GLAUBENSGRUNDSÄTZE
Die Heilige Schrift
Unsere Doktrinen und Praktiken basieren auf einem wörtlichen Verständnis der Lehren, die in der gesamten Bibel offenbart werden. Wir glauben, daß die Schriften des Alten und des Neuen Testamentes die Offenbarung des göttlichen Willens an den Menschen beinhalten, und zwar sowohl im Gedanken als auch im Wort; daß besagte Schriften im Original unfehlbar sind; daß sie die höchste und endgültige Autorität im Glauben und Leben darstellen; und daß sie der Ursprung der Wahrheit und die Grundlage allen Wissens sind.
Doktrinäre Grundlagen
Die hauptsächlichen Doktrinen der Kirche sind jene, die von Herbert W. Armstrong gelehrt wurden und der biblischen Lehre entstammen, an die Gottes getreue Diener glauben, und die ursprünglich von Jesus Christus durch die Gründung seiner Kirche zur Zeit seiner erwählten ersten Apostel etabliert wurden. Da wir in der Erkenntnis Jesu Christi zunehmen müssen, sind wir willens, eine Doktrin auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und zu ändern, wenn sich ihre Unrichtigkeit klar und deutlich aus der Bibel erweisen sollte.
Kirchenverwaltung
Wir glauben, daß die richtige Form der Kirchenverwaltung „hierarchisch“ ist, wie dies die Bibel an vielen Stellen verdeutlicht, wie z.B. in 1.Korinther 12,12-13.17; Epheser 2,19-21 und Epheser 4,11-16. Gott der Vater ist die höchste Autorität und Jesus Christus, das Haupt der Kirche, steht unter Gott dem Vater. Auf menschlicher Ebene setzt Christus jene in ein Kirchenamt ein, die der Kirche dienen und sie leiten sollen.
Die Kirche—ein geistlicher Organismus
Wir glauben, daß die Kirche ein geistlicher Organismus ist und kein Gebäude; daß Christus das Haupt der Kirche ist; und daß die Kirche aus allen Mitgliedern besteht, in denen Gottes Heiliger Geist lebt (1.Korinther 12,12-13.17). Wir glauben, daß Kirchenmitglieder von Gott berufen werden (Johannes 6,44) und daß sie den Heiligen Geist Gottes erhalten, wenn sie aufrichtig bereuen, zum Glauben gelangen, durch Untertauchen unter Wasser getauft werden und ihnen von einem wahren Geistlichen Gottes die Hände aufgelegt werden (Johannes 6,44; Apostelgeschichte 2,38.47; 8,16-18).
Der Kirchenauftrag
Wir glauben, daß es der Auftrag und die Mission der Kirche ist, das Evangelium vom Reich Gottes allen Völkern zu einem Zeugnis zu verkünden und alle Nationen—besonders die verlorenen Stämme des Hauses Israel (hauptsächlich in den USA, Großbritannien, gewissen Staaten des Commonwealth und in Nordwest-Europa) vor drohendem Unheil zu warnen, sowie die „Herde Christi“—die Kirche—geistlich und physisch zu „ernähren.“
Gott ist eine Familie
Wir glauben, daß Gott ein Königreich oder eine Familie ist—das Reich oder die Familie Gottes (Epheser 3,14-15); daß die Gottfamilie aus dem Vater und dem Sohn, Jesus Christus, besteht, daß jedoch der Mensch das Potenzial hat, ein Teil der Familie Gottes zu werden (Epheser 3,16-19); und daß Gott der Vater alles durch Jesus Christus erschaffen hat (Kolosser 1,16; Hebräer 1,1-2).
Glaube an Jesus als den Messias
Wir glauben, daß Jesus von Nazareth der Messias ist, der Christus oder Gesalbte, der göttliche Sohn Gottes des Vaters; daß er im Anfang bei Gott dem Vater war (Johannes 1,1); daß er der Messias wurde (Johannes 1, 14), im Fleisch von der Jungfrau Maria geboren; daß er ein Leben ohne Sünde lebte; daß er gekreuzigt wurde und für uns starb, wodurch er die Strafe für unsere Sünden bezahlte; daß er begraben wurde und drei Tage und drei Nächte tot im Grabe lag; daß er auferweckt wurde und in den Himmel auffuhr, wo er zur rechten Hand Gottes des Vaters sitzt; daß er heute der Hohepriester aller wahren Christen ist, für die er vor Gott dem Vater eintritt; daß er zur Endzeit wiederkommen wird, um das Reich und die Regierung Gottes auf Erden zu errichten, wenn er auf dem Thron Davids (z.Zt. in Großbritannien) sitzen und alle Nationen regieren wird (Lukas 1,32-33; Daniel 7,14).
Der Heilige Geist Gottes
Wir glauben, daß der Heilige Geist die Kraft Gottes ist, die sowohl von dem Vater als auch von dem Sohn ausgeht, und daß Gott den Heiligen Geist einer Person, die aufrichtig bereut hat, zur Zeit der Erwachsenentaufe verleiht. Wir glauben, daß Gott der Vater Christus durch die Kraft des Heiligen Geistes von den Toten auferweckt hat und daß Gott auch uns auf gleiche Weise von den Toten auferwecken wird (1.Korinther 6,14; Römer 8,11). Wir glauben, daß wir keine wahren Christen sind, wenn der Heilige Geist Gottes nicht in uns wohnt (Römer 8,9).
Der Anteil des Menschen an der Familie Gottes
Wir glauben, daß es das Potenzial des Menschen ist, ein wiedergeborenes, unsterbliches, göttliches Mitglied der Gottfamilie zu werden; daß Gott den Prozess eingeleitet hat, sich durch den Menschen zu vermehren; und daß jene, die den Heiligen Geist erhalten haben, bereits „gezeugte“ Kinder Gottes sind, ohne jedoch bislang verherrlicht zu sein (1 Johannes 3,1-3; Römer 8,12-17). Wir glauben, daß Jesus Christus, der „Logos“ oder „das Wort Gottes“ oder „der Sprecher“ (Johannes 1,1; 1.Johannes 1,1-3; Offenbarung 19,13), das zweite göttliche Mitglied der Gottfamilie, Mensch wurde, um im Fleisch die Sünde zu überwinden und um für uns zu sterben (Römer 8,3), so daß wir durch die Annahme des Opfers Christi und durch unsere Bereitschaft, Christus in uns leben zu lassen, ebenso göttliche Mitglieder der Gottfamilie werden können.
Engel
Wir glauben an die Existenz heiliger Engel, die Gott treu dienen. Wir glauben auch an die Existenz „gefallener“ Engel, die sich in Rebellion zu Gott befinden, und die in der Heiligen Schrift als Satan und seine Dämonen beschrieben werden.
Die menschliche sterbliche Natur
Wir glauben, daß die Menschen sterblich sind, dem Tod unterworfen, und daß sie Unsterblichkeit nur von Gott durch ein Geschenk erhalten können.
Der Geist des Menschen
Wir glauben, daß jeder Mensch einen menschlichen Geist in sich hat, der ihm von Gott gegeben wird; der ihn von dem Tier unterscheidet (1.Korinther 2,11); und der zu Gott zurückkehrt, wenn der Mensch stirbt (Prediger 12,7).
Gesetz, Sünde und Liebe
Wir glauben, daß die Sünde die Übertretung des Gesetzes ist, und wir sind daher bestrebt, das Gesetz zu halten, das in dem Wort „Liebe“ zusammengefaßt ist (Römer 13,10). Liebe beinhaltet die zwei großen Prinzipien der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten. Die Zehn Gebote beschreiben die zehn Hauptdetails des Gesetzes (Matthäus 22,37-40; Jakobus 2,8-11).
Der Zehnte
Wir glauben in die göttliche Institution des Zehnten, die es der Kirche Gottes ermöglicht, ihren Missionsauftrag der Verkündigung des Evangeliums und des „Weidens“ der Herde zu erfüllen. Wir glauben, daß Kirchenmitglieder anderen bedürftigen Mitgliedern—auch durch das biblische Zehntensystem—helfen sollen (Lukas 3,11; 1.Timotheus 5,8; Jakobus 2,15-16).
Gnade und Werke
Wir glauben, daß wahre Christen durch Gottes Gnade gerettet werden, und nicht aufgrund ihrer Werke (Epheser 2,8-9). Wir glauben jedoch auch, daß sich ihr Lohn an den guten Werken bemißt, die sie in diesem Leben vollbringen (Matthäus 16,27; Offenbarung 22,12).
Die Einhaltung der von Gott befohlenen Heiligen Tage
Wir glauben, daß wir bestimmte wöchentliche und jährliche Heilige Tage einzuhalten haben. An diesen Tagen besuchen wir Kirchenversammlungen und verrichten keine gewöhnlichen Arbeiten. Wir besuchen an diesen Tagen auch nicht die Schule oder die Universität; vielmehr widmen wir diese Zeit der Andacht, geistlichem Studium, Gebet, Gemeinschaft mit Kirchenmitgliedern und physischer Ruhe.
Diese wöchentlichen und jährlichen Heiligen Tage sind:
Der wöchentliche Sabbat
Wir begehen den wöchentlichen Sabbat—den siebten Tag der Woche—von Freitagabend (Sonnenuntergang) bis Samstagabend (Sonnenuntergang). Der Tag symbolisiert Gottes Ruhe am siebenten Tag, nachdem er die Erdoberfläche in sechs Tagen wiederherstellte; er symbolisiert auch das zukünftige Millennium, das 1,000 Jahre andauern und ebenfalls als „Sabbat“ bezeichnet wird (3.Mose 23,3; 2.Mose 20,8-11; Hebräer 4,3-11).
Passa
Wir begehen das Passa einmal im Jahr am Abend, indem wir uns, dem Vorbild Christi folgend, an dem Dienst des Fußwaschens als einem Zeichen der Demut beteiligen und ungesäuertes Brot und Wein zu uns nehmen, die physische und geistliche Heilung und Sündenvergebung symbolisieren. Die Versammlung am Passa gedenkt des Todes Christi (3.Mose 23,5; Lukas 22,14-20; Johannes 13,1-5; 1.Korinther 11,20-29).
Die Tage der Ungesäuerten Brote
Wir begehen die Tage der Ungesäuerten Brote einmal im Jahr, indem wir für sieben Tage, die unmittelbar dem Passa folgen, keine Nahrung zu uns nehmen, die mit Sauerteig zubereitet wurde. Das Essen ungesäuerten Brotes während dieser sieben Tage symbolisiert unsere Überzeugung, ein sündenloses Leben führen zu müssen (3.Mose 23,6-8; Apostelgeschichte 20,6; 1.Korinther 5,7-8).
Pfingsten
Wir begehen das Pfingstfest einmal im Jahr. Dieser Tag gedenkt des Geschenks des Heiligen Geistes, um die zu bekehren, die zu dieser Zeit von Gott zum Heil berufen sind (3.Mose 23,15-16.21; Apostelgeschichte 2,1-4; 20,16; 1.Korinther 16,8).
Das Posaunenfest
Wir begehen das Posaunenfest einmal im Jahr. Dieser Tag symbolisiert die baldige Rückkehr Jesu Christi zur Erde (3.Mose 23,24-25; 1.Korinther 15, 51-52; 1.Thessalonicher 4,16). Er symbolisiert auch unsere Auferstehung oder Verwandlung zur Unsterblichkeit, und unsere Wiedergeburt in das Reich oder die Familie Gottes (1.Korinther 15,50-54.42-49; 1.Thessalonicher 4,16-17; Johannes 3,3.5-8).
Der Versöhnungstag
Wir begehen den Versöhnungstag einmal im Jahr, indem wir für 24 Stunden keine Nahrung und Flüssigkeit zu uns nehmen. Dieser Tag weist auf jene hin, die in diesem Leben berufen wurden und Versöhnung mit Gott erlangt haben, sowie auf jene, die nach der Wiederkehr Christi Versöhnung mit Gott erlangen können. Der Tag symbolisiert auch die Übertragung der Sünde auf Satan, der letztendlich für alle Sünde verantwortlich ist (3.Mose 23,27-32; Apostelgeschichte 27,9).
Das Laubhüttenfest
Wir begehen das Laubhüttenfest einmal im Jahr, für sieben aufeinanderfolgende Tage, indem wir einen von der Kirche bestimmten Festort besuchen. Diese Zeit symbolisiert die 1000-jährige Herrschaft Christi auf Erden, zusammen mit den Heiligen, die Unsterblichkeit erlangt haben. Während dieser Zeit wird Satan gebunden sein, und die ganze Welt wird unter Gottes Regierung leben (3.Mose 23,33-35; Johannes 7,2-14; Daniel 7,27; Offenbarung 20,4.6).
Der Letzte Große Tag
Wir begehen den Letzten Großen Tag, der sich unmittelbar an das Laubhüttenfest anschließt, einmal im Jahr. Dieser Tag symbolisiert eine Zeitspanne, die vielleicht 100 Jahre andauern und das „große weiße Throngericht“ genannt wird. Während dieser Zeit werden alle Menschen, die je gelebt haben und nicht von Gott in diesem Leben zum Heil berufen wurden, ihre erste Gelegenheit erhalten, um Jesus Christus als ihren persönlichen Heiland anzunehmen (3 Mose 23,36; Johannes 7,37; Offenbarung 20,11-12). Am Ende dieser Zeitspanne wird es ein Gericht geben, und alle Menschen, die je gelebt und sich unwiderruflich und endgültig geweigert haben, Christus als ihren Heiland anzunehmen, werden ewigen Tod und ewige Vernichtung erleiden, wenn sie im Gehenna-feuer verbrannt werden (Offenbarung 20,13-15).
Unreines Fleisch
Wir glauben, daß wir kein „unreines“ Fleisch als Nahrung zu uns nehmen sollen, das die Bibel verbietet zu essen (3.Mose 11,1-47; 5.Mose 14,3-20; Apostelgeschichte 10,1-21.28).
Beziehung zu Gott
Wir glauben, daß unsere christliche Verpflichtung zu Gott wichtiger und maßgeblicher ist als unsere Verpflichtungen, die sich aus menschlichen Beziehungen ergeben (Apostelgeschichte 4,18-20; 5, 27-29). Indem wir biblischen Geboten und Prinzipien folgen, beteiligen wir uns nicht an Wahlen für Regierungsämter; dienen nicht als Geschworene; und beantragen nicht, am Militärdienst teilzunehmen. Wir lehnen es jedoch nicht ab, uns am Zivildienst zu beteiligen. Wenn wir von unserer Regierung zum Militärdienst gezwungen werden sollten, weigern wir uns, in irgendeiner Eigenschaft zu dienen, die den Buchstaben und den Geist des Sechsten Gebotes, das das Töten verbietet, übertreten würde (2.Mose 20,13; Matthäus 5,43-48; Römer 12,17-21).
Bekehrungsversuche
Wir glauben nicht daran, daß wir andere bekehren sollen. Wir versuchen deshalb auch nicht, dadurch Kirchenmitglieder zu „werben“, daß wir mit Schildern, Schriften und Broschüren am Straßenrand stehen oder von Haus zu Haus gehen, um unsere Literatur anzupreisen. Wir führen unsere verschiedenen kostenlosen Projekte in dem Bemühen aus, nach Möglichkeit allen Menschen zu dienen, und zwar unabhängig von ihrer Rasse, ihrer Nationalität oder ihrer religiösen Zugehörigkeit. Wir glauben an den göttlichen Weg, anderen zu helfen, was uns u.a. durch das Entrichten des Zehnten und freiwilliger Opfergaben ermöglicht wird.
Nationale Regierung
Wir glauben, daß wir der Regierung unseres Landes und seinen Gesetzen untertan sein müssen (Römer 13,1-5; 1.Petrus 2,13-17); daß wir unsere Steuern zahlen müssen (Matthäus 22,17-21; Markus 12,14-17; Römer 13,6-7); daß wir für Menschen in leitenden Regierungspositionen beten sollen (1.Timotheus 2,1-3); und daß wir solche Menschen ehren sollen (1.Petrus 2,17; Römer 13,7).