F&A — War der Neandertaler ein Mensch? (Teil 2)

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Im Folgenden wird der zweite Teil der Arbeit wiedergegeben, die Norbert Link 1982 als Student am Ambassador College in Pasadena, Kalifornien, verfasst hat. Diese Arbeit liefert Beweise dafür, dass der Neandertaler in der Tat ein moderner Mensch („Homo Sapiens“) war, und zeigt auf, was hinsichtlich seines vermeintlichen Alters verstanden werden muss.

F: Wer war der Neandertaler?

A: Es mag in der Tat fragwürdig sein, eine bestimmte Unterscheidung zwischen Tieren und Menschen aufgrund einiger Gesichtspunkte zu machen. Die Tatsache, dass der Neandertaler Werkzeuge gebrauchte, kann nicht als Beweis dafür dienen, dass er Mensch war, da wir zum Beispiel wissen, dass Affen Stöcke als Waffen benutzen. Ganz anders würde es jedoch aussehen, wenn man beweisen könnte, dass der Neandertaler eine Religion gehabt hat, dass er an ein Leben nach dem Tod, an etwas Übernatürliches, glaubte. Kein Tier, dem es an dieser bestimmten, nicht-physischen Komponente im Gehirn mangelt, welche der „Geist im Menschen“ genannt wird, ist in der Lage, über sich selbst, über die Zukunft und ein Leben nach dem Tod nachzudenken. Wenn wir beweisen können, dass der Neandertaler eine Religion hatte, dann können wir auch beweisen, dass er sich seiner Existenz völlig bewusst war, dass er den „Geist im Menschen“ hatte, und somit ein Mensch war.

Heute wissen wir, dass die Neandertaler Kannibalen waren. Es kam vor, dass sie sich gegenseitig getötet und gegessen haben. Zum Beispiel wurden 1899 in Krapina [im damaligen Jugoslawien] 20 Neandertaler gefunden. Die Schädel waren zertrümmert, und die Gliedmaßen waren der Länge nach aufgebrochen, so dass das Mark herausgesogen werden konnte. Viele Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Neandertaler aus religiösen Gründen Kannibalen waren. In einigen primitiven Gesellschaften wird auch heute noch geglaubt, man könne Kraft und Tapferkeit gewinnen, indem man das Fleisch eines Feindes isst. Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu bemerken, dass man glaubt, die Neandertaler hätten das Gehirn ihres stärksten Feindes, des Höhlenbärs, gegessen. Einige Funde zeigen, dass die Neandertaler die Öffnung von Schädeln erweitert haben, um das Gehirn herauszuholen — genau in der Art und Weise, wie es Kannibalen heute auch tun.

In Italien haben Arbeiter in einer Höhle einen Neandertalerschädel gefunden, der eine erweiterte Öffnung aufwies, und der von einem ovalen Ring aus Knochen umgeben war. Es ist auch möglich, dass das Essen von Neandertalern mit einer Art Bären-Zeremonie einherging, die im späteren Verlauf beschrieben wird. 1965 wurden in Hortus, Frankreich, die Knochen von etwa 20 Neandertalern gefunden. Die menschlichen Knochen waren mit denen von Tieren vermischt, so als hätten die Bewohner der Höhle beim Essen keinen Unterschied zwischen Menschen- und Tierfleisch gemacht. Über Vaetis im Tamina Tal gibt es eine „Drachenhöhle“, in der eine große Anzahl Knochen von Höhlenbären gefunden wurde. Die Schädel und Knochen wurden in Nischen oder in Felsvorsprünge gelegt. Sie wurden mit Bedacht angeordnet und vorsichtig mit Steinplatten bedeckt. Die Neandertaler hatten die Bären enthauptet und dann die ganzen Köpfe begraben. Manchmal waren Oberschenkelknochen in die Schädel gestoßen worden. Andere Funde wurden in der Nähe von Valden, Schweiz, und in Schlesien gemacht. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Neandertaler feierliche Tänze um die Köpfe von Bären aufführten. Interessanterweise finden solche Bärenzeremonien beziehungsweise Opferrituale auch heute noch bei bestimmten Stämmen in Nordost-Asien statt. Dies sind überzeugende Indizien dafür, dass die Neandertaler aus religiösen Gründen Kannibalen waren. Wenn dem so ist, dann waren sie mit Sicherheit Menschen.

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der es nahezu unmöglich macht, davon auszugehen, dass die Neandertaler Tiere waren. Wissenschaftler stimmen darin überein, dass die Neandertaler ihre Toten beerdigten. Die meisten Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass die Beerdigungen religiös motiviert waren, da den Verstorbenen Werkzeuge aus Stein und manchmal andere Güter beigefügt wurden. Einige Forscher denken, dass diese Werkzeuge dazu dienen sollten, der „Seele“ im Kampf gegen die Bären und andere Probleme im „Jenseits“ zu helfen. Zum Beispiel wurde 1909 das Skelett eines sechzehnjährigen Neandertalers gefunden. Dem Körper waren typische Artefakte beigefügt, was beweist, dass es eine Form von religiöser Bestattung war. Ein Jahr zuvor, 1908, wurde das Neandertalerskelett nahe dem Dorf Chapelle-aux-Saint gefunden. Es lag völlig ausgestreckt auf dem Rücken, während der Kopf nach OSTEN hin gerichtet war (was auf eine Form der Sonnenanbetung hinweisen könnte). Neben ihm lagen Artefakte und Bruchstücke von rotem Ocker. Über den Schädel verteilt, lagen einige Gliederknochen des Bisons, einer von ihnen war noch mit den kleineren Knochen des Fußes und der Zehen verbunden. Daraus könnte man ableiten, dass sich das Fleisch noch an den Knochen befand, als sie dem menschlichen Körper beigefügt wurden. Dies würde bedeuten, dass sie der „Seele“ des Neandertalers als Nahrung dienen sollten. Der gleiche Brauch ist von den alten Ägyptern bekannt.

Diese Entdeckungen zeigen, dass der Neandertaler an eine Art von Leben nach dem Tod glaubte und, da es jemanden geben musste, der ihm sein zukünftiges Leben gewährt, dass er an ein übernatürliches Wesen beziehungsweise mehrere übernatürliche Wesen glaubte. Folglich waren sich die Neandertaler ihrer selbst bewusst, lebten somit auf einer weitaus höheren Ebene als die Tiere, und waren demnach Menschen.

Bibelkundige werden fragen: Wenn der Neandertaler ein Mensch war, wie kann es dann sein, dass er älter als sechstausend Jahre war, wie es die Wissenschaft darlegt, da doch Gott den Menschen erst vor etwa sechstausend Jahren erschaffen hat? Diese wichtige Frage soll jetzt beantwortet werden.

Es stimmt, dass Wissenschaftler festgelegt haben, die Neandertaler seien 40 000 [oder zumindest 30 000] Jahre alt. Aber es ist auch wahr, dass die einzige Methode, die gebraucht wurde, um das Alter zu bestimmen, die C-14-Datierung [die Radiokarbonmethode] ist. Selbst die Borstenkiefer-Baumring-Chronologie, eine weitere Methode, um das Alter von lebenden und toten Organismen zu bestimmen, basiert auf der C-14-Datierung. Also, schauen wir uns diese Methode einmal genauer an, um herauszufinden, wie sie funktioniert, und ob sie exakt ist.

Die C-14-Datierung gründet sich auf einen einfachen Prozess. Kosmische Strahlung bombardiert die obere Atmosphäre mit enormer Energie. Diese Strahlung ruft eine große Zahl von sich schnell bewegenden Neutronen hervor, welche mit Stickstoff-Atomen in der Atmosphäre zusammenstoßen. Der Großteil dieser Atome wird in einem chemischen Vorgang zu Kohlenstoff-14 (C-14) umgewandelt. Dieser Kohlenstoff-14 verbindet sich mit Sauerstoff—wie auch normaler Kohlenstoff—und produziert Kohlenstoffdioxid, der sich in der Atmosphäre verbreitet. Dieser Kohlenstoffdioxid enthält radioaktives Kohlenstoff-14—welcher einen geringen Anteil im Kohlenstoffdioxid ausmacht, der den Pflanzen zur Fotosynthese zur Verfügung steht. Wenn die Pflanzen Kohlenstoffdioxid zur Fotosynthese benötigen, nehmen sie automatisch dieses Kohlenstoff-14 auf. Hiernach werden diese Pflanzen von Tieren und Menschen verspeist, sodass auch ihre Körper Kohlenstoff-14 aufnehmen. Nach dem Tod jedoch nimmt ein Organismus keinen Kohlenstoff-14 mehr auf. Stattdessen beginnt die Menge, die sich bis zum Tod im Körper angesammelt hat, zu verfallen.

Laut einiger Experten verfällt die Hälfte des Kohlenstoff-14 alle 5730 Jahre zu Stickstoff-14, während andere davon ausgehen, dass dieser Vorgang alle 5745 plus/minus 50 Jahre stattfindet. Während der nächsten 5730 Jahre (oder 5745 plus/minus 50 Jahre) verfällt die Hälfte des restlichen Kohlenstoff-14—nur ein Viertel der ursprünglichen Menge bleibt übrig—und dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis der gesamte Kohlenstoff-14 verfallen ist. Dementsprechend wird Wissenschaftlern heute zugetraut, sie seien in der Lage, durch das Messen des verbleibenden Kohlenstoff-14 in einem toten Organismus seinen Todeszeitpunkt zu bestimmen.

Als Dr. Libby diese Methode in den späten 1940er Jahren entwickelte, führte er Experimente durch, um die gegenwärtige Produktionsrate von Kohlenstoff-14 (C-14) festzustellen. Er berechnete erst die gegenwärtige durchschnittliche Produktionsrate von ungebundenen Neutronen in der äußeren Atmosphäre, dann die Produktionsrate von Kohlenstoff-14. Danach legte er die durchschnittliche Verfallsrate von Kohlenstoff-14 in modernen lebenden Organismen fest. Schließlich bestimmte er die gesamte Menge von Kohlenstoff-14 im Bereich der Erdatmosphäre. An diesem Punkt stellte er die folgende These auf: Wenn die Produktionsrate von Kohlenstoff-14 über die letzten Jahrtausende konstant geblieben ist, dann hätte die Menge von Kohlenstoff-14 auf der Erde einen konstanten Wert angenommen, da ein Zustand erreicht worden wäre, in dem der Anteil der Entstehung von Kohlenstoff-14 gleich geworden wäre mit dem Anteil von dessen Verfall. Natürlich wurde dies nie bewiesen.

Nun werden wir sehen, ob diese Methode akkurat ist, obwohl es an Beweisen für die Grundannahme mangelt. Es ist klar, dass die Datierung nicht korrekt sein würde, wenn es eine Veränderung in der Produktionsrate von Kohlenstoff-14 gegeben hätte—zum Beispiel eine Veränderung, die durch universale (galaktische) Katastrophen hervorgerufen wurde. In der Tat gab es zumindest zwei weltweite Katastrophen. Die erste Katastrophe geschah, als Satan gegen Gott rebellierte (Jesaja 14,12-14); diese gigantische Schlacht zerstörte die Himmel und die Erde (1.Mose 1,2) und mit ihnen, zum Beispiel, die Dinosaurier. Die zweite universale Katastrophe war die gewaltige Flut zu Zeiten des Noah. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die gigantische Schlacht zwischen Geistwesen, die zu einer Verwüstung von vielen Planetenoberflächen geführt hat, die Produktionsrate von Radiokarbon (C-14) verändern könnte. Aber, wie kann eine Sintflut diese Produktionsrate beeinträchtigen?

Viele Wissenschaftler glauben heute, dass die Erde einmal von einem Schild aus Wasserdampf umgeben war. Auch die Bibel enthält bestimmte Anhaltspunkte, die diese Annahme stützen. In 1.Mose 1,6-7 wird erwähnt, dass Gott, als er die Oberfläche der Erde erneuerte (Psalm 104,30), „das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung“ „schied“ (Schlachter-Bibel). Und bezüglich der Flut heißt es in der Bibel: „…an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf“ (1.Mose 7,11). Dieser Schild aus Wasserdampf schützte die obere Atmosphäre vor dem Bombardement der intensiven kosmischen Strahlung. Dies änderte sich jedoch, als dieser Schild zur Zeit der Sintflut verschwand. Aber das geschah erst vor rund 4000 Jahren, was bedeutet, dass der enorme Anteil von Radiokarbon, der für das Erreichen eines Gleichgewichtes erforderlich ist, nicht erreicht wurde, und dass der tatsächliche Anteil von Radioaktivität in lebender Materie viel geringer ist als die Produktionsrate, die aufgrund der Neutronenintensität berechnet wurde.

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der zeigt, dass die Radiokarbon-Methode nicht exakt ist. Die Methode setzt voraus, dass jeder Organismus die gleiche Menge an Kohlenstoff-14 aufnimmt, unabhängig von dem Umfeld, in dem der Organismus lebt beziehungsweise gelebt hat. Professor Melvin A. Cook [1968 Nitro-Nobel Goldmedaillen-Gewinner] hat jedoch gezeigt, dass diese Annahme falsch ist. Er hat ausdrücklich gesagt:

„In lebenden Weichtieren findet man manchmal so überaus wenig C-14, dass man annehmen müsste, sie seien schon 3000 Jahre tot. Das ist zurückzuführen auf den Ionenaustausch von Karbonaten in Salzwasser mit alten Kalzit- und Dolomitsedimenten. Diese Weichtiere sind von alten kohlensauren Salzen umgeben, und da kommt es vor, dass sie während ihres Lebenszyklus diese Karbonate, die kein C-14 enthalten, assimilieren. Auch das Gegenteil—eine zu niedrige Datierung—kann auf Ionenaustausch von Karbonaten zurückgehen, nämlich wenn dieser in Süßwasserseen erfolgte, die dann hochgradig alkalisch wurden und infolgedessen dazu neigten, Kohlendioxid aus der Luft zu absorbieren, um neue Kalzite und Dolomite zu bilden.“

Somit kann die Genauigkeit der einzigen Methode, die verwendet wurde, um das Alter des Neandertalers zu bestimmen, die C-14-Methode, nicht bewiesen werden. Demnach existiert kein Beweis dafür, dass der Neandertaler älter als 6000 Jahre ist.

Damit ergibt sich, dass der Neandertaler kein Tier war. Es mag richtig sein, dass er kein Repräsentant einer Hochkultur war; höchstwahrscheinlich ist genau das Gegenteil der Fall, und er war ein degenerierter Vertreter des Menschen, wie ein unbekannter deutscher Anatom vermutete, der über den Neandertaler schrieb, dass er „einer dieser Wilden gewesen sein könnte, halb-verrückt, halb-schwachsinnig, grausam und stark, die man mehr oder weniger in den Peripherien von barbarischen Stämmen findet.“ Was auch immer der Neandertaler war, eines ist sicher: Er war eindeutig ein Mensch.

Auch wenn diese Arbeit 1982 geschrieben wurde, und auch wenn neue Entdeckungen über den Neandertaler gemacht wurden, so sind Prämisse und Kern dieser Arbeit auch heute noch äußerst relevant und akkurat: Gott erschuf den Menschen vor rund 6000 Jahren, und der Neandertaler war ein Mensch. Wissenschaftler liegen falsch mit der Annahme, dass der moderne Mensch—den Neandertaler mit eingeschlossen—älter als 6000 Jahre ist. Der Mensch hat sich auch nicht entwickelt. Vielmehr wurde er von Gott von einem Augenblick auf den anderen erschaffen. Das Konzept einer „menschlichen Evolution“ ist sogar von Wissenschaftlern widerlegt worden. Für weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „EVOLUTION — ein MÄRCHEN für Erwachsene?“

(Die Reihe wird fortgesetzt)

Verfasser: Norbert Link