Klick auf Bild für PDF
Für ein kostenloses GEDRUCKTES Exemplar dieser Broschüre, schreiben Sie bitte an apstehen@gmail.com
Einleitung
Die Bibel spricht von zahlreichen modernen Ländern in prophetischer Ausdrucksweise und gebraucht dabei natürlich die antiken Namen für unsere heutigen Völker. Um biblische Prophezeiungen zu begreifen, muss man die biblische Identität der heutigen Nationen und Länder verstehen.
Zum Beispiel hatte Jakob oder Israel 12 Söhne, deren Nachkommen heute noch existieren. Der historische Stamm Manasse, ein Sohn Josephs und Enkel Jakobs, ist überwiegend in den Vereinigten Staaten von Amerika vertreten. Ephraim, ein weiterer Sohn Josephs und Enkel Jakobs, besteht im Wesentlichen aus den englischsprachigen, angelsächsischen Mitgliedsländern des britischen Commonwealth of Nations (früher bekannt als British Commonwealth). Dazu gehören moderne Länder wie Australien, Kanada, Neuseeland, das Vereinigte Königreich oder die Britischen Inseln, sowie ein Teil von Südafrika.
Ein weiterer der 12 Söhne Jakobs oder Israels war Juda. Der Stamm Juda (das jüdische Volk) ist heute unter allen Völkern verstreut, wobei eine große Zahl derzeit im modernen Staat Israel lebt (weitere Informationen finden Sie in unseren kostenlosen Broschüren „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“ und „Das Buch Sacharja – Prophezeiungen für die heutige Zeit“).
Weitere historische Stämme des Hauses Israel können wir heute in den folgenden Gebieten antreffen:
Ruben findet man heute in Teilen des modernen Frankreichs; Dan in Irland und einem Teil Dänemarks; Benjamin in Norwegen und Island; Sebulon in den Niederlanden; Issachar in Finnland; Gad in der Schweiz; Asser in Belgien und Luxemburg; und Naftali in Schweden.
Wir sind nicht in der Lage, die moderne Identität von Levi und Simeon exakt zu bestimmen, da diese gemäß der Prophezeiung unter den übrigen Stämmen Israels zerstreut wurden (vergleichen Sie 1.Mose 49,7); Levi wurde in früheren Zeiten meist mit Juda in Verbindung gebracht; es gibt auch deutliche Hinweise darauf, dass heute viele Einwohner von Wales Nachkommen von Levi sind, während einige Schotten, vor allem in der Gegend von Glasgow, sowohl Nachkommen von Simeon als auch von Levi sind. Wir sollten natürlich erwähnen, dass sich Menschen aus zahlreichen anderen Ländern zu den oben genannten Völkern gesellt und sich dort niedergelassen haben. Das bedeutet zum Beispiel, dass nicht jeder, der in den Vereinigten Staaten lebt, ein Nachkomme des Stammes von Manasse ist.
Die Bibel spricht nicht nur ausführlich über die prophetische Bedeutung der Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda, sondern sie erwähnt auch zahlreiche andere moderne Nationen (unter Verwendung ihrer antiken Namen).
Die antiken Chaldäer oder Babylonier sind heute zum Beispiel in Mittel- und Nordwesteuropa zu finden. Einige der alten Chaldäer wurden vor 610 v. Chr. von den Assyrern und Medern aus dem Nahen Osten nach Norden vertrieben, und zogen dann nach Westen in das Römische Reich. Sie ließen sich im nördlichen Italien, im Südosten von Frankreich und Teilen Spaniens und Nordafrikas nieder. Beachten Sie jedoch, dass die Chaldäer und die Babylonier heute auch vielfach in biblischer Terminologie die letzte Erhebung des alten römischen Reiches in Europa unter deutscher Führung beschreiben (Vergleichen Sie unsere kostenlose Broschüre „Aufstieg und Fall von Deutschland und Europa“. Weitere Informationen finden Sie auch in unserer kostenlosen Broschüre „Die Autorität der Bibel“).
Die alten Assyrer finden sich heute in einigen Teilen Deutschlands, Österreichs und in anderen deutschsprachigen Ländern. Kleine Gruppen der alten Assyrer können heute auch im Irak und anderen Ländern des Nahen Ostens gefunden werden.
(Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren Aufstieg und Fall von Deutschland und Europa“, „Deutschland in der Prophezeiung“ und „Europa in der Prophezeiung – Die Erfüllung von Endzeit-Ereignissen“).
Darüber hinaus werden in den biblischen Prophezeiungen zahlreiche weitere Nationen namentlich eindeutig genannt, die im Mittelpunkt der endzeitlichen Ereignisse stehen werden. In dieser Broschüre werden wir hauptsächlich die biblischen Prophezeiungen über sieben einflussreiche Nationen des Nahen Ostens und Afrikas besprechen, die in nicht allzu ferner Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden. Die von uns thematisierten Nationen sind Ägypten, Syrien, Libyen, Iran, Äthiopien, die Türkei und Saudi-Arabien.
In Anhang 1 finden Sie eine umfassende Liste, welche die heutigen Identitäten zahlreicher weiterer moderner Nationen aufführt, die in den prophetischen Büchern der Heiligen Schrift Erwähnung finden.
Der Anhang 2 enthält ebenfalls einen separaten Abschnitt, in dem der muslimische Glaube an einen kommenden Mahdi in Bezug auf Saudi-Arabien, Ägypten und Äthiopien, sowie die Lehren des Korans hinsichtlich Jesus Christus behandelt werden.
Bedeutende Weltereignisse lassen uns vielleicht im Zweifel oder in Ungewissheit über den Ausgang bestimmter Entwicklungen, aber wenn wir die aktuellen Ereignisse im Lichte der biblischen Prophetie betrachten und den prophezeiten Ausgang richtig verstehen, dann werden wir NICHT im Dunkeln tappen!
Kapitel 1
Das moderne Ägypten
Die Bibel enthält zahlreiche Schriftstellen, die sich mit den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Umständen Ägyptens befassen.
Israels Überreste durch das moderne Ägypten versklavt
In Jesaja 11,11-16 lesen wir, dass Gott in der Endzeit (der Ausdruck „an jenem Tag“ (Schlachterbibel) in Vers 11, bezieht sich auf eine Zeitspanne, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt und auch nach der Wiederkunft Christi noch andauert) den versklavten Rest seines Volkes – die Nachkommen der modernen Häuser Israel und Juda – aus Ländern wie Assyrien, Ägypten und Kusch befreien wird. Das bedeutet, dass sie in diese Länder verschleppt und dort versklavt sein werden, wenn Christus wiederkommt, und er wird sie nach seiner Wiederkunft befreien.
Wie in der Einleitung erwähnt, befinden sich die modernen Nachkommen des Hauses Israel heute in den USA (Nachkommen von Israels Enkel Manasse), im Vereinigten Königreich oder auf den Britischen Inseln, in Kanada, Australien, Neuseeland und einem Teil Südafrikas (alles Nachkommen von Israels Enkel Ephraim), während Juda – oder das Haus Juda – die heutigen Juden bezeichnet. Assyrien steht hauptsächlich für das heutige Deutschland. Kusch steht hauptsächlich für Äthiopien, wie wir später in dieser Broschüre erklären werden (siehe Kapitel 5).
Wir lesen ebenfalls, dass der Überrest des Volkes aus den Häusern Israel und Juda in Patros gefangen gehalten wird, was in diesem Fall ein Hinweis auf den Ursprung Ägyptens ist (vergleichen Sie Hesekiel 29,14, wo wir ebenfalls lesen, dass die Ägypter selbst Gefangene sein werden; siehe unten).
Das moderne Ägypten wird versklavt
Weitere Informationen über die Zukunft Ägyptens finden wir in Jesaja 19,1-4.14.16-25.
Zunächst lesen wir in Vers 2, dass Ägypter gegen Ägypter kämpfen werden. (Ein Vorläufer dieser Prophezeiung ereignete sich während des sogenannten „Arabischen Frühlings“ zu Anfang der 2010er Jahre.) In Vers 4 lesen wir von der Gefangenschaft und Sklaverei Ägyptens, und dass ein harter König über sie herrschen wird. Dies ist ein Verweis auf den König von Assyrien, der in der Heiligen Schrift als das Tier und auch als der König des Nordens bezeichnet wird.
In den Versen 16, 19 und 21 wird uns gesagt, dass Juda „an jenem Tag“ ein Schrecken für Ägypten sein und Ägypten den HERRN erkennen wird (Schlachterbibel). Das bezieht sich auf die Zeit, in der Jesus Christus – der Retter – gekommen sein wird. Und die Verse 23-25 prophezeien, dass die Nationen von Ägypten, Assyrien und Israel schließlich in Kooperation und Frieden zusammenleben werden, wenn Jesus Christus während des Millenniums auf dieser Erde regiert.
Jesaja 27,13 erklärt weiterhin, dass die Gefangenen aus den Häusern Israel und Juda aus der Sklaverei befreit werden, wenn „an jenem Tage“ in die große Posaune gestoßen wird (Menge Bibel) – was auch die endzeitliche Auferstehung der Gerechten von den Toten beinhaltet. Es wird uns ebenfalls gesagt, dass einige vor ihrer Befreiung Verlorene im LANDE Assur sein werden, und dass andere zu Verstoßenen im LANDE Ägypten geworden sein werden.
In Hesekiel 30,1-9.18-19 lesen wir, dass an „des HERRN Tag“ (eine weitere Anspielung auf die Endzeit) das Schwert über Ägypten und weitere Länder kommen wird—Länder wie Äthiopien (Kusch), Libyen (Put; siehe Kapitel 3) und Lud (oder Lydien; vergleichen Sie Jeremia 46,8-9 in der Übertragung der Hoffnung für Alle, wo wir lesen, dass Ägypten, Äthiopien, Libyen und Lydien in der Endzeit Verbündete sein werden).
Über „Lud“ (oder Lydien, vergleichen Sie etwa die Lutherbibel 1545) ist nicht allzu viel bekannt, aber es wurde argumentiert, dass es sich um eine afrikanische Nation im westlichen Kleinasien handelt, die von Ägypten abstammt.
Hesekiel 30,5 spricht von Kub, das nirgendwo sonst in der Schrift erwähnt wird; „Kub“ beschreibt vermutlich kein bestimmtes Volk, sondern könnte mit „Alle“ übersetzt werden, was bedeutet, dass „alle“ Männer der verbündeten Länder fallen werden, sodass der Abschnitt sich auch wie folgt lesen könnte: „…und ALLE (Kub) ihre Verbündeten sollen mit ihnen durchs Schwert fallen.“ Wir lesen insbesondere auch in Vers 18, dass die Ägypter zur Zeit des „Tages des Herrn“ (Vers 3; Schlachterbibel) in die Gefangenschaft geführt werden.
Ägypten wird nicht Teil des endgültigen Bündnisses mit Europa sein
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass keines dieser in Hesekiel 30 aufgelisteten Länder in Psalm 83,2-9 erwähnt wird, wo wir von einem Bündnis zwischen den Nationen des Nahen Ostens und Assyrien lesen. Es scheint also, dass die in Psalm 83 aufgelisteten Länder, die MIT Assyrien verbündet sein werden, sich von den in Hesekiel 30 erwähnten Ländern unterscheiden, welche zu diesem Zeitpunkt scheinbar GEGEN Assyrien verbündet sind. (Beachten Sie jedoch, dass vor dieser Entwicklung und dem endgültigen Bündnis gegen Assyrien zunächst die Nationen Ägypten, Libyen und Äthiopien gemeinsam mit Assyrien gegen Israel kämpfen werden, vergleichen Sie Kapitel 5).
Bedenken Sie ebenfalls, dass das moderne Babylon oder das mystische Tyrus – das sich auf die endzeitliche Wiederauferstehung des antiken Römischen Reiches in Europa bezieht – in Hesekiel 27 als eine Wirtschaftsmacht beschrieben wird, mit der alle Nationen bis zu einem gewissen Punkt Handelsbeziehungen unterhielten, einschließlich Russland, Persien (der heutige Iran), Syrien und Israel. Und in Vers 10 lesen wir, dass einst Menschen aus Persien, Lydien und Libyen in der Armee von Tyrus als Kriegsvolk dienten oder dienen würden. (Persien oder der Iran wird, gemeinsam mit Äthiopien und Libyen, auch in Hesekiel 38,5 erwähnt, wo ein Angriff unter der Führung Russlands, Chinas und anderer asiatischer Nationen gegen das moderne Haus Israel NACH der Wiederkunft Christi beschrieben wird. Diese Passage wird später in Kapitel 4 dieser Broschüre ausführlicher besprochen).
Hesekiel 32,11-15 erklärt und bestätigt erneut, dass der König des modernen Babylons – der König von Assyrien oder König des Nordens, also das Tier – letztendlich über Ägypten herrschen wird, kurz vor der Wiederkunft Christi.
Wenn wir uns dem Buch Daniel zuwenden, dann lesen wir in Daniel 11,40-43, dass der König des Nordens (der König von Assyrien oder das Tier) viele Länder im Nahen Osten erobern wird, einschließlich Ägypten, und dass auch Libyen und Äthiopien ihm unterworfen sein werden. Jedoch werden Länder wie Edom (die heutige Türkei, siehe Kapitel 6), Moab (Jordanien und Westirak) und das berühmte Volk der Ammoniter (Jordanien) entrinnen. Beachten Sie, dass diese Länder, die nicht von Assyrien versklavt werden, zu jenen Ländern gehören, die gemäß Psalm 83 ein Bündnis MIT Assyrien eingehen werden.
Ägypten wird Israel nicht zu Hilfe kommen
Im Buch Hosea erhalten wir weitere aussagekräftige Informationen über die Zukunft Ägyptens.
In Hosea 7,11-12 lesen wir, dass Ephraim versuchen wird, Hilfe von Assyrien und Ägypten zu erlangen, aber nicht erhalten wird, und wir erfahren außerdem, dass die bloße Tatsache dieses Ereignisses verkündet werden wird. Technisch gesehen bezieht sich Ephraim auf das Vereinigte Königreich oder die Britischen Inseln und auch auf Länder des britischen Commonwealth wie Kanada, Australien und Neuseeland. Aber da Ephraim der führende Stamm des alten Hauses Israel war, beinhaltet aller Wahrscheinlichkeit nach der Hinweis auf Ephraim hier auch die anderen wichtigen Stämme des modernen Hauses Israel, einschließlich Manasse oder die USA.
In Hosea 9,3 wird das prophetische Konzept erläutert, dass Ephraim nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien Unreines essen wird. In Hosea 11,5.10-11 heißt es dagegen, dass Ephraim nicht in das LAND Ägypten zurückkehren wird, sondern in jene Art „ägyptische“ Sklaverei gehen wird, wie sie das alte Israel in der ägyptischen Gefangenschaft erlebte. Wie wir gesehen haben, wird Assyrien der moderne König sein, der über das moderne Haus Israel herrscht. 5.Mose 28,68 bestätigt ebenfalls, dass Gott „ägyptische“ Sklaverei über die beiden Häuser Israel und Juda verordnet hat. Aber laut Jesaja 27,13 wird jedoch ein Teil des versklavten Überrestes der beiden Häuser aus dem LAND Ägypten zurückkehren.
Im Land Ägypten versklavte Juden
Da Ephraim (und zumindest einige aus dem modernen Haus Israel) nicht im LAND Ägypten versklavt sein werden, folgt daraus, dass diejenigen, die im LAND Ägypten versklavt werden, hauptsächlich aus dem Haus Juda stammen werden. Diese Tatsache wird in Joel 4,19 bestätigt, wo es heißt, dass Ägypten aufgrund seiner Misshandlungen gegen das Volk von JUDA oder die Juden eine Wüste werden wird (neue Lutherbibel 2009).
Schließlich lesen wir in Sacharja 10,10-12, dass einige (gemeint ist offenbar Juda) aus der Sklaverei befreit und aus dem LAND Ägypten zurückgebracht werden, während andere (Ephraim und einige, wenn nicht sogar viele moderne Stämme des Hauses Israel) aus Assyrien befreit werden.
Allmähliche Bekehrung Ägyptens
Sacharja 14,16-19 schließt mit der Aussage, dass Ägypten im Millennium allmählich lernen wird, Gott und seine Lebensweise anzunehmen, aber es wird Zeit brauchen. Letztendlich wird Ägypten jedoch gesegnet werden, wie wir bereits in Jesaja 19 gelesen haben, und zwar gemeinsam mit Assyrien und Israel.
Wenn wir also alle oben zitierten Stellen zusammennehmen, dann sollten wir erkennen, dass die Entwicklungen im Nahen Osten zum endzeitlichen Crescendo eines offenen Krieges im Nahen Osten anschwellen werden, und Ägypten wird bei diesen Entwicklungen eine gewichtige Rolle spielen. Es ist jedoch nicht eindeutig, wie und wann genau die verschiedenen Stadien der Sklaverei und der Gefangenschaft für die Häuser Israel und Juda sowie für Ägypten und andere Länder des Nahen Ostens eintreten werden.
Wir sollten also sehr genau darauf achten, alle Schriftstellen zu diesem Thema sorgsam zu studieren, damit wir nicht nur einzelne herausgreifen, um unsere eigenen prophetischen Szenarien zu entwerfen, die mit dem inspirierten Wort Gottes übereinstimmen können oder auch nicht. Wir sollten geduldig genug sein, um Gott zu gestatten, uns zu zeigen, wie diese Endzeitereignisse eintreten werden, anstatt mit unseren eigenen Vorstellungen vorzugreifen, damit wir uns nicht in unseren Vermutungen und Verkündigungen als unzulänglich erweisen. Vielmehr müssen wir der Anweisung Christi folgen, die Weltereignisse sorgfältig zu BEOBACHTEN, weil wir wissen, dass Gott seinen wahren Knechten oder Dienern zu gegebener Zeit genau offenbaren wird, wie sich die prophetischen Schriften erfüllen werden. Und wenn Gott der HERR gesprochen hat, DANN werden seine Diener es verkünden (Amos 3,7-8)!
Kapitel 2
Das moderne Aram oder Syrien
Sagt uns die Bibel im Hinblick auf die anhaltende Gewalt in Syrien etwas über die Vergangenheit Syriens, und gibt sie uns Hinweise auf das, was dem Land bevorsteht? Die Heilige Schrift tut dies mit Sicherheit. Werfen wir einen Blick darauf.
Die Geschichte Syriens
Syrien wird in der Bibel manchmal als „Aram“ bezeichnet, und die Syrer selbst werden „Aramäer“ genannt. In der Geschichte gab es sowohl Zeiten des Krieges als auch Zeiten des Friedens zwischen Syrien und den Häusern Israel und Juda. Nachdem Jakob seinen Vater Isaak und seinen Bruder Esau betrogen hatte, floh er nach Syrien, wo er von seinem Onkel Laban seinerseits schrecklich betrogen wurde. In Hosea 12,13 (neue Lutherbibel 2009) heißt es: „Jakob musste in das Land Syrien fliehen, und Israel musste um eine Frau dienen, und um eine Frau musste er Schafe hüten.“
David kämpfte gegen die Aramäer oder die Syrer (2.Samuel 8,5, neue Lutherbibel 2009), ebenso wie sein Sohn Salomo (1.Könige 11,25, „Damaskus“; in der neuen Lutherbibel 2009 heißt es “Syrien“). Später griff Assyrien zugunsten von König Ahas aus dem Haus Juda ein und überwand Damaskus, die Hauptstadt Syriens. Zu dieser Zeit war Rezin, der König von Aram oder Syrien, mit dem Haus Israel unter König Pekach verbündet. Beide griffen König Ahas von Juda an. Der assyrische König Tiglat-Pileser erhörte die Bitte von König Ahas um Hilfe, tötete Rezin, den König von Syrien, und führte die Syrer in die Gefangenschaft, in eine Region namens Kir (2.Könige 16,5-9; sehen Sie Vers 9); beachten Sie ebenfalls einen möglichen Hinweis auf diese Ereignisse in Jesaja 8,3-4).
Von der Zeit des Neuen Testaments lesen wir, dass Saulus wahre Christen verfolgte, aber als er auf seinem Weg nach Damaskus war, um weitere Gräueltaten zu begehen, erhielt er eine Vision und wurde vorübergehend von Gott geblendet (Apostelgeschichte 9,1-9). Er bekehrte sich, ließ sich taufen und verbrachte einige Tage mit den Jüngern in Damaskus, und sein Name wurde in Paulus abgeändert (Apostelgeschichte 9,10-19). Später gab er immer wieder ein lebendiges Zeugnis dieses außergewöhnlichen Ereignisses, zum Beispiel, als er sich vor König Agrippa gegen falsche Anschuldigungen verteidigte (Apostelgeschichte 26,19-20). Das Wirken des Paulus in Damaskus führte auch zu seiner Verfolgung in Damaskus selbst (vergleichen Sie 2.Korinther 11,32-33).
Mit Blick auf die Endzeit lesen wir, dass Syrien zunächst wirtschaftliche Verbindungen zum babylonischen System der letzten Wiederbelebung des antiken Römischen Reiches haben wird (vergleichen Sie Hesekiel 27,18, wo auf das babylonische System als mystisches „Tyrus“ mit besonderer Betonung auf Rom, Bezug genommen wird; vgl. Verse 1-4).
Bevorstehende völlige Vernichtung von Syrien
Wir lesen auch von der kommenden völligen Vernichtung von Syrien und Damaskus kurz vor der Wiederkunft Christi.
In Jesaja 17,1-4 lesen wir in der Living Bible:
„Dies ist Gottes Botschaft an Damaskus, die Hauptstadt von Syrien: Seht, Damaskus ist verschwunden! Es ist keine Stadt mehr, es ist ein Trümmerhaufen geworden! Die Städte der Aroer sind verwaist. Die Schafe weiden dort, ruhig und furchtlos, und niemand jagt sie fort. Die Stärke Israels und die Macht von Damaskus wird enden, und der Rest Syriens wird vernichtet werden. Denn wie die Herrlichkeit Israels verschwunden ist, so wird auch die ihre verschwinden, spricht der Herr der Heerscharen.“
Die Schlachterbibel verdeutlicht in Vers 4, dass es sich um die Endzeit handelt, denn dort heißt es: „Und es wird geschehen AN JENEM TAG, da wird die Herrlichkeit Jakobs armselig sein [oder abnehmen, oder schwinden].“ Vergleichen Sie ebenfalls die Verse 7, 9 und 11. Der Begriff „an jenem Tag“ bezieht sich immer auf eine Zeit, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt; er kann aber auch die Zeit nach der Wiederkunft Christi miteinschließen. Im Allgemeinen wird damit die Zeit bezeichnet, in der Gott aktiv beginnen wird, in das Weltgeschehen einzugreifen. Diese wird auch als der „Tag des Herrn“ bezeichnet.
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist die heutige Welt NICHT die Welt Gottes. Sie wird von Satan dem Teufel regiert, dem wahren Gott dieser Welt! Nach der Sünde von Adam und Eva gestattete Gott dem Satan, auf seinem Thron zu verbleiben, allerdings nur so lange, bis Jesus Christus kommt, um ihn abzulösen. Doch kurz vor Christi zweitem Kommen wird Gott beginnen, aktiv in die menschlichen Angelegenheiten einzugreifen. Seine Engel werden die sieben Posaunen blasen und die sieben letzten Plagen des Zorns Gottes über die Menschheit ausgießen. Dies wird geschehen, um den Menschen die Schwere ihrer abscheulichen und bösen Sünden vor Augen zu führen. Zu dieser Zeit werden einige Wenige bereuen, aber die meisten werden in ihrer unverhohlenen Rebellion gegen den wahren Gott verharren. Traurigerweise wird auch das Volk von Syrien keine Ausnahme bilden.
Jeremia 49,23-27 gibt uns einen weiteren aufrüttelnden Bericht über die bevorstehende Zerstörung Syriens. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass die jungen Männer von Damaskus auf ihren Straßen fallen werden, und alle Krieger werden AN JENEM TAG (Vers 26, Schlachterbibel) ausgerottet werden. Außerdem heißt es, dass GOTT ein Feuer in der Mauer von Damaskus entzünden wird, das die Paläste der Stadt und der führenden und angesehenen Leute von Syrien verzehren wird. Bitte beachten Sie Vers 25: „Wie ist sie [Damaskus, Vers 24] nun verlassen, die berühmte und fröhliche Stadt!“
Versklavt in Kir
Auch in Amos 1,3-5 finden wir eine Prophezeiung über Syrien und Damaskus, die Folgendes besagt:
„So spricht der HERR: Um drei, ja um vier Frevel willen derer von Damaskus will ich sie nicht schonen, weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten gedroschen haben; sondern ich will ein Feuer schicken in das Haus Hasaëls [des damaligen syrischen Führers], das soll die Paläste Ben-Hadads verzehren. Und ich will die Riegel von Damaskus zerbrechen und die Einwohner aus Bikat-Awen und den, der das Zepter hält, aus Bet-Eden ausrotten, und das Volk von Aram soll nach Kir weggeführt werden, spricht der HERR.“
In Amos 9,7 lesen wir, dass Gott die Syrer aus Kir befreit hat, aber in Amos 1 sagt Gott, dass sie in die Sklaverei von Kir zurückkehren werden (Vergleichen Sie Amos 1,5 in der Menge Bibel: „… und das Syrervolk soll nach Kir zurückwandern“, mit der folgenden Anmerkung: „oder: in die Verbannung geschleppt werden“). In Jesaja 22,6 lesen wir außerdem, dass Kir zu den Völkern oder Nationen gehören wird, die in der Endzeit, am „Tag des HERRN“, gegen Jerusalem kämpfen werden (vergleichen Sie zu den Völkern im Allgemeinen Sacharja 14,1-2; Schlachterbibel 1951).
Wer oder was ist Kir?
Die Kommentare und Lexika gehen in ihren Interpretationen und Erklärungen auseinander.
Clark’s Commentary on the Bible sagt, dass Kir im Land Albanien liegt, am Fluss Cyrus, der ins Kaspische Meer mündet.
Gill’s Exposition of the Entire Bible behauptet, Kir liege in Medien.
In Jesaja 15,1 finden wir jedoch einen weiteren Hinweis darauf, dass Kir in Moab (dem heutigen Jordanien und Westirak) liegt, wo von „Kir in Moab“ die Rede ist.
In der Geneva Study Bible heißt es, dass Kir in Ägypten liegt (Kir heißt auf Lateinisch „Kyrene“, und in Apostelgeschichte 2,10 lesen wir, dass Menschen in Jerusalem waren, die aus „Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen“ gekommen waren).
Der Jamieson, Fausset and Brown Commentary behauptet, dass Kir eine Region ist, die Assyrien untersteht.
Verschiedene Lexika schreiben, Kir sei ein Ort des Exils in Südbabylon, aber auch ein Ort in Assyrien und in Moab.
Unabhängig davon, auf welches Volk oder welche Region sich die Bibel konkret bezieht, findet sich in der Living Bible die folgende interessante Anmerkung zu Amos 1,5:
„Die Anordnung, dass die Syrer als Sklaven nach Kir zurückkehren sollten, war so, als würde man den Israeliten sagen, dass sie als Sklaven nach Ägypten zurückkehren müssten, denn die Syrer hatten den Auszug aus Kir geschafft und waren nun frei (siehe 9,7).“
Zerstörung Syriens durch den modernen König von Assyrien?
Wir können mit Sicherheit sagen, dass Syrien und Damaskus in der Endzeit zerstört werden. Zwar gibt die Bibel nicht ausdrücklich an, wer die Nation oder der „König“ sein wird, der Damaskus zerstören und die Syrer versklaven wird. Aber wenn wir vorangegangene historische Ereignisse betrachten, ist es möglich, dass dies durch das moderne babylonische System unter der Führung des modernen „Königs“ von Assyrien geschehen wird – ein mächtiger zukünftiger Führer in Deutschland, der in der Bibel auch als das Tier, König Jareb und der König des Nordens bezeichnet wird.
Bedenken Sie, dass in der Antike Tiglat-Pileser, der König von Assyrien, Damaskus zerstörte und die Syrer versklavte. Das Konzept einer DUALISTISCHEN Prophezeiung (die sich in unserer Zeit ERNEUT erfüllen mag) könnte sogar noch schlüssiger sein, denn Kir wird in der Bibel im Zusammenhang mit einer antiken und einer MODERNEN Versklavung Syriens erwähnt, und es war der antike König von Assyrien, der die Syrer versklavte und sie in die Region namens Kir verschleppte.
Wird das moderne Assyrien zur gleichen Zeit Syrien, Israel und Juda angreifen?
Denken Sie auch daran, dass der alte König von Assyrien das Haus Israel [unter König Pekach] und Syrien [unter König Rezin] etwa zur gleichen Zeit bekämpfte. Wenn wir uns an der Geschichte orientieren, dann wäre es interessant, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Zerstörung von Damaskus und der Sturz Syriens ungefähr zur gleichen Zeit stattfinden könnten. Nämlich dann, wenn der moderne „König“ von Assyrien die modernen Häuser Juda (die Juden) und Israel angreift – die heute hauptsächlich im Vereinigten Königreich oder auf den Britischen Inseln sowie in den USA zu finden sind.
Dieses Szenario könnte im Lichte der möglichen Entwicklung Sinn machen, dass die Juden Deutschland und das moderne babylonische System um Hilfe und Intervention im Nahen Osten bitten könnten (so wie der alte jüdische König Ahas den alten König von Assyrien um Hilfe bat). Ironischerweise wird „Ephraim“ – die USA und Großbritannien – einen Bund mit dem modernen Assyrien schließen (Hosea 12,2) und sie ebenfalls um Hilfe bitten. (Vergleichen Sie Hosea 5,13, wo es in der Menge Bibel heißt: „… da wandte Ephraim sich an Assyrien, und das Reich Juda sandte zum Großkönig…“)
Zu dieser Zeit könnte der moderne „König“ von Assyrien, „König Jareb“ (Hosea 5,13), der König des Nordens oder das Tier, beiden Ersuchen nachkommen. Wir wissen, dass er im Nahen Osten eingreifen WIRD (Daniel 11,41-43) – nicht, weil er den Juden oder irgendjemand anderem tatsächlichen helfen will, sondern weil sein Sinn danach stehen wird, viele Völker zu vernichten und auszurotten (vergleichen Sie Jesaja 10,5-7).
Der moderne „König“ von Assyrien wird die Juden oder das moderne Ephraim nicht wirklich „retten“ (Hosea 7,11-12; 5,14-15). Wir lesen in 2.Chronik 28,16-21, dass Tiglat-Pileser, der König von Assyrien, Ahas, dem König von Juda, schon in der Antike NICHT wirklich „geholfen“, sondern ihn vielmehr „bedrängt“ oder „unterdrückt“ hat (Vers 20). Tatsächlich lesen wir, dass der moderne „König“ von Assyrien, der Führer des wiederauferstandenen Römischen Reiches, letztendlich einen entschlossenen Krieg gegen die modernen Häuser Israel UND Juda führen wird (für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“).
Abschließend kann also mit Sicherheit gesagt werden, dass Syrien im nächsten Weltkrieg fallen wird. Damaskus wird zerstört werden und das syrische Volk wird in Gefangenschaft geraten – ebenso wie die modernen Nachkommen der Häuser Israel und Juda (Hosea 5,9; Jeremia 30,3, „Gefangenschaft“, neue Lutherbibel 2009; Jeremia 33,7, „Gefängnis“, neue Lutherbibel 2009). Es ist unsere Pflicht, das Weltgeschehen zu beobachten, um nicht unvorbereitet zu sein, wenn biblische Prophezeiungen in Erfüllung gehen.
Kapitel 3
Das moderne Put oder Libyen
Niemand scheint mit Sicherheit zu wissen, was die Zukunft für das biblische Land Libyen bereithält. Gottes Heilige Schrift gibt uns jedoch einen Einblick in das, was wir erwarten können.
Es ist allgemein anerkannt, dass Libyen in den hebräischen Schriften als „Put“ oder „Phut“ bezeichnet wird. Put war der Sohn von Ham, einem Sohn des Noah (1.Mose 10,6; 1.Chronik 1,8). Das Wort „Put“ oder „Phut“ bedeutet „Bogen“ oder „Krieger.“ Laut Josephus ließ sich Put im Land Libyen nieder. Je nachdem, welche Übersetzung man verwendet, wird das Wort „Phut“ gelegentlich zusätzlich zu Libyen erwähnt. Wie die Ryrie Studienbibel erklärt, kann sich das Wort „Put“ auch – je nach Zusammenhang – nur auf einen Teil des Landes Libyen beziehen.
Wie wir bereits zuvor (in Kapitel 1) über die Zukunft Ägyptens aufgezeigt haben, gibt uns Hesekiel 30 eine Prophezeiung, die sich mit „des HERRN Tag“ (Vers 3) befasst und eine Zeit kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi beschreibt. Wir lesen in Hesekiel 30, dass Ägypten und seine Verbündeten zu dieser Zeit fallen werden. Wie wir uns erinnern, werden in den Versen 5 und 6 die Verbündeten Ägyptens wie folgt bezeichnet:
„Kusch und Put und Lud mit allerlei fremdem Volk und Kub und ihre Verbündeten sollen mit ihnen durchs Schwert fallen. So spricht der HERR: Alle, die Ägypten stützen, müssen fallen…“
Wie bereits zuvor erwähnt, könnte sich Lud (Lydien, vergleichen Sie etwa die Übertragung der Lutherbibel 1545) auf Nachkommen Ägyptens beziehen, die sich in Nordafrika niedergelassen haben, und „Kub“ beschreibt vermutlich kein bestimmtes Volk, sondern könnte mit „Alle“ übersetzt werden, was bedeutet, dass „alle“ Männer der verbündeten Länder fallen werden.
Bündnis und Untergang von Libyen, Ägypten und Äthiopien
Wir können diesen Abschnitten entnehmen, dass Libyen in den letzten Tagen der Endzeit mit Ägypten und Äthiopien verbündet sein wird, und dass sie gemeinsam untergehen werden. Ein ähnliches Bündnis gab es bereits in der Vergangenheit mit ebenso verheerenden Folgen.
Jeremia 46 beschreibt das Gericht über Ägypten und Pharao Necho durch König Nebukadnezar (Vers 2), aber es handelt sich eindeutig um eine duale Prophezeiung, denn in Vers 10 wird speziell auf den Tag des Herrn Bezug genommen.
Wir lesen in den Versen 9 und 10, in der Schlachterbibel:
„Auf, ihr Rosse! Rast daher, ihr Streitwagen! Die Starken sollen ausziehen, die Schildträger von Kusch und Put, samt den Bogenschützen der Luditer! [Hoffnung für Alle: „Ihr Soldaten aus Äthiopien und LIBYEN, greift zu euren Schilden, und ihr aus Lydien, nehmt eure Bogen!“] Und dieser Tag ist für den Herrscher, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich an seinen Feinden räche; und das Schwert wird fressen, satt und trunken werden von ihrem Blut; denn ein Schlachtopfer hält der Herrscher, der HERR der Heerscharen, im Land des Nordens, am Euphratstrom!“
Barnes‘ Notes on the Bible erklärt, dass historisch gesehen alle diese Nationen Verbündete und Teil der ägyptischen Armee waren. Er führt aus:
„‚Steigt empor, vorwärts, ihr Pferde, und stürmt heftig an, ihr Wagen, und lasst die mächtigen Männer ausziehen…‘ In drei Abteilungen, Kavallerie, Streitwagen und Fußvolk, marschieren sie aus Ägypten heraus, um den Feldzug zu beginnen. Die Armeen Ägyptens bestanden hauptsächlich aus Söldnern. Kusch [Äthiopien] und Phut [Teil von Libyen, siehe oben], die Libyer von Mauretanien, stellten die schwer bewaffneten Soldaten… und Luditer, die hamitischen Lydier von Nordafrika…, eine schwächere Rasse, dienten als leicht bewaffnete Truppen. Sie marschieren in hochmütiger Zuversicht, aber dieser Tag, jener Tag, dem sie in stolzer Hoffnung auf den Sieg entgegensehen, ist der Tag Jahwes, ein Tag, an dem sie die Opfer sein werden, die ihm zu Ehren geopfert werden.“
Dass sich diese Prophezeiung eindeutig (auch) auf endzeitliche Ereignisse bezieht, hat auch der Keil und Delitzsch Bibelkommentar zum Alten Testament erkannt. Dort heißt es:
„Diese furchtbare Kriegsmacht wird erliegen; denn der Tag der Schlacht ist der Tag des Herrn der Heerscharen, an welchem er Rache übt an seinen Feinden. Zu diesen Feinden gehört Ägypten [aber auch die Libyer, siehe oben], welches gegen Israel, das Volk des Herrn, schwer gesündigt habt…“ (Dritter Teil, Zweiter Band, 1872).
In der Antike kämpfte König Nebukadnezar von Babylon gegen Ägypten und seine Verbündeten, darunter auch Libyen, und eroberte sie. Da es sich bei dieser Prophezeiung um eine duale Prophezeiung handelt, die sich vor allem auf den Tag des Herrn bezieht, liegt der Schluss nahe, dass ein moderner König eines modernen Babylons gegen Ägypten und seine Verbündeten kämpfen wird. Es ist in der Tat das Tier oder der König des Nordens – der Herrscher über ein modernes babylonisches System –, der diese zukünftige Rolle erfüllen wird.
Libysche Söldner
Die Söldnernatur einiger Libyer wird auch in einer Stelle im Buch Hesekiel deutlich. Wie bereits erwähnt, wird in Hesekiel 27 das mystische Tyrus beschrieben. In diesem Abschnitt geht es nicht in erster Linie um die antike Stadt Tyrus, sondern um das moderne babylonische System, von dem auch in Offenbarung 17 und 18 die Rede ist, und die Parallelen zwischen „Tyrus“ und „Babylon“ in diesen beiden Abschnitten sind unverkennbar.
In Hesekiel 27,10 (revidierte Lutherbibel 2017) heißt es: „Perser [Persien ist der moderne Iran], Lyder und Libyer waren dein Kriegsvolk [der Militärapparat des modernen Babylon]; ihre Schilde und Helme hängten sie bei dir auf; sie waren dein Schmuck.“
Libysche Söldner werden auch im dritten Kapitel des Buches Nahum erwähnt, wo es um die Zerstörung der antiken Stadt Ninive geht. Das Buch Nahum hat ebenfalls eine duale Bedeutung, indem es sich auf die Vernichtung der Hauptstadt des modernen Assyriens bezieht. (Siehe dazu unsere kostenlose Broschüre, „Aufstieg und Fall von Deutschland und Europa“.)
Libyen auf Konfrontationskurs mit Europa
In Nahum 3,18-19 lesen wir, dass die Hirten des Königs von Assyrien schlafen, dass seine Mächtigen schlummern, das Volk auf den Bergen zerstreut ist, und niemand sie sammelt. Und die Menschen werden sich freuen und in die Hände klatschen, wenn sie vom voranschreitenden Untergang des Königs von Assyrien hören, der in der modernen Terminologie der zukünftige Anführer Deutschlands ist, oder das in der Offenbarung beschriebene Tier.
In Nahum 3,9 (Schlachterbibel) lesen wir, dass Söldner aus Libyen einst Ninive unterstützt haben: „Kuschiten waren ihre Stärke, Ägypter, ja, ohne Zahl; Put [Libyen] und die Lubier [vermutlich ein Teil von Libyen] gehörten zu ihren Hilfsvölkern. Dennoch verfiel auch sie der Verbannung, musste in die Gefangenschaft ziehen…“
Wie wir bereits in Kapitel 1 über Ägypten erklärt haben, wird sich der moderne König von Assyrien gegen Ägypten und die mit ihm verbündeten Nationen, einschließlich Libyen, wenden und sie versklaven. Die Bibel zeigt jedoch, dass, nachdem zehn europäische Nationen (oder Nationengruppen) unter der Führung des modernen Assyriens („das babylonische System“) zahlreiche Nationen unterworfen und erobert haben werden, sie selbst im Krieg von den modernen Medern besiegt werden (vergleichen Sie Jesaja 13,17-22, wo die Zerstörung des modernen „Babylon“ durch die Hand der modernen „Meder“ oder Russen und Ukrainer beschrieben wird (Siehe dazu unsere kostenlose Broschüre, „Aufstieg und Fall von Deutschland und Europa“). In den Versen 6, 9 und 13 wird der Zeitpunkt als „des HERRN Tag“ bezeichnet. Vergleichen Sie auch Jesaja 21,2 und Jeremia 51,11.27-29).
Ein zukünftiges „Bündnis“, oder aber eine feindliche Konfrontation zwischen Europa („Babylon“ unter assyrischer Führung) und LIBYEN wird auch in Daniel 11,43 angedeutet. Wir lesen, dass der König des Nordens (Vers 40 – das Tier oder der moderne König Jareb von Assyrien) in das herrliche Land einfallen und viele Länder, einschließlich Ägypten, erobern und plündern wird, und die „LIBYER und Kuschiter werden in seinem Gefolge sein“ (neue Lutherbibel 2009). Es ist derzeit nicht eindeutig, wie diese Passage genau zu verstehen ist.
Barnes‘ Notes on the Bible schreibt:
„Der eigentliche Sinn des hebräischen Textes wäre, dass sie ihn begleiteten; dass sie mit ihm marschierten oder ihm folgten. Dieser Ausdruck würde entweder auf diejenigen zutreffen, die Verbündete waren, oder jene, die gefangen weggeführt wurden…“
Gill’s Exposition of the Entire Bible stimmt dem zu und sagt:
„Und die Libyer und die Äthiopier werden ihm auf Schritt und Tritt folgen, auf seinen Befehl hin und nach seinem Wohlgefallen; sie werden ihm folgen, entweder als Gefangene, oder sie werden gehen, wohin er ihnen befiehlt; das heißt, sie werden ihm in allen Dingen gehorsam sein.“
Da Libyen mit Ägypten verbündet sein wird – zu diesem Zeitpunkt offenbar gegen Assyrien (siehe Kapitel 1 über Ägypten) – und da Ägypten von Assyrien gestürzt werden wird, hat es den Anschein, dass die Libyer ebenfalls besiegt und von den Assyrern gefangen genommen werden (siehe auch Kapitel 5 über Äthiopien). Diese Schlussfolgerung wird auch durch die Tatsache gestützt, dass König Nebukadnezar in der Antike gegen Ägypten und Libyen kämpfte, und dass dieses historische Ereignis eine prophetische Bedeutung haben könnte. Auf jeden Fall werden die Libyer dem modernen Assyrien unterworfen sein, sei es aus eigenem Willen heraus oder aus Zwang.
Es scheint jedoch, dass sich diese Situation geändert haben wird, wenn die modernen Meder oder Russen und Ukrainer in Europa einfallen, kurz VOR der Wiederkunft Christi. Und wir lesen, dass kurz NACH der Wiederkunft Christi eine mächtige Armee aus dem Fernen Osten (unter russischer und chinesischer Führung) versuchen wird, in die modernen Häuser Juda (die modernen Juden) und Israel einzufallen (die sich heute hauptsächlich in den USA befinden sowie im Vereinigten Königreich oder auf den Britischen Inseln und auch in Kanada, Australien, Neuseeland und einem Teil Südafrikas). Zu diesem Zeitpunkt werden alle Israeliten und Juden, die die Große Trübsal und den Tag des Herrn überlebt haben, in das Gelobte Land zurückgebracht worden sein und dort leben.
Im Hinblick auf den künftigen Versuch dieser großen fernöstlichen Armee, in das Gelobte Land einzufallen und es zu erobern, heißt es in Hesekiel 38,5 ausdrücklich, dass Persien, Äthiopien (Kusch) und Libyen (Put) mit ihnen sind. Siehe auch Kapitel 4 über Iran/Persien.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die einigermaßen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Libyen und Deutschland (wenn libysche Söldner in einer europäischen Armee unter deutscher Führung dienen) allmählich verschlechtern werden. Währenddessen wird sich eine Allianz zwischen Libyen und weiteren Ländern des Nahen Ostens (einschließlich Ägypten) und Äthiopien gegen Deutschland und Europa zu formieren beginnen. Europa wird im Nahen Osten militärisch einmarschieren und Ägypten erobern, und Libyer und Äthiopier werden Europa zur Seite stehen. Aber dann werden Europa und Deutschland von den modernen Medern überfallen werden, und Libyen wird eine sehr enge Beziehung zu Russland und China entwickeln, die den modernen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda gegenüber feindlich gesinnt sein werden.
Kapitel 4
Das moderne Elam – Persien oder der Iran
Die Bibel enthält zahlreiche Passagen, die sich mit der Zukunft des heutigen Iran befassen, der früher als Persien bekannt war. Die meisten Kommentare und Enzyklopädien sind sich einig, dass die heutigen Iraner Nachkommen der alten Elamiter sind. Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible zum Beispiel setzt Elam mit Persien gleich.
In 1.Mose 10,22 und in 1.Chronik 1,17 lesen wir, dass Elam ein Sohn von Sem und ein Bruder des alten Assur war. Die Stadt Susa (oder Susan bzw. Schuschan) war eine der Hauptstädte des elamitischen oder persischen Reiches, und Esther, Daniel und Jeremia wohnten jeweils eine gewisse Zeit dort. Susa ist heute als Schusch (Schush) bekannt – eine Stadt im modernen Iran.
In biblischer Zeit eroberten die Meder (die heutigen Russen und Ukrainer) und die Perser [der heutige Iran] das babylonische Reich. Der berühmte König Kyrus von Persien gestattete den gefangenen Juden, nach Jerusalem zurückzukehren und die Stadt und den Tempel wiederaufzubauen. Nachfolgende persische Könige, wie König Xerxes, hatten ein mehr oder weniger freundschaftliches Verhältnis zum jüdischen Volk, insbesondere wegen der jüdischen Ehefrau des Xerxes, der Königin Esther. Mit der Zeit jedoch verschlechterte sich dieses freundschaftliche Verhältnis, und der heutige Iran gilt als einer der Erzfeinde des modernen Hauses Juda (dem Staat Israel).
Die Bibel sagt voraus, dass das moderne Haus Juda (das jüdische Volk) und das moderne Haus Israel (das nicht jüdisch ist, sondern aus den Völkern des Vereinigten Königreichs oder der Britischen Inseln, Kanadas, Australiens, Neuseelands und eines Teils Südafrikas sowie den USA besteht) von der letzten europäischen Wiederauferstehung des antiken Römischen Reiches unter assyrischer oder deutscher Führung erobert und versklavt werden, welches in der Bibel als das heutige „Babylon“ bezeichnet wird. Wenn Jesus Christus wiederkommt, wird er die Überlebenden aus dieser Gefangenschaft befreien und sie zurück in das Gelobte Land bringen. Beachten Sie, aus welchen Ländern die modernen Nachkommen der Häuser Israel und Juda befreit werden.
In Jesaja 11,11 (Schlachterbibel) heißt es:
„Und es wird geschehen an jenem Tag [ein Verweis auf die Zeit, in der Gott beginnen wird, in das Weltgeschehen einzugreifen, aber auch auf die Zeit, NACHDEM Jesus Christus bereits begonnen hat, das Reich Gottes auf dieser Erde zu errichten], da wird der Herr zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrig geblieben ist, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten, aus Patros und Kusch [Äthiopien] und Elam [Persien oder Iran] und Sinear, aus Hamat und von den Inseln des Meeres.“
Der Iran wird gegen Israel kämpfen
In diesem Zusammenhang sollten wir beachten, dass sich der Iran ganz aktiv [nicht nur durch „Stellvertreter“] am Kampf gegen den Staat Israel beteiligen wird.
Jesaja 22,6 (neue Lutherbibel 2009) prophezeit im Zusammenhang mit der zukünftigen Versklavung der Bewohner der Stadt Jerusalem (vergleichen Sie Verse 1-4):
„Die Elamiter [Iran] fahren daher mit Köchern, Wagen, Leuten und Reitern, und Kir enthüllt den Schild.“
Der Zeitpunkt ist wiederum der Tag des Herrn oder „an jenem Tag“ (Verse 8 und 12, Schlachterbibel), wenn Gott „den Schutz Judas weg[nimmt]“ (Vers 8), weil sie auf ihre Waffen oder ihr Militär vertrauen und nicht auf Gott (Vers 11). Erinnern wir uns an Hesekiel 27,10 (Schlachterbibel) und beachten wir die folgende Schilderung einer bestimmten Zeit: „Die Perser, [die Leute von] Lud und Put waren in deinem Heer [des mystischen ‚Tyrus‘ oder des modernen Babylons] als deine Kriegsleute.“ Es scheint also, dass sich zumindest einige moderne Iraner am militärischen Angriff des modernen Babylons gegen den Staat Israel beteiligen werden, möglicherweise als Söldner.
Iran und die Meder greifen das moderne Babylon an
Anhand anderer Bibelstellen erfahren wir, dass sich die Beziehungen zwischen dem modernen Babylon und dem Iran offenbar irgendwann nach diesem Angriff verschlechtern werden, und dass Elam (oder der Iran) ein Bündnis mit den Medern (oder Russland und der Ukraine) gegen „Babylon“ eingehen wird.
In Jesaja 21,2 (Menge Bibel) lesen wir:
„Ein hartes Gesicht ist mir kundgetan worden: ‚Der Räuber raubt, und der Verwüster verwüstet! Ziehe heran, Elam! Unternimm die Belagerung, Medien!‘“
In Vers 9 lesen wir weiter: „Gefallen, gefallen ist Babylon!“ (Menge Bibel). Der sich wiederholende Fluch deutet auf die dualistische Bedeutung dieser Prophezeiung, die sich sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die Neuzeit bezieht.
Ein künftiges Bündnis zwischen Russland und dem Iran (das bereits heute schon existiert oder sich zumindest abzeichnet) ist nicht sonderlich überraschend, wenn man die historische Tatsache bedenkt, dass diese beiden Mächte bereits in der Vergangenheit als das „medo-persische Reich“ verbündet waren.
Der Iran wird versklavt werden
Setzt man alle Puzzleteile der biblischen Prophezeiung zu einem Ganzen zusammen, dann stellt man fest, dass der Iran in der Zukunft zunächst versklavt, und anschließend aus seiner Gefangenschaft befreit werden wird. Es wird weder gesagt, wer sie versklaven wird, noch wann genau dies geschehen wird, und wir erfahren auch nicht, wann genau die Gefangenschaft enden wird. Aber im Lichte der bisher besprochenen Bibelstellen scheint es, dass sich das moderne Babylon – eine Allianz vieler Nationen – nach ihrem gemeinsamen Angriff auf Jerusalem gegen den Iran wenden und das iranische Volk versklaven wird; und dass Russland und die Ukraine eingreifen und die Iraner befreien werden, um dann gemeinsam mit dem Iran (Elam) das moderne Babylon anzugreifen.
Jeremia 49,35-39 sagt uns:
„So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine stärkste Waffe, und will die vier Winde von den vier Enden des Himmels über sie kommen lassen und will sie in alle diese Winde zerstreuen, sodass es kein Volk geben soll, wohin nicht Vertriebene aus Elam kommen werden. Und ich will Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil über sie kommen lassen in meinem grimmigen Zorn [eine Anspielung auf den kommenden Tag des großen Zorns oder den Tag des Herrn], spricht der HERR, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe. Meinen Thron will ich in Elam aufstellen und will dort den König und die Fürsten umbringen, spricht der HERR. Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden, spricht der HERR.“ Die Authorized Version übersetzt den letzten Vers wie folgt: „Aber in den letzten Tagen wird es geschehen, dass ich die Gefangenschaft Elams wieder zurückbringen werde, sagt der HERR.“
Der moderne Iran wird in Gefangenschaft geraten (offensichtlich durch das moderne babylonische System), aber sie werden befreit werden – anscheinend von den Medern oder Russen und Ukrainern, da beide gemeinsam das moderne Babylon angreifen werden. Beachten Sie ebenfalls, dass sich der Zusammenhang auf eine Zeit bezieht, in der Gott seinen Thron in Elam aufrichten oder über Elam herrschen wird. Sowohl heute als auch in der Antike war und ist Gott keineswegs der Herrscher über diese Welt. Diese Welt wird von Satan und seinen Dämonen regiert. Es ist natürlich zutreffend, dass Satan nichts tun kann, was Gott nicht gestattet – jedoch regiert Gott diese Welt im Großen und Ganzen derzeit nicht. [Er ist jedoch gewillt, seine Jünger zu regieren – diejenigen, die geistlich aus dieser Welt „herausgekommen“ sind und sich auf eine bessere Welt in der Zukunft freuen.]
Der dämonische Fürst von Persien
Und daher lesen wir in Daniel 10,13.20, dass Persien oder der Iran zur Zeit Daniels von einem „Engelfürsten“ oder Dämon regiert wurde. Der Engel Gabriel und der Erzengel Michael kämpften mit diesem Dämon, um Gottes Weisungen auszuführen. Und wir lesen, dass in der Endzeit, kurz vor dem Beginn der Großen Trübsal, Satan und seine dämonischen Armeen ein zweites Mal versuchen werden, Gott im Himmel zu stürzen. Und Michael und seine Engel werden erneut gegen Satan und seine Dämonen kämpfen und sie in einem offenen geistigen Krieg besiegen (Offenbarung 12,7-12).
Iran wird Teil der fernöstlichen Allianz gegen Israel sein
Der Hass Russlands und des Irans auf die modernen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda wird jedoch nicht so schnell vergehen. Selbst kurz nach der Wiederkehr Christi, wenn Christus seinen Thron in Jerusalem etabliert hat, wird der Iran Teil einer großen Konföderation feindlicher Nationen unter russischer und chinesischer Führung sein, die versuchen wird, in das Gelobte Land einzudringen, um die letzten Überlebenden der modernen Häuser Israel und Juda zu besiegen.
Hesekiel 38 berichtet über dieses zukünftige Ereignis und beschreibt den militärischen Anführer dieser feindlichen Armee als „Gog, der im Lande im Land Magog ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal“ (Verse 2-3). Gog wird hier als der feindliche Fürst oder Anführer von Rosch [Russland], Meschech [Moskau] und Tubal [Tobolsk] sowie von anderen Nationen und Kulturen beschrieben.
„Gog“ bedeutet „Berg“ oder „hoch“, und scheint eine Anspielung auf einen Feldherrn zu sein (vergleichen Sie auch Vers 7). Magog wurde als Verweis auf die Mongolen – oder allgemeiner auf China – verstanden. Und „Rosch“, was „blond“ bedeutet, bezieht sich auf die Weißrussen. „Mesech“ oder Meschech ist eine weitere Bezeichnung für die Stadt Moskau und „Tubal“ für die Stadt Tobolsk. Meschech und Tubal sind die Söhne Jafets – des Vaters der eurasischen Völker – und Brüder von Gomer und Magog (vergleichen Sie 1.Mose 10,2), was sich hier auf die Großrussen zu beziehen scheint. Die gesamte Beschreibung umfasst die riesigen Gebiete im Norden Eurasiens, die sich von der Ostsee bis zum Pazifik erstrecken.
Perser (Vers 5) bezeichnet den modernen Iran, und Kuschiter oder Äthiopier (vgl. Vers 5) beschreibt die Menschen des Staates Äthiopien. Es könnte sich auch auf einige Völker in Zentral- und Südindien sowie Teile von Sri Lanka beziehen. [Kuschs Söhne Seba und Raamah (1.Mose 10,7; Authorized Version) und Raamahs Sohn Sheba (gleicher Vers, Authorized Version) wurden später von den Hindus als die Götter Shiva und Rama verehrt.]
Libyer (hebräisch „Put“) (vgl. Vers 5) bezeichnet die Bevölkerung des Staates Libyen und könnte auch einige Menschen aus Nord- und Zentralindien, sowie Pakistan und Bangladesch umfassen.
Gomer (Vers 6) scheint die Völker aus den asiatischen Steppen und Wüsten zu bezeichnen, einschließlich der Menschen aus der Mongolei. Schließlich wurde der Hinweis auf „die vom Hause Togarma, die im Norden wohnen“ (Vers 6) als Hinweis auf die in Sibirien lebenden Menschen verstanden.
Hesekiel 38,5 sagt eindeutig, dass „Perser, Kuschiter [Äthiopier] und Libyer“ von Gog geführt werden, „die alle Schild und Helm tragen.“
In Hesekiel 38 und 39 lesen wir, dass Gott auf übernatürliche Weise eingreifen und dieses gewaltige Heer vollständig vernichten wird.
Die Bestrafung des Iran
Jeremia 25,15-38 beschreibt Gottes allumfassendes Gericht über alle Nationen dieser Erde, die sich Gott widersetzen, und in Vers 25 wird das Gericht über alle Könige in Simri und alle Könige in Elam und alle Könige in Medien erwähnt. In Vers 29 gibt Gott den ungefähren Zeitpunkt an, zu dem seine Strafe über alle Völker beginnen wird:
„Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist [Jerusalem], fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth.“
Wie wir gesehen haben, wird die Bestrafung des Irans hauptsächlich und endgültig zu dem Zeitpunkt nach der Rückkehr Christi erfolgen, wenn Gott das große feindliche Heer vernichtet, wie es in Hesekiel 38 und 39 beschrieben wird.
Ein weiterer Hinweis auf die Bestrafung des Irans findet sich in Hesekiel 32. Zuvor sei darauf hingewiesen, dass Gott in den Versen 11 und 12 zuerst von der Zerstörung (sowohl des alten als auch des modernen) Ägyptens durch das moderne Babylon spricht – den „Gewalttätigsten unter den Völkern.“ Derselbe Ausdruck für das moderne Babylon, nämlich „die Gewalttätigsten unter den Völkern“, wird ebenfalls in Hesekiel 30,11-12, Hesekiel 31,12 und Hesekiel 28,7 verwendet. In Hesekiel 7,24 wird der Ausdruck „die Schlimmsten unter den Völkern“ auf das moderne Babylon angewandt, das in das Land Israel eindringt.
In Hesekiel 32,24 wird die Vernichtung Elams und all seiner Völker in bildhafter und allegorischer Weise beschrieben. Es wird der Gedanke vermittelt, dass kein Land dem Gericht Gottes entgehen wird, und so erwähnt Gott dies auch im Zusammenhang mit dem Schicksal von Assur (Vers 22) und von Meschech und Tubal (Vers 26).
Aber es gibt Hoffnung für alle Menschen, denn Gott kennt kein Ansehen der Person. Er nimmt alle Menschen an, gleich welcher Rasse, Nation oder ethnischen Gruppe sie angehören mögen, wenn sie Gott nur mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Seele suchen.
Laut Apostelgeschichte 2,9 waren am Pfingsttag Elamiter (die heutigen Iraner) friedlich in Jerusalem mit allen anderen, die dort waren, versammelt, als der neutestamentlichen Kirche der heilige Geist verliehen wurde. Und wenn Christus diese Welt von Jerusalem aus regiert, werden letztendlich alle Völker, einschließlich der Elamiter, zu ihm kommen, um Gottes Wege zu lernen (Jesaja 2,1-4).
Kapitel 5
Das moderne Kusch – Abessinien oder Äthiopien
Auch wenn Äthiopien in den aktuellen Nachrichten nicht so präsent ist wie etwa Ägypten, Libyen, Syrien oder der Iran, so hat die Bibel doch sehr viel über die Vergangenheit und Zukunft Äthiopiens zu sagen.
Äthiopien in Vergangenheit und Gegenwart
In der englischsprachigen Ausgabe der Wikipedia Enzyklopädie finden wir folgende Informationen:
„[Äthiopien] ist die zweit-bevölkerungsreichste Nation in Afrika, mit über 85,2 Millionen Menschen… Als Afrika auf der Berliner Konferenz von den europäischen Mächten aufgeteilt wurde, war Äthiopien eine von nur zwei Nationen, die ihre Unabhängigkeit bewahrten… Addis Abeba [Äthiopiens Hauptstadt] wurde zum Sitz mehrerer internationaler Organisationen, die sich mit Afrika befassen… Äthiopien ist eines der Gründungsmitglieder der Bewegung der Blockfreien Staaten (NAM), der G-77 und der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU)…
„Addis Abeba ist auch heute noch der Hauptsitz der Afrikanischen Union [Nachfolgeorganisation der OAU], der Nilbecken-Initiative, der Panafrikanischen Industrie- und Handelskammer (PACCI) und der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen (UNECA). Das Land verfügt über eine der stärksten Streitkräfte Afrikas, und in Addis Abeba befindet sich das Hauptquartier der kontinentalen African Standby Force (ASF)… Äthiopien hat enge historische Bindungen zu allen drei großen abrahamitischen Religionen der Welt. Es war eines der ersten christlichen Länder der Welt und hat das Christentum im 4. Jahrhundert offiziell als Staatsreligion angenommen. Es hat eine christliche Mehrheit und ein Drittel der Bevölkerung ist muslimisch…
„Heute verfügt Äthiopien über die größte Wirtschaftsleistung in Ostafrika… die auch zu den am schnellsten wachsenden der Welt gehört. Es ist ein regionales Machtzentrum am Horn von Afrika und in Ostafrika…“
Viele Kommentare erkennen an, dass Äthiopien, das früher als Kaiserreich Abessinien bekannt war, von dem biblischen „Kusch“ abstammt (vergleichen Sie Young’s Analytical Concordance to the Bible, unter „Ethiopia“). Das Wort „Kusch“ bedeutet „schwarz.“
(Bitte bedenken Sie jedoch, dass einige Nachkommen von Kusch heute auch in anderen Teilen der Welt zu finden sind. Siehe Kapitel 4).
Kusch war ein Sohn von Ham, einem der drei Söhne Noahs (1.Mose 10,6). Kusch war auch der Vater von Nimrod (1.Mose 10,8-12).
Die Königin des Südens
Kusch wird in 1.Mose 10,7 als der Großvater von Saba identifiziert. Wie bereits zuvor erwähnt (siehe Kapitel 4), wurde Kuschs Sohn Seba später von den Hindus als Gottheit Shiva verehrt. Die meisten Nachkommen von Kusch ließen sich jedoch in dem Gebiet nieder, das heute als Äthiopien bezeichnet wird. Es wird allgemein angenommen, dass die berühmte Königin des Südens oder Königin von Saba, die König Salomo aufsuchte, um seine Intelligenz und Weisheit zu testen, in Wahrheit die Königin von Äthiopien war (vergleichen Sie 1.Könige 10,1-13; 2.Chronik 9,1-12; Matthäus 12,42; Lukas 11,31). Die Königin von Saba ist in den weltlichen Aufzeichnungen als die äthiopische Königin Makeda, Herrscherin von Aksum, bekannt.
Legenden und Überlieferungen zufolge behauptete das äthiopische Königshaus unter dem damaligen König oder Kaiser Haile Selassi (1892-1975), Nachkommen einer „Vereinigung“ zwischen König Salomo und der Königin des Südens zu sein. Es ist ebenfalls allgemein bekannt, dass „Löwe von Juda“ einer der königlichen Titel von Haile Selassi war. Weniger bekannt ist allerdings, dass drei königliche Söhne oder Prinzen und drei königliche Töchter oder Prinzessinnen des verstorbenen Kaisers heute noch am Leben sind.
Biblische Geschichte von Äthiopien
Aus der Geschichte erfahren wir, dass Mose möglicherweise eine Äthiopierin geheiratet hatte (4.Mose 12,1). (Einige sagen allerdings, dass es keine Äthiopierin war, sondern Zippora aus Midian und sich der Bezug auf die „Kuschiterin“ nicht auf ihre Rasse bezieht, sondern auf eine Gegend, die „Kusch“ genannt wurde, und in der sie zeitweilig lebte). Andere sagen, dass seine Heirat lange vor seiner Flucht aus Ägypten erfolgt sei. Später, während der Regierungszeit von König Salomos Sohn, griff Schischak, der ägyptische König, Juda mit Unterstützung Äthiopiens an, weil Juda sich schwer gegen Gott versündigt hatte (2.Chronik 12,1-3). Danach griff der Äthiopier Serach mit einer großen Heeresmacht Juda unter seinem König Asa an (der damals ein gerechter König war), aber zu dieser Zeit griff Gott für Juda ein (2.Chronik 14,9-12; 16,8). Später empfing Jesaja eine Prophezeiung, in der die Niederlage Ägyptens und Äthiopiens durch König Sargon von Assyrien verkündet wurde (Jesaja 20,1-6).
Zu der Zeit, als Jeremia eingekerkert und in eine Zisterne geworfen wurde, weil er die unpopuläre Botschaft einer bevorstehenden Niederlage Jerusalems durch die Babylonier verkündete, kam Ebed-Melech, ein äthiopischer Eunuch, Jeremia zu Hilfe und wurde von Gott entsprechend belohnt (Jeremia 38,6-13; 39,15-18; die Bezeichnung „Mohr“ wird in der Schlachterbibel richtiger mit „Kuschit“ wiedergegeben). Später herrschte der berühmte persische König Xerxes I. (im Buch Ester als König Ahasveros bezeichnet), der Esther geheiratet hatte, über Äthiopien (Ester 1,1; 8,9).
Aus der Zeit des Neuen Testaments erfahren wir: „Da kam ein äthiopischer Hofbeamter vorüber, ein Eunuch der Kandake, der Königin der Äthiopier… Der war nach Jerusalem gereist, um dort zu beten“ (Apostelgeschichte 8,27; Zürcher Bibel 2007). Gott sandte Philippus zu diesem einflussreichen Mann, um ihn zu taufen, und danach kehrte dieser „fröhlich“ in sein Land zurück (vergleichen Sie Apostelgeschichte 8,39).
Äthiopien wird dem modernen Babylon helfen
In Nahum 3,9 lesen wir, dass Äthiopien (Kusch) sowie Ägypten und Put (Libyen) die Helfer des modernen Ninives (der modernen deutschen Hauptstadt) sein werden (vgl. Nahum 1,1), bevor das moderne Ninive zerstört wird. Sie werden dem modernen Ninive helfen, gegen Israel und Juda zu kämpfen. Sogar während der Zeit des „Tages des Herrn“ (eine Zeit, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt) werden die Äthiopier noch als „Helden“ des Krieges oder „als mutige Krieger“ und Soldaten“ beschrieben (vergleichen Sie Jeremia 46,9-10; siehe auch die Übersetzung in der Hoffnung für Alle).
Babylon wird Äthiopien erobern
Wir lesen aber auch, dass sich diese spezielle Allianz bald ändern wird – so wie sich Allianzen in Kriegen oft und schnell ändern. Wie wir in Kapitel 1 über Ägypten besprochen haben, werden die Länder Äthiopien, Ägypten und Libyen angegriffen und erobert werden (Hesekiel 30,1-9; 29,10; vergleichen Sie ebenfalls Jesaja 18,1-6). In Zephanja 2,12 (Menge Bibel) heißt es explizit: „Auch ihr Äthiopier werdet von seinem Schwert erschlagen werden!“ Wir lesen in Daniel 11,42-43, dass es der moderne assyrische König des babylonischen Systems sein wird, der über die Äthiopier und andere Völker herrschen wird.
In Jesaja 11,11 wird uns eindeutig gesagt, dass die Überlebenden der modernen Nachkommen der Häuser Israel und Juda zur Zeit der Wiederkunft Christi in Ländern wie Assyrien (Deutschland), Ägypten, Patros (Oberägypten), Kusch (Äthiopien), Elam (Iran), Schinar (Teil von Babylon, 1.Mose 10,10), Hamat und auf den Inseln des Meeres versklavt sein werden. („Hamat“ bezeichnet die Nachkommen von Hams Sohn Kanaan, einem Bruder von Kusch (1.Mose 10,18.6). Das Wort hat keinerlei Bezug zu Syrien oder der heutigen Stadt Hama, die 200 km nördlich von Damaskus liegt. Wie wir in Kapitel 2 erläutert haben, sind die Syrer oder Aramäer Nachkommen von Noahs Sohn Sem (1.Mose 10,21-23; 22,20-21) – nicht von Noahs Sohn Ham oder dessen Enkel Kanaan.)
Israel und Juda als Gefangene in Äthiopien
Wir wissen nicht, wann und wie genau die Überlebenden von Israel und Juda in Äthiopien und in einigen der anderen genannten Länder in die Gefangenschaft geführt werden. Es könnte beginnen, wenn Äthiopien mit Assyrien gegen Israel kämpft, oder aber später, wenn Assyrien gegen Äthiopien kämpfen und dann einige seiner israelitischen Gefangenen dorthin verschleppen und dort unterbringen wird.
Äthiopier kämpfen mit Russland gegen Israel
Bedenken Sie, dass einige Äthiopier Teil einer von Russland angeführten Armee sein werden, die in das Gelobte Land einfällt. Dies wird kurz nach der Wiederkehr Christi auf diese Erde geschehen (vergleichen Sie Hesekiel 38,1-5). Gott wird dieses feindliche Heer auf übernatürliche Weise vernichten. Wie wir sehen werden, bekehren sich die überlebenden Äthiopier anschließend im Millennium zu Gott.
Die Bekehrung Äthiopiens
In Jeremia 13,23 (Zürcher Bibel 2007) stellt Gott die Frage: „Kann ein Kuschit seine Hautfarbe oder ein Leopard die Flecken seines Fells verändern?“ Gleichwohl die Antwort auf diese Frage „Nein“ lautet, wird Gott dennoch dafür sorgen, dass der Kuschit (Äthiopier) seine Gesinnung ändert. Gott kennt kein Ansehen der Person – er liebt Äthiopien genauso wie Israel (Amos 9,7; Schlachterbibel). Und wenn Gott den Äthiopiern dann ein neues Herz und einen neuen Sinn verleiht, damit sie verstehen, dann werden sie darauf reagieren. In Jesaja 18,7 steht über die Äthiopier folgendes geschrieben:
„Zu der Zeit wird das hoch gewachsene und glatte Volk, das schrecklicher ist als sonst irgendeins, das befiehlt und zertritt, dessen Land Wasserströme durchschneiden, Geschenke bringen dem HERRN Zebaoth an den Ort, da der Name des HERRN Zebaoth wohnt, zum Berge Zion.“ (Vergleichen Sie Jesaja 2,1-4; siehe auch Jesaja 45,14, wo es heißt, dass die Handelsgüter von Kusch – Äthiopien – Eigentum Israels werden, und dass die Äthiopier „in Fesseln“ kommen und Gott anbeten, und ihn als ihren einzig wahren Gott anerkennen werden).
Schließlich lesen wir in Psalm 68,32 diese ermutigende Verheißung Gottes, die sich auf die Zukunft Äthiopiens bezieht: „Kommen werden die Edlen aus Ägypten, Äthiopien eilt mit vollen Händen Gott entgegen“ (Menge Bibel).
Leider muss noch viel Schrecken, Schmerz und Leid ertragen werden, bevor diese herrliche Zeit anbrechen kann. Weiteres über Äthiopien können Sie in Anhang 2 lesen.
Kapitel 6
Das moderne Esau oder Edom – die Türkei
Die Bibel sagt, dass die Türkei in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Wir müssen natürlich wissen, wer die Türkei in der Terminologie der biblischen Prophezeiung ist, da es in dieser Hinsicht viel Verwirrung gibt. Wie wir sehen werden, sind die Türken die modernen Nachkommen des antiken Esau oder Edom, dem Zwillingsbruder von Jakob oder Israel.
Da Esau Jakob sein Erstgeburtsrecht für ein „rotes Gericht“ verkaufte, wurde er auch als „Edom“ bekannt, was „rot“ bedeutet (1.Mose 25,30). Später wurde der Name Edom oder auch Idumäa (vgl. Jesaja 34:5; Authorized Version) auf die Nachkommen von Esau oder Edom angewandt. Herodes der Große war ein Idumäer oder Edomiter. (Herodes war es, der in Bethlehem und Umgebung die männlichen Säuglinge von zwei Jahren und darunter tötete; vergleichen Sie Matthäus 2,16).
Edom wird auch als das Land Seir bezeichnet (1.Mose 32,4). Edom, oder zumindest der südliche Teil von Edom, wurde unter dem Namen Teman bekannt, dem ältesten Enkel Edoms (1.Mose 36,10-11). Ein weiterer von Edoms Enkeln war der furchtlose Krieger Amalek (1.Mose 36,12).
Das Easton Bible Dictionary informiert uns, dass Edom „sich vom Kopf des Golfs von Akaba, dem Golf von Eilat, bis hin zum Ufer des Toten Meeres erstreckte… und neben anderen Städten auch die in den Fels gehauene Stadt Sela beherbergte, die allgemein unter dem griechischen Namen Petra bekannt ist [2.Könige 14,7, vergleichen Sie Rieneckers Lexikon zur Bibel, sowie die Fußnote in der New King James Bible. Es ist eine raue und zerklüftete Region, die von fruchtbaren Tälern durchzogen ist. Die alte Hauptstadt [von Edom] war Bozra (Jesaja 63,1). Die ersten Bewohner des Landes waren die Horiter. Sie wurden jedoch von den Edomitern vernichtet (5.Mose 2,12), die sich ihrerseits häufig im Krieg mit den Königen von Israel und Juda befanden (2.Chronik 28,17).
„Zur Zeit des Auszugs aus Ägypten verweigerten sie den Israeliten schroff die Erlaubnis, durch ihr Land zu ziehen (4.Mose 20,14-21), und blieben ihnen auch danach feindlich gesinnt. Sie wurden von David (2.Samuel 8,14) und danach von Amazja (2.Chronik 25,11-12) besiegt. Aber sie erlangten ihre Unabhängigkeit wieder, und in späteren Jahren, während des Niedergangs des jüdischen Königreichs (2.Könige 16,6), führten die ‚Edomiter‘ … Krieg gegen [das Haus Juda]. Sie kämpften bei der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar an der Seite der Chaldäer und fielen danach in den Süden Palästinas bis nach Hebron ein, und ergriffen Besitz davon. [Biblica – The Bible Atlas fügt auf Seite 308 hinzu: „Die endgültige Zerstörung Judas erfolgte, als Edom das Haus Juda dazu verleitete, sich einer Allianz gegen Babylon anzuschließen… Edom beteiligte sich dann zusammen mit Babylon an der anschließenden Zerstörung Jerusalems.“ [Wir werden später noch sehen, dass sich ähnliche Ereignisse in naher Zukunft wiederholen.]
„Schließlich aber fiel Edom unter die wachsende Macht der Chaldäer (Jeremia 27,3.6)… Nachdem sie über 1.700 Jahre als Volk existiert hatten, sind sie völlig verschwunden, und sogar ihre Sprache ist in Vergessenheit geraten…“
Diese letzte Aussage ist jedoch nicht korrekt. Wie wir sehen werden, enthält die Bibel zahlreiche Prophezeiungen über das Volk Edom für die Endzeit, daher müssen Nachkommen von Edom noch heute existieren. Sie leben möglicherweise nicht mehr in den Gebieten, in denen sie früher lebten, und sie sind heute auch nicht als Edomiter bekannt, aber irgendwo sind sie ansässig. In der Encyclopedia Britannica 1959, heißt es zum Beispiel unter Edom, dass „viele der Edomiter, die von den Nabatäern aus ihrem früheren Gebiet vertrieben wurden, westwärts durch die Arava zogen…“
Wir müssen auch beachten, dass viele Kommentare die Endzeitprophezeiungen der Bibel über Edom auf die damalige Zeit anwenden und behaupten, dass sich diese Prophezeiungen bereits erfüllt hätten. Dies ist ein schwerwiegender Fehler, der diese Autoren daran hindert, zu erkennen, was für die nahe Zukunft prophezeit ist.
Esaus „Segen“
In 1.Mose 27,39-40 lesen wir von einem interessanten „Segen“, den Isaak seinem Sohn Esau gab, nachdem Isaak betrogen worden war, um Jakob zu segnen. Darin heißt es, dass Esau oder Edom „ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her“ wohnen würde [im Vergleich zu dem Segen, den Isaak Jakob gegeben hatte]; und dass er sich von seinem Schwert nähren und seinem Bruder (Jakob oder Israel) „dienen“ würde. (Diese letzte Aussage ist eine Wiederholung der Prophezeiung über Jakob und Esau, die Rebekka in 1.Mose 25,23 erhielt.)
Isaak sagte Esau ebenfalls, dass er zu gegebener Zeit das Joch seines Bruders von seinem Hals streifen würde. Halley’s Bible Handbook behauptet, dass die Edomiter „Israel unterworfen waren und zu gegebener Zeit das Joch Israels abwarfen (2.Könige 8,20-22).“ Biblica – The Bible Atlas stellt auf Seite 114 fest, dass „Herodes der Edomiter – besser bekannt als Herodes der Große, jener Herrscher, der in Jesu frühem Leben eine entscheidende Rolle spielte – die königliche Familie von Judäa ermordete, einschließlich einer seiner eigenen Frauen und einer Reihe seiner Kinder, und dann ein Bündnis mit Rom einging. Von diesem Zeitpunkt an betrachtete die jüdische Tradition Rom als Verkörperung des andauernden Kampfes zwischen Jakob und Esau.“
All dies mag zwar teilweise zutreffen, aber wir werden sehen, dass Isaaks Prophezeiung für Esau weitaus umfassender ist und sich auch und vor allem auf jüngere historische und sogar noch zukünftige Ereignisse bezieht. Edom ist keineswegs nur eine symbolische Anspielung auf Rom oder das moderne römische oder babylonische System in der Endzeit, sondern vielmehr eine eindeutig existierende Nation – die jedoch in gewissem Maße und für eine bestimmte Zeit das moderne Babylon bei einem Angriff auf den Staat Israel unterstützen wird.
Die modernen Türken sind die antiken Edomiter
Viele Edomiter sind heute in der modernen Türkei zu finden, und die biblischen Prophezeiungen hinsichtlich des modernen Edoms beziehen sich hauptsächlich auf das türkische Volk. (Nebenbei bemerkt, der berühmte Berg Ararat, auf dem die Arche Noah nach der Sintflut ruhte, liegt in der Türkei).
In einem Artikel von The Plain Truth aus dem Jahr 1966 mit dem Titel „Turkey in Prophecy“ („Die Türkei in der Prophezeiung“) wurde folgendes ausgesagt:
„Die Türkei kann anhand von Nachforschungen in Enzyklopädien oder Geschichtsbüchern, die sich mit dem Thema befassen, als die Nachkommenschaft von Esau identifiziert werden… Einer der Enkel Esaus war Teman (1.Mose 36,11). Teman wurde ein großer Anführer unter den Völkern… Als die Edomiter begannen, sich auszudehnen…, erhielten Teile des Landes den Namen Teman… ein großer Teil des Gebietes… einschließlich … Turkestan… wurde als das ‚Land der Temaniter‘ bekannt (vergleichen Sie 1.Mose 36,34 [in der Neuen evangelistischen Übersetzung 2012 heißt es: ‚aus dem Gebiet des Stammes Teman‘]… Ist es daher ein Wunder, dass die unauslöschliche Prägung von Teman, einem der führenden Herzöge des alten Edom, in Form des ‚Osmanischen‘ Reiches in die moderne Geschichte eingegangen ist?“
Das Ottomanische Reich der Türken
Das Ottomanische Reich (oder Osmanisches Reich) bestand etwa 400 Jahre lang und endete mit dem Ersten Weltkrieg. In Funk and Wagnalls New Encyclopedia heißt es, dass das Ottomanische Reich oder der „türkische Staat vom 16. bis zum 19. Jahrhundert die dominierende Macht im Mittelmeerraum war. Es wurde am Ende des Ersten Weltkriegs zerschlagen, und sein anatolisches Kernland wurde zur modernen Republik Türkei.“
Während seiner Blütezeit und Jahre der Eroberung herrschte das Ottomanische Reich über Länder und Gebiete wie Algerien, Tunesien, Jemen, Ägypten, Syrien, Palästina, Arabien, Irak, Griechenland, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Armenien, Georgien sowie die Krim, und belagerte sogar Österreichs Hauptstadt Wien (1529). Damals hatten sie (die Nachkommen Edoms) das Joch Jakobs (einschließlich Jakobs Sohn Juda) von ihrem Hals gestreift.
Die Tatsache, dass der Name des türkischen Ottomanischen Reiches von Teman abgeleitet oder mit ihm verwandt ist, wird auch von anderen Autoren bestätigt. So heißt es beispielsweise in der Enzyklopädie Wordnik über Edom: „Edom ist das O’theman der Bibel, und das O’theman der Bibel ist die Türkei.“ Viele behaupten auch, dass der Name „Türkei“ mit „Turkestan“ in Verbindung gebracht wird, wo sich, wie wir uns erinnern, viele der Edomiter, genauer gesagt, der Temaniter, niedergelassen hatten. Wir erfahren auch, dass die Chasaren den Kaiser von Byzanz als „König von Edom“ bezeichneten. (Beachten Sie, dass der Name Byzanz die alte Bezeichnung für Konstantinopel ist, dem heutigen Istanbul).
Die Türkei lebte in der Tat vom Schwert, wie Isaak zu Esau gesagt hatte, aber sie ist mittlerweile zu einem sehr wohlhabenden Land im Nahen Osten aufgestiegen, das mehr und mehr seine (anhaltende) Unabhängigkeit manifestiert, vom Haus Juda – den Juden – und in jüngster Zeit auch zunehmend von den modernen Nachkommen des alten Hauses Israel – den USA und dem Vereinigten Königreich oder den Britischen Inseln.
Dies alles bedeutet also, dass das türkische Volk heute den Nachkommen des biblischen Esau oder Edom zugerechnet werden kann. Weitere biblische Hinweise auf die moderne Türkei sind Teman (Nachkomme Esaus), Idumäa, mit Esaus antiker Hauptstadt Bozra und das Gebirge Seir (vergleichen Sie Josua 24,4).
Die kommende Bestrafung der Türkei
Aus zahlreichen Bibelstellen geht hervor, dass der moderne Esau – die Türkei – in der Endzeit schwer bestraft werden wird. Einige der Bibelstellen sind eher allgemeiner Natur, wohingegen andere sehr spezifisch sind. Einige Stellen nennen uns die Gründe für die Zerstörung und Niederlage des modernen Esau in einem kommenden Krieg. Manche Bibelstellen deuten darauf hin, dass Edom unmittelbar durch Gott selbst auf übernatürliche Weise vor und bei der Wiederkunft Christi vernichtet wird, während andere Bibelstellen wiederum zeigen, dass Gott auch durch andere Nationen handeln wird.
Einige Stellen scheinen auf den ersten Blick darauf hinzudeuten, dass Esau vollkommen vernichtet werden wird, sodass es keine Überlebenden geben und das Land Esau für alle Ewigkeit zu einem Ödland werden wird. Andere Bibelstellen deuten jedoch auf etwas anderes hin, und wir wissen, dass die Bibel sich nicht selbst widersprechen kann und dies auch nicht tut. Wir werden auch die Rolle des modernen Israel und Juda gegenüber Edom untersuchen.
Allgemeine Bibelstellen, die Esaus Bestrafung beschreiben
Psalm 60,10 und Psalm 108,10 zeigen, dass der moderne Esau in der Endzeit bestraft werden wird. Gott sagt zweimal, dass er seinen Schuh auf Edom werfen wird. In Wesleys Notes lesen wir, dass dies ein sprichwörtlicher Ausdruck für Sklaverei ist, während Albert Barnes‘ Notes on the Bible sagt: „Man nimmt an, dass der Ausdruck ‚Ich will meinen Schuh werfen‘ auf den Brauch anspielt, bei der Übertragung eines Besitzes einen Schuh als Symbol der Inbesitznahme auf den Boden zu werfen… Die Idee ist, dass er [Gott] ihn in Besitz nehmen oder zu seinem Eigentum machen würde.“
Weitere allgemeine Hinweise auf Gottes zukünftige Bestrafung des „[geistlich] unbeschnittenen“ Edom finden sich in Jeremia 9,24-25; 25,15.21; und 48,21-24. Eine andere Schriftstelle, Klagelieder 4,21-22, beschreibt die Bestrafung der „Tochter Edom“ zur Zeit der Gefangenschaft der „Tochter Zion“ (mit „Tochter“ sind hier im prophetischen Sinne die endzeitlichen Nachkommen des alten Edom und Zion gemeint). Beachten Sie ebenfalls die allgemeine Beschreibung der Vernichtung von Edoms Königen und Fürsten im Krieg in Hesekiel 32,29.
Außerdem heißt es in Maleachi 1,4, dass Gott alles niederreißen wird, was Edom gebaut hat, und dass Gott über das Volk Edom „ewiglich“ zürnt und Edom „Land des Frevels“ nennt. Beachten Sie jedoch, dass das Wort „ewig“ oder „ewiglich“ keineswegs „für alle Ewigkeit“ bedeuten muss, sondern dass es sich auf eine bestimmte Zeitspanne beziehen kann, bis sich die Umstände ändern.
Bedeutung des Wortes „ewig“
Betrachten wir kurz das Wort „ewig“ im Zusammenhang. Während „ewig“ in der Tat einen absoluten Sinn von „immerwährend“ vermitteln kann, wird der Ausdruck „ewig“ auch in einem zeitlich begrenzten Sinne verwendet. So heißt es beispielsweise in 2.Mose 21,6 (Elberfelder Bibel 2006): „…so soll ihn sein Herr vor Gott bringen und ihn an die Tür oder an den Türpfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; DANN SOLL ER IHM FÜR EWIG DIENEN“ (vergleichen Sie 5.Mose 15,17: „er sei auf ewig dein Knecht“, Schlachterbibel). Der Dienst einer bestimmten Person war eine lebenslange Verpflichtung – die so lange andauerte, wie der Diener oder sein Herr lebte.
In einem anderen Beispiel wird die Mutter von Samuel zitiert: „[Da] zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Mann: Bis der Knabe entwöhnt werde, so will ich ihn bringen, daß er vor dem HERRN erscheine und BLEIBE DASELBST EWIGLICH“ (1.Samuel 1,22; Lutherbibel 1912). Wir wissen jedoch, dass Samuel gestorben ist und tot im Grab liegt (Vergleichen Sie 1.Samuel 25,1).
In der Buber Rosenzweig Übersetzung 1929 wird es deutlicher: „…da zog Channa nicht mit hinauf, denn sie sprach zu ihrem Mann: Bis der Knabe entwöhnt ist – dann will ich ihn bringen, daß er sich vor SEINEM Antlitz sehen lasse und DORT BLEIBE AUF LEBZEIT.“
Am biblischen Gebrauch des Wortes „ewig“ erkennen wir, dass der Zusammenhang und die Anwendung sich auf etwas beziehen KÖNNEN, das zu einem Ende kommen wird. Gott sagte über den Tempel, den Salomo baute: „So habe ich nun dies Haus erwählt und geheiligt, dass mein Name dort sein soll ewiglich, und meine Augen und mein Herz sollen [„werden“, vgl. Authorized Version] dort sein allezeit“ (2.Chronik 7,16). Doch aufgrund der Sünden von Israel und Juda ließ Gott diesen Tempel zerstören! (Vergleichen Sie 2.Chronik 36,15-21.)
Was Gottes Zorn gegen Edom anbetrifft, der „ewiglich“ andauern wird, so bedeutet dies einfach: Solange, bis sich die Umstände ändern. Tatsächlich werden sie sich in dramatischer Weise ändern, wenn Jesus Christus im Millennium über die ganze Erde herrscht.
Ein vager Hinweis auf die „Nacht“ der Bestrafung von Seir (Edom) findet sich auch in Jesaja 21,11-12.
Spezifische Bibelstellen, die Esaus Bestrafung beschreiben
Darüber hinaus enthält die Bibel sehr spezifische Hinweise auf die Bestrafung des modernen Edom.
In Jesaja 34,5-6 lesen wir, dass Gottes (von Blut) trunkenes Schwert zum Gericht auf Edom, dem Volk, an dem Gott seinen Bann (Fluch) vollstreckt, herniederfahren wird, und dass Gott „ein Schlachten in Bozra und ein großes Opfer im Lande Edom“ halten wird. Der Zeitpunkt liegt eindeutig in der Zukunft, wenn Christus wiederkommt (vergleichen Sie Jesaja 34,8, wo vom „Tag der Rache des HERRN“ und dem „Jahr der Vergeltung, um Zion zu rächen“ die Rede ist). Wie bereits erwähnt, bezieht sich der Begriff „Tag des HERRN“ immer auf eine zukünftige Zeitspanne, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt.
Die Strafe Gottes über Edom wird auch in Jesaja 63,1-6 beschrieben. Dort heißt es, dass Gott selbst Edom „allein“ bestraft hat (Vers 3), dass „niemand unter den Völkern“ mit ihm war (gleicher Vers), dass da „kein Helfer“ da war (Vers 5), und dass deshalb Gottes eigener Arm ihm helfen musste (gleicher Vers). Das bedeutet, dass Christus ohne die Hilfe irgendwelcher unterstützender menschlicher Armeen handeln wird, welche die Notwendigkeit von Edoms Bestrafung erkennen würden.
Auch wenn einige Nationen gegen Edom kämpfen werden (siehe unten), wird dies keineswegs geschehen, weil sie womöglich den Willen Gottes tun wollen, sondern vielmehr aus eigennützigen Motiven heraus. (Eine interessante Parallelstelle zu den Beweggründen ist Jesaja 10,5-7. Gott wird den modernen König von Assyrien gebrauchen, um die modernen Häuser von Israel und Juda zu bestrafen. Dieser König wird jedoch weder verstehen noch bedenken, dass er ein Werkzeug in Gottes Hand ist. Er wird handeln, weil sein Sinn danach steht, viele Völker zu vertilgen.)
Außerdem ist die Zeitangabe in Jesaja 63 der Tag des Zorns und des Grimmes Gottes sowie der Tag der Vergeltung und das Jahr, um die Seinen zu erlösen (Vers 4) – eine zukünftige Zeit, in der Gottes Feinde vernichtet und sein Volk erlöst werden wird. Wenn Christus wiederkommt, wird er in der Tat „allein“ gegen seine menschlichen Feinde vorgehen, ohne die „Hilfe“ von menschlichen Verbündeten.
Eine mögliche biblische Parallele von Edoms Bestrafung durch Gott und seinem Kommen aus Seir und Bozra findet sich in Habakuk 3,2-3. In seinem Gebet um die Wiederbelebung von Gottes Werk in naher Zeit bittet der Prophet Gott, im Zorne seiner Barmherzigkeit zu gedenken (Vers 2). Es ist interessant, in 5.Mose 33,2 zu lesen, dass Gott zur Zeit des Mose von Seir (Edom) aus mit „vielen tausend Heiligen“ kam, um sein Gesetz zu verkünden (neue Lutherbibel 2009). Beachten Sie, dass sich das Wort „Heilige“ oder „heilig“ sowohl auf Engel als auch auf Menschen beziehen kann. Als Gott dem alten Israel sein Gesetz verkündete, wurde er von Engeln („Heiligen“) begleitet. Es ist möglich, dass die Stelle in 5.Mose 33,2 auch ein Hinweis auf die Wiederkunft Christi ist, wenn er mit seinen Jüngern (den „Heiligen“) auf den Ölberg herabsteigt (vergleichen Sie Judas 14-15; Sacharja 14,3-5). Christus wird zu dieser Zeit Edom bestrafen und aus Richtung Seir oder Bozra kommen. Er wird damit fortfahren, sein Gesetz zu verkünden, und das Gericht über alle gottlosen Menschen vollstrecken (vergleichen Sie wiederum Judas 15).
Edom wird fortbestehen
Auch in Jeremia 49,7-22 finden wir eine recht ausführliche Beschreibung von Gottes Gericht über Edom. Gott erklärt sehr genau, dass Bozra ein Entsetzen, ein Hohn oder eine Verwüstung und ein Fluch sein wird und dass seine Städte zur ewigen Wüste werden (Vers 13). Wir lesen auch, dass die Völker gegen Edom kämpfen werden (Vers 14), dass Edom unter den Völkern gering werden wird (Vers 15) – das heißt, es wird nicht aufhören zu existieren – und dass „[g]leichwie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört wurden… so soll auch dort niemand wohnen noch ein Mensch darin hausen“ (Vers 18). Dies wird geschehen „an jenem Tag“ (Vers 22; Schlachterbibel), wenn Gott „herauf [fliegt] wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Bozra“ (gleicher Vers). Gleichzeitig lesen wir in Vers 11, dass Gott den Edomitern sagt, dass sie ihre „Waisen“ verlassen sollen; dass Gott diese aber am Leben erhalten wird, und dass Esaus „Witwen“ auf Gott hoffen sollen.
Barnes‘ Notes on the Bible sagt: „Wie für Moab… und Ammon…, so gibt es auch für Edom Gnade. Die Witwen werden beschützt werden, und in den Waisen von Edom wird die Nation wiederauferstehen.“ Clarke’s Commentary on the Bible stimmt dem zu und stellt fest: „Sogar die Witwen und Waisen Esaus, die der allgemeinen Zerstörung entgehen, werden vom Herrn versorgt werden.“ Gill’s Exposition of the Entire Bible deutet an, dass Gott in ironischer Weise sprechen könnte, und dass kein Edomiter überleben würde, aber das scheint an dieser Stelle nicht die Bedeutung zu sein.
Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown schreibt: „Deine Waisen und Witwen müssen ihre Hoffnung allein auf Gott setzen, denn keiner der erwachsenen Männer wird am Leben bleiben, so verzweifelt wird die Lage in Edom sein. Neben dieser Drohung enthält der Vers auch eine Verheißung von Gottes Barmherzigkeit für Esau zur rechten Zeit, wie er es für Moab und Ammon getan hat… Die Ausrottung der erwachsenen Männer ist der hervorstechende Gedanke.“
Die Geneva Study Bible stimmt dem zu und sagt: „Die Zerstörung wird so groß sein, dass niemand mehr übrig sein wird, der sich um die Witwen und Waisen kümmert.“ Aber einige Edomiter werden überleben, wie wir noch im Detail sehen werden, und Edom wird nicht für alle Ewigkeit ein Ödland bleiben.
Edoms Bestrafung im Detail
Wie wird die Bestrafung Edoms ablaufen?
In Psalm 83,6-9 ist von einem zukünftigen Bündnis von Nationen gegen „Israel“ die Rede. Diese Allianz wird aus Edom (einschließlich Amalek (einem der Enkel Edoms), der heutigen PLO und anderer gewalttätiger Gruppen) und anderen Nationen des Nahen Ostens, sowie dem modernen Assyrien (Deutschland) und dem wiederauferstandenen babylonischen System („Tyrus“) bestehen. Das Ziel dieser Allianz ist es, Israel auszulöschen, so dass „des Namens Israel nicht mehr gedacht werde“ (Vers 5). Ein Hinweis auf diese Verschwörung findet sich in Amos 1,6.9, wo wir lesen, dass „Gaza“ und „Tyrus“ bestraft werden, weil sie „eine ganze Bevölkerung in die Gefangenschaft abgeführt und an Edom ausgeliefert haben“, und „eine ganze Bevölkerung an Edom ausgeliefert und an den Bruderbund nicht gedacht haben“ (Schlachterbibel).
Der Hinweis auf die „Gefangenschaft“ bezieht sich auf die Versklavung der modernen Nachkommen des Hauses Juda und vielleicht einiger aus dem modernen Haus Israel. Neben der Versklavung wird uns in Amos 1,11 (neue Lutherbibel 2009) neben zahlreichen anderen Stellen ausdrücklich gesagt, dass Esau (Edom) seinen Bruder Jakob (Israel) „mit dem Schwert verfolgt und alles Erbarmen von sich gewiesen hat und immer wütet in seinem Zorn und an seinem Grimm [gegen Jakob oder Israel] ewig festhält.“
In der Tat lesen wir in Obadja 11-14, dass Edom einer von denen war, die das Heer Israels gefangen weggeführt haben, und die sich zur Zeit des Elends ihres Bruders bei seiner Gefangenschaft freuten oder schadenfroh auf ihn herabsahen. Wir erfahren, dass Edom sich über die Söhne Judas zur Zeit ihres Jammers freuten, und dass sie zur Zeit ihres Jammers zum Tor des Volkes Gottes eintraten und nach seinem Gut oder Vermögen griffen. Wir lesen sogar, dass Edom an den Fluchtwegen stand, um die Entronnenen zu ermorden und um die Übriggebliebenen zu verraten zur Zeit der Angst (Vers 14), oder, wie es die Herder Bibel 2005 bringt, am „Tag der (Großen) Trübsal.“
Wie wir weiter unten aufzeigen werden, ist das Verhalten Edoms in dieser Zeit ein Hauptgrund, WARUM Gott seinen Zorn über Edom ausgießen wird. Eine parallele Schriftstelle, die das entsetzliche Verhalten Edoms gegenüber seinem Bruder belegt, findet sich auch in Hesekiel 35,3-7. Gott sagt, dass er Esau (das Gebirge Seir) zur Wüste machen wird (so wie das Erbe des Hauses Israel zuvor zur Wüste geworden war)– jedoch wird Israels Verwüstung ein Ende haben, und die von Edom auch – und Gott erklärt in Hesekiel 36,5, dass Esau Gottes Land geplündert und es als Besitz für sich in Anspruch genommen hat.
Assyrien wird sich gegen Esau wenden
Die Bibel sagt uns jedoch, dass Gott eine Änderung der Konstellation der zuvor erwähnten Verschwörung zulassen wird. Wir stellen fest, dass sich die Verbündeten Edoms, insbesondere Assyrien und das gesamte babylonische System, gegen Edom wenden werden. In Obadja 6-7 (Schlachterbibel). lesen wir:
„Wie ist [aber] Esau durchsucht, wie sind seine verborgenen Schätze ausfindig gemacht worden [auch jene, die sie Israel und Juda geraubt haben, als sie sich an deren Vermögen vergriffen]! Alle deine Bundesgenossen haben dich an die Grenze zurückgeschickt [gemeint ist: ‚sie werden dich vertreiben‘, vergleichen Sie den Soncino-Kommentar; oder ‚dich gefangen nehmen‘, vergleichen Sie ebenfalls Barnes‘ Notes on the Bible und Gill’s Exposition of the Entire Bible]; getäuscht, überwältigt haben dich die Männer, mit denen du Frieden hieltest; die dein Brot aßen, haben dir Schlingen gelegt [oder: dich verwundet] …“
Die Worte für „Schlingen legen“ oder „dich verwunden“ haben die Bedeutung von „sowohl eine Wunde als auch ein Pflaster; sie gaben vor, ein Pflaster aufzulegen, um zu heilen, aber sie verursachten eine frische Wunde oder verschlimmerten eine bestehende Wunde“ (vergleichen Sie Gill’s Exposition of the Entire Bible).
In Obadja 8-9 macht Gott deutlich, dass es dazu „an jenem Tag“ (Schlachterbibel) – nach der Großen Trübsal und während des Tages des Herrn – kommen wird, und dass Gott die früheren Verbündeten Edoms zu diesem Verhalten inspirieren wird. Es ist, als ob Gott selbst es tun wird, denn wir lesen, dass Gott in den Versen 8-9 sagt: „[I]ch will zur selben Zeit die Weisen in Edom zunichtemachen… Auch deine Starken, Teman, sollen verzagen, auf dass alle auf dem Gebirge Esau ausgerottet werden durch Morden.“
Wir lesen auch in Daniel 11,41, dass der König von Assyrien – der letzte König des Nordens – Edom zunächst NICHT erobern wird, jedoch zeigen uns andere Schriftstellen, dass er sich später dann gegen Edom wendet. Dies erinnert uns auch an die oben zitierten Bibelstellen in Psalm 60,10 und Psalm 108,10, die ebenfalls auf eine zukünftige Kriegsniederlage und Gefangenschaft des Volkes von Edom hinweisen.
Das moderne babylonische System unter der Führung Assyriens wird Edom (die heutige Türkei) erobern und versklaven, nachdem Edom zunächst dem „König des Nordens“ entkommen war, während es sich an der Niederschlagung der modernen Häuser Israel (vor allem die USA und das Vereinigte Königreich oder die Britischen Inseln) und Juda (die modernen Juden) beteiligen wird.
Gründe für Gottes Zorn auf Esau
Psalm 137,7 nennt uns einen Grund für Gottes Zorn über Edom: „HERR, vergiss den Söhnen Edom nicht, was sie sagten am Tage Jerusalems: ‚Reißt nieder [wörtlich: entblößt es], reißt nieder bis auf den Grund!‘“
Joel 4,19 sagt uns: „Aber Ägypten soll wüst werden und Edom eine Einöde um des Frevels willen an den Leuten von Juda, weil sie unschuldiges Blut in ihrem Lande vergossen haben.“ Bei dieser Gelegenheit sei angemerkt, dass auch die Verwüstung Ägyptens ein Ende haben wird, da Ägypten im Millennium eine Großmacht sein wird. Und die Verwüstung Esaus wird ebenfalls ein Ende haben, auch wenn es im Millennium keine Großmacht sein wird.
Amos 1,11-12 (Schlachterbibel) fügt hinzu: „So spricht der HERR: Wegen drei und wegen vier Übertretungen Edoms werde ich es nicht abwenden: Weil er seinen Bruder mit dem Schwert verfolgt und sein Erbarmen abgetötet hat, und weil sein Zorn stets zerfleischt und er seinen Grimm allezeit behalten hat; darum will ich ein Feuer nach Teman senden, das die Paläste von Bozra verzehren soll.“ (Nebenbei bemerkt: Wenn Edom seine Bestrafung erhält, dann wird Gott seinerseits die Nationen bestrafen, die sich schamlos und mit hemmungsloser Grausamkeit gegenüber Edom verhalten, vergleichen Sie Amos 2,1).
Hesekiel 25,12-13 ist sogar noch genauer und besagt: „So spricht Gott der HERR: Weil sich Edom am Hause Juda gerächt und sich schwer verschuldet hat mit seiner Rache, darum spricht Gott der HERR: Ich will meine Hand ausstrecken gegen Edom und will von ihm ausrotten Menschen und Vieh und will es wüst machen von Teman bis nach Dedan, und sie sollen durchs Schwert fallen“ [oder, wie es die Menge Bibel bringt: „…von Teman an, bis nach Dedan hin sollen sie durchs Schwert fallen!“].
Hesekiel 35,1-15 liefert weitere Gründe für Gottes Zorn über das moderne Edom. In dieser Passage wird der Ausdruck „Ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin“ mehrmals verwendet. In der Terminologie der biblischen Prophezeiung ist dieser Ausdruck ein Hinweis auf die Zeit, in der Gott direkt in menschliche Angelegenheiten eingreifen wird, womit er etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnen wird. Die Prophezeiung in Hesekiel 35, beginnend in Vers 3, besagt im Einzelnen:
„…Siehe, ich will an dich, du Gebirge Seïr, und meine Hand gegen dich ausstrecken und will dich ganz und gar zur Wüste machen. Ich will deine Städte öde machen, dass du zur Wüste werden sollst, und du sollst erfahren, dass ich der HERR bin. Weil ihr ewige Feindschaft [oder Hass] hattet gegen die Israeliten und sie dem Schwert preisgegeben habt, als es ihnen übel ging und ihre Schuld zum Ende führte, – darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich auch dich bluten lassen, und du sollst dem Blutbad nicht entrinnen. Weil du dich mit Blut [besser: Blutvergießen] verschuldet hast, soll auch dein Blut fließen. Und ich will das Gebirge Seïr wüst und öde machen und alle ausrotten, die dort hin und her ziehen. Und ich will seine Berge mit Erschlagenen füllen, seine Hügel, seine Täler und alle seine Bachläufe – überall sollen vom Schwert Erschlagene liegen. Ja, zu einer ewigen [bis sich die Verhältnisse ändern] Wüste will ich dich machen, dass niemand mehr in deinen Städten wohnt [für eine gewisse Zeit, ebenso wie die großen Städte des modernen Hauses Israel zunächst eine Zeitlang unbewohnt sein werden], und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Weil du sprachst: ‚DIESE BEIDEN VÖLKER mit IHREN BEIDEN LÄNDERN [gemeint sind die Häuser Israel und Juda] müssen mein werden, und wir wollen sie in Besitz nehmen‘ – obgleich der HERR dort wohnt –, darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich an dir handeln mit demselben Zorn und derselben Leidenschaft, mit denen du an ihnen gehandelt hast in deinem Hass, und will mich an ihnen kundtun, wenn ich dich richte. Und du sollst erfahren, dass ich, der HERR, all deine Lästerreden gegen die Berge Israels gehört habe, als du sagtest: Sie sind verwüstet und uns zum Fraß gegeben. So habt ihr euch gegen mich gerühmt und frech gegen mich geredet; das habe ich gehört. So spricht Gott der HERR: Ich will dich zur Wüste machen, dass sich alles Land freuen soll. Und wie du dich gefreut hast über das Erbe des Hauses Israel, weil es verwüstet war, ebenso will ich mit dir tun: Das Gebirge Seïr soll zur Wüste werden mit ganz Edom, und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin.“
Edom wird eine Zeit lang verwüstet werden, aber nicht für alle Ewigkeit. Hesekiel 35 betont, dass sie erfahren werden, dass Gott „DER HERR“ ist – und viele werden sich ihm zuwenden und an ihn glauben.
In diesem Zusammenhang fügt Hesekiel 36,3-5.10 an: „… Weil man euch [die Berge Israels, Vers 1] allenthalben verwüstet und vertilgt und ihr zum Besitz der übrig gebliebenen Heiden geworden… seid, darum… hört, ihr Berge Israels, das Wort Gottes des HERRN… Wahrlich, ich habe in meinem feurigen Eifer geredet gegen die Heiden, die übrig geblieben sind, und gegen ganz Edom, die mein Land in Besitz genommen haben mit Freude von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, um es zu verheeren und zu plündern… Und ich will viele Menschen auf euch [den Bergen Israels] wohnen lassen, das ganze Haus Israel insgesamt, und die Städte sollen wieder bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.“
Obadja 10-15 wirft ein weiteres Licht auf die Gründe, warum Gott das moderne Edom so hart bestrafen wird. Wir haben bereits gesehen, dass sich die gesamte Prophezeiung Obadjas auf die Zeit des Endes – die Große Trübsal und den Tag des Herrn – bezieht. Wir lesen die Worte Gottes in der revidierten Lutherbibel 2017:
„Um des Mordens willen, um der Gewalttat, an deinem Bruder Jakob begangen, sollst du zuschanden werden und für immer ausgerottet sein. Zu der Zeit, als du dabeistandest und sahst, wie Fremde sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen. Du hättest nicht herabsehen sollen auf deinen Bruder zur Zeit seines Elends und dich nicht freuen über die Söhne Juda zur Zeit ihres Untergangs und mit deinem Mund nicht so stolz reden zur Zeit der Not. Du hättest nicht zum Tor meines Volks einziehen sollen zur Zeit seines Verderbens, gerade du nicht herabsehen auf sein Unglück zur Zeit seines Verderbens, nicht nach seinem Gut greifen zur Zeit seines Verderbens. Du hättest nicht stehen sollen an den Fluchtwegen, um seine Entronnenen zu morden, seine Übriggebliebenen nicht ausliefern sollen zur Zeit der Not [Herder Bibel 2005: „Am Tag der [Großen] Trübsal“]. Denn der Tag des HERRN ist nahe über alle Völker. Wie du getan hast, soll dir geschehen, deine Tat fällt auf deinen Kopf zurück.“
Wir haben gesehen, dass Israel und Juda in die Versklavung gehen müssen, und dass Edom sich aktiv an diesem zukünftigen Krieg gegen Israel und Juda beteiligt, der den vollständigen Untergang dieser beiden Nationen herbeiführen wird. Wir haben ebenfalls gesehen, dass Edom zumindest Teile der Gebiete Israels und Judas in Besitz nehmen wird. Was aber wird in Bezug auf Esau geschehen, wenn der wiederkehrende Jesus Christus dann Israel und Juda aus ihrer Sklaverei befreit und sie in das Gelobte Land zurückbringt? Was werden Israel und Juda tun?
Gott wird gegenüber Esau „durch die Hand seines Volkes“ handeln
Zunächst lesen wir in Hesekiel 25,14 (Schlachterbibel), dass Gott sagt:
„Und ich will meine Rache an Edom vollstrecken durch die Hand meines Volkes Israel; diese sollen an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm, sodass sie meine Rache kennenlernen sollen, spricht GOTT, der Herr.“
In einigen Kommentaren heißt es, diese Prophezeiung habe sich bereits zur Zeit der Makkabäer erfüllt, aber wir müssen bedenken, dass es sich um eine endzeitliche Prophezeiung handelt, die sich speziell auf Gottes Rache, seinen Zorn und seinen Grimm bezieht. Auf welche Weise wird Gott „durch die Hand seines Volkes“ handeln?
Obadja 17-21 (Elberfelder Bibel 2006) fügt an:
„Aber auf dem Berg Zion wird Rettung [Anmerkung: Heil, oder Erlösung] sein, und er wird heilig sein. Und die vom Haus Jakob werden ihre Besitztümer ⟨wieder⟩ in Besitz nehmen. Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein und das Haus Josef eine Flamme. Das Haus Esau aber wird zu Stroh. Und sie werden sie in Brand setzen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Entronnenen haben. Denn der HERR hat geredet. Und sie werden den Süden, das Gebirge Esaus, in Besitz nehmen… Und es werden Retter hinaufziehen auf den Berg Zion, um das Gebirge Esaus zu richten. Und die Königsherrschaft wird dem HERRN gehören.“
Auch wenn wir in Obadja 9 lesen, dass alle auf dem Gebirge Esau ausgerottet werden, so haben wir doch bereits gesehen – und werden auch weiter unten zeigen –, dass einige Edomiter (zum Beispiel die Waisen und Witwen) überleben werden. Der Verweis in Obadja scheint sich auf die „Helden“ bzw. die „Starken“ (die Menge Bibel schreibt „tapfere Krieger“) im edomitischen Heer zu beziehen, die gegen Israel und Juda kämpften, und möglicherweise an der Seite des babylonischen Systems gegen Christus bei seiner Wiederkunft kämpfen werden.
Inwiefern wird das Haus Jakobs ein Feuer und das Haus Josephs eine Flamme sein (Vers 18), und wie wird das Haus Esaus zu Stroh (die Schlachterbibel schreibt „Stoppeln“) werden? Bedeutet dies, dass das Haus Israel, wenn es aus der Sklaverei befreit wird, als sterbliche Menschen gegen Esau in den Krieg ziehen und es vollständig vernichten wird? Das ist kaum anzunehmen, da dann „die Königsherrschaft […] dem Herrn gehören“ wird, und das Haus Israel wird den Wegen Gottes folgen und daher nicht mehr bereit sein, Krieg zu führen (Jesaja 2,1-4). Wenn zu Beginn des Millenniums asiatische Horden versuchen, Israel zu überrennen und zu erobern, wird Gott für Israel kämpfen, indem er Feuer auf die feindlichen Armeen niederregnen lassen wird – Israel wird überhaupt nicht kämpfen (vergleichen Sie Hesekiel 38 und 39).
In Jesaja 10,17 lesen wir: „Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzünden und verzehren auf einen Tag.“ Es werden Christus selbst und seine Engel sein, die seine Feinde mit Feuer strafen werden, wenn er wiederkehrt (vergleichen Sie Maleachi 3,19; 2.Thessalonicher 1,3-10). Gleichzeitig werden auch die treuen Anhänger Gottes („die Heiligen“), die bei der Wiederkunft Christi auferstehen und zur Unsterblichkeit verwandelt werden, am Gericht und an der Urteilsvollstreckung der ungerechten Völker teilnehmen (vergleichen Sie Psalm 149,5-9). Wahre Christen sind heute geistliche Israeliten, und wenn sie erst einmal unsterbliche Gottwesen geworden sind, werden sie natürlich jedes Recht haben, die Völker mit eisernem Stab zu regieren (Offenbarung 2,26-27). Diejenigen aus dem Haus Israel und Josef, die unsterbliche Gottwesen geworden sind, werden Teil des „Lichts Israels“ und „der Flamme“ sein.
Der Überrest von Esau
Wie bereits erwähnt, besagt der Abschnitt in Obadja 9.17-21 keineswegs, dass das Land Esau auf ewig verwüstet sein wird, und dass es in Esau keine Überlebenden geben wird. Was gäbe es sonst für die Nationen Israel und Juda in Besitz zu nehmen, und warum sollten Retter (Vers 21; neue Lutherbibel 2009) nach Esau kommen, um sie zu richten? Diese Schlussfolgerung wird auch durch die folgenden Passagen bestätigt.
In Amos 9,11-12 (Schlachterbibel) lesen wir:
„An jenem Tag [gemeint ist die Endzeit, in der Gott beginnt, aktiv in das Weltgeschehen einzugreifen] will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und ihre Trümmer wiederherstellen und sie wieder bauen wie in den Tagen der Vorzeit, sodass sie den ÜBERREST EDOMS in Besitz nehmen werden und alle Heidenvölker, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der HERR, der dies tut.“
Es wird immer noch einen „Überrest“ von Edom geben. Nicht alle Edomiter werden gestorben sein. Es wird einige geben, die im Millennium am Leben sein werden, und viele von ihnen werden sich bekehren.
Beachten Sie auch Jesaja 11,11-14 (Schlachterbibel):
„Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrig geblieben ist, loszukaufen… und die Verjagten Israels sammeln und die Zerstreuten Judas zusammenbringen von den vier Enden der Erde… sie [insbesondere Ephraim und Juda, Vers 13] werden den Philistern auf die Schulter fliegen nach Westen und gemeinsam die Söhne des Ostens plündern. Nach Edom und Moab greift ihre Hand, und die Ammoniter gehorchen ihnen.“
Wie wir bereits zuvor gesehen haben, wird Gott Israel und Juda in das Gelobte Land bringen und jene Nationen (einschließlich Edom) ersetzen, die das Gebiet widerrechtlich in Besitz genommen haben. Wir müssen betonen, dass hier keine illegalen Handlungen seitens der Israeliten und Juden angedeutet werden. Sie „plündern“ oder „rauben“ ihre Feinde aus, indem sie von ihnen das zurückfordern oder ihnen abnehmen, was diese Nationen sich zuvor unrechtmäßig angeeignet haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gott Edom oder die moderne Türkei wegen ihres Hasses und der Gewalt gegenüber Israel und Juda hart bestrafen wird. Viele der überlebenden Edomiter [der Überrest Edoms] werden sich jedoch im Millennium zu Gott bekehren, und ihr Hass auf ihren Bruder Jakob wird zu dieser Zeit ein Ende finden.
Kapitel 7
Das moderne Saudi-Arabien
Viele Archäologen, Geschichtsforscher und Bibelkommentatoren sind seit langem der Meinung, dass die Araber Nachkommen von Ismael sind, dem Sohn Abrahams und Sarahs ägyptischer Magd Hagar. In 1.Mose 16,7-12 (revidierte Lutherbibel 2017) lesen wir die folgende Prophezeiung über Ismael:
„Aber der Engel des HERRN fand sie [Hagar] bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der HERR hat dein Elend erhört. Er wird ein Mann wie ein Wildesel sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird sich all seinen Brüdern vor die Nase setzen.“
Nach dieser Prophezeiung würden sich Ismaels Nachkommen stark und in hohem Maße vermehren. Ismael (was wörtlich „Gott hört“ bedeutet) würde ein wilder Mann sein, er würde gegen jedermann sein und jedermanns Hand würde gegen ihn sein (die daraus resultierenden Konflikte würden tatsächlich zur Besatzung der arabischen Stämme durch die Türken, und später durch die Europäer führen); und er würde sich „all seinen Brüdern vor die Nase setzen.“ Dieser letzte Satz kann auch mit „östlich von all seinen Brüdern“ wiedergegeben werden, wie zum Beispiel die FreeBible 2004 in einer Anmerkung schreibt.
1.Mose 17,20 (Schlachterbibel) fügt eine weitere wichtige Prophezeiung an, in der Gottes Verheißung an Abraham hinsichtlich seinem Sohn Ismael wie folgt formuliert wird:
„Wegen Ismael aber habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn reichlich gesegnet und will ihn fruchtbar machen und sehr mehren. Er wird zwölf Fürsten zeugen, und ich will ihn zu einem großen Volk machen.“
Wir sehen, dass Ismael zwölf Söhne oder Fürsten haben und zu einem großen Volk werden würde – allerdings nicht zu zwölf Völkern oder Nationen, wie einige fälschlicherweise angenommen haben.
In The Critical and Experimental Commentary von Jamieson, Fausset and Brown heißt es: „… selbst, wenn er bei seinen Brüdern wohnte, würde er seine charakteristische Feindseligkeit beibehalten; und… er wird… sich all seinen Brüdern vor die Nase setzen, und zwar in Arabien.“
Wir lesen, dass Abraham später seine Nebenfrauen und die Söhne seiner Nebenfrauen, darunter auch Hagar und Ismael, „nach Osten hin ins Morgenland“ schickte (1.Mose 25,6). Es ist gemeinhin anerkannt, dass Hagar und Ismael sich in dem Land niederließen, das heute als Saudi-Arabien bekannt ist, wo Ismael auch „vor“ oder „östlich“ von all seinen Brüdern starb (1.Mose 25,17-18).
Die Zwölf Söhne Ismaels
Die prophezeiten zwölf Söhne oder Prinzen Ismaels werden in 1.Mose 25,12-16 aufgeführt. Dazu gehören unter anderen Tema („sonnenverbrannt“), Duma („Stille“; vergleichen Sie Jesaja 21,11; die Elberfelder Bibel 2006 schreibt in einer Anmerkung: „Totenstille“; Josua 15,52), Nafisch („zahlreich“), Jetur und der prominenteste Sohn Kedar („mächtig“; vergleichen Sie Hesekiel 27,21; Psalm 120,5; Jesaja 21,13-17 in der Einheitsübersetzung 2016).
Wenn die Bibel von den Nachkommen Ismaels spricht, bezieht sie sich manchmal auf Ismael, gelegentlich auf Ismaels zweitgeborenen Sohn Kedar (der in der Bibel synonym mit Ismael verwendet wird), zuweilen auf Ismaels Mutter Hagar, mitunter auf einen der anderen oben genannten Namen von Ismaels Söhnen und teilweise einfach auf „Arabien“ („Wüste“) oder „Araber.“ In der Heiligen Schrift werden Araber manchmal als Ismaeliten, Hagariter oder Hageriter (Nachkommen von Hagar, Psalm 83,7) oder als die Zelte, die Fürsten oder auch die Stämme von Kedar bezeichnet. Es sei angemerkt, dass Ismaels Tochter Mahalath oder Basemat den Esau heiratete (die moderne Türkei), den erstgeborenen Sohn Isaaks und Zwillingsbruder Jakobs (1.Mose 28,7-9; 36,2-3).
Young’s Analytical Concordance to the Bible erklärt, dass „Arabien heute hauptsächlich aus Saudi-Arabien besteht. Es umfasst jedoch auch die beiden jemenitischen Republiken [die sich 1990 zum heutigen Jemen vereinigten], Oman, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Sinai-Halbinsel.“
Saudi-Arabien – das Große Volk
Saudi-Arabien ist das „große Volk“ (oder die „große Nation“), das Ismael, dem Sohn Abrahams, als Nachkommenschaft prophezeit worden war. Ismael wurde geboren, als Abraham sechsundachtzig Jahre alt war. Er wurde im Alter von 13 Jahren beschnitten – ein Brauch, den die Araber noch heute pflegen. Ismael und sein Halbbruder Isaak begruben gemeinsam ihren Vater Abraham. Ismael starb im Alter von 137 Jahren.
Unter modernen Arabern sind die Namen Ibrahim für Abraham und Ismail für Ismael weit verbreitet. Funk and Wagnall’s New Encyclopedia stellt in Band 13 fest, dass „Muslime sich als die Nachkommen Ismaels betrachten.“ Im Zondervan Pictorial Bible Dictionary heißt es, dass „alle Araber behaupten, von Ismael abzustammen.“ In der Universal Jewish Encyclopedia heißt es, dass die „Araber ihre Abstammung von Ismael selbst herleiten.“
Es existieren heute in der Tat zahlreiche arabische Nationen, aber das prophezeite vorherrschende oder „große“ Volk im Nahen Osten ist gemäß der biblischer Prophezeiung Saudi-Arabien.
Die Geschichte Saudi-Arabiens
Wir müssen bedenken, dass Ismael und seine Nachkommen ursprünglich im Allgemeinen Anbeter des Gottes Abrahams waren. Natürlich waren sie keine Muslime, denn der Islam entstand erst um 600 n. Chr. im heutigen Saudi-Arabien. Die heiligste Stadt des Islams ist Mekka, das im Westen Saudi-Arabiens liegt und das Zentrum der islamischen Welt ist. Mekka ist der Geburtsort von Mohammed.
The Plain Truth informierte uns in der Ausgabe vom Dezember 1979, dass sich von Ismaels Sohn Kedar (Qaidar auf Arabisch), der auf etwa 1840 v. Chr. datiert wird, eine direkte Abstammungslinie zu Adnan (oder Qais) (122 v. Chr.), und von diesem (21 Generationen weiter) bis hin zu Mohammed (570-632 n. Chr.) vom Stamm der Quraisch zurückverfolgen lässt, dem Gründer und Propheten des islamischen Glaubens.
In dem oben erwähnten Artikel erklärte The Plain Truth auch, dass im 16. Jahrhundert der größte Teil der arabischen Länder unter die Herrschaft der osmanischen (oder ottomanischen) Türken geriet. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte das Osmanische Reich an der Seite von Deutschland und Österreich-Ungarn gegen Großbritannien, was die arabischen Stämme dazu bewegte, sich gegen die Türken aufzulehnen, und 1916 rief sich Hussein Ibn Ali selbst zum König der Araber aus. Im Gegenzug versprach Großbritannien den arabischen Stämmen die Unabhängigkeit, doch nach dem Sieg über Deutschland, Österreich-Ungarn und die Türkei teilten die Briten und die Franzosen den Großteil der arabischen Länder unter sich auf. Nach der Besetzung durch die osmanischen Türken wurden die Araber nun von den Europäern beherrscht. Später, im Zweiten Weltkrieg, kämpften sie auf Seite der Deutschen gegen die Alliierten.
The Plain Truth führte weiter aus: „Schließlich entstanden aber doch noch verschiedene unabhängige arabische Staaten. Der Irak wurde 1932 unabhängig, Syrien und Libanon 1941, Transjordanien 1946 und Ägypten 1951. In Arabien gründete König Ibn von Nejd (Zentralarabien) 1932 … das Königreich Saudi-Arabien, welches bald mit Erdöl reich wurde.“
Die Website usahajjmission.com wirft zusätzliches Licht auf die Geschichte und den gegenwärtigen Status des „großen Volkes“ oder Königreichs Saudi-Arabien:
„Der saudische Staat wurde erstmals um 1750 gegründet, als sich der lokale Herrscher Mohammad Bin Saud mit dem islamischen Reformer Muhammad ibn ‘Abd Al-Wahhab zusammenschloss. Das Königreich Saudi-Arabien wurde von König Abdul Aziz Al Saud (Ibn Saud) gegründet und nach der dynastischen Familie der Sauds benannt. Im Jahr 1902 eroberte Ibn Saud mit seinen beduinischen Anhängern Riad, und nahm nach und nach weitere große Städte und Regionen ein, darunter 1924 den Hedschas (Mekka und Medina).
„Irgendwann im Jahre 1932 vereinigte Ibn Saud schließlich die verschiedenen Regionen und rief das Königreich Saudi-Arabien aus. Ibn Sauds Glaube an eine strenge sunnitische Auslegung des Islam, die als Wahhabismus bekannt ist, führte zu einem starken religiösen Fundament der saudi-arabischen Regierungsgewalt. Die Verfassung des Landes basiert auf der Scharia (islamisches Gesetz) und dem heiligen Koran. 1938 veränderte die Entdeckung von Öl das Königreich. Als eines der reichsten Länder des Nahen Ostens ermöglichten die Ölvorkommen Saudi-Arabiens einen raschen wirtschaftlichen Fortschritt und machen heute 75% der nationalen Wirtschaftsleistung aus.
„Saudi-Arabien verfügt über die größten Ölreserven der Welt, und ist heute der weltweit führende Ölproduzent und -exporteur. Aber einer Wirtschaft, die so stark von schwankenden Ölpreisen abhängt, stehen möglicherweise verschiedene politische und wirtschaftliche Konflikte bevor…“
Die biblische Geschichte von Ismael
Betrachtet man die biblische Geschichte Ismaels und seiner Nachkommen, so stellt man fest, dass Josef von seinen Brüdern an Ismaeliten verkauft wurde, die ihn wiederum an Potifar verkauften, den Kämmerer des Pharao (1.Mose 37,27-28; 39,1). Nebenbei gesagt, stellen wir fest, dass in der obigen Darstellung die Worte Ismaeliten und Midianiter austauschbar benutzt werden. Das liegt laut Anmerkung der Schlachterbibel daran, dass sich die „Nachkommen Israels und Abrahams durch Ketura und Midian (1.Mose 25,1.2)…miteinander vermischt hatten oder „dass sie so durch und durch Reisende und Händler“ waren, „dass sie als synonyme Gruppen angesehen wurden.“ Die Nelson Study Bible ergänzt, dass Midian der Sohn Abrahams durch seine Nebenfrau Ketura war, und dass der Gebrauch beider Namen (Ismaeliten und Midianiter) höchstwahrscheinlich auf ein enges Bündnis der zwei Völker hinweisen sollte.
Unter David wurde ein ismaelitischer Offizier mit der Aufsicht über Kamele betraut (1.Chronik 27,30). Zuvor, zur Zeit Gideons, hatten die Ismaeliten den ungewöhnlichen Brauch, goldene Ohrringe zu tragen (Richter 8,24; neue Lutherbibel 2009). Zur Zeit Salomos waren die Könige von Arabien berühmt für ihren Reichtum an Gold, den sie zum Teil auch an Salomo abtraten (1.Könige 10,15; 2.Chronik 9,14), und zu der Zeit Joschafats von Juda machten die Araber diesem wertvolle Geschenke in Form von Nutztieren (2.Chronik 17,11).
Wir lesen von der nomadischen Natur Ismaels und seiner Söhne, wenn die Bibel von den Zelten Kedars spricht (Psalm 120,5; Hohelied 1,5) oder von Arabern berichtet, die ihre Zelte aufschlagen (Jesaja 13,20). Auch die Erwähnung der Karawanen von Tema, einem der Söhne Ismaels, bestätigt dies (Hiob 6,19), oder wenn Israel mit jemandem verglichen wird, der an den Wegen sitzt wie „ein Araber in der Wüste“ (Jeremia 3,2). Auch wenn diese nomadische Lebensweise sich im Laufe der Zeit etwas wandeln würde, so wendet die Bibel diese Begriffe noch immer auf Ismael und seine Nachkommen an, wenn prophetische Ereignisse der Zukunft angesprochen werden.
Die Bibel beschreibt die Beziehung zwischen Israel bzw. Juda und Ismael und seinen Nachkommen als überwiegend von Feindschaft geprägt. In 1.Chronik 5,19 lesen wir, dass die Söhne Ruben, die Gaditer und der halbe Stamm Manasse mit einigen Nachkommen Ismaels Krieg führten, nämlich mit den Hagaritern, mit Jetur, Nafisch und Nodab.
In 1.Chronik 5,10.19-20 wird berichtet, dass König Saul Krieg mit den Hagaritern führte, die, wie zuvor erwähnt, die Nachkommen von Hagar sind, der Mutter Ismaels (Die Anmerkung der Neuen evangelistischen Übersetzung 2012 bestätigt, dass die Hagariter Nachkommen von Hagar sind).
In 2.Chronik 21,16 heißt es, dass Gott den Geist der Araber, die in der Nähe der Äthiopier lebten, gegen den bösen König Joram von Juda erweckte. Weil die Räuberbande, die mit den Arabern in das Lager eingedrungen war, alle älteren Söhne von König Joram tötete, wurde dessen jüngster Sohn Ahasja zum König von Juda gekrönt, aber er verhielt sich nicht besser als sein böser Vater (2.Chronik 22,1-3). Später jedoch, als Usija, ein gerechter König, den Thron von Juda bestieg, stand Gott ihm im Kampf gegen die feindlichen Araber bei (2.Chronik 26,7).
(Es sei angemerkt, dass zur Zeit des babylonischen Königs Nebukadnezar die Nachkommen von Ismaels zweitgeborenem Sohn Kedar, die „im Osten wohnen“, erobert werden würden; vergleichen Sie hierzu Jeremia 49,28-29. Es ist nicht eindeutig, ob diese Prophezeiung für uns heute eine duale Bedeutung hat).
Zur Zeit des Propheten Jeremia lesen wir in den Kapiteln 40 und 41 des Buches Jeremia, dass ein Ismaelit mit Namen Ismael (neue Lutherbibel 2009) den Statthalter von Babylon erschlug, zusammen mit allen Juden und Chaldäern, die bei ihm waren (vergleichen Sie Jeremia 41,2-3). Zu einem späteren Zeitpunkt widersetzten sich die Araber Nehemias Versuch, die von den Babyloniern zerstörte Mauer Jerusalems erneut aufzubauen (Nehemia 2,19; 4,1; 6,1-9).
Auf der anderen Seite haben wir aber auch gelesen, dass es zu bestimmten Zeiten durchaus freundschaftliche Beziehungen zwischen Israel und Juda und den Arabern gab, zum Beispiel, als die Könige von Arabien Salomo und Joschafat Geschenke brachten.
Araber im Neuen Testament
Im Neuen Testament ist zu lesen, dass Araber [zum Judentum bekehrte nichtjüdische Proselyten] am Pfingsttag in Jerusalem anwesend waren, als Gott seinen heiligen Geist auf die neutestamentliche Kirche ausgoss (Apostelgeschichte 2,11). Paulus reiste nach seiner Bekehrung nach Arabien (Galater 1,17) und hielt sich dort eine Zeit lang auf, möglicherweise, wie Young’s Analytical Concordance to the Bible nahelegt, um mit jenen Arabern in Verbindung zu treten, die am Pfingsttag bekehrt worden waren.
Paulus erklärt in Galater 4,25, dass Hagar „den Berg Sinai in Arabien“ bedeutet, das immer noch nicht frei ist, sondern sich in der Knechtschaft der Sünde befindet. Das gilt natürlich für die gesamte heutige Welt, die von Gott abgeschnitten ist.
Die Araber heute
Mit Blick auf unsere heutige Zeit lesen wir in Hesekiel 27,21, dass Arabien und alle endzeitlichen Fürsten von Ismaels zweitgeborenem Sohn Kedar reguläre Kaufleute des mystischen Tyrus sein werden (welches das endzeitliche babylonische System symbolisiert, wie im Buch der Offenbarung beschrieben), und dass sie enge bilaterale Handelsbeziehungen unterhalten werden.
Araber in der Zukunft
Wenn wir uns mehr auf die Endzeitprophezeiungen konzentrieren, so finden wir auch die bemerkenswerte Aussage, dass Kedar seinen Gott in jüngster Zeit nicht „wechselte“ – ganz im Gegensatz zum modernen Haus Israel, das seinen Gott „eingetauscht [hat] gegen einen Götzen, der nicht helfen kann!“ (Jeremia 2,10-11). Und tatsächlich, seit die Araber den Islam als ihre Religion angenommen und damit begonnen haben, Allah zu verehren, haben sie diese Form der religiösen Verehrung gänzlich beibehalten.
Das moderne Haus Israel hingegen hat den Gott der Bibel vollends verworfen (Jeremia 2,4.9-11.13), und stattdessen die Anbetung eines „dreieinigen“ Gottes (die unbiblische Kuriosität von „einer Person in drei Personen“) mitsamt aus dem Heidentum übernommenen Sitten, Bräuchen und Riten angenommen. Dass sich die Anklage Gottes gegen das Haus Israel in unserer Zeit richtet, geht deutlich aus der Aussage Gottes in Vers 9 hervor, wo Gott diese Anklage gegen „euch“ und eure „Kindeskinder“ richtet.
In Psalm 83,7-9 lesen wir auch, dass die Ismaeliten – das Königreich Saudi-Arabien –, sowie weitere arabische Stämme wie die Hagariter, ein anti-israelisches Bündnis gemeinsam mit Nationen wie Edom (Türkei), Moab (Teile von Jordanien und vielleicht Irak), Ammon (Jordanien), Amalek (wahrscheinlich heutige gewalttätige Gruppen wie die PLO), Philister (Palästinenser), Lot (Jordanien), und vor allem Assyrien eingehen werden, dem heutigen Deutschland.
Wenn Gott in das Weltgeschehen eingreift, wird er beginnen, seinen Zorn und seine Wut über alle Völker auszugießen, indem er das Schwert unter sie sendet (Jeremia 25,15-17), einschließlich Arabien und Tema, einem der Söhne Ismaels (Jeremia 25,23-24). Dies wird an „jenem Tag“ geschehen, also dem Tag des Zorns des Herrn (Jeremia 25,33; Schlachterbibel), der etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnen wird.
Eine bemerkenswerte und recht detaillierte Prophezeiung über die Zukunft Saudi-Arabiens finden wir in Jesaja 21,13-17 (Menge Bibel), wo es heißt:
„Ausspruch (an die Dedaniter) über Arabien…: Im Gebüsch, am Abend (oder: in Arabien) müßt ihr nächtigen, ihr Reisezüge… der Dedaniter [offenbar Nachkommen Jokschans, des Sohnes Abrahams von Ketura, 1.Mose 25,3, der sich in der Region Arabia-Petraea niederließ]. Bringt den Dürstenden Wasser entgegen, ihr Bewohner des Landes Thema [Tema, siehe oben]! Bietet den Flüchtlingen das ihnen gebührende Brot an! Denn vor Schwertern sind sie geflohen, vor dem gezückten Schwert, und vor dem gespannten Bogen und vor den Schrecken des Krieges. Denn so hat der Allherr zu mir gesprochen: ‚Binnen Jahresfrist, wie die Jahre eines Söldners sind, da wird es mit der ganzen Herrlichkeit Kedars [des zweitgeborenen Sohnes Ismaels] zu Ende sein. Was dann von der Zahl der Bogenschützen der heldenmütigen Söhne Kedars noch übrig ist, wird gering sein; denn der HERR, der Gott Israels, hat es angesagt.‘“
Saudi-Arabien wird im Krieg besiegt
In der oben zitierten Schriftstelle heißt es, dass „Arabien“ – das heutige Saudi-Arabien – eine Kriegsniederlage erleiden wird, und es wird eine Zeitspanne von einem Jahr [Binnen Jahresfrist] angegeben, die sich offensichtlich auf den Tag des Herrn bezieht. Es wird nicht ausdrücklich gesagt, wer die Araber im Krieg besiegen wird, aber wir stellen fest, dass dies in alttestamentlicher Zeit von den Assyrern vollbracht wurde, und die meisten Kommentare beziehen Jesajas Prophezeiung auf dieses Ereignis. Dabei übersehen die Autoren jedoch, dass die Prophezeiung in erster Linie für unsere heutige Zeit gilt (siehe unten). Es stellt sich allerdings die Frage, ob die Prophezeiung eine duale Bedeutung hat, nämlich, dass Assyrien erneut der Feind sein wird, der die Araber im Krieg besiegt, nachdem sie zuvor ein Bündnis mit Assyrien gegen Israel eingegangen waren.
Wir lesen ebenfalls, dass die Araber ermahnt werden, denjenigen mit Wasser und Brot zu helfen, die vor den schrecklichen Waffen und der Not des Krieges fliehen – offensichtlich bezieht sich dies auf den Krieg, der vom babylonischen System unter assyrischer Führung ausgehen wird, aber möglicherweise könnte es sich auch auf den „Vergeltungskrieg“ beziehen, den die Russen und andere fernöstliche Nationen gegen Babylon führen werden.
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der unmittelbare Kontext dieser Prophezeiung der Sturz des modernen babylonischen Systems ist, welches sich derzeit in Europa erneut erhebt (vergleichen Sie Jesaja 21,9 in der Menge Bibel, wo es heißt: „Gefallen! Gefallen ist Babylon!“ – ein eindeutiger Bezug sowohl auf die antike als auch auf die moderne Zeit).
Die Araber werden Christus anbeten
Wir lesen, dass Kedar – Saudi-Arabien – und alle anderen arabischen Stämme letztendlich Jesus Christus nach seiner Wiederkunft annehmen und anbeten werden (Jesaja 42,10-13). Sie werden in Jerusalem beten und ihre Gaben an diesen heiligen Ort bringen, an dem Christus herrschen wird (Jesaja 59,20-21; 60,1-3.7.14).
Schlussbemerkung
In dieser Broschüre haben wir sieben Nationen im Nahen Osten und in Afrika besprochen, die gemäß der biblischen Prophezeiungen in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.
In weiteren Veröffentlichungen, die im Verlauf dieser Broschüre erwähnt und zitiert wurden, zeigen wir die biblischen Identitäten und weitere Rollen anderer Nationen, wie den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Vereinigten Königreich oder den Britischen Inseln, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Russland, China, Deutschland und weiterer Nationen in Kontinentaleuropa.
Die Bibel hat vieles über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft mächtiger Länder auf der ganzen Welt zu sagen, und es ist wichtig, dass wir den biblischen Rat beherzigen, das Weltgeschehen zu beobachten und es im Lichte der zuverlässigen Worte der Prophezeiung zu betrachten und einzuordnen. Das wird uns nicht nur dabei helfen zu erkennen, dass die Bibel das inspirierte, unfehlbare Wort Gottes IST, sondern auch, dass es unsere Verantwortung und Pflicht ist, gemäß diesem offenbarten Wissen zu handeln. Wenn das wahr ist, was die Bibel über ganze Völker und Nationen sagt, dann spricht sie auch mit Autorität zu IHNEN in Bezug auf IHR Leben.
Lassen Sie uns daher mit diesen kraftvollen Worten Gottes in Micha 6,8 schließen, die an Sie persönlich gerichtet sind:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Anhang 1
Wird es einen Mahdi geben?
Muslime glauben, dass ein „Mahdi“ kommen wird, um der Erde Frieden zu bringen. Gibt uns die Bibel ebenfalls Hinweise auf das Kommen eines „Mahdi“?
Es gibt verschiedene Lehrmeinungen in der „christlichen“ Welt, die anscheinend davon ausgehen, dass eine mächtige und einflussreiche muslimische Persönlichkeit in der Endzeit den Anspruch erheben wird, der Mahdi zu sein, und versuchen wird, große Teile der muslimischen und arabischen Welt unter seiner Führung zu vereinen. Einige behaupten, dass der in Daniel 11 erwähnte König des Südens diese Person sein wird, wohingegen andere behaupten, dass das „Tier“ in der Offenbarung, oft fälschlicherweise als „Antichrist“ bezeichnet, dieser Mahdi sein wird.
Wie Muslime den Mahdi sehen
Bevor wir erörtern, was die Bibel zu diesem Thema sagt, wollen wir uns ansehen, wie die muslimische Welt den Mahdi sieht, eine Schlüsselfigur, von der erwartet wird, dass sie auf der Weltbühne erscheint. Im Laufe der Jahrhunderte haben viele von sich behauptet, der Mahdi zu sein, aber bisher ist niemand [mit einer möglichen Ausnahme, siehe unten] von der muslimischen Welt als der Mahdi der Endzeit akzeptiert worden – aus dem offensichtlichen Grund, dass niemand die Vorhersagen des Korans erfüllt hat, die mit dem Kommen des endgültigen Mahdi verbunden sind.
Die englische Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie fasst die muslimischen Erwartungen an einen zukünftigen Mahdi wie folgt zusammen:
„In der sunnitischen und schiitischen Eschatologie ist der Mahdi (… der ‚Rechtgeleitete‘) der prophezeite Erlöser des Islams, der vor dem Tag des Gerichts (… wörtlich: Tag der Auferstehung) sieben, neun oder neunzehn Jahre (je nach Auslegung) auf der Erde verbleiben und gemeinsam mit Jesus die Welt von Unrecht, Ungerechtigkeit und Tyrannei befreien wird…
„Die folgenden Überzeugungen bezüglich des Mahdi werden sowohl von sunnitischen als auch von schiitischen Muslimen geteilt… Der Mahdi wird ein Nachkomme Mohammeds aus der Linie der Fatimah sein… Er wird denselben Namen tragen wie Mohammed. Er wird ein Vorläufer der islamischen Herrschaft durch Jesus sein. Sein Kommen wird begleitet sein vom Hissen des Schwarzen Banners [der historischen Flagge, die Mohammed in der islamischen Tradition hisste]. Sein Kommen wird vom Erscheinen des Daddschāl (Antichrist) begleitet sein. Im Fastenmonat Ramadan wird eine Mond- und eine Sonnenfinsternis auftreten. Ein Stern mit einem leuchtenden Schweif wird vor dem Erscheinen des Mahdi vom Osten her aufgehen…
„Schiitische Muslime glauben, dass Muhammad al-Mahdi der Mahdi ist, der zwölfte Imam, geboren 869 n. Chr., der seit seinem fünften Lebensjahr (874 n. Chr.) durch Gott verborgen wurde. Er ist immer noch am Leben, wurde aber von Gott verborgen und ‚wartet auf die Zeit, die Gott für seine Rückkehr bestimmt hat‘… [Er] wird als Mahdi mit ‚einer Schar seiner Auserwählten‘ zurückkehren, und seine Feinde werden von dem einäugigen Antichristen und dem Sufyani angeführt.“
In einem begleitenden Artikel erklärt die englische Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie:
„[Der] ‚Sufyani‘ [ein muslimischer Diktator aus Syrien, siehe unten] wird einer von vielen muslimischen Tyrannen sein, denen der Mahdi im Nahen Osten entgegentreten wird… er… wird vor dem Auftreten des Mahdi Korruption und Unheil auf der Erde verbreiten. Er wird ein solcher Tyrann sein, dass er die Kinder tötet und den Frauen die Bäuche aufreißt. Der Sufyani wird die Angehörigen des Hauses des Propheten ermorden und über Syrien herrschen. Wenn er von dem Mahdi hört, wird er eine Armee aussenden, um diesen zu ergreifen und zu töten. Doch die Erde wird diese Armee verschlingen, bevor sie den Mahdi erreicht.“
In dem etwas widersprüchlichen Hauptartikel der englischen Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie heißt es jedoch weiter:
„Die beiden Armeen werden ‚eine letzte apokalyptische Schlacht‘ austragen, in deren Verlauf der Mahdi und seine Streitkräfte das Böse besiegen werden. Nachdem der Mahdi einige Jahre über die Erde geherrscht hat, wird Isa [Jesus] zurückkehren… Zu den am häufigsten berichteten Zeichen, die das Erscheinen des Mahdi im schiitischen Islam ankündigen, gehören die folgenden:
- Die Muslime werden ihre Fesseln abwerfen und ihr Land in Besitz nehmen und die Autorität der Fremden ablegen.
- Es wird einen großen Konflikt im Land Syrien geben, der das Land zerstören wird.
- Tod und Angst werden die Menschen in Bagdad und im Irak befallen…
„Von den Sunniten, die an der Existenz des Mahdi festhalten, glauben einige, dass der Mahdi ein gewöhnlicher Mann sein wird, geboren von einer gewöhnlichen Frau. Der Prophet Mohammed sagte: ‚Die Welt wird nicht eher untergehen, als bis die Araber von einem Mann aus meiner Familie regiert werden, dessen Name derselbe ist wie meiner und der Name seines Vaters derselbe ist wie der meines Vaters… Er wird sieben oder acht Jahre lang regieren…‘
„Unter den islamischen Gelehrten, die die Mahdi-Doktrin gänzlich ablehnen, schrieb Sir Muhammad Iqbal: ‚… das Konzept des Mahdi… ist eine rein iranische… Auffassung. Dieses Konzept hat keinerlei Verbindung zum Koran, zum Islam und zu arabischen Auffassungen…‘
„In ihrem Buch ‚Al Mahdi and the End of Time‘ (Al Mahdi und die Endzeit) identifizieren Muhammad ibn Izzat und Muhammad Arif, zwei bekannte ägyptische Autoren, den Mahdi im Buch der Offenbarung… An einer Stelle schreiben sie: ‚Ich finde den Mahdi in den Büchern der Propheten aufgezeichnet… Zum Beispiel heißt es im Buch der Offenbarung: ‚Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, […] zog aus sieghaft und zu siegen.‘ Ibn Izzat und Arif fahren dann fort: ‚Es ist klar, dass dieser Mann der Mahdi ist, der auf dem weißen Pferd reiten und nach dem Koran (mit Gerechtigkeit) richten wird, und in dessen Gefolgschaft Männer mit Zeichen der Niederwerfung (Zabiba) auf ihrer Stirn sein werden.‘“
In einem begleitenden Artikel beschreibt die englische Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie „Zabiba“ als „Gebetsfleck“ und stellt fest: „Ein Gebetsfleck oder Gebetsbeule, auch bekannt als Zabiba/Zabība/Zibība (‚Rosine‘ auf Arabisch), ist ein Zeichen auf der Stirn eines Muslims, das offenbar durch die Reibung entsteht, die durch den Kontakt der Stirn mit dem Gebetsteppich entsteht. Der Islam verlangt von seinen Anhängern im Allgemeinen, fünfmal am Tag zu beten (bekannt als Salah oder Salāt), wobei man sich auf einen Gebetsteppich kniet und mit der Stirn den Boden berührt. Wenn dies über einen längeren Zeitraum hinweg geschieht, kann sich ein Gebetsfleck bilden. Einige Muslime betrachten den Gebetsfleck als ein Zeichen besonderer religiöser Hingabe und Frömmigkeit.“
Auch wenn das muslimische Konzept eines zukünftigen Mahdi viel Verwirrung stiftet, scheint es, dass der allgemein akzeptierte Glaube innerhalb der sunnitischen und schiitischen Religion (von denen, die an das Kommen eines Mahdi glauben) darin besteht, dass er dem Kommen Jesu vorausgehen und dass er damit beginnen wird, die muslimische Religion in der ganzen Welt zu etablieren (obwohl es unklar zu sein scheint, ob die etablierte universelle muslimische Religion auf der schiitischen oder der sunnitischen Interpretation des Korans basieren wird). Außerdem wird davon ausgegangen, dass er die Welt mindestens sieben Jahre lang vor dem „Tag des Gerichts“ oder dem „Tag der Auferstehung“ regieren wird, und dass Christus bei seiner Wiederkehr die Welt auf der Grundlage des Korans richten und regieren wird.
Darüber hinaus wird der Mahdi nach sunnitischem Glauben gegen den „Antichristen“ [den Daddschāl oder Masih ad-Dajjal] und einen anderen muslimischen Diktator aus Syrien [den Sufyani] kämpfen, woraufhin Syrien zerstört und der Irak schwer bestraft werden wird.
Muslimischer Jesus völlig anders als der biblische Jesus
Um jegliche Missverständnisse zu vermeiden: Jesus wird in der muslimischen Vorstellung und im Koran vollkommen anders beschrieben als der Jesus, der in der Heiligen Schrift der Bibel gelehrt wird. Bitte beachten Sie die folgenden Kommentare der englischen Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie, aus denen die unüberbrückbaren Unterschiede zwischen muslimischem und christlichem Glauben in Bezug auf Jesus Christus deutlich werden (Hervorhebung hinzugefügt):
„Der Glaube an Jesus… ist im Islam erforderlich und eine Voraussetzung, um Muslim zu sein. Der Koran… besagt, dass Jesus von Maria als Folge einer jungfräulichen Empfängnis geboren wurde… Jesus wurde nicht gekreuzigt, sondern stattdessen von Gott in den Himmel erhoben. Diese ‚Erhebung‘ wird als physische Himmelfahrt verstanden… Es wird angenommen, dass Jesus ein Muslim war… Der Islam lehnt die… Ansichten ab, dass Jesus der menschgewordene Gott oder der Sohn Gottes war, dass er jemals gekreuzigt wurde oder auferstanden ist, oder dass er jemals für die Sünden der Menschheit gebüßt hat… Der Koran… besagt, dass Jesus durch einen Willensakt Gottes erschaffen wurde. Der Koran vergleicht diese wundersame Erschaffung Jesu mit der Erschaffung Adams… Islamische Texte lehnen die Idee der Kreuzigung oder des Todes, die Jesus in der Bibel zugeschrieben wird, kategorisch ab… unter den islamischen Gelehrten herrscht absolute Einigkeit darüber, dass die Kreuzigung nicht stattgefunden hat…
„Die Muslime glauben, dass Isa (Jesus) zu einem Zeitpunkt kurz vor dem Ende der Welt zurückkehren wird… Die Ankunft Jesu wird inmitten der Kriege stattfinden, die vom Mahdi, dem Erlöser des Islam, gegen den Antichristen und seine Anhänger geführt werden… Jesus wird von der Spitze eines weißen Minaretts östlich von Damaskus herabsteigen, in ‚zwei mit Safran gefärbte‘ Gewänder gekleidet und mit einem gesalbten Kopf. Er wird sich dann dem Mahdi in seinem Krieg gegen den Antichristen anschließen. Jesus, der als Muslim gilt, wird sich an die islamischen Lehren halten. Schließlich… wird es nur noch eine einzige Glaubensgemeinschaft geben, die des Islam… Nach dem Tod des Mahdi wird Jesus die Führung übernehmen… Die Herrschaft Jesu soll etwa vierzig Jahre andauern, danach wird er sterben. Die Muslime werden ihn dann… in der Stadt Medina in einem Grab beerdigen, das neben dem Grab des Propheten Mohammed freigeblieben ist…
„Jesus wird im Koran auf verschiedene Weise beschrieben. Die häufigste Erwähnung findet Jesus als ‚Isa ibn Maryam‘ (Jesus, Sohn Marias), dem manchmal ein anderer Titel vorangestellt wird. Jesus wird auch als Prophet (Nabi) und Gesandter (Rasul) Gottes bezeichnet… Ein weiterer häufig genannter Titel ist Al-Masih, was übersetzt ‚der Messias‘ bedeutet. Dies entspricht keineswegs dem christlichen Konzept eines Messias, da der Islam alle Propheten, einschließlich Jesus, als sterblich und ohne jeglichen Anteil an der Göttlichkeit betrachtet…
„Islamische Texte betrachten Jesus als einen gerechten Gesandten Gottes und lehnen die Vorstellung ab, er sei Gott oder der gezeugte Sohn Gottes. Nach den islamischen Schriften ist der Glaube, dass Jesus selbst Gott oder [der] Sohn Gottes ist, die einzige unvergebbare Sünde, genannt ‚Schirk‘ (im Islam der Glaube an die Existenz eines anderen Gottes neben Allah)…
„Muslime glauben, dass Jesus ein Vorläufer von Mohammed war, und dass er dessen Kommen ankündigte. Sie stützen sich dabei auf einen Vers im Koran [Sure 61,6], in dem Jesus von einem Gesandten spricht, der nach ihm erscheinen soll und den Namen Ahmad trägt. Der Islam bringt Ahmad mit Mohammed in Verbindung… Die Muslime behaupten ebenfalls, dass es Beweise für die Ankündigung Jesu im Neuen Testament gibt, indem sie die Erwähnung des Trösters anführen, dessen Kommen im Evangelium nach Johannes vorhergesagt wird.“
[An diesen Stellen (Johannes 14,16.26; 15,26; 16,7) spricht Jesus natürlich vom Kommen des heiligen Geistes – dem „paracletos“ oder Tröster –, aber die Muslime beziehen dies auf das Kommen von Mohammed].
Christliche Überlegungen zum Mahdi
Wie bereits erwähnt, sagen einige christliche Gruppen das Kommen eines muslimischen Mahdi voraus, der beginnen wird, die arabische Welt zu vereinen. Einige behaupten sogar, dass der Mahdi das „Tier“ oder der „Antichrist“ sein wird. Sie sind offensichtlich von der muslimischen Vorstellung beeinflusst, dass sich in der Zukunft der Daddschāl (oder Masih ad-Dajjal, der „Antichrist“) und der „Sufyani“ (der in Syrien herrscht) als falsche Führer in der muslimischen Welt etablieren werden. Vom biblischen Standpunkt aus gesehen ist jedoch keines dieser Konzepte korrekt. Das Tier (das oft fälschlicherweise als „der Antichrist“ bezeichnet wird) und der falsche Prophet werden keine Araber oder mächtige Personen aus dem Nahen Osten sein, sondern militärische und religiöse Führer in Europa. Die Bibel lehrt, dass diese Führer etwa dreieinhalb Jahre lang an der Macht sein werden – und nicht sieben Jahre, wie manche fälschlicherweise behaupten.
Was die Bibel sagt und was sie nicht sagt
Die Bibel sagt nichts über einen politischen oder religiösen arabischen Führer, den so genannten „Mahdi“, der viele muslimische Nationen vereinen und versuchen wird, die muslimische Religion in der ganzen Welt zu etablieren. Dies ist eine rein muslimische Vorstellung, die Teil all der anderen verwirrenden und abstrusen Ungenauigkeiten ist, die von Muslimen in Bezug auf Jesus Christus, Gottes Sohn, der selbst Gott ist, geglaubt und gelehrt werden. (Interessant ist, dass die Muslime den Glauben an die Göttlichkeit Christi als die einzige unvergebbare Sünde betrachten, während die Bibel eindringlich lehrt, dass niemand – auch nicht die Muslime – das Heil und das ewige Leben erben kann, wenn er nicht an Jesus Christus glaubt, den Sohn Gottes und Erlöser der Menschheit).
Anstatt die Etablierung der muslimischen Religion auf dieser Welt zu lehren, sagt die Bibel, dass eine mächtige religiöse Organisation, die von sich behauptet, „christlich“ zu sein, zu einer weltbeherrschenden Macht aufsteigt, die versuchen wird, jeden zu ihren wichtigsten religiösen Lehren zu bekehren, und diejenigen verfolgen wird, die sich weigern, ihr System anzunehmen. Sie wird im Buch der Offenbarung (Kapitel 17) als „Babylon“ und als ein Tier mit zwei Hörnern gleich einem Lamm beschrieben, das wie ein Drache spricht (Offenbarung 13,11).
Der Mahdi – ein zukünftiger König des Südens?
Einige andere christliche Gruppen glauben, dass der Mahdi der endzeitliche König des Südens ist, von dem im Buch Daniel, Kapitel 11, die Rede ist, der im Nahen Osten oder in Afrika auftreten und sich mit dem König des Nordens „messen“ wird – dem zukünftigen militärischen Führer des „babylonischen Systems“ oder der endgültigen Wiederbelebung des alten Römischen Reiches –, nämlich dem „Tier“ aus der Offenbarung, das auch als König Jareb von Assyrien (dem heutigen Deutschland) identifiziert wird.
Beachten Sie jedoch, was über einen endzeitlichen, zukünftigen König des Südens gesagt wurde. In seiner Broschüre „Der Nahe Osten in der Prophezeiung“, Copyright 1948, 1954, 1972, schrieb Herbert W. Armstrong folgendes:
„So kann nur Äthiopien allein die einzig mögliche Herrschaft sein, die den König des Südens darstellt. Zur Zeit des Endes – unserer Zeit – sollte der ‚König des Südens‘ mit dem ‚König des Nordens‘, der jetzt in Rom sitzt, zusammenstoßen.
„Im Jahre 1895 sandte König Menelek von Äthiopien eine Armee von 9000 bis 10 000 Mann gegen die italienische Armee von General Oreste Baratieri. Nördlich von Äthiopien lag Eritrea, welches zu Italien gehörte. Und südöstlich befand sich Italienisch-Somaliland. In 1896 versuchte General Baratieri Eritrea gegen die Äthiopier mit 13 000 Mann zu verteidigen. Sie verloren 4600 weiße und 3000 eingeborene Soldaten und über 3500 wurden gefangengenommen. Bei einem späteren Gefecht wurden die Italiener vernichtend geschlagen, wegen ihrer Unerfahrenheit im Kampf in bergigem Gelände und weil sie zahlenmäßig unterlegen waren. Diese Niederlage war für die italienische Ausbreitung in Afrika verheerend.
„Seit der Zeit haben die Italiener Rache gefordert. Im Jahre 1927 gab Mussolini den Zeitpunkt bekannt. Genau 40 Jahre nach der Niederlage, oder 1935, würde er bereit sein, ‚daß wir endlich unsere Stimme hören lassen und dafür sorgen, daß unsere Rechte anerkannt werden!‘ 1935 kam. Die Stunde schlug! Mussolini griff an! Jetzt sehen Sie sich wieder [Daniel 11] Vers 40 an: ‚… und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten.‘ Mussolini sandte viele moderne ‚Wagen‘ – Lastwagen, Panzer usw. – nach Afrika. Auch viele Schiffe und eine gewaltige Luftstreitmacht. Über 100 000 Mann wurden nach Äthiopien transportiert. Beachten Sie auch bitte, daß Mussolinis Streitkräfte das Land überfluten sollten. Das ist der genaue Punkt in dieser erstaunlichen Prophezeiung, an dem der 2. Weltkrieg endete. Mussolini hat die Prophezeiung nicht bis zum Ende ausgeführt. Es gibt noch einen weiteren Führer, der erst noch in Europa in Erscheinung treten wird. Beachten sie auch bitte, was als nächstes geschehen soll!
„[Daniel 11,] Vers 41: ‚Und er wird in das herrliche Land einfallen‘ – in das Heilige Land. Das muß erst noch erfüllt werden. Wenn das Römische Reich, welches erst noch wiederauferstehen soll, das Heilige Land erobert, werden die Nationen der Welt in die Anfangsphase der großen, letzten Krise am Ende dieses Zeitalters hineingestürzt werden! Andere Prophezeiungen offenbaren, daß sowohl die Vereinigten Staaten als auch Großbritannien von diesem wiederauferstandenen Römischen Reich unterworfen werden…
„‚Und‘, fährt nun in Vers 41 fort: ‚viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter‘ (das moderne Land des haschemitischen Königreichs von Jordanien). Der kommende Diktator wird viele Länder mit sich vereinigen – insgesamt zehn (Offenb. 17,12) – und dabei das Römische Reich des Altertums wiederauferstehen lassen. Aus [Daniel 11,] Vers 42 ersehen wir, daß Ägypten nicht entkommen wird, und damit wird uns gezeigt und bewiesen, daß Ägypten jetzt nicht der ‚König des Südens‘ ist.
„[Daniel 11,] Vers 43 sagt, daß die Libyer und die Äthiopier (Menge-Übers.) in seinem Zuge [Gefolge] seien (Beachten Sie, daß Äthiopien nach der Eroberung durch Mussolini nicht mehr als der ‚König des Südens‘ bezeichnet wird.) Ja, der König des Nordens wird sie unter seiner Kontrolle haben. Italien hat die Kontrolle über Libyen und Äthiopien nach dem 2. Weltkrieg verloren. Vers 44: Nachrichten [oder Gerüchte] aus dem Osten und dem Norden – aus Rußland und dem Orient – werden das wiederauferstandene Römische Reich in Besorgnis versetzen. Die Sowjetunion wird in den Krieg eintreten. Vers 45: Das kommende Römische Reich wird seinen Palast, sowohl als Hauptstadt als auch als religiöses Zentrum des wiederauferstandenen Römischen Reiches, in Jerusalem errichten! Sacharja 14,2 sagt, daß die Stadt eingenommen werden wird. ‚Aber es wird mit ihm ein Ende nehmen; und niemand wird ihm helfen‘ (Dan. 11,45). Diese Worte beschreiben das Ende des ‚Tieres‘ und des ‚falschen Propheten‘ durch die Hand Gottes. Sie finden eine Beschreibung dieses Endes in Offenbarung 19,19-20 und Sacharja 14,12. Und was ist nun die Zeit dieses Endes, am Schluß dieser erstaunlichen Prophezeiung? Der nächste Vers, Daniel 12, 1, sagt, daß es zur Zeit der Auferstehung der Gerechten sein wird – zur Zeit des zweiten Kommens Christi.
„Diese Prophezeiung [in Daniel 11] beginnt mit den Königreichen Syrien und Ägypten, kurz nach dem Tode Alexanders des Großen – vor 2300 Jahren. Aber sie endet zur Zeit der Auferstehung und des zweiten Kommens Christi, der zuletzt den Frieden für die ganze Welt bringen wird. Sie ist so klar und deutlich, daß es keinen Zweifel über ihre rechte Anwendung geben kann.“
Ein zukünftiger König des Südens?
Worauf Herbert W. Armstrong in seiner Broschüre und auch in anderen Schriften hinweist, ist die Tatsache, dass die Prophezeiung in Daniel 11, die sich auf den König des Südens bezieht, bereits erfüllt wurde – und somit keine biblische Notwendigkeit für einen weiteren König des Südens existiert. Wenn jedoch noch ein weiterer König des Südens auftreten sollte, so Herbert W. Armstrong, würde es NICHT Ägypten sein.
In Daniel 11,40 lesen wir, dass in der Endzeit der König des Nordens gegen den König des Südens „anstürmen“ wird. Der König des Nordens kann als Abfolge der Kaiser des alten Römischen Reiches und seiner Wiederbelebungen identifiziert werden, die schließlich in der endgültigen Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches in Europa gipfelt. Der letzte König des Nordens wird an anderen Stellen als der König von Assyrien, „König Jareb“, oder das „Tier“ bezeichnet – der militärische Führer Assyriens oder des modernen Deutschlands, aber er wird auch eine Allianz bzw. einen Zusammenschluss von zehn europäischen Nationen oder Nationengruppen anführen (Zum Beweis lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Europa in der Prophezeiung“). Ausgehend vom selben Grundprinzip ist es möglich, dass der König des Südens (falls es noch einen letzten König des Südens geben sollte) eine Allianz aus Nationen des Nahen Ostens anführen wird.
Es ist keineswegs gesichert, dass es noch einen zukünftigen König des Südens geben wird, aber natürlich es ist auch nicht unmöglich. Da die neunte Wiederbelebung des alten Römischen Reiches unter Mussolini aus mehreren Nationen und Mächten bestand, darunter auch Deutschland unter Hitler, und da die letzte Wiederbelebung des Königs des Nordens aus zehn europäischen Nationen oder Gruppen von Nationen unter assyrischer Führung bestehen wird, könnte – sofern es einen zukünftigen König des Südens geben wird – dieser sehr wohl eine Allianz von Nationen des Nahen Ostens unter äthiopischer Führung bilden. (Beachten Sie, dass der König des Südens früher König Menelik von Äthiopien war, und später, zur Zeit der Besetzung Äthiopiens durch Benito Mussolini, der äthiopische Kaiser Haile Selassie).
Ein muslimischer Mahdi im christlichen Äthiopien?
Man darf jedoch nicht vergessen, dass Äthiopien ein „christliches“ Land ist und war, da es das „Christentum“ als offizielle Religion angenommen hat, und dass die Mehrzahl der Äthiopier „Christen“ sind. [Natürlich unterscheidet sich das äthiopische „Christentum“ deutlich von den Lehren der römisch-katholischen Kirche.]
Nur ein Drittel der Bevölkerung sind Muslime. Es wäre schwer vorstellbar, dass ein letzter König des Südens unter äthiopischer Führung ein muslimischer Mahdi sein könnte, der versucht, arabische und muslimische Nationen zu einem muslimischen Machtblock zu vereinen. Gleichzeitig ist es interessant festzustellen, dass der verstorbene Kaiser von Äthiopien, Haile Selassie, laut der englischen Ausgabe der Wikipedia-Enzyklopädie von einigen seiner Anhänger als Mahdi bezeichnet wurde, da er direkt mit dem Propheten Mohammed verwandt war. Andere Anhänger bezeichneten ihn als den biblischen Messias. Er selbst blieb Zeit seines Lebens ein äthiopisch-orthodoxer Christ.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bibel nirgendwo lehrt, dass ein muslimischer Mahdi im Nahen Osten oder anderswo erscheinen wird, um zu versuchen, die arabischen und muslimischen Nationen zu vereinen (was auch die Überwindung der langjährigen Feindschaft zwischen Schiiten und Sunniten erfordern würde) und einen Machtblock zu errichten, der von der muslimischen Religion beherrscht wird. In der Bibel wird nichts über die religiöse Identität eines zukünftigen Königs des Südens gesagt (falls es noch einen gibt). Aber angesichts der Tatsache, dass das „christliche“ Äthiopien eine vorherrschende Rolle in der Konfiguration eines von einem zukünftigen König des Südens angeführten Machtblocks spielen müsste, ist es schwer vorstellbar, dass dieser ein muslimischer Mahdi wäre, der sowohl von Schiiten als auch von Sunniten anerkannt sein und versuchen würde, die muslimische Welt zu vereinen, um den muslimischen Glauben als die einzig akzeptierte Religion in der ganzen Welt zu etablieren.
Anhang 2
Biblische Identität der modernen Nationen
- Amalek – (Esaus Enkel), PLO und andere gewalttätige Gruppen
- Ammon – Jordanien
- Aram, Aramäer – Syrien (mit der Hauptstadt Damaskus)
- Asser – Belgien und Luxemburg
- Assyrien – Deutschland, Österreich, deutschsprachige Länder (kleine unbedeutende Teile im Irak)
- Benjamin – Norwegen und Island
- Chaldäa und Babylon – Norditalien (auch Südostfrankreich, Teile Spaniens und Nordafrikas); im übertragenen Sinne das europäische babylonische politisch-religiöse System unter deutscher Führung
- Kusch – Äthiopien, früher Abessinien (einige Nachkommen auch in Indien und Sri Lanka)
- Dan – Irland und ein Teil Dänemarks
- Ephraim – Australien, Kanada, Neuseeland, das Vereinigte Königreich sowie ein Teil Südafrikas
- Elam, Elamiter – Iran, auch bekannt als Persien (einige Nachkommen auch in Polen)
- Esau, Edom – Türkei (auch als Edomiter, Teman, Bozra, Seir bezeichnet)
- Gad – Schweiz
- Gomer – Mongolei
- Ismael – Saudi-Arabien (auch Kedar, Hagar, Hagariter, Tema, Dedaniter genannt; Ismaels Tochter Mahalat heiratete Esau (Edom))
- Issachar – Finnland
- Jawan – Griechenland
- Juda – die Juden, verstreut unter allen Völkern, von denen eine große Zahl heute im modernen Staat Israel lebt
- Kir – unbestimmt: Albanien oder Medien oder Moab oder Ägypten oder Assyrien oder Babylon
- Levi – verstreut; einige in Wales und Schottland
- Lot – Jordanien
- Lubier – vermutlich Teil von Libyen
- Lydien, Lud – Nachkommen Ägyptens, die sich in Nordafrika niederließen
- Magog – China
- Manasse – Vereinigte Staaten von Amerika
- Meder – Russen und Ukrainer
- Meschech – Moskau, Russland
- Moab – Jordanien, vielleicht auch Westirak
- Naftali – Schweden
- Niniveh – damalige und künftige Hauptstadt Deutschlands
- Patros – Ursprungsland von Ägypten, auch Indien
- Philister – Palästinenser
- Put – Libyen (oder Teile von Libyen), auch Teile von Nord- und Zentralindien, Pakistan und Bangladesch
- Ruben – Teile des heutigen Frankreichs
- Rosch – Weißrussland
- Schinar – Irak
- Simeon – verstreut; einige in Schottland (insbesondere in Glasgow)
- Tiras, Sohn des Japhet – amerikanische Ureinwohner (Indianer)
- Tyrus – symbolisch für das moderne babylonische (religiöse und politische europäische) System
- Togarma – Sibirien
- Tubal – Tobolsk, Russland
- Sebulon – Niederlande