Liebe Geschwister und Freunde,
Meine Frau und ich haben kürzlich unseren jüngsten Sohn zu einer Mine in einer Stadt namens Julian in der Nähe von San Diego mitgenommen. Julian ist eine alte Bergbaustadt aus den späten 1870er Jahren. Wir sind durch die alte Mine durch einen Berghang gelaufen. Alles in diesen Stollen war klein und eng. Das gesamte Höhlensystem war alle 10 Fuß mit elektrischen Drähten und Lichtern beleuchtet. Während der Führung, als wir etwa die Hälfte des Höhlensystems erreicht hatten (obwohl es 3 Meilen Stollen unter dem Berg gibt), erzählte uns der Führer, dass er uns zeigen wollte, wie es ist, ein Bergmann zu sein. In den Höhlen durften keine Streichhölzer mitgeführt werden, also mussten sie eine kleine Kerze in einer Sardinenbüchse benutzen. Als er die Kerze anzündete, machte er das Licht aus. Die ganze Höhle versank in Dunkelheit, und das winzige Licht der Kerze schien so klein, und doch war es das, womit sie arbeiten mussten! An diesem Punkt löschte der Führer die Kerze und wir waren von der größten Dunkelheit umgeben, die man sich vorstellen kann. Er sagte, wenn die Kerze eines Bergmanns erloschen sei, müsse er den Weg zurück zum Eingang finden, um seine Kerze wieder anzuzünden.
Als wir das Ende des Rundgangs erreichten, sahen wir Licht und spürten, wie die frische Luft langsam zu uns vordrang. Meine Frau erwähnte, dass dies wahrscheinlich der Grund für die Redewendung ist, „das Licht am Ende des Tunnels zu sehen“.
Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie wir in der Dunkelheit dieser Welt leben, und wie uns gesagt wird, dass wir diejenigen sein sollten, die das Licht sind!
In der Literatur der Kirche haben wir immer wieder betont, dass Christen dazu berufen sind, das Licht der Welt zu sein und Gottes Wahrheit und Liebe in ihren Taten und Worten widerzuspiegeln. Indem sie sich auf das Göttliche konzentrieren und die Lehren Christi verkörpern, können wahre Gläubige den Weg für andere erhellen und sie zu geistlichem Verständnis und Wachstum führen. Dazu gehört ein Leben der Rechtschaffenheit, des Mitgefühls und der Integrität, das als Leuchtfeuer der Hoffnung und der Orientierung in einer Welt dient, die oft in Dunkelheit gehüllt ist.
Ich möchte wirklich betonen, was Christus uns in Matthäus 5,14-16 sagt, dass WIR das „Licht der Welt“ sind: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.”
Wir sind NICHT gezwungen, in der Finsternis zu bleiben. Vielmehr, wenn Christus in uns lebt, dann SIND wir das Licht! Johannes 8,12 sagt uns das ganz deutlich: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Das ist so eine gewaltige Aussage! Wie in der Höhle am Berghang, wo die kleine Flamme das einzige Licht war, das die Bergleute benutzen konnten, so ist auch unsere Flamme das Licht—obwohl das Licht vielleicht klein und scheinbar unbedeutend ist, das die Flamme ausstrahlt.
Der Apostel Paulus wandte sich an seinen Mitarbeiter Timotheus mit folgender Ermahnung: „Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Timotheus 1,6-7). Ich liebe diese Bibelstelle, weil sie uns zeigt, dass Gottes Geist – das uns führende Licht – eine immer hellere Flamme in unserem Leben und für das Leben anderer werden kann! Je mehr wir danach streben, wie Gott zu werden, desto mehr Licht werden wir ausstrahlen!
Wenn ich mich in dieser Welt umschaue, ist sie krank und in Dunkelheit. Und doch wird uns gesagt, dass wir individuell und kollektiv die Lichter der Welt sind! Jeder von uns entscheidet selbst, wie stark er dieses Licht wachsen lassen will! In diesem Zusammenhang sollten wir auch beachten, was Christus uns über das Licht sagt, das jeder von uns besitzt.
Wir lesen in Matthäus 6,22-23: „Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“
Wenn wir dies aufschlüsseln, können wir klar erkennen, was Christus uns sagt:
• Das Auge als Lampe des Leibes: Das „Auge“ symbolisiert unseren Fokus, unsere Wahrnehmungen und Wünsche – was wir uns erlauben zu sehen und zu suchen. Es spiegelt unseren inneren geistlichen Zustand wider. Ein „lauteres Auge“ (das auch „gut“ bedeuten kann) steht für ein klares Ziel, eine Ausrichtung auf Gott und ein Herz, das frei von sündigen Ablenkungen ist.
• Gesunde Augen bringen Licht: Wenn unser Fokus auf den Willen Gottes ausgerichtet ist, ist unser ganzes Wesen von geistlichem Licht, Wahrheit und Güte erfüllt. Dann können wir die Welt klar sehen und ein rechtschaffenes Leben führen.
• Ungesunde und unlautere Augen bringen Finsternis: Ein „unlauteres Auge“ (hier mit „böse“ wiedergegeben) steht für einen Mangel an Konzentration auf Gott, geteilte Loyalitäten oder ein Herz, das von Habgier, Sünde oder Selbstsucht verdorben ist. Dies führt zu geistlicher Blindheit und moralischer Finsternis.
• Das Licht in dir als Finsternis: Wenn wir glauben, dass wir „Licht“ (geistliche Einsicht) haben, es sich aber in Wirklichkeit um Finsternis (falsche oder sündige Überzeugungen) handelt, ist das Ergebnis tiefe geistliche Blindheit. Dies ist eine Warnung vor Selbstbetrug oder falschen Prioritäten.
Christus fordert uns auf, unseren Fokus und unsere Motivationen zu überprüfen. Wir sollten erkennen, dass wir Gott mit ungeteilter Aufmerksamkeit suchen müssen, damit unsere geistlichen „Augen“ gesund bleiben und auf seinen Willen ausgerichtet sind. Wenn wir das tun, bleiben wir von seinem Licht erfüllt und sind in der Lage, ein Leben zu führen, das seine Wahrheit und Liebe für andere widerspiegelt. Wenn wir dagegen Sünde, Ablenkungen oder Unwahrheiten zulassen, fallen wir in geistliche Finsternis!
Dankbarerweise haben wir Christus, den Leiter und das Haupt der Kirche, der uns gezeigt hat, dass wir dies durch ihn und den Vater erreichen können! Paulus zeigt uns das in 2.Korinther 4,6: „Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ (Lesen Sie bitte auch die Verse 1-5, um noch mehr Kontext zu erhalten).
Immer wieder finden wir auf den Seiten des Neuen Testaments Bibelstellen, die uns bewusst machen sollen, wie mächtig unser Licht aufgrund des großen Geschenks unserer Berufung ist!
Beachten wir die Worte des Paulus in Kolosser 1,9-14: „Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.“
Während wir diese kurzen Wintermonate durchleben und uns auf den Frühling hin bewegen, ist es jetzt an der Zeit, über das Licht, das jeder von uns hat, und über seine Wirksamkeit nachzudenken. Bereiten wir uns weiterhin mit mehr Eifer und Ausdauer darauf vor, als Licht für diese Welt der Finsternis zu leuchten. Wir haben die Gelegenheit und die Berufung, dies zu tun!
In Christi Dienst,
Kalon Mitchell
Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer