Sind Sie bereits wiedergeboren?

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Sind Sie wiedergeboren? Es ist ein einprägsamer Satz. Er erweckt Gedanken der Frömmigkeit und den Anschein wahren Christentums. Er gibt vor, die geistliche Reife zu beschreiben—die Befreiung von der Sünde und der Erlangung des Heils. Er ist für viele bekennende Christen zur Kardinalsfrage geworden, um festzustellen, ob man „gerettet“ oder „verloren“ ist – ob man nach dem Tod „in den Himmel“ oder „in die Hölle“ kommt.

Viele bekennende Christen denken, dass sie bereits wiedergeboren sind, und sie teilen ihre Überzeugungen gerne mit anderen und präsentieren scheinbar stichhaltige Argumente für die Notwendigkeit, in diesem Leben „wiedergeboren“ zu werden. In Wirklichkeit verwerfen sie eine der wichtigsten Lehren der Bibel—was das letztendliche Potenzial des Menschen ist und wie man es erreicht. 

Um es mit den Worten eines katholischen Artikels zu sagen: „Katholiken und Protestanten sind sich darüber einig, dass man, um gerettet zu werden, wiedergeboren werden muss… Wenn ein Katholik sagt, dass er ‚wiedergeboren‘ wurde, bezieht er sich auf die Transformation, die die Gnade Gottes in ihm während der Taufe vollbracht hat. Evangelische Protestanten meinen in der Regel etwas ganz anderes, wenn sie davon sprechen, ‚wiedergeboren‘ zu werden. Für einen Protestanten geschieht die ‚Wiedergeburt‘ oft so: Er geht zu einer Missionierung oder einer Erweckung, wo ein Pastor eine Predigt hält, in der er von der Notwendigkeit spricht, ‚wiedergeboren‘ zu werden… Aber hat der Prediger Recht?“

Gute Frage. Noch viel wichtiger jedoch ist folgende Frage: „Ist einer der beiden Standpunkte korrekt?“ Nach katholischer Lehre heißt es: „Da alle Katholiken getauft wurden, sind alle wiedergeboren… Wenn der Protestant nicht richtig mit Wasser getauft wurde, ist er nicht wiedergeboren.“ 

Sind wir wiedergeboren, wenn wir Christus „annehmen“? Werden wir im Moment unserer Taufe wiedergeboren? In beiden Fällen ist die Antwort ein klares „NEIN“, wie wir anhand der Bibel sehen werden. Aber selbst wenn man zum Zeitpunkt der richtigen Taufe wiedergeboren werden sollte, kann ein Baby nicht „richtig“ getauft werden. Unsere kostenlose Broschüre „Die Taufe—Voraussetzung für das Heil“ macht diese Wahrheit unmissverständlich deutlich und erklärt, warum in Gottes Augen die Taufe von Säuglingen oder Kleinkindern nicht akzeptabel ist.

Was ist also das richtige biblische Verständnis bezüglich der wichtigen Frage, „wiedergeboren“ zu werden? Wir werden Gottes Wort erforschen, um eine klare Erklärung zu erhalten, aber zunächst müssen wir ein wichtiges Prinzip beziehungsweise einen Schlüssel verstehen, um biblische Konzepte richtig zu begreifen. Zuerst müssen die klaren und eindeutigen Schriftstellen studiert werden, bevor man sich auf schwierigere konzentriert. Mit anderen Worten, lassen Sie die Bibel sich selbst erklären. 

 

Christus erklärt die Wiedergeburt in Johannes 3

In Johannes 3 erklärte Jesus Christus dem Nikodemus, einem führenden Pharisäer der Juden, wann ein Mensch wiedergeboren wird. Nikodemus besuchte Christus bei Nacht, anscheinend, weil er nicht mit Jesus gesehen werden wollte. In Vers 2 gestand er, dass er und die anderen Pharisäer wussten, dass Christus „ein Lehrer [ist], von Gott gekommen“, und dass Gott mit ihm ist. 

Nikodemus, wie auch die anderen Pharisäer und Sadduzäer, glaubten, dass der Messias bald kommen würde, um die Juden von der römischen Besatzung zu befreien und das Königreich oder die Herrschaft Israels wiederherzustellen. Sie gingen davon aus, dass das Königreich eine irdische Regierung sein würde. Christus ging direkt zum Kern der Sache. Er erklärte, dass das Königreich nicht wie jedes andere menschliche Königreich sei. Vielmehr würde das Königreich GOTTES ÜBER den Menschen herrschen. 

Er erklärte auch, dass kein Mensch IM Reich Gottes sein könne und dass man, um in das Reich Gottes einzutreten, ein Geistwesen werden müsse – ein Mitglied der Gottfamilie. Christus machte auch deutlich, dass es nicht ausreichen würde, ihn nur zu KENNEN. Wissen erfordert Handeln. Wenn wir WISSEN, dass wir uns ändern müssen, dann MÜSSEN wir uns auch ÄNDERN. Nur diejenigen, die Früchte der Busse oder besser „Reue“ (Matthäus 3,8; New King James Bible) und die Frucht des Geistes hervorbringen (vergleichen Sie Galater 5,22-23), werden in das Reich Gottes eingehen. So antwortete Jesus Nikodemus in Johannes 3,3.5-6.8: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen… Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist… Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist“ (revidierte Lutherbibel 2017).   

Jeder, der diese Verse mit einem offenen Verstand lesen und vorgefasste Vorstellungen, Ideen und Interpretationen beiseitelegen kann, muss zugeben, dass Christus unmöglich von einer Erfahrung der „Wiedergeburt“ in diesem physischen Leben gesprochen haben konnte. Beachten Sie noch einmal: Wer aus dem Geist geboren ist, IST Geist. Er ist wie der Wind, der nicht zu sehen ist, aber den man fühlen kann – wie ein starker Hurrikan oder Tornado. Christus sagte auch, dass man das Reich Gottes nur sehen oder hineingelangen kann, wenn man wiedergeboren ist. Mit anderen Worten, solange jemand Fleisch und Blut ist—nicht Geist—kann er das Reich Gottes nicht sehen oder Einlass finden.

 

Fehlinterpretationen von Johannes 3,6

Da die meisten Kommentare das falsche Konzept unterstützen, dass wir bereits wiedergeboren sind, sehen sie sich gezwungen, die klare Aussage Christi „weg zu erklären“, dass ein wiedergeborener Mensch Geist sein muss. Beachten Sie in den folgenden Beispielen, wie versucht wird, die Worte Christi falsch auszulegen und zu verdrehen, um sie mit ihren vorgefassten, verkehrten Vorstellungen in Einklang zu bringen:

Der Jamieson, Fausset and Brown Kommentar erklärt den Ausdruck „ist Geist“ mit „teilhabend an und in Besitz seiner geistigen Natur.“

Eine ähnliche Aussage findet sich in Matthew Henry’s Kommentar auf Seite 1518: „… ist Geist, V. 6. Diejenigen, die erneuert wurden, sind geistlich gemacht worden. Die Erfordernisse und Interessen der rationalen und unsterblichen Seele haben die Herrschaft zurückerlangt, die sie über das Fleisch haben sollten.“ [Die Idee einer unsterblichen Seele ist ein weiteres falsches Konzept. Vergleichen Sie unsere kostenlose Broschüre: „Mysterien im Buch der Offenbarung.“]

Diese und viele andere Kommentare deuten die klare Aussage Christi, dass wir Geist sein müssen, um „wiedergeboren“ zu werden, indem sie behaupten, dass wir „geistlich“ sein müssen. Die Gute Nachricht, eine moderne Interpretation, gibt den Vers sogar wie folgt wieder: „… Von geistlicher Art kann nur sein, was vom Geist Gottes geboren wird.“

Das ist eine total falsche Wiedergabe. Strong’s Concordance to the Bible und Young’s Concordance to the Bible bestätigen, dass die richtige Übersetzung „Geist“ ist—nicht „geistlich“. Das griechische Wort für „Geist“, das in Johannes 3,6 zweimal verwendet wird, lautet „pneuma“. Das griechische Wort für „geistlich“ ist „pneumatikos“, ein Wort, das in Johannes 3,6 gerade nicht verwendet wird. Das Wort „pneumatikos“ wird zum Beispiel in 1.Korinther 12,1 verwendet, wenn es um die „Gaben des Geistes“ geht. Das Wort „pneuma“ bedeutet jedoch NIEMALS „geistlich“ oder „spirituell“.

Das Wort „pneuma“ in Johannes 3,6 mit „geistlich“ zu übersetzen, ist unehrlich, zumal es im ersten Teil des Satzes auch mit „Geist“ übersetzt wird. Niemand übersetzt nach unserem Wissen Johannes 3,6 auf diese Weise: „Was aus dem Geistlichen geboren wird, ist geistlich.“ Warum also sollte man das Wort „pneuma“ im zweiten Teil des Satzes als „geistlich“ darstellen wollen? Doch nur, um es mit vorgefassten, verkehrten Ideen in Einklang zu bringen. 

Einige übersetzen Johannes 3,6 auf andere Weise, vermitteln aber dennoch das falsche Konzept, dass wir bereits wiedergeboren sind. Anstatt zu übersetzen: „Was aus dem Fleisch geboren wird, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren wird, ist Geist“, sagen sie: „Fleisch gebiert Fleisch“ (J.B. Phillips, The New Testament in Modern English); oder „… es ist der Geist, der Geist gebiert“ (The New English Bible). Diese „Interpretationen“ sind keine wörtlichen Wiedergaben. Tatsächlich verdecken und verändern sie die beabsichtigte ursprüngliche Bedeutung.

Die interlineare wörtliche Übersetzung des ursprünglichen Griechischen schreibt: „Das Geborene aus dem Fleisch Fleisch ist, und das Geborene aus dem Geist Geist ist“ (bibel-online.net).

Die wahrheitsgetreue Schlussfolgerung ist unausweichlich: Diejenigen, die aus dem Geist GEBOREN WURDEN, SIND Geist.

 

Der Eingang ins Reich Gottes – wie und wann?

Paulus hat klar verstanden, dass wir, solange wir Menschen aus Fleisch und Blut sind, nicht in das Reich Gottes eintreten können, wie er in 1.Korinther 15,50 sagt: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.“ Paulus sagt, dass es für einen Christen nur einen einzigen Weg gibt, das Reich Gottes zu ererben oder zu betreten. Er erklärt es in den Versen 51-53: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.“

Paulus sagt uns in diesem Abschnitt, dass wir zuerst in Geist verwandelt werden müssen. Nur dann werden wir in der Lage sein, das Reich Gottes zu sehen und zu betreten (Vergleichen Sie erneut 1.Korinther 15,50). Wir lesen in den Versen 42-45: „So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, ,wurde zu einem lebendigen Wesen‘ [wörtlich: ‚zu einer lebendigen Seele‘,] und der letzte Adam [Jesus Christus] zum Geist, der lebendig macht“ (revidierte Lutherbibel 2017).

Christus wurde zu einem Geistwesen. Auch wir werden in der Auferstehung zum ewigen Leben zu Geistwesen werden, und wir werden „ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1.Johannes 3,2; vergleichen Sie auch Philipper 3,20-21). Als Geistwesen werden wir in der Lage sein, Gott zu sehen, sowohl Gott den Vater, als auch Jesus Christus den Sohn. Als Menschen aus Fleisch und Blut können wir Gott nicht in seinem verherrlichten Zustand sehen. (Wir lesen in 2.Mose 33,18-23, dass Mose die Herrlichkeit Gottes sehen wollte. Gott antwortete: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht“ [Vers 20]). 

Als verherrlichte Wesen werden wir Gott in seiner Herrlichkeit sehen können, „wie er ist“, wie 1.Johannes 3,2 sagt. Diese Schriftstelle bezieht sich auf die Rückkehr Jesu Christi „in der Herrlichkeit seines Vaters“ (Markus 8,38). Wir werden den verherrlichten Christus sehen können, wie er ist, und wir wissen aus Titus 2,13 (Neue Lutherbibel 2009), dass Christus Gott IST. Dann werden wir selbst verherrlichte Wesen sein (Römer 8,30). Des Weiteren, wenn wir als verherrlichte Wesen Gott sehen, sehen wir das Reich Gottes, denn Gott IST das Reich—die regierende, herrschende Familie Gottes. Man kann also sagen, dass wir, wenn wir in das Reich Gottes eintreten, in die Familie Gottes eintreten und somit Mitglieder der Familie Gottes werden. (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren „Das Evangelium vom Reich Gottes“ und „Gott ist eine Familie“) 

Christus sagte Nikodemus, dass wir zu Geist verwandelt werden würden, jedoch nicht vor unserer Wiedergeburt. Er erklärte, dass wir für das menschliche Auge unsichtbar sein würden, wie Gott für das menschliche Auge unsichtbar ist. Wir wären wie der Wind, der nicht zu sehen ist, obwohl seine Kraft spürbar ist. Jesus Christus selbst wurde zu Geist, als er wiedergeboren wurde—als er auferweckt wurde—nicht vorher.

 

Christus – der eingeborene Sohn 

Christus wird als der eingeborene Sohn Gottes bezeichnet. Zum Beispiel lesen wir in Johannes 1,14.18: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit… Niemand hat Gott [den Vater] je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der [Christus] hat ihn [den Vater] uns verkündigt.“ Hinweise auf Christus als den „eingeborenen Sohn“ finden sich auch in Johannes 3,16.18.

Im Griechischen ist das Wort für „eingeborener Sohn“ „monogenes“. Es bedeutet wörtlich übersetzt „einziggeboren“ oder „erster“ (Münchner Neues Testament 1998). Prof. Herbert Jantzen—Neues Testament 2009 übersetzt „einziggeboren“, was darauf hinweist, dass das Wort „monos“ in „monogenes“ „einzig“ oder „allein“ bedeutet. Diese Schriften sagen uns jedoch nicht, dass Christus der Einzige ist, der geistlich von Gott gezeugt wurde oder gezeugt werden wird—das heißt, dem Gottes heiliger Geist gegeben wurde. Wie wir in dieser Broschüre sehen werden, ist es das Potenzial der gesamten Menschheit, geistlich gezeugt und schließlich aus Gott geboren zu werden. Jeder, der den heiligen Geist empfangen hat, ist geistlich von Gott gezeugt worden, aber niemand, außer Christus, ist wiedergeboren—aus Gott geboren—und damit vom Menschen aus Fleisch und Blut zu Geist verwandelt worden. 

Einige übersetzen den Begriff „eingeboren“ oder „einziggeboren“ mit „einzig gezeugt.“ Wenn man sich auf Christus als den „einzig gezeugten Sohn“ bezieht, zeigt der Begriff, dass Christus auf übernatürliche Weise durch ein Wunder von Gott in Maria gezeugt wurde. Die physische Zeugung und Geburt Christi waren einzigartig. Kein anderes menschliches Wesen ist jemals von Gott dem Vater durch seinen Geist im Schoß einer menschlichen Mutter physisch gezeugt worden. In diesem Sinne ist und wird Christus immer der EINZIG gezeugte Sohn Gottes sein. Außerdem wird Christus immer die Vorrangstellung über alle Kinder Gottes haben. 

(Denken Sie daran, dass das griechische Wort „monogenes“ auch „Oberhaupt“ bedeutet. In Hebräer 11,17 wird Isaak als der „eingeborene“ (Schlachterbibel) oder „führende“ Sohn Abrahams bezeichnet. Die New King James Bible übersetzt auch hier „einzig gezeugter Sohn.“ Obwohl Abraham noch einen anderen Sohn, Ismael, hatte, sah Gott Isaak als Abrahams „obersten“ Sohn an—den „eingeborenen“ oder einzig gezeugten Sohn der Sarah). Christus wird immer der „oberste“ Sohn Gottes des Vaters sein, aber auch wir haben das Potenzial, unter Christus ebenfalls Söhne und Töchter Gottes zu werden. Es gab schon andere, die geistlich von Gott gezeugt wurden, aber nicht auf die gleiche Weise, wie Christus bei der Empfängnis vom heiligen Geist gezeugt wurde. Die Bibel sagt uns, dass David aus Gottes Geist gezeugt wurde und diesen empfangen hatte (Psalm 51,12-13). Wir lesen auch, dass der Geist Christi IN bestimmten Menschen des Alten Testaments war (1.Petrus 1,11).

 

Nur Christus wurde „wiedergeboren“

Obwohl andere vor Christus aus dem heiligen Geist gezeugt wurden, ist niemand außer Christus zum ewigen Leben auferstanden (vergleichen Sie Hebräer 11,39-40). Das heißt, dass niemand außer Christus WIEDERGEBOREN ist. Christus war der einzig-gezeugte Sohn in der Weise, wie er von Maria als Fleisch und Blut empfangen wurde, und er ist der EINZIG-GEBORENE oder WIEDERGEBORENE Sohn durch die Auferstehung von den Toten. Römer 1,1-4 wird in der Elberfelder Bibel wie folgt wiedergegeben: „Paulus, Knecht Christi Jesu, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes, das er durch seine Propheten in heiligen Schriften vorher verheißen hat über seinen Sohn, der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleische nach, und als Sohn Gottes IN KRAFT eingesetzt dem Geiste der Heiligkeit nach [der ein Geist der Kraft ist, vergleichbar mit einem mächtigen Wind] AUF GRUND DER TOTEN-AUFERSTEHUNG… “

In der Hoffnung für Alle heißt es auch, dass Christus „von den Toten auferweckt [wurde]; so bestätigte Gott ihn als seinen Sohn und verlieh ihm die Macht, die ihm gebührt.“ 

Paulus sagt hier jedoch nicht, dass Christus durch die Auferstehung zum Sohn Gottes geworden ist. Christus wurde bereits zu Lebzeiten als Sohn Gottes bezeichnet und war tatsächlich schon vor seiner Geburt als Mensch der Sohn Gottes. (Lesen Sie zum Beweis unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“.) 

Was Paulus sagen will, ist, dass Christus, der Sohn Gottes, durch die Auferstehung wieder zu einem mächtigen GEISTWESEN wurde. Zu der Zeit wurden ihm die Herrlichkeit und die Macht wiedergegeben, die er hatte, bevor er Mensch wurde. 

Christus trägt das Universum durch das Wort seiner Macht (Hebräer 1,1-3; Elberfelder Bibel); er hält das Weltall durch sein mächtiges Wort zusammen (Hoffnung für Alle). Nach seiner Auferstehung ging er durch verschlossene Türen (Johannes 20,26). Er machte sich unsichtbar (Lukas 24,31), und er manifestierte sich in einer anderen Gestalt (Markus 16,12). Er hat einen verherrlichten, aus Geist bestehenden Körper (Offenbarung 1,14-16; Johannes 17,5), aber er erschien in menschlicher Gestalt (Johannes 21,1-14). Er ging zu Gott in den Himmel und kehrte innerhalb einer sehr kurzen Zeit von weniger als ein paar Stunden auf diese Erde zurück (vergleichen Sie Johannes 20,17-19 und Lukas 24,13). 

Wenn wir wiedergeboren—aus Geist geboren—werden, dann werden wir dieselbe Art von Macht haben, die Christus hat, und wir werden auch einen verherrlichten Körper besitzen, wie Christus ihn hat. Wir werden für das menschliche Auge unsichtbar sein wie der Wind, aber wir werden fähig sein, uns den Menschen gegenüber physisch zu manifestieren (nicht als verherrlichte Geistwesen), so wie es Christus nach seiner Auferstehung getan hat. Obwohl einige den Geist Gottes heute bereits empfangen haben, so besitzen sie noch nicht dieselbe Art von Macht oder Herrlichkeit wie Christus. Sie bestehen noch nicht aus Geist. Einfach gesagt, sie sind noch nicht wiedergeboren.

 

Christus—der Erstgeborene aus den Toten

Christus musste nicht getauft werden. Er hatte den heiligen Geist schon im Mutterleib. Er war in der Tat im Schoß Marias vom heiligen Geist gezeugt worden. Er wurde nur getauft, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen (Matthäus 3,15) und um uns ein Beispiel zu geben, es ihm gleich zu tun. Er war nicht wiedergeboren, als er getauft wurde. Er empfing nicht einmal den heiligen Geist im Augenblick seiner Taufe, da er den heiligen Geist bereits „ohne Maß“ seit seiner Zeugung im Mutterleib Marias hatte (Johannes 3,34; Hoffnung für Alle). Vielmehr wurde er wiedergeboren, als er zu Geist auferweckt wurde. Zu dem Zeitpunkt wurde er der Erstgeborene unter vielen Brüdern. Römer 8,29 sagt uns, dass wir „gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“ Wir lesen auch in Kolosser 1,15.18: „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung… Und er ist… der Anfang, der Erstgeborene von den Toten.“ 

Christus war der erste Mensch, der als Geistwesen wiedergeboren wurde. Das griechische Wort für „Erstgeborener,“ „prototokos,“ bezeichnet die Person, die zuerst geboren wird. Es kann sich auf den erstgeborenen Sohn der geistlichen Familie Gottes beziehen, und es kann sich auch auf den erstgeborenen Sohn in einer physischen Familie beziehen. Wir lesen zum Beispiel in Hebräer 11,28, dass Mose das Passahfest und die Blutbesprengung durch den Glauben hielt, „damit der Verderber ihre Erstgeburten nicht anrühre.“ Christus war auch, ganz buchstäblich, der Erstgeborene und der „erste“ Sohn Marias (vergleichen Sie Matthäus 1,25; Lukas 2,7. Das hier verwendete griechische Wort „prototokos“ bedeutet nicht „einziger“ oder „einzig gezeugter“ Sohn. Dieses Konzept wird durch das griechische Wort „monogenes“ vermittelt, siehe Ausführung oben). Da Christus der erstgeborene und der erste Sohn der Maria war, versteht es sich von selbst, dass Christus als Mensch jüngere Brüder hatte. Tatsächlich hatte er auch Schwestern (vergleichen Sie Matthäus 13,53-58). 

Dasselbe griechische Wort, „prototokos,“ wird auch in Offenbarung 1,5 verwendet. Die Schlachterbibel übersetzt den gesamten Abschnitt auf diese Weise ziemlich genau: „…und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde…“. (Die überwiegende Mehrheit der deutschen Übersetzungen bringt hier die korrekte Formulierung „der Erstgeborene von den Toten“. Die Ryrie Studienbibel kommentiert diese Schriftstelle wie folgt: „Christus war der Erste, der einen Auferstehungsleib erhielt, der unsterblich ist“).

 

Herrschaft zur Zeit der Wiedergeburt

Wenn wir Geistwesen sind, werden wir mit und unter Christus regieren, als wiedergeborene Mitglieder der Gottfamilie im Reich Gottes. Beachten Sie, wie auf diese zukünftige Zeit unserer Herrschaft hier auf Erden in der Heiligen Schrift Bezug genommen wird. Christus sagte es seinen Jüngern in Matthäus 19,28: „Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.“ E.V.Rieu, The Four Gospels, übersetzt: „…wenn die Welt neu geboren wird.“ In Gaus, The Unvarnished Gospels, heißt es: „In der Zeit der Wiedergeburt…“

Alle diese Übersetzungen spiegeln das Verständnis wider, dass Christus die Zeit der „neuen Geburt“ mit der Zeit der zukünftigen Herrschaft seiner Jünger in Gottes Reich nach ihrer Auferstehung gleichsetzte. Zu der Zeit würden sie wiedergeboren werden, nicht vorher. Dieses Verständnis wird auch durch den Broadman-Bibelkommentar, Bd. 9, S. 241, bestätigt, wo wir lesen: „Gewiss, die Pharisäer stellten sich vor, dass am Tag des Messias die ganze Welt erneuert werden würde, und sie nannten diese Verwandlung eine ‚Wiedergeburt‘ (vgl. paliggenesia in Matt. 19,28).“

In Matthäus 24,8 verglich Christus bestimmte Ereignisse kurz vor seiner Wiederkunft mit dem „Anfang der Wehen“ oder „Geburtswehen.“ Die New International Version übersetzt „der Beginn der Geburtsschmerzen“. In der New English Bible heißt es: „…mit all diesen Dingen beginnen die Geburtswehen des neuen Zeitalters…“

Die Tatsache, dass Christus erklärte, dass seine Jünger nach seiner Rückkehr im Reich Gottes herrschen würden, zeigt, dass die „Wiedergeburt“ oder „Neugeburt“ nach der Auferstehung der Gerechten stattfinden wird.

 

Kirche an einem Tag geboren

Die Kirche Gottes wird oft mit einem Volk verglichen—dem heiligen Volk Gottes (1.Petrus 2,9). Auch das sechsundsechzigste Kapitel des Buches Jesaja bestätigt, dass wahre Christen wiedergeboren werden—in der Auferstehung zum ewigen Leben—„an einem Tag“ oder, wie Paulus sagte, „und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune“ (1.Korinther 15,52). In Jesaja 66,8-9 heißt es: „Wer hat solches je gehört? Wer hat solches je gesehen? Ward ein Land an einem Tage geboren? Ist ein Volk auf einmal zur Welt gekommen? Kaum in Wehen, hat Zion [symbolisch für die Kirche] schon ihre Kinder geboren. Sollte ich das Kind den Mutterschoß durchbrechen und nicht auch geboren werden lassen?, spricht der HERR. Sollte ich, der gebären lässt, den Schoß verschließen?, spricht dein Gott.“

Wir werden zum Zeitpunkt unserer Auferstehung wiedergeboren werden – nicht vorher. Alle, die glauben und lehren, dass sie bereits wiedergeboren sind, während sie noch in diesem Fleisch sind, irren sich.

 

Ein wiedergeborener Christ KANN NICHT sündigen

Ein weiterer biblischer Beweis dafür, dass wir noch nicht wiedergeboren sind, findet sich in 1.Johannes 3,9, wo wir lesen: „Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same [der heilige Geist] bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren“ (revidierte Lutherbibel 2017). Beachten Sie auch 1.Johannes 5,18: „Wir wissen, dass, wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht.“ 

Nach diesen Schriftstellen KANN der Wiedergeborene NICHT sündigen und TUT es dementsprechend auch NICHT. Das einzige Wesen, das nicht sündigen KANN, ist Gott. Sogar Jesus Christus HÄTTE sündigen können, als er als Mensch hier auf Erden war. Er wurde in allem so versucht wie wir, und doch sündigte er nicht (Hebräer 4,15). Die Tatsache, dass er versucht wurde, zeigt, dass es ihm möglich war zu sündigen. Sie zeigt auch, dass er ganz Mensch war, da Gott nicht zur Sünde versucht werden kann (Jakobus 1,13). Wenn es jedoch um Christen geht, SÜNDIGEN SIE von Zeit zu Zeit, selbst nachdem sie den heiligen Geist empfangen haben. 

Wir lesen in 1.Johannes 1,7-10: „Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir HABEN KEINE SÜNDE, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns“ (revidierte Lutherbibel 2017).

Beachten Sie, dass Johannes hier zwei Dinge sagt. Er betont, dass wir in der Vergangenheit gesündigt HABEN und dass wir auch JETZT noch sündigen. Er verwendet die Vergangenheits- und die Gegenwartsform. Er spricht zu Christen—zu denjenigen, die den heiligen Geist empfangen haben. Ja, Christen SÜNDIGEN von Zeit zu Zeit! Sie KÖNNEN sündigen, d.h. sie KÖNNEN NICHT schon wiedergeboren sein, denn diejenigen, die es sind, KÖNNEN NICHT sündigen. Gott wird viele Söhne und Töchter durch eine Auferstehung oder eine Verwandlung zu Unsterblichkeit in seine Familie bringen. DANN werden sie WIEDERGEBORENE Gottwesen sein, die als solche UNFÄHIG sind zu sündigen.

Einige, die an ihrer Lehre festhalten wollen, dass wir bereits wiedergeboren sind, übersetzen 1.Johannes 3,9: Er „kann nicht im Zustand der Sünde bleiben“ oder „er kann nicht die Sünde praktizieren“. Das ist jedoch nicht das, was die Schrift sagt. Vielmehr lautet die korrekte Übersetzung, Wort für Wort, aus dem Griechischen, „… er ist nicht fähig zu sündigen.“ Die biblische Wahrheit ist sehr deutlich: Jemand, der wiedergeboren ist, ist UNFÄHIG zu sündigen. Natürlich ist es auch richtig, dass jemand, der den heiligen Geist erhalten hat, nicht im Zustand der Sünde verharren wird. Doch er kann und wird hin und wieder sündigen. Aber wenn wir wiedergeboren sind, können wir überhaupt nicht mehr sündigen.

 

Der Prozess des „Wiedergeboren-Werdens“

Verwenden wir den Prozess der menschlichen Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt als eine Analogie, so können wir ein klareres Verständnis des Konzepts der Wiedergeburt zu GEIST gewinnen. In diesem physischen Leben wird man nicht sofort zum Zeitpunkt der Empfängnis geboren. Zwischen der Empfängnis und der Geburt liegt ein Zeitintervall. Ein menschliches Baby muss gezeugt werden. Ein menschliches Baby muss im Mutterleib wachsen (die Zeit der Schwangerschaft). Ein menschliches Baby erlangt durch die Geburt ein Eigenleben. 

Die gleichen Prinzipien gelten für unsere geistliche Geburt. Auch wenn wir zum Zeitpunkt unserer Auferstehung oder unserer Verwandlung zu Unsterblichkeit wiedergeboren werden, so muss zunächst etwas anderes geschehen, damit wir wiedergeboren werden KÖNNEN. Die Bibel beschreibt dieses vorherige Ereignis als geistliche Empfängnis oder „Zeugung“. Einfach gesagt, bevor wir wiedergeboren werden können, müssen wir wiedergezeugt werden—eine geistliche Zeugung wird angesprochen. Diese geistliche Zeugung findet zum Zeitpunkt unserer Taufe statt, nachdem wir bereut haben und an das Opfer Christi sowie an das Evangelium vom Reich Gottes geglaubt haben. Zum Zeitpunkt der Taufe erhalten wir dann durch Handauflegung die Gabe des heiligen Geistes als Anzahlung—als eine Garantie oder Unterpfand (Epheser 1,14; 2.Korinther 5,5)—für unsere endgültige Wiedergeburt bei unserer Auferstehung zu Geist. 

Wendet man die Analogie der menschlichen Geburt auf die geistliche Geburt an, so ist der Empfang von Gottes Geist bei der Bekehrung eine Art geistliche Zeugung. Mit dem Empfang des Geistes Gottes erwerben wir Gottes göttliche Natur (2.Petrus 1,4), aber es gibt noch einen weiteren Schritt in diesem Prozess. So wie ein Embryo wachsen und sich entwickeln muss, müssen auch wir geistlich wachsen und die Frucht des Geistes—den eigentlichen Charakter Gottes—entwickeln. Gott betrachtet diejenigen, die seinen Geist empfangen haben, als seine Kinder (2.Korinther 6,17-18). Schließlich werden geistgezeugte Kinder bei ihrer Wiedergeburt—bei ihrer Auferstehung und Verwandlung zu Unsterblichkeit—zu EIGENSTÄNDIGEN GEISTWESEN. 

In Römer 8,11 heißt es: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ 1.Korinther 6,14 fügt hinzu: „Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.“ Mit anderen Worten: Gott wird uns durch seinen Geist, der ein Geist der Kraft ist (Apostelgeschichte 1,8; 2.Timotheus 1,7), auferstehen lassen. 

An den Punkt zu gelangen, an dem wir „wiedergeboren“ werden, bedeutet, einen Prozess durchlaufen zu haben. Er beginnt mit dem Moment, in dem wir Gottes heiligen Geist empfangen, so wie ein Mensch zum Zeitpunkt der Empfängnis im Schoß seiner Mutter zu leben beginnt. Gott tauft uns durch seinen heiligen Geist in die Kirche, die „unsre Mutter“ genannt wird (Galater 4,26-27.31). Ein menschliches Baby wächst im Schoß seiner Mutter, bis es bereit ist, geboren zu werden. Ebenso sollen wir in unserem christlichen Leben im Schoß der Kirche wachsen, indem wir in der „Gnade und Erkenntnis Christi“ (2.Petrus 3,18; vergleichen Sie Epheser 4,11-13) zunehmen, bis wir wiedergeborene Geistwesen werden können. 

Ein Vater zeugt ein Kind, während die Mutter es zur Welt bringt. Nachdem der Vater den Prozess eingeleitet hat, gibt es eine Zwischenzeit von etwa neun Monaten, bevor die Geburt oder Entbindung stattfindet. In dieser Zwischenzeit ernährt und schützt die Mutter das ungeborene Kind in ihrer Gebärmutter während der gesamten Schwangerschaft. Dasselbe gilt für unsere geistliche Zeugung, Wachstum und Geburt. Während der geistlichen „Schwangerschaft“, nach unserer Bekehrung, ist es die Pflicht und Verantwortung der Kirche, deren Haupt Christus ist (Epheser 5,23), die gezeugten Kinder Gottes zu nähren und zu beschützen. Diese geistlich gezeugten Kinder Gottes, des Vaters, müssen durch gute geistliche Nahrung ernährt werden, die von Gott geliefert wird, und sie müssen die Nahrung aufnehmen, damit sie geistlich wachsen und danach streben können, in diesem Leben immer vollkommener zu werden. Auf diese Weise können sie zur Zeit der Wiederkunft Christi wiedergeborene Kinder werden. Wie Christus zur Zeit seiner Auferstehung wiedergeboren wurde, so sollen auch wir wiedergeboren werden. 

Beachten Sie Lukas 20,35-36: „…welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie KINDER DER AUFERSTEHUNG SIND.“ 

Wir werden wiedergeborene Kinder Gottes sein, wenn wir auferstanden sind—nicht vorher. Christus nennt uns nicht umsonst die „Kinder der Auferstehung“!

 

Prozess der Errettung oder des Heils

Der Prozess des „Wiedergeboren-Werdens“ kann auch mit dem Prozess des Heils, der Erlösung oder der Errettung verglichen werden. Wenn wir Vergebung für unsere früher begangenen Sünden erlangt haben (Römer 3,25), sind wir von diesen Sünden und von der Todesstrafe für diese Sünden (Römer 6,23) errettet worden (Matthäus 1,21). Das bedeutet jedoch nicht, dass wir zu jenem Zeitpunkt unsere endgültige Erlösung erreicht haben. Vielmehr sind wir, wenn wir sündigen, aufrichtig bereuen und Vergebung erlangen, dabei, „gerettet“ zu werden (Apostelgeschichte 2,47; vergleichen Sie 1.Johannes 1,9), und wir freuen uns auf unsere endgültige Errettung, wenn wir in Geistwesen verwandelt werden. Nur diejenigen, die bis zum Ende beharren oder durchhalten, werden letztlich selig oder gerettet werden (Matthäus 24,13; 10,22). Christus sagte auch: „Wer glaubt und getauft wird, der WIRD gerettet WERDEN“ (Markus 16,16; Schlachterbibel). Mit der Taufe BEGINNT unser Weg zur Errettung und zum Heil, aber die endgültige Errettung kommt erst später. In Römer 5,10 lesen wir: „Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!“ (Schlachterbibel).

Wie wir in unserer kostenlosen Broschüre „Das Evangelium vom Reich Gottes“ ausführlich erläutern, ist unsere endgültige Errettung identisch mit dem Eintritt in das Reich Gottes und dem Erbe des ewigen Lebens. In Markus 10,17-30 fragte ein reicher Jüngling, was er tun müsse, um das ewige Leben zu ererben (Vers 17). Christus setzte das Erbe des ewigen Lebens mit dem Eintritt in das Reich Gottes gleich (Verse 23-25). Die Jünger verstanden, dass er von dem Heil oder der Erlösung sprach (Vers 26). Wiederum betonte Christus, dass „in das Reich Gottes zu kommen“ und das Heil zu erlangen bedeutet, „in der zukünftigen Welt das ewige Leben“ (Vers 30) zu empfangen.

Deshalb müssen wir unsere eigene Errettung mit Furcht und Zittern schaffen oder erarbeiten (Philipper 2,12). Wir können beginnen, auf dem Weg der endgültigen Erlösung voranzuschreiten, aber wir können immer noch scheitern, wenn wir aufgeben. Paulus warnt uns davor, ein „so großes Heil“, das für uns bereitsteht, zu verachten (Hebräer 2,3). 

 

Geistliche Abtreibung möglich

Nachdem wir die Gabe des heiligen Geistes empfangen und unsere Reise zur endgültigen Geburt in das Reich Gottes begonnen haben, können wir sozusagen immer noch geistlich „abgetrieben“ werden. Obwohl wir gezeugt worden sind, sind wir noch nicht geboren worden. Es ist einfach falsch zu sagen, dass die Bibel eine solche Möglichkeit der „Abtreibung“ nicht erlaubt; dass wir, wenn wir einmal „gezeugt“ worden sind, bereits „geboren“ sind; oder dass der Weg zu unserer endgültigen Geburt garantiert und gesichert ist (Vergleichen Sie Offenbarung 2,5; 2,21-23; 3,14-16). Vielmehr müssen wir kontinuierlich überwinden, „getreu [sein] bis an den Tod“, die „Werke [Christi] bis ans Ende“ bewahren, und „festhalten“, was uns gegeben wurde (Offenbarung 2,10-11; 2,25-26). Wir müssen Gott erlauben, unser Leben kontinuierlich zu führen und zu lenken, und wir müssen ihm gehorsam und ergeben bleiben (2.Petrus 1,5-11; Jakobus 4,6-10). 

Einige, die verstehen, dass es einen geistlichen Wachstumsprozess zwischen „Empfängnis“ und „Geburtׅ“ gibt, behaupten trotz alledem, dass sich das griechische Wort, das das Anfangsstadium der Zeugung bezeichnet, niemals ausschließlich auf dieses Stadium bezieht. Sie verstehen, dass die Empfängnis eingeschlossen ist, behaupten aber, dass auch immer die tatsächliche endgültige Geburt miteingeschlossen ist. Zeugung kann die Geburt einschließen, und das tut es in vielen Fällen auch (vergleichen Sie Matthäus 1,1-16). Dies ist jedoch nicht in jedem Fall zutreffend. Andernfalls würde es die biblische Möglichkeit einer „Fehlgeburt“ oder einer „Abtreibung“ von jemandem verneinen, der wegen mangelnden geistlichen Wachstums im „Mutterschoßׅ“ von Gott nicht für würdig befunden wird, in sein Reich einzugehen (vergleichen Sie Hebräer 10,26-31.36-38). 

 

Eine Lehre aus der physischen Abtreibung

Wie es die Möglichkeit einer physischen Fehlgeburt oder Abtreibung gibt, besteht auch die Möglichkeit einer geistlichen Fehlgeburt oder Abtreibung. Eine Fehlgeburt zu erleiden, ist eine Tragödie, sei es körperlich oder geistig. Jeder Elternteil, der die Geburt seines Kindes mit Freude erwartet, hofft, dass sein Kind als gesundes Baby geboren wird. Auch Gott, unser Vater, hofft und ist zuversichtlich, dass wir als Geistwesen in sein Reich hineingeboren werden (Philipper 1,6; Römer 8,31-32). 

Gott, unser Vater, wird uns niemals abtreiben, es sei denn, wir zwingen ihn dazu, indem wir uns weigern, zu wachsen und ihm zu gehorchen. Tragischerweise entscheiden sich Eltern in dieser von Satan beherrschten Welt (Johannes 14,30), manchmal dazu, ihr Kind abzutreiben. Sie erkennen nicht, dass Abtreibung in den Augen Gottes Mord ist, aber sie ist es—sie ZERSTÖRT menschliches Leben. Alles menschliche Leben gehört Gott. Nur Gott hat das Recht, menschliches Leben zu nehmen. Kein Mensch hat das Recht, das Leben eines anderen Menschen zu nehmen, es sei denn auf direkten Befehl von Gott selbst (vergleichen Sie 1.Mose 22,1-2).

Einige behaupten, dass ein Embryo noch kein menschliches Wesen ist. Sie irren sich. Ein Mensch entsteht, wenn die Eizelle einer Frau von einem männlichen Spermium befruchtet wird. Ein kurzer Überblick über die Entwicklung des menschlichen Lebens im Schoß der Mutter zeigt deutlich, dass ein Embryo ein lebendiger Mensch ist. 

Wenn ein menschlicher Embryo erst 7 bis 9 Tage alt ist, haben sich bereits mehrere hundert Zellen gebildet und Kontakt mit der Gebärmutter hergestellt. Blutzellen sind mit 17 Tagen und ein Herz bereits mit 18 Tagen vorhanden. Die Augen des Babys beginnen sich im Alter von 19 Tagen zu bilden. Am Ende des 20. Tages ist die Grundlage für das Gehirn, das Rückenmark und das gesamte Nervensystem des Kindes gelegt. Das Herz beginnt am 21. Tag stark zu schlagen. Am 24. Tag schlägt es 65-mal pro Minute. Zu dem Zeitpunkt kann man bereits alle Organsysteme des Embryos sehen und mit den Organen eines Erwachsenen vergleichen. Am Ende des ersten Monats ist das primäre Gehirn vorhanden, und Augen, Ohren und Nasenorgane haben begonnen, sich zu bilden. Zu Beginn des zweiten Monats sieht das ungeborene Kind deutlich menschlich aus. In der sechsten Woche haben sich Mund und Gesicht des Kindes gebildet. Die Linien in den Händen beginnen sich nach acht Wochen zu gravieren und bleiben ein unverwechselbares Merkmal des Individuums. Die Hände und Füße sind in der achten Woche voll entwickelt. Zu der Zeit nimmt das Kind gelegentlich den Daumen in den Mund. 

Die frühesten Reflexe beginnen mit dem 42. Tag. Hirnwellen aus dem Gehirn des Kindes wurden mit 43 Tagen festgestellt. Nach der achten Woche ist alles vorhanden, was bei einem geburtsfähigen Baby zu finden ist. Zwischen der achten und der zwölften Woche kann das Kind bereits Schmerzen empfinden und leiden. Ein neun Wochen altes Baby im Mutterleib reagiert mit starken Bewegungen auf die geringste Berührung. Bevor der abtreibende Arzt das neunwöchige Opfer mit seinen Instrumenten berührt, bewegt sich das winzige Baby mit seinen Armen stark und versucht, den Daumen in den Mund zu stecken. Der Körper bewegt sich stark, und der Herzschlag erhöht sich auf 200 Schläge pro Minute. Das Kind WEHRT sich dagegen, getötet zu werden. 

Abtreibung verstößt gegen Gottes Gebot, nicht zu töten (2.Mose 20,13; 5.Mose 5,17)! Sie ist auch für das unschuldige Kind schmerzhaft!

Bei der Anwendung der menschlichen Abtreibung auf den geistlichen Bereich ist die geistliche Abtreibung jedoch im Gegensatz zur menschlichen Abtreibung selbst verschuldet. Wenn Gott ein geistliches Kind abtreibt, dann deshalb, weil sein Kind ihn abgelehnt hat. Es ist das Kind, das geistlichen Selbstmord begeht, und es ist sowohl für den Vater als auch für das Kind gleichermaßen schmerzhaft. Gott will nicht, dass jemand von uns umkommt (2.Petrus 3,9). Er will, dass alle zum Verständnis und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Timotheus 2,4). Einige werden jedoch Widerstand leisten, und Gott wird niemanden zwingen, seine Lebensweise anzunehmen. Diejenigen, die geistlichen Selbstmord begehen wollen, werden nicht dazu gezwungen, es nicht zu tun (Matthäus 22,13; 24,51; 25,30.41.46).

 

Der geistliche Prozess der „Wiedergeburt“ in Johannes 3 

Um den Prozess der geistlichen Zeugung bis hin zur geistlichen Geburt besser zu verstehen, betrachten wir noch einmal die Aussagen Christi in Johannes 3. Er sagte, dass man wiedergeboren—zu Geist verwandelt—sein muss, um das Reich Gottes sehen zu können. Er sagte, dass die Person, die aus dem Geist geboren wird, Geist IST. Er sagte auch, dass man nicht in das Reich Gottes eintreten kann, wenn man nicht zuerst aus Wasser und Geist geboren ist (Vers 5). In jedem Fall ist das griechische Wort für „geboren“ „gennao“.

Wie wir bereits erwähnt haben, können wir nicht in das Reich Gottes gelangen, wenn nicht Gottes Geist in uns wohnt, und wir können den heiligen Geist nicht empfangen (außer unter sehr ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Umständen), wenn wir nicht zuerst getauft worden sind. Die Taufe ist also eine Voraussetzung dafür, durch eine Auferstehung oder eine Verwandlung zur Unsterblichkeit in das Reich Gottes hineingeboren zu werden.

Christus sagte Nikodemus: „Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen“ (Johannes 3,5). Mit der richtigen Wassertaufe, dem Händeauflegen und dem Gebet zu Gott dem Vater wird man die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Zu dem Zeitpunkt ist man ein geistlich gezeugtes Kind Gottes geworden. Wir lesen in Galater 4,4-7: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren [unter der Strafe, die das Brechen von Gottes Gesetz mit sich bringt], erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht [oder Sklave der Mächte dieser Welt, Vers 3], sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.“ Beachten Sie, dass wir Erben oder besser Erbanwärter sind. Wir haben noch nicht geerbt und das Erbe angetreten, doch wir WERDEN das Reich Gottes in der Zukunft ererben.

Nach dem notwendigen Wachstum kann man zum Zeitpunkt der Auferstehung oder bei der Verwandlung zur Unsterblichkeit ein wiedergeborenes Kind Gottes werden. In diesem Sinne ist also die Wassertaufe notwendig, damit wir wiedergeboren und „der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden“ (Titus 3,4-7; Schlachterbibel). Herbert W. Armstrong schrieb darüber in „Das Geheimnis der Zeitalter“, auf Seite 193 [1. Auflage 1987, Softcover-Ausgabe]: „Die Pharisäer wußten von der Wassertaufe. Sie praktizierten sie selbst seit Jahren bei der Taufe zum Judentum übergetretener Heiden. Sie wußten von der Taufe Johannes des Täufers—einer Taufe der Reue ‚zur Vergebung der Sünden‘ (Markus 1,4). Der Sinn der Worte Jesu hätte Nikodemus KLAR sein müssen: daß die Wassertaufe ein Ritus ist, der die geistliche Wiedergeburt einleitet und vorbereitet. Doppelt klar machte es Jesus mit den Worten: Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch. Was vom Menschen geboren wird, ist sterblich, menschlich, besteht aus Fleisch und Blut, ist materiell beschaffen. Was vom Geist geboren wird, ist Geist—ist nicht mehr menschlich, sondern geistbeschaffen, unsterblich! Kein Ding mehr aus Materie, aus Fleisch. Jesus erklärte es noch näher. ‚Laß dich’s nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müsset von neuem geboren werden.‘ Dann vergleicht er den Wiedergeborenen mit unsichtbarem Wind—dem menschlichen Auge unsichtbar. ‚Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist‘ (Joh. 3,7-8).“

 

„Wiedergeboren“ oder „von oben geboren“

Viele Kommentare sagen uns, Christus habe bei seinem Gespräch mit Nikodemus nicht über eine zweite Geburt gesprochen, sondern die Worte Christi sollten mit „von oben geboren“ und nicht mit „wiedergeboren“ übersetzt werden. Die griechischen Worte sind „gennao anothen“. Die Nelson Study Bible erklärt, dass das Wort „anothen“ mit „wieder“ oder „von oben“ übersetzt werden könnte. Die Ryrie Studienbibel weist darauf hin, dass das Wort in Galater 4,9 korrekt mit „wieder“ übersetzt wird, wo es heißt: „…jetzt aber habt ihr Gott erkannt – vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden. Wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und armseligen Elementen zurück, denen ihr wieder von neuem dienen wollt?“ In diesem Abschnitt kann das Wort nur „wieder“ bedeuten.

Diese Unterscheidung scheint jedoch eine semantische zu sein, es sei denn, diese Kommentare wollen uns sagen, dass wir bereits „von oben“ geboren sind. Das ist natürlich das, was viele behaupten. Die Nelson Study Bible ist keine Ausnahme, aber der Kommentar ist gezwungen zuzugeben, dass Nikodemus es überhaupt nicht auf diese Weise verstanden hat. Er sagt (Hervorhebung hinzugefügt): „Die Geburt, von der Jesus sprach, war entweder eine neue Geburt oder eine himmlische Geburt—oder beides. Es scheint, dass Jesus von einer himmlischen Geburt sprach, weil er später die Analogie des Windes benutzt, der aus einer unbekannten, himmlischen Quelle kommt, um die geistliche Geburt darzustellen. Nikodemus verstand Jesus eindeutig so, dass er von einer zweiten Geburt sprach—einer Wiedergeburt. Jesus erklärt diese neue oder himmlische Geburt in [Johannes] 3,6-8, wobei er die Wiedergeburt aus dem Fleisch der Geburt aus dem Geist gegenüberstellt.“

Selbst wenn man die Ausdrucksweise „von oben geboren“ verwenden wollte, so bliebe die Tatsache bestehen, dass wir noch nicht Geist sind, und für die „zweite“ Geburt—oder die Geburt „von oben“—ist es notwendig, dass wir Geist SIND. Wie auch immer, in jedem Fall sind wir noch NICHT „wiedergeboren“ oder „von oben geboren“.

 

„Sehen“ oder „empfinden“?

Die Nelson Study Bible stimmt jedoch nicht mit der biblischen Lehre überein, dass wir noch nicht „wiedergeboren“ sind, und das gilt auch für viele andere Kommentare. Hören Sie sich diese verworrene Argumentation an: „Das griechische Wort, das mit wieder übersetzt wird, kann entweder ‚von oben‘ oder ‚erneut‘ bedeuten. Diese neue Geburt… ist der Akt, durch den Gott einem, der Christus vertraut, geistliches Leben verleiht. Ohne diese geistliche Geburt kann ein Mensch weder geistliche Dinge wahrnehmen… noch kann er oder sie in das Reich Gottes eintreten“ (Nelson Study Bible). 

Diese Aussagen werfen den gesamten Prozess der Zeugung, des Wachstums und der Geburt in einen Topf, als ob alle ein und dasselbe wären. Wir haben jedoch gesehen, dass man nicht wiedergeboren wird, es sei denn, man IST Geist. Der Moment, in dem Gott durch die Gabe des heiligen Geistes geistliches Leben verleiht, ist NICHT der Moment, in dem man „wiedergeboren“ wird. Vielmehr ist es nur der ANFANG des Prozesses, der zu einer neuen Geburt führt—zu der Verwandlung von Fleisch zu Geist. 

Die oben zitierte Aussage missversteht die Worte Christi auch insoweit, dass man das Reich Gottes nicht SEHEN kann, wenn man nicht zuerst wiedergeboren ist. Die Nelson Study Bible versucht zu sagen, dass Christus nur gemeint habe, dass man erst wiedergeboren werden müsse, um geistliche Dinge „wahrzunehmen“, nicht, um tatsächlich in der Lage zu sein, Gott zu SEHEN—eine „Wahrnehmung“ der Kräfte des Reiches Gottes sei alles, worauf Christus sich angeblich bezog. 

Diese Interpretation der Worte Christi ist falsch und irreführend. Als Christus in Johannes 3,3 davon sprach, das Reich Gottes zu „sehen“, wird das griechische Wort „eidon“ verwendet. Wenn andererseits von einer Wahrnehmung geistlicher Dinge gesprochen wird, ist das zugrunde liegende griechische Wort NICHT „eidon“, sondern „horao“. In Johannes 3,3 bezog sich Christus nicht auf die Wahrnehmung geistlicher Dinge, sondern er sprach von der Fähigkeit, Gott den Vater und Jesus Christus im wahrsten Sinne des Wortes zu SEHEN [griechisch: „eidon“]. 

Ein anderes Beispiel, wo „eidon“ verwendet wird, bezieht sich auf die Verklärung auf dem Berg. Einige der Jünger Christi SAHEN die Zukunft in einer Vision—wenn der verherrlichte Christus zusammen mit dem verherrlichten Mose und dem verherrlichten Elijah im Reich Gottes sein würden (Matthäus 16,28; Lukas 9,29-32). Christus leitete diese Vision mit der Aussage ein, dass die Jünger in der Lage sein würden, das Reich Gottes in seiner Kraft zu SEHEN (Lukas 9,27, Markus 9,1.) In beiden Fällen ist das griechische Wort für „sehen“ „eidon“, nicht „horao“.

 

Aus Wasser und Geist geboren

Als Christus mit Nikodemus darüber sprach, was es bedeutet, aus Wasser und Geist geboren zu sein, hob er den Wachstumsprozess hervor, der an einem bestimmten Punkt beginnt und später endet. Bibelkommentare liefern mehrere mögliche Erklärungen dafür, was Christus ihrer Meinung nach mit diesem Satz gemeint haben könnte. Wir stellen hier einige ihrer Erklärungen vor:

(1) Er steht für den Akt der Buße oder besser Reue oder Umkehr, die die Taufe Johannes des Täufers andeutete (Lukas 3,3; 7-8).

(2) Er bezieht sich auf die Wassertaufe als Voraussetzung für das Heil (Apostelgeschichte 2,38).

(3) Wasser ist als Symbol für den heiligen Geist zu verstehen (Johannes 4,13-14; 7,38). So könnte der Satz angeblich übersetzt werden: „aus Wasser geboren, aus dem Geist“.

(4) Wasser ist als Symbol für das Wort Gottes zu verstehen (Johannes 15,3; Epheser 5,26).

Richtig verstanden, erklärte Christus in Johannes 3, dass wir getauft werden müssen, um Gottes heiligen Geist zu empfangen, und dass wir nach einer bestimmten Zeitspanne als Geistwesen wiedergeboren werden, wenn Christus wiederkommt. Wenn man alle Aussagen Christi an Nikodemus betrachtet, ist es klar, dass eine neue oder zweite Geburt beschrieben wird, die von Gott durch den heiligen Geist bewirkt wird. Diese neue Geburt ist ein Prozess, der mit dem Empfang des heiligen Geistes beginnt und nach ausreichendem geistlichem Wachstum mit einer Umwandlung von Fleisch zu Geist endet. Solange diese Veränderung nicht stattgefunden hat, ist man nicht wiedergeboren (oder von oben geboren), denn wer aus dem Geist geboren ist, IST Geist.

 

Definition von „gennao“

Einige behaupten, dass das Wort „gennao“ (in Johannes 3 mit „geboren“ übersetzt) nur „geboren“ bedeuten kann. Wie wir sehen werden, kann sich das Wort „gennao“ auf ein Ereignis beziehen, das sich während dieses physischen Lebens ereignet. Ausgehend davon behaupten viele, dass wir— Menschen aus Fleisch und Blut—in diesem Leben bereits wiedergeboren sind. Wie wir in Johannes 3 gesehen haben, ist dieses Konzept eindeutig falsch, denn wir sind noch NICHT wiedergeboren. Wir sind noch nicht Geist, sondern noch Menschen aus Fleisch und Blut.

Auf der anderen Seite kann sich das griechische Wort „gennao“ auf ein Ereignis beziehen, einen Prozess, der in diesem Leben mit dem Zeitpunkt der richtigen Taufe beginnt und letztendlich in unserer Auferstehung oder unserer Verwandlung zu ewigem Leben seine Vollendung findet.  

Das griechische Wort „gennao“ bedeutet nicht nur „geboren“, es bedeutet auch „gezeugt“. Das Wort „gennao“ ist definiert als „sich fortpflanzen (durch den Vater, aber auch durch die Mutter; figurativ, sich regenerieren:—gebären, zeugen, geboren werden, hervorbringen, empfangen, entbunden werden, Geschlecht, erzeugen, sprießen“ (The New Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible, Nummer 1080). Young’s Analytical Concordance to the Bible definiert „gennao“ als „zeugen, hervorbringen“. 

W.E. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words, 1965, schreibt zu „gennao“: „… zeugen, im Passiv, geboren werden, wird hauptsächlich verwendet, wenn Männer Kinder zeugen…; seltener bei Frauen, die Kinder zeugen.“ 

Wir stellen fest, dass in vielen Fällen das Wort „gennao“ als „gezeugt“ wiedergegeben worden ist oder wiedergegeben werden sollte. Das griechische Wort „gennao“ kann je nach Kontext „gezeugt“ oder „geboren“ bedeuten, und es kann sogar den Prozess der gesamten „Schwangerschaft“ beschreiben, der von der Empfängnis bis zur Entbindung dauert. Da es den Übersetzern obliegt, zu entscheiden, wann „gezeugt“ und wann „geboren“ zu verwenden ist, hat sich keine Übersetzung als völlig korrekt erwiesen. 

 

„Gennao“ kann sich auf die Empfängnis beziehen

Wir lesen im ersten Kapitel von Matthäus, dass Maria ein Kind vom heiligen Geist empfangen hatte (Vers 18). Als Josef herausfand, dass Maria schwanger war, wollte er sie verlassen. Ein Engel erschien ihm im Traum und sagte: „… fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Verse 20-21; revidierte Lutherbibel 2017). 

Wie die Bemerkung in der New King James Bibel richtig aufzeigt, ist die wörtliche Bedeutung des übersetzten griechischen Wortes für „empfangen“ in diesem Fall „gezeugt“ („…was in ihr gezeugt ist, das ist von dem heiligen Geist.“). Das griechische Wort ist „gennao“. Jesus war bereits (physisch) in Marias Mutterleib GEZEUGT, aber er war noch nicht geboren. Dies zeigt, dass das Wort „gennao“ „gezeugt“ bedeuten kann, und in diesem Beispiel auch NUR mit „gezeugt“ richtig übersetzt ist. 

Aufgrund von verkehrten und irreführenden Übersetzungen sind viele zu dem Schluss gekommen, dass sie bereits wiedergeboren sind. Die Tatsache, dass das Wort „gennao“ „gezeugt“ und „geboren“ bedeuten kann, sowie einen Wachstumsprozess von der Empfängnis hin zur Geburt, ist ihnen verborgen geblieben. 

 

Falsche Übersetzungen

Betrachten wir die folgenden Beispiele, die deutlich machen, welche Verwirrung in den Übersetzungen herrscht, und die, wenn richtig verstanden, zeigen, dass ein Wachstumsprozess beschrieben wird.

Johannes 1,12-13

Johannes 1,12-13 wird wie folgt wiedergegeben: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott GEBOREN [„gennao“] sind.“ 

Es ist Gott, der den Menschen zum Heil beruft, aber nicht um der Werke willen, damit niemand sich vor ihm rühme (Epheser 2,8-9). Diejenigen, die an Christus glauben und ihm gehorchen, werden das ewige Leben empfangen (Johannes 3,36 „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ Die Menge Bibel 1931 bringt es wie folgt: „…wer aber dem Sohne ungehorsam bleibt, wird das Leben nicht zu sehen bekommen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihn gerichtet“). Mit unserer Taufe und dem Empfang des heiligen Geistes BEGINNT unsere geistliche Reise hin zum Reich Gottes. Zu der Zeit sind wir von Gott und seinem heiligen Geist gezeugt worden. Wir sind noch nicht geboren worden. Mit diesem Verständnis erkennen wir, dass die obige Übersetzung von Johannes 1,12-13 falsch ist. Die richtige Übersetzung wird von der Menge Bibel und der Zürcher Bibel wie folgt wiedergegeben: „…die aus Gott GEZEUGT sind.“ Die Menge Bibel gibt die Übersetzung „geboren“ in Klammern als Alternative an, aber wie wir gesehen haben, kann „gennao“ in diesem Abschnitt nur „gezeugt“ bedeuten.

1.Johannes 2,29 

Ein weiteres Beispiel finden wir in 1.Johannes 2,29: „Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt ihr auch, dass, wer recht tut, der ist von ihm geboren [„gennao“].“ Johannes spricht in der Gegenwartsform. Er spricht nicht von der zukünftigen Auferstehung zum ewigen Leben. Er sagt, dass jeder, der Gerechtigkeit praktiziert, von Gott „geboren“ ist. Da wir jedoch wissen, dass niemand bisher wiedergeboren ist, als allein Christus, wissen wir, dass die obige Übersetzung falsch, und die korrekte Wiedergabe „gezeugt“ ist. Beachten wir die Übersetzung der Zürcher Bibel 2007: „Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, erkennt ihr auch, dass jeder, der tut, was der Gerechtigkeit entspricht, aus ihm gezeugt ist.“

Die Elberfelder Bibel und die Menge Bibel geben „gezeugt“ und „geboren“ als mögliche Übersetzungen an. Die englische Berkeley Version of the New Testament schreibt, „… ist sein Nachkomme.“

1.Johannes 4,7

Ein drittes Beispiel findet sich in 1.Johannes 4,7: „Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren [„gennao“] und kennt Gott.“

Nochmals: Da Johannes zu den Christen seiner Zeit spricht, kann das Wort „gennao“ in diesem Abschnitt nicht mit „geboren“ übersetzt werden. Wahre Christen lieben und kennen Gott, aber sie sind noch nicht wiedergeboren. Deshalb ist die Wiedergabe der Zürcher Bibel 2007 in diesem Fall ganz richtig, welche lautet: „… jeder, der liebt, ist aus Gott GEZEUGT, und er erkennt Gott.“ Die Elberfelder Bibel und die Menge Bibel geben wiederum beide Alternativen an.

1.Johannes 5,1

Ein viertes Beispiel findet sich in 1.Johannes 5,1:

„Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren, und wer ihn liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist.“

Das griechische Wort „gennao“ kommt an dieser Stelle dreimal vor, und in diesem Fall sollte es konsequent nicht mit „geboren“ [so aber durchgehend unrichtig die obige Übersetzung], sondern mit „gezeugt“ übersetzt werden. In der englischen Authorized Version heißt es jedoch, ziemlich widersprüchlich: „Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren [„gennao“]; und wer den liebt, der ihn gezeugt [„gennao“] hat, der liebt auch den, der aus ihm gezeugt [„gennao“] ist.“ 

Moderne Interpretationen wie etwa die Hoffnung für Alle versuchen an dieser Stelle nicht einmal, die Passage wörtlich wiederzugeben. Hier heißt es in der Hoffnung für Alle: „Wer glaubt, dass Jesus der von Gott versprochene Retter ist, der ist ein Kind Gottes. Kinder aber, die ihren Vater lieben, die lieben auch ihre Brüder und Schwestern.“ Die Zürcher Bibel übersetzt recht konsequent und genau: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott gezeugt; und jeder, der den liebt, der ihn gezeugt hat, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist.“

Die New American Bible gibt es so wieder: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist durch Gott GEZEUGT, und jeder, der den Vater liebt, liebt [auch] den, der durch ihn GEZEUGT wurde.“

1.Johannes 5,4

Beachten wir auch 1.Johannes 5,4: „Denn alles, was von Gott geboren [„gennao“] ist, überwindet die Welt.“ Da die Gegenwartsform gebraucht wird, muss die korrekte Übersetzung „gezeugt“ lauten. Ein wiedergeborenes Geistwesen muss die Welt nicht mehr überwinden. Christus sagte, dass er die Welt überwunden hatte, als er als Mensch hier auf Erden war (vergleichen Sie Offenbarung 3,21). Die Zürcher Bibel übersetzt folgerichtig: „Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt.“ Die Menge Bibel und die Elberfelder Bibel geben beide Alternativen („gezeugt“ und „geboren“) an. Henry Alford schreibt: „… denn alles, was von Gott gezeugt ist…“ Das englische Twentieth Century New Testament schreibt: „Denn alles, was neues Leben von Gott empfangen hat, überwindet die Welt.“ Knox übersetzt es in dieser Form: „Was immer seinen Ursprung in Gott hat, muss über die Welt triumphieren.“

Jakobus 1,18

Ein weiteres Beispiel ist Jakobus 1,18:

„Er hat uns geboren [„gennao“] nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien.“

Von den Lutherbibeln und anderen deutschen Übersetzungen wird es leider falsch wiedergegeben, während die Schlachterbibel richtig übersetzt: „Nach seinem Willen hat er uns GEZEUGT [„gennao“] durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.ׅ“ Wir sind noch nicht wiedergeboren – nur gezeugt.

 

Richtige Übersetzungen

Die Übersetzer der Lutherbibeln wie auch vieler anderen Bibeln haben eindeutig verstanden, dass das griechische Wort „gennao“ „gezeugt“ bedeuten KANN. Schauen wir uns einige Stellen an, die in dieser Hinsicht richtig übersetzt wurden:

1.Korinther 4,15

1.Korinther 4,15 lautet: „Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch GEZEUGT [„gennao“] in Christus Jesus durchs Evangelium.“

Durch die Verkündigung des Evangeliums, die anschließende Taufe und den Empfang des heiligen Geistes waren diese Christen GEZEUGTE Kinder geworden. Sie waren noch nicht WIEDERGEBORENE Kinder. Die Elberfelder Bibel, die Zürcher Bibel, die Schlachterbibel, die Neue Lutherbibel 2009 und die revidierte Lutherbibel 2017 sind sich einig, dass die Übersetzung hier „gezeugt“ lauten sollte.

Philemon 10

In Philemon 10 führt Paulus an: „So bitte ich dich für meinen Sohn Onesimus, den ich GEZEUGT [„gennao“] habe in der Gefangenschaft…“ Noch einmal: Onesimus wurde ein gezeugter Christ, während Paulus im Gefängnis war—er war noch nicht wiedergeboren. Auch J.B. Rotherham sagt uns: „… den ich in meinen Banden gezeugt habe.“

Hebräer 1,5; 5,5; Apostelgeschichte 13,33

Eine weitere Stelle findet sich in Hebräer 1,5: „Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt: ‚Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt [„gennao“]‘?“ Vergleichen Sie ebenfalls Apostelgeschichte 13,33 und Hebräer 5,5.

Offensichtlich ist „gezeugt“ hier die korrekte Übersetzung, da sich die Aussage auf die Empfängnis Christi in Marias Mutterleib bezieht. Als der Vater diese Worte sprach, war Christus noch nicht als Mensch geboren—geschweige denn als auferstandenes Geistwesen. Die Zürcher Bibel, die Elberfelder Bibel, die Schlachterbibel und die Menge Bibel, sowie alle Lutherbibeln, sagen ebenfalls „gezeugt“, während die Hoffnung für Alle schreibt: „…heute bin ich dein Vater geworden.“

Was wir aus diesen unterschiedlichen Übersetzungen erkennen können, ist, dass die Übersetzer sich sehr wohl der Tatsache bewusst waren, dass das Wort „gennao“ sowohl „gezeugt“ als auch „geboren“ bedeuten kann. Sie wussten, dass diese beiden deutschen Ausdrücke nicht dieselbe Bedeutung vermitteln. Sie wussten auch, dass der Kontext diktiert, welche Wiedergabe zu wählen ist. Kurz gesagt, sie wussten—oder hätten es zumindest wissen müssen—dass wir nur gezeugt, aber noch nicht wiedergeboren sind. Trotzdem entschieden sie in vielen Fällen—vielleicht, um dem „Diktat ihres Herzens“ zu folgen oder um vorgefasste Meinungen und Ideen zu befriedigen—die falsche Übersetzung „geboren“ anstatt „gezeugt“ zu verwenden.

 

Vorsätzliche Täuschung?

Ein klassisches Beispiel dieser Art von Ignoranz und Verwirrung oder sogar vorsätzlicher Täuschung findet sich in der offensichtlich falschen Wiedergabe von 1.Petrus 1,3 und 1.Petrus 1,22-23 in den meisten deutschen Bibeln. Schauen wir uns dies an: „(Vers 3) Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit WIEDERGEBOREN [griechisch: „ana-gennao“] hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten … (Verse 22 und 23) Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen. Denn ihr seid WIEDERGEBOREN [griechisch: „ana-gennao“] nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt…“

Um die Konfusion noch zu steigern, übersetzt die New King James Bible in Vers 3 das Wort „ana-gennao“ mit „wiedergezeugt,“ und in Vers 22 mit „wiedergeboren.“ Offensichtlich muss das Wort in beiden Versen gleich übersetzt werden.

Doch die Wiedergabe „wiedergeboren“ ist eindeutig falsch.

Da Petrus zu Christen spricht, die zu seiner Zeit lebten, ist die richtige Übersetzung in beiden Fällen „gezeugt“. Sie waren „wiedergezeugt“ zu einer lebendigen Hoffnung durch den auferstandenen Christus, der nun durch den heiligen Geist sein Leben in ihnen lebte (Römer 5,10; 8,3-4; Galater 2,20). Sie waren aus unvergänglichem Samen—dem heiligen Geist—und durch das Wort Gottes wiedergezeugt worden. Nochmals, dieser Abschnitt spricht nicht von einer Zeit, in der sie zur Unsterblichkeit wiedergeboren werden würden. Daran können wir sehen, wie die Übersetzer, die von falschen Konzepten gefangen gehalten wurden, verwirrt wurden und ungenaue Wiedergaben wählten (vergleichen Sie Jesaja 28,13; Neue Lutherbibel 2009). Sie hatten nicht die Erkenntnis Gottes, die sie geleitet hätte, die richtige Alternative zu wählen. 

Es ist auch interessant, wie einige Übersetzer, offenbar verwirrt durch die unterschiedlichen Bedeutungen von „gennao“, je nach Kontext, versucht haben, das „Thema ganz zu vermeiden“, und stattdessen ihre „Interpretation“ dessen wiedergegeben haben, wovon sie dachten, dass es in einer bestimmten Passage vermittelt werden würde. Im Fall von 1.Petrus 1,23 gibt das Twentieth Century New Testament es so wieder: „… euer neues Leben ist gekommen, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen.“ Manchmal können „menschliche Auslegungen“, wie sie in Kommentaren angeführt werden, ziemlich genau sein, aber nicht immer, und wir sollten NIEMALS menschliche Auslegungen als Grundlage für doktrinäres Verständnis verwenden.

 

Erstgeboren oder erstgezeugt?

Wir hatten bereits erwähnt, dass Christus der Erstgeborene aus den Toten genannt wurde. Das griechische Wort für Erstgeborener ist „prototokosׅ“. Gleichwohl kann sich das Wort „prototokosׅ“ AUCH auf eine erstgezeugte Person beziehen—jemand, der noch nicht geboren ist. Wie bei dem Wort „gennao“ hängt alles vom Kontext ab. W.E. Vine, An Expository Dictionary of New Testament Words, definiert „prototokos“ als „Erstgezeugter, Erstgeborener“ und erklärt, dass das griechische Wort von „protos“, was „erster“ bedeutet, und von „tikto“, was „zeugen“ bedeutet, abgeleitet ist. 

Hebräer 1,6 sagt: „Und wenn er [Gott der Vater] den Erstgeborenen [Jesus Christus] wieder einführt in die Welt, spricht er: ,Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.‘“

Die Authorized Version übersetzt hier: „Und wiederum, wenn er [der Vater] den Erstgezeugten [„prototokos“] in die Welt bringt, sagt er: Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.“ 

Die New King James Bible sagt „Erstgeborener“. 

Die Wiedergabe der Authorized Version kann in diesem Fall nicht korrekt sein, da Christus nicht der erste „GEZEUGTE“ war. Wie wir zuvor gesehen haben, waren andere vom Geist gezeugt worden, bevor Christus als Mensch erschien.

Darüber hinaus erklärt Vine, dass sich diese Passage auf die Wiederkunft Christi zu beziehen scheint. Er sagt: „Heb. 1:6, R.V., Seine Zweite Ankunft (die R.V. ‚wenn er wiederkommt‘ setzt ‚wieder‘ an die richtige Stelle, wobei der Kontrast zu Seiner Ersten Ankunft, bei Seiner Geburt, angedeutet wird).“ Dies würde auch zeigen, dass die korrekte Wiedergabe in diesem Fall von Hebräer 1,6 „Erstgeborener“ sein muss.

Manche behaupten, das Wort „prototokos“ beziehe sich nur auf den Rang. Obwohl der Rang miteingeschlossen ist [ein „erstgeborener“ Sohn würde einen doppelten Anteil am Erbe seines Vaters erhalten, vergleichen Sie 5.Mose 21,17], bezieht sich das Wort eindeutig auch auf den Zeitpunkt der Zeugung und Geburt, wie wir in der ganzen Schrift gesehen haben. Der erstgeborene Sohn hatte bestimmte zusätzliche Rechte (vergleichen Sie 1.Mose 25,31.33-34; 27,36), weil er zuerst geboren wurde.

In Hebräer 12,23 wird das Wort „prototokos“ für Christen verwendet, die im Glauben gestorben sind. Es heißt: „[Ihr seid gekommen… zu der Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen [„prototokos“], die im Himmel aufgeschrieben sind…und zu den Geistern der vollendeten Gerechten.“

Auch wenn hier die Übersetzung „Gemeinde der Erstgeborenen“ gewählt wurde, ist die korrekte Bedeutung in diesem Fall „Gemeinde der Erstgezeugten“, da noch kein Christ die Wiedergeburt—die Auferstehung von den Toten—erlangt hat. 

Christen, die im Glauben gestorben sind und deren Geist bei ihrem Tod zu Gott zurückkehrte (Prediger 12,7), sind im Himmel aufgeschrieben (Lukas 10,20).  Sie sind noch nicht von den Toten auferstanden, also sind sie noch nicht die Erstgeborenen—aber sie sind die Erstgezeugten, die Erstlinge (vergleichen Sie Jakobus 1,18). Sie wurden „zuerst“ oder als Erste aus dieser Welt herausgerufen (Epheser 1,11-14; Authorized Version) und sie haben den heiligen Geist empfangen, und sie werden es sein, die in der ERSTEN Auferstehung sein werden (Offenbarung 20,5; 1.Korinther 15,23-24). Christus ist der Erste der Erstlinge (Apostelgeschichte 26,23; 1.Korinther 15,20). Er ist bis jetzt der EINZIGE Erstgeborene, der Einzige, der von den Toten wiedergeboren wurde. Die von Gott Berufenen WERDEN ebenfalls Erstgeborene sein. Sie werden in der ersten Auferstehung sein, als Erste wiedergeboren, wenn man sie mit dem Rest der überwiegenden Mehrheit der Menschheit vergleicht, die später zum Heil berufen werden (natürlich immer unter Ausnahme von Jesus Christus, dem ALLERERSTEN von allen späteren Erstgeborenen). (Für weitere Informationen bezüglich derer, die später berufen werden, lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Gottes heilige Jahresfeste“).  

 

„… wie die Kinder“

Manchmal vergleicht die Bibel bekehrte Christen mit kleinen Kindern. Manche behaupten, dass dies beweist, dass wir keine „gezeugten“ Kinder Gottes sind, sondern dass wir bereits „wiedergeborene“ Kinder Gottes sind. Wir verstehen natürlich, dass ein Baby im Mutterleib das ungeborene Kind seiner Eltern ist. Die Tatsache, dass die Bibel uns Kinder oder „Söhne Gottes“ nennt (Römer 8,14), widerlegt nicht das Konzept, dass wir noch nicht als Kinder Gottes geboren sind. 

Einige zitieren 1.Petrus 2,1-2, um die Idee zu bestätigen, dass wir bereits „wiedergeboren“ wären. Die Passage lautet: „So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil.“ Beachten Sie, dass Petrus nicht sagt, dass wir bereits wiedergeboren sind. Wenn wir wiedergeboren sind, sind wir Geist, und wir brauchen nicht mehr zu wachsen oder darin zuzunehmen, Bosheit, Betrug, Heuchelei, Neid oder böses Reden zu überwinden. Petrus zieht einfach einen Vergleich. Er sagt, dass WIE neugeborene Kinder wachsen, so müssen WIR in diesem Leben geistlich wachsen, nachdem wir von Gottes heiligem Geist gezeugt wurden. Christus sagte auch, dass wir wie kleine Kinder werden und uns so verhalten müssen, um das Reich Gottes zu ererben (Matthäus 18,3-4). Mit dieser Analogie meinte er, dass wir die Demut von kleinen Kindern haben müssen. 

Wir sollen aber nicht kleine Kinder im geistlichen Verständnis bleiben. Vielmehr sagt uns Paulus in Epheser 4,14, dass „wir nicht mehr unmündig [oder „unmündige Kinder“, vergleichen Sie die Menge Bibel] seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.“ Paulus sagt im vorigen Vers auch, dass wir alle „zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi“ gelangen müssen. 

Paulus erkannte, dass Christen manchmal nicht den Fortschritt in ihrem geistlichen Wachstum zeigen, den sie sollten. Er schrieb in 1.Korinther 3,1-3: „Und ich, liebe Brüder, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr’s noch nicht, weil ihr noch fleischlich seid…“ 

Beachten Sie wiederum, dass dies ein Vergleich ist. Während Petrus den Jüngern sagte, sie sollten die „lautere Milch“ des Wortes begehren, damit sie durch sie zunehmen, tadelt Paulus sie dafür, dass sie nicht über das Empfangen von „Milch“ hinausgehen konnten, weil sie noch fleischlich waren. In beiden Fällen wird eine bildliche Sprache verwendet, um den Jüngern dasselbe zu sagen: „Werdet die Fleischlichkeit los und wachst im geistlichen Charakter Gottes.“ Beachten Sie die zusätzliche Aussage von Paulus in Hebräer 5,12-14, die wiederum zeigt, dass wir, als Lehrer, über das bloße Aufsaugen von Milch hinausgehen müssen, denn „feste Speise aber ist für Erwachsene“ (Vers 14, Elberfelder Bibel). 

Diese Vergleiche und Metaphern zeigen nicht, wie manche glauben, dass wir bereits wiedergeboren sind. Offen gesagt, haben sie nichts mit der Frage der „Wiedergeburt“ zu tun, außer der Tatsache, dass sie die Notwendigkeit zeigen, in der Erkenntnis Christi zu wachsen. Man kann diese Bibelstellen auch nicht verwenden, um zu sagen, dass die Bibel keine „fötale Analogie“ lehrt. Vielmehr muss man alle Schriftstellen im Zusammenhang betrachten. 

Zum Beispiel gab Christus ein Gleichnis, in dem er die Entscheidung eines Menschen, ihm zu folgen, mit einem König verglich, der überlegte, ob er einen Krieg führen sollte (Lukas 14,31-32). Sein Punkt war, dass wir die Kosten überschlagen müssen, bevor wir eine wichtige Entscheidung treffen, um zu sehen, ob wir genug haben, um sie auszuführen (Verse 25-33). Wenn man die Analogie zu weit treibt, müsste man zu dem Schluss kommen, dass Christus unsere Beteiligung am Krieg gutheißt, was er gar nicht vermittelt hat, wie viele andere Stellen in der Schrift zeigen (vergleichen Sie zum Beispiel Matthäus 26,52).

 

Die „Fötus-Analogie“ ist biblisch

Einige behaupten jedoch, dass die Bibel nirgends sagt, dass unsere geistliche Zeugung, unser Wachstum und unsere Geburt mit der körperlichen Zeugung eines Kindes, seinem Wachstum im Mutterleib und seiner Entbindung von der Mutter verglichen werden kann. Sie behaupten, dass der menschliche Fortpflanzungsprozess nicht den Prozess der geistlichen Erlösung abbildet—den Akt des Vaters, viele Söhne und Töchter in seine herrliche Gottfamilie zu bringen (Hebräer 2,10). Wir haben in dieser Broschüre gezeigt, dass die „fötale Analogie“ in der Schrift eindeutig gelehrt wird, und wie wir jetzt sehen werden, gibt es sogar noch weitere erstaunliche Parallelen, die die Analogie eindeutig unterstützen.

Um es noch einmal zu wiederholen: Jedes menschliche Wesen beginnt mit einer winzigen Eizelle im Körper der Mutter. Sie wird dann von einer lebensspendenden Samenzelle des menschlichen Vaters befruchtet. Das Leben kann erst beginnen, wenn diese Samenzelle in die Eizelle eindringt und sie befruchtet. Sobald die menschliche Eizelle befruchtet ist, wird sie zum gezeugten menschlichen Leben—dem Embryo. Nach einigen Wochen wird er Fötus genannt, bis er geboren wird. 

Wir könnten unseren Verstand oder unsere Gesinnung mit dem „Ei“ oder der „Eizelle“ vergleichen. Wir könnten auch Gottes heiligen Geist mit der „Samenzelle“ des ewigen Lebens vergleichen. In der Taufe befruchtet Gott unseren Verstand oder unsere Gesinnung mit dem heiligen Geist. Wir können dann beginnen, geistlich zu wachsen und den Geist Christi zu entwickeln. So wie ein physischer Embryo oder Fötus vor seiner Geburt reifen muss, so müssen auch wir als geistlich gezeugte Söhne und Töchter Gottes reifen und immer vollkommener werden, bevor die geistliche Geburt in Gottes Familie und Gottes Reich stattfinden kann. Die Analogie ist unübersehbar! Aber wir können noch mehr verblüffende Lektionen aus dieser Analogie ziehen!

 

Medizinische Entdeckungen über das ungeborene Kind

Mediziner sagen uns, dass der Eisprung normalerweise um den 14. Tag vor dem nächsten monatlichen Menstruationszyklus stattfindet, und dass das Ei von den männlichen Spermien innerhalb von 24 Stunden befruchtet werden muss. Die befruchtete Eizelle wandert dann vom Eileiter in die Gebärmutter, wo sie sich einnistet. Diese Reise beginnt am 15. Tag des ersten Monats und dauert bis zu sieben Tage. Fünfzig Tage nach der Befruchtung wird der Embryo als Fötus bezeichnet. Zu dem Zeitpunkt hat er bereits einen Herzschlag entwickelt sowie Arme, Beine und eine blutbildende Leber. Im siebten Monat der Schwangerschaft sind die Ohren voll ausgebildet. Bis zum zehnten Tag des siebten Monats verändert sich das Blut des Fötus so, dass er unabhängig von der Mutter mit Sauerstoff versorgt wird. Bis zum 15. Tag des siebten Monats haben sich die Lungen des Fötus so weit entwickelt, dass er im Falle einer Frühgeburt überleben kann.

 

Geistliche Entdeckungen über Gottes jährliche heilige Festtage

Gott hat uns angewiesen, wöchentliche und jährliche Heilige Tage zu halten. Unsere kostenlose Broschüre „Gottes heilige Jahresfeste“ erklärt diese Tage, ihre Daten und Bedeutungen sehr detailliert. Um es hier kurz zusammenzufassen: Gottes erstes jährliches Fest, das Passah, findet am 14. Tag des ersten hebräischen Monats statt. Es stellt das Opfer Christi für die Sünden derer dar, die Gott in diesem Leben beruft und die ihre Sünden bereuen. Auf das Passah folgen die Tage der Ungesäuerten Brote, ein siebentägiger Zeitraum, der die Entfernung der Sünden aus unserem Leben symbolisiert. Die Tage der Ungesäuerten Brote beginnen am 15. Tag des ersten Monats. Fünfzig Tage später wird der jährliche heilige Tag des Pfingstfestes gefeiert. Er stellt die Gabe von Gottes heiligem Geist an die neutestamentliche Kirche dar. 

Der nächste heilige Tag ist das Posaunenfest, das am ersten Tag des siebten Monats gefeiert wird. Es stellt die Rückkehr Christi auf diese Erde und die Auferstehung seiner Jünger dar. Der Versöhnungstag wird am zehnten Tag des siebten Monats begangen. Er symbolisiert die Versöhnung zwischen Gott und der gesamten Menschheit durch das Opfer Christi sowie die Beseitigung Satans. Auf diesen Tag folgen das Laubhüttenfest und der Letzte Große Tag, eine achttägige Periode, die am 15. Tag des siebten Monats beginnt. Sie stellt u.a. die potenzielle Erlösung der gesamten Menschheit dar, die von der Familie Gottes hier auf der Erde regiert wird.

 

Die erstaunlichen Parallelen 

Inzwischen haben Sie zweifellos die ähnlichen Zeitelemente zwischen Schwangerschaft und Geburt eines menschlichen Kindes und den jährlichen heiligen Festtagen erkannt, die den Plan Gottes darstellen. Lassen Sie uns diese Zeitelemente noch einmal betrachten:

(1) Physisches Leben wird am oder um den 14. Tag vor dem nächsten Menstruationszyklus gezeugt. Das Passahfest wird am 14. Tag des ersten Monats in Gottes heiligem Kalender gefeiert.

(2) Die physische Reise der befruchteten Eizelle beginnt am 15. Tag des ersten Monats und dauert etwa sieben Tage. Die Tage der Ungesäuerten Brote beginnen am 15. Tag des ersten Monats des hebräischen Kalenders und dauern sieben Tage lang. Wenn die physische Reise des befruchteten Eies nicht erfolgreich abgeschlossen wird, wird es keine Geburt geben. Ebenso werden wir, wenn die Sünde nicht aus unserem Leben entfernt wird, auch nicht in Gottes Reich hinein geboren.

(3) Nach etwa fünfzig Tagen, wenn das primitive Skelettsystem vollständig entwickelt ist, wird der Embryo (griechisch für „anschwellen“ oder „vor etwas strotzen“) als Fötus (lateinisch für „Junges“ oder „Nachkomme“) bezeichnet. Er kann nun als „Mensch“ erkannt werden. Pfingsten wird fünfzig Tage nach dem ersten Sonntag gefeiert, der in die Tage der Ungesäuerten Brote fällt. Als die Kirche am Pfingsttag den heiligen Geist empfing, wurde sie erstmalig als der Leib geistlich gezeugter Kinder erkannt, die begannen, durch den ihnen innewohnenden heiligen Geist die Charaktereigenschaften Gottes zu manifestieren.

(4) Im siebten Monat sind die Ohren des Fötus voll entwickelt. Das Posaunenfest wird am ersten Tag des siebenten Monats gefeiert. Es stellt die Wiederkunft Christi bei der letzten oder siebten Posaune und die Auferstehung zum ewigen Leben dar (1.Thessalonicher 4,16; 1.Korinther 15,52). Christen, die im Glauben gestorben sind, werden die siebente Posaune und die Stimme Christi „hören“, der sie aus ihren Gräbern ruft (Johannes 5:28-29).

(5) Am zehnten Tag des siebten Monats kann der Fötus selbständig atmen, weil sich sein Blut verändert hat. (Vor diesem Zeitpunkt konnte das Baby seinen Sauerstoff nur durch das Blut seiner Mutter erhalten.) Der Versöhnungstag wird am zehnten Tag des siebten Monats gefeiert. Während wir beim Passahfest an das Opfer Christi für diejenigen erinnert werden, die es individuell annehmen, deutet der Versöhnungstag darauf hin, dass die ganze Welt kollektiv beginnen wird, das Opfer Christi anzunehmen. Satan wird entfernt werden und nicht mehr in der Lage sein, die Menschheit zu täuschen, wie er es heute tut. Das vergossene Blut Christi war ABSOLUT NOTWENDIG, damit die von Satan befreite Welt beginnen kann, selbständig zu „atmen“ und Gott zu folgen. Die ganze Welt wird dann die Möglichkeit haben, Gottes „Atem“ oder „Geist“ zu empfangen (das hebräische Wort „ruach“ kann „Atem“ und „Geist“ bedeuten), wenn der Geist Satans entfernt ist.

(6) Am 15. Tag des siebten Monats, das heißt siebeneinhalb Monate nach der Befruchtung, haben sich die Lungen des Fötus ausreichend entwickelt, um ihm ein Leben außerhalb des Mutterleibs zu ermöglichen. Das Laubhüttenfest beginnt am 15. Tag des siebten Monats. Es dauert sieben Tage. Zu dem Zeitpunkt werden die wiedergeborenen Christen die Welt beherrschen. Sie werden nicht mehr von der Kirche, ihrer geistlichen Mutter, genährt und ernährt werden. Vielmehr werden sie Mitglieder der Familie Gottes geworden sein.

(7) Ein Kind ist geboren worden. Aber die Eltern können noch weitere Kinder bekommen. Mit jedem neuen Kind beginnt der gesamte Zyklus von menschlicher Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt von neuem. Dieser neue Zyklus wird durch einen weiteren, abschließenden jährlichen heiligen Festtag dargestellt oder angedeutet. Nach den sieben Tagen des Laubhüttenfestes gibt es ein separates eintägiges Fest, welches der Letzte Große Tag genannt wird. Während dieser Zeit erhalten alle, die gestorben sind, ohne jemals von Gott, dem Vater, und Jesus Christus gehört und ihre wahre Natur erkannt zu haben (durch dessen Namen ALLEIN wir gerettet werden müssen, Apostelgeschichte 4,12), ihre erste Gelegenheit, Gottes Lebensweg anzunehmen. Auch für sie wird die Geburt in das Reich Gottes möglich sein.

Sind all diese Parallelen nur zufällig? Oder offenbaren sie die Wirkung von Gottes Meisterplan? Es ist Gott, der das Innere eines jeden Menschen formt (Psalm 139,13-14). Gott hat den Zeitplan entworfen, und er hat auch bestimmt, wann wir seine jährlichen heiligen Tage halten sollen. Gott erschuf den Menschen. Gott hat verfügt, dass wir, indem wir die Entwicklung des physischen Embryos oder Fötus betrachten, den Prozess unserer geistlichen Geburt in die Familie Gottes verstehen sollen. Er sagte uns in Römer 1,20: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.“

 

Warum es von Bedeutung ist

Warum haben wir diese Broschüre geschrieben? Warum haben wir uns die Mühe gemacht, die Wahrheit über die Frage der „Wiedergeburt“ im Detail zu erklären und zu betonen? Immerhin haben wir in mehreren unserer früheren Veröffentlichungen, die auch in dieser Broschüre zitiert werden, auf dieses Thema hingewiesen. Warum ist es überhaupt wichtig? Ist es wirklich so bedeutungsvoll zu verstehen, ob wir nur wiedergezeugt oder bereits wiedergeboren sind? Ist das alles nicht nur eine Frage der Semantik?

Wir müssen mit Nachdruck sagen, DASS es von Bedeutung IST! Es ist absolut LEBENSNOTWENDIG und ENTSCHEIDEND, dass Sie die Wahrheit in dieser Angelegenheit verstehen! Der Autor dieser Broschüre und viele Rezensenten im Redaktionsteam gehörten einmal einer anderen Kirchenorganisation an. Für die Zwecke dieser Broschüre spielt es keine Rolle, ob Sie als Leser mit dieser Organisation vertraut sind oder nicht. Auch wenn Sie noch nie von dieser Organisation gehört haben, so sollte das Folgende doch sehr aufschlussreich sein, um zu erkennen, warum es wichtig ist, dass wir die Wahrheit der Lehre der „Wiedergeburt“ verstehen und niemals davon abweichen. 

Die erwähnte Organisation hatte jahrzehntelang die Wahrheit über die Wiedergeburt gelehrt. Einige Jahre nach dem Tod ihres Gründers begann die neue Leitung, doktrinäre Änderungen einzuführen. Eine der allerersten Änderungen hatte mit der Frage der „Wiedergeburt“ zu tun. Artikel, die in der Vergangenheit geschrieben worden waren, um anhand der Schrift zu beweisen, dass wir NICHT wiedergeboren sind, wurden umgeschrieben. Man versuchte nun, anhand derselben Schriftstellen zu zeigen, dass wir bereits wiedergeboren seien. Die Änderung wurde subtil eingeführt, und zu der Zeit schien es für viele keine große Sache zu sein. Schließlich war es nur eine Änderung in der Terminologie, nicht wahr? 

Es mag diesen Anschein gehabt haben, aber leider war es das keineswegs. 

Es öffnete die Schleuse für zukünftige, drastischere Veränderungen. Als die Änderung in Bezug auf die „Wiedergeburt“ kam, bemerkten einige, dass dies letztlich zu einer Änderung in Bezug auf die Natur Gottes und dem Potenzial des Menschen führen würde. Ein paar Jahre später hatten diese von einigen vorhergesagten Veränderungen tatsächlich stattgefunden. Wie hätte jemand diese Entwicklung vorhersehen können?

Ganz einfach, weil das richtige Verständnis der „Wiedergeburt“ mit anderen wichtigen biblischen Konzepten und Lehren Hand in Hand geht. Wenn wir verstehen, dass Christen—diejenigen, die den heiligen Geist empfangen haben—vom Vater „gezeugt“ sind, verstehen wir auch, dass der Vater sich durch uns vermehrt. Wir verstehen, dass Gott eine Familie ist, und dass Gott seine Familie durch uns vergrößern möchte. Wir verstehen auch, dass Christus, der SOHN Gottes und der Erstgeborene unter vielen Brüdern, seine Kirche zur Zeit seiner Wiederkunft heiraten wird (Offenbarung 19,7-9; Matthäus 22,2; 25,10; Epheser 5,31-32). Ein wichtiges Prinzip, das in der Bibel gelehrt wird, ist, dass sich eine Art nur nach ihrer eigenen Art fortpflanzt. (Dies ist übrigens einer der vielen Beweise, die zeigen, dass die Evolutionstheorie verkehrt ist. Für weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Evolution—ein Märchen für Erwachsene“.)

Die Tatsache, dass eine Art sich nur nach ihrer Art fortpflanzt, zeigt, dass Christus KEINESWEGS eine Kirche heiraten wird, die physisch ist. Christus ist Gott—ein Geistwesen. Christus wird nur Geistwesen heiraten. Wir verstehen, dass wir noch keine Geistwesen sind. Wir verstehen aber auch, dass wir zum Zeitpunkt unserer Auferstehung und unserer Verwandlung zu Unsterblichkeit Geistwesen SEIN WERDEN. DANN WERDEN wir Geist sein. DANN WERDEN wir wiedergeboren sein. DANN WIRD Christus uns heiraten. Und NICHT ZUVOR!

Alle diese biblischen Konzepte gehören zusammen. Nachdem wir von Gottes Geist gezeugt sind, müssen wir in der Erkenntnis Christi wachsen. Wir müssen vollkommen werden (Matthäus 5,48). Der Empfang des heiligen Geistes ist nur der ANFANG unserer Reise zur Vollkommenheit und zum endgültigen Eintritt in das Reich Gottes.

Wir verstehen auch, dass das Reich Gottes noch nicht gekommen ist. Christus hat das Reich Gottes noch nicht auf der Erde errichtet. Er wird es tun, wenn er wiederkommt. Zu der Zeit werden wir IN dem Reich Gottes sein. Warum? Weil wir Gott SEIN WERDEN—und Gott ist ein Reich—die Familie Gottes, die über die Schöpfung HERRSCHT. 

Wir verstehen, dass die Evangeliumsbotschaft die gute Nachricht vom Reich Gottes ist. Es ist die Botschaft von Gott dem Vater und Jesus Christus dem Sohn, die uns Christus selbst verkündet hat.  Es ist dieselbe Botschaft, die seine Kirche weiterhin verkünden MUSS, bis er wiederkommt, und sogar nach seiner Wiederkunft. Es ist die gute Nachricht, dass Gott über alle Dinge herrschen wird, und dass der Mensch Gott werden KANN. Heute ist der Satan der Herrscher auf dieser Erde – nicht Gott. 

Das Evangelium vom Reich Gottes ist also das Evangelium VON Christus, die Botschaft, die Christus gebracht hat. Es ist auch eine Botschaft ÜBER das Reich Gottes. Da der Tod Christi es möglich gemacht hat, dass der Mensch Gott werden kann, und da Christus als König der Könige und Herr der Herren in diesem Königreich unter Gott dem Vater herrschen wird, beinhaltet die Botschaft des Evangeliums auch Informationen über das Königreich Gottes—die Familie Gottes—und Christus selbst. Die Botschaft des Evangeliums geht jedoch über die Person Christi hinaus. Es ist eine Botschaft, die von Christus gebracht wird—nicht eine Botschaft, die sich auf die Person Christi beschränkt. Es ist die Botschaft VON Christus und vom Reich Gottes. Es ist nicht nur das Evangelium über Christus. 

Wir verstehen, dass unsere endgültige Erlösung und Heilserlangung noch in der Zukunft liegt—dass wir gerettet werden, wenn wir in Gottes Reich eintreten—wenn wir Gott sein werden.

All das hatten wir in unserer damaligen Organisation verstanden. Dann, wie wir sagten, kam die Flut der Veränderung. Es begann mit der Lehre der „Wiedergeburt“. Dann kam eine weitere Veränderung, gefolgt von einer weiteren. Mit der Zeit wurde nicht mehr gelehrt, dass das Evangelium eine Botschaft von Christus und vom Reich Gottes sei. Mehr und mehr hörten wir die Terminologie eines Evangeliums über Christus, oder dass Christus selbst das Evangelium sei. Gleichzeitig wurden wir gelehrt, dass das Reich, obwohl es in gewissem Maße noch in der Zukunft liegt, bereits gekommen ist, dass wir bereits im Reich sind und dass Christus nur kommen wird, um das Reich „einzuweihen“ oder zu „inaugurieren“.

Wir wurden auch gelehrt, dass wir bereits gerettet seien. All diese „neuen“ Lehren waren „logische“ Erweiterungen des falschen Verständnisses von der „Wiedergeburt“. WENN wir bereits „wiedergeboren“ waren, dann konnten wir das Reich sehen und betreten. Weil wir nun, so die Argumentation, „bereits“ wiedergeboren waren, befanden wir uns „bereits“ im Reich und waren somit schon gerettet. Da wir bereits das Heil erlangt hatten, wurde uns allmählich beigebracht, dass wir nicht mehr in der Erkenntnis Christi „wachsen“ müssten, wie wir das Gesetz halten sollten, da das Gesetz angeblich nicht mehr in Kraft sei. Keine Zehn Gebote mehr, geschweige denn irgendeine gebotene Einhaltung der jährlichen heiligen Tage Gottes, da Christus sie angeblich alle abgeschafft hat! Die Aussage Christi, dass wir das Reich Gottes nicht sehen können, wurde, wie bereits besprochen, fälschlicherweise so interpretiert, dass er lediglich vom „Wahrnehmen“ der Kräfte des Reiches Gottes sprach. Natürlich erforderten diese sogenannten neuen Konzepte auch eine „Neudefinition“ dessen, was die Bibel über das Reich Gottes sagt. 

Dann wurde uns gesagt, dass es falsch ist zu sagen, dass Gott eine Familie IST—vielmehr sollten wir sagen, dass Gott eine Familie HAT. Mit dieser „subtilen“ Änderung begann die Wahrheit über das Wesen Gottes unklar zu werden. Wenn Gott keine Familie wäre, dann würde Gott sich auch nicht selbst reproduzieren. Wieder sehen wir die „logische“ Konsequenz der Veränderung des Konzepts der „Wiedergeburt“. Dies führte dann zur ultimativen Veränderung bezüglich der Natur Gottes. Gott wurde nicht mehr als aus zwei Wesen bestehend wahrgenommen, sondern als nur EIN Wesen. Da Gott keine Familie mehr war, gab es auch keine Dualität mehr in der Gottheit. Klare Bibelstellen, die die Dualität der Gottheit beweisen, wonach Gott aus dem Vater und dem Sohn besteht, wurden umgedeutet, verdreht oder einfach ignoriert. 

Tatsächlich waren diese Ideen nicht neu. Paulus und andere warnten davor, dass ähnliche Ereignisse und Entwicklungen bereits zu ihren Lebzeiten stattfanden, und dass sie sich auch weiterhin ereignen würden (vergleichen Sie Galater 1,6-9; 2.Timotheus 2,17-22; Judas 3-4; 2.Petrus 2,1-3). Die Schrift offenbart, dass es in der Endzeit wieder einen Abfall von der Wahrheit geben wird. Paulus sagte, „zuvor muss der Abfall kommen“, bevor der Tag der Wiederkunft Christi kommen wird (2.Thessalonicher 2,3). (Wenn Sie einige der in dieser Broschüre angesprochenen biblischen Konzepte eingehend studieren wollen, um sicherzugehen, dass Sie nicht durch falsche Lehren getäuscht werden, fordern Sie bitte unsere Literatur an, die am Ende dieser Broschüre aufgeführt ist.) 

Uns wurde auch gelehrt, dass Gott, obwohl er eine Person ist, sich in einer „dreifachen Seinsweise“ darstellt. Es wurde ein „kluges“ Argument präsentiert, dass eine Person drei Funktionen haben kann—die eines Vaters, eines Ehemanns und eines Präsidenten. Mit anderen Worten: Gott wurde als aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist bestehend beschrieben, aber diese drei „Funktionen“ waren keine Personen, sondern „Hypostasen“. Dieses Konzept war von einer griechisch-orthodoxen Idee übernommen worden, die von heidnischen Griechen wie Platon und Aristoteles stammte. Daraus wurde abgeleitet, dass Jesus Christus ein geschaffenes Wesen war, das vor seiner menschlichen Geburt nicht existierte. So wurde uns also Gott (eine Person in drei Hypostasen) und Christus (eine andere-geschaffene-Person) vorgestellt, der ein Sohn war oder irgendwie wurde, aber getrennt von und nicht gleich mit der „Sohn“-Hypostase der Gott-Person. Uns wurde sogar gesagt, dass der Sohn noch im Himmel gewesen ist (als eine der drei Hypostasen), während Christus hier auf der Erde war, und dass der Sohn am Leben blieb, als Christus, die physische Person, starb. Mit dieser Vorstellung wurde das höchste Opfer Christi geleugnet und abgelehnt. 

Um die Verwirrung und Irrlehre noch weiter zu vergrößern, wurde uns anschließend ohne jede Erklärung gesagt, dass Gott eine Dreieinigkeit sei, dasselbe Konzept, das von der katholischen Kirche und den meisten protestantischen Kirchen gelehrt wird—eine Person in drei Personen (nicht mehr „Hypostasen“, wie zuvor dargestellt). Christus war nun Teil der Dreifaltigkeit geworden, obwohl es unklar blieb, was er war, bevor er Mensch wurde, was er war, als er hier auf der Erde war, und was er nach seiner Auferstehung wurde. Gott war auf jeden Fall eine geschlossene Dreieinigkeit geworden. Da er nicht länger eine Familie war, konnte der Mensch nicht Teil dieser Familie werden. Es wurde gelehrt, dass Gott die Christen „adoptieren“ würde, aber die Christen würden niemals Gottes echte Söhne und Töchter werden. Gott reproduzierte sich nicht mehr durch den Menschen. Es wurde gelehrt, dass Gott irgendwie eine „Familie“ im übertragenen Sinne SCHAFFEN oder aufbauen würde. In jedem Fall war Gott nicht mehr länger dabei, Mitglieder zu der Familie hinzuzufügen, die er ist und die er immer schon gewesen ist. Christen wurden nicht mehr als Mitglieder der Familie Gottes selbst verstanden, mit Gott als ihrem wahren und echten Vater und Christus als ihrem wahren und echten älteren Bruder. 

Es ist also offensichtlich von Bedeutung! Ohne die Veränderung der Lehre von der „Wiedergeburt“ hätten die nachfolgenden Veränderungen nicht stattfinden können. Es ist daher absolut notwendig, dass wir das richtige Verständnis von der „Wiedergeburt“ nicht verfälschen. Wenn wir das tun, selbst in scheinbar unwichtigen Bereichen der „Terminologie“ oder „Erklärungen“, werden wir das richtige Verständnis dessen, was „Wiedergeburt“ bedeutet, verändern und dadurch wieder eine Schleuse der Veränderung öffnen. Am Ende könnten wir sehr wohl feststellen, dass wir das richtige biblische Verständnis völlig verloren haben. Das ist denen, die die Wahrheit scheinbar einmal verstanden haben, schon einmal passiert. Meinen wir nicht, dass es nicht wieder passieren könnte. „Wer Ohren hat, der höre, was [uns] der Geist… sagt…“ (Offenbarung 2,7.11.17.29; 3,6.13.22).