Mitgliederbrief – 7. April 2022

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Liebe Geschwister, Mitarbeiter und Freunde,

Als Jesus Christus von seinen Jüngern befragt wurde, was das Zeichen für sein Kommen und das Ende der Welt sein würde – dieses gegenwärtigen bösen Zeitalters, das von Satan, dem Teufel, kontrolliert und beherrscht wird -, sagte er, dass wir auf religiöse Verführung, Kriege und Kriegsgerüchte, Hungersnöte, Krankheitsepidemien und Erdbeben achten sollten. All das erleben wir sicherlich schon seit geraumer Zeit, aber Christus sagte, dass das Ende nahe ist, wenn wir sehen, dass diese Ereignisse mit zunehmender Stärke eintreten. Er nannte diese Ereignisse den Anfang der Wehen (Matthäus 24:8) und warnte uns, dass diese Wehen unerwartet über diese Welt kommen werden, dass wir aber nicht schlafen, sondern wach sein sollen (1.Thessalonicher 5,3-6). Wir sollen die Zeit aufkaufen, denn es sind böse Tage (Epheser 5,16). Aber wir wissen, dass am Ende die gegenwärtigen Sorgen durch unaussprechliche Freude ersetzt werden (Johannes 16,21).

Bevor Christus das Passahfest und die Tage der Ungesäuerten Brote zur Zeit des Mose einführte, ließ er zehn Plagen über Ägypten ausgießen. Während die ersten drei Plagen auch die Israeliten betrafen, war dies bei den folgenden sieben Plagen nicht der Fall. Insbesondere das Passah bot physischen Schutz vor der zehnten Plage – dem Tod der Erstgeborenen. Als Christus vor seinem Tod die Passahsymbole änderte, bot er denjenigen geistlichen Schutz an, die das Passah in würdiger Weise zu sich nehmen würden. Aber da das Ende näher rückt, ist auch physischer Schutz für Gottes Volk notwendig, und so sagt uns Christus, dass wir wachen und beten sollen, damit wir als würdig erachtet werden, all diesen Dingen zu entgehen, die mit Sicherheit mit Beginn der großen Trübsal eintreten werden (Lukas 21,36).

Es hat den Anschein, dass wir jetzt in der Zeit leben, die als der Anfang der Wehen bezeichnet wird. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, um uns auf die schrecklichen Ereignisse während der Großen Trübsal und des Tages des Herrn vorzubereiten, der in der Wiederkunft Christi gipfeln wird. Gott wird die sieben letzten Plagen seines Zorns über diese Welt ausgießen (Offenbarung 15,1), die in gewisser Weise den Plagen ähneln werden, die er über Ägypten ausgegossen hat.  Und so wie das alte Israel von den sieben letzten Plagen in Ägypten verschont blieb, so werden auch die zukünftigen sieben letzten Plagen nicht über die geistlichen Israeliten – die wahren Jünger Gottes – ausgegossen werden.

Wir sind aufgerufen, uns selbst zu prüfen, um sicherzustellen, dass wir wirklich im Glauben sind – dass Jesus Christus wirklich in uns lebt (2.Korinther 13,5). Das sollten wir das ganze Jahr über tun, aber besonders jetzt, da die Passahzeit vor der Tür steht (1.Korinther 11,28). Paulus sagt uns, dass wir am Passah teilnehmen müssen (vgl. auch Johannes 6,53-56), aber wir müssen dies in würdiger Weise tun (Vers 27), was bedeutet, dass wir, wenn wir Bereiche in unserem Leben sehen, die der Verbesserung bedürfen, im Gebet zu Gott gehen sollten, wobei wir ihm unseren Kummer und unsere Trauer über vergangene Fehler und Sünden zum Ausdruck bringen und ihn um Vergebung und um die Kraft für ein besseres Leben bitten. Indem wir uns Gott wieder zuwenden und ihm unsere Aufrichtigkeit und Hingabe zeigen, werden wir in der Lage sein, das Passah in würdiger Weise zu halten, was wir ja auch tun müssen.

Die Tage der Ungesäuerten Brote zeigen uns, dass Reue und der Wille, ein gottgefälliges Leben zu führen, keine einmaligen Ereignisse sind, die sich nur auf den Passahabend beschränken, sondern sie sind eine ständige und fortlaufende Anforderung an uns. Die Zahl sieben steht für Vollständigkeit und Erfüllung, was für uns bedeutet, dass wir uns vollständig von der Sünde lossagen müssen. Das ist nur mit Gott möglich, und Pfingsten erinnert uns an die Tatsache, dass Gott, der Vater, und Jesus Christus durch den Heiligen Geist in uns wohnen (Johannes 14,23, 16-17) und uns leiten und stärken, damit wir nach Gottes Gesetz leben können, wie wir es tun sollten (Römer 8,3-4, 9).

Lassen Sie uns also ehrlich einige persönliche Fragen über uns selbst stellen. Wie ernst ist es uns mit Gott und seinem Lebensweg? Sind wir in Zeiten des Drucks und der Enttäuschung, des Versagens und der Verfolgung bereit, aufzugeben und uns von Gott abzuwenden und in die Welt Satans zurückzukehren, von der Gott uns befreit hat (2.Petrus 2,20-22)?  Lieben wir Gott wirklich mehr als alles oder jeden anderen und unsere Mitmenschen wie uns selbst (Matthäus 22,37-40)?

Nehmen wir es ernst genug, den wöchentlichen Sabbat und die jährlichen heiligen Tage zu halten, und wissen wir die Gelegenheit zu schätzen, Zeit und Gemeinschaft mit unseren Geschwistern zu verbringen, wenn und wann immer das möglich ist? Zu Hause zu bleiben und den Gottesdiensten über das Internet beizuwohnen, obwohl wir persönlich teilnehmen könnten, zeigt nicht die Art von Liebe zu Gott und unseren Geschwistern, die wir haben müssen. Wir werden ermahnt, uns zur Liebe anzureizen und die Versammlungen nicht zu verlassen, und das umso mehr, da wir sehen, dass sich der Tag schnell naht (Hebräer 10,23-25).

Hegen wir immer noch Groll oder Zorn gegen andere wegen Ereignissen, die vielleicht schon Jahre zurückliegen, und sind wir nicht bereit zu vergeben und zu vergessen (3.Mose 19,18)? Haben wir auch jetzt noch den bösen Machenschaften Satans nachgegeben, indem wir uns in Streitereien und Kämpfen mit anderen wiederfinden, besonders mit Mitgliedern der Kirche Gottes? Wenn ja, ist es höchste Zeit, Frieden zu schließen und nach Frieden zu streben, sofern und soweit es von uns abhängt, und soviel es an uns liegt (1.Petrus 3,11; Römer 12,18).

So viele weitere Fragen könnten und sollten vielleicht gestellt werden, und wir alle müssen uns individuell und persönlich prüfen.  JETZT ist die Zeit, und wie schnell vergeht sie!

Abschließend wünschen wir Ihnen allen eine äußerst lohnende, erbauliche und sinnvolle Passahzeit, und dass der Gott des Friedens mit Ihnen allen sein möge (Römer 15,33).

In brüderlicher Liebe,

Norbert Link

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer