Um diese Frage umfassend zu beantworten, muss man sich anschauen, was geschichtlich geschah, denn es ist wichtig zu verstehen, warum es ein dritter Tempel ist und was es mit diesem Tempel Gottes auf sich hat.
Wer hat den ersten Tempel gebaut, und warum? Was geschah mit diesem Tempel, und was wurde später daraus? Und zuletzt, warum soll der dritte Tempel eine Voraussetzung sein für das zweite Kommen Jesu Christi?
Eins können wir mit Sicherheit voraussagen. JA, dieser dritte Tempel ist eine Voraussetzung, dass Jesus Christus sein zweites Kommen überhaupt einleiten kann! Denn es ist alles in der Bibel, im Wort Gottes prophezeit; auch, dass es einen dritten Tempel geben MUSS!
Manche glauben, dass es bei der Prophezeiung für den dritten Tempel um keinen physischen Tempel aus Steinen geht, sondern nur um einen geistlichen inwendigen Tempel. Sie verknüpfen die Aussage des Paulus in 1.Korinther 3,16-17 damit, als er sagte: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.“ (Vergleichen Sie auch 2.Korinther 6,16; 1.Korinther 6,19.)
Paulus spricht hier jedoch davon, dass unser Leib „geistlich gesehen“ ein Tempel Gottes ist, in dem Gott der Vater und Jesus Christus durch den heiligen Geist Wohnung genommen haben, den WIR nicht verunreinigen sollen, zum Beispiel durch Rauchen, Saufen, Fressen, Hurerei oder Ehebruch betreiben, und dergleichen.
Das bedeutet aber nicht, dass es keinen physischen Tempel in der Endzeit geben wird—und zwar VOR der Wiederkunft Christi.
Fragen wir uns zunächst: Warum wollte der Gott des Alten Testamentes—Jesus Christus—, dass ein Tempel, zunächst aber eine Stiftshütte gebaut würde? Wer sollte diesen ersten Tempel bauen?
Diese Frage finden wir in 2.Mose 25,1-9 beantwortet:
“Und der HERR redete mit Mose und sprach: Sage den Israeliten, dass sie für mich eine Opfergabe erheben von jedem, der es freiwillig gibt. Das ist aber die Opfergabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold, Silber, Kupfer, blauer und roter Purpur, Scharlach, feine Leinwand, Ziegenhaar, rotgefärbte Widderfelle, Dachsfelle, Akazienholz, Öl für die Lampen, Spezerei zum Salböl und zu wohlriechendem Räucherwerk, Onyxsteine und eingefasste Steine zum Priesterschurz und zur Brusttasche. Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne. Genau nach dem Bild, das ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr’s machen.“ (Siehe auch 2.Mose 40,34-35; 1.Könige 8,10-11).
Christus ist der König aller Könige. Er wollte bei seinem Volk wohnen, er wollte ihnen nah und für sie da sein. Natürlich wissen wir, dass Gott nicht wirklich in einem physischen Tempel wohnt (vgl. Apostelgeschichte 7,48). Doch dies war eine symbolische anschauliche Bestätigung, dass er seinem Volk nah sein würde.
Leider kam es später in der Zeit des Samuel zu einem Eklat durch die Israeliten, denn sie wollten den unsichtbaren Gott des Alten Testaments nicht als ihren König akzeptieren, sondern sie wollten einen Menschen als ihren Herrscher, was natürlich nur zu Leid und Schmerz führte (vgl.1.Samuel 8,1-22).
Und somit bestimmte Gott, dass Saul zum König gesalbt würde (vgl. 1.Samuel 9,15-27; 10,1). Der Geschichte nach starb Saul wegen seiner vielen Sünden und Gott ließ David, den Hirtenjungen, den Sohn Isais, zum König salben. David jedoch wurde zum Kriegsmann und hatte viel Blut an seinen Händen, dennoch war er ein Mann nach dem Herzen Gottes, weil er Gott treu war und immer wieder in voller Demut und von Herzen bereute.
Wir lesen in 2.Samuel 5,4-10: „Dreißig Jahre war David alt, als er König wurde, und regierte vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda. Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten…
“David aber eroberte die Burg Zion; das ist Davids Stadt… So wohnte David auf der Burg und nannte sie ‚Stadt Davids‘. Und David baute ringsumher, vom Millo an nach innen zu. Und Davids Macht nahm immer mehr zu, und der HERR, der Gott Zebaoth, war mit ihm.“
In 2.Samuel 7,1-16 lesen wir, dass David gerne ein Haus, oder einen Tempel für Gott gebaut hätte, was ihm allerdings verwehrt wurde, da er ein Kriegsmann war. Aber dafür sollte sein Sohn Salomo das Haus für Gott bauen.
In 1.Chronik 21,18-30; 22,1-19, lässt Gott jedoch David den Tempelplatz finden, wo der Tempel und der Opferalter gebaut werden sollte, und David überträgt dann seinem Sohn Salomo, wie es von Gott vorherbestimmt war, den Bau des Tempels. Den Entwurf des Tempels übergibt David seinem Sohn Salomo dann in 1.Chronik 28,11-21 mit all seinen Bestimmungen und Ordnungen.
In 2.Chronik 3 ließ Salomo den Bau des Tempels beginnen, dies war etwa im Jahre 970 v.Chr. In 1.Könige 6,37-38 lesen wir: „Im vierten Jahr, im Monat Siw (heute April/Mai), wurde der Grund gelegt zum Hause des HERRN, und im elften Jahr, (also etwa 7½ Jahre später) im Monat Bul (heute Oktober/November), das ist der achte Monat, wurde das Haus vollendet (ca. 962 v.Chr.), wie es sein sollte, sodass sie sieben Jahre daran bauten.“
Dieser erste, auch „Salomonischer Tempel“ genannt, wurde dann von König Nebukadnezar II etwa im Jahre 587/586 v.Chr. zerstört und verbrannt. Wir lesen in 2.Könige 25,8-10: „Am siebenten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, als Feldhauptmann des Königs von Babel nach Jerusalem und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser in Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und die ganze Heeresmacht der Chaldäer, die dem Obersten der Leibwache unterstand, riss die Mauern Jerusalems nieder.“ Lesen Sie hierzu auch Esra 5,12; 2.Könige 24,10-14; 2.Chronik 36,17-19.
Zu diesem Zeitpunkt war das Volk Juda bereits in verschiedene Gegenden der Babylonier verschleppt worden. Diese Gefangenschaft, die 70 Jahre andauern sollte, hatte bereits der Prophet Jeremia prophezeit. Er predigte es dem Volk Juda 23 Jahre lang, dass dies geschehen würde, aber sie wollten es nicht hören (vgl. Jeremia 25,1-11; 29,10, und 2.Chronik 36,20-21).
Nach diesen 70 Jahren ihrer Gefangenschaft kamen sie wieder aus Babylonien zurück nach Jerusalem und Juda. Die ganze Gemeinde zählte insgesamt 42,360 Menschen, ausgenommen ihre Knechte, diese waren 7337, und dann gab es 200 Sänger und Sängerinnen (vgl. Esra 2,1-70).
Dann gab es etwa 515 v.Chr., etwa 7 Monate nach der Rückkehr aus Babylon, erneut den Befehl von König Kyros (Esra 1,1-11), den Tempel neu aufzubauen und alle Geräte Gottes wieder zurückzubringen. Mit einer Unterbrechung wurde es nochmals von König Darius bekräftigt, den Tempel zu bauen (Esra 6,1-5).
Das war dann der 2.Tempel, der gebaut, oder wieder aufgebaut wurde, was nicht immer leicht war, denn es kam zu einigen Behinderungen. Das Interessante daran ist auch, dass Jesaja, etwa 150 Jahre vor Kyros, genau diese Situation voraussagte; nämlich, dass Kyros wieder den Tempel bauen lassen würde (Jesaja 44,24-28; 45,1-3).
In unserer neuen kostenlosen Broschüre „Niedergang und Aufstieg des Jüdischen Volkes“ können Sie mehr über die Erfüllung dieser Prophezeiungen erfahren, auch in Bezug auf den modernen Staat Israel.
Dieser zweite Tempel wurde dann auch mehrfach umgebaut und unter Herodes dem Großen stark erweitert und neu konzipiert. Er wurde als Herodianischer Tempel bekannt, aber es war nach wie vor der 2.Tempel.
Doch bei der Eroberung Jerusalems durch die römischen Truppen im Jahr 70 n.Chr. wurde er erneut geplündert, in Brand gesetzt und zerstört.
Und dies unterlag auch nicht dem Zufall, denn Christus hatte genau zu seinen Lebzeiten als Mensch hier auf Erden zweimal vorausgesagt, dass der Tempel wieder zerstört werden würde.
In Lukas 21,5-6 kann man Folgendes lesen: „Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Kleinoden geschmückt sei, sprach er: Es wird die Zeit kommen, in der von allem, was ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde.“
Die Erzählung geht dahin weiter, dass Christus traurig über das Volk in Jerusalem wurde, weil sie ihm und dem Evangelium, der frohen Botschaft, nicht glaubten, und er beweinte sie und sagte weiter Folgendes voraus, in Lukas 19,41-44: „Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist’s vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.“
Genau das geschah im Jahre 70 n.Chr. durch die Römer.
Wikipedia zeigt Folgendes auf: “Am 30. August eroberten die Römer die Ober- und Unterstadt mit dem Palast des Herodes. Kleinere Gruppen von jüdischen Kämpfern entkamen durch versteckte Tunnel. Am 7. September 70 war die Stadt vollkommen in römischer Hand. Nach Flavius Josephus kamen bei der Eroberung ca. 1,1 Millionen Menschen ums Leben, der größte Teil von ihnen waren Juden. Der Tempel wurde – vermutlich versehentlich – zerstört und bis heute nicht wieder aufgebaut. Lediglich die Westmauer blieb erhalten.”
Nun geht es darum, dass auch dieser zerstörte zweite Tempel tatsächlich noch einmal neu aufgebaut werden muss, bevor Jesus Christus zurückkommen kann!
Warum also ein dritter Tempel vor der Wiederkunft Jesu Christi? Könnte Christus sich nicht einfach dazu entscheiden, den Bau des drittenTempels einfach auszulassen und ohne diesen auf die Erde zurückzukommen?
NEIN, denn sonst könnte sich die endzeitliche Prophezeiung Gottes nicht erfüllen! Denn es ist prophezeit, dass es einen dritten Tempel geben MUSS. Die Bibel gibt uns zahlreiche beeindruckende Prophezeiungen, die den dritten Tempel vor Christi Wiederkehr beschreiben oder erwähnen.
In Matthäus 24,15 wird auf den „Gräuel der Verwüstung“ im dem Tempel hingewiesen. Die revidierte Lutherbibel 2017 bringt es so: „Wenn ihr nun sehen werdet den Gräuel der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel – wer das liest, der merke auf!“
In Daniel 11,31 liest man in der neuen Lutherbibel 2009: „Und seine Heere werden dort stehen; die werden das Heiligtum in der Festung entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und einen Gräuel der Verwüstung aufrichten.“
Obwohl Antiochus Epiphanes diese Prophezeiung seinerzeit erfüllte, war dies nur ein Vorläufer, da es um eine endzeitliche Prophezeiung geht. Es ist eine Prophezeiung für den dritten Tempel. Auch das Opfern von Tieren, dass laut Bibel abgeschafft werden soll, wird in Jerusalem in dieser heutigen Zeit vorbereitet und wird bald seinen Höhepunkt finden!
Wir lesen auch, was im dritten Tempel vor der Wiederkunft Christi geschehen muss.
In 2.Thessalonicher, Kapitel 2, liest man zunächst in der Lutherbibel 1984 die Überschrift „Das Auftreten des Widersachers vor dem Kommen Christi.“
Es heißt dann in den Versen 3-4: „Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“
In den Versen 9-10 geht es wie folgt in der revidierten Lutherbibel 2017 weiter: „Der Frevler (der Widersacher; der Mensch der Bosheit oder auch Mann der Gesetzlosigkeit) aber wird kommen durch das Wirken des Satans mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden.“
Dies ist eine klare Prophezeiung, dass es einen dritten Tempel geben muss!
Wer ist derjenige, der sich in den dritten Tempel setzen wird und vorgeben wird, Gott zu sein?
Offenbarung 13,11-14 in der revidierten Lutherbibel 2017: „Und ich sah ein zweites Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache. Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war. Und es tut große Zeichen, sodass es auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen; und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen…“
Bei dem Tier handelt es sich um einen endzeitlichen politischen und militärischen Führer deutscher oder österreichischer Abstammung. Das zweite Tier bezieht sich hier auf einen religiösen Führer, der auch der falsche Prophet genannt wird. Im 2.Thessalonischerbrief wird er der Frevler, der Gesetzlose, der Widersacher, der Mensch der Bosheit oder der Mann der Gesetzlosigkeit genannt, je nach Übersetzung. Es wird jemand sein, der sich aus der Katholischen Kirche, vielleicht sogar direkt aus dem Vatikan in Rom erheben wird.
Aber er wird sein vorläufiges Ende finden und in den Tod gehen, da er ja nur ein Mensch ist, und nicht Gott!
Offenbarung 19,20 sagt uns: „Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte.“
Wir lesen auch Folgendes über den falschen Propheten in Hesekiel 28,8-9, in der Schlachter Bibel:
„In die Grube werden sie dich hinabstoßen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben mitten im Meer! Wirst du dann angesichts deiner Mörder auch noch sagen: ,Ich bin Gott‘, da du doch ein Mensch und nicht Gott bist, in der Hand derer, die dich durchbohren?“
Es gibt noch sehr viele weitere Bibelstellen, die auf den falschen Propheten in diesem kommenden Zeitalter vor der Wiederkunft Christi hindeuten, der in dem wiederaufgebauten dritten Tempel sein und von sich vorgeben wird, Gott zu sein. Der Bau dieses dritten Tempels steht kurz bevor.
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Verfasser: Thilo Hanstein