Mitgliederbrief – 24. Dezember 2022

Liebe Geschwister, Freunde und Mitarbeiter, 

Wenn ich über das vergangene Jahr nachdenke, während wir uns auf das Jahr 2023 vorbereiten, frage ich mich, worauf wir uns zubewegen. In diesem Jahr haben viele von uns bedeutende Prüfungen und Tests erlebt. Wir haben uns ihnen gestellt und sie überwunden, oder wir sind dabei, durch das „finstere Tal“ zu gehen.

Unsere Mitgliederbriefe sollen eine Ermutigung sein. Sie sind auch aus einem sehr persönlichen Blickwinkel geschrieben. Während ich diesen Brief schreibe, denke ich über all die Dinge nach, die ich in diesem Jahr erlebt habe, und darüber, wie sie sich auf mein Wachstum ausgewirkt haben, und dann sehe ich auch, dass ich in bestimmten Bereichen noch fleißiger werden oder andere Aspekte verstärken muss. Ich denke, jeder von uns kann sich mit dieser Denkweise identifizieren. Aber das verlangt von uns eine tiefe Selbstbeobachtung. 

In letzter Zeit haben wir viele Predigten gehört, die sich mit der Kraft Gottes befasst haben. Ich persönlich habe in diesen Predigten große Kraft gefunden. Als wahre Christen sind wir die „Schwachen der Welt“. Unsere Aufgabe ist so gewaltig und intensiv, dass wir erkennen müssen, dass unsere Bemühungen ohne Gottes Führung und Leitung nutzlos wären. Wir sind so schwach, dass es uns manchmal vorkommt, als würden wir von den Dingen verschluckt, mit denen wir konfrontiert sind, – seien es gesundheitliche Probleme, Familienangelegenheiten oder Geldsorgen, um nur einige zu nennen. 

Der Apostel Paulus scheint dieses Gefühl in vielen seiner Briefe an die Gemeinden perfekt einzufangen. Der Auftrag und die Möglichkeiten, das Werk zu tun, waren damals wichtig – und sie sind auch heute wichtig. Die Verfolgungen und alle Prüfungen sollten den Geschwistern helfen, zu wachsen und stärker zu werden – besonders im Glauben an und im Vertrauen auf Gott.  

In Philipper 2,13 (aus der Hoffnung für Alle) führt Paulus aus: „Und doch ist es Gott allein, der beides in euch bewirkt: Er schenkt euch den Willen und die Kraft, ihn auch so auszuführen, wie es ihm gefällt.“

Darüber sollten wir gründlich nachdenken. Die Kraft Gottes wirkt in und mit jedem von uns. Wir sind dafür verantwortlich, den Gebrauch dieser Kraft in unserem Leben zu kultivieren. Wir sollten alles tun, was wir können, um entsprechend zu wachsen. Wenn wir dabei nicht so sorgfältig und fleißig sind, dann kann es sein, dass Gott in unserem Leben Gelegenheiten und Situationen schafft (wie im Fall von Hiob), in denen wir den Weg des Glaubens gehen müssen! 

Das achte Kapitel des Römerbriefs legt uns detailliert dar, wie wir es schaffen können, die Kraft Gottes zu nutzen. Wenn wir dieses Kapitel lesen, sollten wir ermutigt werden, uns noch mehr anzustrengen. Dieses Zitat aus Vers 28 ist etwas, an das ich mich immer wieder erinnere: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ 

Egal, was uns in diesem Leben begegnet, wenn wir Prüfungen und Schwierigkeiten auf richtige Weise betrachten, werden wir anfangen zu verstehen, dass sie für uns sind! Sie bieten uns die Gelegenheit, die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, aus einer anderen Perspektive aus zu besehen.

Es hängt wirklich von der Haltung ab, die wir einnehmen! Wir können die Haltung eines Opfers wählen – wir können glauben, dass wir die armen Unschuldigen sind, die mit unverdienten Problemen zu kämpfen haben. Wir können den Umständen, anderen Menschen, dem Satan oder anderen Dingen die Schuld geben. Aber das ist nicht das, was Gott uns sagt! Er sagt uns, dass alles, was uns begegnet, uns helfen soll, zu wachsen, zu überwinden oder unsere Einstellung zu ändern! Er versucht, uns zu lehren, dass wir uns mehr und mehr auf ihn stützen sollen! 

In dieser Welt gibt es eine Fülle von Ratschlägen zur Selbstmeisterung und zur Veränderung. Oftmals sind die Ratschläge fruchtlos. Die Wahrheit ist: Wir selbst müssen bereit sein, uns zu verändern. Veränderung ist schmerzhaft! Aber wir müssen den Schmerz wählen, den wir durchmachen – den Schmerz des Bedauerns oder den Schmerz einer Prüfung, die uns hilft, zu wachsen. Es gibt viele Zitate über die Meisterung des Selbst, über Selbstbeherrschung und Selbstüberwindung, aber eines meiner Lieblingszitate stammt von Henry Ford: „Ob du glaubst, dass du es kannst, oder ob du glaubst, dass du es nicht kannst – du hast recht.“

Römer 12,1-2 sagt uns etwas über die wirkliche Veränderung, die wir anstreben müssen: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst (eure Pflicht, wie ihr euch als Christen verhalten sollt).  Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gurte und Wohlgefällige und Vollkommene (oder wie es die neue Lutherbibel 2009 bringt: „damit ihr prüfen könnt, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“).

Ob wir glauben, dass dieses Leben für uns bestimmt ist (was es in der Tat ist), oder ob wir glauben, dass es nur eine Qual ist, die wir durchstehen müssen, bestimmt, wie wir uns verhalten. Wir dürfen die Kraft und die Stärke, die wir von Gott bekommen können, um durchzuhalten, nicht außer Acht lassen! Gott sagt den Kirchenmitgliedern im Buch der Offenbarung, dass sie an ihrer Krone festhalten sollen! Wir, die wir zum philadelphischen Überrest gehören, müssen an der Wahrheit festhalten. Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu glauben, dass dies nicht ungeheuer schwierig sein wird! Wir werden von allen Seiten unter Druck gesetzt werden – die Zermürbung der Heiligen findet jetzt statt! 

Wir müssen in unserem Glauben stark bleiben, liebe Geschwister! Wir müssen Gott nahe bleiben! Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um in allen Dingen und zu allen Zeiten konsequent Gott zu suchen! Gott ist mächtig, und er kämpft für diejenigen von uns, die er als seine Heiligen betrachtet! 

Mit viel Liebe und christlicher Fürsorge, 

Kalon Mitchell

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer