Auch wenn wir mit dem Konzept langer Haftstrafen sehr vertraut sind, wobei dieses Konzept als normaler und akzeptabler Weg betrachtet wird, mit denjenigen umzugehen, die gegen das Gesetz verstoßen haben oder die verdächtigt werden, Gesetzesbrecher zu sein, könnte es uns überraschen zu erfahren, dass eine lang andauernde Inhaftierung von Menschen nicht biblisch ist.
Auch wenn darüber hinaus in der Bibel von Quarantäne und Isolation für diejenigen gesprochen wird, die an einer ansteckenden Krankheit leiden, werden wir feststellen, dass dieses Konzept niemals auf diejenigen angewandt wurde, die nicht krank waren oder die keine Krankheitssymptome zeigten.
Stattdessen offenbart die Bibel, dass Gott boshaften Geistwesen eine lange Gefangenschaft auferlegen wird… aber nicht den Menschen. Und wir werden zeigen, dass in den meisten Fällen, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, die bösen Herrscher dieser Welt gerechten und gottesfürchtigen Menschen Gefängnisstrafen auferlegt haben.
Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass es zuallererst das Schicksal Satans und seiner Dämonen ist, gefangen oder „isoliert“ zu werden, damit sie die Menschheit nicht mehr verführen oder betrügen können.
Wenn Christus zurückkehrt, wird er die Gefangenen in Gefangenschaft führen (Epheser 4,8; Psalm 68,19, revidierte Lutherbibel 2017), einschließlich Satans und seiner Dämonen, die die Menschheit in Gefangenschaft halten. Sie werden selbst Gefangene, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wir lesen in Offenbarung 20,1-3:
„Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre…“
Wenn sich das Millennium dem Ende zuneigt, wird Satan für eine kurze Zeit aus seinem Gefängnis des Abgrunds befreit werden (vgl. Verse 7-9), danach aber lesen wir in Offenbarung 20,10:
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet [gewesen] waren; und sie [Satan und seine Engel, vgl. Matthäus 25,41] werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Wenn ein alles umfassendes Feuer alles Physische verbrennt und vernichtet (2. Petrus 3,10), werden Satan und seine Dämonen aus ihrem Gefängnis aus Feuer und Schwefel befreit werden und als symbolische „Sterne“ „umherirren“, „für die dunkelste Finsternis aufbewahrt ist in Ewigkeit“ (Judas 1,13).
Aber noch bevor sie im wahrsten Sinne des Wortes inhaftiert werden, waren sie bereits die ganze Zeit über auf geistliche Weise gefangen, indem sie Gefangene ihrer eigenen bösen Gedanken und Wünsche waren. Deshalb heißt es in Epheser 4,8 und in Psalm 68,19 (oben zitiert), dass Christus geistlich „Gefangene“ in Gefangenschaft führen wird.
Wir lesen in Judas 1, Vers 6:
„Auch die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Wohnstatt [die Erde] verließen, [um Gott im dritten Himmel von seinem Thron zu stoßen,] hat er für das Gericht des großen Tages aufbewahrt mit ewigen (geistlichen) Ketten in der Finsternis.“
Ebenfalls in 2. Petrus 2,4: „Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit [geistlichen] Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie zum Gericht aufbewahrt werden…“ Das Wort für „Hölle“ ist hier „Tartarus“, womit ein Zustand und kein Ort beschrieben wird.
In 1. Petrus 3,19-20 wird uns gesagt, das Christus zur Zeit Noahs, „hingegangen“ ist und „den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren“, predigte, „als Gott in Geduld ausharrte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute…“
Satan und seine Dämonen waren und sind auch heute nicht in einem buchstäblichen Gefängnis, da sie diese Welt noch immer als böse Geistwesen regieren und wie brüllende Löwen die Erde hin und her durchstreifen, um zu sehen, wen sie verschlingen können. Aber ihre Gefangenschaft ist geistlicher Natur. Und so haben sie Menschen geistlich gefangen genommen und halten sie gefangen (2. Timotheus 2,26), und mit ihren verdrehten und abscheulichen Gedanken wollen sie sie auch buchstäblich einsperren, insbesondere diejenigen, die Gott angehören. (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre, „Engel, Dämonen und die Geistige Welt.“)
Gott spricht einige scharfe Worte über den kommenden Herrscher in Europa – das Tier -, der beschuldigt werden wird, seine Gefangenen nicht entlassen zu haben (Jesaja 14,16-17).
In Offenbarung 2,10 lesen wir die Botschaft Christi an seine Kirche in Smyrna: „Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
In dieser bösen Welt, die von Satan, dem Teufel, beherrscht wird, könnten die wahren Diener Gottes um der Gerechtigkeit willen im Gefängnis landen. In einigen Fällen griff Gott auf übernatürliche Weise ein, um sie aus dem Gefängnis zu befreien, wie es im Hinblick auf die Apostel Christi geschah (Apostelgeschichte 5,17-42). Später griff Gott im Fall von Petrus ein, als ein Engel ihn aus der Gefangenschaft befreite (Apostelgeschichte 12,3-11). Noch später griff Gott im Fall von Paulus und Silas ein, als durch ein Erdbeben alle Türen des Gefängnisses geöffnet und die Ketten gelöst wurden, mit denen Paulus und Silas angekettet waren (Apostelgeschichte 16,24-26).
Zu anderen Zeiten wurde das Volk Gottes gefangen genommen, und Gott griff nicht auf übernatürliche Weise ein, um es zu befreien, zumindest nicht sofort. Paulus wurde mehrmals für längere Zeit von Gottes Feinden gefangen gehalten (2. Korinther 11,23), nachdem er selbst vor seiner Bekehrung wahre Christen verfolgt und eingesperrt hatte (Apostelgeschichte 22,4; 26,10). Wie er jedoch zuvor Satans Gefangener war, um seinen Willen zu tun, so wurde er nach seiner Bekehrung ein Gefangener Christi – er wurde ein buchstäblicher Gefangener der Gerechtigkeit wegen, aber vor allem ein geistlicher Gefangener Christi, der ihn mit seinem eigenen Blut erworben und erkauft hatte (Epheser 3,1; 4,1; 2. Timotheus 1,8; Philemon 1,9).
Wir lesen, dass Joseph in Ägypten inhaftiert wurde, weil er rechtschaffen handelte und sich weigerte, Ehebruch zu begehen; Jeremia wurde von bösen politischen Führern eingesperrt (Jeremia 32,2; 37,21), ebenso wie Johannes der Täufer vom bösen König Herodes ins Gefängnis gesperrt wurde.
Christus prophezeite, dass die Herrscher dieser Welt sein Volk einsperren würden (Lukas 21,12), und Paulus würde später sagen, dass dies die Heiligen waren, deren die Welt nicht wert war (Hebräer 11,36.38). Christus betonte, Barmherzigkeit und Mitgefühl für unsere Geschwister zu haben, die inhaftiert sein könnten (Matthäus 25,36). Beachten Sie auch insoweit Psalm 69,34; 79,11; und 102,20-21.
Gott hat nie beabsichtigt, dass Menschen für einen längeren Zeitraum inhaftiert würden, obwohl Christus anerkannte, dass in dieser bösen Welt Gefängnisse existieren, und er benutzte diese Tatsache, um eine geistliche Lektion zu erteilen (Lukas 12,57-59).
Gott erlaubte nur eine vorübergehende Gefangenschaft, bis eine Entscheidung getroffen werden konnte (3. Mose 24,10-12; 4. Mose 15,32-36). Dieses Verfahren der zeitweiligen Inhaftierung wurde in neutestamentlicher Zeit in gewissem Umfang auch von den selbstgerechten Priestern, dem Hauptmann des Tempels und den Sadduzäern angewandt (Apostelgeschichte 4,1-3), außer im Fall von Christus, bei dem dieses Verfahren verletzt und seine „Verhandlung“ und anschließende „Verurteilung“ überstürzt durchgeführt wurden (Jesaja 53,8), um von der Regierung unter Verletzung der jüdischen Gesetze, geschweige denn des Gesetzes Gottes, ermordet zu werden. (Lesen Sie hierzu unsere Ausführungen in unserer kostenlosen Broschüre, „Jesus Christus—Ein großes Geheimnis.“)
Wir sollten die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass Jesus kommen wird, um Menschen aus der physischen und geistlichen Gefangenschaft zu befreien (Jesaja 42,6-7; 49,8-9; 61,1).
Satan weiß, dass er für seine schrecklichen Taten inhaftiert werden wird. Er will, dass die Menschheit dasselbe Schicksal erleidet, das er erleben wird, und so hat er die Menschen dazu inspiriert, ein System zu schaffen, das die Inhaftierung befürwortet und unterstützt, das, richtig verstanden, grausam und unmenschlich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn es Menschen betrifft, die unschuldig sind. Schon das Konzept, Menschen mit einem anderen ethnischen Hintergrund oder einer anderen Rasse allein aufgrund ihrer Herkunft in Haft- oder Konzentrationslager zu stecken, ist satanischen und gottlosen Ursprungs, und kein Versuch, diese gottlosen Handlungen zu rechtfertigen, kann sie gottgefällig machen.
Aber selbst wenn Gesetzesübertreter schuldig sind, war ihre lange Inhaftierung niemals Gottes Absicht. Vielmehr spricht das Alte Testament von finanzieller Rückerstattung oder, in Kapitalfällen, von der Todesstrafe, aber die Aussage von mindestens zwei oder drei Zeugen war erforderlich, um die Richtigkeit der Anklagen festzustellen und zu bekräftigen, bevor eine Strafe verhängt werden konnte. Im Fall Christi wurde auch gegen diese Anforderung verstoßen.
Damit kommen wir zu der Frage der „Selbstisolierung“ und der Quarantäne für Menschen, die krank sind, und für diejenigen, die nicht krank sind und keine Krankheitssymptome zeigen.
Die Bibel enthält Quarantänebestimmungen für Menschen, die an ansteckenden Krankheiten leiden, damit sie andere nicht anstecken können. Die Idee, einen gesunden Menschen unter Quarantäne zu stellen, um ihn oder sie vor anderen zu schützen, die krank sein könnten, stellt die biblischen Gebote total auf den Kopf, indem man die Kranken zusammen mit den Gesunden unter Quarantäne stellt.
Die Bibel hat viel über Quarantäne und den Aussatz zu sagen, der hoch ansteckend war (vgl. 3. Mose 13,4.45-46). Dieselben Grundsätze gelten auch für ansteckende Erkältungen und Grippe sowie andere infektiöse und ansteckende Krankheiten, die leicht verbreitet werden und damit anderen Unannehmlichkeiten und Probleme bereiten können.
Die zehn Aussätzigen in Lukas 17,12 standen „von ferne“ oder weit entfernt. Sie mischten sich nicht unter all die anderen. Es wurde als selbstverständlich angesehen und erwartet, dass sie sich aufgrund ihrer bedauerlichen körperlichen Verfassung von gesunden Menschen entfernt aufhalten würden.
Wenn wir dies ernst nehmen, werden wir keine ansteckenden Krankheiten an andere weitergeben wollen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die möglicherweise eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen haben als andere. Wenn man also nicht zu kirchlichen Gottesdiensten geht, wenn man an einer „infektiösen oder ansteckenden“ Krankheit leidet, so ist das nicht dasselbe wie das Verlassen unserer Versammlung (Hebräer 10,25) – sondern es bedeutet, Liebe und Fürsorge für den Rest der Geschwister zu haben.
Natürlich kann es Zeiten geben, wenn wir eine Krankheit ausbrüten, ohne zu wissen, ob sie wirklich ausbrechen wird. Aber wenn wir wissen, dass es uns nicht gut geht und dass wir mit einer Erkältung oder einer Grippe kämpfen, dann sollten wir nicht zum Gottesdienst gehen. Wir müssen in diesem Bereich viel Weisheit anwenden.
Wie wir oben erwähnt haben, gilt das biblische Prinzip der Quarantäne für kranke Personen. SIE sollen isoliert bleiben, solange sie an ihrer ansteckenden Krankheit leiden, um andere nicht zu infizieren. Die Idee, dass eine ganze Stadt, ein Landkreis, ein Land oder die ganze Welt eingesperrt werden muss und dass JEDER isoliert oder im Hausarrest bleiben muss – ob krank oder nicht – ist eine satanische Perversion von Gottes heiligem Gesetz der Quarantäne.
Dies IST die Welt Satans, und Satan, der Gott dieses gegenwärtigen bösen Zeitalters und der Fürst der Finsternis, hat die ganze Welt verführt. Er bombardiert die Menschen ständig mit seinen gottlosen Ideen, und viel zu viele sind eine leichte Beute für seine betrügerischen Machenschaften geworden. Aber das darf nicht für das Volk Gottes gelten, das aufgerufen ist, für das Wahre und Gerechte einzutreten und gleichzeitig alles Böse und Falsche abzulehnen.
Verfasser: Norbert Link
Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Marc Völler