je 1000 Jahren gegeben, um sich selbst zu regieren, aber Gott wird seine Herrschaft über die Menschheit und diese Erde mit dem Millennium beginnen (demsiebten „Tag“ von 1000 Jahren). In alttestamentlichen Zeiten wurden individuelle Schulden jedes siebte Jahr erlassen (5.Mose 15,1).
Gott gab uns ebenfalls die sieben Tage der ungesäuerten Brote, während denen keine gesäuerten Produkte (symbolisch für Sünde) konsumiert werden dürfen, sowie die sieben Tage des Laubhüttenfestes (welches das Millennium symbolisiert); Gott hat sieben jährliche Festtage geheiligt (den ersten und den letzten Tag der Tage der ungesäuerten Brote, Pfingsten, das Posaunenfest, den Versöhnungstag, den ersten Tag des Laubhüttenfestes; und den Letzten Großen Tag).
Der allererste Satz in der Bibel (1.Mose 1,1) enthält im Hebräischen sieben Worte, was aufzeigt, dass Gottes ursprüngliche physische Erschaffung der Himmel und der Erde perfekt war. Die Erde wurde nicht in einem Zustand der Unordnung und Zerstörung erschaffen, sondern sie wurde, wegen der Rebellion Satans gegen Gott, wüst und leer.
Wenn wir auf die letzten Aussagen Christi am Kreuz zurückblicken, die uns von den vier Evangelien berichtet werden, zeigt sich, dass er sieben wichtige Verkündigungen machte (Lukas 23,34; Lukas 23,43; Johannes 19,26-27; Matthäus 27,46; Johannes 19,28; Johannes 19,30; Lukas 23,46). Diese Aussagen zeigen, dass Christus seine Aufgabe und sein Werk als ein menschliches Wesen auf dieser Erde beendet bzw. erfüllt hatte, die ihm der Vater aufgetragen hatte.
Wir stellen fest, dass das Johannesevangelium sieben Wunder aufzeichnete, die durch Jesus Christus während seines Lebens als Mensch geschahen (Johannes 2,1-11; Johannes 4,46-54; Johannes 5,1-9; Johannes 6,1-14; Johannes 6,15-21; Johannes 9,1-12; Johannes 11,1-16.25-26.41).
Jesus identifizierte sich selbst im Johannesevangelium als der „Ich bin“ (Johannes 8,58-59; besser hier: „ich bin…“)—der YHWH [HERR] oder Gott des Alten Testamentes—und er beschreibt auf sieben Weisen, wie diese Bezeichnung auf ihn Anwendung findet. Er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Johannes 6,35); „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12; 9,5); „Ich bin die Tür zu den Schafen“ (Johannes 10,7); „Ich bin der gute Hirte“ (Johannes 10,11.14); „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25); „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6); und „Ich bin der wahre Weinstock“ (Johannes 15,1). Sofern wir nicht Jesus Christus nahe sind, ihn als unseren persönlichen Erlöser akzeptieren und Teil seines Leibes werden, d.h. seiner Kirche, die ein geistlicher Organismus ist, werden wir das ewige Leben und die Erlösung (das Heil) nicht ererben.
Die perfekte Waffenrüstung Gottes besteht aus sieben Teilen, und zwar aus der Wahrheit, Gerechtigkeit, Friede, Glaube, Heil, das Wort Gottes, und Gebet (Epheser 6,14-18). Es ist diese göttliche Waffenrüstung, die uns hilft, gegen Satan und seine Dämonen zu kämpfen.
Die Kirche Gottes besteht aus sieben Kirchenzeitaltern, wie im zweiten und dritten Kapitel des Buches der Offenbarung beschrieben wird. Ebenso lesen wir, dass die ersten Diakone, die in der neutestamentlichen Kirche ordiniert wurden, sieben Männer mit einem guten Ruf waren, voll des Heiligen Geistes und Weisheit (Apostelgeschichte 6,1-3).
Das Buch der Offenbarung spricht von sieben Siegeln, die prophetische Ereignisse enthalten; von sieben Posaunen; und von den sieben letzten Plagen.
Die physische Nahrung im Gelobten Land bestand aus sieben Teilen, und zwar aus Weizen, Gerste, Weinstöcken, Feigenbäumen, Granatäpfeln, Ölbäumen und Honig (5.Mose 8,8). Ebenso listet Gott sieben physische Gaben für das alte und moderne Israel auf, und zwar Korn, Wein, Öl, Silber, Gold, Wolle und Flachs (Hosea 2,10-11). In Matthäus 15,36-37 vervielfältigte Christus sieben Brotlaibe, um 4000 Männer, dazu auch Frauen und Kindern, zu ernähren, und nachdem sie gespeist hatten, waren sieben Körbe mit Brocken übrig. All dies zeigt, dass Gottes Gaben gut und vollkommen sind.
Gott benennt sieben Personen mit Namen, die das Buch der Psalmen geschrieben haben. Die meisten Psalmen wurden von David geschrieben (darunter die Psalmen 3-41; 51-59; 61-65; 67-70; 86; 101; 103; 108-110; 122; 124; 131; 133; 138-145), jedoch sind andere identifizierte Autoren die Söhne Korach (die Psalmen 42; 44-49; 84-85; 87), Asaf (die Psalmen 50; 73-83), Heman (Psalm 88) [Die Überschrift sollte hier lauten: „Ein Psalmlied für die Söhne Korach… eine Unterweisung Hemans…“], Etan (Psalm 89), Mose (Psalm 90) und Salomo (die Psalmen 72 und 127). Alle Psalmen (wie auch alle anderen Passagen in der Bibel) sind von Gott inspiriert, ungeachtet dessen, wer der menschliche Autor gewesen sein mag.
Sieben Männer (namentlich identifiziert) werden im Alten Testament als „Mann Gottes“ bezeichnet, und zwar Mose (5.Mose 33,1); David (2.Chronik 8,14); Samuel (1.Samuel 9,6.14); Schemaja (1.Könige 12,22); Elia (1.Könige 17,18; 2.Könige 1,9); Elisa (2.Könige 4,1-2.7); und Jigdalja (Jeremia 35,4). Es werden andere Männer erwähnt, die ebenfalls „Mann Gottes“ genannt wurden (vergleiche 1.Könige 13,1; 1.Könige 20,28; 2.Könige 23,17), aber sie sind nicht namentlich identifiziert. Im Neuen Testament wird Timotheus einmal als „Gottesmensch“ oder besser als ein „Mensch Gottes“ bezeichnet (so die Schlachter Bibel in 1.Timotheus 6,11), jedoch wird jeder wahre Christ ebenfalls „Mensch Gottes“ genannt (2.Timotheus 3,17).
Sieben Paare von reinen Tieren überlebten die Flut in der Arche Noah, um die Art am Leben zu erhalten (1.Mose 7,2-3). Wir lesen ebenfalls im Neuen Testament, dass Christus sieben Wunder am Sabbat vollbrachte. Sieben Dämonen trieb Jesus der Maria Magdalena aus (Markus 16,9; Lukas 8,2), so wie er sieben Nationen aus dem Gelobten Land verbannte (5.Mose 7,1). All das zeigt Christi vollkommenen und perfekten Umgang mit dem Menschen, sowohl von einem physischen als auch von einem geistlichen Standpunkt aus.
Wir lesen über sieben Dinge, die einen Mann geistig verunreinigen (Matthäus 15,19; und zwar: böse Gedanken; Mord; Ehebruch; Unzucht; Diebstahl; falsches Zeugnis; und Lästerung); und es gibt sieben Dinge, die ein Gräuel in Gottes Augen sind (Sprüche 6,16; nämlich: stolze Augen; eine falsche Zunge; Hände, die unschuldiges Blut vergießen; ein Herz, das arglistige oder arge Pläne schmiedet; Füße, die eilen oder behände sind, Schaden zu tun; ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet; und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet).
Andererseits zählt Gott sieben geistige Gaben auf, die wir zum Nutzen anderer verwenden können (Römer 12,6-8; nämlich: Prophetie oder inspiriertes Reden; ein Predigeramt oder ein Amt, um anderen zu dienen oder ihnen zu helfen; lehren; ermahnen; geben; sorgfältige Führung; freudige Barmherzigkeit), und es gibt sieben Punkte, die Einheit im Leib Christi zeigen (Epheser 4,4-6; nämlich: ein Leib; ein Geist; eine Hoffnung; ein Herr; ein Glaube; eine Taufe; ein Gott und Vater aller).
Wir können sicher sein, dass Gottes Wort immer wahr ist, da es sieben Mal geläutert wurde (Psalm 12,7), und der Psalmist lobte Gott sieben Mal am Tag (Psalm 119,164). Das bedeutet nicht, dass wir sorgfältig zählen sollen, und dann aufhören, Gott zu loben, wenn wir dies bereits sieben Mal getan haben—vielmehr drückt es Vervollständigung und Perfektion aus und weist darauf hin, dass wir immer eine andächtige und dankbare Haltung haben müssen. Wir müssen unserem Bruder nicht nur sieben Mal vergeben, sondern siebzig mal sieben Mal (Matthäus 18,21-22)—das bedeutet „immer“, wenn der Bruder, der gegen uns sündigt, aufrichtig bereut und uns um Vergebung bittet (Lukas 17,3-4). Der Gerechte mag sieben Mal fallen (sodass es scheinen mag, dass er voll und ganz besiegt ist), aber er wird jedes Mal wieder aufstehen (Sprüche 24,16), weil Gott ihn aufrichten wird.
Die biblische Zahl 10 ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Diese Zahl steht für göttliche Rechtsprechung.
Zum Beispiel hat uns Gott das Gesetz der Zehn Gebote gegeben, welches heute immer noch gültig ist und weiterhin befolgt werden muss, und es ist dieses Gesetz, durch das wir gerichtet werden. Gott hat ebenfalls von uns gefordert, ihm den Zehnten zu zahlen—zehn Prozent unseres Zuwachses oder Gewinns—und wir werden dahingehend gerichtet, wie gewissenhaft wir sein Gebot erfüllen.
Wir lesen in Daniel 1,12-15, dass Daniel und seine drei Freunde zehn Tage lang geprüft wurden, ob ihnen ihre Weigerung, Fleisch zu essen—d.h. unreines Fleisch oder Götzenopferfleisch—in irgendeiner Weise schaden würde, und das Urteil war, dass es das nicht tat; des Weiteren prüfte der König von Babylon sie in „allen Angelegenheiten, die Weisheit und Einsicht erforderten“ (vgl. Schlachter) und er befand sie für zehnmal klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich (Daniel 1,20).
Gott brachte das Gericht über den Pharao und die Ägypter und ihre falsche Religion, indem er sie mit zehn Plagen schlug—die zehnte Plage war der Tod jedes ägyptischen Erstgeborenen. Gott sagte Abraham, dass er Sodom nicht zerstören würde, wenn zehn Gerechte darin zu finden wären (1.Mose 18,32), aber Sodom wurde vernichtet, da es ihr sogar an zehn gerechten Menschen mangelte. Wir lesen ebenfalls, dass während Gottes Strafgericht nur zehn von hundert Menschen in den Städten Israels übrig bleiben werden (Amos 5,3).
Es sind zehn Generationen von Adam bis Noah (1.Mose 5), und Gott richtete die Welt zur Zeit Noahs, als er sie in der Flut zerstörte. Es sind ebenfalls zehn Generationen von Sem (einer von Noahs Söhnen) bis zu Abram (1.Mose 11,10 ff); wir lesen von niemandem nach Sem und vor Abram, der in diesem Leben zur Erlösung berufen wurde. Aber obwohl Abram ein auserwähltes Gefäß zum Dienst an Gott werden sollte, bedeutet dies nicht, dass er perfekt war. Nachdem er zehn Jahre in Kanaan gelebt hatte, meinten er und seine Frau Sarai, dass sie einen Nachkommen durch Sarais Magd Hagar zeugen sollten, da ihnen der Glaube fehlte, dass Gott sein Versprechen erfüllen könnte, Abram und Sarai einen Sohn zu schenken (1.Mose 16,3-4).
In späteren Generationen täuschte Jakob seinen Vater Isaak und wurde in Folge dessen zehn Mal von seinem Onkel Laban betrogen (1.Mose 31,7.41), was das gerechte Urteil Gottes aufzeigt.
Zu Moses Zeit rebellierten die Kinder Israels in der Wüste zehn Mal gegen Gott (4.Mose 14,22), womit sie sich selbst als unwürdig verurteilten, in das Gelobte Land einzuziehen (Vers 23).
Als Christus hier auf Erden war, reinigte er zehn Aussätzige, aber nur einer kehrte zurück und dankte Gott und gab ihm die Ehre, und dieser war ein Samariter (Lukas 17,11-18). Während er das Urteil erhielt, durch seinen „Glauben“ gerettet worden zu sein (Vers 19), wurden die anderen nicht auf diese Weise beschrieben.
In den berühmten Gleichnissen von den Zentnern oder besser Talenten und von den Pfunden spielt die Zahl zehnwieder eine dominante Rolle. In Matthäus 25,14 ff wird das Königreich des Himmels mit einem Mann verglichen, der drei Knechten Talente gibt—einer erhält fünf Talente, einer zwei Talente und der Dritte erhält ein Talent. Der Mann erwartete von seinen Knechten, mit den Talenten zu handeln, und während die ersten beiden ihre Talente verdoppelten, machte der Dritte nichts aus seinem Talent, sondern verbarg es in der Erde. Als nun ihr Herr wiederkam, belohnte er die ersten beiden Knechte gleichermaßen, und er bestimmte, dem faulen Knecht das eine Talent zu nehmen und es dem zu geben, der zu Anfang fünf Talente erhalten und nun zehn Talente hatte. Seine Leistung—die fünf Talente zu verdoppeln—wurde eines größeren Lohnes für würdig befunden als der Erfolg dessen, dem zwei Talente gegeben wurden und der zwei weitere Talente hinzu erworben hatte.
In dem Gleichnis in Lukas 19,14 ff—dem Gleichnis mit den zehn Pfunden—werden wir mit zehn Knechten bekannt gemacht. Ein jeder erhält ein Pfund, und während der Abwesenheit des Edelmannes handeln neun mit dem Geld und erzielen unterschiedliche Ergebnisse, doch der faule Knecht versteckt sein Geld in der Erde. Bei seiner Wiederkehr belohnt der Edelmann seine Knechte im Verhältnis zu ihrem Erfolg, und er nimmt dem faulen oder nichtsnutzigen Knecht sein Pfund weg und gibt es dem Knecht, der zehn Pfunde erworben hat. Er beurteilt den, der am meisten erreicht hatte, als den Kompetentesten, um eine weitere Belohnung zu erhalten.
Wir lesen von zehn Jungfrauen in der Endzeit—fünf werden als töricht befunden und fünf als weise. Die fünf törichten sind nicht so sehr darauf bedacht, den Heiligen Geist, der ihnen gegeben wurde, zu gebrauchen, während die fünf weisen Jungfrauen—obwohl sie ebenfalls einschliefen—immer noch genug Heiligen Geist in sich hatten, um sich vorzubereiten und für die Wiederkehr ihres Herrn bereit sein zu können. Die Kirche in Smyrna sollte für zehn Tage geprüft werden, aber wenn die Mitglieder für treu befunden würden, würden sie das ewige Leben erben (Offenbarung 2,10).
Wir werden in 1.Korinther 6,9-10 gewarnt, dass Gottes gerechtem Urteil nach zehn Kategorien von ungerechten Menschen das Königreich Gottes nicht ererben werden—Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben [besser Homosexuelle oder die, „die mit Partnern aus dem eigenen Geschlecht verkehren“, vgl. „Die Gute Nachricht“, herausgegeben von der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart], Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer und Räuber. Andererseits wird uns gesagt, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann, und es sindzehn Dinge aufgeführt, um diese Tatsache zu unterstreichen: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur kann uns von Gott scheiden (Römer 8,38-39). Gottes Gericht ist bereits heute über uns (1.Petrus 4,17), und wenn wir unserer Berufung angemessen leben, werden wir des ewigen Lebens in seinem Königreich für würdig befunden werden.
Die Zahl 12 wird generell als die Zahl des Fundamentes verstanden.
Zwölf ist eine Kombination aus der Zahl 2 (welche Einheit symbolisieren kann) und der Zahl 10 (welche göttliche Rechtsprechung symbolisiert).
Jesus sagt uns, dass der Tag zwölf Stunden hat (Johannes 11,9)—womit er sich auf das Tageslicht bezieht—und fügt hinzu, dass dem Tag die Nacht folgt (Vers 10)—eine weitere Periode von zwölf (dunklen) Stunden.
Im ersten Buch der Bibel werden wir mit Jakob bekannt gemacht, der später zu Israel umbenannt wurde, und seinenzwölf Söhnen, die das Fundament der Stämme Israels sind (1.Mose 35,22-26; 49,28; vergleiche Apostelgeschichte 26,7; Jakobus 1,1). Um sie vor den Plagen des Herrn zu beschützen, wird Gott 144000 Israeliten versiegeln (12 mal 12)—zwölftausend aus jedem der zwölf Stämme (Offenbarung 7,1-8; weil Dan nicht erwähnt wird, ist Joseph mit seinem Sohn Manasse aufgelistet, wodurch wieder die Zahl 12 erreicht wird).
Mose und Aaron zählten die Männer der „zwölf Fürsten Israels, von denen jeder den Vaterhäusern ihres Stammes vorstand“ (4.Mose 1,44). Mose sandte zwölf Spione als Kundschafter in das Gelobte Land (4.Mose 13,1-16), womit die potentielle zukünftige Gründung oder Grundlegung der Nation von Israel in Kanaan angedeutet wird, aber aufgrund der Rebellion von zehn Spionen musste Israel vierzig Jahre lang warten, bevor es ihm erlaubt wurde, das Land zu besitzen.
Wir lesen ebenfalls von zwölf Richtern im Alten Testament, von Otniël bis Samuel. Zur Zeit Samuels verlangte das Volk, von einem König regiert zu werden. Obwohl es Gott für Israel nie vorgesehen hatte, von einem menschlichen König geführt zu werden, ließ er sie ihre Könige haben, von denen Saul der Erste war. König Salomo setzte zwölfAmtleute über ganz Israel ein, und jeder versorgte je einen Monat im Jahr das Königshaus mit Speise (1.Könige 4,7).
Wir erfahren, dass Jesus zwölf Jahre alt war, als man ihn im Tempel fand, wo er mit den Lehrern über Gottes Gesetz sprach (Lukas 2,42-47). Er sagte seinen erstaunten Eltern, dass er in dem sein müsse, was seines Vaters ist (Vers 49).
Später erwählte Jesus zwölf Apostel (Matthäus 10,2-4; Lukas 6,13-16). Aber er wusste von Anfang an, dass einer von ihnen, Judas Iskariot, „ein Teufel“ war und ihn verraten würde (Johannes 6,64, 70-71; Lukas 22,3). Deshalb wurde nach dem Verrat und Selbstmord des Judas ein weiterer Jünger erwählt, um Judas zu ersetzen und ein Apostel mit den Elf zu werden, und dessen Name war Matthias (Apostelgeschichte 1,15-26). Von da an benennt die Bibel Matthias (nicht mehr Judas) als Teil der zwölf Apostel (vergleiche 1.Korinther 15,5; Offenbarung 21,14). Bereits vor dem eigentlichen Verrat von Judas sprach Jesus in Matthäus 19,28 von zwölf Thronen, auf denen die Apostel sitzen würden (diejenigen, die ihm wahrhaftig folgen würden—nicht Judas, sondern Matthias), um das Haus Israel zu richten.
Jesus sagte in Johannes 17,11-17, dass seine Kirche im Namen seines Vater erhalten werden sollte. Der Name des Vaters ist GOTT (vergleiche Johannes 20,17; 1.Korinther 11,3; Epheser 3,4-15). Wir finden im Neuen Testament zwölfStellen, in denen die wahre Kirche wie folgt genannt wird: „die Gemeinde Gottes“ als kollektiver Körper oder besser „Kirche Gottes“ [griechisch ekklesia, zu Deutsch: die von Gott Herausgerufenen] oder auch „die Gemeinden [Kirchen] Gottes“, was sich auf die Gesamtheit aller lokalen Gemeinden bezieht—manchmal ebenfalls in Verbindung mit einem Ort oder Standort, oder mit der Ergänzung einer Eigenschaft, die Charakteristika Gottes des Vaters beschreibt.
Die zwölf Passagen sind folgende:
„Gemeinde Gottes“ (sechs Mal, nämlich in: Apostelgeschichte 20,28; 1.Korinther 10,32; 1.Korinther 11,22; 1.Korinther 15,9; Galater 1,13; 1.Timotheus 3,5); „Gemeinde Gottes in Korinth“ (zwei Mal, nämlich in: 1.Korinther 1,2; 2.Korinther 1,1); „Gemeinde des lebendigen Gottes“ (einmal, nämlich in: 1.Timotheus 3,15); und „die Gemeinden Gottes“ (drei Mal, nämlich in: 1.Korinther 11,16; 1.Thessalonicher 2,14 [„die Gemeinden Gottes in Judäa“]; und 2.Thessalonicher 1,4).
Wir lesen dass, als Christus fünftausend Männer speiste, dazu auch Frauen und Kinder, „zwölf Körbe voll“ mit Brocken der vermehrten Brotlaibe übrig blieben (Matthäus 14,20), und als Petrus bestrebt war, Christus mit einem Schwert zu verteidigen, gebot ihm Christus, sein Schwert wegzulegen, da er seinen himmlischen Vater bitten könnte, ihm mehr als zwölf Legionen Engel zu senden, um ihn zu beschützen (Matthäus 26,53).
Wenn wir unser Augenmerk auf das neue Jerusalem richten, das nach der dritten Auferstehung aus einem neuen Himmel auf eine neue Erde herabkommen wird (Offenbarung 21,1-2), so erfahren wir, dass diese geistige Stadt—die Braut, die Ehefrau des Lammes—zwölf Tore haben wird, mit zwölf Engeln an den Toren, und dass die Namen derzwölf Stämme Israels auf den Toren geschrieben sein werden (Vers 12). Die Mauer der Heiligen Stadt wird zwölfGrundsteine haben, auf denen die Namen der zwölf Apostel geschrieben sein werden (Vers 14). Die Stadt wirdzwölftausend Stadien lang sein (Vers 16). Die Grundsteine der Mauer werden mit zwölf Edelsteinen geschmückt sein (Verse 19-20), und die zwölf Tore werden zwölf Perlen sein (Vers 21). Schließlich lesen wir, dass ein „Strom“ vom Throne Gottes und des Lammes ausgehen wird, und das mitten auf dem Platz und zu beiden Seiten des Stromes „die Bäume des Lebens [sein werden], die zwölfmal Frucht tragen und jeden Monat ihre Frucht bringen“—oder zwölf Mal im Jahr (Offenbarung 22,1-2).
Eine weitere bedeutungsvolle Zahl ist die Zahl 40.
Die Zahl 40 ist eine Kombination aus der Zahl 4 (Gottes Offenbarung) und der Zahl 10 (göttliche Rechtsprechung), und sie wird weithin als Zahl verstanden, die Gottes Offenbarung durch Richten und Prüfen symbolisiert.
Die vielen Fälle, in denen die Zahl 40 eine große Rolle in der Bibel spielt, sollten sogar die Skeptiker davon überzeugen, dass diese Vorkommnisse nicht bloß „zufällig“ sind. Tatsächlich gibt es zu viele Beispiele, um sie aufzuzählen, aber wir werden die bemerkenswertesten herausheben.
Gottes Sintflut zur Zeit von Noah dauerte vierzig Tage und vierzig Nächte an. Gott sandte die Flut, um sein Urteil über eine rebellische Welt zu zeigen (1.Mose 7,4.12.17; 8,6). In einem etwas verwandten Kontext sollte die Bestrafung eines gerichteten und verurteilten Verbrechers vierzig Schläge oder Hiebe nicht überschreiten (5.Mose 25,3).
Wir lesen, dass Isaak vierzig Jahre alt war, als er Rebekka heiratete (1.Mose 25,20). Dies war eine gute und von Gott angeordnete Ehe. Leider heiratete Isaak und Rebekkas Sohn Esau zwei Frauen, als er vierzig Jahre alt war (1.Mose 26,34), aber diese Ehe war nicht gut oder göttlich bestimmt. Wir lesen, dass Esaus zwei Frauen „Isaak und Rebekka lauter Herzeleid“ verursachten (Vers 35).
Die Bibel enthüllt die vorherrschende Rolle der Zahl vierzig im Leben des Mose, und sie spielt ebenso eine Rolle in dem Leben von Aaron und Kaleb. Apostelgeschichte 7,23 sagt uns, dass Mose vierzig Jahre alt war, als er die Israeliten besuchte und den Ägypter erschlug, was ihn dazu zwang, aus Ägypten zu fliehen (Verse 24-29). Apostelgeschichte 7,30 fügt hinzu, dass Mose vierzig Jahre lang in Midian blieb und die Schafe seines Schwiegervaters hütete. Wir erfahren ebenfalls, dass er vierzig Jahre lang mit den Israeliten in der Wüste war (Apostelgeschichte 7,36). Moses starb, als er 120 Jahre alt war (5.Mose 31,2; 34,7), was bedeutet, dass Gott sich durch das Prüfen und Richten von Mose während dreier unterschiedlicher Zeitintervalle offenbarte: während der ersten vierzig Jahre in Ägypten; während der nächsten vierzig Jahre in Midian; und während der letzten vierzig Jahre in der Wüste mit den Israeliten.
Wir lesen, dass Mose vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg fastete, um von Gott zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten zu erhalten (2.Mose 24,18), aber nachdem er die Tafeln in seinem Zorn zerbrach, fastete er erneut fürvierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg und stellte zwei Steintafeln her, auf die Gott die Zehn Gebote schrieb und Mose gab (5.Mose 9,18.25; 2.Mose 34,1.4).
Wir lesen von zwei weiteren Ereignissen, als heilige Männer Gottes für vierzig Tage und vierzig Nächte fasteten—Elia (1.Könige 19,8) und Jesus (Matthäus 4,2).
Als Mose zwölf Kundschafter in das Gelobte Land sandte, gaben nur Josua und Kaleb einen guten Bericht. Kaleb war zu der Zeit vierzig Jahre alt (Josua 14,7). Die anderen Kundschafter gaben schlechte Berichte, und Israel glaubte ihnen und missachtete Gott. Aufgrund von Israels Rebellion mussten sie für vierzig Jahre in der Wüste umher ziehen und wurden von Gott geprüft und gerichtet (4.Mose 14,33; 5.Mose 2,7; 8,2-6; vergleiche Josua 5,6; Apostelgeschichte 13,18; Hebräer 3,9.17; Psalm 95,10; Amos 2,10; 5,25). Während dieser Zeit ihrer Wanderschaft in der Wüste aßen sie vierzig Jahre lang Manna (2.Mose 16,35), doch es gab Zeiten, in denen sie über Gottes Brot aus dem Himmel murrten (vergleiche 4.Mose 11,5-6).
Aufgrund ihrer Rebellion veranlasste Gott, dass sie ihre Schuld für vierzig Jahre tragen mussten, gemäß der vierzigTage, während der sie das Gelobte Land ausspähten (4.Mose 13,25; 14,34). Es ist von entscheidender Bedeutung, dieses wichtige prophetische Prinzip—ein Jahr für einen Tag—zu erkennen; die Umkehrung—ein Tag für ein Jahr—ist ebenfalls korrekt. In Hesekiel 4,6 lesen wir, dass Hesekiel die Schuld der Menschen für vierzig Tage „tragen musste“, entsprechend der vierzig Jahre ihrer Ungerechtigkeit. Gott sagte, dass er “je einen Tag für ein Jahr” auf Hesekiel legte (vgl. auch Vers 5).
Wir lesen, dass Aaron (wie auch Mose und Miriam) das Gelobte Land aufgrund der Sünden, die sie begangen hatten, nicht betraten. Obwohl sie ihre Sünden bitterlich bereuten, mussten sie dennoch mit den Konsequenzen leben. Aaron starb im vierzigsten Jahr nach Israels Auszug aus Ägypten (4.Mose 33,38).
In Richter 13,1 plagte Gott Israel für vierzig Jahre, weil es in den Augen des Herrn Übles tat. Als es jedoch unter der Herrschaft von gerechten Richtern war, hatte Israel für jeweils vierzig Jahre Ruhe (vgl. Richter 3,11 unter Otniël; Richter 5,31 unter Debora; und Richter 8,28 unter Gideon).
Wir lesen, dass Eli Israel für vierzig Jahre richtete (1.Samuel 4,18), aber nicht auf vollkommene Weise. König Saul regierte Israel für vierzig Jahre (Apostelgeschichte 13,21), aber er versagte kläglich. Andererseits regierte König David—ein Mann nach Gottes eigenem Herzen— vierzig Jahre über Israel (1.Könige 2,11; 1.Chronik 29,27). Ihm folgte Salomo, der Israel ebenfalls für vierzig Jahre regierte (2.Chronik 9,30), aber er folgte Gott nicht ganz so nach, wie es sein Vater David getan hatte. Später regierte König Joasch oder Jehoas für vierzig Jahre in Jerusalem (2.Chronik 24,1; 2.Könige 12,1-2). Er begann, in gottgefälliger Weise zu regieren, aber endete damit, gegen Gott zu rebellieren (2.Chronik 24,22). Wir lesen ebenfalls, dass Gott sagte, dass Ägypten der Sünde wegen für vierzig Jahre unbewohnt sein würde (Hesekiel 29,11-16).
Schließlich lesen wir, dass Jesus, nachdem er von den Toten wiederauferweckt wurde, für vierzig Tage zu seinen Jüngern über das Königreich Gottes sprach (Apostelgeschichte 1,3). Nach diesen vierzig Tagen stieg er in den Himmel auf (Apostelgeschichte 1,9-11).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht alle Zahlen, die in der Bibel verwendet werden, von gleicher Bedeutung sind, und einige Zahlen sind von überhaupt keiner Bedeutung. Wie wir jedoch in diesem Artikel gesehen haben, gibt es ganz gewiss wichtige Erkenntnisse, die wir auf bestimmte Zahlen anwenden müssen, und Gott hat sie absichtlich in seinem Wort aufgezeichnet, um uns wertvolle Lektionen zu vermitteln.