Begreifen wir, dass die Bibel uns in der Tat gebietet, dankbar zu sein? Sollte dies denn nicht nur eine freiwillige Handlung sein? Wie denkt Gott über dieses Thema, und was wurde diesbezüglich unter seiner Inspiration in seiner Heiligen Schrift niedergeschrieben?
1.Thessalonicher 5,18 sagt uns: „Sagt in allem Dank, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (Elberfelder Bibel).
Warum mag Gott Paulus dazu inspiriert haben, dies zu schreiben? In diesem fünften Kapitel ermahnt Paulus die Geschwister in Thessaloniki, ihr Leben weiterhin in göttlicher Weise zu führen.
Er verdeutlicht ihnen jene Dinge, die sie aufmerksam beachten und im Zuge ihres christlichen Lebensweges praktizieren müssen. Dankbarkeit in jeder Situation zu zeigen, in der wir uns befinden mögen, ist eine der größten Herausforderungen.
Wie aber können wir diesen Geisteszustand erreichen?
Es kommt auf unsere Bereitschaft an, Gott gehorsam zu sein, und auf unseren Wunsch, ihm mit all unseren Fähigkeiten zu dienen. Paulus war sich darüber im Klaren, dass Gott es war, der ihm Stärke verlieh, und dass er von Gott die Gelegenheit erhalten hatte, ihm in seinem Amt zu dienen. Er war dankbar dafür, und obwohl ihm sehr viel Leid widerfuhr, hatte er dennoch keine Angst weiterzumachen (1.Timotheus 1,12).
Die obige Schriftstelle im ersten Brief an die Thessalonicher erwähnt, dass für uns unter allen Lebensumständen die Möglichkeit (sowie der Wille Gottes) gegeben ist, Dankbarkeit zu zeigen. Dies bedeutet keineswegs, dass all unsere Prüfungen (so viele es auch sein mögen) einfach sein werden. Nein, tatsächlich werden sie, je mehr wir uns dem Ende nähern, noch härter werden, und Satan versucht, uns mit allen Mitteln zu zerstören. Die Worte „hart“ und „schwierig“ werden oftmals verwendet, um etwas Negatives zu umschreiben. In vielen Fällen ist dies auch durchaus zutreffend. Es ist hart, wenn ein geliebter Mensch krank wird oder leidet, oder wenn man dabei zusehen muss, wie andere mit Prüfungen zu kämpfen haben. Es ist schwierig, wenn ein Haustier stirbt oder gar ein Familienmitglied.
Manche Situationen sind äußerst schmerzhaft und scheinbar unüberwindlich.
In Matthäus 19,26 erinnert Christus seine Jünger daran, dass zwar gewisse Dinge für den Menschen unmöglich sind, dass mit Gott jedoch alle Dinge möglich sind. Eine Lektion in einer Prüfung zu lernen ist hart, doch ist es dieser Prozess, der in uns die Fähigkeit hervorbringt, mehr wie Gott zu werden und im Einklang mit ihm zu leben. Er gestattet uns, seinen Willen gründlicher zu erforschen und zu verstehen. Der leichte Weg ist verlockender, doch der schwierige Weg ist der lohnendere.
Psalm 34 gibt uns ein Bild von der Zeit, als David seinen Wahnsinn vortäuschte (1.Samuel 21,13-15), um einen Ausweg aus einer bedrohlichen Situation zu finden, die er selbst für sich geschaffen hatte. Beachten wir jedoch seine Einstellung:
Wenngleich er durch sein Verhalten gelogen hatte, zeigte er nun eine Haltung der Dankbarkeit und des Lobes für Gott, der zugelassen hatte, dass er in diese Situation geriet, um daraus zu lernen. Und trotz zahlreicher Rückschläge und Misserfolge gab er den Weg Gottes niemals auf und war allezeit dankbar. In Epheser 5,20 lesen wir, dass wir Gott dem Vater allezeit in ALLEN Dingen Dank sagen sollen.
In guten Zeiten ist es einfach, dankbar zu sein.
5.Mose 8,17-19 enthält eine Warnung, die wir beachten sollten. Wenn wir aufhören, dankbar zu sein, dann beginnt unser Herz, sich von Gott zu entfernen. Wenn man etwas Positives zu schätzen weiß, dann ist man froh darüber, dass einem etwas Gutes widerfährt. Aber wahrhaft voll des Dankes zu sein bedeutet, über die Segnungen hinaus auf den Einen zu blicken, der uns segnet. Es bedeutet, wirklich voller Dankbarkeit für ALLE Situationen zu sein, in denen wir uns befinden mögen, da wir wissen, dass Gott uns liebt und will, dass wir ALLES überwinden, damit wir in sein Reich eingehen können.
In Daniel 6,10-11 lesen wir von Daniel, der sich zwar der Gesetze des Landes bewusst war, die ihm seine von Gott gegebene Aufgabe verboten, und der sich dennoch dafür entschied, Gott gehorsam zu sein und ihm zu danken, so wie er es gewohnt war. Nur weil ein von Menschen gemachtes Gesetz etwas Törichtes anordnete, das nicht in Einklang mit dem Gesetz Gottes stand, hielt ihn dies keineswegs davon ab, seiner Gewohnheit gemäß auf richtige Weise zu handeln. Dies zeigt, dass Daniel Gott wahrhaft und aus tiefstem Herzen dankbar war. Er war gewillt, das „Risiko“ auf sich zu nehmen, zu Gott beten und ihm zu danken, weil er dadurch gefestigt wurde und es ihm einen Sinn verlieh.
Wir lesen von den Kindern Israels, die aus Ägypten herausgeführt wurden, und davon, wie sie sich nach unzähligen Wundern, die ihnen zuteilwurden, nicht mehr daran erinnerten oder dafür dankbar waren. Nachdem Kaleb und Josua mit den anderen zehn Spionen zurückgekehrt waren, um dem Volk die wunderbaren Dinge zu zeigen, die sie mitgebracht hatten, überredeten die anderen zehn Männer das gesamte Volk dazu, Gott ungehorsam zu sein und sich zu weigern, ihre Reise in das Gelobte Land fortzusetzen. Sie waren nicht länger dankbar für die Segnungen, sondern stattdessen bereit, nach Ägypten zurückzukehren. Sie waren in ihrer Denkweise festgefahren. Angst ergriff sie. Sie zeigten weder Glauben noch vertrauten sie darauf, dass Gott ihnen das versprochene Land geben würde!
Diese Angst griff um sich wie ein Lauffeuer, bis sie schließlich das gesamte Volk erfasst hatte.
Wir dürfen nicht auf die gleiche Weise handeln, sodass wir alles vergessen und in die Falle der Ängstlichkeit tappen. Dafür besteht wirklich kein Grund. Wir werden mit genau den Situationen und Dingen konfrontiert, mit denen wir konfrontiert werden MÜSSEN, damit wir gemäß Gottes Willen wachsen. Gott ist gewillt, uns zu segnen. Er möchte uns segnen. Er will uns behüten und uns leiten.
Es ist einfach, dankbar zu sein, wenn wir gesegnet werden… aber wie viel mehr noch sollten wir dankbar sein, wenn wir uns in schwierigen Situationen befinden? Wir müssen dahin gelangen, dass wir in der Lage sind, Gott in Allem zu danken; egal, was wir durchmachen—sei es nun gut oder schlecht. Denn wenn wir wirklich an Gott glauben, dann werden wir auch daran glauben, dass er uns zu einem Zweck berufen hat; dass er uns erlaubt, durch Prüfungen zu gehen; und dass er uns ebenso einen Ausweg bieten wird wie die Möglichkeit, Gutes zu tun. Wir müssen ihm wahrhaft aus unserem tiefsten Inneren heraus dankbar sein. Wenn wir standhaft ausharren, dann werden wir mit der Zeit erkennen, dass sowohl Prüfungen als auch Gottes Antworten und Segnungen zu unserem eigenen Besten sind.
Verfasser: Kalon Mitchell