Wie können junge Menschen… das Leben meistern?

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Einführung

Diese Broschüre wurde für alle unsere Leser geschrieben, mit besonderem Augenmerk auf die Eltern und ihre Kinder. Wir sprechen Probleme an, mit denen heutzutage vor allem junge Menschen konfrontiert sind, um ihre Eltern dabei zu unterstützen, den Kindern bei der Bewältigung dieser Probleme behilflich zu sein. In dieser bösen Welt ist es notwendig, dass Eltern ihren Kindern die Werte Gottes lehren, so wie sie in der Bibel niedergeschrieben sind. Aber wie kann die Bibel für junge Menschen attraktiv werden, und wie kann das Bibelstudium zu einer Freude werden, anstatt „langweilig“ und „lästig“ zu sein?

Den Eltern kommt eine zentrale und entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, ihren Kindern die Bibel nahe zu bringen. Daher möchten wir in dieser Broschüre den Eltern Vorschläge unterbreiten, wie sie diese wichtige Aufgabe erfüllen können, ihren Kindern Gottes Lebensweise zu vermitteln.

Gleichzeitig betonen wir, dass die jungen Menschen letztlich für sich selbst entscheiden müssen, ob sie gewillt sind, Gott zu folgen. Sie müssen ihre eigene Überzeugung entwickeln. Eltern können und sollen helfen, ihre Kinder zu führen und anzuleiten, aber die Wahl, Gottes Weg zu gehen, muss in der Verantwortung der jungen Menschen liegen, weil sie selbst davon überzeugt sein müssen, dass es der richtige Weg ist.

Die Bibel ist angefüllt mit Hinweisen, Ratschlägen und Orientierungshilfen für so viele Lebensbereiche, und Kinder und Jugendliche werden keineswegs ausgeschlossen oder gar übersehen. Das Gegenteil ist der Fall. Aus diesem Grund haben wir weite Teile dieser Broschüre Fragen gewidmet, die sich mit Gruppendruck, Sticheleien und Mobbing, aber auch mit Selbstverteidigung, geeigneter Musik, Sport und angemessener Kleidung befassen. Auch Themenbereiche wie sexuelles Verhalten, Tätowierungen und der Gebrauch von Drogen und Alkohol werden nicht außer Acht gelassen. 

Wir beantworten die Frage, wie junge Menschen das Leben meistern und Hoffnung für die Zukunft haben können; wie sie Satan den Teufel besiegen können und müssen; und warum sie selbst zu der Überzeugung kommen müssen, dass die Bibel Gottes Wort ist und in allem Recht hat. Wir besprechen auch die biblische Lehre, dass unsere Kinder „geheiligt“ und „heilig“ sind, und zeigen auf, was damit gemeint ist und welche praktische Bedeutung es für ihr Leben hat.

Und es gibt noch so viel mehr.

Wir hoffen, dass Eltern diese Broschüre GEMEINSAM MIT ihren Kindern und Teenagern lesen und sich die Zeit nehmen, um eventuell aufkommende Fragen zu beantworten. In der Tat könnten sich anregende Gespräche zwischen Eltern und Kindern ergeben. UND falls die Kinder zu jung sind, um diese Broschüre selbst zu lesen, dann sollten die Eltern sie ihnen vorlesen und erklären. Je nach Alter der Kinder können die Eltern den Inhalt einiger Kapitel dieser Broschüre auch einfach mit ihren eigenen Worten erklären.

Eines der Ziele dieser Broschüre ist, unseren Teil von Gottes endzeitlichem Auftrag an seine Kirche zu erfüllen, nämlich „das Herz der Väter [und Mütter]… zu den Söhnen [und Töchtern] [zu bekehren] und das Herz der Söhne [und Töchter] zu ihren Vätern [und Müttern]“ (Maleachi 3,24). Die Hoffnung für Alle schreibt: „…Eltern und Kinder wieder miteinander [zu] versöhnen…“

Sie werden feststellen, dass sich die Zwischenüberschriften im Text ausschließlich an junge Menschen richten. Auch wenn der Text selbst Grundsätze, Ratschläge, Vorschläge und Anweisungen für uns alle enthält, einschließlich Eltern und Kinder, so richtet sich der Fokus dieser Broschüre doch im Wesentlichen auf EUCH, die jungen Menschen—in der Hoffnung, dass Ihr Euch durch die Lektüre angesprochen fühlt und ermutigt und überzeugt werdet, und Euch an das haltet, was in dieser Broschüre geschrieben steht.

Wann solltest DU damit beginnen, Dich ernsthaft mit den auf der Bibel basierenden Prinzipien und Lehren zu beschäftigen, die in dieser Broschüre enthalten sind? Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, damit anzufangen, als jetzt!

Kapitel 1

Wie können junge Menschen Hoffnung für die Zukunft haben?

Wenn es um die unmittelbare Zukunft geht, kann es schon mal düster aussehen. Vor allem, wenn man sie mit den Augen eines jungen Menschen betrachtet, der zu einem Christen heranwächst. Wie kann ein junger Mensch angesichts all dessen, was derzeit in der Welt geschieht, Hoffnung für seine Zukunft haben? Lohnt es sich überhaupt, erwachsen zu werden und zu versuchen, in diesem Leben etwas zu erreichen? 

Die Definition von Hoffnung lautet: „…auf etwas oder jemanden vertrauen, darauf warten, danach Ausschau halten oder sich etwas oder jemanden wünschen; oder in der Zukunft etwas Vorteilhaftes erwarten.“ Die Hoffnung mit den Augen eines jungen Menschen zu betrachten, ist gar nicht so einfach. Sie ist jedoch etwas, das erlernt werden und wachsen muss. Gott wird das Leben der Jugendlichen beschützen und mitgestalten, indem er ihnen Hoffnung und Ermutigung für ihr ganzes Leben gibt.

Wenn wir jung sind, dann kann es schwer sein, auf die Zukunft zu sehen. Alles scheint im „Hier und Jetzt“ stattzufinden. In einem Zeitalter der sofortigen Befriedigung ist es schwierig, die Saat für die Zukunft zu pflanzen. Aber diese prägenden Jahre als junger Mensch sind sehr wichtig.

Das Buch der Sprüche ist sehr aufschlussreich und vermittelt jungen Menschen nützliches Wissen, nach dem sie ihr Leben gestalten können. Eines der besten Dinge, die man als junger Mensch tun kann, ist zu lernen, wie man Wissen und Verständnis anwendet. Viele junge Menschen in der heutigen Welt wachsen ohne göttliches Wissen auf, was zum Zusammenbruch und zur Zerstörung der Gesellschaft führt.

In Sprüche 20,11 heißt es: „Schon einen Knaben erkennt man an seinem Tun, ob er lauter und redlich werden will.“ Die Hoffnung für Alle schreibt: „ob [er] ehrlich und zuverlässig ist“, und die Gute Nachricht 2018 schreibt: „ob er Charakter hat.“ Heutzutage machen sich die meisten Kinder weder Gedanken darüber, was richtig ist, noch kümmern sie sich darum; oder aber wir stellen fest, dass die meisten das tun, was sie selbst als gut empfinden. Die Gesellschaft und die sozialen Medien sättigen den Verstand junger Kinder kontinuierlich mit Gedanken der Gleichstellung und der Geschlechtsneutralität im Sinne einer „Sei so, wie Du dich fühlst“-Mentalität.

Obwohl es die Pflicht der Eltern ist, ihren Kindern den Unterschied zwischen richtig und falsch zu vermitteln und sie zu ermutigen, das Richtige zu tun, gibt es noch weitaus mehr zu sagen.

Ehre Deine Eltern

Eines der wichtigsten Dinge, die es zu verstehen gilt, ist die Tatsache, dass Gott die Eltern aus einem bestimmten Grund in das Leben junger Menschen gestellt hat. Unmittelbar nach den ersten vier Geboten, die sich direkt auf Gott beziehen, folgt das fünfte Gebot, das besagt, dass wir unsere Eltern ehren sollen. Es ist das erste der Zehn Gebote, das mit einer Belohnung verknüpft ist. Wenn wir unsere Eltern ehren, so sagt Gott, dann werden wir ein langes Leben haben.

Wie ehrst Du als Kind Deine Eltern? Hörst Du auf das, was sie Dir sagen? Respektierst Du ihre Wünsche? Kommunizierst Du in angemessener Weise mit ihnen und gibst keine Widerworte? Die Liste der Fragen könnte endlos fortgesetzt werden, aber die Idee ist eigentlich ganz einfach: Was tust Du, um Respekt und Ehre zu zeigen?

Um auf die Belohnung zurückzukommen, es geht hier um das Versprechen eines langen Lebens: Dieses Gebot richtet sich an die Kinder von heute! Ein langes Leben wird ihnen zuteil, wenn sie bereit sind, Gott zu gehorchen. Seine Gebote beinhalten eingebaute Belohnungen. Das ist schon erstaunlich!

Gott gibt uns Hoffnung für unsere Zukunft – auch für die Zukunft der jungen Menschen!

Nutze Deine Talente

Es ist nicht verkehrt, sich Gedanken darüber zu machen, was man in der Zukunft tun möchte. Gott verleiht jedem Menschen verschiedene Gaben in Form von Talenten (Römer 12,6) – etwas, das er gut kann. Manche Menschen sind gut in Mathematik. Andere sind vielleicht musikalisch oder künstlerisch begabt. Nicht jeder ist in der Lage, die gleichen Aufgaben zu meistern.

Wenn Du als junger Mensch heranwächst, dann beginnen Deine Talente und Begabungen zu reifen. Im weiteren Verlauf Deines Lebens wird das von entscheidender Bedeutung sein. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Du Gott in diese Angelegenheiten einbeziehst und ihn bittest, Dir den richtigen Weg zu zeigen. In der Bibel lesen wir von einigen Personen, die so handelten, und Gott geleitete sie durch ihr Leben (darunter Samuel, Daniel und seine Freunde, Jeremia und Jesus Christus). Sogar Christus wuchs auf und erlernte als junger Mensch den Beruf eines Zimmermanns.

In unserer kostenlosen Broschüre „Kennen Sie den Jesus der Bibel?“ heißt es in Kapitel 9, dass Christus ein Zimmermann oder Architekt war. Er hat diese Fähigkeit nicht automatisch und zufällig erworben. Er musste viel von seinem Stiefvater Josef lernen, und er arbeitete in diesem Beruf, bis er seine öffentliche Predigerschaft begann. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen, wenn man erwachsen wird. Wenn es einen Beruf gibt, der Dich interessiert, dann musst Du Zeit und Mühe investieren und Dir die Fähigkeiten aneignen, die Du brauchst, um diesen Beruf zu erlernen.

Eine Vielzahl von jungen Menschen fühlt sich heute verloren und unsicher. Sie haben Angst vor all der Ungewissheit und brauchen dringend eine Orientierung. Man kann nur allzu leicht in diese Kategorie verfallen. Aber das ist nicht die Art von Haltung, die Gott von jungen Menschen (oder von jedem anderen) erwartet. In 2.Timotheus 1,7 steht genau das Gegenteil: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Als der Verfasser dieses Kapitels aufwuchs, hörte er von einigen Predigern Botschaften über das Ende der Welt und wie nahe es gekommen war, und er erinnert sich, dass er mitbekam, wie die Erwachsenen um ihn herum voller Angst waren. Er erinnert sich daran, wie er heranwuchs und kein Ziel hatte und sich fragte, was er tun sollte. Würde Christus wiederkommen, bevor er die Chance hatte, erwachsen zu werden? Würde die Welt bald untergehen? Welchen Sinn hatten die Schule, die Ausbildung und die Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung?

Mache Pläne für Dein Leben und lerne

Nun, viele Jahre später schaut er zurück und stellt fest, dass dies die falsche Einstellung war. Seit dieser Zeit hat er von Predigern der Kirche des Ewigen Gottes gehört, dass wir so leben müssen, als hätten wir ein ganzes Leben vor uns, und dennoch jederzeit auf die Wiederkunft Christi vorbereitet sein müssen, und das zu Recht. Als junger Mensch bedeutet das, Pläne für die Zukunft zu machen und sich Zeit für das Lernen zu nehmen, und neugierig zu sein, wie die Welt funktioniert, indem man Fragen stellt. Du musst die Hoffnung haben, dass Du als junger Mensch die Ziele und Aufgaben, die Du Dir vornimmst, auch erreichen wirst. Gleichzeitig darfst Du Dich aber nicht auf unvernünftiges und gottloses Verhalten einlassen.

Die ersten Jünger versuchten gelegentlich, Kinder daran zu hindern, sich Christus zu nähern, und Christus wies sie zurecht und ließ die kleinen Kinder zu ihm kommen. In Markus 10,14-15 steht geschrieben: „Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Es ist die Haltung der Kinder, über die Christus hier sprach – die Haltung der Demut und Lernfähigkeit und der Bereitschaft, Erwachsenen zuzuhören und Respekt entgegenzubringen.

Beziehe Gott mit in Dein Leben ein

Gott sagt deutlich, dass er uns und unsere Kinder, die in diesem Leben berufen und geheiligt werden, schon lange vor unserer und ihrer Geburt kannte (Psalm 139,15-16). Wir werden die Bedeutung unserer „Heiligung“ später in dieser Broschüre erklären. Gottes Plan für jeden einzelnen Menschen hat seine Zeit und seinen Ort. Diejenigen, deren Eltern heute als Christen berufen sind, gehören zu einer besonderen Gruppe von Menschen. Gott wird mit diesen jungen Menschen ganz bestimmt arbeiten und sie ermutigen; er wird ihnen die Hilfe zukommen lassen, die sie brauchen, und ihr Leben lenken, solange sie sich auf ihn verlassen, ihn achten und eine richtige Beziehung zu ihm aufbauen.

Als junger Mensch beginnt die Hoffnung für Deine Zukunft genau jetzt. Sie beginnt, sobald Du Dich dafür entscheidest, Gottes Wege kennenzulernen – sobald Du anfängst, Gott in Deine Gedanken und Deine Gebete mit einzubeziehen. Uns wird gesagt, dass Gott diejenigen belohnt, die ihn sorgfältig und fleißig suchen (Hebräer 11,6; New King James Bible). Bereits in jungen Jahren kann damit begonnen werden, den Glauben an Gott aufzubauen. Bekehrte Eltern haben Wunder erlebt, die Gott an ihren Kindern getan hat. Gott wacht ständig über sie, und sie wissen auch, dass er sie bisher schon viele Male beschützt hat. 

Psalm 108,14 sagt uns: „Mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen“ (Schlachterbibel). Mit Gottes Hilfe werden wir mächtige Dinge tun. Für Kinder kann es manchmal schwierig sein, Situationen zu meistern, in denen sie nicht wissen, was sie tun, sagen oder denken sollen. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um eine große Prüfung, eine Herausforderung oder einen Test für ihre Überzeugung handelt. Was immer es sein mag, wenn Du Dich mit Deinem Anliegen oder Deiner Herausforderung an Gott wendest und ihn um Hilfe, Verständnis oder Führung bittest, dann verspricht er, dass er eine Lösung schaffen oder eine Tür öffnen wird, an die Du selbst niemals gedacht hättest.

Die Bibel ist angefüllt mit Versen, die uns zeigen, dass wir uns an Gott wenden und Antworten erwarten können, wenn wir überfordert sind.

Der Apostel Paulus wurde ermutigt, in Römer 8,31 folgendes zu schreiben: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ (neue Lutherbibel 2009). Paulus war in seinem Leben unglaublichen Herausforderungen ausgesetzt, und wenn gerade er so etwas zu uns sagt, dann sollten wir uns ermutigt fühlen.

Eines der interessantesten Aspekte über Gott ist sein Wunsch, dass wir seinen Lebensweg ausprobieren. Er sagt uns, dass wir sorgfältig den Zehnten geben (das bedeutet zehn Prozent unseres Einkommens) und dann beobachten sollen, wie er Türen für uns öffnet und uns Segen schenkt. Die Entscheidung, dies zu tun, überlässt Gott jedem einzelnen von uns.

Denke an Deine Zukunft

Die Zukunft von Gottes Reich liegt vor uns. Gott sagt, dass er unsere Kinder beschützen und bewahren wird. Sie werden dann im Millennium leben und weiterhin lernen, wie man rechtschaffen lebt. Wir wissen nicht bis ins kleinste Detail, wie die Zukunft im Millennium aussehen wird, aber vieles ist uns offenbart worden (vergleiche hierzu unsere kostenlose Broschüre „Die biblische Prophezeiung – von nun an bis in Ewigkeit!“). Wir können sicher sein, dass es Frieden geben wird und keine Kriege mehr [mit zwei bemerkenswerten Ausnahmen zu Anfang und zu Ende des Millenniums], und dass es eine Menge Arbeit geben wird. Die Fähigkeiten und Erfahrungen, welche die Kinder heute sammeln, werden für ihre Zukunft von großem Nutzen sein. Nach all den Zerstörungen, die der Wiederkunft Christi vorausgegangen sein werden, wird es im Millennium viele Gelegenheiten geben, bei der Erneuerung der Erde mitzuhelfen und zu lernen, wie man Dinge besser machen kann.

Bei all dem sollten wir nicht vergessen, dass Gott derjenige ist, der die Kontrolle hat. Er sagt uns in Jeremia 29,11: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (revidierte Lutherbibel 2017). Eine Zukunft und eine Hoffnung, die unseren jungen Menschen gehören, die lernen, sich ein Leben lang auf Gott zu verlassen und sich auf ihn zu stützen.

Kapitel 2

Wie können junge Menschen mit Gruppendruck umgehen?

Gruppendruck ist eine gewaltige Herausforderung, der fast alle jungen Menschen irgendwann in ihrem Leben ausgesetzt sind – besonders diejenigen, die auf dem Weg sind, wahre Christen zu werden. Auch Erwachsene müssen sich mit Gruppendruck auseinandersetzen. Das grundlegende Problem ist, dass Menschen dazugehören wollen. Sie wollen, dass andere sie mögen, und sind manchmal bereit, ihre Überzeugung zu ändern, um die Zustimmung der Menschen um sie herum zu gewinnen.

Die Bibel liefert uns sehr gute Hinweise auf Gruppenzwang oder besser Gruppendruck, und sie bietet uns anschauliche Beispiele dafür, wie man damit umgehen kann.

Um mit Gruppendruck umzugehen und ihm entgegenzuwirken, muss man sich seiner eigenen Überzeugungen bewusst sein und dementsprechend handeln. Anzumerken ist, dass Gruppendruck nicht notwendigerweise schlecht ist, und es kann nützlich sein, sowohl mit positivem als auch negativem Gruppendruck konfrontiert zu werden, um zu lernen, wie man mit beiden Arten umgeht.

Gruppendruck oder auch Gruppenzwang begegnet einem bereits im frühen Teenageralter, wenn man versucht, die Welt besser zu verstehen, und damit beginnt, mehr Erfahrungen zu sammeln und unabhängiger von den Eltern zu werden. Und er setzt sich im Laufe des Lebens in unterschiedlichem Maße fort.

Gruppendruck an sich ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Gruppendruck kann entweder positiv oder negativ sein. Es gibt einen Trainer für Jugendliche, dem der Autor dieses Kapitels auf Instagram folgt. Dieser Trainer postet immer wieder, dass eine der wichtigsten Aufgaben für Jugendliche darin besteht, den eigenen Freundeskreis sorgfältig auszuwählen, da dieser einen direkten Effekt auf die Art der Aktivitäten hat, zu denen jeder Einzelne oder die Gruppe beeinflusst wird.

Das Umfeld, das Du wählst

Negativer Gruppendruck kann durch die Art von Menschen entstehen, mit denen man zusammen ist.

Zwei Zitate kommen mir in diesem Zusammenhang in den Sinn.

„Umgib Dich mit Menschen von hoher Qualität, denn es ist besser, allein zu sein als in schlechter Gesellschaft“ (Booker T. Washington).

Und ein sehr berühmter Spruch, dessen Ursprung unbekannt ist, lautet: „Du wirst so werden, wie die 5 Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst. Wähle weise.“

Wenn es darum geht, auszuwählen, mit wem wir Freundschaften schließen, dann ist es wichtig, auf die Qualitäten zu achten, die jemand mitbringt. Menschen mit guter Gesinnung motivieren uns, ebenfalls Gutes zu tun und besser zu werden. Eine schlechte Freundschaft führt dazu, dass man in Bereiche abgleitet, die nicht vorteilhaft sind.

Wähle Dir gute Freunde aus

Hier ist eine kurze Liste von Bibelstellen, die über gute Freundschaften und deren Vorteile sprechen:

„Wer Gott gehorcht, sucht sich die richtigen Freunde; wer Gott missachtet, läuft in die Irre“ (Sprüche 12,26; Hoffnung für Alle).

„Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden“ (Sprüche 27,12).

„Wer mit den Weisen umgeht, wird weise; wer aber der Narren Freund ist, wird Unglück erleben“ (Sprüche 13,20; neue Lutherbibel 2009).

„Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren“ (Sprüche 17,17).

„Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein echter Freund steht mehr zu dir als ein Bruder“ (Sprüche 18,24; Hoffnung für Alle).

„Die Schläge des Freundes meinen es gut; aber die Küsse des Hassers sind trügerisch… Das Herz freut sich an Salbe und Räucherwerk, und süß ist der Freund, der wohlgemeinten Rat gibt“ (Sprüche 27,6.9).

„Darum ermahnt euch untereinander, und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut“ (1.Thessalonicher 5,11).

Halte Dich von schlechten „Freunden“ fern

Die Bibel gibt uns auch Ratschläge, welche Art von „Freunden“ wir meiden sollten, damit wir uns nicht mit negativem Gruppendruck auseinandersetzen müssen:

„Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten“ (1.Korinther 15,33).

„Ein verbrecherischer Mensch stiftet seinen Freund zu Verbrechen an und führt ihn auf einen todbringenden Weg“ (Sprüche 16,29; Gute Nachricht 2018).

„Geselle dich nicht zum Zornigen und halt dich nicht zu einem wütenden Mann; du könntest auf seinen Weg geraten und dich selbst zu Fall bringen“ (Sprüche 22,24-25).

„Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen…“ (Psalm 1,1).

„Ich sitze nicht bei heillosen Leuten und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen. Ich hasse die Versammlung der Boshaften und sitze nicht bei den Gottlosen“ (Psalm 26,4-5).

Tritt für das ein, was richtig ist

Wenn wir darüber nachdenken, mit wem wir uns anfreunden, dann sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass es Zeiten geben kann, in denen wir uns gegen unsere Freunde behaupten müssen, um weiterhin das Richtige zu tun. Es mag der Zeitpunkt kommen, an dem wir uns von Menschen distanzieren oder trennen müssen, die wir einmal als Freunde bezeichnet haben, weil wir einen anderen Weg einschlagen wollen.

Es kann schwierig sein, sich von einer Gruppe von Freunden zu trennen; man könnte uns beschimpfen und sich über uns lustig machen, oder schlimmer noch, man könnte versuchen, uns zu verleumden oder uns Steine in den Weg zu legen.

Drei Geschichten über Daniel für Dich

Als Daniel und seine Freunde jung waren, wurden sie aufgefordert, etwas zu essen, das anscheinend unreine Speisen enthielt (Unreine Speisen sind nicht dafür bestimmt, von Menschen verzehrt zu werden. Eine Liste der unreinen Speisen findet sich zum Beispiel in 3.Mose 11). Sie waren fest entschlossen, dies nicht zu tun, da sie ihrer Überzeugung folgen wollten. Sie mussten ihre Vorsteher bitten, ihnen eine Erprobungsfrist einzuräumen – sie würden die unreinen Speisen nicht essen, während alle anderen es taten. Nach Ablauf der Frist wurde festgestellt, dass sie gesünder waren als alle anderen.

Diese Geschichte lesen wir in Daniel 1,8-16. Daniel „nahm sich in seinem Herzen vor“, die unreinen Speisen nicht zu essen. Er verstand die Situation und entschied sich in seinem Herzen, auf der Grundlage seines Wissens darüber, was richtig und was falsch ist, und beschloss, das Richtige zu tun. Dann ließ sich Daniel nicht mehr in seiner Entscheidung umstimmen. Dem negativen Druck von Gleichaltrigen oder sogar der Regierung nicht nachzugeben, ist ein Zeichen für die richtige Einstellung.

Später im Buch Daniel sehen wir erneut, dass negativer Druck von Gleichaltrigen und der Regierung im Spiel ist. Diesmal wurden Daniels Freunde von Leuten „verraten“, die eigentlich zu ihnen halten sollten. Es ging um den König von Babylon und seinen Wunsch, von allen Menschen angebetet zu werden. Daniels drei Freunde wussten es besser und beschlossen, dies nicht zu tun. Sie verstanden, dass sie nur Gott allein anbeten und das erste Gebot befolgen mussten, das besagt, dass wir keine anderen „Götter“ vor oder neben dem wahren Gott haben sollen.

Die Geschichte zeigt, dass sie die Überzeugung hatten, für das einzutreten, woran sie glaubten, auch wenn dies ihren Tod zur Folge gehabt hätte. Diese Art von Glauben war das Ergebnis konsequenten Handelns während ihres gesamten Lebens.

Im weiteren Verlauf des Buches Daniel, in Kapitel 6, erfahren wir, dass die Menschen auf Daniel aufmerksam wurden, als er betete. Sie waren eifersüchtig auf Daniel. Sie versuchten, ihn in eine Falle zu locken, indem sie erneut die Macht des Königs einsetzten. Sie haben den König überlistet, der aufgrund seines eigenen Gesetzes dazu genötigt war, Daniel in eine Höhle mit wilden Löwen zu werfen, weil das Beten zu Gott unter Strafe verboten war. Doch Daniel wich niemals von Gott ab, hörte niemals auf zu tun, was er als richtig erkannte, und gab dem Druck von außen niemals nach. Und im Gegenzug gewährte Gott ihm seinen machtvollen Schutz vor den Löwen in der Höhle.

Diese drei Geschichten verdeutlichen die Macht von negativem Gruppendruck durch Gleichaltrige oder äußere Kräfte, und wie das Böse gegen Gottes Volk eingesetzt werden kann – auch gegen junge Menschen. Noch wichtiger ist allerdings, dass die Geschichten uns zeigen, dass Gott derjenige ist, der die Kontrolle hat und die Situationen kennt, in denen wir uns befinden. Wenn wir Gott in unsere Entscheidungen einbeziehen und ihm zeigen, dass wir bereit sind, für das einzustehen, was richtig ist, anstatt uns dem Druck zu beugen, zu tun, was andere für richtig oder „cool“ halten, dann wird er uns einen Ausweg zeigen. Er wird uns die Kraft und die Stärke geben, die wir brauchen.

Bitte Gott um gute Freunde

Wenn wir noch einen Schritt weiter gehen, dann könnten wir sogar zu Gott beten und ihn bitten, uns gute und hilfreiche Freundschaften zu schenken. Die Gewissheit, dass wir zu Gott kommen und ihn im Glauben um solche Dinge bitten können, ist kraftvoll und sollte uns Mut machen.

Positiver Gruppendruck bedeutet, dass ein positiver Einfluss auf das Leben der Menschen besteht. Von Christen wird gesagt, dass sie „das Licht der Welt“ sein sollen (Matthäus 5,14-16) – das bedeutet, dass wir diejenigen sein sollen, die hervorstechen. Auch Kinder, Teenager und junge Erwachsene können ein Licht sein. Für junge (und alte) Menschen, die zu „Ihresgleichen“ dazugehören wollen, kann dies jedoch sehr schwierig sein. Unter „Ihresgleichen“ versteht man oftmals Freundeskreise, aber man könnte damit eigentlich alle bezeichnen, die einen ähnlichen Status haben, wie beispielsweise eine Altersgruppe oder ein bestimmtes Merkmal, das sie verbindet.

Positiver Gruppendruck entsteht dann, wenn wir uns Gruppen anschließen, in deren Gesellschaft wir dazu motiviert werden, sinnvolle Dinge anzustreben. Das können gute schulische Leistungen sein, die Fähigkeit, anderen Mut zu machen, sowie eine gute Arbeitsmoral entwickeln, freundlich zu anderen sein, schlechten Beispielen nicht folgen, gemeinschaftlich guten, unbelasteten Spaß haben, die Gesellschaft anderer genießen oder interessante Hobbys finden und ausüben. Denkt daran, dass das Verhalten anderer Menschen sehr großen Einfluss auf einen selbst haben kann. Wenn man mit Integrität und Selbstvertrauen auf gute Art und Weise handelt, dann werden andere das mitbekommen und es uns nachmachen.

In Philipper 4,8 lesen wir: „Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen“ (Hoffnung für Alle).

Um negativen Gruppendruck zu finden, muss man nicht lange suchen. Sich in den Fallstricken des negativen Gruppendrucks zu verfangen, ist allzu leicht. Es wird immer schwieriger, gegen den Strom der heutigen Gesellschaft anzuschwimmen und das Gute zu bewahren.

Erkenne negativen Gruppendruck

Negativer Gruppendruck kann viele Dinge beinhalten, wie etwa unanständige Sprache, Gottes Namen missbrauchen, einschließlich mit Ausdrücken wie „Oh mein Gott“, „Meine Güte“, „Ach Du lieber Gott“, „Oh je“ (kurz für: „Oh Jesus“) aber auch fluchen und schimpfen sowie lügen und betrügen. Außerdem auch das Beleidigen von Menschen, Mobbing, Belästigung, die fiese und grausame Nutzung sozialer Medien, unangemessene und falsche Aktivitäten, rauchen, Drogen, übermäßiger Alkoholkonsum, Unzucht oder Ehebruch, Sex oder Sexting [Der Versand von eigenen Nacktbildern oder Inhalten mit sexuellen Anspielungen über das Handy oder den Computer], sowie andere zu falschen Handlungen anstiften.

Wenn wir uns durch negative Ausprägungen von Gruppendruck beeinflussen lassen, dann verlieren wir das Vertrauen in – und den Respekt vor uns selbst, und auch andere können den Respekt vor uns verlieren. Besonders Gott wird darüber sehr traurig sein. Hat man sich einmal auf solche Aktivitäten eingelassen, dann kann es sich schnell beängstigend und einschüchternd anfühlen, „Nein“ zu sagen, weil man bereits damit begonnen hat, verkehrt zu handeln und möglicherweise in eine Abwärtsspirale gerät.

Es ist vielmehr äußerst wichtig zu begreifen, dass man sich erst gar nicht darauf einlassen sollte. Wenn man von Anfang an den Mut hat und zeigt, „Nein“ zu sagen, wird es danach leichter fallen. Wenn Du Dich also in einer Umgebung befindest, in der Du Kompromisse mit den Dingen eingehst, die Du für richtig hältst, dann gibt es ein paar Dinge, die Du schleunigst anpacken solltest.

Suche Dir Hilfe, um negativen Gruppendruck zu vermeiden

Bete – bete zu Gott um Vergebung, denn er ist der Einzige, der die Macht hat, vollständig zu vergeben. Bitte Gott dann um den Mut, damit aufzuhören und um seine Hilfe, damit Du einen Ausweg aus der Situation findest. Gott ist immer da und will Dir helfen, wenn Du ihn miteinbeziehst. Wenn Du danach deine Situation mit Deinen Eltern oder einem Prediger besprichst, dann wird Dir das dabei helfen, das Gesamtbild klarer zu erkennen. Wenn die Sünde von Dir Besitz ergreift, kann es schwierig sein, einen Ausweg zu sehen, und sie kann Dein Blickfeld einengen. Die Bibel bezeichnet die Sünde als einen vorübergehenden Genuss (Hebräer 11,25; neue Lutherbibel 2009). Ja, Sünde kann sich gut anfühlen! Aber das Ergebnis ist immer Elend und Tod, auch wenn man sich das im Moment vielleicht nur schwer vorstellen kann!

Gruppendruck ist etwas, mit dem sich alle jungen Menschen auseinandersetzen müssen. Wir können nicht oft genug betonen, dass Gott sich wirklich um uns sorgt. Er weiß, was wir durchmachen. Er beobachtet uns. Wenn wir uns dafür entscheiden, Gott in unser Leben, unsere Handlungen und unsere Herausforderungen mit einzubeziehen, dann können wir Hilfe erwarten und dadurch bessere Entscheidungen treffen. Gott ist immer nur ein Gebet entfernt! Fang an, Dich darin zu üben und schau, was passiert. Erlebe, wie Gott Dir helfen wird. Der einzige Weg, das wirklich zu erfahren, ist, es auszuprobieren und zu sehen, wie es funktioniert.

Gruppendruck wird im Leben fast aller Menschen irgendwann einmal vorkommen. Wenn wir verstehen, um was es sich dabei handelt, dann sollten wir erkennen, dass es in vielen Fällen um die Unsicherheit der Menschen und den Wunsch nach Akzeptanz durch alle Beteiligten geht. Aber wir müssen uns nicht an diese Welt anpassen, und tatsächlich wird uns sogar gesagt, dass wir uns nicht an diese Welt anpassen sollen. In Römer 12,2 heißt es:

„Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“ (Hoffnung für Alle).

Lass Dich nicht von anderen manipulieren

Wenn Menschen Dich einschüchtern, dann versuchen sie, Dich zu manipulieren! Es ist sehr wichtig, dass Du Deine eigenen Entscheidungen triffst und dem folgst, was Gott sagt, weil Du weißt, dass alles, was er sagt, zu unserem Besten und unserem Wohlergehen ist.

Wir müssen uns im Herzen fest vornehmen, dass wir dem Gruppendruck nicht nachgeben, ganz gleich, was auf uns zukommt. Wenn wir anderen erlauben zu entscheiden, was wir tun und wie wir uns verhalten, dann verlieren wir unsere Eigenständigkeit. Wir haben ein Recht auf unsere eigenen Gedanken. Wir haben das Recht zu entscheiden, nicht dem zu folgen, was alle anderen tun. Wenn wir auf dieses Recht verzichten, dann spielen wir Satan direkt in die Hände, der ständig auf der Suche nach Mitteln und Wegen ist, die uns zum Scheitern bringen können.

Wenn wir nicht für das Richtige eintreten, dann stehen wir im Grunde auf der Seite derer, die Unrecht tun, wie es in Römer 1,32 heißt: „Obwohl sie Gottes Gerechtigkeit kennen und wissen, dass die, die so etwas tun, den Tod verdienen, tun sie es nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun“ (neue Lutherbibel 2009). Die vorangehenden Verse zeigen teilweise, was in dieser Welt vor sich geht, und wie sehr die Menschen Satans wachsendem Einfluss der Sünde verfallen sind und versuchen werden, uns dazu zu bringen, ihnen zu folgen.

Wir werden in der Lage sein, negativen Gruppendruck zu überwinden, wenn wir ihn als das identifizieren, was er ist. Denk sorgfältig über die Zukunft nach und mache Dir klar, dass viele Deiner Jugendfreunde nur für eine kurze Zeit da sein werden, aber dass manchmal auch eine lebenslange Beziehung entstehen kann. Was wirklich zählt, sind innige Freundschaften und eine starke Beziehung zu denen, die Dich wirklich lieben und sich um Dein Wohlergehen sorgen – Gott, Deine Familie und wahre und hilfsbereite Freunde.

Kapitel 3

Wie können junge Menschen mit Mobbing und Sticheleien umgehen?

Wir leben in einer Zeit, in der Mobbing und Sticheleien an der Tagesordnung sind, und wir hören all diese Geschichten über physisches Mobbing, psychologisches Online-Mobbing (Cybermobbing) und andere Einschüchterungs- und Manipulationsmethoden. Das kann überall passieren, ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder in den sozialen Medien, und jeder kann zum Opfer werden; in diesem Kapitel wollen wir uns aber speziell auf junge Menschen als Opfer von Mobbing konzentrieren.

Wie solltest Du darauf reagieren? Vielleicht waren wir selbst schon einmal Opfer oder haben uns sogar am Mobbing beteiligt oder mit Sticheleien anderen Schaden zugefügt, was wir keineswegs tun sollten, da wir doch ein gutes Beispiel sein sollen. Es gibt Angebote am Arbeitsplatz oder in der Schule, wo Empfehlungen gegeben werden, mit wem wir über diese Probleme sprechen sollten. Auch existieren zuständige Stellen, bei denen wir den Mobber melden können, beispielsweise bei der Schulleitung, Vertrauenspersonen, Personalabteilungen, Psychiatern, Therapeuten und so weiter. Aber die wichtigste Person von allen wird dabei oft übergangen, der EINE, der uns wirklich helfen könnte. 

Was ist mit Gott? Wie kann Gott UNS in diesen Situationen tatsächlich helfen? Und was sagt uns GOTT, wie wir reagieren oder nicht reagieren sollen?

Gerade wenn es um Gottes Volk geht, können wir aufgrund unseres Glaubens gemobbt oder verspottet werden und Situationen ausgesetzt sein, die uns auf die Probe stellen. In der Bibel finden sich zahlreiche Beispiele, in denen Gottes Volk solche Situationen durchmachen musste. Wie sind sie damals damit umgegangen? Sie waren auch mit Gruppendruck konfrontiert, genauso wie es bei uns ständig der Fall ist, aber wichtig ist, wie sie sich verhalten haben, und wie wir es auch heute tun sollten.

Glauben wir an Gott und verlassen wir uns auf ihn, dass er uns beschützt, indem wir darauf vertrauen, dass GOTT unser Schutzschild ist? Oder denken wir, dass Gott nicht in der Lage ist, uns in bestimmten Situationen zu helfen? 

Tu das, was in Deiner Macht steht, um gefährliche Situationen zu vermeiden

Selbstverständlich sollten wir alles tun, was in unserer Macht steht, um nicht in gefährliche Situationen zu geraten. Wir sollten uns keineswegs an Orte begeben, die bekannte Treffpunkte zwielichtiger Gestalten oder Banden sind, und wir sollten uns auch nicht mit Menschen einlassen, von denen wir wissen, dass sie in Verbrechen verwickelt sind, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Weiterhin lesen wir in Sprüche 15,1: „Eine sanfte Antwort beschwichtigt den Grimm, aber ein kränkendes Wort ruft Zorn hervor“ (Menge Bibel). Wir müssen Frieden stiften und alles vermeiden, was zu Streit führen könnte. Sprüche 18,6 sagt uns, dass die Lippen eines Toren Zank bringen und dass sein Mund nach Schlägen ruft.

In Sprüche 26,17 heißt es, dass derjenige, der vorübergeht und sich in einen fremden Streit einmischt, wie einer ist, der einen Hund bei den Ohren zwackt. Der Punkt ist, dass die Kämpfe dieser Welt, die von dieser Welt ausgefochten werden, nicht unsere Kämpfe sind! Diese Schriftstelle sagt uns, dass wir keine Narren sein sollen, die sich in Streitigkeiten einmischen, die uns nichts angehen!

Glaube an Gott als Deinen Beschützer und bete zu ihm

Das Wichtigste von allem, was Du tun kannst, um jeglichen Kontakt mit sowie jegliche Anwendung von Gewalt zu vermeiden, ist täglich zu Gott zu beten: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern errette uns vor dem Bösen“ (vergleiche Matthäus 6,13; Neue Genfer Übersetzung 2011). Wir sollen Gott täglich darum bitten, dass er NICHT ZULÄSST, dass uns eine Versuchung überkommt, die für uns zu schwer zu ertragen wäre.

In der Bibel finden wir aber Beispiele, wo rechtschaffene Menschen manchmal von anderen angegriffen wurden. Wie haben sich diese Menschen in solchen Situationen verhalten, und was solltest DU tun, wenn Gott solch eine Situation zulässt?

Führe Dir zunächst vor Augen, dass Gott es NICHT zulassen würde, wenn es Deine Kraft übersteigt, wie wir in 1.Korinther 10,13 lesen können. Und wenn Gott es zulässt, dann wird er auch einen Ausweg für Dich bereithalten. Das ist manchmal ganz buchstäblich der Fall. Hin und wieder bedeutet es, zu fliehen; d.h., dass man weglaufen muss! Christus tat dies zu verschiedenen Gelegenheiten. In Johannes 10,39 lesen wir: „Da suchten sie abermals, ihn zu ergreifen. Aber er entging ihren Händen.“

Wenn wir uns selbst – oder andere – in einer gefährlichen, herausfordernden oder sogar lebensbedrohlichen Situation befinden, dann müssen wir im Glauben zu Gott BETEN, dass er uns – oder den anderen – aus dieser Situation HERAUSHILFT. Dass er unseren Kampf für uns führt! Dass er uns die Weisheit und die Kraft gibt, NICHT das FALSCHE zu tun, so verlockend es auch sein mag.

Versuch niemals, jemanden zu töten oder ernsthaft zu verletzen

Wir müssen begreifen, dass wir, egal welchen physischen Schaden wir in einer bestimmten Situation womöglich anrichten WOLLEN, den Angreifer niemals ernsthaft verletzen oder gar töten dürfen. Wenn wir eine Waffe tragen oder griffbereit haben, zum Beispiel neben unserem Bett, dann werden wir bestimmt versuchen, diese auch zu benutzen. Aber bei dem Versuch werden wir möglicherweise selbst getötet. Wie auch immer die Situation aussehen mag, wenn wir zur Waffe greifen und den Angreifer erschießen würden, dann wäre dies in jedem Fall ein Verstoß gegen die klare biblische Lehre, die das Töten verbietet. Aber wie sieht es aus, wenn man lediglich versucht, ihn kampfunfähig zu machen, indem man ihn nur verletzt? Im Eifer des Gefechts bist Du womöglich gar nicht in der Lage, so zu handeln, selbst wenn Du es wolltest. Und selbst wenn der Angreifer nur verletzt würde, so hätte er immer noch die Möglichkeit, Dich oder andere, die bei Dir sind, zu töten. Als Petrus sein Schwert zog, um Christus zu verteidigen, und dabei den Knecht des Hohepriesters verletzte, forderte Christus ihn auf, sein Schwert wegzulegen. Der Schutz Jesu Christi war keineswegs von menschlichen Waffen abhängig. Vielmehr hing er von Gott dem Vater und seinen Engeln ab. Und das gilt auch für uns. Unser wahrer Schutz entspringt der gleichen Quelle.

Das Gleiche gilt für die Verwendung eines Messers oder anderer Werkzeuge, die eine gemobbte Person als Waffe benutzen könnte. Es gilt der klare Grundsatz, nichts einzusetzen, um einen Angreifer – auch einen Mobber – ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten. Dies könnte sogar unsere eigene Körperkraft oder Fähigkeiten miteinschließen, die es uns ermöglichen würden, einen Mobber ernsthaft zu verletzen.

Die ganze Angelegenheit läuft im Grunde darauf hinaus, worauf wir unser Vertrauen und unsere Zuversicht setzen, damit wir in JEDER erdenklichen Situation beschützt werden. Wenn Du Dein Vertrauen und Deine Zuversicht in Gott setzt, dann wird er Dich beschützen!

Letztendlich müssen wir aber, ungeachtet aller Konsequenzen, ein Leben führen, das Gott wohlgefällig ist. Wir dürfen uns niemals vor denen fürchten, die uns das physische Leben nehmen können, aber wir müssen denjenigen fürchten oder zutiefst respektieren, der uns das EWIGE LEBEN verwehren kann.

Unsere Einstellung muss stets der Haltung jener drei Freunde Daniels gleichen, als sie aufgefordert wurden, Gottes Gesetze durch Anbetung eines Götzenbildes zu übertreten, und ihnen im Falle ihrer Weigerung angedroht wurde, in einen Feuerofen geworfen zu werden. Wir müssen in gleicher Weise reden und handeln, wenn wir versucht sind, Satan – den Gott des Krieges – anzubeten, indem wir eine Pistole, ein Messer oder eine andere Waffe nehmen, um einen anderen Menschen zu verletzen oder gar zu töten. Wir lesen die Antwort der drei Freunde in Daniel 3,17-18: „Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er’s nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“

Wir dürfen nicht der Weisheit dieser Welt folgen, indem wir den Mächtigen anbeten, der in der Luft herrscht, den Gott der Zerstörung und des Krieges. Vielmehr müssen wir immer und allezeit dem FRIEDEFÜRST nachfolgen.

Erinnere Dich daran, was die Engel den Hirten sagten, als Christus geboren wurde: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lukas 2,14).

Wenn Gott an uns Wohlgefallen hat, DANN wird er unser Schild und unser Schutz in Zeiten bevorstehender Kämpfe sein. Wir müssen auf Gott vertrauen (vergleiche Psalm 56,4-5.9-12), UND wir müssen bereit sein, seinen Geboten zu gehorchen, ganz gleich, in welcher Situation wir uns befinden mögen, unter welchen Umständen wir uns wiederfinden oder mit welchen Konsequenzen wir rechnen müssen.

Mobbing – auch über das Internet in Form von Cybermobbing – ist die verbale Form eines körperlichen Angriffs. In jeder Situation, in der wir uns befinden, müssen wir uns fest an Gottes grenzenlose Macht und seine Bereitschaft erinnern, seinem Volk zur Seite zu stehen, das sein Vertrauen und seine Zuversicht in ihn setzt. Wenn wir ein Opfer von Mobbing sind, dann könnten wir vielleicht darüber nachdenken, wie wir uns wehren können, indem wir den Mobber verletzen oder ihn unsererseits mobben. Aber das könnte ebenfalls solche Folgen nach sich ziehen, über die wir gerade gelesen haben. Auch hier gilt: Die Anwendung von Gewalt mit der Absicht, eine andere Person ernsthaft zu verletzen oder zu töten, einschließlich der Schädigung ihres Rufes, selbst zum Zweck der Selbstverteidigung oder der Verteidigung anderer, steht nicht im Einklang mit der Lehre Christi. Vergessen wir auch niemals, dass Gott uns Engel zu unserem Schutz zugeteilt hat. Auch Christus wusste, dass sein Schutz nicht von der Kraft der Menschen – auch nicht von seiner eigenen – abhing, sondern von der Kraft Gottes des Vaters.

Erlaube es Gott, für Dich zu kämpfen

Wahre Christen und jene, die zu wahren Christen heranwachsen, müssen es Gott erlauben, ihre Kämpfe für sie zu führen. Die Bibel enthält zahlreiche Beispiele, in denen Gott genau das getan hat.

Als die alten Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens auszogen und von den Ägyptern verfolgt wurden, führte Gott ihren Kampf für sie, indem er den Feind im Roten Meer ertränkte. Mose sagte damals zu den Israeliten: „Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein“ (2.Mose 14,14).

Die gesamte Bibel hindurch wird das anhand vieler Beispiele bewiesen, indem gezeigt wird, was Gott einst für sein Volk getan hat – und was er HEUTE bereit und in der Lage ist, für dich und mich zu tun, wenn wir auf seinen Schutz vertrauen. 

Er beschützte Daniel in der Löwengrube, und er beschützte Daniels drei Freunde im Feuerofen. All diese Dinge, die wir im Alten Testament aufgezeichnet finden, sind „geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist“ (1.Korinther 10,11; Elberfelder Bibel). Christus sagte uns, dass wir nicht zum Schwert greifen oder Gewalt anwenden dürfen. Gott und seine mächtigen Engel sind immer da, um uns zu helfen (vergleiche hierzu Psalm 34,8; 91,11). Aber wir müssen daran glauben und davon überzeugt sein, dass wir unter allen Umständen friedlich bleiben müssen, während wir gleichzeitig zu Gott beten, dass er unsere Kämpfe für uns austrägt!

Gott, der Daniel in der Löwengrube beschützt hat, ist auch heute dazu bereit und fähig, uns zu beschützen, wenn wir uns nach seinem Schutz sehnen. Wenn wir darauf vertrauen, dass Gott da ist, um uns zu helfen, wann immer wir in Not sind, dann ist es nicht notwendig, dass wir anderen gegenüber Gewalt zu unserem eigenen Schutz anwenden. Wie wir in Psalm 46,2-4 lesen: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. SELA.“ Beachte auch die folgende tröstliche Zusicherung und Verheißung der Gegenwart Gottes und seines Schutzes in unserem Leben:

„Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen“ (Jesaja 43,2).

Gleichzeitig müssen wir jederzeit den vollständigen Willen Gottes für uns und unser gewaltiges Potenzial sowie unsere Bestimmung für unser Leben vor Augen haben, wie Christus es in Matthäus 10,28-31 ausdrückt: „Fürchtet euch dabei nicht vor denen, die wohl den Leib töten [die euch das physische Leben nehmen können], aber die Seele nicht zu töten vermögen [damit ist nicht gemeint, dass die Seele unsterblich ist, sondern dass Gott die Macht hat, uns wieder auferstehen zu lassen und uns das Leben wiederzugeben, was der Mensch nicht kann]; fürchtet euch vielmehr vor dem, der die Macht hat, sowohl die Seele als den Leib in der Hölle zu verderben [er kann uns vernichten, indem er uns im höllischen Feuer verbrennt und somit unser physisches Leben beenden wird]! – Kosten nicht zwei Sperlinge beim Einkauf nur ein paar Pfennige? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde OHNE DEN WILLEN EURES VATERS. Bei euch aber sind auch die Haare auf dem Haupte alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Menge Bibel).

Wie verhältst Du Dich gegenüber einem Mobber?

Wir müssen auch unsere eigenen Gedanken und unsere Haltung gegenüber Mobbern bedenken. Es mag einfach sein, sie als böse Menschen zu betrachten, aber das ist keine gottgefällige Einstellung.

Wir zitieren von der englischsprachigen Webseite gotquestions.org zum Thema Mobbing:

„Das Mindeste, was wir tun sollten, ist dafür zu beten, dass der Mobber eine Änderung seines Herzens erfährt… Oftmals handeln Mobber jedoch aus ihren eigenen erlittenen Verletzungen heraus. Womöglich wurden sie in der Vergangenheit selbst gemobbt. Vielleicht fühlen sie sich unsicher, und der einzige Weg, dass sie sich selbst respektieren können, ist ihrer Meinung nach, andere herabzusetzen. Wir können uns in ihren Schmerz hineinversetzen und ihnen Gottes Barmherzigkeit, Liebe und Gnade entgegenbringen, aber gleichzeitig auch klare Grenzen setzen, um ihr falsches Verhalten zu unterbinden. Ob Mobbing nun durch vergangene Kränkungen oder einfach durch die Natur der Sünde bedingt ist, Gott ist derjenige, der Heilung, Wiederherstellung und Veränderung bewirken kann. Es ist immer ratsam, sowohl für die Mobber als auch für ihre Opfer zu beten. Gleichermaßen können wir, wenn wir selbst Opfer von Mobbing sind, mit unserem Schmerz zu Gott kommen und seinen Beistand und seine Heilung suchen.“

In Römer 12,17-21 heißt es: „Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: ‚Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.‘ Vielmehr, ‚wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.‘ Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“

Wenn wir diejenigen segnen, die uns verfluchen, dann geschieht das mit Worten – aber unsere Worte müssen von Herzen kommen. Dazu gehört auch, dass wir für sie beten. Unser Gebet könnte beinhalten, dass wir Gott bitten, ihnen Reue zu schenken, damit ihnen ihre Sünden vergeben werden können. Es könnte auch die Bitte enthalten, Gott möge sie davon abhalten, ihre bösen Taten fortzusetzen, denn ihre Einstellung und ihr Verhalten schaden ihnen selbst und anderen.

Unser Gebet könnte die Bitte an Gott beinhalten, unsere Feinde erkennen zu lassen, dass das, was sie tun, falsch ist. Wir sollen nicht Rache nehmen, da wir ja wissen, dass Gott uns rächen wird – und wenn das bedeutet, dass Gott Prüfungen zulässt oder über unsere Feinde bringt, um sie zur Reue oder zur Einsicht im Hinblick auf die Bösartigkeit ihres Handelns zu bewegen, dann wäre auch das ein Segen für sie.

Segen bedeutet, dass wir unsere Feinde nicht verleumden oder schlecht über sie reden, indem wir Fakten erfinden oder der Wahrheit „etwas hinzufügen.“ Es bedeutet, Tatsachen nicht zu verschweigen, wenn es notwendig ist, sie auszusprechen (vgl. 2.Timotheus 2,17-18.20-21; 4,14-15; 1.Timotheus 1,18-20). Aber selbst dann müssen wir sicherstellen, dass wir nicht aus Hass und mit dem Wunsch, uns zu rächen, sprechen oder handeln.

Das soll aber nicht heißen, dass wir passive Opfer von Mobbing sein müssen und nichts dagegen unternehmen dürfen.

Du musst kein passives Mobbing-Opfer sein

In Matthäus 5,38-41 und in Lukas 6,27-30 sagt Christus, dass wir dem Übel oder dem Bösen— damit ist ein böser Mensch gemeint—nicht widerstehen sollen; er weist darauf hin, dass wir, wenn wir geschlagen werden, die andere Backe hinhalten sollen; wenn jemand versucht, uns das Hemd zu nehmen, dann sollen wir ihm auch den Mantel lassen; und wenn uns jemand nötigt, eine Meile zu gehen, sollen wir mit ihm zwei Meilen gehen – die berühmte Extra-Meile.

Bedeutet all dies, dass wir angesichts gewalttätigen Verhaltens passiv bleiben müssen und nichts zu unserer Verteidigung tun können?

Gemäß der Lamsa Übersetzung ist der Begriff „die andere Backe hinhalten“ eine aramäische Redewendung mit der Bedeutung: „Keinen Streit oder Kampf anfangen.

Das alttestamentliche Konzept des Prinzips „Auge um Auge“ war niemals dazu gedacht, wörtlich angewandt zu werden, indem ein Täter tatsächlich verstümmelt wird. Vielmehr sollte es die persönliche, durch Rachsucht motivierte „Selbstjustiz“ verbieten und stattdessen einem Richter erlauben, den Fall zu prüfen und ein gerechtes Urteil zu fällen, indem er den Täter verpflichtet, dem Opfer eine angemessene Entschädigung zu zahlen.

Jesus Christus sprach ein falsches Verständnis seiner Zuhörer an, die glaubten, sich selbst rächen zu können. Er forderte uns alle auf, Vergebung und Güte walten zu lassen und ermutigte uns, Streit und vor allem Gewalt zu vermeiden, notfalls auch um den Preis des Verzichts auf unsere Rechtsansprüche. Christus sagte uns also, dass wir dem bösen Menschen nicht mit Gewalt widerstehen sollen.

Wie wir sehen können, wollte Christus keineswegs andeuten, dass wir hilflose und passive Opfer und Zuschauer sein sollen, wenn wir mit Gewalt konfrontiert werden. Er sagte uns vielmehr, dass wir Gewalt nicht mit Gegengewalt und Rache begegnen sollen.

Anstatt einen gewaltsamen Kampf zu beginnen, bei dem wir uns oder die andere Person ernsthaft verletzen könnten, wäre es in einem solchen Moment besser, dem Täter, der uns etwas wegnehmen will, einfach das zu überlassen, was er haben will.

Höre nicht auf alles, was geredet wird

Gerade wenn wir Opfer von Mobbing sind, ist es sehr wichtig, dass wir nicht jeder kleinen Bemerkung über uns Aufmerksamkeit schenken oder uns darüber aufregen. Prediger 7,21-22 ermahnt uns: „Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, dass du nicht hören müssest, wie dein Knecht dir flucht; denn dein Herz weiß, dass du andern auch oftmals geflucht hast.“ Sprüche 10,12 fügt hinzu: „Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.“ Und in Sprüche 19,11 lesen wir: „Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist seine Ehre, dass er Verfehlung übersehen kann.“

Sprich mit dem Mobber

Wenn Du Opfer eines Mobbers bist, dann kann es, je nach den Umständen, angemessen sein, die Person zu konfrontieren und mit ihm oder ihr zu sprechen, wenn Du sie kennst. Aber es ist wichtig, zuerst zu Gott zu beten, damit er Dir ein einsichtiges und sanftes Herz schenkt, und die Bereitschaft, dem Mobber zu helfen, Dich und andere nicht mehr zu verletzen. Und auch darum, dem Mobber selbst ein einsichtiges und empfängliches Herz zu schenken, damit er sein böses Verhalten erkennt und einsieht. Dieses Prinzip finden wir in Matthäus 18,15. Auch wenn hier von geistlichen Geschwistern die Rede ist, könnte es auch in anderen Situationen gelten: „Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen“ (Schlachterbibel). Beachte auch die Ermahnung in Sprüche 25,8-12:

„Geh nicht rasch gerichtlich vor, denn was willst du danach tun, wenn dein Nächster dich zuschanden macht? Trage deine Streitsache mit deinem Nächsten aus, aber das Geheimnis eines anderen offenbare nicht, damit nicht der dich beschimpft, der es vernimmt, und dein übler Ruf nicht mehr weicht. Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. Wie ein goldener Ring und Schmuck aus feinem Gold, so passt eine weise Mahnung zu einem aufmerksamen Ohr“ (Schlachterbibel).

Anstatt einen Mobber sofort dem Lehrer oder Schulleiter oder dem Chef am Arbeitsplatz zu melden oder mit anderen Freunden über den Mobber zu „beratschlagen“, um es ihm „heimzuzahlen“, ist es vielleicht besser, zuerst mit dem Mobber unter vier Augen zu sprechen, nachdem man im Gebet Gottes Leitung und Inspiration gesucht hat, was man sagen soll und wie man es sagen soll.

Es gibt Wege, wie wir mit Mobbing und Sticheleien umgehen können, und das gilt in besonderer Weise für Gottes Volk. Es ist NICHTS unmöglich für Gott, der uns auf jede erdenkliche Weise helfen kann, solange wir unseren Teil dazu beitragen und ihm weiterhin gehorsam sind, seine Gesetze befolgen und das VERTRAUEN und den GLAUBEN haben, dass er uns helfen wird. Vertraue auf Gott und Du wirst nichts zu befürchten haben.

Kapitel 4

Wie können junge Menschen den Glauben an Gott entwickeln?

In dieser bösen Welt mag es manchmal schwierig sein, eine Haltung zu entwickeln, in der wir Gott vollkommen vertrauen – dass er immer da ist und über uns wacht und nicht zulassen wird, dass uns etwas widerfährt, was für uns zu schwer zu ertragen wäre.

Aber auch abseits der Bibel finden wir Berichte von Christen aus jüngerer Zeit, die uns zeigen, dass Gott sein Wort hält.

Beachte dieses moderne Beispiel für Gottes Schutz

Im Jahr 1982 veröffentlichte die Briefbearbeitungsabteilung der damaligen Worldwide Church of God (Weltweite Kirche Gottes) unter der Rubrik „Gott wirkt auch heute noch Wunder“ eine Sammlung besonderer Briefe. Diese Briefe bezeugten das unmittelbare Eingreifen Gottes in das Leben der Menschen und seinen Schutz in Zeiten der Prüfung. Hier einige Auszüge aus einem bemerkenswerten Brief vom 31. März 1981:

„Ich möchte Ihnen einen Vorfall schildern, der sich vor einigen Tagen bei der Arbeit in einem Kohlebergwerk ereignet hat. Ich erhielt von einem Vorarbeiter die Anweisung, für einen neuen Mitarbeiter die Drehbohrmaschine zu reparieren. Als ich dort ankam, teilte mir der Angestellte mit, dass er die Maschine bereits repariert hatte.“

In dem Brief wurde weiter beschrieben, wie eben dieser Mitarbeiter den Verfasser des Briefes in eine Diskussion verwickelte über den Sabbat, die Kirche Gottes und Herrn Armstrong, den verstorbenen menschlichen Leiter der Kirche. Er fuhr fort:

„Dann packte er mich und warf mich auf den Boden der Mine. Mit der kalten Schneide seines Messers an meiner Kehle sagte er: ‚Nimm die Worte zurück, dass Armstrong ein Apostel der Gegenwart ist!‘ Die ganze Zeit über beschimpfte er Herrn Armstrong. Ich weigerte mich, meine Worte zurückzunehmen. Es gelang mir, ihn mit meiner Hand an seiner Stirn von mir wegzustoßen, aber ich wusste, dass er mich ohne Gottes Eingreifen töten würde, sobald er mich wieder zu Boden geworfen hatte. Ich sprach ein stilles Stoßgebet, und plötzlich begann er, gegen etwas anderes als mich zu kämpfen – etwas, das ich nicht sehen konnte. Er fing an, zu erbrechen und heftig zu weinen, was mehrere Minuten andauerte. Dann kroch er auf die andere Seite der Mine.“

Viele meinen, sie müssten etwas Physisches tun, indem sie selbst Gewalt anwenden, um einen gewalttätigen Angreifer zu bekämpfen. Aber wenn wir in diesem Moment so reagieren, glauben wir dann TATSÄCHLICH daran, dass Gott da ist, um uns in jeder Situation zu helfen?

Beachte, wie Gott Elisa geholfen hat

Als der König von Aram [Syrien] seine Armee aussandte, um den Propheten Elisa gefangen zu nehmen, da griff Gott in dieser – menschlich gesehen – aussichtslosen Situation ein. Die Bibel berichtet in 2.Könige 6,14-18:

„Da sandte er [der König von Aram] hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt. Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her [eine Armee von Engeln hatte sich versammelt]. Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.“

Dieser Bericht ist in mehrfacher Hinsicht sehr interessant. Zunächst einmal zeigt er, dass Gott sein Volk durch Engel beschützt. Aber in diesem Fall mussten die Engel noch nicht einmal handeln. Gott selbst hatte alles vollbracht. Er griff direkt ein, indem er den Feind mit Blindheit schlug und ihn somit der Möglichkeit beraubte, Elisa und seinem Diener etwas anzutun. Glauben wir etwa, dass Gott seine Macht verloren hat, auch heute in gleicher Weise für sein Volk zu handeln, wenn die Situation es erfordert und wenn es sein Wille ist? Und wenn es nicht Gottes Wille ist, meinen wir dann wirklich, dass wir die Dinge selbst in die Hand nehmen müssen, indem wir Gewalt anwenden?

Beachte, wie Gott König Joschafat geholfen hat

Bei einer anderen Gelegenheit wurde Juda von einer großen Schar von Feinden angegriffen. König Joschafat betete vor dem ganzen Volk zu Gott um sein Eingreifen. Er war nicht zu stolz, sich öffentlich zu demütigen, und er schämte sich nicht, zu bekennen, dass Judas Hilfe nur von Gott allein kommen konnte. In 2.Chronik 20,12 sagte er: „Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist keine Kraft gegen dies große Heer, das gegen uns kommt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“

Gott inspirierte einen Propheten dazu, dem Volk seinen Schutz zu versichern, indem er sie erinnerte: „[E]s ist nicht euer, sondern Gottes Krieg“ (Vers 15; Zürcher Bibel 2007). Die Zürcher Bibel 1970 bringt es noch besser: „… denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Kampf.“

Außerdem wurde ihnen versprochen, dass sie nicht zu kämpfen brauchten (Vers 17). Weil der König und das Volk sowohl an Gott und seine Macht als auch an seine Diener glaubten—die Propheten, die das Volk Gottes Wort lehrten (vergleiche hierzu Vers 20)—, legte Gott dem Feind Hinterhalte und setzte andere Mittel ein, um ihn zu vernichten (Verse 22-23). Diese Begebenheit hatte einen dauerhaften Frieden für Juda während der Regierungszeit von König Joschafat zur Folge (Vers 30), denn „der Schrecken Gottes kam über alle Königreiche der Länder, als sie hörten, dass der HERR gegen die Feinde Israels gestritten hatte“ (Vers 29).

Das sind akkurate Berichte, die uns ein zeitloses Zeugnis davon geben, was Gott für sein Volk GETAN HAT – und was er bereit und fähig ist, HEUTE für Dich und mich zu tun, wenn wir auf seinen Schutz vertrauen. Diese Beispiele sollten Dir helfen, Glauben und Vertrauen in Gottes grenzenlose Macht und Kraft zu entwickeln.

Kapitel 5

Wie können junge Menschen für christliche Werte und Überzeugungen eintreten?

Erwachsenwerden ist kein Kinderspiel. Als Teenager und in den Zwanzigern entdecken wir unsere Werte, formen unsere Identität und vollziehen den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein. Durch die Erfahrungen, die wir in diesen prägenden Jahren machen, lernen wir etwas über die Welt, über uns selbst und darüber, wie wir in diese Welt passen. Das sind grundlegende Momente im Leben, die von unschätzbarem Wert sind.

Das Aufwachsen mit christlichen Werten bringt ein zusätzliches Element ins Spiel. In erster Linie ist es ein großer Vorteil, das Leben mit einer soliden christlichen Grundlage zu beginnen. Wenn wir bereits in jungen Jahren die Wahrheit kennenlernen, dann können wir Werte entwickeln, die uns zu einem erfüllten Leben verhelfen. Die Herausforderung besteht allerdings darin, dass diese christlichen Werte im Widerspruch zu der Welt stehen, in der wir leben. Ein Christ zu sein, bringt unweigerlich die Konfrontation mit der Welt und denjenigen mit sich, die nach weltlichen Werten leben. Wenn man als junger Mensch bereit ist, einen christlichen Lebensweg einzuschlagen, dann vervielfacht sich die Herausforderung, denn Gleichaltrige, das Bildungssystem und das Bedürfnis nach Zugehörigkeit in der Gemeinschaft sind sehr starke Kräfte, mit denen man sich in jungen Jahren auseinandersetzen muss.

Erkenne, wie falsch diese Welt ist

Wir brauchen nicht lange zu suchen, um zu sehen, wie sehr der Druck der heutigen Gesellschaft und des Bildungssystems der Wahrheit entgegensteht.

In den Schulen wird die Evolutionstheorie als eine Tatsache gelehrt und dabei gleichzeitig die biblische Wahrheit über die Schöpfung und den wunderbaren Schöpfer geleugnet.

Die Geschlechtsidentität veranlasst Menschen dazu, anderen ihre Gefühle aufzuzwingen, ungeachtet dessen, wie Gott Mann und Frau geschaffen hat.

Unsere biblisch begründeten Überzeugungen, nicht wählen zu gehen, uns nicht an weltlicher Politik zu beteiligen und keinen Militärdienst zu leisten, werden von dieser Welt als Verweigerung der Bürgerpflicht und des nationalen Patriotismus angesehen.

Die Welt verherrlicht vorehelichen Sex, Drogenkonsum, Tätowierungen und andere körperliche Verunstaltungen in offener Rebellion gegen das gesundheitliche Wohlergehen, das uns die Bibel lehrt.

Gesellschaftliche und schulische Veranstaltungen überschneiden sich regelmäßig mit dem wöchentlichen Sabbat und Gottes heiligen Tagen.

Obendrein gilt es als „fortschrittlich“, wenn man Atheist oder auch nur ansatzweise „spirituell“ ist, während das Befolgen christlicher Werte als naiv betrachtet wird. Wir sind sicher, dass Euch noch viele weitere Beispiele dafür einfallen, wie schwierig es ist, in dieser Welt ein junger Mensch mit christlichen Werten zu sein.

Angesichts des enormen Drucks, sich den weltlichen Werten anzupassen, der auf Christen in so einzigartiger Weise lastet, stellt sich die Frage, was man tun kann, um für den christlichen Lebensweg einzutreten, der zur größtmöglichen Belohnung führt. Es gibt kein Rezept, was man tun oder lassen sollte, durch das ein einfacher Weg garantiert wird. Stattdessen werden wir einige Grundsätze behandeln, die einem jungen, zur Wahrheit berufenen Menschen helfen können, wenn er sich mit herausfordernden Umständen konfrontiert sieht.

Die Stärkung des christlichen Durchhaltevermögens beginnt mit der richtigen inneren Einstellung. „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene“ (Römer 12,2).

Du musst zu einer Überzeugung gelangen

Für das einzustehen, woran man glaubt, muss aus einer persönlichen Überzeugung heraus geschehen. Einer Überzeugung, die auf der Wahrheit beruht, die man aus der Bibel und von der Predigerschaft der Kirche Gottes gelernt hat. Wenn Du nicht von dem überzeugt bist, was Du glaubst, dann bist Du anfällig für Propaganda und einseitige Berichterstattung der Medien.

Sich der Welt anzupassen bedeutet, dass man nicht kritisch und unabhängig denkt. Unseren Sinn zu erneuern bedeutet dagegen, ein Verständnis der Wahrheit zu entwickeln, die wir uns selbst bewiesen haben und die im Glauben verwurzelt ist. Du darfst nicht einfach den Ideen eines Freundes oder Klassenkameraden folgen, nur weil sie Deine menschliche Natur ansprechen. Du musst selbständig denken, damit Du Dir selbst beweisen kannst, welche Überzeugungen es wert sind, dafür einzustehen.

Wenn Du Dich dem Druck widersetzt, Dich der Welt anzupassen, indem Du kritisch denkst, dann bist Du auf dem richtigen Weg, um Deine christliche Reise zu beginnen. Allerdings darf man dabei nicht stehen bleiben. Die Stärkung der christlichen Werte erfordert, dass Du das Wort Gottes mit offenem Geist aufnimmst. Gib der Wahrheit eine Chance! Als Paulus und Silas nach Beröa gingen, lehrten sie in den Synagogen vor Leuten, die motiviert waren, zu lernen und sich das zu beweisen, was sie gelehrt wurden:

„Diese aber waren freundlicher [oder: „edler gesinnt“, so Zürcher Bibel 1970] als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte. So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern“ (Apostelgeschichte 17,11-12).

Es erfordert einen offenen Geist, der bereit ist, die Wahrheit zu erlernen, damit man Überzeugungen und Glaubenssätze entwickeln kann, für die es sich zu kämpfen lohnt. Wenn man sich nicht die Zeit nimmt, die Wahrheit zu erlernen, wird man auch nicht in der Lage sein, seine Überzeugungen zu verteidigen.

Beachte das Gleichnis vom Sämann

Genau wie in der Schule kann die richtige Einstellung zum Lernen der entscheidende Faktor sein, wenn es darum geht, die Lektionen zu unserem Vorteil in die Praxis umzusetzen. Das Gleichnis vom Sämann veranschaulicht eine Vielzahl von allgemeinen Einstellungen und Umständen, die unser geistliches Wachstum beeinträchtigen (vergleiche Matthäus 13,18-23). Wenn wir Gottes Wort hören oder lesen, dann aber keine Fragen stellen und nicht die Initiative ergreifen, um zu verstehen, was wir lernen, dann wird Satan uns das Verständnis entreißen.

Gottes Wort wird uns nichts nützen, wenn wir die Worte nur hören, ohne erklären zu können, warum wir sie glauben. Wenn wir etwas über die Wahrheit erfahren und uns dafür begeistern, ohne jedoch eine feste Überzeugung davon zu haben, dann werden wir straucheln, wenn unser Glaube auf die Probe gestellt wird. Darüber hinaus müssen wir die Wahrheit wertschätzen, wenn wir dafür eintreten wollen. Wer den christlichen Lebensweg nicht deutlich über die weltliche Lebensweise stellt, der wird unweigerlich wieder zurück in die Fänge der Welt geraten.

Der Weg zu einem gewinnbringenden Leben mit der Wahrheit erfordert, dass wir unsere Anstrengungen so investieren, dass wir Früchte tragen. Jesus Christus beendet das Gleichnis vom Sämann, indem er uns das Musterbild erfolgreicher Menschen gibt. Das sind diejenigen, die empfänglich dafür sind, die Wahrheit zu lernen; die sich anstrengen, um sie zu verstehen; und die schließlich ihre Lektionen so wertschätzen, dass sie diese in die Praxis umsetzen, damit sie Früchte tragen. Wenn man dieses Lebensmodell schon in jungen Jahren in die Tat umsetzt, dann wird es trotz aller Widrigkeiten viel leichter sein, für den christlichen Glauben einzutreten, denn die Wahrheit wird zu einem Teil dessen, was man selbst ist.

Entwickle eine Liebe zur Wahrheit

Wenn wir eine stabile Grundlage haben, indem wir lernen, gemäß der Wahrheit zu leben, dann sind wir in einer starken Position, um den Versuchungen in der Welt zu widerstehen. Darüber hinaus müssen wir auch lernen, die Wahrheit zu lieben. Wenn wir diesen Lebensweg wirklich und wahrhaftig lieben, dann haben die Wege der Welt nicht die Macht, uns zum Aufgeben zu verführen! Wenn wir jedoch keine Liebe zur Wahrheit entwickeln, dann bringt uns das in eine gefährliche Lage.

„Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, sodass sie der Lüge glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit“ (2.Thessalonicher 2,9-12). Wenn wir die Wahrheit nicht lieben, dann werden wir anfällig dafür, sie aufzugeben.

Lebe nach Gottes Geboten

Der letzte Grundsatz, den wir in die Praxis umsetzen müssen, ergibt sich ganz natürlich aus dem, was wir zuvor gelesen haben. Und er lautet: Lebe nach den Geboten! Das bringt nicht nur Segnungen mit sich, sondern erweitert auch das Verständnis, das wir brauchen, um unsere Überzeugungen zu festigen. „Alle Weisheit fängt damit an, dass man Ehrfurcht vor dem HERRN hat. Ja, klug ist, wer sein Leben nach Gottes Geboten ausrichtet. Nie wird das Lob des Herrn verstummen!“ (Psalm 111,10; Hoffnung für Alle). Indem wir Gottes Gebote befolgen, lernen wir aus Erfahrung, warum es sich lohnt, gehorsam zu leben. Und wenn wir den Wert der Wahrheit aufgrund unserer Erfahrungen verstehen, dann werden wir in unseren Überzeugungen gestärkt.

Wenn man ein junger Mensch mit christlichen Maßstäben ist, dann befinden sich seine Werte in einem Entwicklungsstadium. Auch wenn die Entwicklung christlicher Werte einen zutiefst persönlichen Prozess darstellt, so ist es doch hilfreich, einen Leitfaden zu haben, wie dies erfolgreich geschehen kann. Der Prozess beginnt zunächst damit, dass man sich weigert, sich der Welt anzupassen, und dass man der Wahrheit mit einem offenen Geist begegnet. Sodann wird der Prozess fortgesetzt, wenn wir uns bemühen, das zu verstehen, was wir lernen, und die Wahrheit zu lieben. Schließlich setzen wir alles in die Praxis um, wenn wir nach dem leben, was wir gelernt haben, und unser Verständnis festigen. Diese Entwicklung findet kontinuierlich statt, ist aber besonders wichtig, wenn wir jung sind.

Wenn Du Gott liebst und dies durch die Art und Weise beweist, wie Du ihm von klein auf gehorsam bist, dann wirst Du die Kraft haben, für das einzutreten, woran Du glaubst, ohne Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen.

Kapitel 6

Wie können junge Menschen in der heutigen Zeit geistlich überleben?

Das Überleben in der heutigen Zeit bringt zahlreiche Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen mit sich, und es ist keineswegs Gottes Wille, dass wir uns ein Jagdgewehr oder eine Angelrute besorgen und in der Wildnis leben oder in ein Kloster ziehen und auf die Wiederkunft Christi warten. Achte auf die Ermahnung Christi in Johannes 17,15: „Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“

Wir müssen in dieser Welt leben, und es ist eine unserer Aufgaben, das Werk der Verkündigung des Evangeliums vom Reich Gottes in der Welt zu unterstützen. Dazu gehört auch, die Welt vor dem drohenden Untergang durch die Sünde zu warnen. Aus diesem Grund müssen wir unser Bestes geben, um unter diesen Bedingungen heute und in naher Zukunft zu überleben.

Wir alle stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen, je nachdem, wie alt wir sind, welchen Familienstand wir haben, ob wir eine Familie gründen, oder ob wir im Ruhestand oder auch verwitwet sind. Mit dem Älterwerden nehmen die körperlichen Herausforderungen zu, und wir müssen lernen, unser Bestes zu geben, egal, in welchen Umständen wir uns befinden mögen.

In diesem Kapitel werden wir uns mit unserer Beziehung zu Gott, unserer Familie, unseren Arbeitgebern und unseren Nachbarn beschäftigen, immer mit Blick auf unser Überleben.

Unsere Beziehung zu Gott

Wir müssen eine enge Beziehung zu Gott haben und aufrechterhalten, indem wir die Werkzeuge nutzen, die er uns zur Verfügung gestellt hat, was Gebet, Bibelstudium, Meditation und gelegentliches Fasten miteinschließt.

Mache Dir das Gebet zur Gewohnheit

Wenn es um das Gebet geht, dann lesen wir, dass Christus oft früh aufstand, sich an einen abgelegenen Ort begab, wo es keine Ablenkungen gab, und dort betete. Tagsüber war er von Menschenmengen umgeben, die Heilung suchten und hören wollten, was er zu sagen hatte, bis hin zu dem Punkt, dass noch nicht einmal Zeit war, etwas zu essen, wie wir in Markus 3,20 lesen: „Und er ging in ein Haus. Und da kam abermals das Volk zusammen, sodass sie nicht einmal essen konnten.“ Markus 6,31 berichtet von einer anderen Episode: „Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen.“

Es gab andere Zeiten, in denen Christus die ganze Nacht hindurch allein betete, oder in denen er nicht allzu weit von seinen Jüngern entfernt betete. Um seinem Beispiel zu folgen, müssen wir also einen privaten Ort finden, an dem wir ohne Ablenkung beten können, und je nach unserer Situation müssen wir vielleicht unseren Tagesablauf anders gestalten, um das zu ermöglichen. Das Gleiche gilt für unser Bibelstudium, und es mag sich durchaus mehrmals am Tag die Gelegenheit ergeben, dass man meditieren kann. David sagte in Psalm 119,15: „Ich will nachsinnen über deine Befehle und schauen auf deine Wege“ (revidierte Lutherbibel 2017).

Ein Fasten sollte so geplant werden, dass wir es mit Gebet, Bibelstudium und Meditation kombinieren können.

Nach dieser Einführung wollen wir uns auf unsere Beziehung zu Gott konzentrieren. Das erfordert, dass wir Gottes Gebote halten, wenn wir die kommende böse Zeit überleben wollen.

Gottes Gebote halten

Wir beweisen unsere Liebe zu Gott, indem wir seine Gebote halten. In Johannes 14,15 sagt uns Christus: „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.“ Manchen Menschen in der Welt ist der Gehorsam Gott gegenüber vollkommen fremd und steht nicht auf ihrer Agenda.

Die Gebote sind keine komplizierten Regeln, und die ersten vier der Zehn Gebote sagen uns, wie wir Gott lieben sollen.

Du darfst keine anderen Götter anbeten

In 2.Mose 20,1-3 heißt es:

„Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben [oder vor] mir.

Das ist nicht kompliziert. Wir dürfen nichts zwischen uns und Gott stellen; sei es eine andere Person, unser Job, eine Position oder sogar unsere Intelligenz, Fähigkeiten und Talente (die wir von Gott haben) – mit anderen Worten, alles, was uns ein Stolperstein werden könnte. Wir müssen Gott in unserem Leben an die erste Stelle setzen und es uns zunutze machen, dass er und sein Sohn in uns wohnen (wenn wir bekehrte, getaufte Mitglieder der Kirche Gottes sind) oder dass sie mit uns sind (wenn wir auf dem Weg sind, getaufte Mitglieder zu werden), und uns dabei an Christi vollkommenem Beispiel orientieren, der Gott dem Vater immer die Ehre gibt. Wir müssen Gott die Ehre für das geben, was er durch uns zu tun vermag. Wir müssen Gott in das Rampenlicht stellen, nicht uns selbst.

Du darfst keine Götzen anbeten

2.Mose 20,4-6 fährt fort:

„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied [oder Generation] an den Kindern derer [besser: „bei denen“], die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“

Mehrere Religionen verstoßen in krasser Weise gegen dieses Gebot, indem sie Statuen oder Menschen anbeten, und die Zahl ihrer Mitglieder geht in die Milliarden. Solche Anbetung ist jedoch vergeblich, wie die folgenden Worte uns lehren:

„Sie sind alle Narren und Toren; denn dem Holz zu dienen ist ein nichtiger Gottesdienst“ (Jeremia 10,8).

„Ihr wisst: als ihr Heiden wart, zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen“ (1.Korinther 12,2).

Heutzutage vergöttern die Menschen Filmstars und Rockstars. Eine beliebte amerikanische musikalische Wettbewerbsshow heißt „American Idol“ („Das amerikanische Idol“). Die Anbetung von Idolen oder Götzen wurde für Israel jedoch zu einem Stolperstein und war einer der Gründe, warum sie in die Gefangenschaft gehen mussten.

Die Vergötterung irgendeines Menschen – eines Mannes oder einer Frau, und manchmal sogar eines Kindes – oder irgendeines Gegenstandes ist ein Verstoß gegen das zweite Gebot.

Du darfst Gottes Namen nicht missbrauchen

2.Mose 20,7 fährt fort:

 „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.“

An jedem Arbeitspatz in der westlichen Welt wird der Name Gottes buchstäblich ständig missbraucht. Ebenso ist es auch in zahlreichen Liedern und Filmen der Fall. Es ist schwer, ein Lied oder einen Film zu finden, in dem der Name Gottes nicht in missbräuchlicher Weise verwendet wird.

Das dritte Gebot verbietet die missbräuchliche Verwendung von Gottes Namen, wie zum Beispiel „Mein Gott“ oder „Grüß Gott“, aber es schließt auch unnütze Wiederholungen ein, wie sie in einigen Kirchen und in Gebeten üblich sind, oder das Fluchen („Gottverd…“) oder die Verwendung von harmlos erscheinenden Ausdrücken wie „meine Güte“ oder „gütiger Himmel“.

All dies ist eine Beleidigung gegen Gott und sollte unbedingt vermieden werden.

Du musst den Sabbat halten

In 2.Mose 20,8-11 heißt es:

„Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.“

Gott sagt zu uns: „Denkt an den Sabbat“, „erinnere dich an ihn“, aber der Mensch vergisst das entweder schnell oder ersetzt ihn durch andere Tage wie Mittwoch, Freitag oder Sonntag; und manche sagen, der Sabbat könnte an jedem Tag der Woche sein. Aber Gott macht deutlich, dass der wöchentliche Sabbat die Zeitspanne von Freitagabend Sonnenuntergang bis Samstagabend Sonnenuntergang ist. Wir sollen an diesem Tag nicht arbeiten und unseren Geschäften nachgehen, sondern stattdessen Zeit in den heiligen Versammlungen verbringen oder den Versammlungen über das Internet zuhören, wenn wir zu weit entfernt wohnen, um persönlich daran teilnehmen zu können. Wir gehen nicht unseren eigenen Beschäftigungen nach, wie etwa Sportveranstaltungen zu besuchen oder sie sich im Fernsehen anzuschauen. Der Sabbat sollte Gott gewidmet sein. Er war ein Tag der Ruhe für Gott nach sechs Tagen seiner Schöpfungsarbeit, und er sollte auch für uns ein Tag der Ruhe sein. Gott war nach seiner Schöpfung natürlich nicht müde, aber er hielt den Sabbat für uns ein, um uns zu zeigen, dass wir seinem Beispiel folgen müssen. Das unterscheidet uns als Gottes Volk von den anderen Menschen, und er ist für uns ein Zeichen, dass wir den wahren Gott anbeten.

2.Mose 31,13 sagt uns: „Sage den Israeliten: Haltet meine Sabbate; denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin, der euch heiligt“ (revidierte Lutherbibel 2017).

Der Sabbat verweist auf den Gott der Schöpfung. Er zeichnet uns als seine Kinder aus, die den Gott der Schöpfung anbeten. Kein anderer Tag tut dies, weder der Sonntag noch der Freitag. Dazu gehören auch die jährlichen hochheiligen Sabbate und Festzeiten, die Gottes Plan für die Menschheit beschreiben—von der Reue und der Taufe bis hin zur vollen Zugehörigkeit zur Familie Gottes als Gottwesen, unserem endgültigen Potenzial.

Die Werkzeuge des Gebets, des Bibelstudiums, des Fastens und der Meditation sind nützlich, um eine gute Beziehung zu Gott zu haben und zu pflegen, und das Halten der ersten vier Gebote zeigt unsere Liebe zu Gott.

Unsere Beziehung zu unserer Familie

Ehemann und Ehefrau sollten sich einig sein, wenn es darum geht, in ihrer Beziehung die Gebote der Bibel zu befolgen. Unsere kostenlose Broschüre „Die Schlüssel zur glücklichen Ehe und Familie“ geht ausführlich darauf ein, wie dies erreicht werden kann.

Ein wichtiger Punkt bei der Kindererziehung ist es, nicht zuzulassen, dass ein Kind Uneinigkeit zwischen den Eltern herbeiführt. Sie müssen sich als Eltern darüber einig sein, wie sie mit den Wünschen ihrer Kinder umgehen wollen. Die Kinder müssen sehen, dass die Eltern sich einig sind, damit die Harmonie in der Familie gewahrt wird.

Eltern müssen darauf achten, was ihre Kinder in der Schule oder von Gleichaltrigen zu hören bekommen. Schulen könnten die kritische Rassentheorie propagieren, die den Kindern beibringt, ihr eigenes Land zu hassen, oder sie könnten geschlechtsverändernde Präparate und Abtreibungen fördern, ohne das Wissen und die Zustimmung der Eltern. Die Eltern müssen sich darüber informieren, was ihre Kinder lernen, und sie müssen zu Hause allen schädlichen Lehren entgegenwirken, denen ihre Kinder ausgesetzt sind.

Du solltest mit Deinen Eltern sprechen

Gleichzeitig sollten junge Menschen ihre Eltern darüber informieren, was sie in der Schule oder anderweitig erfahren haben. Die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern ist sehr wichtig.

Kinder müssen über Gott und seine Wege unterrichtet werden und sich angewöhnen, zu beten und die Bibel zu studieren.

Unser Verhältnis zu unseren Arbeitgebern

Selbstständig arbeitende junge Menschen können selbst bestimmen, wann sie sich frei nehmen, um das Laubhüttenfest zu besuchen und die anderen heiligen Tage zu feiern. Als Angestellter ist es manchmal schwieriger. Eine gute Beziehung zum Arbeitgeber ist entscheidend, um für Gottes heilige Tage freizubekommen.

Wenn wir fleißig und gewissenhaft arbeiten, dann möchte der Arbeitgeber uns sicher auch nicht entlassen, nur weil wir Gottes heilige Tage zu einem für ihn „ungünstigen“ Zeitpunkt halten, auch wenn er uns nicht gerne frei gibt. In jedem Fall ist es wichtig, dass wir zuerst zu Gott beten, bevor wir unseren Urlaubsantrag stellen, damit Gott uns Wohlwollen in den Augen unseres Arbeitgebers schenkt.

Unsere Beziehung zu unseren Nachbarn

Wir sollten freundlich zu unseren Nachbarn sein, ohne sich in deren Leben einzumischen. Sie werden bald herausfinden, dass wir anders sind, weil wir nicht fluchen oder Schimpfwörter benutzen, höflich sind und jeden Samstag gut gekleidet mit der ganzen Familie aus dem Haus gehen. Wir haben zur Weihnachtszeit keine Festbeleuchtung auf unserem Grundstück und auch keine Kürbisse an Halloween

Du solltest einen Unterschied machen

Sie werden sehen, dass wir am Samstag nicht mit Arbeiten beschäftigt sind und samstags auch nicht den Rasen mähen, aber vielleicht werden sie unseren Rasenmäher am Sonntag hören (es sei denn, es ist gesetzlich verboten, am Sonntag den Rasen zu mähen). Wir fahren jeden Herbst für eine Woche mit unseren Kindern „in den Urlaub“—so meinen es vielleicht außenstehende Beobachter. Unsere Kinder sind höflich, rücksichtsvoll und helfen bei den anfallenden Hausarbeiten, und obwohl wir eine unterschiedliche Lebensweise haben, sind wir doch gute Nachbarn, denen man vertrauen kann.

Zumindest sollte das so sein, auch wenn wir alle in diesem Bereich ein paar Schwächen haben. Doch auch wenn unsere Nachbarn unser merkwürdiges Verhalten sehen und sich darüber lustig machen, so respektieren sie uns doch für unsere Freundlichkeit und unsere Bereitschaft zu helfen, wenn es nötig ist.

Wir leben in einer verdorbenen, korrupten und bösen Gesellschaft, die unter dem Einfluss von Satan dem Teufel steht – einem bösartigen Wesen, das aufgrund seiner bösen Taten und seiner Einstellung keine Erlösung mehr erlangen kann. Satan hasst Gott. Er hat in der Vergangenheit versucht, Gott zu stürzen und die Herrschaft über seine Schöpfung an sich zu reißen, aber er wurde erfolglos auf diese Erde hinabgeworfen. Er wird noch einmal versuchen, Gott in einem erneuten Aufstand zu besiegen und damit beweisen, dass er nicht willens und in der Lage ist, sich zu ändern, sondern stattdessen dazu bereit ist, in einer weiteren Rebellion gegen Gott zu kämpfen.

Er hasst Gottes Kirche und die Menschen, einschließlich der Kinder, und er will, dass wir in unserer Berufung versagen und unsere Erlösung verspielen, und er wird versuchen, uns zu Kompromissen oder Fehltritten zu bewegen, damit wir scheitern.

Wenn ihm das nicht gelingt, dann wird er versuchen, uns physisch zu vernichten. Deshalb müssen wir Gottes Schutz suchen und darum beten, dass wir als würdig erachtet werden, den Prüfungen und der Zerstörung zu entgehen, die in naher Zukunft über diese Welt hereinbrechen werden.

Leider müssen einige, die den Anforderungen an eine gute Beziehung zu Gott nicht gerecht werden, durch die große Trübsal gehen.

Unruhige Zeiten liegen vor uns, und dieses Kapitel wurde geschrieben, um uns dabei zu helfen, das Bevorstehende zu überleben und bei der Wiederkunft unseres geliebten Erlösers vor ihm zu stehen. Dann können wir wahrhaft dazu beitragen, diese Welt zu verändern, damit sie im Millennium und darüber hinaus ein besserer Ort wird, und wir werden unter Christus regieren, wenn der Einfluss Satans beseitigt ist.

Es liegt an uns, sicherzustellen, dass wir unsere Bestimmung erfüllen und zu Gottwesen im herrlichen Reich Gottes werden, das nicht mehr allzu weit entfernt ist.

Kapitel 7

Wie können junge Menschen den Einfluss Satans vermeiden?

Viele werden vielleicht sagen, dass Satan uns nicht beeinflussen kann. Schließlich gehören wir zur Kirche des Ewigen Gottes und sind damit Teil des Leibes Christi. Aber verstehen wir, wie Satan Einfluss ausübt, wie er arbeitet, wie er uns täuscht? Ein verführter Mensch ist sich nicht bewusst, dass er verführt ist.

In Epheser 2,2 finden wir eine Aussage über Satan, dem „Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt…“ (Schlachterbibel).

Satan, der Gott dieser Welt, ist also der „Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.“ Nun könnte man annehmen, dass dies die wahren Christen oder ihre Kinder ausschließt, die nichts zu befürchten hätten, da sie grundsätzlich keine Kinder des Ungehorsams sind.

Das wäre ein fataler Irrtum. Wenn wir von Satan in Versuchung geführt werden und auf seine Tricks hereinfallen, dann sind wir nicht mehr länger gehorsam. Satan sendet seine Botschaften wie Wellen über die Luft aus, und genau wie elektromagnetische Wellen über das Radio oder das Internet empfangen werden, können Satans Botschaften auch von uns empfangen werden. Wir mögen sie vielleicht nicht sehen oder hören, aber wenn wir die „richtige Sendereinstellung“ und Frequenz haben, dann empfangen wir Satans Wellen, so wie man Wellen mit dem Radio, dem Fernsehen oder den heute so verbreiteten Geräten via Mobilfunk empfängt.

Satan pflanzt seine Botschaft durch den menschlichen Geist in unsere Köpfe ein. Unser Empfang ist automatisch auf Satans Wellenlänge eingestellt.

Er sendet nicht in Worten oder Bildern, sondern er sendet eine Haltung der Selbstbezogenheit, der Eitelkeit, der Lust, der Gier, der Eifersucht, des Neids, des Konkurrenzkampfes, des Streits, der Gewalt, des Hasses, des Grolls, der Bitterkeit, der Rebellion und der Missachtung von Autorität. All dies beschreibt die menschliche Natur bzw. die Natur Satans.

Der Weg Gottes hingegen ist das genaue Gegenteil. Es ist der Weg der Liebe, der Sorge um das Wohlergehen der anderen.

Nun haben auf richtige Weise getaufte Christen den heiligen Geist empfangen und können sich vor Satans Impulsen durch regelmäßiges Bibelstudium, Gebet und den Besuch der Kirchenversammlungen schützen – was durch die Entscheidung, Gott zu gehorchen, zu einem gottgefälligen Charakter führt. Ebenso können die Kinder bekehrter Christen und alle jungen Menschen, die von Gott berufen werden, satanische Impulse durch Bibelstudium, Gebet und den Besuch der Kirchenversammlungen abwehren – und so einen gottgefälligen Charakter und die Bedeutung des Gehorsams gegenüber Gott erlernen. Christen sollten Gott nahe sein, und nur so können sie Satan erfolgreich widerstehen, denn Satan kann uns seinen Willen nicht aufzwingen.

Paulus schreibt über diejenigen, für die das Evangelium verborgen war. In 2.Korinther 4,4 spricht er von „den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“

Du kannst von Satan getäuscht werden

Paulus befürchtete, dass die Korinther von Satan verführt werden könnten, der immer noch existierte und machtvoll wirkte, so wie es bei Eva der Fall war. In 2.Korinther 11,3 lesen wir: „Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.“

Satan wirkt immer noch, sogar in den Mitgliedern der Kirche Gottes und ihren Kindern, genauso wie er es in den Korinthern tat, die auch Mitglieder der Kirche waren!

In Epheser 6,10 schrieb Paulus an die Gemeinde in Ephesus, die ebenfalls Teil der Kirche Gottes war:

„Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“

In Vers 12 fuhr er fort: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Und in Vers 11 sagte er: „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.“

Diese Ermahnungen gelten auch für uns heute. Wir dürfen niemals meinen, dass Satan uns nicht versuchen oder täuschen kann. Satan ist stärker als wir, aber er ist nicht stärker als Jesus Christus. Einige haben die Kirche Gottes verlassen, weil Satan sie verführt hat. Aber ein verführter Mensch weiß nicht, dass er verführt wurde. Er mag denken, dass er im Recht ist. Wenn diese Person sich ihrer Täuschung bewusst wäre, dann würde sie anders denken und handeln. Wir müssen uns daher im Gebet an Gott wenden und ihn darum bitten, uns von jeder Täuschung zu befreien. Wir alle müssen uns auf Christus verlassen.

Satan ist mächtig, schlau und er handelt schnell. Sein größter Trick war, die Menschen davon zu überzeugen, dass er nicht existiert. Aber es gibt ihn tatsächlich!

Satans Weg ist weder besser als Gottes Weg, noch ist er ebenso gut wie Gottes Weg; andernfalls würde Gott uns sagen, wir sollen „Satans Weg gehen.“ Wir sollen auch keine Kompromisse eingehen. Was lesen wir in 1.Könige 18,21? „Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts.“

Sei wachsam!

Das gilt für alle, aber besonders unseren jungen Lesern sagen wir: Du musst aufpassen und wachsam sein. Du musst auf Deine Umgebung und Deine „Freundschaften“ achten. Denn ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Ein fauler Apfel im Korb wird die guten Äpfel daneben verderben, und so weiter, bis alle Äpfel im ganzen Korb faul sind.

Das darf bei Dir und in der Kirche Gottes nicht passieren.

Satan hat immer noch Einfluss. Es erfordert ständige Wachsamkeit, unseren Geist auf Christus, sein Werk und die Belange Gottes zu lenken und zu vermeiden, von Satan und seinen Dämonen verführt zu werden und ihre rebellische Haltung anzunehmen.

Wir dürfen nicht zulassen, dass wir von Gottes Weg abgelenkt werden. Wenn wir zum Beispiel das Bibelstudium und das Gebet vernachlässigt haben, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir reizbar sind oder andere verurteilen; wenn wir Gedanken des Konkurrenzkampfes oder der Zwietracht haben; oder wenn wir uns zu Unrecht auf die Seite anderer stellen. Das alles stammt von Satan, dem Geist der Zwietracht, dem wir zum Opfer gefallen sind. Das würde die Liebe Gottes in unseren Herzen erkalten lassen.

Deshalb warnt uns Christus durch Petrus in 1.Petrus 5,8: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ Die Living Bible fügt „hungrig“ hinzu – ein Löwe, der aus Hunger brüllt.

Satan versucht, uns und die Kirche Gottes zu zerstören. Es gibt einen Grund, warum Gott Petrus dazu inspiriert hat, die oben erwähnte Warnung aufzuschreiben. Wir hätten schreckliche Angst, wenn ein hungriger und brüllender Löwe vor uns stünde. Petrus fährt in Vers 9 fort: „Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.“

Was lesen wir in Jakobus 4,7-8? „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen.“

Es ist möglich, dass Satan von uns Gebrauch macht, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wir müssen unsere Sünden eingestehen und bekennen, und Gott wird treu und gerecht sein, uns unsere Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen:

„Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1.Johannes 1,9).

Wenn Du eine solche gottgefällige Einstellung und Denkweise hast, dann wirst Du Dich dem Einfluss Satans in Deinem Leben immer besser entziehen können.

Kapitel 8

Wie können junge Menschen heilig sein?

In 1.Korinther 7,14 heißt es: „Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig.“

Die Ryrie Studienbibel gibt die folgenden korrekten Erklärungen zu diesem Abschnitt:

„Die Gegenwart eines Glaubenden im Zuhause sondert das Zuhause aus und gibt ihm einen christlichen Einfluss, den es sonst nicht hätte. Ein glaubender Partner sollte daher beim nicht glaubenden bleiben. Das bedeutet aber nicht, dass Kinder, die in einem solchen Zuhause geboren werden, automatisch Christen sind. Sie sind heilig in dem Sinne, dass sie durch die Gegenwart eines glaubenden Elternteils ausgesondert sind.“

Du bist NICHT abgeschnitten

Auch wenn unsere Kinder nicht automatisch Christen sind (nach richtigem Verständnis sind wir nur dann Christen, wenn der Geist Christi in uns wohnt (Römer 8,9) – der heilige Geist, der uns bei der richtigen Taufe gegeben wird (Apostelgeschichte 2,38)), bedeutet das keineswegs, dass sie vom Zugang zu Gott abgeschnitten sind. Selbst zur Zeit des Alten Testaments WIRKTE Christus mit den Menschen und ging mit ihnen um, so auch mit den Völkern Israel und Juda.

Christus ging nicht mit ihnen um, indem er ihnen den Zugang zum heiligen Geist und eine Gelegenheit zum Heil anbot (das wird später geschehen, in der Zeit des Großen Weißen Throngerichts, wenn Gott all diejenigen auferwecken wird, die gestorben sind, ohne Christus gekannt zu haben, um ihnen dann die Gelegenheit zu geben, ihn als ihren persönlichen Erlöser anzunehmen). Aber er hat zu ihnen gesprochen und sich ihnen gezeigt. Es war Christus, der den alten Israeliten die Zehn Gebote verkündete – nicht der Vater. Er war der Fels, der Israel aus Ägypten herausführte und sich mit ihnen in der Wüste beschäftigte (1.Korinther 10,4.9).

Christus macht sehr deutlich, dass man von Gott dem Vater berufen sein muss, um Zugang zu ihm zu haben. Im Grunde genommen hat sich Gott der Vater von der Menschheit abgeschnitten, als Adam und Eva gegen ihn sündigten und aus dem Garten Eden vertrieben wurden. Christus sagt in Johannes 6,44: „Es kann niemand zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater, der mich gesandt hat, zieht“ (neue Lutherbibel 2009). In der heutigen Zeit ruft oder zieht Gott der Vater nur sehr wenige. Die meisten Menschen können heute die Wahrheit Gottes schlichtweg nicht begreifen, weil Gott sie ihnen noch nicht offenbaren will (vergleiche dazu 1.Korinther 1,26-28; 2,6-14). Er wird dies später tun, zu der von ihm bestimmten Zeit (vergleiche dazu Römer 11,26; Hesekiel 37,11-14.23-28).

Gott hat bestimmt, dass die Kinder derer, die er in dieser Zeit beruft, Zugang zu ihm haben. Sie sind bereits „in Heiligkeit“ berufen – wie wir anderen auch. Sie sind geistlich nicht „unrein.“ Selbst wenn nur ein Elternteil ein Christ ist, sind seine oder ihre Kinder „geheiligt“ – das heißt, sie KÖNNEN gesegnet werden, indem sie eine Beziehung zu Gott haben (vergleiche dazu Sprüche 20,7). Sie müssen immer noch auf ihre Berufung reagieren und sich dafür entscheiden, das Privileg zu nutzen, das Gott ihnen verliehen hat – nichtsdestotrotz betrachtet Gott sie als „geheiligt“ – sie wurden für den heiligen Zweck ausgesondert, in Gottes Lebensweg zu wandeln.

Du bist geheiligt – was bedeutet das?

Wenn wir lesen, dass der ungläubige Ehemann durch seine gläubige Frau geheiligt wird und dass die ungläubige Frau durch ihren gläubigen Ehemann geheiligt wird, dann ist das griechische Wort für „geheiligt“ das Wort „hagiazo“, was den Gedanken vermittelt, dass man für einen heiligen Zweck ausgewählt oder ausgesondert wird. In Johannes 10,36 lesen wir zum Beispiel, dass Gott der Vater Jesus Christus „geheiligt“ und in die Welt gesandt hat, um den heiligen Zweck seines Kommens zu erfüllen. Im Garten Gethsemane bat Christus den Vater, seine Jünger in der Wahrheit Gottes, die Gottes Wort ist, zu „heiligen“ (Johannes 17,17).

Sie mussten von Irrtümern und falscher menschlicher Weisheit befreit werden, damit sie ein wahrhaftiges und gottgefälliges Leben führen würden. Paulus sagt in Römer 15,16, dass die Heiden ein Gott wohlgefälliges Opfer werden sollten, „geheiligt durch den heiligen Geist.“ Durch die Gabe des heiligen Geistes würde Gott sie annehmen, indem sie lebendige, heilige und wohlgefällige Opfer werden (Römer 12,1).

Das griechische Substantiv für „Heiligung“, das Wort „hagiasmos“, vermittelt denselben Gedanken wie das Verb „hagiazo.“ In 1.Thessalonicher 4,3 lesen wir, dass unsere Heiligung nach Gottes Willen bedeutet, dass wir uns von Unzucht oder sexueller Unmoral fernhalten. Wir sind zu dem heiligen Zweck bestimmt, ein reines Leben zu führen, wozu auch gehört, dass wir unsere Ehefrau in Heiligung und Ehre gewinnen oder mit ihr umgehen (Vers 4). In 2.Thessalonicher 2,13 wiederholt Paulus den Gedanken, dass „Gott euch von Anfang an zum Heil in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit erwählt hat“ (neue Lutherbibel 2009). Und in 1.Petrus 1,2 lesen wir, dass wir „auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi…“ (Schlachterbibel).

Wie wir sehen können, beschreibt die Heiligung einen Prozess. Gott hat uns „von Anfang an“ und „gemäß seiner Vorsehung“ dazu ausgewählt, uns zu heiligen oder für den heiligen Zweck auszusondern, ihm nachzufolgen und schließlich das ewige Leben als unsterbliche und verherrlichte Gottwesen in seinem Reich zu erben. Dieser Prozess wird auch in Römer 8,28-30 ausführlich beschrieben.

Wenn wir zu 1.Korinther 7,14 zurückkehren, dann sagt Paulus auch, dass die Kinder heilig sind, wenn zumindest ein Elternteil bekehrt ist. Das griechische Wort für „heilig“ lautet „hagios“, und es beschreibt ebenfalls die Tatsache, dass diese Kinder geheiligt, abgesondert oder von Gott für einen heiligen Zweck ausgesondert sind. In Lukas 1,70 ist von den „heiligen Propheten“ Gottes die Rede – sie wurden von Gott ausgesondert, um sein Wort zu verkünden. In 1.Korinther 3,17 sagt Paulus, dass wir der Tempel Gottes sind, der nicht verunreinigt oder verdorben werden darf, da er „heilig“ ist – ausgesondert und von der Welt getrennt, um ein heiliges Leben zu führen.

Diejenigen, die heute zum Heil berufen sind, wurden „von Anfang an“ ausgesondert oder „geheiligt“ – bevor sie geboren wurden, „ehe der Welt Grund gelegt war“ und sogar „vor der Zeit der Welt“, bevor es überhaupt eine Zeit gab (vergleiche dazu Jeremia 1,5; Epheser 1,3-4; 2.Timotheus 1,9). Das soll nicht heißen, dass diejenigen, die heute berufen sind, automatisch gerettet sind, aber sie haben die Möglichkeit erhalten, Zugang zu Gott dem Vater zu haben und gerecht zu leben.

Du musst eine Beziehung zu Gott haben

Das Gleiche gilt für die Kinder bekehrter Eltern. Auch sie sind geheiligt oder ausgesondert worden, um eine Beziehung zu Gott zu haben – sie KÖNNEN zu Gott sprechen und erwarten, dass er sie erhört, und sie können eine Antwort von Gott erfahren und erhalten. Sie sind nicht von Gott dem Vater abgeschnitten, aber sie müssen eine Wahl treffen. Sie dürfen den Weg Gottes nicht aufgeben, und sie dürfen diese kostbare und unerschöpfliche Möglichkeit der Kommunikation mit ihrem Schöpfer nicht vernachlässigen. Und wenn sie diesem Lebensweg treu bleiben, dann können sie sich zu gegebener Zeit, wenn sie alt genug sind, taufen lassen und die Gabe des heiligen Geistes empfangen, der eine Garantie, ein Unterpfand oder eine Sicherheit und eine Anzahlung für ihr ewiges Heil in Gottes Reich ist.

Unsere Kinder sind für Gott sehr wichtig. Als Jesus Christus hier auf der Erde als Mensch lebte, segnete er kleine Kinder besonders und auf feierliche Weise: „Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie“ (Markus 10,16; vergleiche hierzu Matthäus 19,13-15 und Lukas 18,15-17). Die Kirche Gottes folgt heute diesem Beispiel, indem sie kleine Kinder segnet und Gott ganz speziell darum bittet, ihnen seinen Schutz und seine Führung zu gewähren.

Die Handauflegung ist bedeutsam und entscheidend. Die symbolische Handlung des Handauflegens bei der Taufe sondert den Getauften aus oder heiligt ihn oder sie für den göttlichen Zweck, von Gott seinen heiligen Geist zu empfangen. Das Gebet um den Segen der Heilung wird von der Handauflegung durch die Ältesten begleitet, die den Kranken für den göttlichen Zweck der physischen Heilung aussondert. Während der Trauungszeremonie legt der Prediger dem Paar die Hände auf und bittet Gott im Gebet darum, die Ehe zu heiligen und das Paar für den heiligen Zweck der ehelichen Beziehung auszusondern, damit die Ehe von Gott gesegnet wird. Und schließlich wird eine Ordinierung immer unter Handauflegung durchgeführt, die den Ordinierten für den göttlichen Dienst als Diakon oder Diakonisse, oder für das Amt eines Predigers aussondert.

Ebenso segnete Christus kleine Kinder, indem er sie für Gottes besonderen Schutz, seine Führung und eine besondere Beziehung zu ihm aussonderte. Und wenn die Predigerschaft ein kleines Kind segnet, dann bittet sie Gott den Vater, dem Kind einen Engel zur Seite zu stellen, denn die Bibel lehrt eindeutig die Existenz von Schutzengeln.

Du hast einen Schutzengel

In 1.Mose 48,15-16 bestätigte Jakob die Anwesenheit seines Schutzengels während seines ganzen Lebens: „Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben…“ Jakob war davon überzeugt, dass Gott sein ganzes Leben lang bei ihm war, und zwar durch einen bestimmten Engel, den er beauftragt hatte, über Jakob zu wachen.

Apostelgeschichte 12,15 zeigt, dass die Jünger dachten, der Engel des Petrus sei erschienen, da sie glaubten, Petrus sei im Gefängnis. Sie sagten ausdrücklich: „Es ist sein Engel.“ Anders gesagt, sie gingen davon aus, es sei der besondere Engel, den Gott beauftragt hatte, über Petrus zu wachen.

Beachte auch die folgende bemerkenswerte Aussage Jesu Christi in Matthäus 18,10, wo er von kleinen Kindern spricht, die an ihn glauben, sowie von wahren Christen, die „wie“ kleine Kinder werden müssen: „Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“

Wir lesen, dass den Weisen aus dem Morgenland ein Stern erschien, der sie zu dem Ort führte, an dem Jesus Christus wohnte, nachdem er geboren worden war. In Matthäus 2,1-2 lesen wir, dass sie im Morgenland (also im Osten) „seinen Stern gesehen“ hatten.

Es handelte sich nicht um einen gewöhnlichen Stern, sondern um einen hell-leuchtenden Engel. In der Bibel werden Sterne bei zahlreichen Gelegenheiten mit Engeln verglichen und identifiziert (vergleiche hierzu Offenbarung 1,20; 9,1-2; 12,4). Beachte, dass die Weisen aus dem Morgenland diesen Stern als „seinen“ Stern bezeichneten, als den Stern oder Engel des Christuskindes.

Wenn sie verstanden, dass der Stern ein Engel war, dann wussten sie auch, dass dieser Engel dem Christuskind zugeteilt war. Das heißt allerdings nicht, dass nur ein einziger Engel über Christus wachte. Bei einer Gelegenheit erwähnte er Petrus gegenüber, dass er seinen Vater um „mehr als zwölf Legionen Engeln“ bitten könne (Matthäus 26,53) – mehr als 72.000 Engel.

Gott kann einen Engel damit beauftragen, zahlreiche Menschen oder ein ganzes Volk zu bewachen oder zu schützen. Der Erzengel Michael wird Daniel gegenüber zum Beispiel als „der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt“ (Daniel 12,1), bezeichnet.

Tatsache ist, dass Gott unseren Kindern Engel zu ihrem persönlichen Schutz zur Seite stellt, und Gottes Prediger werden Gott während der Zeremonie der Kindersegnung darum bitten, dies zu tun. Wir wollen damit keineswegs sagen, dass Gott dies ausschließlich nur dann tut, wenn ein kleines Kind offiziell gesegnet wird. Wir haben in vielen Fällen gesehen, dass Gott Menschen einen Schutzengel zur Seite gestellt hat, um sie zu behüten, auch wenn deren Segnung als kleines Kind nicht erwähnt wird. Wir wissen nicht, wann genau Gott den Menschen grundsätzlich Schutzengel zuteilt; aber wir wissen, dass die Kinder bekehrter Eltern von Engeln beschützt werden, damit sie ihr Potenzial erfüllen können, getaufte und schließlich wiedergeborene Mitglieder der Familie Gottes zu werden.

Du musst Dich entscheiden

Es stimmt natürlich, dass die Lehre und das Verhalten der Eltern einen Einfluss auf die Entscheidung der Kinder haben können, Gott gegenüber entweder treu zu werden und zu bleiben oder ihn abzulehnen. Aber wie wir zeigen werden, ist es letztlich die Entscheidung des Kindes oder des Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, wie er seinen Lebensweg gestalten und ob er eine Beziehung zu Gott aufrechterhalten will.

So lesen wir zum Beispiel in 2.Könige 22,1-2: „Josia war acht Jahre alt, als er König wurde; und er regierte einunddreißig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida, eine Tochter Adajas aus Bozkat. Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters [besser: Vorfahren] David und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.“

Josia war acht Jahre alt, als er König wurde. Seine Mutter Jedida wird namentlich erwähnt. Obwohl er der Sohn Amons war, einem bösen Vater, wurde er selbst zu einem der rechtschaffensten und besten Könige, die je gelebt haben (vergleiche hierzu 2.Könige 23,25). Es ist offensichtlich, dass seine Mutter Jedida ihn „in der Furcht des HERRN“ erzogen hatte.

Als Josia 16 Jahre alt war, „fing er an, obwohl er noch jung war, den Gott seines Vaters David zu suchen“ (2.Chronik 34,3). Beachte, dass er selbst die Entscheidung traf; es war seine Entscheidung – nicht die Entscheidung seiner Mutter –, die ihn dazu brachte, den wahren Gott wirklich zu suchen und ihn immer besser kennenzulernen.

Es ist von größter Bedeutung, die individuelle Entscheidung des Kindes zu begreifen und zu betonen. Die Rechtschaffenheit der Eltern bedeutet nicht automatisch, dass ihre Kinder rechtschaffen werden und bleiben; und die Ungerechtigkeit der Eltern bedeutet nicht, dass ihre Kinder automatisch ungerecht werden und bleiben müssen.

David war ein rechtschaffener Mann, der im Reich Gottes sein wird. Aber sein Sohn Absalom lehnte sich gegen seinen Vater und Gott auf. Davids Sohn Amnon vergewaltigte seine eigene Stiefschwester. Auch Davids Sohn Salomo wich von Gottes Lebensweg ab – zumindest vorübergehend.

Samuel war ein rechtschaffener Prophet Gottes, aber seine Söhne wandelten nicht in Gottes Wegen (1.Samuel 8,3).

Noah war ein rechtschaffener Mann, aber die Bibel sagt nicht, dass seine Söhne rechtschaffen waren. Tatsächlich lesen wir, dass sein Enkel Kanaan, der jüngste Sohn Hams, seinen eigenen Großvater schändete und sexuell missbrauchte (1.Mose 9,20-27; Kanaan, der Noah geschändet hatte, war Hams jüngster Sohn; vergleiche hierzu Vers 24; „sein jüngster Sohn“ bezieht sich auf den Sohn Hams, also Kanaan, nicht auf Noahs Sohn Ham, denn Ham war nicht der jüngste Sohn Noahs, sondern Jafet).

Lot war rechtschaffen, aber von seinen beiden Töchtern kann man das nicht behaupten (1.Mose 19,30-38).

Es gibt sogar deutliche Hinweise darauf, dass Jonatan, der Sohn Gerschoms und Enkel des Mose, tief in den Götzendienst verstrickt war (vergleiche hierzu Richter 18,30).

Du allein bist verantwortlich

Die Bibel macht sehr deutlich, dass jeder Mensch für sein Handeln schlussendlich allein verantwortlich ist. Unzulänglichkeiten auf andere zu schieben, ist in den Augen Gottes keine akzeptable „Entschuldigung.“ In Hesekiel 18,4 erklärt Gott, dass die Seele, die sündigt, sterben wird (vergleiche Schlachterbibel). Dann beschreibt er einen gerechten Vater, der einen ungerechten Sohn zeugt, und erklärt, dass der ungerechte Sohn wegen seiner Ungerechtigkeit sterben wird, während der Vater wegen seiner Gerechtigkeit am Leben bleiben wird (Hesekiel 18,5-13). Wir lesen in Hesekiel 14,19-20:

„Oder wenn ich die Pest in dies Land schicken und meinen Grimm darüber ausschütten würde mit Blutvergießen, um Menschen und Vieh darin auszurotten, und Noah, Daniel und Hiob wären darin – so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein ihr eigenes Leben.“

Andererseits lesen wir in Hesekiel 18,14-17, wenn ein ungerechter Vater einen Sohn zeugt, der die Sünden seines Vaters sieht, darüber nachdenkt und sich stattdessen dafür entscheidet, ein rechtschaffenes Leben zu führen, „der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen, sondern soll am Leben bleiben.“

2.Mose 20,4-6 steht nicht im Widerspruch zu den vorangegangenen Ausführungen. Dort heißt es: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“

Du wirst nicht wegen der Sünden anderer „bestraft“

Dieser Abschnitt besagt keineswegs, dass das Kind von Gott wegen der Sünden seiner Eltern verflucht wird, auch wenn das Kind selbst unschuldig ist. Beachten Sie, dass 2.Mose 20,5 von denen spricht, „die mich hassen“. Soncino weist darauf hin, dass sich der Satz auf die Kinder bezieht, das heißt, Gott wird die Kinder bestrafen, die ihn hassen. Soncino merkt ebenfalls an, dass die Strafe die Kinder treffen wird, wenn sie in „der Missetat der Väter“ verharren. In der Einheitsübersetzung 2016 liest sich 2.Mose 20,5 wie folgt: „Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen…“

Die Companion Bible kommentiert zu Hesekiel 18,4.20: „Die Nachkommen wurden nicht für die Sünden ihrer Vorfahren bestraft, es sei denn, sie verharrten in den Sünden ihrer Vorfahren.“ Darüber hinaus besagen Bibelstellen wie 5.Mose 24,16, dass Kinder nicht für die Sünden ihrer Väter getötet werden sollen. Dasselbe wird in 2.Könige 14,6 gesagt. Auch hier hängt es von der Entscheidung des Kindes ab – lebt es rechtschaffen oder ungerecht – ob es von Gott entweder gesegnet oder verflucht wird. Das Kind eines bekehrten Elternteils ist „geheiligt“ oder „heilig“; das bedeutet, es KANN eine Beziehung zu Gott haben, aber das Kind muss auf Gottes Heiligung reagieren, um schließlich verherrlicht werden zu können.

Sprüche 22,6 richtig verstehen

Richtig verstanden, lehrt Sprüche 22,6 nicht, dass ein Kind automatisch Gottes Lebensweg weiter gehen wird, wenn es von einem rechtschaffenen Elternteil erzogen wurde. In Sprüche 22,6 heißt es: „Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.“

Einige meinen, diese Stelle besage, dass das Kind, auch wenn es eine Zeit lang von Gottes Lebensweg abweicht, später zu dem zurückkehren würde, was ihm beigebracht wurde.

Andere gehen allerdings noch einen Schritt weiter und behaupten, dass die korrekte Wiedergabe lauten sollte: „Erziehe ein Kind in dem Weg, den es gehen soll, dann wird es SOGAR im Alter nicht davon abweichen.“ Sie lehren, dass diese Passage den Gedanken vermittelt, dass das Kind sein ganzes Leben lang, auch oder besonders dann, wenn es alt ist, nicht von seinem Weg abweicht. Die meisten lehnen diese Wiedergabe und Auslegung jedoch aus guten Gründen ab, da dieses Verständnis eindeutig nicht biblisch ist.

Der Broadman Bible Commentary führt aus: „‚Gewöhne den Knaben an seinen Weg.‘ Dieser Weg, den er gehen soll (Vers 6), ist nicht genauer definiert, aber im Zusammenhang kann es kaum Zweifel geben, dass er sich in den positiven Elementen der Verse 1, 3, 4, 5 widerspiegelt, den Knaben also gottesfürchtig und ordentlich auf das Leben vorbereitet. Dazu kann aber auch die berufliche Ausbildung gehören. Die für das Leben notwendige Ausbildung sollte in den ersten Jahren erfolgen, wenn die Gewohnheiten und Muster des Benehmens und der Arbeit gefestigt werden.“

In Anbetracht der Tatsache, dass die Bibel die Verantwortung des Einzelnen betont, muss man zu dem Schluss kommen, dass Sprüche 22,6 nicht die Vorstellung vermitteln will, dass die rechtschaffene Lehre der Eltern automatisch zur Bekehrung eines Kindes führt. Es stimmt natürlich, dass Eltern ihre Kinder über Gott und seine Lebensweise belehren sollen (5.Mose 11,18-19). Aber das bedeutet nicht, dass bekehrte Eltern die Bekehrung ihrer Kinder herbeiführen können. Die Kinder haben in dieser Angelegenheit ihre eigene Verantwortung.

Letztlich KANN ein Kind, das in Gottes Kirche „groß“ wird, in Gottes Reich gelangen. Diejenigen, die heute zum Heil berufen sind, wurden von Gott schon vor ihrer Geburt dazu bestimmt, berufen zu werden. Dies gilt nicht nur für bekehrte Eltern, sondern auch für deren Kinder (natürlich gibt es viele, die in der heutigen Zeit berufen werden, ohne dass ihre Eltern gläubig sind, aber wir konzentrieren uns in diesem Kapitel auf die Kinder, die von bekehrten Eltern erzogen wurden und werden).

Das bedeutet, dass Gott bereit ist, die Kinder zu beschützen. Das fängt mit der Empfängnis und der Geburt an und setzt sich während der Zeit des Aufwachsens fort, bis sie den Punkt erreichen, an dem sie getauft werden können. (Natürlich wird Gott seine bekehrten Kinder auch danach weiterhin beschützen.) Der Einfluss ihrer bekehrten Eltern kann in dieser Hinsicht eine große Hilfe sein, aber selbst, wenn beide Elternteile Gottes Kirche und seine Lebensweise verlassen würden, bedeutet das nicht, dass die Kinder ihrem schlechten Beispiel folgen müssen. Wenn sie gelernt haben, dass es Gottes Wille für sie ist, den Sabbat zu halten, dann können und müssen sie sich dafür entscheiden, dies auch weiterhin zu tun – selbst, wenn sie die Einzigen in ihrer Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz sind. Gott schaut auf diejenigen, die für ihn eintreten – ungeachtet der Kosten und Umstände. Das erfordert einen starken Willen und eine feste Überzeugung – aber Gott wird ihnen die Kraft und die Weisheit geben, in seiner richtigen Lebensweise fortzufahren, wenn sie dazu bereit sind.

Beweise es Dir selbst

Natürlich ist es auch richtig, dass die Kinder, die von ihren bekehrten Eltern gelehrt und erzogen werden, an den Punkt gelangen müssen, sich selbst zu beweisen, dass das, was sie gelehrt werden, die Wahrheit ist. Sie mögen durch die Lehre und das Verhalten ihrer Eltern eine „Gewohnheit“ entwickelt haben, den Sabbat zu „halten“, indem sie an diesem Tag „zur Kirche gehen“ und zwei Stunden lang in der Versammlung stillsitzen, aber das allein ist niemals genug.

Vielmehr müssen sie sich zu gegebener Zeit selbst beweisen, dass Gott von ihnen die Einhaltung des Sabbats und der jährlichen heiligen Tage, den Verzicht auf unreines Fleisch und die Ablehnung von Sonntagen, Weihnachten, Ostern oder Halloween verlangt, und zwar ungeachtet der Kosten und Umstände.

Handle nach Deiner Überzeugung

Das geheiligte Kind, das heranwächst, hat eine weitreichende Verantwortung, richtige Entscheidungen zu treffen. Nachdem es ihm zunächst beigebracht wurde, dass es falsch ist, zu rauchen, Drogen zu nehmen, sich mit zu viel Alkohol zu betrinken oder sich tätowieren zu lassen, muss das Kind oder der Teenager sich dazu entscheiden, nicht zu rauchen, keine Drogen zu nehmen, sich nicht zu betrinken und sich nicht tätowieren zu lassen. Dem geheiligten Kind wurde beigebracht, dass es falsch ist, vorehelichen oder außerehelichen Sex zu haben, und als Teenager muss es die Entscheidung treffen, sich nicht an derartigen Verhaltensweisen zu beteiligen. Dem geheiligten Kind wurde beigebracht, dass es falsch ist, jemanden zu heiraten, der nicht bekehrt ist; und als Erwachsener muss es die Entscheidung treffen, eine solche gemischte Ehe nicht einmal in Betracht zu ziehen. Dem geheiligten Kind wurde beigebracht, dass es falsch ist, einen alternativen Lebensstil zu praktizieren; als Teenager wird es sich weigern müssen, schwul oder lesbisch zu werden und so zu leben; und es muss mit Sicherheit ablehnen, sein Geschlecht zu ändern, mit dem es geboren wurde.

Ein geheiligtes Kind wurde gelehrt, sich von schlechtem Umgang fernzuhalten und nicht „auf den Weg der Bösen“ zu treten (Sprüche 4,14); als Teenager oder junger Erwachsener wird es sich dazu entscheiden müssen, diesen „bösen“ Menschen nicht zu folgen oder Teil ihrer Gemeinschaft zu sein (vergleiche hierzu Psalm 1,1). Ein geheiligtes Kind wurde über das Gesetz Gottes unterrichtet; als Teenager oder junger Erwachsener wird es sich entscheiden müssen, „Lust am Gesetz des HERRN“ zu haben (Psalm 1,2; vergleiche hierzu Psalm 119,97). Das Kind wird es zu schätzen wissen, dass Gottes Gesetz es weiser macht als seine Feinde und sogar seine Lehrer (Psalm 119,98-99); und es wird mehr und mehr an göttlicher Weisheit zunehmen, wenn es so handelt, wie Gott es befiehlt (Johannes 7,17; vergleiche hierzu Johannes 8,31-32).

Als geheiligtes Kind wurde es gelehrt, dass es falsch ist, zu betrügen oder zu lügen; als Jugendlicher oder junger Erwachsener muss es sich entscheiden, nicht zu betrügen oder zu lügen, nachdem es sich selbst davon überzeugt hat, dass Lügen vom Teufel sind (Johannes 8,44). Als geheiligtes Kind wurde ihm beigebracht, dass es falsch ist, zu stehlen oder zu töten; als Teenager oder junger Erwachsener wird es sich entscheiden müssen, niemals zu stehlen oder zu töten, und seine Überzeugung muss es auch davon abhalten, dem Militär oder der Polizei beizutreten (vergleiche hierzu Matthäus 26,52; siehe auch Offenbarung 13,10: „…wer mit dem Schwert tötet, muss selbst durch das Schwert den Tod finden“; Menge Bibel). In vielen Fällen wird es sich aufgrund des Einflusses, der Anleitung und der Disziplin der Eltern „richtig“ verhalten; aber es wird die Zeit kommen, da der Teenager oder der junge Erwachsene vollständig überzeugt wird und sich aufgrund dieser Überzeugung entscheidet, das Richtige zu tun, unabhängig von seinen Eltern.

Wie wir bereits zuvor erwähnt haben, war König Josia acht Jahre alt, als er König wurde. Er tat, was richtig war, zweifellos aufgrund des Einflusses seiner Mutter, aber als er sechzehn Jahre alt war, begann er selbst, den wahren Gott zu suchen, und mit zwanzig Jahren war er überzeugt und kühn genug, um das auszuführen, wozu er als König im Dienste Gottes verpflichtet war (vergleiche hierzu 2.Chronik 34,3). Er begann als Junge und wurde zu einem starken Mann. Andere begannen als Mädchen und wurden zu starken Frauen. Sie waren von Gott geheiligt worden, und sie erfüllten ihre Bestimmung (vergleiche hierzu Hohelied 8,8-10: Als Sulamith jung war, beschützten ihre älteren Brüder sie und kümmerten sich um sie, indem sie dafür sorgten, dass sie auf die richtige Weise lebte. Als sie dann älter wurde, entschied sie sich selbst dazu, auf die richtige Weise zu leben).

Es ist ein unschätzbares Privileg, ein „geheiligtes“ Kind zu sein. Nur sehr wenige Kinder haben heute dieses Privileg; und diejenigen, die es haben, sollten es als kostbar betrachten. Ein „geheiligtes“ Kind darf niemals herabgesetzt, missachtet oder nachlässig behandelt werden. Vielmehr ist ein geheiligtes Kind heilig für Gott. Es muss auch für uns heilig sein.

Der Einfluss Deiner Eltern

Auch wenn es schlussendlich die Entscheidung des Kindes, des Jugendlichen oder des jungen Erwachsenen ist, wie es seinen Lebensweg führt und ob es eine Beziehung zu Gott pflegt oder nicht, so können doch die Erziehung und das Verhalten der Eltern großen Einfluss auf die Entscheidung der Kinder haben, Gott entweder treu zu werden und zu bleiben oder ihn abzulehnen. Das Vorbild der Eltern ist sehr wichtig. Wenn Eltern zum Beispiel den Sabbat zwar routinemäßig halten, dies aber zähneknirschend und mit der Einstellung tun, dass es eine Last ist, und sie „es kaum erwarten können, bis der Sabbat vorbei ist, damit man seinem eigenen Vergnügen nachgehen oder arbeiten kann“, geben sie dem Kind widersprüchliche Signale, was die Heiligkeit des Sabbats angeht, und dass er ein Tag der Freude sein soll.

In unserer kostenlosen Broschüre „Die Schlüssel zur glücklichen Ehe und Familie“ erklären wir:

„Bevor man überhaupt in der Lage ist, Gottes Lehren glaubhaft und aufrichtig lehren zu können, müssen sie in Fleisch und Blut übergegangen sein: ‚Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst‘ (Deuteronomium 6,6.7).

„Wenn wir uns Gottes Worte NICHT zu Herzen nehmen, WIE KÖNNEN WIR sie dann unseren Kindern wirksam weitergeben? Wenn wir uns selbst nicht sicher sind, dass Gottes Gebote unfehlbar sind, wie können wir dies unseren Kindern glaubhaft machen? Wenn wir selbst nicht daran glauben, dass es nie richtig ist zu lügen, zu stehlen, zu morden, den Sabbat nicht zu halten oder unsere Frau zu betrügen, wie können wir unsere heranwachsenden Kinder dann in der Zucht und Ermahnung des Herrn erziehen?“

Wie wir bereits erwähnt haben, ist es zutreffend, dass die Rechtschaffenheit der Eltern nicht automatisch bedeutet, dass ihre Kinder rechtschaffen werden und bleiben; allerdings haben bekehrte Eltern, die sich nicht rechtschaffen verhalten, mit Sicherheit einen schlechten Einfluss auf ihre Kinder. Gleichzeitig haben rechtschaffene Eltern, die sich rechtschaffen verhalten, ganz sicher einen guten Einfluss auf ihre Kinder, indem sie ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, Gott treu zu bleiben und seiner Berufung zu folgen.

In der Bibel wird immer wieder betont, dass Kinder dem Beispiel von Eltern folgen, die sich schlecht verhalten. Das Kind eines alkoholkranken oder homosexuellen Elternteils könnte diesen Lebensstil leicht übernehmen. Ein Vater, der seine Frau schlägt, könnte einen Sohn großziehen, der später seine Frau genauso behandelt.

Folge nicht schlechten Beispielen Deiner ansonsten rechtschaffenen Eltern

Abraham log, als er sagte, seine Frau sei seine Schwester (1.Mose 20,2.13). Und sein Sohn Isaak beging dieselbe Sünde (1.Mose 26,6-7).

David begehrte Bathseba, aber er nahm sich auch andere Frauen, darunter Maacha, eine geschuritische oder kanaanitische Prinzessin (etwas, das Gott verboten hatte; vergleiche 5.Mose 7,3). Ihr Sohn Absalom (2.Samuel 3,3) tötete seinen Halbbruder Amnon, der Absaloms Schwester Tamar vergewaltigt hatte (2.Samuel 13,1-14). Davids Sohn Salomo beging schreckliche Sünden, als er heidnische Frauen heiratete und ihrer heidnischen Religion folgte.

Folge nicht den schlechten Beispielen Deiner ungerechten Eltern

Wir haben bereits festgestellt, dass Gott die Schuld der Väter an den Kindern bis in die dritte und vierte Generation heimsuchen wird, und zwar bei den Kindern, die Gott hassen (2.Mose 20,5; Einheitsübersetzung 2016). Friedman weist in Commentary on the Torah darauf hin, dass sich das „auf die Art und Weise beziehen kann, wie sich [schlechtes] Verhalten über Generationen in einer Familie wiederholt.“

Christus betonte, dass böse Väter böse Kinder aufziehen können. In Matthäus 23,29-35 sagte er, dass Kinder, auch wenn sie vorgaben, anders zu handeln, das Gleiche tun würden wie ihre Väter, da sie ja die gleichen Praktiken ausübten wie ihre Väter:

„Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten! Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben. Wohlan, macht auch ihr das Maß [„der Schuld“, vgl. New King James Bible] eurer Väter voll! Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen? Darum: siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und von ihnen werdet ihr einige töten und kreuzigen, und einige werdet ihr geißeln in euren Synagogen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zur andern, damit über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut des gerechten Abel an bis auf das Blut des Secharja, des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel und Altar.“

Dieser furchtbare und teuflische „Kreislauf des Lebens“ wiederholt sich leider immer wieder. Gott prophezeit, dass die letzte Generation von Amerikanern und Briten in Gefangenschaft geführt werden wird, und 3.Mose 26,37-39 erklärt, warum: „… ihr sollt nicht bestehen können gegen eure Feinde. Und ihr sollt umkommen unter den Völkern, und eurer Feinde Land soll euch fressen. Die aber von euch übrigbleiben, die sollen in der Feinde Land dahinschwinden wegen ihrer Missetat, aber auch um der Missetat ihrer Väter willen.“

Wir lesen auch, dass es anderen Nationen ähnlich ergehen wird, und vielfach sogar noch viel schlimmer.

Das muss nicht auf Dich zutreffen

Wir betonen, dass diese Entwicklung nicht automatisch erfolgen muss. Ein Sohn kann die Gottlosigkeit seines Vaters sehen und sich entscheiden, NICHT so zu leben (Hesekiel 18,14-17). Das gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Heiligung, wenn ein Kind in der Kirche groß wird, dann jedoch erleben muss, dass seine Eltern die Kirche verlassen und in die Welt zurückkehren. Dieses Kind muss dem Beispiel seiner Eltern nicht nachfolgen.

Gott hat ihn oder sie geheiligt, und diese Heiligung oder Heiligkeit hört nicht automatisch auf zu existieren, wenn die Eltern den Lebensweg Gottes verlassen. Aber es versteht sich von selbst, dass ihr schlechtes Beispiel einen ungeheuer schlechten Einfluss auf das Kind haben kann; und das Kind oder der Jugendliche oder junge Erwachsene muss sich mit seiner ganzen Kraft an Gott wenden, um seine geheiligte Beziehung zu ihm aufrechtzuerhalten.

Folge den guten Beispielen Deiner rechtschaffenen Eltern

Auf der anderen Seite haben Eltern, die konsequent Gottes Lebensweg vorleben und nicht davon abweichen, einen sehr positiven Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Gott verspricht Kindern enormen Segen, wenn sie rechtschaffen bleiben (Psalm 103,17-18; Sprüche 20,7; 5.Mose 4,40). Gott bietet rechtschaffenen Eltern und ihren Kindern sogar physischen Schutz in den kommenden schrecklichen Zeiten an einem Ort der Sicherheit hier auf Erden an: „Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine Kinder werden beschirmt“ (Sprüche 14,26). Die New King James Bible übersetzt: „…seine Kinder haben einen Ort der Zuflucht.“

Gott spricht sehr deutlich über die Verantwortung der Eltern, wenn er sagt: „Sieh zu und höre auf alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf dass dir’s wohlgehe und deinen Kindern nach dir ewiglich, weil du getan hast, was recht und wohlgefällig ist vor dem HERRN, deinem Gott“ (5.Mose 12,28). Aber Gott sagt ausdrücklich, dass, um den Kindern ein leuchtendes Vorbild zu sein, es hinsichtlich der Beachtung von Gottes Gesetzen für die Eltern keineswegs ausreichend ist, sie einfach nur zu „halten“ im Sinne von „bewahren“ oder „kennen“. Die Gebote zu halten oder zu bewahren ist natürlich notwendig:

„Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich!“ (5.Mose 5,29).

Doch mehr ist erforderlich. Wir lesen in 5.Mose 28,13: „… weil du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun.“

Mache es zu Deiner persönlichen Entscheidung, Gott nachzufolgen

Wir alle werden das schlechte Verhalten unserer Eltern in gewissem Maße übernehmen. Und genauso wie unsere Eltern aufgefordert sind, dieses Verhalten zu bereuen, so müssen wir als ihre Kinder dies ebenfalls tun, und dasselbe gilt dann auch für unsere Kinder. Dieses Gebot der Reue gilt auch für die „Kinder“ der letzten Generation von Amerikanern und Briten in der Gefangenschaft:

„Da werden sie dann bekennen ihre Missetat und ihrer Väter Missetat, dass sie mir untreu gewesen sind und mir zuwidergehandelt haben. – Darum habe auch ich ihnen zuwidergehandelt und sie in das Land ihrer Feinde getrieben. – Da wird sich ja ihr unbeschnittenes Herz demütigen, und dann werden sie die Strafe für ihre Missetat abtragen. Und ich werde an meinen Bund mit Jakob gedenken und an meinen Bund mit Isaak und an meinen Bund mit Abraham und werde an das Land gedenken“ (3.Mose 26,40-42).

So wie die neue Generation Israels aufgerufen war, in Moab einen Bund mit Gott einzugehen, so ist jeder von uns – Großeltern, Eltern, Kinder und Enkelkinder – individuell aufgefordert, die persönliche Entscheidung zu treffen, Gott nachzufolgen und sich nicht von Gott abzuwenden. Es ist interessant, die Worte von Mose an die neue Generation des Volkes zu lesen, die bereit war, in das Gelobte Land einzuziehen:

„Der HERR, unser Gott, redete mit uns am Berge Horeb und sprach: Ihr seid lange genug an diesem Berge gewesen; wendet euch und zieht hin, dass ihr zu dem Gebirge der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn im Jordantal, auf dem Gebirge und in dem Hügelland, im Südland und am Ufer des Meeres, ins Land Kanaan und zum Berge Libanon, bis an den großen Strom, den Euphrat. Siehe, ich habe das Land vor euren Augen dahingegeben. Zieht hinein und nehmt das Land ein, von dem der HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dass er’s ihnen und ihren Nachkommen geben wolle. Da sprach ich zur selben Zeit zu euch: Ich kann euch nicht mehr allein tragen“ (5.Mose 1,6-9).

Mose erinnerte an Ereignisse, die 40 Jahre zuvor stattgefunden hatten. Die meisten der versammelten Zuhörer waren noch nicht einmal geboren worden, als sich diese Ereignisse zugetragen hatten. Dennoch wendet sich Mose direkt an sie, indem er sagt, dass er zu ihnen gesprochen hat. Was 40 Jahre zuvor geschehen war, hatte große Konsequenzen für die neue Generation. In 5.Mose 1,21 sagte Mose zu ihnen: „Sieh her, der HERR, dein Gott, hat dir das Land hingegeben; zieh hinauf und nimm’s ein, wie der HERR, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat. Fürchte dich nicht und lass dir nicht grauen.“

Das hebräische Wort für „dir“ steht im Singular; Mose wendet sich an jeden einzelnen persönlich, weil jeder die individuelle Entscheidung treffen musste, Gott nachzufolgen. Und so sagt Mose folgendes in 5.Mose 5,2-3:

„Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns geschlossen am Horeb und hat nicht mit unsern Vätern diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier sind und alle leben.“

Technisch gesehen hat Gott den Bund am Horeb zwar nicht mit der neuen Generation geschlossen, da die meisten zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren waren. Aber in gewissem Sinne tat Gott es doch.

Im Hebräischen heißt es wörtlich:

„… sondern mit uns! Wir! Diese! Hier! Heute! Jeder von uns! Lebendig!“

Friedman erklärt in Commentary on the Torah:

„Mose spricht zu dem Volk, das vor ihm steht, als wären sie alle vierzig Jahre zuvor gemeinsam am Sinai gewesen. Jetzt sagt er es ausdrücklich, kraftvoll, unmissverständlich, mit sieben verschiedenen Worten: Jede Generation muss sich selbst so begreifen, als würde sie persönlich am Sinai stehen, als würde sie nicht nur das Bündnis ihrer Eltern erben, sondern, als würde sie das Bündnis selbst schließen. Es ist eine bestehende, lebendige Verpflichtung.“

Die Eltern mögen zum Zeitpunkt ihrer Taufe in die Beziehung des Neuen Bundes eingetreten sein. Aber das bringt ihre Kinder nicht automatisch zu dem Punkt, an dem sie auch getauft werden. Das liegt an ihnen selbst. Aber bekehrte Eltern können und müssen dabei helfen.

Schließen wir dieses Kapitel mit folgenden Fragen und Bemerkungen ab:

Sind Sie ein bekehrtes Elternteil? Dann tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um Ihrem Kind zu helfen, Gottes Lebensweg zu gehen.

Bist Du ein geheiligtes Kind? Dann hat Gott Dich schon vor Deiner Geburt dazu vorherbestimmt, in dieser Zeit berufen zu werden und eine besondere Beziehung zu ihm zu haben und zu ihm zu kommen. Er hat DICH auserwählt und DIR die Möglichkeit eröffnet, heute ein Teil seiner Familie zu werden. Schätze dieses kostbare und unbezahlbare Geschenk von ganzem Herzen.

Kapitel 9

Wie können junge Menschen über Gott gelehrt werden?

Eine der herausragendsten Pflichten der Eltern ist es, ihre Kinder über Gott zu LEHREN. In der Tat wird Gott selbst in der Bibel zitiert, als er von Abraham sprach und sagte:

„Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf dass der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat“ (1.Mose 18,19).

Die Lutherbibel 1912 schreibt: „Denn ich weiß, er WIRD BEFEHLEN seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.“

Die Authorized Version der King James Bible bringt es sogar noch nachdrücklicher: „Denn ich kenne ihn, dass er seinen Kindern GEBIETEN WIRD … und sie WERDEN den Weg des HERRN BEWAHREN…“

Deine Eltern müssen Dich lehren

Als Gott Israel erwählte und aus der ägyptischen Gefangenschaft befreite, befahl er, dass das Volk ihn mit ganzer Hingabe lieben sollte und dass ihre Kinder gelehrt werden sollten, das Gleiche zu tun:

„Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein! Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben“ (5.Mose 6,4-9; Schlachterbibel).

Auch Christen sehen sich mit der großen Herausforderung konfrontiert, die ihnen Gott gestellt hat, nämlich ihre Kinder über ihn zu lehren, wie wir in Epheser 6,4 lesen können:

„Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Es liegt auf der Hand, dass das Lehren von Kindern ein bewusstes Engagement der Eltern erfordert, und dieses Engagement sollte nach Möglichkeit schon vor der Geburt der Kinder beginnen. Paare, die heiraten wollen, sollten sich vorbereiten, indem sie die Ziele und Methoden der Kindererziehung besprechen. Auch für jene, die bereits Kinder haben, sind Planung und Vorbereitung immer noch eine Notwendigkeit. Wie die vorangegangenen Bibelzitate zeigen, müssen die Eltern selbst fest auf dem Wort Gottes gegründet sein, um ihre Kinder richtig und erfolgreich zu erziehen.

Ziel dieses Kapitels ist es, zu beschreiben, wie junge Kinder über Gott und die Bibel belehrt werden können, und diese Unterweisung beginnt mit dem Beispiel der Eltern.

Viele Eltern warten länger als sie sollten, um ihre Kinder über Gott zu unterrichten. Sie gehen davon aus, dass kleine Kinder erst ab einem Punkt bereit sind, der deutlich jenseits des Alters liegt, in dem sie damit hätten beginnen können – und sollen –, ihren Kindern die Grundlagen über Gott und seinen Lebensweg beizubringen. Vergessen Sie niemals, dass Kinder in ihren jüngsten Lebensjahren am nachhaltigsten geprägt werden können.

In welchem Alter sollten wir also beginnen, unseren Kindern die Heilige Schrift zu lehren? Gottes Wort sollte von frühester Kindheit an ein wichtiger und natürlicher Teil des Lebens sein. Wir erwarten von kleinen Kindern, dass sie Lieder, Geschichten, die Namen von Farben und die Geräusche von Tieren lernen. Warum sollten wir uns nicht die unglaubliche, das Wissen wie ein Schwamm aufsaugende Lernfähigkeit eines kleinen Kindes zunutze machen und damit beginnen, den wichtigsten Samen von allen – Gottes Weisungen – in das Kind zu pflanzen?

Du musst die Lehre Deiner Eltern annehmen

Hier sind einige Strategien für den Unterricht in der Bibel selbst. Die Bibel ist ein umfangreiches Buch, und wenn wir unseren Kindern das Bibelstudium nahebringen wollen, dann müssen wir es zunächst in kleinen, für ihr Alter überschaubaren Portionen präsentieren. Entscheiden Sie zunächst, welche Themen Sie behandeln wollen, und überlegen Sie dann, wie Sie diese auf eine kindgerechte Weise darstellen können. Sie können sich darauf einigen, ein Thema in mehreren Unterrichtseinheiten zu behandeln.

Konzentrieren Sie sich darauf, wichtige biblische Lehren zu vermitteln, die Ihren Kindern ein ganzes Leben lang von Nutzen sein werden. Beispiele könnten die Schöpfung sein, der Auszug aus Ägypten, die Zehn Gebote, das Leben Davids, Jesus Christus selbst, Lektionen über die verschiedenen „Helden“ der Bibel und, wenn sie älter werden, Beweise für die Existenz Gottes sowie die Geschichte der neutestamentlichen Kirche.

Wie viel Zeit sollten wir pro Unterrichtseinheit einplanen? Finden Sie ein Gleichgewicht, indem Sie eine Zeit festlegen, die weder übermäßig lang noch derart knapp bemessen ist, dass der Eindruck entsteht, Gottes Wort habe nur eine geringe Priorität in unserem Tagesablauf. Wie lange kann ein Vorschulkind zum Beispiel eine Fernsehsendung sehen oder eine Geschichte vorgelesen bekommen? Wie lange kann ein Kind im Grundschulalter stillsitzen, um einem Lehrer zuzuhören, der ein Buch vorliest?

Bevor Sie mit dem Unterricht beginnen, sollten Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um Ihre „Hausaufgaben“ zu machen. Gehen Sie die Lektion durch und stellen Sie Ihre Ideen zusammen.

Der Bibel-Lehrplan Deiner Eltern

Hier finden Sie einige Vorschläge und Empfehlungen, die Ihnen bei der Erstellung ihres Bibel-Lehrplans helfen sollen. Sicherlich haben Sie als Eltern noch viele andere Ideen.

Bibellesen

Es gibt gutes Material zum Thema, aber letztlich gibt es keinen Ersatz für die Bibel selbst. Sie können nichts falsch machen, wenn Sie mit 1.Mose beginnen und von dort aus die gesamte Bibel durchlesen. Aber auch andere Methoden sind gut geeignet. Bei jüngeren Kindern können Sie lange Listen, wie etwa die Geschlechtsregister, entweder überspringen oder kurz zusammenfassen. Vielleicht möchten Sie auch einige Passagen umformulieren, indem Sie diese mit Ihren eigenen Worten in einer einfachen Sprache wiedergeben, die Ihr Kind verstehen kann, anstatt den Text im Wortlaut vorzulesen.

Ihr gemeinsames Lesen wird viel effektiver werden, wenn Sie ihre eigenen Kommentare zu den gelesenen Passagen hinzufügen. Stellen Sie Fragen, um das Kind zum Nachdenken anzuregen (das ist sehr wichtig). Erzählen Sie eine kleine Geschichte, die einen bestimmten Punkt verdeutlicht. Spielen Sie eine Szene nach. Alles, was Sie auf diese Weise hinzufügen, ist die Mühe wert.

Sobald Ihr Kind damit beginnt, das Lesen zu erlernen, schenken Sie ihm eine eigene Bibel. Damit unsere Kinder die Bibel lernen und sich mit ihr vertraut machen können, brauchen sie eine eigene Bibel! Es sollte eine richtige Bibel sein (zum Beispiel die Lutherbibel 1984), keine Pseudobibel oder ein Geschichtenbuch für Kinder. Sie sollte alle Bibelstellen enthalten, die auch in einer normalen Bibel zu finden sind. Griffregister sind ebenfalls sehr hilfreich für Kinder, um die einzelnen Bücher schneller zu finden.

Wenn das Kind dann immer besser lesen kann, werden die Veröffentlichungen der Kirche des Ewigen Gottes den Eltern als nützliche Studienhilfen dienen. Biblische Atlanten, Bibellexika und andere Nachschlagewerke können den Kindern nahegebracht werden. Im Umkehrschluss können die Eltern auch wichtige Konzepte in Begriffen zusammenfassen, die dem Wissensstand ihrer Kinder entsprechen.

Gedächtnistraining

Auswendiglernen ist ein normaler Teil des Lebens eines Kindes – angefangen vom Alphabet über Kinderreime bis hin zu den Hauptstädten der Bundesländer und Nationen. Es sollte also ein normaler Teil des Lebens sein, auch die wichtigsten Informationen auswendig zu lernen – Gottes Wort. Dazu gehören die Bücher der Bibel und ihre Reihenfolge sowie die Zehn Gebote. Es kann großen Spaß machen, bestimmte Bibelstellen auswendig zu lernen und zu erfahren, was sie bedeuten. Ein Kind im Alter von drei Jahren ist bereits dazu in der Lage, mit dem Gedächtnistraining zu beginnen. Wählen Sie zunächst kurze Verse zum Auswendiglernen aus. Das stärkt das Selbstvertrauen Ihres Kindes durch erste Erfolge. Bringen Sie dem Kind dann jeweils einen Satz oder ein Wort des Verses bei. Sie können ein Wort (oder einen Satz) aufsagen und dann auf Ihr Kind deuten, damit es das nächste Wort sagt.

Zeigen Sie Ihrem Kind, wo der Vers in der Bibel zu finden ist. Markieren Sie die Bibel mit einer speziellen Farbe, um die Verse zu kennzeichnen, die es bereits auswendig gelernt hat. Nennen Sie das Buch, das Kapitel und den Vers vor und nach der Bibelstelle. Sagen Sie den Vers mehrmals am Tag in Gegenwart Ihres Kindes auf, um es damit vertraut werden zu lassen. Vermeiden Sie es, die Verse zu vereinfachen. Es ist wichtig, Gottes Wort so zu lehren, wie es niedergeschrieben wurde. Erklären Sie stattdessen alle Wörter, die ihr Kind nicht versteht.

Es ist nicht falsch, eine altersgemäße Belohnung in Aussicht zu stellen. Belohnen Sie ihr Kind nach Möglichkeit sofort. Zu den Belohnungen können kleine Leckereien, Preise, Sterne auf einer Tafel, ein Einkaufsbummel oder besondere Zeit mit Mama oder Papa gehören. Es ist auch sehr hilfreich, wenn die Kinder ihre erlernte Leistung jemandem vortragen (Großeltern, Lehrer usw.). Kinder haben gerne das Gefühl, etwas erreicht zu haben.

Bilder und Illustrationen

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Einige biblische Nachschlagewerke (Bibellexika, Bibelenzyklopädien usw.) enthalten gute Diagramme oder Bilder. Ein Wort der Vorsicht jedoch in Bezug auf Bilder: Kinder sind sehr beeinflussbar, und ein Bild kann sich sehr lange einprägen. Das gilt auch für Erwachsene.

Wir sollten es vermeiden, Bilder zu verwenden, die Gott den Vater, Jesus Christus [entweder als Mensch hier auf Erden oder in seinem jetzigen Zustand als unsterbliches Gottwesen], Satan den Teufel, Engel oder Dämonen und Männer mit langen Haaren darstellen (ausgenommen Nasiräer).

Requisiten

Requisiten sind eine großartige Lehrhilfe. Ein komplettes interaktives Filz- oder Flanelltafel-Lernsystem, mit dem sowohl alttestamentliche als auch neutestamentliche Bibelgeschichten gelehrt und erzählt werden, ist ein hervorragendes Mittel zur Veranschaulichung. Dadurch wird die biblische Geschichte lebendig und das Kind kann interaktiv an der Geschichte teilnehmen – es hat die Möglichkeit, seine Sinne einzusetzen, nämlich das Hören (der Geschichte zuhören, die vorgelesen oder erzählt wird), das Sehen und das Berühren. Eine Filztafel lässt sich leicht selbst herstellen, indem man einfach ein großes Stück Filz auf ein rechteckiges Stück Pappe klebt.

Lassen Sie die Kinder Bilder von Bibelfiguren und Requisiten auf Tonpapier oder Bastelkarton zeichnen oder malen, schneiden Sie diese dann aus und kleben Sie Klettband auf die Rückseite jedes Stücks. Die Kinder werden es lieben! Sie können die Filztafeln auch in ihrem örtlichen Bibelladen oder im Internet erwerben, aber achten Sie darauf, unangemessene Elemente zu entfernen.

Eine Zeitabfolge erstellen

Beginnen Sie mit dem Anfang der Bibel und lassen Sie ihr Kind ein Diagramm mit der Abfolge der wichtigsten Ereignisse erstellen, über die Sie gemeinsam in der Bibel lesen. Sie könnten eine kurze Papierrolle vorbereiten, um eine Zeitabfolge zu erstellen, die dann später aufgerollt werden kann. Die Kinder könnten die Ereignisse, die sie auf diesem Diagramm erstellt haben, dann als Bilder zeichnen und ausmalen.

Ein Kind das Beten lehren

Der Beginn des Gebetslebens eines Kindes ist in erster Linie eine aktive Tätigkeit. Eine Mutter könnte sich die Frage stellen: „Wann soll ich anfangen, meinem kleinen Kind das Beten zu lehren?“ Diese Frage sollte mit einer Gegenfrage beantwortet werden: „Wann wollen Sie anfangen, ihrem kleinen Kind das Sprechen beizubringen?“ Wenn Vater und Mutter am Bett des Kindes knien, lange bevor das Kind selbst bewusst wahrnehmen kann, was geschieht, dann wächst das Kind mit folgendem Eindruck auf: „Mama und Papa sprechen mit jemandem, den sie respektieren und lieben, aber den sie nicht sehen können.“ Lassen Sie Ihr Kind daran teilhaben, dass Sie beten. Kinder lernen durch Vorbilder.

Unsere Kinder und Enkelkinder müssen verstehen, dass wir als christliche Eltern und Großeltern regelmäßig im Gebet zu Gott sprechen. Die Bitte um einen Segen für das Essen, das Gebet für die Kranken bei der Einsalbung und die Gebete in den Kirchenversammlungen sind wichtige Beispiele für unsere Beziehung zu Gott. Diese Beispiele werden zu einem festen Bestandteil des Lebens.

Ergänzende Materialien

Die Verwendung anderer biblischer Materialien aus dem Internet kann sehr hilfreich sein, wenn sie sich an die Wahrheit und die richtigen Lehren halten, jedoch müssen Eltern sorgfältig darauf achten, was sie verwenden.

Verbringe eine angenehme Zeit mit Deinen Eltern

Gestalten Sie diese Zeit angenehm für Ihr Kind. Indem wir sie zu etwas Besonderem machen, zeigen wir, dass wir dem Wort Gottes und dem Privileg, es studieren zu dürfen, einen besonderen Wert beimessen. Wählen Sie, wenn möglich, einen Bereich mit einem Tisch, wo die Umgebung und die Atmosphäre eindeutig „Zeit zum Studieren“ signalisieren und möglichst wenig Ablenkungen vorhanden sind. Räumen Sie den Tisch frei. Lassen Sie den Fernseher, den Computer oder andere „Geräte“ ausgeschaltet und schalten Sie Ablenkungen wie Handys stumm. Beginnen Sie jede Studiensitzung mit einem kurzen gemeinsamen Gebet, in dem Sie Gott um Hilfe für das Verständnis seines Wortes bitten.

Diese Empfehlungen sind Vorschläge als Ausgangspunkt für werdende Eltern, Eltern und Großeltern. Mit dem Verständnis, dass Gott die Menschen erschaffen hat, damit sie schließlich Teil seiner ewigen Familie werden, wird die Erziehung unserer Kinder zu einer der wichtigsten und lohnendsten Aufgaben im Leben!

Kapitel 10

Wie können junge Menschen gute Musik zu schätzen wissen?

Die Bibel berichtet recht ausführlich über Musik und macht deutlich, wie wichtig sie ist. Zudem werden einige berühmte Künstler erwähnt, die Musik als Instrument zum Lob Gottes einsetzten. Musik kann sich sowohl auf Liedtexte als auch auf Instrumente beziehen – dieselben Arten von Instrumenten, die wir auch heute benutzen, wie Saiteninstrumente, Harfen, Trompeten, Hörner, Becken und Schlagzeug. Diese Instrumente wurden im Laufe der Zeit zwar weiterentwickelt, aber das Prinzip gilt nach wie vor.

Musik lässt sich bis ins Alte Testament der Bibel zurückverfolgen. In 2.Mose 15,1-18 sangen Mose und die Kinder Israels dem ewigen Gott ein Loblied, nachdem sie das Rote Meer durchquerten und aus Ägypten herausgeführt wurden. Die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm „eine Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen“ (Vers 20).

Lerne von David, dem Musiker

David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, war ein Musiker. Als er noch sehr jung war, bewunderte Saul, der zuweilen von einem bösen Geist heimgesucht wurde, Davids musikalische Fähigkeiten auf der Harfe. Wenn David auf der Harfe spielte, dann verließ der böse Geist Saul. In 1.Samuel 16,16.23 lesen wir, dass die Menschen zu Saul sagten: „‚Lass uns jemanden suchen, der gut auf der Laute spielen kann! Jedes Mal wenn dieser böse Geist dich überfällt, wird der Mann seine Laute zur Hand nehmen und dir etwas vorspielen. Das wird dich beruhigen und aufmuntern‘… Immer wenn der böse Geist über Saul herfiel, griff David zur Laute und begann zu spielen. Und immer wieder brachte die Musik Saul Erleichterung. Er fühlte sich besser, und der böse Geist ließ ihn in Ruhe“ (Hoffnung für Alle). Diese musikalische „Darbietung“ war sehr friedlich und beruhigend, wie wir uns vorstellen können.

In der Lutherbibel heißt es, dass der „böse Geist Gottes“ oder „von Gott“ über Saul kam, nachdem Saul den heiligen Geist Gottes verloren hatte, und dass der böse Geist von Saul wich, wenn David die Harfe spielte. Damit soll angedeutet werden, dass es Gott wegen Sauls Sündhaftigkeit zuließ, dass Saul von einem Dämon geplagt wurde.

Aber David spielte, sang und tanzte auch vor Freude, um den ewigen Gott zu preisen. Ein besonderes Beispiel wird in 1.Chronik 15,16.28 erwähnt, als die Bundeslade Gottes nach Jerusalem gebracht wurde: „Und David befahl den Obersten der Leviten, dass sie ihre Brüder, die Sänger, bestellen sollten mit Saitenspielen, mit Psaltern, Harfen und hellen Zimbeln, dass sie laut sängen und mit Freuden… So brachte ganz Israel die Lade des Bundes des HERRN hinauf mit Jauchzen, Posaunen, Trompeten und hellen Zimbeln, mit Psaltern und Harfen.“  Die Musik war laut und voller Jubel, und sie gefiel Gott.  An diesen beiden Stellen, in 1.Samuel 16 und in 1.Chronik 15, sehen wir zwei völlig unterschiedliche Arten von Musik – eine, die friedlich und beruhigend war, und eine andere, die laut und voller Freude war, und in beiden Fällen war sie Gott wohlgefällig.

David schrieb im Laufe seines Lebens zahlreiche Lieder, und viele der Psalmen, die wir heute im gleichnamigen Buch der Bibel nachlesen können, werden ihm zugerechnet. Diese Lieder wurden durch Instrumente begleitet, zumeist Saiteninstrumente, die David selbst spielte. Alle diese Lieder loben Gott. Davids musikalische Fähigkeiten kamen ihm selbst und anderen zugute, denn viele der Psalmen, die er geschrieben hat, singen wir heute als Hymnen in den Versammlungen und preisen damit ebenfalls Gott und danken ihm.

Salomo trat in die Fußstapfen seines Vaters als Liedertexter und Musiker. Das Hohelied Salomos ist ein einziges langes Lied – ein Liebeslied, angefüllt mit Metaphern und bildhafter Sprache. Dieses Buch ist wie die Szenen eines Dramas aufgebaut, mit drei Hauptakteuren. Einigen Auslegungen zufolge handelt es sich dabei um Sulamith, die Braut, die auch die Kirche darstellen könnte, den König, der Salomo sein könnte, und den Chor, die Töchter Jerusalems.  Es gibt andere Auslegungen zur Identität der Sprecher und Akteure, aber alle sind sich einig, dass es sich um ein Liebeslied handelt. Zu Beginn steht eine Zusammenfassung, in der die Bedeutung dieses Liedes erklärt wird.

David liebte die Musik, und er drückte seine Wertschätzung gegenüber Gott mit Musik, Tanz und Instrumenten aus – allen Arten von Instrumenten, wie es in Psalm 150,1-6 heißt: „Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“

Auch in Psalm 98,4-6 lesen wir: „Jauchzet dem HERRN, alle Welt, singet, rühmet und lobet! Lobet den HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König!“

Wie ist Deine Einstellung zur heutigen Musik?

Wie sieht es heute mit der Musik aus? Da es so viele verschiedene Musikrichtungen gibt und jeder einen eigenen Geschmack hat, wie kann man da zwischen „guter“ und „schlechter“ Musik unterscheiden? Manche mögen Rockmusik, andere mögen klassische Musik, manche Opern, Operetten und Musicals, und wieder andere mögen Popmusik, Country, Jazz, Hip-Hop, Techno, Heavy Metal und so weiter. Und was ist mit christlicher Musik? Gibt es für Christen irgendwelche Richtlinien, an die sie sich halten können, oder gibt es gewisse Freiheiten, die es ihnen gestatten, das zu hören, was ihnen gefällt? Ist es für einen Christen verkehrt, unterschiedliche Arten von Musik zu hören?

Zuallererst müssen wir darauf achten, was wir hören oder welche Art von Musik wir spielen oder aufführen.  Musik mit Schimpfwörtern und unanständigen Inhalten oder missbräuchlicher Verwendung des Namens Gottes wäre nicht akzeptabel; ebenso wenig wie gewisse „Lobpreis“-Musik mit Texten, deren Inhalte aus biblischer Sicht nicht korrekt sind. Man sollte auch kein Konzert mit religiöser Musik besuchen, wenn die Aufführung einem Gottesdienst der „Pfingstbewegung“ ähnelt. Wir müssen vorsichtig sein.

Letztendlich geht es auch um das persönliche Gewissen. Wenn wir Zweifel an der Musik haben, die wir hören oder die wir aufführen könnten, und sie für unangemessen oder anstößig halten, dann sollten wir sie auch nicht hören oder aufführen. Das gilt auch für Eltern, die darauf achten müssen, was ihre Kinder hören oder aufführen. Aber auch hier müssen wir aufpassen, dass wir weder zu streng und pharisäerhaft werden noch zu liberal; stattdessen müssen wir einen „ausgewogenen“ Ansatz wählen.

Wie ist Deine Einstellung zur „Sabbatmusik“?

Wir erklären in unserer kostenlosen Broschüre „Wie sollten wir den Sabbat einhalten?“:

„Wenn es darum geht, welche Art von Musik wir uns am Sabbat anhören, dann müssen wir göttliche Prinzipien beachten, um zu entscheiden, was angemessen ist. Letztlich obliegt es dem Einzelnen, zu bestimmen, welche Art von Musik ihm dabei hilft, den Sabbat in der richtigen Gesinnung zu halten, wobei wir uns auf Gott, seine wunderschöne Schöpfung und die erholsame und beruhigende Natur seines heiligen Sabbats konzentrieren.

„Manche mögen nicht darin übereinstimmen, welche Art von Musik für den Sabbat angemessen ist, aber auch hier ist es wichtig, dass wir weder zu liberal noch zu streng sind, und wir dürfen niemanden für die Art von Musik verurteilen, die er sich am Sabbat anzuhören pflegt, selbst wenn wir es vorziehen, uns solche Art von Musik nicht anzuhören.“

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vorschnell darüber urteilen, was andere hören oder aufführen, aber gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass wir anderen durch „unsere“ Musik keinen Anstoß geben. Wenn jemand eine bestimmte Art von Musik bevorzugt, die von uns nicht unbedingt „befürwortet“ wird, dann sollten wir nicht versuchen, ihm unsere Überzeugungen und unsere persönliche Vorliebe aufzuzwingen, und das gilt auch für den umgekehrten Fall. Wie bereits erwähnt, gilt derselbe Grundsatz ebenso für „Sabbatmusik.“

Paulus sagt: „Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden… So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite“ (Römer 14,10.12-13).

Verletze nicht das Gewissen des anderen

Wenn wir zum Beispiel mit jemandem im Auto unterwegs sind, dessen Musikgeschmack nicht unbedingt dem unserem entspricht, dann sollten wir „unsere“ Musik nicht spielen, da sie von ihm oder ihr als anstößig empfunden werden könnte. Wir würden die Musik zu einem Stein des Anstoßes für die Person machen, was Sünde wäre. Wenn sie sich durch die Musik gestört fühlen, die wir hören, dann sollten wir diese Musik auch nicht in ihrer Gegenwart spielen.

Wenn wir in einer Band Musik machen und wir wissen, dass einige die Art von Musik nicht mögen, die wir aufführen, dann sollten wir sie nicht zu einem unserer Konzerte einladen. „Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander“ (Römer 14,19). Wir sollen nichts tun, „woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte“ (Römer 14,21; Schlachterbibel).

Sei nicht zu verurteilend

Wenn es um übermäßiges Verurteilen geht, dann sehen wir an dem Beispiel, als Paulus mit der Gemeinde in Korinth zu tun hatte, dass die Mitglieder zu schnell über andere urteilten. Sie klärten die Dinge nicht untereinander oder brachten die Angelegenheit nicht vor die Predigerschaft, sondern sie verklagten sich gegenseitig vor Gericht und stritten über Dinge, die sie niemals vor einen weltlichen Richter hätten bringen sollen.

Paulus war darüber nicht erfreut und sagte in 1.Korinther 6,1-6: „Wie kann jemand von euch wagen, wenn er einen Streit hat mit einem andern, sein Recht zu suchen vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun die Welt von euch gerichtet werden soll, seid ihr dann nicht gut genug, geringe Sachen zu richten? Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Wieviel mehr über Dinge des täglichen Lebens. Ihr aber, wenn ihr über diese Dinge rechtet, nehmt solche, die in der Gemeinde nichts gelten, und setzt sie zu Richtern. Euch zur Schande muss ich das sagen. Ist denn gar kein Weiser unter euch, auch nicht einer, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte? Vielmehr rechtet ein Bruder mit dem andern, und das vor Ungläubigen!“

Gleichzeitig war Paulus auch sehr unglücklich über die viel zu „liberale“ Einstellung der Kirche in Korinth und insbesondere der örtlichen Predigerschaft, die schamlose Sünden zuließ, ohne vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Wenn eine bestimmte Art von Musik dazu führt, dass jemand sündigt, indem er sein Gewissen verletzt, dann wäre es am besten, sie nicht in der Gegenwart dieser Person zu hören oder aufzuführen. Und auch hierbei gilt: Musik, die Gottes Namen entweiht und verunglimpft sowie Musik mit Obszönitäten sollte vermieden werden. Dazu zählt auch Musik mit eindeutig sexuellen Inhalten oder gewaltverherrlichenden oder kriegsverherrlichenden Texten, die sogar dazu führen könnten, dass man sich geistlichen oder körperlichen Schaden zufügt.

Es ist wichtig, die richtige Perspektive und das Gleichgewicht zu wahren, und wir müssen darauf achten, andere nicht zu kränken. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Mit einem ausgewogenen Ansatz ist Musik absolut in Ordnung.

Kapitel 11

Wie können junge Menschen die richtige Art von Sport und Spielen schätzen lernen?

Die Haltung der Kirche zu Gewalt und Selbstverteidigung ist entscheidend für das Verständnis, welche Sportarten Du betreiben darfst und welche nicht. Wie steht die Kirche zu „gewalttätigen“ Sportarten wie Fußball, Boxen, Paintball und Lasertag sowie zum Schießen mit einer Waffe oder mit Pfeil und Bogen? Wie steht die Kirche zu „defensiven“ Sportarten wie Karate und Jiu-Jitsu, und wie würde die Kirche „Kriegsspiele“ wie Schach bewerten? Sollte unsere Motivation berücksichtigt werden, wenn wir uns bestimmte Sportarten und andere damit verbundene Aktivitäten ansehen oder daran teilnehmen?

Zum Thema Gewalt, Krieg und Selbstverteidigung lies bitte noch einmal die Kapitel 3 und 4 dieser Broschüre.

Bitte beachte außerdem, dass eine Faszination für Waffen und Gewalt sicher nicht dazu beitragen wird, den Missbrauch von Waffen und gewalttätiges Verhalten zu beenden – sie wird keine bessere Welt schaffen. Was wir vielmehr brauchen, ist ein Wandel des Herzens – wie wir denken und wofür wir eintreten. In der berühmten Passage über das Millennium (Jesaja 2,2-4) lesen wir von einer neuen Welt, die so vollkommen anders sein wird als die, mit der wir heute konfrontiert sind. Satan wird keinen Einfluss mehr auf ahnungslose und leichtgläubige Menschen haben. Stattdessen wird das „Gesetz“ Gottes gelehrt werden (Vers 3, vgl. neue Lutherbibel 2009). Die Konsequenz wird in der Geschichte der Menschheit beispiellos und wahrhaft weltbewegend sein: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Vers 4).

Der Verstand der Menschen wird empfänglich sein für Gottes Lebensweise. Gottes Gesetz wird in ihrem Herzen sein (Jesaja 51,7). Sie werden in Gottes Geboten wandeln und seine Ordnungen halten und danach tun (Hesekiel 11,19-20). Sie werden lernen, mit ihren Nachbarn und anderen Völkern in Frieden zu leben. Sie werden endlich erkennen, dass Gewalt gegen unsere Mitmenschen nichts als Zerstörung bringt.

Wenn Gottes Gesetz der Liebe in unserem Herzen herrscht – und Liebe tut dem Nächsten nichts Böses (Römer 13,10) –, dann würden wir nicht einmal daran denken, eine Pistole oder ein Messer gegen jemanden einzusetzen. Wir würden nicht einmal daran denken, einem anderen Menschen Gewalt anzutun.

Im Folgenden werden wir besprechen, inwieweit diese Bemerkungen nicht nur auf Handfeuer- oder andere Schusswaffen zutreffen, sondern auch auf potenziell „gewalttätige Sportarten“ und „Aktivitäten“, bei denen es um Selbstverteidigung geht und die das Potenzial haben, eine andere Person ernsthaft zu verletzen.

Da aber die meisten, wenn nicht sogar alle Sportarten das Potenzial haben, eine andere Person (körperlich oder zumindest emotional) zu verletzen, und weil das Anfeuern der eigenen Mannschaft oder des eigenen Sportlers als Absicht angesehen werden könnte, der gegnerischen Mannschaft oder dem gegnerischen Sportler zu schaden, sollte man sich deshalb völlig vom Zuschauen oder der Teilnahme an Wettkampfsportarten fernhalten?

Leider haben sich alle Sportarten auf schreckliche Weise verschlechtert, und Fußball ist da keineswegs eine Ausnahme. Obwohl das Spiel ursprünglich einmal als „kontaktlos“ geschaffen war, also ein Spieler einen gegnerischen Spieler absichtlich noch nicht einmal „berühren“ durfte (mit Ausnahme der Berührung der gegnerischen Schulter mit der eigenen), sehen wir immer mehr „taktische Fouls“, und sind daran gewöhnt, dass die Schiedsrichter Verwarnungen aussprechen und gelbe oder sogar rote Karten (die einen Ausschluss vom Spiel bedeuten) verteilen.

Daraus haben einige den Schluss gezogen, dass Gott überhaupt keinen Leistungssport gutheißt. Diese Folgerung ist jedoch nicht unbedingt richtig.

Beachte, was die Bibel über Leistungssport sagt

In 1.Korinther 9,24-26 zieht Paulus eine geistliche Analogie zum sportlichen Wettkampf. Diese Passage scheint nicht darauf schließen zu lassen, dass ein solcher Wettbewerb notwendigerweise falsch ist. Paulus sagt: „Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse…“

David zieht im Buch der Psalmen eine weitere Analogie, indem er über die Sonne schreibt: „[S]ie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, zu laufen ihre Bahn“ (Psalm 19,6).

Versuche nicht, Deinen Gegner zu verletzen

Aber Gott will nicht, dass wir eine Haltung einnehmen, in der wir dem Gegner schaden oder ihn verletzen, oder dass wir uns wünschen, dass er verletzt wird, damit sich „unsere“ Mannschaft einen Vorteil verschafft. Wenn der „Wettkampf“ diese zerstörerische Ebene erreicht, dann ist das falsch. Sich jedoch zu wünschen, dass „unsere“ Mannschaft in einem Spiel gewinnt, ist nicht falsch. Und „unsere“ Mannschaft sollte jede richtige Anstrengung unternehmen, um zu gewinnen, damit sie „unsere“ Unterstützung verdient (vgl. Prediger 9,10: „Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in [oder mit] deiner Kraft“; Elberfelder Bibel).

Aber wenn ein Spiel zu Ende ist, dann müssen wir uns wieder dem Leben und unseren Verpflichtungen zuwenden. Herbert W. Armstrong sagte einmal, dass er sich gerne ein Basketballspiel der L.A. Lakers anschaute, aber sobald das Spiel vorbei war, würde er zu seinen Pflichten zurückkehren. Manche Fans sind so sehr in die Unterstützung ihrer Mannschaft verstrickt, dass sie sich aufregen und nachts nicht schlafen können, wenn ihre Mannschaft verloren hat. Sie könnten sich sogar betrinken, um „ihren Kummer zu vergessen.“ Das ist nicht gerade ein Zeichen für eine gesunde und christliche Einstellung.

Sport kann einem als eine gute Unterhaltung dienen. Er kann zu unserer Gesundheit und Entspannung beitragen. Er kann aufregend sein. Aber er darf niemals den wichtigsten Platz in unserem Leben einnehmen. Und auch wenn das Anschauen von Sportereignissen ein schönes Vergnügen sein kann, so sollte es auch nicht darüber hinaus gehen. In dieser Welt sind es „nicht in jedem Fall die Schnellsten, die den Wettlauf gewinnen, oder die Stärksten, die den Krieg für sich entscheiden… und die Verständigen sind nicht unbedingt beliebt. Sie alle sind der Zeit und dem Zufall ausgeliefert“ (Prediger 9,11; Hoffnung für Alle). Genießen wir also sportliche Wettkämpfe auf die richtige Art und Weise, ohne dabei unsere Prioritäten durcheinander zu bringen.

Vermeide Sportarten, deren Ziel es ist, einen Gegner zu verletzen

Bevor wir erläutern, wie sich die Begriffe Gewalt und Rache auf Sport und andere damit zusammenhängende Aktivitäten beziehen und welche Arten von Sport ein Christ meiden sollte, wollen wir einen weiteren Aspekt betrachten. Die biblische Lehre verlangt nicht nur, dass Gottes Volk keinen anderen Menschen absichtlich schwer verletzt oder gar tötet, auch nicht in Notwehr; sondern auch die unbeabsichtigte Tötung eines anderen Menschen ist verboten.

Einem Täter, der „versehentlich“ den Tod einer anderen Person verschuldete, ohne diese gehasst zu haben, wurde erlaubt, in eine Freistadt zu flüchten, um dem Zorn des Bluträchers zu entgehen. Es wurde ihm nur erlaubt, der Todesstrafe zu entkommen, wenn er „unvorsätzlich“ oder auch „unabsichtlich“ gehandelt hatte (4.Mose 35,15; 5.Mose 19,4). Er könnte beispielsweise eine Person mit einem Steinwurf getötet haben, ohne das Opfer gesehen zu haben (4.Mose 35,23); Mit anderen Worten: Er warf einen Stein, ohne zu wissen, dass er jemanden treffen würde; oder er könnte sein Opfer getötet haben, ohne dass dies seine Absicht war (5.Mose 19,5; 4.Mose 35,22). Wenn der Täter sein Opfer andererseits vorher gehasst hatte; oder es absichtlich und vorsätzlich mit einem Stein, einem eisernen Werkzeug oder einer hölzernen Waffe tötete, dann musste er dafür mit seinem Leben bezahlen (5.Mose 19,11; 4.Mose 35,20-21.16-18).

Die Schrift sagt uns, dass das Töten oder „Totschlagen“ eines anderen Menschen in Gottes Augen falsch und eine Übertretung der Zehn Gebote ist. Der „fahrlässig“ handelnde Totschläger, der das Opfer nicht gehasst hatte, wurde keineswegs als unschuldig angesehen, denn sein Verhalten führte, wenn auch unbeabsichtigt oder unwissentlich, zum Tod eines Menschen. Unter Einhaltung der angebrachten Vorsichtsmaßnahmen hätte dieser Tod vermieden werden können. Der fahrlässig handelnde Totschläger musste in einer Freistadt Zuflucht suchen und dort verweilen, bis der Hohepriester verstorben war.

Wenn wir all diese Prinzipien bedenken, wird deutlich, dass bestimmte Sportarten und Spiele vermieden werden müssen, deren beabsichtigtes Ziel es ist, einen der Wettkämpfer zu verletzen. Aber auch Spiele und andere Aktivitäten, die Handlungen beinhalten, welche zu ernsthaften Verletzungen oder sogar zum Tode führen könnten, müssen unterlassen werden, auch wenn die Sportart an sich nicht dazu bestimmt ist, jemanden zu verletzen.

Eine deutliche Unterscheidung besteht einerseits zwischen Sportarten oder Aktivitäten, die gezielt anderen Menschen Schaden zufügen—oder die lehren, andere zu verletzen—und solcherlei Handlungen, die nicht direkt oder indirekt auf eine Verletzung eines anderen Menschen ausgerichtet sind.

Begreife den Unterschied

Betrachten wir zum Beispiel Schießstände. Wir würden Schießübungen beim Militär oder der Polizei ablehnen, denn Sinn und Zweck dieser Übungen ist es, den Soldaten oder Polizisten zu trainieren, andere zu hassen, auf sie zu schießen und sie zu töten. Anders ist es, wenn man auf einem Jahrmarkt mit einem Gewehr auf eine Zielscheibe schießt, oder wenn ein Jäger eine Waffe zur Jagd benutzt. Die gleiche Aussage kann auf den Gebrauch von Pfeil und Bogen bzw. einer Armbrust angewendet werden. (Jedoch muss man klar unterscheiden zwischen „notwendiger“ Jagd zum Zwecke der Bestandskontrolle oder der Nahrungsbeschaffung, und der Trophäenjagd zum Spaß oder zur Unterhaltung. Beispiele hierfür sind die Fuchsjagd in Großbritannien oder das Töten von Tieren auf einer Safari in Afrika. Das sinnlose Töten von Tieren ist in Gottes Augen absolut falsch.)

Was ist Deine Motivation und Überzeugung?

Wir können sehen, dass es sehr wichtig ist, mit welcher Motivation wir handeln. Während wir sorgfältig darauf achten müssen, niemanden wegen seiner Handlungen zu verurteilen, sollten wir jedoch zu unseren persönlichen Entscheidungen und Überzeugungen stehen, und zwar ohne Angst vor Verurteilung. Wenn man prinzipiell eine starke Abneigung gegen den Gebrauch von Schusswaffen oder Pfeil und Bogen hat, einschließlich auf dem Jahrmarkt oder bei der Jagd auf Tiere, so sollte man dies auch nicht tun. Dies würde auch auf unsere Kinder zutreffen, wenn wir der Meinung sind, sie sollten dies unterlassen. In jedem Falle müssen Eltern ihre Kinder in richtiger Weise erziehen, so dass sie den Unterschied verstehen und begreifen, was „Spiel“ und was „Krieg“ ist. Die spielerische Benutzung von „Wasserpistolen“ im Schwimmbad oder im Swimmingpool darf einem Kind niemals den Eindruck vermitteln, dass es in Ordnung sei, eine echte Waffe auf einen Menschen zu richten.

Du darfst Schach spielen

Ein weiteres Beispiel für ein harmloses Spiel, das wir als für Christen geeignet ansehen, wäre Schach. Zum Beispiel sagen einige, dass es falsch sei, Schach zu spielen, da es von der Konzeption her ein „Kriegsspiel“ sei. So etwas haben wir in der Kirche Gottes niemals gelehrt, und viele Kirchenmitglieder sind oder waren gute Schachspieler. Auch wenn der ehemalige Weltmeister Bobby Fisher niemals ein Mitglied der damaligen Worldwide Church of God (Weltweite Kirche Gottes) war, so hat er doch eine Zeitlang einiges Interesse an den kirchlichen Lehren gezeigt und sich freiwillig bereit erklärt, mit vielen Studenten des Ambassador College (der damaligen theologischen Lehranstalt der Kirche) Schach zu spielen. (Er war ein extrem talentierter Schachspieler und spielte zeitgleich Partien gegen mehrere Studenten. Gleichwohl war er aufgrund seiner Faszination mit Schach ein unausgeglichener Mensch.)

Auf der anderen Seite sind extrem gewalttätige Spiele und Spiele mit dämonischer Thematik unbedingt zu vermeiden! Dies gilt besonders für Computerspiele, die sehr leicht das Interesse von Kindern fesseln.

Bei der Begutachtung von Sportarten, in denen Wettkämpfer konkurrieren oder einander „bekämpfen“, kann die Unterscheidung mitunter etwas verschwimmen.

Wann Du Dich enthalten solltest

Wir würden beispielsweise nicht empfehlen, Fußballspiele zu vermeiden, da Fußball, so wie er ursprünglich geschaffen war, nicht mit der Absicht gespielt wird, jemanden zu verletzen, obwohl man sich beim Spiel Verletzungen zuziehen kann. Wenn allerdings klar wird, dass die Mitglieder der gegnerischen Mannschaft versuchen, jemanden absichtlich zu verletzen oder so unfair und brutal spielen, dass Verletzungen die unvermeidliche Folge sind, dann wäre es ratsam, sich solcher Spiele zu enthalten.

Dieselben Prinzipien gelten für Sportarten wie Volleyball, Basketball, Handball und Baseball. Selbstverständlich besteht kein Problem bei Sportarten wie Golf, Surfen, Badminton und Tennis, oder bei Rennsportarten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen, auch wenn diese eine wettkämpferische Natur haben. Weiterhin gibt es keinerlei Probleme mit individuellen Leistungssportarten wie Turnen oder Eiskunstlauf. Wie wir weiter oben erklärt haben, ist nichts an Wettkampfsportarten auszusetzen, solange sie nicht mit ungöttlichen Motiven betrieben werden.

Solltest Du auf Laser Tag verzichten?

Dieses Prinzip würde auch Laser Tag miteinschließen. Auf Wikipedia heißt es wie folgt: „Lasertag… ist ein Spiel, bei dem zwei oder mehrere Spieler versuchen, verschiedene Aufgaben auf einem speziellen Parcours oder in mehreren Räumen zu erfüllen… Meist handelt es sich bei Lasertag um ein Mannschaftspunktespiel, bei dem Teamplay und Geschicklichkeit gefragt sind.“

Lasertag ist schmerzfrei, da es keine physischen Geschosse verwendet.

Solltest Du auf Völkerball oder Paintball verzichten?

Bei der Betrachtung von Sportarten, deren Intention es ist, absichtlich zu „verletzen“, verschwimmen die Unterscheidungen sogar noch mehr. Beispiele hierfür wären Völkerball und Paintball. Diese Spiele werden aber nicht zu Kriegszwecken gespielt, auch wenn es Sinn der Sache ist, eine andere Person mit einem Ball oder einer Farbkugel zu treffen.

Auf Wikipedia heißt es über Paintball wie folgt:

„Paintball ist ein taktischer Mannschaftssport, bei dem sich Spieler mittels Markierern mit Farbkugeln beschießen. Der getroffene und damit markierte Spieler muss das Spielfeld in der Regel verlassen.“

Ziel von „Capture the Flag“ ist es, die gegnerische Flagge zu erobern. „Hit the Base“ hat das Ziel, die gegnerische Basis zu erreichen. „Elimination“ wird so lange gespielt, bis sämtliche Mitglieder einer Mannschaft markiert sind. Ohne eine Paintball-maske oder zumindest eine zugelassene Schutzbrille darf niemand das Feld betreten oder sich auf diesem aufhalten.

Wenn es um Völkerball geht, lesen wir auf Wikipedia:

„Zwei Teams spielen gegeneinander mit dem Ziel, die Spieler der gegnerischen Mannschaft mit dem Ball zu treffen, sodass sie der Reihe nach ausgeschaltet werden. Gefragt sind Gewandtheit, Treff- und Fangsicherheit, Ausdauer und Schnelligkeit… Jeder Treffer eines gegnerischen Spielers markiert einen Gefallenen, der aus dem Spielgeschehen ausscheiden muss. Als Gegenwehr stehen den Verteidigern nur das Ausweichen vor den Schüssen oder das Auffangen und damit Unschädlichmachen des Schusses zur Verfügung.“

Es ist äußerst wichtig, dass sich die Spieler der Natur des Spieles bewusst sind; dass sie nicht versuchen, eine andere Person zu verletzen; und dass jeder mit der entsprechenden Schutzausrüstung spielt, um ernsthafte Verletzungen zu vermeiden. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen könnte sogar das Spielen von American Football oder Rugby geeignet sein, auch wenn manche Christen diese Sportarten vermutlich aufgrund ihres gewalttätigen Erscheinungsbildes vermeiden würden.

Solltest Du Dir Boxkämpfe ansehen?

Eine klare Grenze bei der aktiven Beteiligung am Kampfsport könnte dann gezogen werden, wenn es eindeutig Ziel der Sportart ist, jemanden zu verletzen (zum Beispiel Boxen), auch wenn es nicht notwendigerweise falsch ist, einem Boxkampf zuzuschauen. Paulus bezieht sich in 1.Korinther 9,26 auf das Boxen, wenn er sagt: „[I]ch kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt…“ Die Ryrie Studienbibel schreibt hierzu: „Das bezieht sich nicht aufs Schattenboxen, sondern auf kraftvolle Schläge, die während eines Boxkampfs den Gegner verfehlen.“ Diese Einschätzung scheint richtig zu sein. Paulus trifft diese Aussage im Zusammenhang mit Wettkampfsportarten (wie beispielsweise dem Laufen in einem Wettrennen) und mit einem Kampfsport; nicht, wie einige fälschlicherweise schreiben, im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf einen Kampf oder Schattenboxen im Boxstudio, wo man in die Luft schlägt, um einen imaginären Gegner zu treffen.

Die Tatsache, dass Paulus diesen Vergleich eines realen Boxkampfs (wenn auch ungeschickt ausgetragen) mit dem geistlichen Kampf eines Christen zieht, zeigt, dass er mit Boxkämpfen vertraut war und ihnen wohl gelegentlich zugesehen hatte. Dies bedeutet wiederum nicht, dass diese Schriftstelle dazu herangezogen werden kann, um zu belegen, dass Paulus selbst an Boxkämpfen teilgenommen oder einem der Boxer eine Verletzung gewünscht hätte.

Solltest Du an Ringkämpfen teilnehmen?

Eine weitere in der Bibel erwähnte Sportart, an der gerechte Menschen beteiligt waren, ist der Ringkampf. Wir lesen, dass Jakob mit Gott rang – mit Jesus Christus, dem „Engel“ oder göttlichen „Boten“, dem zweiten Mitglied der Gottfamilie (1.Mose 32,25; Hosea 12,4-5). Nachdem sie lange miteinander gerungen hatten, schlug Gott dem Jakob schließlich auf das Hüftgelenk, wodurch Jakob eine Zeitlang hinkte. Man könnte nun meinen, dass es von daher angebracht sei, seinen Gegner im Sport zu verletzen, aber diese Einschätzung wäre verkehrt. In diesem Fall war es Gott – und kein Mensch – der auf diese Weise handelte, um Jakob eine spezielle Lektion zu erteilen.

Der Benson Commentary schreibt: „Dies geschah, um ihn zu demütigen und ihm seine eigene Schwäche bewusst zu machen, damit er seinen Sieg nicht seiner eigenen Kraft zuschrieb, sondern der Gnade Gottes, und er ermutigt wurde, sich auf diese Gnade zu verlassen, wenn es darum ging, [vor Esau] beschützt zu werden, was ihm große Sorge bereitete. Es ist wahrscheinlich, dass Jakob nur wenig oder keine Schmerzen von seiner Verletzung verspürte, denn er lahmte nicht, bis der Kampf vorüber war… Wenn dem so war, dann wäre dies in der Tat ein Beweis für eine göttliche Berührung, Verwundung und Heilung zur gleichen Zeit.“

Der Kommentar von Matthew Poole stimmt dem zu und führt aus: „Dies geschah, damit Jakob sehen konnte, dass es nicht seine eigene Stärke, sondern allein Gottes Gnade war, die ihm diesen Sieg bescherte, und die von ihm erhoffte Erlösung verschaffen würde.“

Solltest Du Dich sportlich betätigen, um Dich körperlich fit zu halten?

Eine weitere Unterscheidung muss zwischen jenen Sportarten und Aktivitäten gezogen werden, die man allein zum Zwecke der körperlichen Ertüchtigung ausübt (einschließlich Fitnessprogrammen), und solchen, die man betreibt, um zu erlernen, wie man sich gegenüber einem Angreifer verteidigt oder wie man eine andere Person bekämpft. Wir lesen in 1.Timotheus 4,8: „Denn die leibliche Übung ist wenig nütze…“ Dies bezieht sich auf den Vergleich zu der sich in unserem Leben entwickelnden Gottesfurcht. Die New King James Bible schreibt: „Die leibliche Übung nützt ein wenig…“

Barnes Notes on the Bible schreibt hierzu: „Der Apostel meint nicht, dass körperliche Ertüchtigung an sich unangemessen sei, oder dass man davon nicht einen Vorteil für die Bewahrung der Gesundheit haben könnte.“ Dort wird ebenfalls gesagt, dass eine alternative Lesart lauten würde: „Denn die leibliche Übung nützt nur für eine kurze Zeit“ oder „ein wenig“ oder „für weniges.“

Solltest Du Karate, Jiu-Jitsu oder Kickboxen ausüben?

Wenden wir diese Prinzipien auf Sportarten an, die gemeinhin mit der Absicht verbunden sind, sich gegen einen Angreifer zu verteidigen und ihn zu verletzen, wie zum Beispiel Karate, Jiu-Jitsu oder Kickboxen, so ist es sehr wichtig, dass die Motivation göttlich ist und dass die Kinder klar verstehen, warum sie an diesen Kursen teilnehmen, Es ist sehr einfach, sich selbst zu betrügen. Es darf niemals unser Motiv sein, einen anderen Menschen ernsthaft zu verletzen, auch nicht zur Selbstverteidigung.

Hiermit soll keineswegs ausgedrückt werden, dass wir immer davon absehen müssten, uns selbst oder unsere Lieben zu verteidigen, wenn wir angegriffen werden, doch es bedarf äußerster Vorsicht, damit wir den Angreifer nicht ernsthaft verletzen, geschweige denn töten. So kann der Einsatz von Pfefferspray zum Beispiel zur Erblindung des Angreifers führen. Um dies erneut zu betonen: Es ist wichtig, sich die möglichen Konsequenzen bewusst zu machen, bevor man spezifische Methoden oder Mittel zur Selbstverteidigung anwendet. Es wäre ratsam, sich noch einmal unsere Abhandlung über Selbstverteidigung in den Kapiteln 3 und 4 durchzulesen, und was die beste Methode ist, um sich gegen etwaige gewalttätige Angreifer zu schützen.

In vielen Fällen sind wir dazu aufgerufen, persönliche Entscheidungen auf der Grundlage unseres eigenen Gewissens und unserer Überzeugung zu treffen. Nach sorgsamer Abwägung der jeweiligen Fakten auf Basis der Bibel und der in diesem Kapitel angeführten Erklärungen müssen wir in unserer „Meinung gewiss“ (Römer 14,5) und in unserem eigenen Sinn „völlig überzeugt“ sein, wie wir zu handeln und was wir zu tun haben (vgl. Elberfelder Bibel), denn was nicht aus Glauben heraus geschieht, das ist Sünde (Römer 14,23).

Kapitel 12

Wie können junge Menschen lernen, sich angemessen zu kleiden?

Es mag hin und wieder schwierig sein, das richtige Gleichgewicht zwischen angemessener und unangemessener Kleidung zu finden. Man kann dazu neigen, detaillierte Regeln und „Beschreibungen“ dessen aufzustellen, was angeblich erlaubt und was verboten ist, und damit etwas zu schaffen, das man als „Maßstab“ bezeichnen könnte. In diesem Kapitel werden wir so etwas NICHT tun, sondern vielmehr Vorschläge, Empfehlungen, Richtlinien und Grundsätze darlegen, wobei wir es vermeiden, Lehren aufzustellen, die vielleicht auf menschlichen Traditionen beruhen (wie es die Pharisäer taten), und die in der Bibel nicht enthalten sind.

Du darfst andere nicht verurteilen

Wir müssen uns vor Augen halten, dass wir unsere geistlichen Geschwister und ihre Kinder NIEMALS selbstgerecht für das verurteilen oder richten dürfen, was sie tragen (vergleiche Jakobus 4,11-12; 2,1-4.13). Wenn eine Angelegenheit auf individueller Basis behandelt werden muss, dann wird die Predigerschaft dies tun. Wir alle lernen, in den Augen Gottes immer vollkommener zu werden und an Ansehen bei den Menschen zu gewinnen, und dieser Prozess erfordert Zeit und Geduld.

Als allgemeiner Grundsatz für angemessene Kleidung gilt, dass wir jederzeit Gottes Maßstäbe widerspiegeln müssen, wenn wir in der Öffentlichkeit auftreten. Gottes Volk soll sich von fleischlichen Begierden fernhalten (1.Petrus 2,11). In Römer 13,14 lesen wir die folgende Anweisung: „[P]flegt den natürlichen Leib nicht so, dass Begierden erwachen“ (neue Lutherbibel 2009). Christus warnte die Männer davor, eine Frau mit bösen Gedanken anzuschauen oder „sie zu begehren“ (Matthäus 5,27-28).

Vergessen wir aber nicht, dass Jesus Christus Adam und Eva nackt erschaffen hat, und als Christus ein Mensch war, erinnerte er sich ganz sicher an ihr Aussehen… aber er hat Eva NIEMALS mit schlechten Gedanken begehrt. Erinnern wir uns auch daran, dass es Satan war, der sie dazu brachte, sich ihrer Nacktheit zu schämen, als ob ein Teil von Gottes „sehr guter“ Schöpfung etwas Unangemessenes und Schmutziges gewesen wäre. Als Adam und Eva nackt waren, existierte kein anderes menschliches Wesen in ihrer Nähe.

Das bedeutet nicht, dass wir befürworten würden, nackt in der Öffentlichkeit herumzulaufen oder nackt in der Öffentlichkeit ein „Sonnenbad“ zu nehmen, auch nicht am Strand, oder dass Frauen in der Öffentlichkeit Badekleidung ohne Oberteil tragen sollten. Und ebenso wenig, dass Männer und Frauen in der Öffentlichkeit Badekleidung mit Stringtangas oder Badeslips tragen sollten.

Auch empfehlen wir nicht den Besuch von gemischten Saunen, in denen sowohl Männer als auch Frauen nackt sind. Wir würden einem Mann auch nicht empfehlen, eine Sauna ausschließlich für Männer zu besuchen, wenn er homosexuelle Neigungen hat, an deren Überwindung er arbeitet. (Es gilt der Grundsatz, dass wir Versuchungen vermeiden sollten. Ein trockener Alkoholiker, ehemaliger Drogenabhängiger oder Ex-Raucher sollte auch nicht die Gesellschaft von Alkoholikern, Drogenabhängigen oder Rauchern suchen).

Du darfst nicht „angeben“

Frauen und Mädchen müssen sich der männlichen Neigungen bewusst sein und sollten daher nicht versuchen, einen Mann, mit dem sie nicht verheiratet sind, zu reizen und sich unangemessen zu verhalten, indem sie posieren und ihren Körper zur Schau stellen. 

Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass ein Mann eine verheiratete Frau mit Begehren ansehen kann, ganz gleich, was sie anhat… und das kann auch für eine Frau gelten, die einen verheirateten Mann mit Begierde ansieht.

Die wichtigsten Fragen, die wir uns stellen sollten, sind: Warum kleiden wir uns so, wie wir es tun? Tun wir das, um Gott zu ehren, oder um einen anderen Menschen (außer unserem Ehepartner) in irgendeiner Weise zu verführen, damit wir sexuelle Begierden in ihm oder ihr wecken?

Kleide Dich dem Anlass entsprechend

Gott sagt uns, dass wir auf unsere Körper achten sollen, ohne uns ihrer zu schämen. Wir ziehen uns gut an und kaufen Kleidung, die uns passt. Kleidungstrends und –stile ändern sich ständig. Schlabberige und locker sitzende Kleidung war „früher“ angesagt, aber heute wirkt sie schlampig. Auch Männer tragen Anzüge, die auf ihren Körperbau zugeschnitten sind. Es scheint jedoch, dass manche Menschen sogar Anstoß an Kleidung nehmen, die zu unserem Körperbau „passt.“ 

Auf der anderen Seite könnte das Tragen bestimmter Farben als „schwul“ angesehen werden. Sollen wir deshalb diese Farben meiden? Ganz und gar nicht! Die Gesellschaft darf uns nicht vorschreiben, was wir tragen sollten, solange es nicht gegen Gottes Wort verstößt.

Wenn Menschen sich bei einer sehr schicken oder formellen Veranstaltung mit schönen Kleidern und Anzügen „in Schale werfen“, die ihrer Figur entsprechen, dann könnten andere das „anstößig“ finden. Wenn wir die Kirchenversammlung besuchen, dann erscheinen wir vor Gott in angemessener Kleidung. Manche haben ein Problem damit und meinen, sie könnten in Jeans und offenen Hemden kommen. Und andere müssen vielleicht erst lernen, was es bedeutet, Qualität an den Tag zu legen – auch bei der Kleidung.

Wie Du Dich für die Sabbatversammlung kleiden solltest

In unserer kostenlosen Broschüre „Wie sollten wir den Sabbat einhalten?“ sagen wir Folgendes:

„Die Kirche Gottes versteht und lehrt, dass wir vor Gott erscheinen, wenn wir uns zur Sabbatversammlung und anderen von Gott befohlenen Versammlungen einfinden [wie den gebotenen Versammlungen während der sieben Tage des Laubhüttenfestes, auch wenn nur der erste Tag ein heiliger Tag ist]. Von daher empfehlen wir jedem, die Versammlung mit der bestmöglichen angemessenen Kleidung zu besuchen. Die grundlegende Idee ist es, sich speziell darauf vorzubereiten, vor Gott zu erscheinen, um IHN zu ehren….

„Gott ist der König der Könige. Gott ist der Schöpfer von allem, was gut und teuer und kostbar ist. Er ist der Schöpfer der Schönheit. Er ist der Schöpfer der Qualität… Wenn Sie zu einem König dieser Erde eingeladen würden, wie würden Sie vor ihm erscheinen? Würden Sie in ungewaschener, schmuddeliger oder schmutziger Kleidung erscheinen, mit legeren ausgewaschenen Jeans, einem T-Shirt und Turnschuhen?…

„In diesem Zusammenhang dürfen wir den Aspekt der Kultur keineswegs vernachlässigen. In der westlichen Welt ist es normalerweise für Männer angemessen, einen Anzug oder eine schöne Kombination zusammen mit Hemd und Krawatte zu tragen. In den USA, Kanada, England und Kontinentaleuropa zieht man sich als Mann nicht festlich an, wenn man mit offenem Hemd, T-Shirt oder in Jeans erscheint…

„Frauen sollten natürlich ebenfalls passende angemessene Kleidung tragen. Zusätzlich sollte ihre Kleidung nicht zu kurz, zu eng, zu gewagt oder zu ‚offenherzig‘ sein. Gott gibt uns die Freiheit festzulegen, was innerhalb unseres Kulturkreises angemessene Kleidung ist, aber um dies deutlich zu sagen, Gott gibt uns keineswegs die Freiheit, seine spezifischen Anweisungen zu verletzen, nur um unsere Kultur zu beachten…

„Kleinkinder, Kinder und Jugendliche [sollten] den Versammlungen in Begleitung ihrer Eltern beiwohnen. Die Regeln für ein angemessenes Erscheinungsbild gelten gleichermaßen für Kinder und Teens. Wir sagen selbstverständlich weder, dass unsere kleinen Jungen im Anzug erscheinen müssen (doch es spricht auch nichts dagegen, sich in solch ‚hübscher‘ Kleidung zu zeigen), noch, dass unsere kleinen Mädchen ein ‚Brautkleid‘ tragen sollten, aber unsere Kinder und Jugendlichen sollten auch nicht nachlässig gekleidet und ungekämmt erscheinen und ‚Straßenklamotten‘ tragen, wie zum Beispiel ausgewaschene, zerrissene und ausgefranste Jeans, T-Shirts und Turnschuhe. Ihr Erscheinungsbild sollte die Erhabenheit und die Heiligkeit der Sabbatversammlung widerspiegeln.“

Umgekehrt tragen wir, wenn wir an den Strand gehen, ja auch nicht Anzug und Krawatte.

Finde einen Mittelweg

Es gilt, in der Mode einen Mittelweg zwischen „topaktuell“ und so altmodisch zu finden, dass wir übermäßig auf uns aufmerksam machen, wobei wir bedenken müssen, dass sich die Mode ständig wandelt und in verschiedenen Ländern unterschiedlich ist. Sobald unsere Kleidung und unser Aussehen in irgendeiner Hinsicht als Ablenkung empfunden werden, haben wir uns von unserem Ziel entfernt, Gott zu gefallen und „den Juden wie ein Jude und den Heiden wie ein Heide“ zu werden, um einige zu gewinnen (vergleiche 1.Korinther 9,19-20; 10,32-33).

Das soll aber keineswegs heißen, dass wir unangemessene Kleidung tragen sollen, nur weil „alle anderen“ in der Welt das vielleicht tun. Wir sollen aus dieser Welt herauskommen und anders sein (vergleiche 2.Korinther 6,17-18).

„Unangemessene“ Kleidung ist „unangemessen“ im Auge des Betrachters. Wir glauben nicht, dass wir hier explizit darlegen müssen, was denn wirklich „unangemessen“ ist. Es ist wichtig, dass wir aufrichtig zu uns selbst sind und uns nichts vormachen – oder dass wir andere für Kleidung verurteilen, die wir vielleicht nicht tragen würden (oder möglicherweise nicht tragen sollten).

Wir wollen niemanden beleidigen oder uns zum Gespött machen. Zum Beispiel würden wir nicht in einem muslimischen Land etwas anziehen, was von Muslimen als „unangemessene“ Badebekleidung betrachtet würde, während das Tragen eines Badeanzugs aus den 1930er Jahren am Strand in vielen westlichen Ländern auch nicht empfehlenswert wäre.

Wir sollten auch daran denken, dass beispielsweise in der Schwimm- oder Wasserballmannschaft in der Schule knappe Badehosen vorgeschrieben sind. Auch bei Volleyballerinnen und Frauen, die viele andere Sportarten betreiben, sind enge und knappere Kleidungsstücke vorgeschrieben, und das hat seinen Grund, denn weite Kleidung beeinträchtigt die Leistung. Auch in diesem Fall betonen wir, dass für den jeweiligen Anlass angemessene Kleidung zu tragen ist, wobei wir nicht sagen, dass Christen nicht an solchen Veranstaltungen teilnehmen können.

Ebenso wollen und müssen sich Frauen auch wohlfühlen, wenn sie ins Fitnessstudio gehen, und das Material muss, je nach Training, dazu dienen, dass die Leibesübung bestmöglich durchgeführt werden kann (Yogahosen, Sport-BHs, Trainingsshorts).  Manche Menschen – manchmal auch „eifersüchtige“ Männer – können sich sogar an Männern stören, die kein Hemd tragen und muskulös sind (wir denken uns das nicht aus). Das bedeutet aber nicht, dass Männer niemals ihr Hemd in der Öffentlichkeit ausziehen sollten, nur weil sich andere daran stören oder sich beleidigt fühlen „könnten.“ 

Einige werden immer einen Grund finden, sich durch irgendetwas „beleidigt“ zu fühlen, während die große Mehrheit kein Problem damit hat, da es sie weder stört noch in irgendeiner Weise beeinflusst. Oft geht es auch darum, dass man auf das Aussehen oder die Kleidung anderer eifersüchtig ist.

Was Badekleidung angeht, die Frauen und Männer am Strand oder im Schwimmbad tragen, dann können diese Menschen nicht beeinflussen, was andere von ihnen denken mögen, ganz gleich, was sie tragen und wie sie aussehen. Wir müssen aufpassen, dass wir den Frauen und Männern kein menschliches Denken aufzwingen, das die Bibel nicht vorschreibt.

Manche haben so viel Angst vor den Blicken anderer, dass sie sich aufgrund eines Minderwertigkeitskomplexes sogar weigern, am Strand einen Badeanzug zu tragen (auch das haben wir uns nicht ausgedacht).

Andererseits, wenn sich jemand so sehr daran stört und sich wirklich dadurch beleidigt fühlt, was jemand anderer trägt und wie er aussieht, dann sollte diese Person es vielleicht vermeiden, Orte aufzusuchen, an denen das für sie ein Problem darstellen würde, wie den Strand, einen Pool oder das Fitnessstudio. Vielleicht muss die Person sogar damit aufhören, die sozialen Medien zu nutzen und sich Sportveranstaltungen oder Tanzwettbewerbe im Fernsehen oder im Internet anzusehen. Wir empfehlen dies jedoch nicht; wir sind vielmehr der Meinung, dass in einem solchen Fall eine sorgfältige und ehrliche Selbstprüfung erforderlich sein könnte.

Unser übergeordnetes Ziel ist es, Gott wohlgefällig zu sein und nicht, anderen unangemessene Einschränkungen aufzuerlegen, die nicht in der Bibel enthalten sind. Und genauso wenig dürfen wir andere für ein Verhalten verurteilen, das nicht in unser Denken und unser Weltbild passt.

Schlussbemerkung

Diese Broschüre hat versucht, Themen anzusprechen, die für junge Menschen wichtig sind, die vor der Herausforderung stehen, ihr Leben in dieser dunklen Welt zu meistern. Sicherlich wurden nicht alle Themen angesprochen, und vielleicht wird noch eine weitere Broschüre geschrieben werden, die sich auf zusätzliche Lebensbereiche konzentriert, die für Dich, unseren Leser, von Interesse sein könnten. Lass uns also wissen, worüber wir Deiner Meinung nach noch sprechen sollten.

In der Zwischenzeit hoffen und beten wir, dass das, was in dieser Broschüre geschrieben wurde, Dir, dem jungen Menschen, und Ihnen, den Eltern, dabei helfen wird, gemeinsam den Lebensweg Gottes zu beschreiten und dabei immer mehr an Vertrauen, an Überzeugung, an Gottes Gnade, an der Erkenntnis und an der Liebe zuzunehmen.