Wie man im Überfluss lebt

Während ich diesen Artikel schreibe, genieße ich einen Urlaub, ferne von der Arbeit, und verbringe viel Zeit damit, mich mit meiner Familie zu entspannen. Von der Arbeit freizunehmen, ohne die Last der alltäglichen Aufgaben bewältigen zu müssen, und Zeit am Strand zu verbringen, fühlt sich absolut luxuriös an. Und in vielerlei Hinsicht ist das auch wirklich so. Meine gelegentliche Meditation auf dieser Reise beinhaltet Dankbarkeit für die Segnungen, die Gott mir geschenkt hat, damit ich ein wenig Zeit im Überfluss an Freude verbringen kann.

Wenn man die düstere Zukunft kennt, die der Welt bevorsteht, und versteht, dass die wichtigsten Motivationen für Christen geistlicher Natur sind, kann es (für mich) schwer sein, sich darauf zu konzentrieren, physischen Segen zu genießen. Aber jegliche Freude abzulehnen, deren Wurzeln in der physischen Existenz liegt, leugnet die Tatsache, dass wir Menschen sind. Sicherlich stellt Gott in diesem Leben Segnungen für unseren Genuss bereit, aber wie können wir die Notwendigkeit, dem Geiste nach zu leben, damit in Einklang bringen?

Das erinnert mich an den Geisteszustand, den Paulus in Philipper 4,11-12 erwähnt: „… ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde. Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden“ (Schlachter 2000). Da Paulus wusste, wie man im Überfluss leben kann, indem er manchmal ein Leben in Fülle und Überfluss führte, muss es einen Weg geben, wie wir selbst dies tun können, ohne Kompromisse hinsichtlich der Gerechtigkeit zu machen. Tatsächlich können wir einige der Schlüssel direkt in dieser Aussage erkennen, angefangen mit der Zufriedenheit.

Indem wir unserer geistlichen Beziehung zu Gott einen Wert einräumen, der über alle physischen Segnungen hinausgeht, können wir zufrieden sein. Die Zufriedenheit von Paulus beruht auf sein Vertrauen zu Gott, weil er davon überzeugt war, dass er ihm alles geben wird, was er braucht, unabhängig davon, ob es ihn hungrig oder satt macht. Wenn unser Fokus unser gehorsames Handeln ist und nicht die Resultate nach weltlichen Maßstäben, dann spielt es keine Rolle, ob wir mit viel oder wenig gesegnet sind. In dieser Geisteshaltung ist das, was in unserem Leben zählt, unsere Beziehung zu Gott, wodurch alles andere nebensächlich wird. Um Zufriedenheit in einem breiten Spektrum physischer Umstände aufrechtzuerhalten, sind geistliche Motivationen erforderlich, die über die physischen Auswirkungen unserer Handlungen hinausgehen.

Gleichwohl verspricht Gott Segnungen in physischer Hinsicht, die die logische Folge von Gehorsamkeit sind. „Wenn du nun der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten über alle Völker auf Erden machen. Und es werden über dich kommen alle diese Segnungen, und sie werden dich treffen, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorsam gewesen bist“ (5.Mose 28,1-2; revidierte Lutherbibel 2017). Die Verheißungen, die in diesem Kapitel der Verkündigung folgen, die von Gehorsam abhängig sind, beschreiben den Überfluss hauptsächlich mit physischen Begriffen. Um also Überfluss zu erlangen, bedarf es zuerst des Gehorsams. Aber wie wir von Paulus gelernt haben, ist bei richtiger Motivation das Resultat die Zufriedenheit, unabhängig vom physischen Vorteil des Gehorsams. Sicherlich segnet Gott den Gehorsam zum Zweck unserer Freude. Im Überfluss zu leben bedeutet dann auch, die Früchte des Gehorsams zu genießen!

Wenn wir wissen wollen, wie wir in der Welt, in der wir leben, im Überfluss leben können, so ist das Prinzip einfach. Unser Fokus muss auf unserer Lebensweise liegen, um sicherzustellen, dass wir ein Leben führen, das Gott wohlgefällig ist. Überfluss im Leben bedeutet zunächst Gehorsam. „Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“ (1.Korinther 15,58). Wenn wir den Kirchenauftrag für diese Endzeit im Übermaß unterstützen, nämlich das Evangelium auf der ganzen Welt zum Zeugnis zu verkündigen und die Sünde in unserem Leben zu überwinden, wodurch wir die Liebe zu Gott und unserem Nächsten zum Ausdruck bringen, dann werden wir auch in der Lage sein, die physischen Segnungen im Überfluss zu genießen, die Gott uns jetzt in unserem Leben gewährt.

 

Verfasser: Eric Rank

Ursprüngliche Übersetzung: Robert Muhr