Liebe Geschwister und Freunde,
Wir leben in dieser physischen Welt mit unseren physischen Aktivitäten und Notwendigkeiten. Dinge wie Arbeit, Essen, Geselligkeit usw. Ja, diese Dinge sind notwendig, um zu überleben, aber was ist für Gott, unseren Schöpfer, am Wichtigsten? Wenn wir das so-genannte „Vaterunser“ in Matthäus 6,9-13 lesen, dann finden wir nach dem Lobpreis des Namens Gottes folgende Bitten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Und in Matthäus 6,33 wird dieses Thema fortgesetzt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen [besser: „hinzugefügt werden“].“ All unsere anderen Aktivitäten mögen zwar notwendig sein, um zu leben, aber Gott möchte, dass wir uns um sein Reich als der obersten Priorität bemühen.
Wie oft machen wir einen Vergleich zwischen der heutigen Welt und der Welt von morgen unter der Herrschaft Gottes, des Vaters, und Jesus Christus, dem Sohn Gottes? Wir könnten sagen, es ist wie der Unterschied zwischen Tag und Nacht oder, wie es in der Bibel oft erwähnt wird, der Unterschied zwischen Dunkelheit und Licht.
In dieser Welt werden Staatsoberhäupter wie Präsidenten, Kanzler und Premierminister gewählt, die oft Versprechungen machen, die gut klingen, die sie aber nach ihrer Wahl häufig nicht einhalten oder nicht einhalten können. Oder sie erlassen andere unerwartete Dekrete, von denen die Wähler nichts wussten, als sie den Kandidaten wählten. Und oft besteht der Zweifel, ob der nächste Führer besser oder schlechter sein wird als der vorherige.
Wenn jedoch Jesus Christus wiederkommt, um das Reich Gottes aufzurichten, wird es eine vollkommene Regierungssicherheit geben, wie wir in Jesaja 9,6 lesen können: „… auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“ Wir werden nicht ewig befürchten müssen, dass jemand anderer, der nicht gerecht ist, das Reich Gottes übernimmt.
Wenn wir Gottes Verheißungen lesen, nachdem seine Regierung eingesetzt wurde, dann hört sich das völlig anders an als die Beschreibung der Regierungen dieser Welt. Diese Versprechen sind in Jesaja 11,1-5 zusammengefasst: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.“
Weisheit und Verstand oder Verständnis sind für eine Führungspersönlichkeit von großem Wert. In Psalm 147,5 lesen wir: „Groß ist unser Herr und reich an Macht; sein Verstand ist unermesslich“ (Schlachterbibel). Anders als wir Menschen, bei denen der Verstand Grenzen hat, hat Gott keine physischen Grenzen. Er versteht alles, was es zu verstehen gibt. Ihm kann nichts verborgen bleiben.
An der Stelle, an der es heißt, dass er nicht nach dem Augenschein urteilen wird, muss ich an eine Rede denken, die Martin Luther King Jr. am 28. August 1963 auf den Stufen des Lincoln Memorials in Washington D.C. hielt. Darin erklärte er: „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach dem Inhalt ihres Charakters beurteilt werden.“ Dieses Ereignis wird in dieser Welt nicht eintreten, aber unter Gottes Herrschaft wird es geschehen.
Wo wir lesen, dass er nicht nach dem Hörensagen urteilen wird, braucht er niemanden, der ihm sagt, wie er zu urteilen hat. Er lässt sich auch nicht bestechen, wie das manchmal bei vielen menschliche Führern der Fall ist.
Wenn Christus für die Armen und Elenden auf Erden gerecht entscheiden wird, dann im Sinne von richtigen Entscheidungen mit einem fairen und gerechten Ergebnis für die betroffene Person, nicht um historische Ungerechtigkeiten oder gesellschaftliche Ungleichheiten zu korrigieren, wie es heute so oft geschieht.
Gott, der mit Gerechtigkeit richtet, wird auch in Psalm 19,9 offenbart: „Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen [oder: „sind wahr und allesamt gerecht“, vgl. die King James Bible].“ Der Benson Kommentar erklärt dies wie folgt: „Ohne die geringste Ausnahme; nicht wie bei den Menschen, die oft falsch und ungerecht sind, sondern vollkommen und beständig fair, gerecht und heilig.“
Es gibt viele Bereiche, in denen wir die Regierungen der heutigen Welt mit der zukünftigen Regierung Gottes vergleichen können. Nur ein Beispiel: Die Militärausgaben der Vereinigten Staaten betragen über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Mit anderen Worten: Drei Prozent aller Ausgaben werden für die Ausbildung von Militärpersonal zum Kämpfen und Töten oder für die Bereitstellung von Waffen zur Zerstörung verwendet. Im Reich Gottes werden die Nationen nicht mehr gegeneinander kämpfen und die Menschen werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (Siehe Jesaja 2,4.)
Ein weiteres Beispiel ist die Gesundheitsversorgung. In den Vereinigten Staaten belaufen sich die Kosten für die Gesundheitsversorgung auf über sechzehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das ist höher als in fast jedem anderen Land der Welt. In der Tat sind viele Insolvenzen auf die für viele unerschwinglichen Kosten der Gesundheitsversorgung zurückzuführen. Im Reich Gottes kann Gott direkt heilen, oder wie wir in Hesekiel 47,12 lesen, wird es neben dem Fluss, der aus dem Tempel fließt, Bäume geben, deren Früchte zur Nahrung und deren Blätter zur Arznei oder Medizin dienen. Wenn also Medizin benötigt wird, wird Gott sie wahrscheinlich von diesen Bäumen bereitstellen. Es ist interessant, dass in der Beschreibung der zukünftigen Stadt Jerusalem, wenn das Reich Gottes errichtet ist, die Bewohner nicht mehr sagen werden: „Ich bin schwach und krank.“ (Siehe Jesaja 33,24, Hoffnung für Alle.)
So lesen wir in Epheser 6,12, dass wir in einem Zeitalter der Finsternis leben: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
Aber während die Welt in der Finsternis ist, haben wir den Segen, Kinder des Lichts zu sein. In 1. Thessalonicher 5,5 heißt es: „Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.“ Und als Jesus auf der Erde war, war er das Licht der Welt. In Johannes 9,5 heißt es: „Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ Wenn er wiederkommt und die Erde von Jerusalem aus regiert und das Reich Gottes errichtet wird, das wir zuerst suchen sollen, wird er wieder das Licht der Welt sein.
Dann wird es keine Finsternis mehr geben, wie wir in 1. Korinther 4,5 lesen: „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden.“ Deshalb sollen wir beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“
Im Dienst Christi,
Paul Niehoff
Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer