Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen

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Einleitung

 

Der Titel dieser Broschüre wurde durch die bekannten Aussprüche des Petrus in Apostelgeschichte 5,29 sowie in Apostelgeschichte 4,19 inspiriert. Der Sanhedrin hatte den Aposteln verboten, die Wahrheit im Namen Jesu Christi zu lehren, aber sie weigerten sich standhaft, diesem Verbot zu gehorchen. Sie wurden bedroht und verhaftet, liefen sogar Gefahr, hingerichtet zu werden, doch sie wurden von einem Engel befreit und fuhren darin fort, die Wahrheit zu predigen. Dann wurden sie ein weiteres Mal verhaftet und schwer geschlagen, sodann jedoch freigelassen.

Die Aussagen des Petrus, ebenso wie die zugrundeliegenden Umstände, wurden im Laufe der Jahrhunderte unzählige Male zitiert und wiedergegeben, und viele Christen haben ein Martyrium durchlitten, weil sie Gott mehr gehorchten als den Menschen. Mit der Zeit jedoch verblasste in den Köpfen vieler die wahre Bedeutung dessen, was diese Textstelle tatsächlich vermittelt, und wir werden gewarnt, dass in den letzten Tagen viele von der Wahrheit abfallen werden. Sie werden die Liebe Gottes verlieren und dazu bereit sein, Kompromisse mit Gottes Wort zu schließen, und sie werden andere sogar verraten, um der Bestrafung durch die Regierung zu entgehen.

Christus warnt uns, dass er uns bei seiner Wiederkehr ablehnen und der Zorn Gottes über uns sein wird, wenn wir zu jenen gehören, die sich seiner und seiner Worte schämen.

Was bedeutet es für Sie, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen? Sind Sie in ihrem Innersten zu dem Schluss gekommen, dass es unter bestimmten Umständen gerechtfertigt ist, Gott gegenüber ungehorsam zu sein, um menschlichen Anweisungen und Anordnungen nachzukommen, damit Sie der Bestrafung durch die Regierung entgehen können? Sind Sie möglicherweise zu vorschnell dabei, Befehlen oder Richtlinien der Regierung zu folgen, ohne sich zu fragen, ob diese auch im Einklang mit Gottes Willen für sein Volk stehen?

Haben Sie beschlossen, dass Sie sich in allen Lebensbereichen dem Willen der zivilen Obrigkeit unterordnen müssen, weil diese „Gottes Dienerin“ ist, die das „Schwert nicht umsonst trägt“, und weil Sie für sie beten sollen? Glauben Sie, dass Sie Gott und diese Welt gleichzeitig lieben und beiden dienen können?

Wir müssen begreifen, dass dies nicht Gottes Welt ist. Diese Gesellschaft wird von Satan dem Teufel beherrscht, dem Gott dieser Welt. Sollte es von daher unsere Verantwortung sein, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen, indem wir uns politisch engagieren und uns an Regierungswahlen beteiligen, nur um einen bösen Herrscher durch einen anderen zu ersetzen? Ist es uns jemals gestattet, Gewalt anzuwenden, um die menschliche Herrschaft in dem Land zu verändern, in dem wir leben mögen?

In unseren Glaubensgrundsätzen führen wir unter dem Punkt „Nationale Regierung“ folgendes aus:

„Wir glauben, dass wir der Regierung unseres Landes und seinen Gesetzen untertan sein müssen (Römer 13,1-5; 1.Petrus 2,13-17); dass wir unsere Steuern zahlen müssen (Matthäus 22,17-21; Markus 12,14-17; Römer 13,6-7); dass wir für Menschen in leitenden Regierungspositionen beten sollen (1.Timotheus 2,1-3); und dass wir solche Menschen ehren sollen (1.Petrus 2,17; Römer 13,7).“

Jedoch treffen wir ebenfalls in unseren Glaubensgrundsätzen unter dem Punkt „Beziehung zu Gott“ die folgende Aussage:

„Wir glauben, dass unsere christliche Verpflichtung zu Gott wichtiger und massgeblicher ist als unsere Verpflichtungen, die sich aus menschlichen Beziehungen ergeben (Apostelgeschichte 4,18-20; 5,27-29). Indem wir biblischen Geboten und Prinzipien folgen, beteiligen wir uns nicht an Wahlen für Regierungsämter; dienen nicht als Geschworene; und beantragen nicht, am Militärdienst teilzunehmen. Wir lehnen es jedoch nicht ab, uns am Zivildienst zu beteiligen. Wenn wir von unserer Regierung zum Militärdienst gezwungen werden sollten, weigern wir uns, in irgendeiner Eigenschaft zu dienen, die den Buchstaben und den Geist des Sechsten Gebotes, das das Töten verbietet, übertreten würde (2.Mose 20,13; Matthäus 5,43-48; Römer 12,17-21).“

Andererseits predigen manche, dass Christen an gewaltsamen Aktivitäten teilnehmen sollten, um ihr Heimatland und sich selbst zu verteidigen! Aber ist es das, was Christus uns gelehrt oder vorgelebt hat?

Wenn wir lesen, dass wir für die Führer unserer menschlichen Regierung beten und dass wir sie ehren und uns ihnen unterordnen sollen, bedeutet dies nun, dass wir Gott bitten sollen, sie zu segnen, obwohl sie ein sündhaftes Leben führen, gottlose Gesetze erlassen und durchsetzen und sogar versuchen, sündhaftes Verhalten anzuordnen? Wenn dies nicht der Fall ist, was genau und wofür sollen wir dann beten? Und was bedeutet es, sich der Regierung „unterzuordnen“… und was bedeutet es nicht?

Diese Broschüre wird sorgfältig erklären, was Gott von Ihnen als einem kompromisslosen Christen erwartet, jeglichen Hindernissen zum Trotz. Wir werden zunächst verdeutlichen, wie unsere generelle Beziehung zu und unsere Einstellung gegenüber unseren Regierungsoberhäuptern sein sollte, bevor wir im Einzelnen darauf eingehen, was es bedeutet, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen, obwohl sich diese wichtige Wahrheit durch die gesamte Broschüre zieht und thematisiert wird. Wir werden ebenfalls auf die äußerst wichtige Bedeutung des „Malzeichens des Tieres“ eingehen, und inwieweit dies gerade heute für uns Bedeutung hat.

 

Kapitel 1

Wie man für Regierungsoberhäupter betet

 

Einige behaupten, dass wir für die Segnung unserer Regierungsoberhäupter beten sollen, damit sie in der Ausübung ihrer Ämter erfolgreich sind, obwohl das, wofür sie eintreten, in völligem Gegensatz zu Gottes Lebensweise steht. Ist es das, was wir tun sollen?

Um richtig zu begreifen, was genau Paulus bezüglich dieser Frage sagt—und was er eben nicht sagt—, lassen sie uns 1.Timotheus 2,1-7 im Zusammenhang lesen:

„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für ALLE MENSCHEN, für die Könige und für alle Obrigkeit, DAMIT WIR EIN RUHIGES UND STILLES LEBEN FÜHREN KÖNNEN in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass ALLEN MENSCHEN geholfen werde [oder: dass alle Menschen gerettet werden, so die revidierte Lutherbibel 2017] und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist EIN Gott und EIN Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat FÜR ALLE zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde. Dazu bin ich eingesetzt als Prediger und Apostel—ich sage die Wahrheit und lüge nicht—, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.“

Wie sollen wir nun für unsere Regierungsverantwortlichen beten?

Die Life Application Bible erklärt:

„Die Anweisung des Paulus, für Könige zu beten, war bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass zu jener Zeit Nero, ein berüchtigter grausamer Herrscher, der Kaiser war (54-68 n.Chr.). Als Paulus diesen Brief verfasste, stellte die Verfolgung ein wachsendes Problem für die Gläubigen dar. Später, als Nero für den verheerenden Brand, der einen großen Teil Roms im Jahre 64 n.Chr. zerstörte, einen Sündenbock brauchte, beschuldigte er die römischen Christen, um den Verdacht von sich selbst abzulenken. Daraufhin brach die Verfolgung im gesamten Römischen Reich aus. Nicht nur wurden den römischen Christen bestimmte Privilegien in der Gesellschaft verweigert, einige wurden sogar öffentlich abgeschlachtet, verbrannt oder Tieren zum Fraß vorgeworfen…“

Vor diesem Hintergrund führt der Kommentar weiter aus:

„… wir sollten für jene beten, die in der Welt Autorität besitzen, damit ihre Herrschaftsgebiete der Verkündigung des Evangeliums dienlich sind.“

Dies ist insoweit eine korrekte Aussage. Wahre Christen MÜSSEN dafür beten, dass Gott auf die Verantwortlichen einwirkt, insbesondere in Gebieten und Ländern, die dem Christentum gegenüber feindlich gesinnt sind, um die ungehinderte und uneingeschränkte Verkündigung des wahren Evangeliums zu ermöglichen (vergleichen Sie 2.Thessalonicher 3,1). Paulus sagt uns hier nicht, dass wir für die Bekehrung dieser Führer beten sollen—Gott wird die Menschen zu seiner Zeit bekehren—, sondern vielmehr, dass sie motiviert werden, Entscheidungen zu treffen, die es uns gestatten, ein friedliches und ruhiges Leben zu führen. Keineswegs jedoch sind wir aufgefordert, dafür zu beten, dass Gott böse Führer trotz und während ihres sündhaften Verhaltens belohnt.

Wir sollen sogar für unsere Feinde beten (vergleichen Sie Matthäus 5,44)—doch nicht dafür, dass diese für ihre Sünden belohnt werden, sondern dafür, dass sie vielleicht ihre Lebensweise ändern (vergleichen Sie Römer 12,20). Der König von Ninive und sein gesamter Stadtstaat kehrten sich von ihren bösen Taten ab, als sie die Warnung des Jona hörten, und sie wurden infolgedessen vor der Vernichtung bewahrt. Jona hätte für eine solche Gesinnungsänderung der Menschen beten sollen, tat es jedoch nicht. Dies sollte für uns heute eine Lehre sein, nicht so zu handeln oder zu denken, wie es Jona seinerzeit tat.

Es gibt selbstverständlich Gelegenheiten, bei denen wir nicht für ein bestimmtes Regierungsoberhaupt beten sollten. Nachdem König Saul von Gott verworfen worden war, wies er Samuel an, nicht länger um den König zu klagen (vergleichen Sie 1.Samuel 16,1).

Gleichzeitig sind wir aufgefordert, mit Danksagung zu beten. Dies mag einfach sein, solange wir in Frieden leben. Es ist weitaus schwieriger, wenn wir Verfolgungen ausgesetzt sind. Aber dennoch müssen wir in unserem Flehen und unseren Fürbitten die Danksagung trotz und sogar wegen dieser Umstände mit einfließen lassen. Wir wissen, dass in unserem Leben nichts einfach zufällig  „passiert“, ohne dass Gott darum weiss. Alles, was Gott zulässt, hat seinen Grund.

John Gill’s Exposition of the Entire Bible erklärt die Aussage, „damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit“, wie folgt:

„… da die Herzen der Könige in den Händen des Herrn sind und er sie nach Belieben wenden kann, sollte zu [Gott] für [die Könige etc.] gebetet werden, so dass [Gott]… ihre Herzen und ihren Sinn wenigstens insoweit lenkt, dass diese der Verfolgung ein Ende bereiten, damit die Heiligen in Frieden unter ihnen leben mögen…“

Vincent’s Word Studies fügt an, dass wir für die Regierungsoberhäupter beten sollen, damit wir ein „ruhiges und stilles [oder auch friedliches] Leben“ führen können, indem ausgeführt wird, dass „Ruhe“ aus der „Abwesenheit äußerer Störungen“ heraus entsteht, wohingegen die „Stille“ oder der „Frieden“ „dem Inneren“ entspringt.

In Adam Clarke’s Commentary on the Bible lesen wir:

„Gute Herrscher haben Macht, viel Gutes zu bewirken. Wir beten, dass ihre Autorität immer bewahrt und recht geleitet werden möge. Schlechte Herrscher haben Macht, viel Böses zu tun.     Wir beten, dass sie daran gehindert werden, ihre Macht auf solcherlei Weise zu gebrauchen. Damit ist das Gebet für sie, seien es nun gute oder schlechte Herrscher, die vornehmliche Pflicht aller Christen, und die Antwort auf diese Gebete wird in jedem [Falle] der Ausgang sein, der es ihnen gestattet, ein ruhiges und friedliches Leben in aller Gottesfurcht und Redlichkeit zu führen.“

Albert Barnes‘ Notes on the Bible schreibt, dass wir für die Regierungsoberhäupter beten sollten, damit „ihre Herzen dem, was recht ist, zugeneigt werden, so dass sie uns in der Ausübung unserer Religion beschützen und wir nicht durch Feindschaft oder Verfolgung geplagt werden.“

Wir sind angewiesen, die Führer unserer Regierung in unseren Gebeten mit einzubeziehen, damit wir in der Lage sind, ein ruhiges und friedliches Leben zu führen, das uns ermöglicht, das Evangelium von dem friedlichen Reich Gottes in aller Welt zu einem Zeugnis zu predigen, sowie uns an Gottes wöchentlichen und jährlichen Sabbaten in Frieden zu versammeln. Wir werden nicht aufgerufen, für die Bekehrung unserer Führer zu beten, sondern vielmehr dafür, dass sie von Gott dazu veranlasst werden, uns nicht zu verfolgen oder von ihrer Verfolgung abzulassen.

Unsere Gebete für Regierungsoberhäupter, uns ein friedliches Leben zu ermöglichen, könnten ebenfalls die Bitte beinhalten, dass sich diese, so es Gottes Wille ist, dazu entscheiden, nicht in den Krieg zu ziehen und motiviert werden, jegliche Kriege zu beenden, in die ihr Land verstrickt sein mag. In dieser Welt des Hasses, der Gewalt und des Krieges sind solcherlei Gebete vonnöten und Gott wohlgefällig. In Krisenzeiten sollten wir ebenfalls darum beten, dass unsere Führer richtige und göttliche Entscheidungen treffen, damit Gottes Volk in der Lage ist, seinem Gebot gehorsam zu sein, sich am wöchentlichen Sabbat und an seinen heiligen Festtagen zu versammeln.

 

Kapitel 2

Gebt dem Kaiser…

 

Jesus lehrte, dass wir dem Kaiser jene Dinge geben sollen, die des Kaiser sind, und Gott jene Dinge, die Gottes sind (vergleichen Sie Matthäus 22,15-22; Markus 12,13-17; Lukas 20,20-26). Er zeigte damit, dass er sich menschlichen Gesetzen unterordnete, einschließlich der Zahlung von Steuern,  solange dies keinen Konflikt mit Gottes Gesetz bedeutete. Und dies gilt ebenso für uns heute.

In Titus 3,1 wird Titus von Paulus angewiesen, die Christen daran zu erinnern, „dass sie der Gewalt der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit.“

In 1.Petrus 2,13-17 wird dasselbe Prinzip wiederholt:

„Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft, als die Freien, und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes. Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!“

In Apostelgeschichte 4,18 befahlen die zivilen und religiösen Autoritäten Petrus und Johannes, „keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu“. Aber in den Versen 19-21 lesen wir:

„Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können‘s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben. Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient hätte; denn alle lobten Gott für das, was geschehen war.“

Bei dieser Gelegenheit widersetzten sie sich den weltlichen Autoritäten, um den Willen Gottes tun zu können, und außer Drohungen erwuchsen ihnen daraus keine weiteren Bestrafungen. Kurze Zeit darauf mussten sie erneut der weltlichen Obrigkeit ungehorsam sein, um Gottes Gebot zu befolgen, die Wahrheit zu predigen, und sie wurden infolgedessen schwer bestraft (Apostelgeschichte 5,17-32.40). Aber trotz ihrer Bestrafung und der fortdauernden Drohungen der Regierung widersetzten sich die Apostel den Anordnungen des Hohen Rates und verließen diesen „hocherfreut, dass sie gewürdigt worden waren, um des Namens (Jesu) willen Schmach zu erleiden“ (Vers 41; Menge Bibel). Und sie fuhren darin fort, die Befehle der Regierung zu missachten, indem sie Gottes ausdrückliche Anweisung befolgten, das Evangelium zu verkünden und zu lehren (Vers 42).

Heute hat Gottes Kirche noch immer den Auftrag und die Verantwortung, das Evangelium zu predigen und die Herde zu weiden. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich besprechen, was damit konkret gemeint ist.

Kurz gesagt, bedeutet unsere Unterordnung unter die regierenden Autoritäten keineswegs unkritischen Gehorsam, denn für uns ist Gott die höchste Autorität. Gesetze, die dem Geist oder dem Buchstaben seiner Gebote widersprechen, dürfen nicht befolgt werden. Aber in solchen Situationen müssen wir willens sein, die Konsequenzen unseres Handelns zu tragen, ohne darauf mit gewaltsamem zivilem Ungehorsam zu reagieren.

In den folgenden Kapiteln werden wir im Lichte des Vorangegangenen die Aussagen des Paulus in Römer 13 besprechen, die leicht missverstanden oder fehlinterpretiert werden können, wenn wir nicht vorsichtig sind. Schließlich heißt es in Römer 13,1-2: „Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten (staatlichen) Mächten; denn es ist keine (staatliche) Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. Wer sich daher der (staatlichen) Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen“ (revidierte Elberfelder Bibel 1985).

Bedeuten diese Aussagen, dass Gott unmittelbar und direkt jegliche menschliche Autorität einsetzt, und dass wir deshalb den menschlichen Gesetzen in jedem Aspekt untertan sein sollen—und dies, ohne Fragen zu stellen?

 

Kapitel 3

Inwiefern sind die Herrscher nicht wegen guter Werke zu fürchten?

 

In Römer 13,3 sagt Paulus ebenfalls, dass „die Herrscher […] nicht wegen guter Werke zu fürchten [sind], sondern wegen böser“ (Schlachterbibel). Er spricht hier ganz allgemein von Regierenden, die bestimmte Gesetze aufrechterhalten, um das zivile, friedliche und harmonische Zusammenleben ihrer Bürger zu gewährleisten. Paulus bezieht sich auf die Unterordnung (Vers 5) oder die Durchsetzung von bürgerlichen und strafrechtlichen Gesetzen (Vers 4), die sich zum Beispiel mit Diebstahl oder Mord befassen.

Paulus spricht hier keineswegs über die Hitlers oder Stalins dieser Welt, die ihre Bürger ermutigen,  Christen oder Juden zu verraten, um diese dann ermorden zu können. Wir müssen uns an die Aussage Christi erinnern, den Pharisäern und Schriftgelehrten in all dem, was sie dem Volk sagten, zu GEHORCHEN. Später jedoch gehorchte Petrus ihnen nicht, als sie von ihm verlangten, das Predigen im Namen Christi zu unterlassen. Christus selbst würde ihnen ebenfalls nicht gehorchen, weder ihren Regeln hinsichtlich zeremonieller Waschungen noch im Hinblick auf Vermeidung des Kontakts zu „Sündern“.

Christus sprach demzufolge über Dinge, die nicht in Widerspruch zu Gottes Wort standen. [Beachten Sie ebenfalls, dass Johannes der Täufer Herodes öffentlich zurechtwies, weil dieser mit der Frau seines Bruders Ehebruch beging (Lukas 3,19-20).]

In Johannes 19,11 sagte Christus zu Pilatus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre. Darum: der mich dir überantwortet hat, der hat GRÖSSERE Sünde.“

Christus gibt hier eine deutliche Vorwarnung hinsichtlich der Verantwortlichkeit und Verurteilung jener, die böse sind, einschließlich der Herrschenden. Wir sollen Botschafter Christi und des Reiches Gottes sein. Als solche sind wir noch immer den Gesetzen der Menschen unterworfen, solange sie nicht in Widerspruch zu Gottes Gesetzen stehen.

Des Weiteren sagt Satan in Lukas 4,6 zu Christus, dass alle Macht und Autorität über die Königreiche der Welt Satan gegeben wurden, und dass er sie gibt, wem er will. Christus bestreitet diese Aussage nicht. Tatsächlich lesen wir von Satan als „dem Mächtigen, der in der Luft herrscht“ (Epheser 2,2), und dass er „der Gott dieser Welt“ ist (2.Korinther 4,4), der noch immer einen Thron auf der Erde hat (Offenbarung 2,13; neue Lutherbibel 2009). Er und seine Dämonen sind die derzeitigen Herren dieser Welt (Epheser 6,12), die die politischen Führer inspirieren, ihren Willen zu tun (1.Korinther 2,7-8).

Die heutige Welt ist von Gott abgeschnitten und der Herrschaft Satans unterworfen. Gott hat einst Luzifer auf den Thron dieser Erde gesetzt, aber dieser rebellierte und wurde zu Satan. Als er Adam und Eva dazu brachte zu sündigen, gab Gott der Menschheit 6000 Jahre, um für sich selbst herauszufinden, dass wir Gott brauchen. Gott bestimmte, dass Satan auf seinem Thron bleiben würde, bis Jesus Christus zurückkehrt, um ihn abzulösen und die Regierung Gottes auf der Erde wiederherzustellen.

In diesem Sinne gibt es „keine Obrigkeit außer von Gott“ (Römer 13,1) und alle Autorität ist „von oben her gegeben“ (Johannes 19,11), weil Gott es war, der Luzifer auf diesen irdischen Thron gesetzt hat; weil er Satan und seine Dämonen noch nicht abgelöst hat; und weil sie nichts tun können, was Gott ihnen nicht zu tun GESTATTET. Von Zeit zu Zeit mag Gott sogar direkt eingreifen, um sicherzustellen, dass eine gewisse Person die Herrschaft über ein bestimmtes Land erhält, damit Gottes allumfassender Plan für die Menschheit erfüllt werden kann. Aber wir dürfen ihnen oder ihren Gesetzen niemals Folge leisten, wenn sie sich Gott widersetzen.

Jesus Christus hat sich qualifiziert, die Herrschaft Satans über diese Welt zu ersetzen (Johannes 12,31; 16,33), jedoch wird dies erst dann geschehen, wenn er zurückkehrt, um das Reich und die Regierung Gottes auf dieser Erde zu errichten (Offenbarung 11,15). Bis dahin sind Christen Botschafter dieser ZUKÜNFTIGEN Regierung (2.Korinther 5,20).

Der Broadman Bible Commentary hat folgendes zu Römer 13,3 zu sagen:

„… Staatsbeamte wie auch Herrscher verdienen die Loyalität von Christen nur dann, wenn sie eine gute und moralische Handlungsweise befürworten (vv. 3-4a). Korrupte Politiker, die an das christliche Gewissen appellieren, um ihre ungerechte Herrschaft des Terrors und der Tyrannei aufrecht zu erhalten, sollten gänzlich abgelehnt werden… Als Gottes Diener im öffentlichen Amt ist es die Aufgabe des Herrschers, das Gute gegenüber dem Bösen zu unterstützen und zu fördern“ (Seite 257).

Fritz Rieneckers „Lexikon zur Bibel“ führt unter „Obrigkeit“ folgendes aus:

„Die Bibel fordert um des Herrn Willen zum Gehorsam gegen die [Obrigkeit] (Röm[er] 13,1-7; Tit[us] 3,1; 1 Petr[us] 2,13.14) und zum Gebet für sie auf (Jer[emia] 29,7; 1 Tim[otheus] 2,2) [in dem wie zuvor besprochenen Sinne]. Das wird damit begründet, daß jede [Obrigkeit] von Gott eingesetzt und seine Dienerin ist (Röm[er] 13,1.4)… Es gibt aber auch eine Grenze des Gehorsams. Sie liegt dort, wo die Anordnungen der [Obrigkeit] einen Menschen hindern, Gott zu gehorchen ([Apostelgeschichte] 4,19; 5,29). Und diese Freiheit, dem Willen der [Obrigkeit] nicht zu folgen, verteidigt Petrus gerade vor der geistlichen [Obrigkeit] des eigenen Volkes.“

Hinsichtlich der Aussage des Paulus, dass „die Herrscher […] nicht wegen guter Werke zu fürchten [sind]“ (Römer 13,3; Schlachterbibel), weist Blunt’s Kommentar auf folgendes hin:

„Der Apostel spricht offensichtlich von Herrschern, wie sie sein sollten, und hält es nicht zum Zweck seiner Argumentation für notwendig, in anderer Weise über sie zu sprechen, weshalb er hier ihre Schwächen und ihre Bosheit nicht erwähnt, aufgrund derer sie manchmal auch andere als böse Täter terrorisieren.“

Dies sollte selbstverständlich sein, jedoch haben leichtgläubige oder unwissende Leser oder sogar betrügerische Lehrer der Bibel diesen offensichtlichen Vorbehalt viel zu oft übersehen oder verkehrt dargestellt.

Paulus sagt in Römer 13 ebenfalls, dass die regierende Obrigkeit „Gottes Dienerin“ ist. Was er damit meinte, wird im nächsten Kapitel dieser Broschüre erklärt.

 

Kapitel 4

Inwiefern sind Regierungsbeamte „Gottes Diener“ ?

 

Als Paulus sagte, dass die aus politischen Regierungsbeamten bestehende Obrigkeit als „Gottes Dienerin“ angesehen werden kann, war es sein Ansinnen, dass sich wahre Christen einer ordentlich beschaffenen menschlichen Autorität unterstellen sollen. Sie sollen nicht rebellieren und versuchen, diese mit gewaltsamen Mitteln zu stürzen, selbst wenn diese Autorität ein offenkundig gottloses Verhalten an den Tag legt.

Wie jedoch im vorhergehenden Kapitel erklärt wurde, war Paulus ebenfalls der Überzeugung, und lehrte dies auch eindeutig in der Bibel, dass Satan die gegenwärtige böse Welt regiert, und dass es letztendlich Gott ist, der Satan diese vorübergehende Herrschaft gestattet. Paulus lehrte, dass Gott sogar bestimmte Personen direkt in bestimmte Ämter einsetzen mag, um seinen Plan zu verwirklichen. Diese Regierungsbeamten könnten aus göttlicher Sicht völlig unqualifiziert sein, in rechtschaffener und gerechter Weise zu herrschen. Aber dies ist nicht der Grund, weswegen sie ihre Macht erhalten haben.

Wir lesen beispielsweise, dass Gott die „Niedrigsten der Menschen“ ernennen mag (Daniel 4,14; Schlachterbibel). Wir lesen ebenfalls, dass er den verstockten Pharao als König in Ägypten einsetzte, um an ihm seine Macht zu zeigen und seinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen (2.Mose 9,16; Römer 9,17; Hoffnung für Alle).  Er sagt, dass er einen zukünftigen König von Assyrien gegen das moderne Israel und Juda „senden“ wird, um diese zu bestrafen (Jesaja 10,5-7). In diesem Sinne waren oder werden sie zu „Gottes Dienern“, indem sie benutzt wurden—oder in Zukunft benutzt werden—, um Gottes Plan und Absicht auszuführen. Gott nannte sogar den gewalttätigen König Nebukadnezar „meinen Knecht“ (Jeremia 27,6), und den götzendienerischen König Kyrus bezeichnete er als „seinen Hirten“ und  „seinen Gesalbten“ (Jesaja 44,28; 45,1), weil diese in bestimmten Aspekten und zu einer gewissen Zeit den Willen Gottes ausführten.

Die New Scofield Reference Bible führt zu Römer 13,1-4 folgendes aus:

„… der Apostel weist darauf hin, dass eine ordnungsgemäße Regierung Teil von Gottes Bestimmung ist, selbst in einer bösen Welt. Kein Herrscher übt Kontrolle aus, es sei denn, Gott gestattet dies… Unter normalen Umständen hat der Christ dem Gesetz des Landes zu gehorchen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er Vorschriften gehorchen muss, die unmoralisch oder unchristlich sind. In solchen Fällen ist es seine Pflicht, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen (Apostelgeschichte 5,29; vergleichen Sie Daniel 3,16-18; 6,11 ff…).“

Die Life Application Bible führt die verschiedenen Alternativen auf, mit denen Christen versucht haben, die Aussagen in Römer 13,1-4 zu interpretieren. Heutzutage verwenden viele ähnliche Argumente, um beispielsweise die Beteiligung an Regierungswahlen zu rechtfertigen.

Der Kommentar schreibt:

„Wir sollten niemals zulassen, dass die Regierung uns zwingt, Gott ungehorsam zu sein. Jesus und seine Apostel missachteten die Regierung niemals aus persönlichen Gründen. Wenn sie ungehorsam waren, dann nur, um ihrer höheren Loyalität Gott gegenüber zu folgen. Ihr Ungehorsam hatte Konsequenzen. Sie wurden bedroht, geschlagen, ins Gefängnis geworfen, gefoltert und für ihre Überzeugungen hingerichtet. Wenn wir es als notwendig ansehen, ungehorsam zu sein, dann müssen wir ebenso wie sie damals bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.“

Wir sollen uns menschlichen Gesetzen und Regierungen unterordnen. Wenn wir um unseres Gewissens willen ungehorsam sein müssen und dafür verurteilt werden, dann dürfen wir niemals zur Waffe greifen und versuchen, Beamte gewaltsam zu bekämpfen, die gesandt wurden, um ein etwaiges Urteil gegen uns zu vollstrecken.

Der Kommentar fährt fort:

„Christen verstehen Römer 13 auf unterschiedliche Weise. Alle Christen sind sich einig, dass wir mit dem Staate in Frieden leben sollen, solange der Staat es uns gestattet, nach unseren religiösen Überzeugungen zu leben…

„Einige Christen glauben, dass der Staat an sich dermaßen korrupt ist, dass Christen so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben sollen. Wenngleich sie gute Bürger sein sollen, solange dies möglich ist, ohne die eigenen Überzeugungen zu kompromittieren, so sollten sie nicht für den Staat arbeiten, an Wahlen teilnehmen oder im Militär dienen.“

Im Großen und Ganzen würden wir diesem Standpunkt zustimmen, zumindest was die Beteiligung an Wahlen oder den waffentragenden Militärdienst angeht, ebenso wie das Arbeiten für die Regierung in bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel die Herstellung von Waffen, die für den Krieg bestimmt sind. Dies soll jedoch nicht heißen, dass ein Christ nicht für die Regierung arbeiten könnte, indem er gewaltfreie Aufgaben erfüllt, die seine Überzeugungen nicht kompromittieren.

Der Kommentar führt weiter aus:

„Andere glauben, dass Gott die Autorität in bestimmten Bereichen dem Staat und in anderen Bereichen der Kirche übertragen hat. Christen können beiden gegenüber loyal sein und für beide arbeiten. Sie sollten beide jedoch nicht durcheinander bringen. Innerhalb dieser Ansicht befassen sich Staat und Kirche mit unterschiedlichen Teilaspekten—dem geistlichen und dem physischen— und ergänzen einander, ohne jedoch zusammen zu arbeiten.“

Auch diese Aussagen enthalten Elemente der Wahrheit, jedoch sollten Christen nicht die Autorität Gottes mit der Autorität der Menschen verwechseln. Sie dürfen nicht für den Staat in Positionen tätig sein, die den Buchstaben oder den Geist von Gottes Gesetz verletzen würden.

Viele Christen missverstehen jedoch die Aussage des Paulus aus Römer 13 auf eine dritte Art, die in dem oben erwähnten Kommentar wie folgt beschrieben wird:

„Wieder andere glauben, dass Christen eine Verantwortung haben, den Staat zu verbessern. Sie können dies politisch bewerkstelligen, indem sie christliche oder charakterfeste Führer wählen. Sie können dies ebenfalls moralisch tun, indem sie der Gesellschaft durch ihren guten Einfluss zu Diensten sind. In dieser Sichtweise arbeiten Kirche und Staat idealerweise Hand in Hand zum Wohle aller zusammen.“

Selbtsverständlich ist es richtig, dass wir als wahre Christen anderen ein gutes Beispiel geben sollen, um ihnen zu zeigen, wie man Gott und seine Lebensweise repräsentieren kann. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass wir versuchen sollten, die Welt oder den Staat zu verbessern—es ist die Welt Satans, die man nicht verbessern kann—oder dass wir bei Wahlen für „charakterfeste Anführer mit Prinzipien“ stimmen sollten.

Da ein wahrer Christ unmoralische oder antichristliche Gesetze missachten muss, wie kann er dann einen Kandidaten unterstützen, der solcherlei Gesetze fördert oder erlässt? Die Antwort ist, er kann es nicht. Er kann nicht das geringere Übel wählen, sondern muss sich „fern[halten] von dem Bösen in jeglicher Gestalt!“ (1.Thessalonicher 5,22; Schlachterbibel).

Die wahren Jünger Christi sollen aus dieser Welt herauskommen, sich absondern und nichts berühren, was unrein ist (2.Korinther 6,17; vergleichen Sie Offenbarung 18,4; Johannes 15,19; 17,16; 18,36). Darüber hinaus stellt Paulus in 2.Korinther 6,14 die Frage: „Was haben denn Gottes Gerechtigkeit und die Gesetzlosigkeit dieser Welt miteinander zu tun?“ (Hoffnung für Alle). Die naive Annahme, dass wir diese böse Welt durch die Wahl von bekennenden christlichen politischen Kandidaten verändern können, missversteht sowohl den Zweck unserer christlichen Berufung als auch die gegebenen Lebensrealitäten. Letztendlich korrumpiert eine böse Gesellschaft in politischen Bereichen sogar den „prinzipientreuesten“ Kandidaten (vergleichen Sie 1.Korinther 15,33).

Der Kommentar schließt mit folgender zutreffenden Einschätzung:

„Keine dieser Ansichten befürwortet die Gehorsamsverweigerung oder Rebellion gegen Gesetze oder Vorschriften der Regierung, es sei denn, diese Gesetze verlangen eindeutig die Verletzung des gottgegebenen moralischen Standards. Egal, in welcher Situation wir uns auch befinden mögen, wir müssen verantwortungsvolle Bürger, aber auch verantwortungsvolle Christen sein.“

Bezüglich der Ausdrucksweise von Paulus, der die Obrigkeit als „Gottes Dienerin“ beschreibt (zweimal in Vers 4), lesen wir im Kommentar von Blunt, „The Annotated Bible“:

„Wörtlich: ‚der Diakon Gottes‘, d.h. in diesem Fall offensichtlich der ermächtigte Erfüllungsgehilfe, durch den die göttliche Autorität verwaltet und durchgesetzt wird. Dies ist die einzige Stelle im Neuen Testament, in der dieser Ausdruck nicht in seiner kirchlichen Bedeutung verwendet wird… ‚zu deinem Besten‘ [Schlachterbibel] beschreibt den Zweck, für den Gott die Regierungs- oder Justizbehörde eingesetzt hat…“

Gott ist gegen Anarchie. Der gegenwärtige Herrscher dieser Welt—Satan der Teufel—wird in dem Moment durch Jesus Christus ersetzt werden, wenn dieser auf die Erde zurückkehrt. Damit in der Zwischenzeit Gottes Plan und sein Wille für sein Volk durchgeführt werden können, mögen die Herrscher dieser Welt von Gott beeinflusst werden, seine Absichten auszuführen und seinen wahren Dienern Gutes zu tun; und somit wird in diesem Sinne die Obrigkeit zumindest zeitweise zu Gottes „Werkzeug“, seiner „Gehilfin“ oder „Dienerin“.

Der Kommentar weist ebenfalls darauf hin, dass der Ausdruck „Gottes Diener“ in Vers 6 sich von den Worten in Vers 4 („Gottes Dienerin“) unterscheidet und „einen im Staatsdienst tätigen Beamten beschreibt. An keiner anderen Stelle im Neuen Testament wird dieser Ausdruck in einem weltlichen Sinne verwendet.“

Römer 13,1-6 lehrt weder, dass sich Christen an politischen Kampagnen beteiligen können oder sollen; noch, dass sie bei Regierungswahlen ihre Stimme abgeben sollten. Dies ist durch die Bibel eindeutig untersagt, wie wir im Folgenden noch sehen werden.

 

Kapitel 5

Ab wann gelten Regierungsbeamte als „Gottes Diener“?

 

Es mag die Frage nach dem Zeitpunkt aufkommen, wann menschliche Autorität in Gottes Augen etabliert ist. Mit anderen Worten: Wann stellen erfolgreiche Rebellen oder Revolutionäre eine solche Autorität dar, der wir uns unterzuordnen haben?

Der Kommentar von Blunt, „The Annotated Bible“, behandelt diese Fragestellung wie folgt:

„… ‚[Jedermann] sei untertan‘ [wie es in Römer 13,1 heißt]: Dieser Ausdruck… bedeutet wörtlich ‚sich unterordnen‘ und steht in Gegensatz zu ‚widersetzt‘ [Römer 13,2]… was soviel bedeutet wie ‚sich in Kampfhaltung entgegensetzen‘. Das eine zeigt die Loyalität der Bürger eines Landes gegenüber der souveränen Autorität dieses Landes an, das andere hingegen weist auf eine rebellische Haltung dieser Autorität gegenüber hin.

„… selbst wenn Könige und deren Untergebene scheinbar völlig unabhängig [von Gott] handeln, so üben sie doch nur so viel Macht aus, wie ihnen gestattet wird und bewirken innerhalb festgelegter Grenzen Ergebnisse, die im Einklang mit dem allgemeinen Plan sowie der Absicht Gottes stehen.

„… würden wir die Geschichte vor uns ausgebreitet sehen, so sollten wir erkennen, wie selbst die Kriege und Missregierungen dieser Welt erlaubt und keineswegs bar jeglicher Kontrolle von oben ihrem Lauf überlassen wurden. So waren die grausamen Kriege und tyrannischen Eroberungen, aus denen das weltumspannende Römische Imperium gewachsen ist [wie auch seine nachfolgenden zehn europäischen Wiederauferstehungen], eine Vorbereitung für das [kommende] Reich Gottes…“

Dies führt zu der heiklen Frage der Rebellion gegen böse Machthaber und ihrer Ermordung. Auch wenn es menschlich verständlich ist, so muss deutlich gesagt werden, dass die Bibel die Tötung eines bösen Herrschers durch Untertanen und Bürger keineswegs unterstützt, so edel die Motive auch sein mögen. Um ein Beispiel aus der Geschichte zu nennen, die Versuche, Adolf Hitler zu ermorden oder auch die Tötung von Muammar Gaddafi waren nicht durch biblische Anordnungen gerechtfertigt. (Selbstverständlich darf sich ein wahrer Christ überhaupt nicht an gewalttätigen Aktionen gegen andere beteiligen, auch nicht im Krieg.)

Um noch genauer auf die Sache einzugehen: Wann ist der Punkt erreicht, wenn eine Rebellion aufhört, gegen die eingesetzte Regierung zu sein?

Der Kommentar führt weiter aus:

„Die Unabhängigkeit der großartigen Republik Amerika wurde durch die machthabende Nation, der sie zuvor unterworfen war, verfassungsmäßig anerkannt. Kaiser Napoleon setzte sich auf einen Thron, der praktisch schon herrenlos war, als er die Szenerie betrat…  Jedoch ist es eindeutig, dass eine bereitwillige Unterordnung unter eine erfolgreiche Rebellion keine Pflicht sein kann, solange deren Erfolg noch nicht… durch die praktische Auslöschung der Opposition jener etabliert ist, gegen die sich die Rebellion zuvor erhoben hat.“

Sowohl im Falle der Amerikanischen Revolution als auch in dem der Usurpation Napoleons tritt die göttliche Vorsehung deutlich zutage, die auf biblischer Prophetie basiert, die erfüllt werden musste. Ein gutes Beispiel für die unrechtmäßige Unterwerfung gegenüber einem Rebellen ist der Aufstand Absaloms gegen seinen Vater, König David. Auch wenn David vorübergehend aus Jerusalem floh, so war er noch immer der von Gott gesalbte und bestätigte König, und jegliche Loyalität für Absalom und gegen David war unangebracht. Gleichzeitig müssen wir begreifen, dass der Aufstand Absaloms eine direkte Konsequenz von Davids Sünden des Ehebruchs mit Batseba sowie dem Mord an deren Ehemann Uria war und somit eine Bestrafung Gottes darstellte (Vergleichen Sie 2.Samuel 12,9-12).

Wir müssen uns ebenfalls bewusst machen, dass Gott manchmal rebellische Aufstände benutzt, um einen bösen Herrscher abzulösen. Diese Tatsache rechtfertigt jedoch keineswegs die aktive Unterstützung solcher Aufstände oder die Annahme, für die Rebellen stimmen zu können, noch würde sie die Unterstützung des bösen Königs rechtfertigen, den Gott ersetzt sehen will. Die Rolle eines Christen ist die eines Beobachters, Botschafters und Verkünders, keinesfalls jedoch die eines aktiven Teilnehmers.

Bedenken Sie beispielsweise die gewaltsamen und rebellischen Aufstände, die sich gemäss dem Willen Gottes in 1.Könige 11,9-11.26-40 und 1.Könige 12,1-24 zutrugen. Die von Salomos Diener Jerobeam angeführten Rebellen, die gegen Salomo und gegen König Rehabeam, Salomos Sohn, stritten, waren jedoch in keiner Weise gerechter als jene, gegen die sie rebellierten. Tatsächlich führte Jerobeam, als er König über das Haus Israel wurde (während Rehabeam König über das Haus Juda blieb), den Götzendienst ein, und schaffte nach zahlreichen Aufzeichnungen die Einhaltung des Sabbats ab, um sie durch die Sonntagsanbetung zu ersetzen.

Darüber hinaus muss gesagt werden, dass ein wahrer Christ selbst dann auf die Anwendung von Gewalt verzichten muss, wenn sich die eingesetzte Regierung oder die Rebellen auf illegale Weise verhalten, wie es Christus selbst in Matthäus 5,38-41 erklärt (Das soll nicht heißen, dass Christen sich nicht legaler gewaltfreier Mittel bedienen können, um sich gegen illegales Verhalten zu verteidigen, oder dass sie nicht unter bestimmten Umständen die Flucht ergreifen können, wenn sie sich mit einer ungerechtfertigten Bestrafung konfrontiert sehen. Dies werden wir weiter unten genauer erörtern).

Als Christus in Matthäus 5,41 seine Anhänger dazu ermutigte, die berühmte „Extrameile“ zu gehen, bezog er sich auf eine römische Praxis, die „das Volk nicht nur dazu verpflichtete, Pferde und Kutschen [für Sendungen und Transporte der Regierung] zur Verfügung zu stellen, sondern auch, wenn notwendig, persönlich anwesend zu sein, und dies oftmals unter großen Unannehmlichkeiten. Aber hierbei ist eine Bereitschaft gemeint, sich gegebenenfalls auch unangemessenen Forderungen [seitens Regierungsbeamter], welcher Art auch immer, zu fügen, anstatt Streitigkeiten mit allen daraus resultierenden bösen Konsequenzen zu beginnen“ (Jamieson, Fausset and Brown, Commentary on the Whole Bible).

Man muss zugeben, dass die Aussagen von Paulus in Römer 13,1-7 zu jenen Dingen gehören, die „schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen [erwartungsgemäß] verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis“ (2.Petrus 3,16).  Völlig klar ist allerdings, was Paulus NICHT sagt:

Er sagt KEINESWEGS, dass wir uns an gewaltsamen Rebellionen gegen die eingesetzte Regierung beteiligen sollen. Er sagt ebenfalls nicht, dass wir menschlichen Regierungen in Belangen gehorchen sollen, die gegen Gottes Gesetze verstoßen. Er sagt ganz eindeutig nicht, dass sich wahre Christen an politischen Kampagnen beteiligen und für einen der politischen Kandidaten stimmen sollen.

Diejenigen, die das Gegenteil behaupten und sich auf die Angelegenheiten dieser Welt einlassen und sich darin verstricken, verdrehen die Worte des Paulus zu ihrer eigenen Enttäuschung und Verdammnis. Anstatt sich mit den physischen Angelegenheiten des gegenwärtigen bösen Zeitalters zu befassen, das bald vergehen wird, sollten sie sich auf das Reich Gottes konzentrieren und alles tun, was in ihrer Macht und Möglichkeit steht, um die Ankunft des Tages des Herrn zu „beschleunigen“ (2.Petrus 3,12; Elberfelder Bibel).

 

Kapitel 6

Ist es eine Sünde, seine Stimme bei Regierungswahlen abzugeben?

 

Um es ganz unverblümt zu sagen: Die Abgabe der Stimme bei Regierungs-, Parlaments- oder Präsidentschaftswahlen verstößt gegen Gottes Plan für wahre Christen und stellt eine schwerwiegende Sünde dar. Sie manifestiert fehlenden Glauben an Gott, offenbart totales Unverständnis, was heutzutage die Rolle eines Christen ist, und zeugt von völliger Ahnungslosigkeit darüber, wer der Herrscher dieser Welt ist. VIEL ZU VIELE Christen sind verführt und verführen ihrerseits andere bei diesem Thema durch die törichte Annahme, Gott und ihrem Land einen Dienst zu erweisen, wenn sie an Regierungswahlen teilnehmen. Dies gilt sogar für Christen, die es zwar ablehnen, beim Militär zu dienen und im Krieg zu kämpfen, andererseits aber denken, dass es in Ordnung ist, an Regierungswahlen teilzunehmen.

Es ist jedoch inkonsequent, die Position zu vertreten, dass man als Botschafter Christi und Bürger einer anderen Regierung—dem Königreich Gottes—nicht beim Militär dienen kann, während man gleichzeitig Mitglied eines Geschworenen- oder Schöffengerichtes ist oder sich an Regierungswahlen beteiligt. In den Vereinigten Staaten beispielsweise ist der Präsident der Oberbefehlshaber und hat das in der Verfassung verbriefte Recht als auch die Pflicht, unter bestimmten Umständen den Krieg zu erklären. Wie kann man nun die Teilnahme am Krieg verweigern und im gleichen Atemzug für eine Person stimmen, die das Recht und die Pflicht hat, den Krieg zu erklären oder sich an einer Kriegserklärung aktiv zu beteiligen?

Zum Beispiel ist in Deutschland die Bundesrepublik oberster Dienstherr der Bundeswehr. In Friedenszeiten besitzt der Bundesverteidigungsminister die Befehlsgewalt über die Bundeswehr, die jedoch im Verteidigungsfall auf den Bundeskanzler übergeht. Obwohl für den Einsatz grundsätzlich eine Genehmigung des Parlaments notwendig ist, kann diese auch übergangen und im Nachhinein eingefordert werden, wenn „Gefahr im Verzug“ vorliegt.

In der Vergangenheit wurde bei manchen Menschen die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen nicht anerkannt, weil diese sich nicht weigerten, Teil einer Geschworenenjury zu sein oder an Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Es wurde entschieden, dass solch eine offensichtliche Widersprüchlichkeit ein Beweis für die Unaufrichtigkeit des Antragstellers sei.

Wie wir bereits zuvor deutlich gemacht haben, ist es SATAN, der diese Welt regiert—und zwar JEDES Land ohne Ausnahme. Es ist selbstverständlich richtig, dass Satan nur das tun kann, was Gott ihm GESTATTET, jedoch kann man ganz allgemein sagen, dass sich Gott NICHT in die Angelegenheiten dieser Welt einmischt, und wir sollten dies genauso wenig tun. Gott wird NUR DANN eingreifen und dafür sorgen, dass bestimmte Personen in Regierungspositionen gelangen, wenn diese vorübergehend gebraucht werden, um bestimmte Teile von Gottes Plan zu erfüllen. Dies zu bewerkstelligen wäre jedoch GOTTES Werk, KEINESWEGS das unsere.

Ein Christ sollte nicht bei einer Regierungswahl für einen Kandidaten stimmen, weil er die Wahrheit versteht, dass dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt Satans Welt ist. Es ist Satan, der mit der allgemeinen Erlaubnis Gottes Kandidaten in Regierungsämter einsetzt. Würden wir wählen, so würden wir uns unmittelbar an Satans System beteiligen. In Hosea 8,4 lesen wir Gottes Warnung in dieser Angelegenheit: „Sie machen Könige, aber ohne mich [Menge: „ohne mein Geheiss“]; sie setzen Obere ein und ich darf es nicht wissen [Schlachter: „ohne dass ich es billige“]…“ 

Manchmal, um zu gewährleisten, dass bestimmte Aspekte seines Planes erfüllt werden, könnte Gott selbst eingreifen, um dafür zu sorgen, dass die am besten (oder vielleicht am schlechtesten) für die Aufgabe geeignete Person das Amt erhält. Wie würde Gott uns wohl ansehen, wenn er direkt eingreifen würde, um eine bestimmte Person in ein Amt einzusetzen, während wir nicht für diese Person, sondern für jemanden gestimmt hätten, den Gott zu diesem Zeitpunkt keineswegs in Verantwortung sehen möchte? Es ist offensichtlich, dass unsere Stimmabgabe im Widerspruch zu Gottes Willen stehen würde.

Um ein prophetisches und geschichtliches Beispiel zu geben: Die biblische Prophetie offenbart, dass sich sehr bald ein letzter politischer Führer des wiederauferstandenen Römischen Reiches—das „Tier“—in Europa erheben wird. Diese Person wird in Übereinstimmung mit Gottes Plan in den letzten Tagen in das Amt eingesetzt werden und eine vollständige Verwüstung über diesen Planeten bringen. Es ist Satan, der mit Gottes Erlaubnis dieser Person seine Macht und Autorität verleihen wird (Offenbarung 13,4-5). Ein Christ könnte und sollte natürlich nicht für diese Person stimmen, da er viele der “Heiligen“ verfolgen und töten wird (Offenbarung 13,7), und er wird sogar so weit gehen, den wiederkehrenden Jesus Christus zu bekämpfen (Offenbarung 19,19).

Genauso wenig hätte ein Christ für Adolf Hitler stimmen dürfen, obwohl deutlich geworden ist, dass Hitler wie prophezeit an die Macht kam, um die neunte Wiederauferstehung des Römischen Reiches zu bewirken. Dies bedeutet, dass Gott es Hitler gestattet hatte, die Herrschaft über Deutschland und Europa zu erlangen, damit diese Prophezeiung erfüllt werden konnte.

Die Bibel zeigt, dass Gott von Zeit zu Zeit starke oder schwache Führer, je nach Situation, direkt einsetzt oder es Satan erlaubt, diese ins Amt zu bringen, damit Gottes Absicht ausgeführt werden kann.

Zum Beispiel gestattete Gott, wie bereits erwähnt, dem Pharao zur Zeit des Auszugs aus Ägypten, der dortige Herrscher zu sein. Wir lesen, dass Gott ihn an die Macht gebracht hat, weil er ein starrköpfiger, selbstgerechter und gottloser Mensch war, der sich weigerte, Gott und seinem Willen zu gehorchen. Gott verkündete Mose, dass der Pharao die Israeliten „nicht wird ziehen lassen, er werde denn gezwungen durch eine starke Hand“ (2.Mose 3,19). Der Pharao würde erst dann nachgeben, wenn Gott Ägypten „mit all den Wundern, die ich [Gott] darin tun werde“, geschlagen hätte (Vers 20). Gott verkündete dem Pharao durch Mose: „… dazu habe ich dich erhalten [oder: „erweckt“, so die King James Bible], dass meine Kraft an dir erscheine und mein Name verkündigt werde in allen Landen“ (2.Mose 9,16). Paulus zitierte diese Stelle später in Römer 9,17 (auch hier bei Luther: „eben dazu habe ich dich erweckt“) im Zusammenhang mit Gottes Willen und seiner Entscheidung, wem er in diesem Zeitalter Barmherzigkeit erweisen will.

Die Bibel sagt uns in Sprüche 16,4: „Alles hat der HERR zu seinem Zweck gemacht, so auch den Gottlosen für den Tag des Unglücks“ (Elberfelder Bibel). Die Tatsache, dass Gott den bösen Pharao erhalten oder erweckt und ihm die Herrschaft für den Tag des Unglücks übertragen hat, um seine Barmherzigkeit an Israel zu erweisen, BEWEIST, dass die MENSCHLICHE Wahl von Regierungsoberhäuptern sinnlos und vergeblich ist und im WIDERSPRUCH ZU GOTTES WILLEN steht.

Während die jüdische Führung bereit war, die babylonische Armee unter König Nebukadnezar zu bekämpfen, verkündete der Prophet Jeremia dem jüdischen Volk Gottes Willen, NICHT zu kämpfen, sondern ihre Waffen niederzulegen und sich dem fremden König zu ergeben. Jeremia fand unter der Bevölkerung aufgrund dieses Gebotes wenig Zustimmung; tatsächlich wurde er sogar als Verräter bezeichnet und infolgedessen inhaftiert. König Nebukadnezar eroberte und unterwarf das Haus Juda wie prophezeit, aber er war keineswegs ein rechtschaffener König. Er war außerordentlich gewalttätig und voller Stolz. Und wegen seiner Arroganz und seines Mangels an Demut entfernte ihn Gott für sieben Jahre von seinem Thron und ließ ihn den Verstand verlieren und bei den Tieren leben. Danach stellte Gott seine geistige Gesundheit wieder her und setzte ihn erneut auf seinen Thron.

Die begleitenden Lektionen vor, während und nach Nebukadnezars Geisteskrankheit werden in der Bibel auffallend deutlich offenbart. Wir lesen in Daniel 2,21, dass Gott „Könige absetzt und Könige einsetzt“ (Menge Bibel). Ebenso lesen wir in Daniel 4,29 und 5,21, dass es GOTT ist, der demjenigen ein Königreich überträgt, den ER erwählt. Gott will, dass wir begreifen, dass „der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und einen Niedrigen darüber setzen“ kann (Daniel 4,14). In der Schlachterbibel lesen wir sogar, dass Gott „den NIEDRIGSTEN der Menschen darüber setzt!“

Wie bereits erwähnt, wird Gott auf diese Weise handeln, wenn sein Plan es erfordert. Ansonsten überlässt er es Satan, diejenigen zu ernennen, die er in dieser Welt an der Macht sehen will. Satan ist sich dessen bewusst. Sie werden sich daran erinnern, dass er Jesus in der Wüste alle REICHE DER WELT in einem Augenblick zeigte und sprach: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, WEM ICH WILL“ (Lukas 4,5-6). Christus wusste, dass dies die Wahrheit war und wir lesen nicht, dass er dieser Behauptung Satans widersprach. Dies ist ganz einfach NICHT Gottes Welt, und ebenso wenig ist es die Welt wahrer Christen. Jesus sagte, dass die Welt uns hasst, weil wir nicht Teil der Welt sind (Johannes 17,14). Wie TÖRICHT ist es, davon auszugehen, dass wir durch Beteiligung an Regierungswahlen Teil dieser Welt sein sollten und zu glauben, dass wir dadurch die Welt zu einem besseren Ort machen und unserem Land in irgendeiner Weise helfen könnten. Wie TÖRICHT zu denken, dass wir versuchen sollten, das Machwerk Satans zu verbessern.

Wir fürchten, dass diese biblische Warnung bei denjenigen auf taube Ohren stoßen wird, die in ihrem fehlgeleiteten Eifer entschlossen sind zu wählen, ganz gleich, was Gott sagt. Dies wird für sie eine hohes persönliches Risiko bedeuten, da Gott sich seiner nicht spotten lässt, und was ein Mensch säht, das wird er auch ernten.

Die Bibel ist sehr deutlich. Wenn wir bei Regierungswahlen abstimmen und dabei unsere wahre Verantwortung vergessen, nämlich BOTSCHAFTER für Christus und das kommende Reich Gottes zu sein, dann VERSÜNDIGEN wir uns. Wenn Gott über diese Erde herrscht, wird es KEINE WAHLEN bei politischen Kampagnen mehr geben. Und für wahre Christen dürfen bereits heute keine Wahlen mehr existieren.

 

Kapitel 7

Ist es für einen Christen eine Sünde, Teil eines Geschworenen- oder Schöffengerichtes zu sein?

 

Es ist ein für Christen sündhaftes Verhalten, an Regierungswahlen teilzunehmen, und es ist in der Tat eine Sünde, Teil eines Geschworenen- oder Schöffengerichtes zu sein, wie es z.B. in den USA und in Teilen Europas durchgeführt wird.

Als ein wahrer Christ ist man ein Fremdling, ein Gast und ein Pilger auf Erden (1.Petrus 2,11; Hebräer 11,13); ein Botschafter an Christi statt (2.Korinther 5,20) und ein Repräsentant des Reiches Gottes. Als solcher und weil er durch richtiges Verhalten ein Licht für die Welt ist (Matthäus 5,14-16), beteiligt sich ein wahrer Christ nicht an den Regierungsgeschäften oder politischen Angelegenheiten dieser Welt, da es gegenwärtig nicht Gott ist, der über diese Welt herrscht, sondern Satan der Teufel (Offenbarung 2,13; Lukas 4,5-6). Christen sind aufgefordert, aus den Regierungssystemen und politischen Angelegenheiten dieser Welt herauszukommen.  Christus wusste, dass Gottes Reich nicht von dieser Welt ist (Johannes 18,36), und so weigerte er sich, in einem privaten Rechtsstreit zu richten, als er darum gebeten wurde (Lukas 12,14). Auch Paulus verbot es, über diejenigen „außerhalb der Gemeinde“ zu richten (1.Korinther 5,12; Menge Bibel).

Außerdem geht es bei menschlichen Urteilen um den Buchstaben des Gesetzes. Gott schaut auf das Herz des Menschen und befasst sich mit dem Geist und der Absicht des Gesetzes. Menschliche Gesetze berücksichtigen in der Regel weder Reue noch Vergebung der Sünden oder andere geistliche Aspekte in der Art und Weise, wie Gott es tut (Apostelgeschichte 2,38; Hoffnung für Alle). Christus, indem er auf das Herz der Angeklagten blickte, weigerte sich, eine Frau zu verurteilen, die beim Ehebruch ertappt wurde (Johannes 8,1-11). Jesus lehrte, dass wahre Christen bereit sein müssen, anderen zu vergeben (Matthäus 6,14-15).

Ein weiteres gegen die Teilnahme an einem Geschworenen- oder Schöffengericht sprechendes Prinzip ist, dass wahre Christen lernen müssen, gemäß dem Gesetz Gottes zu richten—einem Gesetz, das durch Recht, Barmherzigkeit und Glauben geprägt ist (Matthäus 23,23). Sie sollen auch „gerechte“ Urteile fällen (Johannes 7,24). Das Vorlegen ausgewählter Beweise, bei denen Tatsachen aus technischen Gründen wie verspätetem Vortrag unterdrückt werden können, führt keineswegs zwingend zu göttlicher Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit und damit zur Verkündigung eines gerechten Urteils.

Wenn man den biblischen Anweisungen folgt, dann kann man eine Person auf keinen Fall verurteilen, es sei denn, die Anklage wird durch die Aussagen von mindestens zwei Zeugen unterstützt (Matthäus 18,16; 4.Mose 35,30; 5.Mose 17,6-7; 19,15). Diese beiden Zeugen müssen sich einem Kreuzverhör unterziehen. Da die Zeugen die „ersten Steine werfen“ müssten, würden unter Gottes Gesetz Indizienbeweise [die oftmals auf menschlicher Interpretation und Theorie beruhen] keineswegs ausreichen, um die Voraussetzungen für zwei Zeugen zu erfüllen.

Da wir als Geschworene bzw. Schöffen möglicherweise gezwungen wären, menschliches Recht im Widerspruch zu Gottes Gesetz anzuwenden, könnten wir den Eid als Geschworener bzw. Schöffe nicht ablegen, da wir uns in diesem Fall prinzipiell damit einverstanden erklären würden, den Menschen mehr zu gehorchen als Gott (Apostelgeschichte 5,29; 4,19). Aus diesem Grund wird die Geschworenen- oder Schöffenpflicht bei einem sachkundigen Christen unweigerlich zu einem Gewissenskonflikt zwischen den Anforderungen Gottes und den Anforderungen des Geschworenen- oder Schöffendienstes führen. Ein Christ, der sein Gewissen verletzt, würde sich der Sünde schuldig machen (Römer 14,23; 1.Johannes 3,4).

 

Kapitel 8

Ist es für einen Christen eine Sünde, beim Militär zu dienen und im Krieg zu kämpfen?

 

Ebenso wie es sündhaftes Verhalten für einen Christen ist, sich an Regierungswahlen oder Schöffen- bzw. Geschworenengerichten zu beteiligen, so ist es für Christen in der Tat eine Sünde, den Dienst an der Waffe zu verrichten und den waffentragenden Militärdienst zu leisten und am Krieg teilzunehmen.

Römer 12,17-21 sagt uns, dass wir das Böse mit Gutem überwinden müssen, dass wir uns nicht selbst rächen dürfen, und dass wir unseren Feinden sogar zu essen und zu trinken geben sollen, wenn diese sich in Not befinden. Matthäus 5,44 und Lukas 6,27-28 gebieten uns, unsere Feinde zu lieben. Dies zeigt uns, dass wir nicht kämpfen und unsere Feinde töten dürfen. Uns wird in Römer 14,19 und in 1.Petrus 3,11 gesagt, dass wir den Dingen nachjagen sollen, die zum Frieden führen. Wir sind aufgerufen, Friedensstifter zu sein (Matthäus 5,9; Jakobus 3,18; Elberfelder Bibel).

Johannes der Täufer forderte die römischen Soldaten auf, „niemandem Gewalt oder Unrecht“ zu tun (Lukas 3,14). Er zeigte den Menschen, wie man den Weg des Friedens beschritt (Lukas 1,79; revidierte Lutherbibel 2017). Christus kam, um den Frieden zu predigen (Apostelgeschichte 10,36), da der Mensch den Weg des Friedens nicht kennt (Lukas 19,41-42; Römer 3,17), sondern stattdessen einen Weg geht, der hin zu Blutvergießen und Krieg führt (Römer 3,10-18). Christus wird zurückkehren und den Kriegen in aller Welt ein Ende machen (Psalm 46,10; revidierte Lutherbibel 2017). Er wird die Völker zerstreuen, die Freude an Kriegen haben (Psalm 68,28-30; Menge Bibel). Nach seiner Wiederkehr werden alle lernen, wie man in Frieden lebt, und es werden keine Kriege mehr sein (Jesaja 2,2-4). Kriegswaffen und -geräte werden zerstört werden (Hosea 2,20). Zu dieser Zeit wird der anbrechende Friede kein Ende mehr nehmen (Jesaja 9,6). Heute, als Botschafter Christi, sollen wir den Frieden verkünden und jegliche Form des Krieges ablehnen (Jesaja 52,7; Zürcher Bibel 2007).

Wir lesen in Jakobus 4,1-4 (neue Lutherbibel 2009), dass Kriege der sündigen und fleischlichen Natur des Menschen entspringen, die überwunden werden muss. Wir müssen heute den Weg des Friedens leben, den die gesamte Menschheit nach Christi Wiederkehr erlernen wird. Christus befahl Petrus, sein Schwert wieder an seinen Ort zu stecken (Matthäus 26,52). Wir werden gewarnt, dass alle, die das Schwert nehmen, durchs Schwert umkommen werden (Offenbarung 13,10, Zürcher Bibel 1970; vergleichen Sie 2.Samuel 2,26). Als seine Jünger ihre Feinde vernichten wollten, wies Christus sie zurecht, da sie damit die Weisung Gottes nicht befolgten (Lukas 9,54-56). Christus sagte zu Pilatus, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und dass darum seine Diener nicht kämpfen würden (Johannes 18,36). Paulus bestätigte, dass die Nachfolger Christi nicht kämpfen sollen (2.Korinther 10,3-4; Epheser 6,12). Wir lesen, dass es Satan ist, der die Menschen dazu verführt, im Krieg zu kämpfen (Offenbarung 20,7-10).

Es stimmt, dass zur Zeit des Alten Testaments das alte Israel in Kriegen kämpfte. Dies war jedoch Sünde. Es war niemals Gottes Absicht, dass Israel kämpfen sollte. Israel entschied sich für den Kampf, da ihnen der Glaube fehlte, dass Gott ihnen in Zeiten der Not helfen könnte und würde (2.Mose 17,7; Psalm 78,42). Da der Mensch die Fähigkeit besitzt, freie Entscheidungen zu treffen, zwingt Gott den Menschen nicht dazu, nicht zu sündigen. Jedoch hat Gott deutlich gemacht, dass Israel nicht kämpfen sollte. Er sagte zu Israel in 2.Mose 14,14: „Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber sollt euch still verhalten“ (Zürcher Bibel 2007). Gott beabsichtigte, Israel ins Gelobte Land zu bringen, wobei er die Feinde vertreiben und sich zu diesem Zweck in mehreren Fällen Hornissen bedienen wollte (2.Mose 23,27-28; 5.Mose 7,17-22; Josua 24,12). Als Israel sich auf Gott verließ, trat Gott für sie ein, und sie selbst mussten nicht kämpfen (2.Chronik 20,1-30; 2.Chronik 23,1-23).

David kämpfte ebenfalls im Krieg, doch auch dies war sündhaftes Verhalten. Gott bestrafte David wegen seines Mordes an Uria und seines Ehebruchs mit Batseba mit weiteren Kriegen (2.Samuel 12,9-10). Gott gestattete es David nicht, einen Tempel zu bauen, weil er im Krieg Blut vergossen hatte (1.Chronik 22,6-10; 1.Chronik 28,2-3; 1.Könige 5,16-19). Gegen Ende seines Lebens bestrafte Gott David erneut, weil er in der Absicht, in den Krieg zu ziehen oder sich zu verteidigen, seine Armee zählte (2.Samuel 24,1-17; 1.Chronik 21,1-30).

Es ist wahr, dass Gott Israel zu gewissen Zeiten befohlen hat, bestimmte Kriege zu führen. Dadurch wurde jedoch der Krieg an sich keineswegs gerechtfertigt. Israel hatte sich dazu entschieden, im Krieg zu kämpfen, so wie Israel sich später dazu entschloss, einen König zu haben. Gott gab ihnen ihren König (1.Samuel 8,22; 9,17), wobei er gleichzeitig deutlich machte, dass ihr Bitten um einen König sündhaft war (1.Samuel 8,7.19; 10,19; 12,13.19-20). Gott gestattete zu alttestamentlichen Zeiten die Scheidung wegen der Herzenshärte der Menschen, jedoch war es keineswegs Gottes Absicht, dass die Menschen sich scheiden ließen, sofern nicht bestimmte biblische Gegebenheiten vorlagen (Matthäus 19,3-9). Da Gottes Zielsetzung Bestand haben muss und weil Gott Abraham bedingungslos versprochen hatte, seine Nachfahren ins Gelobte Land zu bringen (1.Mose 15,18-21; 22,15-18), bestimmte Gott den Ausgang jener Kriege, die Israel führen wollte.

Anstatt unsere Feinde zu töten, sollten wir ihnen Gutes tun, wenn es in unserer Macht steht. Elisa handelte auf diese Weise, wie in 2.Könige 6,14-23 berichtet wird, und das Resultat war ein langanhaltender Friede. Wenn wir uns mit einem Angriff konfrontiert sehen, dann müssen wir zu Gott beten und ihn bitten, uns die Stärke zu verleihen, nicht dadurch gegen sein Gesetz zu verstoßen, dass wir die Angreifer töten. Gott wird nicht zulassen, dass wir von einer Versuchung getroffen werden, die unsere Kraft übersteigt (1.Korinther 10,13). Wenn sich die Möglichkeit bietet, dann können wir uns verbergen oder vor unseren Feinden fliehen, so wie Christus es getan hat (Johannes 10,39).

Christus kämpfte weder im Krieg, noch hat er jemals irgendeinem Menschen gegenüber Gewalt angewandt. Als er die Geldwechsler aus dem Tempel austrieb, schwang er die Geißel nur gegen die Tiere, nicht jedoch gegen die Menschen. Die korrekte Übersetzung von Johannes 2,15 findet sich unter anderem in der Albrecht Bibel 1926: „Da flocht er aus Stricken eine Geißel und trieb alle—Schafe und Ochsen—zum Tempel hinaus…“ (Vergleichen Sie ebenfalls Free Bible 2004; Zürcher Bibel 1931; Abraham Meister NT 1989 sowie die Deutsche Interlinearübersetzung NT 1979).

So wie Christus niemals zur Gewalt gegriffen hat, so haben die frühen Apostel und seine Jünger dies nach ihrer Bekehrung auch nicht getan, und ebenso wenig dürfen wir dies heute tun.

Gott verspricht uns Schutz vor unseren Feinden, wenn wir tun, was er uns befiehlt (2.Mose 34,22-24). Wenn Gott entscheiden würde, aus welchem Grunde dies auch immer geschehen mag, uns in einer gegebenen Situation nicht zu beschützen, so dürfen wir dennoch niemals gegen sein Gesetz verstoßen, indem wir einen anderen Menschen töten. Vielmehr müssen wir so handeln, wie es die drei Freunde Daniels taten, als Nebukadnezar sie in den feurigen Ofen werfen ließ (Daniel 3,14-18).

Da Gott uns geboten hat, nicht zu töten (2.Mose 20,13), dürfen wir dieses Gesetz nicht übertreten, indem wir einem anderen Menschen das Leben nehmen (dies schließt auch Abtreibung mit ein). Es ist durchaus bemerkenswert, dass vor der Zeit Konstantins kein Kirchenoberhaupt die Beteiligung von Christen am Krieg gebilligt hat. Soldaten, die bereit waren zu töten, wurde ebenso wie auch Gladiatoren und Henkern die Mitgliedschaft in der Kirche verwehrt.

Wir dürfen daher weder im Krieg töten, noch beim Militär den Dienst an der Waffe ausführen. Wir wären, wenn dies notwendig wäre, in der Lage, zivile Pflichten im Rahmen des Staatsdienstes abzuleisten.

Die Weltweite Kirche Gottes unter ihrem im Jahre 1986 verstorbenen menschlichen Leiter, Herbert W. Armstrong, sowie die Kirche des Ewigen Gottes und ihre angegliederten Organisationen haben ihren Mitgliedern zu allen Zeiten gelehrt, dass es sowohl falsch ist, am Militärdienst teilzunehmen, wie oben erklärt, als auch, im Krieg zu kämpfen. Es ist ein trauriges Zeugnis, dass eine Kirchenorganisation nach dem Tode von Herrn Armstrong damit begann, von der den Heiligen ein für alle Mal überlieferten Wahrheit und dem Glauben abzuweichen, und dabei dazu überging, die Teilnahme an Regierungswahlen und am Geschworenen- oder Schöffendienst und schließlich den Eintritt in das Militär und das Kämpfen im Krieg zuzulassen und zu lehren. Da viele nicht bereit waren zu bereuen, hörten sie auf, ein Teil des Leibes Christi zu sein.

 

Kapitel 9

Was ist das Malzeichen des Tieres?

 

In Offenbarung 13 lesen wir über zwei „Tiere“. Das erste „Tier“ (Offenbarung 13,1-10) ist eine politische, wirtschaftliche und militärische Macht und beschreibt das alte Römische Reich und seine zehn europäischen Wiederauferstehungen. Das zweite Tier wird in Offenbarung 13,11 vorgestellt und beschreibt eine religiöse Macht. Gleichwohl werden beide auch als Beschreibung der Personen verstanden, die insbesondere zur Zeit der letzten europäischen Wiederauferstehung den europäischen Machtblock anführen. Sie werden auch das „Tier“ und der „falsche Prophet“ genannt.

Das zweite Tier hatte zwei Hörner. Es sah aus wie ein Lamm (Jesus Christus wird das gesamte Neue Testament hindurch als das Lamm Gottes bezeichnet, vergleichen Sie Johannes 1,29 und Offenbarung 5,6), aber es sprach wie ein Drache (In Offenbarung 12,3.9 wird Satan als ein Drache identifiziert). Dieses zweite Tier ist von Satan beeinflusst, während es vorgibt, im Namen Christi „religiöse Doktrinen“ zu verkünden und zu lehren.

Wir lesen in Offenbarung 13,14, dass das zweite Tier dem ersten Tier (dem Römischen Reich und seinen zehn Wiederauferstehungen) ein „Bild“ oder auch „Abbild“ machen wird. Diese Bibelstelle begann ihre historische Erfüllung zu finden, als die religiöse Macht des zweiten Tieres sich selbst nach der staatlichen und wirtschaftlichen Struktur der weltlichen Macht—des ersten Tieres—gestaltete—ein Bild oder Abbild machte—, indem es zu einem Staat innerhalb von Rom wurde. Mit anderen Worten, das religiöse System bildete sich dem politischen System nach. Dieser unter dem Namen Vatikanstadt bekannte Staat würde Verträge oder Bündnisse mit anderen weltlichen Regierungen schließen; und er würde seine Botschafter und Abgesandten aussenden und sogar eine Armee haben, einschließlich der „Schweizergarde“, die unter der Führerschaft des Papstes gegen „Ketzer“ kämpfen würde. Letztendlich beeinflusste und „inspirierte“ es das erste Tier dazu, jene zum Tode zu verurteilen, die dem Diktat der katholischen Kirche nicht folgen würden.

Offenbarung 13,16-17 erklärt, dass „das Bild“ des zweiten (religiösen) Tieres die Menschen dazu bringen wird, sich ein „Malzeichen“ des ersten Tieres „an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn“ zu machen, ohne das sie weder kaufen noch verkaufen können (vergleichen Sie Offenbarung 14,9).

Das Malzeichen des Tieres beinhaltet die Übertretung von Gottes Gebot, den wöchentlichen Sabbat sowie die jährlichen Festtage einzuhalten (vergleichen Sie 2.Mose 31,13; Hesekiel 20,20; Jesaja 56,2; 58,13; Amos 8,5; 2.Mose 16,23.26; 31,15). In der Bibel wird die „ rechte Hand“ mit Arbeit assoziiert (Psalm 90,17; 137,5; Neue Genfer Übersetzung 2011). Die „Stirn“ hingegen ist der Sitz der Gedanken (Hesekiel 3,8; 9,4; Offenbarung 7,3).

Christus sagte uns, dass der Sabbat für den Menschen gemacht wurde (Markus 2,27; neue Lutherbibel 2009), und Paulus fügt in Hebräer 4,9 an, dass es daher „die Pflicht des Volkes Gottes“ ist, „den Sabbat zu halten“ (Lamsa Bibel).

Wir erfahren, dass das „kleine Horn“—ein Verweis auf die römisch-katholische Kirche—versuchen würde, „Festzeiten und Gesetz zu ändern“ (Daniel 7,25); das heißt, Gottes Gesetz bezüglich seiner Heiligen Tage. Die römisch-katholische Kirche änderte den Kalender in Europa im Jahre 1976, der  von diesem Zeitpunkt an den Sonntag als den letzten Tag der Woche identifizierte, anstatt den siebenten Tag der Woche, den samstäglichen Sabbat. Sie sagt den Christen, am Sonntag zu ruhen, und sie schrieb den Gläubigen in der Vergangenheit vor, am Samstag zu arbeiten. Etwas Ähnliches werden wir in sehr naher Zukunft erneut erleben.

Das „Bild“ wird das erste Tier—die letzte europäische Wiederbelebung des alten Römischen Reiches—dahingehend beeinflussen, den Menschen die Arbeit am Samstag zu befehlen, während gleichzeitig verboten werden wird, am Sonntag zu arbeiten. Wie bereits in der Vergangenheit geschehen, wird dieses Bild den Tod wahrer Christen „verursachen“ (vergleichen Sie Offenbarung 13,15).

Gott warnt uns davor, das Tier oder sein Bild anzubeten und sein Malzeichen auf Stirn oder Hand anzunehmen (Offenbarung 14,9). Sollten wir dies dennoch tun, dann werden wir „von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns“ (Offenbarung 14,10).

Die „Änderung“ von Gottes Gesetz hinsichtlich seiner heiligen Zeiten durch die katholische Kirche (das kleine Horn) wird von dieser sogar selbst zugegeben. Erzbischof James Kardinal Gibbons schrieb 1893 im Catholic Mirror: „Die katholische Kirche änderte und verlegte Kraft ihrer göttlichen Mission und über eintausend Jahre vor der Existenz der Protestanten den Tag vom Samstag auf den Sonntag… Die protestantische Welt fand bei ihrer Geburt den christlichen Sabbat [Sonntag] als zu tief verwurzelt vor, als dass sie seinem Bestehen hätte widersprechen können. Sie wurde von daher mit der Notwendigkeit konfrontiert, sich mit der Regelung einverstanden zu erklären, was wiederum das Recht der [katholischen] Kirche deutlich machte und bestätigte, den Tag verändern zu können, und zwar seit nun bereits 300 Jahren. Der christliche Sabbat [Sonntag] ist von daher der legitime Spross der katholischen Kirche bis auf den heutigen Tag…“

Darüber hinaus veröffentlichte die Catholic Church Extension Society in Chicago die folgende Aussage des katholischen Priesters Peter R. Kraemer: „Wir Katholiken akzeptieren die Bibel nicht als einzige Regel des Glaubens. Neben der Bibel haben wir die lebendige Kirche, die Autorität der Kirche, die uns leitet… Wir akzeptieren ihre Änderung des Sabbats auf den Sonntag. Wir sagen es frei heraus, ja, die Kirche hat diese Verlegung vorgenommen, hat dieses Gesetz gemacht, ebenso wie sie viele andere Gesetze gemacht hat… Es ist immer ein wenig lachhaft zu sehen, wenn die protestantischen Kirchen von der Kanzel und in ihren Rechtsvorschriften die Einhaltung des Sonntags fordern, von dem jedoch in ihrer Bibel nichts zu finden ist.“

Zum Malzeichen des Tieres hat der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown folgendes zu sagen: „Das Malzeichen scheint, wie auch das Siegel der Heiligen auf ihrer Stirn, kein sichtbares Mal zu sein, sondern vielmehr ein Symbol für Gefolgschaftstreue. Ebenso wie das Kreuzzeichen im Papsttum. Der päpstliche Bannbrief hat die Exkommunizierten oftmals von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Unter dem letzten Antichristen [dem Tier] wird sich dies in seiner gewaltsamsten Form manifestieren.“

Neben der Ablehnung des wöchentlichen Sabbats beinhaltet das Malzeichen des Tieres unter anderem die Ablehnung von Gottes heiligen Jahresfesten [in der Bibel ebenfalls Sabbate genannt, vergleichen Sie z.B. 3.Mose 23,32], während die Einhaltung der heidnischen Feiertage der Menschen erzwungen werden wird.

Einfach gesagt, ist das Malzeichen des Tieres mit einer politischen und religiösen Philosophie gleichzusetzen, die der wahren Anbetung Gottes entgegengesetzt ist. Dazu gehört die obligatorische und gesetzlich angeordnete Feier heidnischer religiöser Feiertage wie dem Sonntag, Weihnachten und Ostern, sowie die Ablehnung von Gottes wöchentlichen und jährlichen Heiligen Tagen, einschließlich dem samstäglichen Sabbat und beispielsweise dem Laubhüttenfest. Ebenfalls dazu gehören von Menschen erdachte und gottlose Konzepte, wie das Kämpfen im Krieg sowie die Unterstützung und das Annehmen einer Religion, die einen falschen Jesus oder ein falsches Evangelium predigt (Galater 1,6-9; 2.Korinther 11,3-4).

Es ist wichtig, dass wir aus dem modernen „babylonischen“ System der religiösen und politischen Verwirrung herauskommen (Offenbarung 18,4). Das moderne „Babylon“ umfasst die vielen verkehrten religiösen Lehren der gefallenen Frau aus Offenbarung 17 (vergleichen Sie Vers 5)—dem „zweiten“ Tier—in Verbindung mit den vielen falschen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Konzepten und Aktivitäten des „ersten“ Tieres (Offenbarung 18,9.11-14).

Das Malzeichen stammt von dem ersten Tier, wenngleich es auch aufgrund der „Inspiration“ des zweiten Tieres „hergestellt“ wird. Sodann bringt das zweite Tier die Menschen dazu, dieses Malzeichen anzunehmen. Einen Hinweis über dessen Charakter können wir von den historischen Ereignissen im Römischen Reich und seiner Wiedererweckungen gewinnen.

Beachten Sie, was der Historiker Will Durant in The Age of Faith, dem vierten Band seines berühmten Werkes The Story of Civilization, über den Codex Iustinianus schreibt:

„Dieser Kodex hat ebenso wie der Codex Theodosianus das orthodoxe Christentum zum Gesetz erhoben. Es begann mit der Deklaration der Dreieinigkeit… Er erkannte die kirchliche Führerschaft der Römischen Kirche an und befahl allen christlichen Gemeinschaften, sich ihrer Autorität zu unterwerfen… Rückfällige Ketzer sollten hingerichtet werden… und andere Dissidenten erlitten die Beschlagnahme ihrer Habseligkeiten, und ihnen wurde das Recht aberkannt, zu kaufen oder zu verkaufen und zu erben oder zu vererben. Sie wurden von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, durften sich nicht versammeln, und durften orthodoxe Christen nicht wegen bestehender Schulden verklagen“ (1950, S.112).

Des Weiteren verfügte die katholische Kirche per Dekret im Jahre 364 n.Chr., dass Christen am Sabbat arbeiten und am Sonntag ruhen müssen. Kanon 29 des Konzils von Laodizäa sagt folgendes:

„Christen dürfen nicht judaisieren, indem sie am Samstag ruhen, sondern sie müssen an diesem Tag arbeiten und stattdessen den Tag des Herrn [Sonntag] ehren und, wenn es ihnen möglich ist, an diesem Tag als Christen ruhen. Diejenigen aber, die sich als Judaisierer erweisen, sollen Christus ein Gräuel [von ihm verstossen] sein.“

Im Jahre 597 n.Chr. bezeichnete Papst Gregor I. jene, die auf der Einhaltung des Sabbats beharrten, Lehrer des Antichristen: „Es ist mir zu Ohren gekommen, dass einige Männer mit pervertierter Gesinnung unter euch manche Dinge gesät haben, die verkehrt sind und dem heiligen Glauben widersprechen, wie, dass am Sabbattag keine Arbeit getan werden dürfe. Wie anders sollte ich diese beschreiben als Prediger des Antichristen…“

Denjenigen, die keine orthodoxen Katholiken waren, war es verboten zu kaufen und zu verkaufen—also Geschäfte zu betreiben. Folglich schließt das Malzeichen des Tieres die generelle Teilnahme am Anbetungssystem des wiederbelebten Römischen Reiches mit ein. Jene, die sich weigerten und  weigern werden, das Malzeichen des Tieres anzunehmen, können mit Verfolgung durch die Regierung rechnen.

Johannes sagt in Offenbarung 20,4: „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre.“

Theologen wie auch Kommentare wissen gleichermaßen, dass die Sabbateinhaltung biblisch begründet ist, und dass die Sonntagseinhaltung bar jeder biblischen Autorität eingeführt wurde. Der Schweizer Reformator Johannes Calvin räumte ein, dass die Bibel die Einhaltung des Sabbats lehrt, keineswegs die des Sonntags. Aber, gleich wie Martin Luther, der Vater der protestantischen Reformation, war auch er nicht bereit, zur Anbetung des Sabbats zurückzukehren.

Die Frau, die das Tier reitet, existiert schon seit langer Zeit, und sie hat das, was Gott selbst geheiligt hat, unverfroren geändert. Hierbei wurden Gottes jährliche Heilige Tage verworfen und heidnische Feiertage wie Ostern oder Weihnachten übernommen. Gott warnte Israel ausdrücklich davor, heidnische Elemente in seine Anbetung mit aufzunehmen. Er sagt in 5.Mose 12,30-32: „… so hüte dich… dass du nicht fragst nach ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun!  So sollst du dem HERRN, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem HERRN ein Gräuel ist und was er hasst…“

Und weiter in 5.Mose 13,1: „Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun.“ Dieselbe Warnung gilt heute auch für uns!

Sonntag war der Tag, an dem die Heiden seit der Antike ihren Sonnengott anbeteten. Daher leitet sich auch der Name Sonntag ab. Ostern war das Fest der Fruchtbarkeit für die Göttin Astarte, auch Ishtar, Ostara oder Eostre genannt. Weihnachten war der heilige Tag des Mithras, des Attis und anderer heidnischer Götter. Bemerkenswerterweise wurden viele der heidnischen „Erlöser“ angeblich am 25. Dezember geboren und an einem Freitag getötet, und sie sind dem heidnischen Glauben gemäss an einem Sonntag während der Osterzeit wiederauferstanden.

Christus selbst wurde weder im Dezember geboren noch an einem Freitag getötet, und er ist auch nicht an einem Sonntag wiederauferstanden. Vielmehr weisen die Schrift und die geschichtlichen Aufzeichnungen darauf hin, dass er im Frühherbst geboren wurde, also kurz vor der Regenzeit. Er konnte nicht später geboren sein, da zum Zeitpunkt seiner Geburt noch immer die Hirten mit ihren Schafen auf den Feldern waren. Die Aufzeichnungen bestätigen, dass er an einem Mittwoch gekreuzigt wurde und an einem Samstag, kurz vor Sonnenuntergang, wiederauferstanden ist. Damit erfüllte er das einzige Zeichen, das er den Pharisäern gab, wonach er für die Zeitspanne von drei Tagen und drei Nächten tot im Grab sein würde (Matthäus 12,40).

Der Weihnachtsbaum ist ein Relikt heidnischer Baumverehrung, wie sie in Jeremia 10,3-4 verurteilt wird: „Denn ihre Götter sind alle nichts. Man fällt im Walde einen Baum, und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von Menschenhänden, und er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel und Hammer, dass es nicht umfalle.“

Die frühe Römische Kirche nahm in direktem Verbot zu Gottes Anweisung die heidnischen Elemente in ihr Anbetungssystem auf, um den neuen Glauben für die Heiden attraktiv zu machen, die bereits in diesen heidnischen Bräuchen verwurzelt waren. Den heidnischen Bräuchen wurde ein „christlicher“ Mantel umgehängt, um den Anschein zu erwecken, göttlich zu sein. Das traditionelle Christentum verletzt eindeutig Gottes Gebot, die Anbetung der Heiden nicht zu erlernen und der heiligen Anbetung keine heidnischen Elemente hinzuzufügen, sowie keine göttlichen Elemente zu verwerfen, die eingehalten werden müssen, wie der wöchentliche Sabbat und die Heiligen Tage. Das traditionelle Christentum hat in der Tat bereits schon seit langem das Malzeichen des Tieres angenommen, indem es menschliche Traditionen akzeptiert hat, die Gottes Gesetze übertreten.

 

Werden Sie das Malzeichen des Tieres annehmen?

In der heutigen Zeit und in den kommenden Monaten und Jahren wird es für uns alle zunehmend wichtiger werden, dass wir Gott sehr nahe kommen! Wir müssen im Angesicht der Herausforderungen und Verfolgungen standhaft bleiben. Wir müssen Gottes Gesetze der wöchentlichen und jährlichen Sabbate treu befolgen, was uns als SEIN Volk identifiziert (2.Mose 31,13.17; Hesekiel 20,12.20). Gleichzeitig müssen wir auch das religiös inspirierte „Malzeichen“ des wiedererweckten Römischen Reiches ablehnen, das die falschen religiösen Lehren der gefallenen Frau durchsetzen und jene belohnen wird, die sie befolgen, während diejenigen, die das nicht tun, verfolgt werden.

Gottes Strafe und sein Zorn werden über jeden ausgegossen werden, der das Tier und sein Bild anbetet, und der das Malzeichen an seiner Stirn oder seiner Hand empfängt. Wir lesen ebenfalls, dass „er aus dem Becher des Gerichts den starken, unverdünnten Wein von Gottes furchtbarem Zorn trinken [muss]. In Gegenwart der heiligen Engel und in GEGENWART des Lammes wird er in Feuer und ‚brennendem‘ Schwefel Qualen erleiden“ (Offenbarung 14,10; Neue Genfer Übersetzung 2011).

Vergleichen Sie ebenfalls 2.Thessalonicher 1,7-9, wo ausgeführt wird, was geschieht, „wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom ANGESICHT des Herrn her und von seiner herrlichen Macht…“

Noch bevor sie das Feuer vernichtet, werden sie voller Angst um ihre Zukunft sein. Vergleichen Sie Lukas 21,26-27: „… die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde… Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ Und wegen ihrer angstvollen Erwartungen werden sie vor ihrem Tod „keine Ruhe Tag und Nacht“ haben (Offenbarung 14,11).

Wie bereits in der Vergangenheit Verfolgungen geschahen, so werden wahre Christen auch in der Zukunft durch die letzte europäische Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches verfolgt werden, weil sie Gottes Gebote der Sabbathaltung und der jährlichen Heiligen Tage befolgen, während sie die Einhaltung heidnischer Feiertage wie Weihnachten, Ostern, Halloween oder Neujahr ablehnen.

In The History of the Norwegian Church finden sich unter den Jahren 1435 und 1436 folgende Ausführungen: „Wir raten allen Gottesfreunden in ganz Norwegen, die der heiligen Kirche gehorsam sein wollen, von dem Übel der Sabbatheiligung zu lassen [also gab es zu jener Zeit Christen, die den Sabbat hielten], und dem Rest verbieten wir unter schwerer kirchlicher Bestrafung, den Sabbat zu heiligen. Unter der gleichen Strafe ist es verboten, den Sabbat zu heiligen, indem man von der Arbeit absieht.“

Wir finden folgende Aussage in einem Bericht über eine Frau Traske, einer Sabbatarierin in England: „Weil sie nur an fünf Tagen die Woche unterrichtete [Frau Traske war Lehrerin und weigerte sich, am Sabbat zu unterrichten], und weil sie am Sabbat ruhte, wurde Frau Traske schließlich in das neue Gefängnis Maiden Laine gebracht… Frau Traske verbrachte fünfzehn oder sechzehn Jahre in Gefangenschaft für ihre Meinung über den Samstags-Sabbat.“ Sie entschied sich, der Bibel und nur der Bibel allein zu folgen!

Im Jahre 1604 gab es in Äthiopien einige, die den Sabbat einhielten, doch unter dem Einfluss der Jesuiten verbot der König von Äthiopien seinen Untertanen bei schwerer Strafe, den Samstag weiterhin zu heiligen.

Vieles wurde über die Waldenser geschrieben. Sie lehrten und heiligten den Sabbat, weshalb sie durch die römisch-katholische Kirche schwere Verfolgung erlitten. Wir zitieren von den Seiten 88 und 89 aus dem Werk A General History of the Sabbatarian Churches: „Unter den vielen, die für ihren Judaismus verbrannt oder anderweitig vernichtet wurden, so bemerkte ein spanischer Autor des sechzehnten Jahrhunderts, ist es kaum anzunehmen, dass ein Zehntel zur Rasse der Israeliten selbst gehörte, sondern man muss sagen, dass es Ketzer waren, die jüdischer Praktiken wie Beschneidung und der Sabbathaltung beschuldigt wurden, weil sie darauf beharrten, dass das Gesetz des Mose noch immer bindend war. Für letztere [die Sabbateinhaltung] bekannten sie sich einstimmig schuldig.“

 

Was das Malzeichen des Tieres für uns heute bedeutet

Wahre Christen verstehen, dass der Sabbat und die Heiligen Tage gehalten werden müssen und dass sie nicht stattdessen das Malzeichen des Tieres annehmen dürfen, indem sie den Sonntag und die heidnischen Feiertage heiligen und sich weigern, Gott an den von ihm angeordneten wöchentlichen und jährlichen Sabbaten anzubeten.

Aber wie sieht es in der Praxis aus, wenn die Regierung den christlichen Kirchen verbietet, sich zu versammeln und den Sabbat zu halten? Möglicherweise kleiden sie dieses Verbot nicht einmal in einen religiösen Deckmantel, sondern geben vielleicht andere Gründe an, wie zum Beispiel den Ausbruch einer Pandemie, die die Menschen dazu zwingen würde, zuhause zu bleiben. Der wöchentliche Sabbat und die Heiligen Tage sind biblisch angeordnete heilige Versammlungen oder heilige Einberufungen (vergleichen Sie 3.Mose 23). Wir sollten uns fragen, ob es Gott wohlgefällig wäre, wenn wir uns weigern würden, seine Gebote zu befolgen, weil die Regierung es sagt (Vergleichen Sie Hebräer 10,25: „Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt“; Hoffnung für Alle).

In der Vergangenheit haben einige Kirchen nur allzu schnell den Empfehlungen (noch nicht einmal bestehenden Anordnungen) einer bestimmten Regierung nachgegeben und die Kirchenversammlungen für all ihre Mitglieder weltweit untersagt, selbst wenn die Regierung eines bestimmten Landes nicht für andere Länder sprach und obwohl eine angebliche Pandemie einige der Länder, in denen ebenfalls Mitglieder lebten, noch nicht einmal erreicht hatte. Andere Kirchengruppen folgten den späteren Anordnungen der Regierung ihres Landes. Allerdings beschränkten sie das Verbot ihrer Versammlungen keineswegs nur auf ihr Land, sondern verboten allen ihren Mitgliedern weltweit, sich zu versammeln.

Heutzutage haben wir die Möglichkeit, Predigten live über das Internet in die Wohnungen von Kirchenmitgliedern und anderen auszustrahlen, auf die wir vorübergehend zurückgreifen können, wenn eine physische Begegnung von Angesicht zu Angesicht nicht möglich ist. Was aber, wenn eine Regierung solche Internet-Versammlungen ebenfalls verbieten würde? Wie weit würden wir gehen, um die Regierungsvorschriften zu befolgen, die religiöse Versammlungen jeglicher Art verbieten würden?

Christen in frühen Kirchengemeinden waren gezwungen, sich im Geheimen zu treffen, um dem Zorn der römischen Regierung zu entgehen. Wenn sie gefangen wurden, hatten sie schwere Strafen zu erleiden, aber sie waren bereit, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen.

 

Das Malzeichen des Tieres in seiner weiteren Anwendung

In gewisser Weise ist das Malzeichen des Tieres die politische, wirtschaftliche, religiöse und militärische Umsetzung der Herrschaft des modernen babylonischen Systems mit seinen menschlichen Konzepten, die im Widerspruch zur Wahrheit Gottes stehen. Daher ist das hier behandelte Thema sehr umfassend.   

 

Einsalbung

Zum Beispiel wird Gottes wahren Predigern befohlen, die Herde zu weiden. Sacharja 11,16-17 warnt uns vor einem nichtsnutzigen Hirten, der die Mitglieder der Kirche weder heilen noch weiden wird. Hesekiel 34,4 wendet dies auch auf andere Hirten an, die die Kranken nicht heilen. Gottes wahre Prediger haben die Verpflichtung, Kranke mit Öl zu salben (Jakobus 5,14), was das Auflegen der Hände mit einschließt (Lukas 4,40; Markus 16,18; Apostelgeschichte 28,8).

Aber in Zeiten der Existenz eines realen oder vermeintlichen Virus, das angeblich durch Berührung oder Nähe übertragen wird („soziale Distanzierung“ soll dies verhindern), könnte eine Regierung solch eine Praxis der Einsalbung zu verhindern suchen.

Es ist korrekt, dass Gott seinen Predigern gestattet, ein Einsalbungstüchlein zu erstellen und zu versenden, sollte eine unmittelbare Einsalbung der Person nicht möglich sein (vergleichen Sie Apostelgeschichte 19,11-12). Dies ist hauptsächlich für Fälle vorgesehen, bei denen die zu überbrückende Entfernung zu groß ist. Was aber, wenn auch eine solche Prozedur verboten würde? Sehr bald könnte Gott uns als nichtsnutzige Hirten ansehen, wenn wir es ablehnten, die Kranken einzusalben. Einige mögen der Regierung zustimmen, dass im Interesse des Allgemeinwohls und der Gesundheit der Bevölkerung das Handauflegen durch einen Prediger unterlassen werden sollte. Sie würden es jedoch versäumen zu bedenken, dass Gott über viele Jahre hindurch gezeigt hat, dass seine Prediger, die die Einsalbung durchführen, gegen eine Ansteckung mit der Krankheit der erkrankten Person immun sind.

Uns wird ebenfalls gesagt, dass in früheren Zeiten, als die Pest Alexandria und Karthago heimsuchte, Christen allen Widrigkeiten zum Trotz dort verweilten, um nach der Flucht der Heiden weiterhin die Versorgung der Kranken zu gewährleisten. Welch ein Gegensatz zu heutigen Situationen, wenn Senioren in christlichen Ländern während einer Pandemie im Stich gelassen werden, um eines einsamen Todes zu sterben.

Ein Konflikt kann entstehen, wenn eine Regierung womöglich aus Angst vor einem Virus, der angeblich durch Berührung oder Nähe übertragen wird, die Durchführung von Taufen oder Ordinationen verbieten könnte—Prozeduren, die das Handauflegen durch einen ordinierten Prediger erfordern (vergleichen Sie Apostelgeschichte 8,12-17; 19,5-6; 6,2-6; 1.Timotheus 4,14; 5,22; 2.Timotheus 1,6). Darüber hinaus könnte eine Regierung Predigern untersagen, kleine Kinder zu segnen (Markus 10,16; vergleichen Sie Matthäus 19,13-15) oder Ehen zu schließen, da all diese Prozeduren das Handauflegen erfordern, um die betreffende Person für einen heiligen und gerechten Zweck auszusondern. Bereits zu alttestamentlichen Zeiten verstand man darunter das symbolische Übertragen göttlicher Segnungen (1.Mose 48,13-20), seiner Autorität, und geistlicher Macht (4.Mose 27,18; 5.Mose 34,9).

 

Das Predigen des Evangeliums

Eine Regierung könnte Gottes Kirche ebenfalls verbieten, das Evangelium vom Reich zu predigen. Würden Prediger in Gottes Kirche einer solchen Anordnung Folge leisten? Vorstellbar wäre auch, dass eine Regierung das Predigen nicht vollständig verbieten würde, es aber ernstlich auf solche Aussagen beschränken wollte, die als politisch korrekt gelten. Sie könnte verbieten, Gottes Wahrheit über Sünde wie z.B. Homosexualität und Abtreibung zu predigen, und sie könnte die Befolgung einer Wahlpflicht oder einer Geschworenen- oder Schöffenpflicht sowie das Kämpfen im Krieg gebieten. Wie sehr wären Prediger in Gottes Kirche bereit, der Regierung zu gehorchen, um zumindest „einen Teil“ der Wahrheit predigen zu dürfen? Glauben wir, dass Gott mit so einer kompromissbereiten und nachgiebigen Haltung einverstanden wäre, oder würde er wollen, dass seine Kirche den „ganzen Ratschluss Gottes“ (Apostelgeschichte 20,27) verkündigt—ganz gleich, wie „anstößig“ dies für andere Menschen oder die Regierung wäre? 

 

Gott und nur Gott alleine anbeten und ihm dienen

Wie sähe es aus, wenn die Regierung ein Dekret erlassen würde, das die Anbetung des wahren Gottes verbieten oder die Anbetung eines anderen, durch sie vorgeschriebenen „Gottes“ fordern würde? Was wäre, wenn unseren Kindern in der Schule die Anbetung von heidnischen Göttern oder der „Jungfrau Maria“ befohlen würde?

Die drei Freunde Daniels weigerten sich, auf ihre Knie zu fallen und eine Statue von Nebukadnezar anzubeten, und Daniel weigerte sich, einem Regierungsbeschluss nachzukommen, der es verbot, den wahren Gott zu verehren und ihn anzubeten. In beiden Fällen lehnten sie es ab, diesen Anweisungen zu folgen und sahen sich mit schweren Bestrafungen konfrontiert.

In diesem Zusammenhang ist die Antwort der drei Freunde an Nebukadnezar äußerst bemerkenswert. Als der König von ihnen verlangte, niederzufallen und sein Bildnis anzubeten und ihnen für den Fall des Ungehorsams mit der Hinrichtung im feurigen Ofen drohte, antworteten sie:

„… Es ist nicht nötig, dass wir dir darauf antworten. Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er‘s nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen“ (Daniel 3,16-18).

Hervorgehoben werden muss an dieser Stelle, dass der König sie in den feurigen Ofen werfen ließ, aber dass Gott sie auf übernatürliche Weise gerettet hat. Als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde, weil er Gott gehorchte und den Befehl des Königs Darius missachtete, nicht zu Gott zu beten, hat Gott ebenfalls eingegriffen und ihn auf übernatürliche Weise gerettet. Auch hier ist die Antwort, die Daniel dem König nach seiner Rettung gab, absolut bemerkenswert:

„Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan“ (Daniel 6,23). Der darauffolgende Vers fügt an, dass Gott ihn beschützt hatte, und „man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.“

In Zeiten größter Bedrängnis und Verfolgung dürfen wir niemals vergessen, dass der allmächtige Gott auf unserer Seite ist und uns beschützen oder die notwendige Kraft geben wird, jedwede Prüfung zu ertragen, und dass NICHTS geschehen wird, was für uns zu schwierig wäre, und dass Gott für uns immer „den Ausweg schaffen wird“ (1.Korinther 10,13; neue Lutherbibel 2009).

In der Vergangenheit haben Kaiser und Diktatoren ihre Untertanen gezwungen, das sogenannte Christentum anzunehmen und an „Massentaufen“ teilzunehmen. Dies ging mit der Androhung der Todesstrafe bei Nichtbefolgung einher. Wenn etwas Ähnliches heutzutage erneut geschehen würde, wie würde Gottes Volk angesichts einer solchen Vorschrift reagieren?

Zu anderen Zeiten verlangten Regierungen von ihren Untertanen, sich vom wahren Gott loszusagen und ihn öffentlich zurückzuweisen und zu verleugnen.

Wahre Christen, die dies ablehnten, wurden mitunter deswegen gefoltert und umgebracht. Wir lesen, dass Polykarp, ein Jünger des Apostels Johannes, im Alter von 86 Jahren dem Befehl der Regierung nicht gehorchte, Christus zu verfluchen und stattdessen zu erklären, dass „Cäsar der Herr“ sei und seinem Bildnis zu opfern. Eine zuvor wütende Seuche sowie ein Erdbeben hatten die Menschen davon überzeugt, dass die Götter zornig seien, weil Christen in der Stadt lebten. Als er mit dem Tode bedroht wurde, sagte Polykarp: „Sechsundachtzig Jahre habe ich ihm [Christus] gedient, und er hat mir niemals Unrecht getan. Wie könnte ich meinen König lästern, der mich doch gerettet hat? Vernehmt nun mein Zeugnis – ich bin ein Christ.“

Als der Prokonsul ihn mit wilden Bestien bedrohte, entgegnete Polykarp: „Lasst sie rufen. Ich bin fest entschlossen, mich nicht vom Guten zum Bösen zu wenden.“ Als er dann mit Feuer bedroht wurde, sagte er: „Euer Feuer brennt nur kurze Zeit, dann verglüht es, doch ihr seid unwissend ob des kommenden Gerichts des ewigen Feuers, das für die Bösen bereitet ist.“

Wir lesen, dass das Feuer ihn nicht verzehrte, als er verbrannt wurde, und er starb erst, nachdem der Henker ihn mit einem Dolch erstach [wie auch Christus am Kreuz durch den Speer des Soldaten in seine Seite getötet wurde]. Es heißt ebenfalls, dass er am siebten Tag der Woche verstarb, dem „großen Sabbat.“

Wie würden manche Christen heute in einer solchen Lage reagieren? Würden sie argumentieren, dass es sich, wenn überhaupt, lediglich um eine unbedeutende Verletzung von Gottes Gesetz handeln würde? Und dass sie dies öffentlich tun könnten, um ihr Leben zu retten, weil sie ja Christus in ihrem Herzen in Wahrheit gar nicht verleugnet oder verflucht hätten?

 

Wann man NICHT gehorchen darf

Das Prinzip, Gott mehr als den Menschen zu gehorchen, kann man auf eine Vielzahl von Situationen anwenden. Im Zusammenhang mit der „Regierung“ in unseren Privathaushalten ist es beispielsweise auf die Ehefrau anzuwenden, die sich weigern muss, ihrem Ehemann zu gehorchen oder sich ihm unterzuordnen, wenn er von ihr verlangt, etwas zu tun, was dem Buchstaben oder dem Geiste nach gegen Gottes Willen verstößt.

Beachten Sie Kolosser 3,18: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn.“ Bedenken Sie den Umstand, dass es sich keineswegs in dem Herrn gebühren würde, wenn der Ehemann unvernünftige Anweisungen gäbe, selbstsüchtig handeln oder gar aufhören würde, seine Frau zu lieben. Obwohl das Gebot, sich unterzuordnen, an die Ehefrau gerichtet ist, so setzt es doch voraus, dass sich der Ehemann zunächst einmal selbst Gott unterwirft, und dass er von seiner Ehefrau nichts verlangt, was gottlos ist. Wenn der Ehemann seine Frau beispielsweise auffordert zu lügen, so darf die Ehefrau dies nicht tun. Gottes Gebot steht immer an erster Stelle. Ehefrauen dürfen nicht sündigen, indem sie sich ihren Ehemännern „unterordnen“. Sie dürfen ihr auf der Bibel gegründetes Gewissen nicht verletzen (vergleichen Sie Römer 14,23).

Nehmen Sie ebenfalls Epheser 5,22 zur Kenntnis: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn.“ Bedenken Sie, dass wir uns Gott keineswegs unterordnen, wenn wir seine Gebote brechen. Gleichermaßen dürfen sich Ehefrauen ihren Ehemännern nicht unterordnen, wenn dies bedeuten würde, eines von Gottes Geboten dem Buchstaben oder dem Geiste nach zu übertreten.

Das Prinzip, Gott anstatt den Menschen zu gehorchen, gilt auch für Kinder, die ihren Eltern nicht gehorchen dürfen, wenn ihnen befohlen wird, Gottes Wort zu missachten. Paulus sagt in Epheser 6,1-3: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. ‚Ehre Vater und Mutter‘, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: ‚auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden.‘“

Als Kinder müssen wir unseren Eltern im Herrn gehorsam sein. Dies bedeutet, dass wir ihnen nicht gehorsam sein dürfen, wenn dies nicht im Herrn wäre—d.h., wenn es im Widerspruch zu Gottes Geboten stehen würde; sei es von einem buchstäblichen oder von einem geistlichen Standpunkt aus. Sobald ein Kind alt genug ist, Gottes Lebensweise zu begreifen, muss es Gott nachfolgen.

Christus hat genau das getan. Als er zwölf Jahre alt war, sagte er seinen Eltern, dass er sich um die Angelegenheiten seines Vaters kümmern musste (Lukas 2,49; vgl. Anmerkung in der Menge Bibel von 1994). Doch als Kind blieb er seiner Mutter und seinem Stiefvater gehorsam (Lukas 2,51; Menge Bibel), sofern ihm dies möglich war, ohne Gottes Willen für ihn zu verletzen. Selbst als Erwachsener ehrte er den Wunsch seiner Mutter, Wasser in Wein zu verwandeln (Johannes 2,1-11). Er gehorchte ihr jedoch nicht, wenn dies dem Willen Gottes widersprochen hätte. Als er damit beschäftigt war zu lehren und seine Mutter ihn aufforderte, aus dem Haus zu kommen und sie zu sehen, lehnte er dies ab (Markus 3,31-35; Matthäus 12,46-50). Vergleichen Sie auch Markus 3,20-21 zu dem Grund, warum seine Mutter damals zu ihm kam.

Beachten Sie ebenfalls Kolosser 3,20: „Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist wohlgefällig in dem Herrn.“ Wir müssen unseren Eltern in allen Dingen gehorsam sein, es sei denn, die Anweisungen unserer Eltern widersprächen dem Buchstaben oder dem Geiste nach dem Wort Gottes. Es ist Gott niemals wohlgefällig, wenn wir ihm ungehorsam sind. Kinder dürfen ihren Eltern nicht gehorchen, wenn dies Gottes Gesetz verletzen würde. Sobald Kinder alt genug sind, Gottes Lebensweise zu begreifen, dürfen sie weder lügen noch stehlen noch Gott entehren oder seinen Sabbat brechen, und sie dürfen auch nicht den „Anordnungen“ ihrer Eltern „gehorsam“ sein, mit diesen gemeinsam Weihnachten oder Ostern zu feiern.

Der Grundsatz, Gott mehr als den Menschen zu gehorchen, gilt ebenfalls für Eltern, denen befohlen wird, ihre Kinder am Sabbat oder den Heiligen Tagen zur Schule zu schicken, auch wenn ihnen im Falle der Weigerung eine Geldstrafe drohen mag. Natürlich ist in solchen Situationen große Vorsicht und Diplomatie von den Eltern gefordert sowie viel Gebet und Fasten, damit Gott gnädig eingreift und für ihre Kinder die Möglichkeit bewirkt, seine Heiligen Tage zu halten. Darüber hinaus sollten alle bestehenden legalen Mittel und Wege genutzt werden, um gegen solche gottlosen Anweisungen der Schule und der Regierung vorzugehen, anstatt einfach aufzugeben.

Ein christlicher Angestellter muss die Anweisung seines Chefs, der über ihn „regiert“, zurückweisen, an einem Sabbat zu arbeiten, selbst wenn dies bedeuten mag, dass er seinen Arbeitsplatz verlieren könnte.

Ein Bürger muss den Befehl seiner Regierung verweigern, im Militär bei einer Kampfeinheit zu dienen und im Krieg zu kämpfen, auch wenn das bedeutet, das Schicksal eines unpatriotischen „Verräters“ oder „Fahnenflüchtigen“ erdulden zu müssen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden Menschen auf allen Seiten hingerichtet, die aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigerten. Dies wird im kommenden Dritten Weltkrieg in noch schlimmerem Masse der Fall sein.

 

Gehorchen oder sich der Strafe unterordnen – was dies NICHT bedeutet!

Einige haben ein furchtbar verzerrtes Verständnis von der Verpflichtung eines Christen gegenüber menschlichen Regierungen und denken entweder, dass sie immer gehorchen müssen, egal was geschieht, oder dass sie sich der Strafe, die gegen sie aufgrund ihres Ungehorsams verhängt wird, grundsätzlich unterordnen und diese akzeptieren müssen. Sie glauben nicht, dass es einen Mittelweg gibt, aber dies ist nicht das, was die Bibel lehrt.

Es sollte natürlich klar sein, dass wir uns Rechtsmitteln und –wegen bedienen können, wenn sich eine gegen uns verhängte Strafe als falsch oder ungerechtfertigt erweist oder sogar unsere verfassungsmäßigen Rechte der freien Religionsausübung oder Meinungsfreiheit verletzt. In vielen Ländern existieren solche Freiheiten jedoch gar nicht. Inwiefern ist es dann die Pflicht eines Christen, sich der Strafe der Regierung zu unterwerfen? Es ist klar, dass ein Christ niemals auf Gewalt gegen die eigene Regierung [oder gegen irgend jemanden] zurückgreifen kann. Was aber sagt die Bibel zum Beispiel darüber, vor den Behörden zu fliehen, die gottlose Gesetze erlassen und durchsetzen wollen, denen wir nicht gehorchen können?

Viele demokratische und zivilisierte Länder erkennen an, dass dies unter bestimmten Umständen gestattet sein muss. Sie bieten denjenigen Asyl an, die in ihrer Heimat aufgrund der Ausübung ihrer religiösen Überzeugungen verfolgt werden und ihre Heimatländer verlassen mussten, um Schutz und Zuflucht in einem anderen Land zu suchen. Josef und Maria wurden durch den Engel Gottes angewiesen, nach Ägypten zu fliehen, um Jesus zu beschützen, da König Herodes versuchte, seiner habhaft zu werden und ihn zu töten.

Die Bibel macht sehr deutlich, dass ein Christ versuchen kann, sich staatlichen Maßnahmen zu entziehen—seien diese nun nach menschlichen Vorstellungen legal oder illegal—, wenn sie gegen das Wort Gottes verstoßen.

Als König Saul versuchte, David zu töten, verbarg sich David und entkam. Er wartete keineswegs darauf, dass Saul ihn gefangen nehmen und hinrichten würde. Als Saul ihn verfolgte, konnte er ihm wiederholt entgehen.

Als der Prophet Elia hörte, dass Königin Isebel versuchte, ihn gefangen zu nehmen und zu töten, entkam er und floh.

Als Christus zugetragen wurde, dass König Herodes versuchte, ihn zu verhaften, oder dass die religiösen Autoritäten planten, ihn gefangen zu nehmen, ergab sich Christus keineswegs freiwillig. Stattdessen ließ er Herodes wissen, dass er noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte.

Die Eltern des Mose fanden einen Weg, ihr Kind zu retten. Sie warteten nicht einfach, bis die Regierung kam, um es zu töten.

Die Hure Rahab handelte gleichermaßen, als sie die Spione verbarg und ihnen half, aus der Stadt Jericho zu entkommen. Auf diese Weise rettete sie ihr eigenes Leben und das ihres Hausstandes.

Das offensichtlichste Beispiel einer gottgefälligen und sogar befohlenen Flucht aus dem Regierungsgewahrsam finden wir bei Petrus und anderen frühen Aposteln. In Apostelgeschichte 5,17-25 lesen wir, dass die Regierung die Apostel verhaftete. Dann jedoch öffnete ihnen ein Engel des Herrn die Zellentüren und befreite sie aus dem Gefängnis, damit sie weiterhin die Wahrheit predigen konnten. Die Apostel reagierten hierauf keineswegs, indem sie sagten: „Wir können das Gefängnis nicht verlassen, denn dies würde die Anordnung der Regierung verletzen, uns in Haft zu behalten.“

Später, in Apostelgeschichte 12,3-19, sperrte König Herodes Petrus ins Gefängnis, aber ein Engel des Herrn befreite ihn auf übernatürliche Weise, und nachdem er sich den Geschwistern gezeigt hatte, ging er fort und verbarg sich, damit Herodes ihn nicht finden konnte.

Alle diese Beispiel machen deutlich, dass es Gottes Wille für seine Diener war, der gottlosen Bestrafung oder der ungerechten Regierung zu entfliehen. In manchen Fällen hat er sogar übernatürlich eingegriffen, um eine solche Flucht zu ermöglichen.

In der Zukunft wird Gottes Kirche vor staatlichen Behörden fliehen, um zu einem Ort der Sicherheit hier auf der Erde zu gelangen. Auch wenn wir nicht genau wissen, wie diese Flucht vonstattengehen wird, ist der Punkt der, dass Gott eine solche „Flucht“ in Gang setzen wird, um sein Volk vor Regierungen, die unter Satans Kontrolle stehen, zu bewahren. Er wird sogar eingreifen, wenn Satans Armeen versuchen werden, Gottes Volk gefangenzunehmen und zu töten. Wäre nun jemand mit einem falschen Verständnis über die Beziehung zwischen den Vorrechten Gottes und denen der Menschen der Meinung, er würde gegen Anweisungen der Regierung verstoßen und könnte deswegen nicht fliehen, so würde er ganz sicher nicht zum Ort der Sicherheit gelangen, sondern zurückgelassen werden, und er müsste die furchtbaren Konsequenzen seiner fehlgeleiteten und verkehrten Ideen erleiden.

 

Schlussbemerkung

In dieser Broschüre haben wir versucht, die richtige und angemessene Beziehung eines Christen zu der Regierung des Landes aufzuzeigen, in dem er lebt. Wir haben erklärt, was man in Zeiten des Konfliktes zwischen Anordnungen der menschlichen Regierung und Gottes Willen für sein Volk zu tun hat. Wir hätten natürlich noch viele weitere Beispiele geben können, jedoch sollten die aufgezählten ausreichend sein, Ihnen dabei zu helfen, selbst zu entscheiden, was zu tun ist, wenn sich eine schwierige Konfliktsituation ergibt, damit Sie nicht unvorbereitet sein werden.

Je näher die Wiederkehr Christi heranrückt, desto weiter wird sich die Menschheit von der Wahrheit Gottes entfernen und sich vollständig den ungerechtfertigten und gottlosen Dekreten der Regierungen unterwerfen. Die Bibel sagt sogar, dass die Liebe Gottes in vielen Christen erkalten wird und sie sich untereinander hassen und verraten werden; sie könnten zu Spitzeln und Informanten werden und ihre Verwandten, Freunde und Nächsten preisgeben, die sich nicht den Regeln und Vorschriften der Regierung unterwerfen wollen, die Gottes Rechtssätzen widersprechen.

Wir sollten nicht überrascht sein, wenn dies geschieht, aber wenn unser Gehorsam gegenüber Gott auf die Probe gestellt wird, dann müssen wir stark im Glauben stehen.