Liebe Mitglieder und Freunde,
Wir sind von der Feier des diesjährigen Laubhüttenfestes zurückgekehrt und freuen uns auf die nächste Frühjahrsfestsaison, die mit Passah und den Tagen der ungesäuerten Brote beginnt. Wer kann schon sagen, wie viele jährliche Heilige Tage wir noch feiern können, bevor Jesus Christus wiederkommt? Ein Vertrag mit dem Hotel für das Laubhüttenfest im nächsten Jahr in Deutschland wurde unterzeichnet, und wir prüfen die Möglichkeit, das Fest in den USA in Colorado zu feiern. Verstreute Mitglieder und Freunde, unter anderem aus Kanada, den USA und Australien, hörten auch unsere Live-Gottesdienste mit.
In Deutschland hatten wir neun Taufen, und mit einer Taufe am Posaunenfest waren es sogar zehn. Außerdem war dies das zehnte Jahr, in dem wir das Fest in Deutschland als Kirche des Ewigen Gottes gefeiert haben. Wir hatten auch eine Ordination zum Diakon, und weitere Ordinationen werden sicherlich folgen. Wir hatten auch die höchste Teilnehmerzahl, die je in Deutschland für uns zu verzeichnen war. Im Vergleich dazu war die Teilnehmerzahl in den USA geringer, was zum großen Teil auf Krankheiten und die Unfähigkeit zurückzuführen ist, aufgrund von Gebrechlichkeit persönlich zum Fest zu kommen. Gäste in den USA kamen nicht, weil unser Festort für sie nicht „bequem“ genug war (was für ein Unterschied in der Einstellung und im Eifer, wenn man die Hingabe der Gäste aus großer Entfernung betrachtet, die in Deutschland am Fest teilnahmen). Die Zahl der Mitglieder und Teilnehmer in den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Australien ist zurzeit nicht sehr hoch, aber das könnte sich in Zukunft ändern.
Seit einigen Monaten führen wir eine Werbekampagne im Internet durch, in der wir unsere kostenlose Broschüre „The Fall and Rise of the Jewish People“ anbieten, und die Reaktion war hervorragend—so sehr, dass uns der Vorrat ausging und wir die Broschüre bisher zweimal nachdrucken mussten. Wir erwägen, auch für unsere neueste Broschüre Werbung zu machen („God Is… Our Destiny!“). Wir haben auch eine ähnliche Werbekampagne im deutschsprachigen Raum begonnen und bieten unsere kostenlose Broschüre „Die Zehn Gebote“ an.
Die Ernte ist wirklich reif, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Aber das darf uns nicht davon abhalten, das Werk Gottes zu tun. Wir beten, dass die Hunderte und Aberhunderte von Menschen, die kürzlich unsere Broschüren erhalten haben, darauf reagieren, indem sie ihre Bibeln studieren und die notwendigen Veränderungen in ihrem Leben vornehmen, die zu ihrer Taufe führen könnten.
Manchmal denken wir vielleicht, dass unsere Arbeit unproduktiv ist. Wir könnten an das denken, was wir in Jesaja 49,4 lesen: „Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz…“ Aber lassen Sie uns den Rest des Verses nicht übersehen: „…wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist.“
So wissen wir, dass unsere Arbeit NICHT vergeblich ist (siehe 1.Korinther 15,58; Offenbarung 14,13), und Gott wird jeden einzelnen von uns für seine Arbeit belohnen (1.Korinther 3,8). Gott hat uns eine offene Tür gegeben, die es uns ermöglicht, das Evangelium zu verkünden, auch wenn wir nur „eine kleine Kraft“ haben (Offenbarung 3,8). Manchmal sehen wir vielleicht nicht immer klar, wie das Ganze ablaufen wird, aber das ist in Ordnung. Gott versteht das, und er sagt es uns in Markus 4,26-29:
„Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat [d.h., wenn sie reif ist], so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.“
Gill’s Exposition of the Entire Bible macht diesen Kommentar:
„… es ist ein Geheimnis in der Natur, wie der Same unter der Scholle, wo er stirbt, bevor er belebt wird, aufgehen und wachsen und Frucht bringen soll; und so ist es auch… wie das Wort Gottes zuerst auf das Herz eines Sünders einwirkt und dort zum eingepfropften Wort wird; der Zeitpunkt und noch viel weniger die Art und Weise, wie es in das Herz eingepflanzt wird, sind der Seele selbst nicht bekannt, und noch weniger den Predigern des Wortes, die manchmal gar nichts davon wissen; und wenn sie es wissen, dann erst nach einiger Zeit: Dieses Werk geschieht heimlich und kraftvoll. … ohne ihr Wissen, wenn auch durch sie als Werkzeuge; so dass, obwohl sie das Säen und Pflanzen vornehmen, das ganze Wachstum von Gott kommt: dies mag die Aufmerksamkeit für den Dienst des Wortes ermutigen und uns lehren, das Werk … ganz der Kraft und Gnade Gottes zuzuschreiben.“
Wie wahr das doch ist. Wir verbreiten das Wort durch unsere Literatur und Sendungen, aber wir wissen meist nicht, wer erreicht wird, und Christus arbeitet mit denen, die er schließlich seinem Leib hinzufügen will … und das ohne unser Wissen. Wir können zwar pflanzen und gießen, aber GOTT ist es, der das Gedeihen oder das Wachstum gibt (vgl. 1.Korinther 3,6-7).
Ein weiterer kraftvoller Ausspruch Gottes in diesem Zusammenhang findet sich in Jesaja 55,10-11, wo wir lesen:
„Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“
Gottes Wort wird nicht vergeblich verkündet werden; es wird nicht leer oder ohne Frucht zurückkehren.
Barnes Notes on the Bible sagt:
„…die Wahrheit, die Gott offenbart, ist ebenso geeignet, auf die harten und unfruchtbaren Herzen der Menschen einzuwirken, wie der Regen auf die Erde… Das Evangelium wird ebenso wenig vergeblich gepredigt, wie der Regen vergeblich fällt. Und obwohl es oft auf unfruchtbare Felsen oder auf trockenen Sand fällt, auf weite Ebenen, wo keine Vegetation gedeiht, oder in die Wildnis, ‚wo kein Mensch ist‘, und in unseren Augen vergeblich erscheint, so ist es doch nicht so… Sie [die Wahrheit des Evangeliums] ist an die Stolzen, die Lüsternen, die Geizigen und die Ungläubigen gerichtet und scheint vergeblich gesprochen zu sein und ohne Frucht zu Gott zurückzukehren. Aber es ist nicht so… Es lässt die Menschen ohne Entschuldigung… Oder wenn sie für lange Zeit vorgetragen wird – scheinbar lange vergeblich – hat sie schließlich Erfolg, und die Sünder werden endlich dazu gebracht, ihre Sünden aufzugeben und sich Gott zuzuwenden.
„Es [das Evangelium] wird in der Tat oft abgelehnt und verachtet. Es fällt auf die Ohren der Menschen scheinbar wie der Regen auf den harten Felsen, und es gibt sozusagen große Felder, auf denen das Evangelium gepredigt wird, die so unfruchtbar für jedes geistliche Gut sind wie die ausgedehnte Wüste für die Vegetation, und das Evangelium scheint fast ganzen Gemeinden gepredigt zu werden, mit so wenig Wirkung, wie wenn der Regen auf die Wüsten Arabiens oder Afrikas fällt. Aber es werden bessere und glücklichere Zeiten kommen. Auch wenn das Evangelium jetzt noch nicht alle guten Wirkungen hervorbringt, die wir uns wünschen, so wird es doch letztendlich erfolgreich sein … und die ganze Welt wird mit der Erkenntnis und der Liebe Gottes erfüllt werden.“
Matthew Henry’s Concise Commentary fügt hinzu:
„Die heilige Wahrheit bewirkt eine geistliche Veränderung im Denken der Menschen, die weder Regen noch Schnee auf der Erde bewirken können. Sie wird nicht zum Herrn zurückkehren, ohne wichtige Wirkungen hervorzubringen. Wenn wir einen besonderen Blick auf die Kirche werfen, werden wir feststellen, welch große Dinge Gott für sie getan hat und tun wird… Befreit vom kommenden Zorn, findet der bekehrte Sünder Frieden in seinem Gewissen… Die Hoffnung, an einem solchen Werk mitzuwirken, sollte uns anspornen, das Evangelium zu verbreiten…“
Und so müssen wir weiterhin das Evangelium vom Reich Gottes in der ganzen Welt predigen, als ein Zeugnis, das eine Voraussetzung für das Kommen Christi ist. Mit der Zeit wird die Wirksamkeit unserer Arbeit für Gott und die Menschen sichtbar werden. Mit der Zeit werden einige, die unsere guten Werke der Verbreitung von Gottes Wort sehen, darauf reagieren, indem sie Gott verherrlichen und ihre Lebensweise ändern. Es mag einige Zeit dauern, Kopfschmerzen, Frustration, Ernüchterung und Enttäuschung mit sich bringen, aber am Ende wird es offensichtlich werden, wie wichtig unsere Arbeit gewesen ist. Lassen Sie uns also weiterhin mit aller Kraft das tun, wozu Gott uns beauftragt hat. Und unser Lohn WIRD groß sein im Himmel (vgl. Lukas 6,23; Offenbarung 22,12).
In christlicher Liebe und im Dienst Christi,
Norbert Link
Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer