Das Buch Sacharja—Prophezeiungen für die heutige Zeit!

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Einführung

 

Historischer Hintergrund

Das Buch Sacharja ist ein außergewöhnliches und eindeutig inspiriertes Buch der Bibel. Es zeigt uns, was sehr bald geschehen wird. Es ist in der Tat eine Prophezeiung für unsere Zeit! Es gibt uns einen einzigartigen Einblick in die Gedankengänge Gottes, die sogar den Namen des Buches miteinschließen.

Sacharjas hebräischer Name „aryāh“ bedeutet „Jahwe gedenkt“, oder „Jahwe hat sich erinnert“. Sein Name korreliert in der Tat mit der Botschaft des Buches, dass Gott seines Volkes gedenkt und dessen Arbeit für ihn nicht vergessen wird, wenn es ihm getreulich nachfolgt.

Sacharja war ein Prophet und ein Priester—der Sohn Berechjas und der Enkel von Iddo dem Propheten (Sacharja 1,1; vergleichen Sie Nehemia 12,16, wo Sacharja nur als Nachfahre von Iddo erwähnt wird, da sein Vater Berechja scheinbar in jungen Jahren gestorben war). Iddo war ebenfalls ein Priester, der mit Sacharja, dem Statthalter Serubbabel und dem Hohepriester Josua aus Babylon zurückkehrte. Iddo war, der Überlieferung nach, Mitglied der Großen Synagoge (die Regierungsinstanz der Juden in der Zeit vor dem Sanhedrin).

Sacharja war, zusammen mit Haggai und später Maleachi, einer von drei Propheten, die zu den aus Babylon nach Jerusalem zurückkehrenden Vertriebenen predigten.

Das Buch Sacharja wurde während der Bestrebungen des alten Volkes Juda geschrieben, den durch die Babylonier zerstörten Tempel wieder aufzubauen. Die Juden waren 18 Jahre vor dem Auftreten Sacharjas zurückgekehrt, um das Fundament des Tempels zu legen, jedoch wurden die Arbeiten dann zunächst eingestellt. Zwei Monate vor Sacharja hatte der Prophet Haggai sodann begonnen, das Volk zu ermutigen, den Tempel erneut aufzubauen, aber diese Wiederbelebung war nur von sehr kurzer Dauer. Haggais Prophezeiungen finden sich im Buch Haggai. Zwei Monate später wurden die Arbeiten am Bau des Tempels erneut eingestellt. Das Volk musste ein weiteres Mal ermutigt werden, diesmal durch Sacharja, um die Aufgabe des Tempelbaus zu erfüllen.

Sacharja begann in den Monaten Oktober/November im zweiten Jahr der Herrschaft von König Darius (520 v. Chr.) zu prophezeien. Seine letzte Prophezeiung wurde zwei Jahre später verkündet, im Jahre 518 vor Christus.

Der Broadman Bible Commentary erklärt:

„Im Gegensatz zu den meisten der kleinen Propheten werden sowohl Haggai als auch Sacharja außerhalb ihrer eigenen Bücher erwähnt. Sie werden als die treibenden Kräfte hinter den erneuten Bemühungen (ca. 520-515 v. Chr.) um den Wiederaufbau des Tempels beschrieben (Esra 5,1; 6,14)… Gemäß Esra 5,16 hatten die im Jahre 538 vor Christus unter Scheschbazar zurückkehrenden Juden mit Erlaubnis des persischen Königs Kyrus den Grundstein für einen neuen Tempel in Jerusalem gelegt… Allerdings wurde die Arbeit nicht abgeschlossen. Ganze 18 Jahre lang blieb der Tempel in Trümmern liegen…“

„[Zur Zeit der Ankunft von Haggai und Sacharja war] der Enthusiasmus der wegbereitenden und zurückgekehrten Juden… verschwunden. Streitigkeiten besonders mit den Samaritern, Schwierigkeiten beim Wiederaufbau der Stadt und mehrere Jahre schlechter Ernten… hatten ihren Mut getrübt… In dieser Zeit der Niedergeschlagenheit, der Resignation, des Unglücks und der Hoffnungslosigkeit bewies Gott seine Macht, indem er Haggai sandte, um die Herzen mit neuer Begeisterung anzufachen. Er überzeugte die jüdische Gemeinde, wieder mit der Arbeit am Tempel im Jahre 520 vor Christus zu beginnen. Aber seine ermutigenden Worte endeten nach kurzer Zeit. Sacharja führte sein Werk fort. Esra 6,15 berichtet, dass der wiederaufgebaute Tempel im Frühjahr 515 vor Christus offiziell eingeweiht wurde.“

Während der Prophet Haggai zum Zeitpunkt seines öffentlichen Auftretens ein sehr alter Mann war, war Sacharja selbst noch ein „junger Mann“, als er begann zu prophezeien. Dabei könnte sich der Begriff „junger Mann“ auf einen Mann beziehen, der noch nicht 30 Jahre alt war.

Sacharjas Ermutigung, fortzufahren und den Tempel fertigzustellen, konzentrierte sich nicht nur auf die Tage seiner Zeit. Vielmehr wies er die Menschen auf die glorreiche ZUKUNFT jenes Tempels hin, den sie eifrig wiederaufbauen sollten! Seiner Vollendung würde das erste Kommen des Messias folgen, der eben diesen physischen zweiten Tempel besuchen würde, und dann schließlich sein zweites Kommen, wenn er zu einem physischen dritten Tempel sowie zu einem geistlichen Tempel kommen würde—der Kirche Gottes, die dem physischen Tempel nachgestaltet ist!

Wie oben erwähnt, steht dieses Szenario auch mit dem Bau eines ANDEREN physischen Tempels in Verbindung—dem dritten Tempel, der kurz vor der Rückkehr Christi erbaut und nach seiner Rückkehr im Millennium gereinigt werden und weiter bestehen wird.

Sacharja blickte in die Zukunft und vermittelte diese zuverlässigen Prophezeiungen den Menschen seiner Zeit. Heute können wir Prophezeiungen über Ereignisse lesen, die sich inzwischen ereignet haben, und somit Trost, Sicherheit und erneuerten Glauben anhand der Tatsache gewinnen, dass die Prophezeiungen zukünftiger Ereignisse ebenfalls eintreten werden, genau wie sie im Buch geschrieben stehen!

Die Ryrie Studienbibel erklärt: „Sacharja hat mehr über den Messias vorausgesagt als jeder andere Prophet außer Jesaja… Die Prophezeiungen zum ersten Kommen des Messias sind Sach[arja] 3,8; 9,9…; 11,11-13;… 13,1.6; und die Prophezeiungen, die bei seinem zweiten Kommen erfüllt werden, sind 6,12; 14,1-21.“

Wie wir allerdings sehen werden, ist diese Aufzählung der Stellen in der Ryrie Studienbibel bezüglich des ersten und zweiten Kommens Christi keineswegs vollständig.

Unger’s Bible Handbook ergänzt: „Dieses Buch ist in seiner messianischen Betonung unter den kleinen Propheten und in seiner Entfaltung der Ereignisse im Zusammenhang mit dem ersten und zweiten Kommen Christi einzigartig. Es wurde als die messianischste, wahrhaft apokalyptischste und endzeitlichste aller Schriften des Alten Testaments bezeichnet.“

Der Kommentar der Scofield Reference Notes führt näher aus:

„Beide Kommen Christi finden sich in der Prophezeiung Sacharjas…. Mehr noch als Haggai oder Maleachi zeigt Sacharja Gottes Gedanken über die den restaurierten Rest von Juda umlagernden, heidnischen Weltmächte. Er hat ihnen ihre Macht verliehen und wird sie zur Rechenschaft ziehen. Ihre Prüfung ist, wie immer, ihr Umgehen mit dem Volk Israel.“

 

Wer hat das Buch geschrieben?

Einige haben die Urheberschaft des Buches Sacharja in Frage gestellt und deuten an, dass es von mindestens zwei verschiedenen Autoren zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben wurde. Es besteht jedoch kein triftiger Grund anzuzweifeln, dass der Prophet Sacharja das gesamte Buch geschrieben hat. Ähnlich wie bei den Einwänden gegen die einzelne Urheberschaft des Buches Jesaja sind auch Kommentare, die die gleichen „Bedenken“ bezüglich des Buches Sacharja vorbringen, grundsätzlich abzulehnen.

Die Nelson Study Bible enthält folgende Bemerkung:

„Diejenigen, die die Einheit und alleinige Urheberschaft Sacharjas in Frage stellen, argumentieren normalerweise, dass die Kapitel 9-14 aus der hellenistischen Zeit (331-167 v. Chr.) oder der makkabäischen Zeit (167-73 v. Chr.) stammen. Der Verweis auf ‚Griechenland‘ in [Sacharja] 9,13 wurde oft als Beweis für einen späteren Zeitpunkt nach Alexanders Eroberungen (um 330 v. Chr.) angenommen. Der griechische Einfluss im antiken Nahen Osten war jedoch bereits im siebten Jahrhundert vor Christus stark ausgeprägt… Jene, die die Einheit des Buches vertreten, datieren seine Fertigstellung weitgehend auf die Jahre zwischen 500 und 470 vor Christus… “

Rieneckers Lexikon zur Bibel stimmt dem zu und fügt an:

„Nach jüd[ischer] und christlicher Tradition ist S[acharja] selbst der Verfasser des gesamten Buches, die Evangelien… und Jesus… zitieren den Propheten in diesem Sinn… Ein Teil der Kritiker nimmt für diesen Abschnitt zwei verschiedene Verfasser an… Schon diese Meinungsverschiedenheiten zeigen, dass die einzelnen Begründungen nicht durchschlagend sind.“

Sacharja zeichnete zahlreiche Prophezeiungen auf, die er unter göttlicher Inspiration erhielt, um uns davon zu überzeugen, dass Gott die Kontrolle hat. Selbst in Zeiten großer persönlicher und nationaler Prüfungen und Probleme ist Gott von niemandem von uns weit entfernt, und er ist immer da, um uns zu helfen und unsere Bemühungen zu segnen, wenn wir ihn eifrig suchen.

Grundsätzlich gliedert sich das Buch in zwei Teile—mehrere Visionen, die Sacharja erhielt (Kapitel 1-6), und nachfolgende Prophezeiungen hauptsächlich über Endzeitereignisse (Kapitel 7-14).

In dieser Broschüre werden wir uns eingehend mit Sacharjas Visionen befassen und weitere Prophezeiungen untersuchen, die sich sowohl auf das erste und zweite Kommen Jesu Christi als auch auf die Völker von Israel und Juda beziehen sowie auf die Stadt Jerusalem.

 

Teil 1

Die neun Visionen von Sacharja

(Sacharja Kapitel 1-6)

 

Die erste Vision

Die Pferde

(Sacharja 1,8-11)

 

In Sacharjas erster Vision, die in Sacharja 1,8 beginnt, sieht der Prophet Engel, die sich sowohl als Menschen als auch als Pferde manifestieren.

Beachten Sie den exakten Wortlaut: „(8) Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein MANN saß auf einem roten PFERDE, und er hielt zwischen den Myrten im Talgrund, und hinter ihm waren rote, braune und weiße PFERDE. (9) Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der ENGEL, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. (10) Und der MANN, der zwischen den Myrten hielt, antwortete: Diese sind’s, die der HERR ausgesandt hat, die Lande zu durchziehen. (11) Sie aber antworteten dem ENGEL des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir haben die Lande durchzogen, und siehe, alle Lande liegen ruhig und still.“

Die in dieser ersten Vision und auch in anderen Visionen im Buch Sacharja erwähnten Pferde beschreiben Engel oder Geistwesen.

In unserer kostenlosen Broschüre „Engel, Dämonen und die Geistige Welt“ haben wir ausführlich erklärt, dass diese Pferde tatsächlich Engelwesen sind. Nachfolgend stellen wir einige Auszüge vor:

„Einige Engel schauen wie Pferde aus.

„Wir finden zusätzliche Berichte in der Bibel, die Engel als feurige Pferde beschreiben. Lesen Sie zum Beispiel 2.Könige 2, Verse 11-12: ‚Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel. Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und sein Gespann! und sah ihn nicht mehr.‘

„Eine ähnliche Aufzeichnung kann in 2.Könige 6, Verse 15-17, gefunden werden: ‚Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.‘…

„Der Engel, der direkt mit Sacharja gesprochen hatte, wird als ein Mann beschrieben. Die Pferde, die die Lande hin und her durchzogen, werden ‚die vier Winde unter dem Himmel‘ genannt. Es sind Geistwesen, oder Engelwesen, die wie Pferde ausschauen. In Offenbarung 5, Vers 6, werden einige dieser Wesen beschrieben als ‚die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande‘…

„Wir finden eine andere Beschreibung der Engelwesen, die wie Pferde aussehen, in den berühmten Schriftstellen in Offenbarung 19, Verse 11 und 14, in denen die Wiederkehr von Jesus Christus zu dieser Erde beschrieben wird. Beachten Sie, was die Bibel hier in dieser wenig verstandenen Passage sagt: ‚Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit… Und ihm folgt das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen.‘

„Uns wird hier gesagt, dass Christus und seine himmlischen Armeen auf weißen Pferden reiten werden. Diese Pferde müssen Geistwesen sein, da sie vom Himmel auf die Erde herniederkommen. Die reitenden himmlischen Armeen sind engelsgleiche Wesen, die wahrscheinlich wie Menschen aussehen. Wie wir später noch in dieser Broschüre sehen werden, sind bestimmte Engel ‚Krieger‘. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Mächte des Bösen zu bekämpfen. Andere Engel, wie solche, die wie Pferde ausschauen, haben andere oder zusätzliche Funktionen, einschließlich der Aufgabe, Christus und seine als Krieger dienenden Engel zu ‚transportieren‘.“

Engel können in Form und Gestalt von Tieren, einschließlich Pferden, erscheinen oder sich als solche manifestieren, oder auch in Form und Gestalt von Menschen.

Während die meisten Kommentare die erste Vision Sacharjas streng und ausschließlich auf die Zeit und die Lebensumstände Sacharjas anwenden, befassen sich alle neun Visionen jedoch hauptsächlich mit der Endzeit, kurz vor der Wiederkunft Christi. Natürlich SIND gewisse Aspekte auf Ereignisse der Tage Sacharjas beschränkt, aber selbst dann gibt es einige grundlegende Prinzipien, die auch für unsere Zeit gelten, wie dies im weiteren Verlauf deutlich werden wird.

 

Eine Welt in Ruhe

In Sacharjas erster Vision wird ein Bild von einer Welt gezeichnet, die ruhig und still ist (siehe Vers 11).

Wie Adam Clarke’s Commentary on the Bible zu Vers 11 sagt:

„Es herrscht allgemeiner Frieden im Persischen Reich und in anderen Staaten, mit denen Judäa verbunden ist; aber die Juden sind immer noch in Bedrängnis. Weder ist ihre Stadt bereits wiederhergestellt, noch ist ihr Tempel gebaut.“

Albert Barnes’ Notes on the Bible ergänzen:

„Kriege, obwohl sie bald wieder ausbrechen würden, waren im zweiten Jahr des Darius eine Zeit lang unterbrochen [als Sacharja seine erste Vision empfing]. Die

Ruhe, in der sich die Welt befand, deutet auf den Kontrast der immer noch andauernden Unruhen hin, die dem Volk Gottes zugedacht sind. Eine solche Ruhe war Israel nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft versprochen, aber noch nicht erfüllt worden. Durch die Feindseligkeit der Samariter war der Bau des Tempels behindert worden und wurde gerade erst wieder aufgenommen. Die Mauer von Jerusalem war noch zerstört… ihre vom Feuer niedergebrannten Tore [waren noch] nicht wiederhergestellt. Jerusalem selbst war eine Ruine… seine Häuser nicht erbaut…“

Die Ryrie Studienbibel erklärt:

„Gottes Erkundungstruppen berichteten, dass die Erde still und ruhig ist, d.h., den heidnischen Nationen ging es noch immer gut, sie lebten in Selbstvertrauen und Sicherheit, während Israel unterdrückt war.“

 

Eine kurzlebige Ruhe

Die friedliche Ruhe der Welt war nur von kurzer Dauer. Wie bereits erwähnt, würden bald Kriege zwischen dem persischen und dem griechischen Reich ausbrechen. Auf jeden Fall stand die friedliche Ruhe der heidnischen Nationen im Gegensatz zu dem „geknechteten“ Zustand Israels.

Tatsächlich zeigt die Reaktion des Engels des HERRN in Vers 12, dass diese „Ruhe“ im Widerspruch zu dem Zustand Israels war: „Da hob der Engel des HERRN an und sprach: HERR Zebaoth, wie lange noch willst du dich nicht erbarmen über Jerusalem und über die Städte Judas, über die du zornig bist schon siebzig Jahre?”

Wir lesen auch in Vers 15, dass die Nationen, die sich Jerusalem widersetzten, „sorglos“ (Zürcher Bibel 2007) oder „trotzigsichere Heiden“ waren (Zürcher Bibel 1970)—ohne sich der Zerstörung bewusst zu sein, die über sie kommen würde.

 

Gottes Zorn für siebzig Jahre

Wir lesen, dass Gott siebzig Jahre lang zornig auf Israel war. Worauf bezieht sich diese Zeitspanne?

Clarke’s Commentary on the Bible weist darauf hin:

„Das kann nicht die Dauer der Gefangenschaft bedeuten, die fast zwanzig Jahre zurückliegt. Es muss schlicht und einfach die Zeit sein, die von der Zerstörung des Tempels an bis hin zu der Zeit vergangen ist, zu der der Engel sprach. Da der Tempel im neunzehnten Jahr des Nebukadnezar zerstört wurde und diese Vision im zweiten Jahr des Darius erfolgte, war die Zeitspanne von annähernd siebzig Jahren zwischen diesen beiden Perioden erfüllt.“

Die Nelson Study Bible stimmt dem zu und führt aus:

„Die siebzig Jahre beziehen sich auf die Zeit des Exils, in der der Tempel in Trümmern lag (586-515 v. Chr., siehe Jer. 25,7-14).“

Es ist wichtig zu beachten, dass Sacharjas erste Vision DUALER Natur ist, wie dies auch bei ALLEN neun Visionen Sacharjas der Fall ist. Die Visionen waren auf seine Zeit anwendbar, gelten aber auch für diejenigen, die in der heutigen Zeit nicht willens sind, ihrem Schöpfer gehorsam zu sein, und sie sprechen uns sowohl auf nationaler als auch auf individueller Ebene an. Gott will unsere Aufmerksamkeit erlangen!

 

Siebzig Jahre des Zorns, die sich in der Endzeit nicht wiederholen

Es gibt jedoch keinen prophetischen Hinweis darauf, dass eine Zeitspanne von siebzig Jahren der Zerstörung eines physischen oder geistlichen Tempels für Ereignisse der Endzeit gelten wird. Das heißt, es gibt in der Prophezeiung keinen Hinweis darauf, dass die modernen Nationen Israel und Juda, nachdem sie im Krieg besiegt und von ihren Feinden gefangen genommen worden sind, noch siebzig Jahre lang versklavt bleiben werden, bevor Christus zurückkehrt, um sie aus der Sklaverei zu führen.

Wir können auch nicht sagen, dass der noch zu erbauende physische Tempel für 70 Jahre vor Christi Kommen zerstört sein wird oder dass der geistliche Tempel—die Kirche—vor der Wiederkunft Christi für siebzig Jahre in Trümmern liegen wird. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall.

 

Eine Kirche in Ruhe

Die endzeitliche Kirche Gottes wurde mit Beginn der 30er Jahre wiederbelebt. Aber es IST richtig, dass der Bau des geistlichen Tempels—der Kirche—noch nicht abgeschlossen ist, und dass die Verkündigung des Evangeliums vom Reich Gottes noch fortgesetzt werden muss.

Andererseits ist ein Abfall von der Wahrheit vor Christi Rückkehr prophezeit. Leider stehen wir jetzt vor einer Situation, in der viele in seiner Kirche (dem geistlichen Israel) desillusioniert und frustriert sind. Sie sind durch ihre eigenen persönlichen Probleme festgefahren und haben den Eifer verloren, das Werk Gottes zu vollenden und die Sünde in ihrem eigenen Leben zu überwinden. Sie streben nicht mehr nach ihrer Perfektion und Vollkommenheit.

Darüber hinaus sehen wir auch eine schreckliche Selbstzufriedenheit innerhalb der modernen Nationen des physischen Israel—insbesondere in den USA und Großbritannien. (Für weitere Informationen über die Identität der modernen Häuser Israel und Juda, lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“.)

Auch wenn die Anzeichen der nationalen Katastrophe und des Unglücks eindeutig zu sehen sind, glauben viele in den USA immer noch an den „American Way of Life“, von dem sie denken, dass er all ihre Probleme meistern wird. In England ist es aufgrund ihres Stolzes auf ihr vergangenes „British Empire“ nicht viel anders. Ihr Vertrauen auf sich selbst—und nicht auf Gott—wird der Untergang dieser Länder sein.

Der verhältnismäßige Friede oder die „Ruhe“, beziehungsweise ein „entspanntes“ und „sorgloses“ Leben in dieser Welt, hat die Sinne vieler Menschen eingeschläfert, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche Gottes. Sie sind sich des Sturms nicht bewusst, der diesen Planeten bald verschlingen und „plötzliche Zerstörung“ bringen wird (vergleichen Sie 1.Thessalonicher 5,2-3).

 

Das Werk wird vollendet werden

Wir lesen in Sacharja 1,13, dass Gott dem Engel mit „freundlichen“ und „tröstlichen“ Worten antwortete. Vers 14 besagt, dass Gott voller Eifer ist für Jerusalem und für Zion. Vers 16 fügt hinzu, dass sein Haus oder sein Tempel dort wieder aufgebaut werden wird.

Der physische zweite Tempel würde tatsächlich während der Zeit Sacharjas, innerhalb von vier Jahren nach seiner ersten Vision, fertig gestellt werden. Dies zeigt uns, dass, wenn Gott eingreift, um sein Volk zu motivieren, bestimmte Aspekte seines Werkes zu vollenden, dies innerhalb einer sehr kurzen Zeit geschehen wird! Auch der physische dritte Tempel wird in Jerusalem überraschend schnell gebaut werden—und wenn der Bau beginnt, wird er in weitaus kürzerer Zeit vollendet sein als in vier Jahren wie unter Sacharja.

Wiederum zeigen die historischen Ereignisse, was für UNSERE heutige Zeit prophezeit ist. Als der Prophet Habakuk die plötzliche Zerstörung ankündigte, zitierte er Gottes Worte in Habakuk 1,5: „Schauet hin unter die Heiden, sehet und verwundert euch! Denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, was ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird.“

Habakuk sagte in Vers 6 weiter, dass Gott die Chaldäer erwecken wird, um andere zu bestrafen. Das wird in der Zukunft durch die modernen Chaldäer oder Europäer geschehen. Doch Paulus wandte diese Textstelle in Habakuk 1,5 auch auf die Verrichtung eines anderen „unglaublichen“ Werkes an—das Werk der Verkündigung des Evangeliums (vergleichen Sie Apostelgeschichte 13,41). Da die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt zu einem Zeugnis das Zeichen der bevorstehenden Wiederkunft Christi ist (Matthäus 24,14), können wir sehen, dass ein äußerst wirkungsvolles Werk der Verkündigung des Evangeliums noch immer stattfinden muss—so einzigartig, dass sie es „nicht glauben [werden], wenn man davon sagen wird“ (vergleichen Sie erneut Habakuk 1,5).

Paulus erklärt auch in Römer 9,28, dass dieses endzeitliche Werk schnell und kurz sein wird: „… denn er wird DAS WERK VOLLENDEN und es ABKÜRZEN in Gerechtigkeit, denn der HERR wird ein ABGEKÜRZTES Werk tun auf der Erde“ (neue Lutherbibel 2009).

 

Die Zeit ist kurz

Wenn Christus zurückkehrt, wird sich seine Braut—seine Kirche—bereit gemacht haben, und sie wird mit leuchtend weißem, reinem Leinen bekleidet sein (Offenbarung 19,7-8; Zürcher Bibel 2007). Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder „in der Kirche“ bereit sein wird.

Vielmehr warnt uns Christus in Offenbarung 16,15: „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe…“ Christus warnt ebenfalls seine Endzeitgemeinde in Laodizea: „[Du] weißt nicht, dass du… bloß [bist]. Ich rate dir, dass du… von mir kaufst… weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde…“ (Offenbarung 3,17-18).

Die Zeit ist kurz (1.Korinther 7,29). Satan ist sich dessen bewusst (Offenbarung 12,12). Er weiß, dass Gott ihn in Kürze unter unsere Füße treten wird (Römer 16,20). Er weiß, dass alle Dinge, die im Buch der Offenbarung geschrieben sind, in Kürze und bald geschehen müssen (Offenbarung 1,1; 22,6). Die Frage lautet: Wissen die Mitglieder in der Kirche Gottes dies ebenfalls? Und wenn sie es wissen, HANDELN sie dementsprechend?

Lassen Sie uns die prophetische Warnung von Sacharjas erster Vision beherzigen. Er hat sie für uns aufgeschrieben, „auf die das Ende der Zeiten gekommen ist“ (1.Korinther 10,11).

 

Die zweite Vision

Die vier Hörner und die vier Schmiede

(Sacharja 2,1-4)

 

Wie zuvor erwähnt, müssen die neun Visionen Sacharjas in erster Linie als Prophezeiungen für unsere heutige Zeit und die unmittelbare Zukunft angesehen werden.

Sacharja 2,1-4 sagt: „(1) Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, da waren vier Hörner. (2) Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wer sind diese? Er sprach zu mir: Es sind die Hörner, die Juda, das ist Israel, und Jerusalem zerstreut haben. (3) Und der HERR zeigte mir vier Schmiede.

„(4) Da sprach ich: Was wollen die machen? Er sprach: Jene sind die Hörner, die Juda so zerstreut haben, dass niemand sein Haupt hat erheben können; diese aber sind gekommen, jene abzuschrecken und die Hörner der Völker abzuschlagen, die ihr Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen.“

Während einige Kommentare diese Vision als rein symbolisch verstehen, ohne eine historische oder prophetische Bedeutung, die der spezifischen Natur und Identität der vier Hörner zugeordnet ist (vergleichen Sie den Broadman Bible Commentary), stimmen die meisten Kommentare darin überein, dass die vier Hörner vier Königreiche oder Mächte repräsentieren (vergleichen Sie Daniel 7,7-8.24; Offenbarung 17,12), die gegen das Haus Juda, die Stadt Jerusalem und das Haus Israel kämpfen. Allerdings scheinen nur wenige zu begreifen, dass sich diese Vision nicht nur auf die Zeit von Sacharja bezieht, sondern vor allem auf Ereignisse in der Endzeit. Indem sie dies nicht erkennen, identifizieren sie zwangsläufig die wahre Natur der vier Hörner falsch.

Zum Beispiel schreibt die Ryrie Studienbibel: „Vier Hörner, die Macht der heidnischen Nationen (genauer vielleicht Assyrien, Babylonien und Medo-Persien), die Israel geplagt und zerstreut hatten.“ Dieses Verständnis findet sich auch in der Life Application Bible wieder. Eine ähnliche, wenn auch ebenso falsche Interpretation, bietet die Nelson Study Bible an: „Die Hörner, die Israel und Juda verfolgten, umfassten Assyrien, Babylon, Medo-Persien und später Griechenland.“

Eine bessere Erklärung findet sich in Unger’s Bible Handbook. Dieser Kommentar scheint die endzeitliche Bedeutung der Prophezeiung zu verstehen. Zu den vier Hörnern heißt es, dass diese „feindliche Nationen vertreten, d.h. die vier großen Weltmächte zur Zeit der Heiden (vergleichen Sie [Daniel] 2,37-45; 7,2-8.17-28), nämlich Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom (letzteres soll in der Endzeit wieder auferstehen, [Daniel] 2,42-44; 7,7-8.20; [Offenbarung] 13,1).“

Eine vergleichbare Interpretation bietet der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown an:

„Aber der Geist im Propheten schaute weiter, nämlich zu den vier Weltmächten, die einzigen, die sich erhoben haben oder erheben sollen, bis hin zum Reich des Messias, der fünften [Weltmacht], die in ihrer universellen Herrschaft alle anderen stürzt und in sich aufnimmt. Alleine Babylon und Medo-Persien waren bisher auferstanden, aber bald sollte Griechisch-Mazedonien nachrücken… und Rom, die vierte und letzte [Weltmacht], sollte folgen… Die Tatsache, dass die Behebung der Übel, die Juda und Israel von allen vier Königreichen zugefügt wurden, hier erwähnt wird, beweist, dass die vollständige Erfüllung noch in der Zukunft liegt.“

Doch auch diese beiden letzten Erklärungen erfassen nicht die volle Bedeutung von Sacharjas Vision für die noch vor uns liegenden Endzeitereignisse. Die Bibel prophezeite die Existenz von vier weltbeherrschenden Imperien (Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom) und prophezeite ebenfalls, dass das alte Römische Reich im Laufe der Geschichte zehnmal wiederbelebt werden würde, was in der zehnten und letzten Wiederbelebung kurz vor der Rückkehr Jesu Christi seinen Höhepunkt finden wird.

Es hat nicht den Anschein, dass sich die vier Hörner auf alte Mächte beziehen, die längst wieder vergangen sind. Vielmehr richtet sich die Betonung in erster Linie auf vier Mächte, die zur Zeit der Wiederkunft Christi bestehen werden. Diese werden sich gegen die modernen Nachfahren der Häuser Israel und Juda, sowie gegen das geistliche Israel und Juda – die Kirche Gottes – wenden, und für eine zukünftige Belagerung und Zerstörung der Stadt Jerusalem verantwortlich sein. (Für weitere Informationen über die Identität der modernen Häuser Israel und Juda, lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“.)

Wir müssen beachten, dass die Bibel von „zehn Hörnern“ oder zehn Königen oder Königreichen spricht, die in der Zukunft zur gleichen Zeit existieren werden, und die ihre Macht und Autorität für eine sehr kurze Zeit einem charismatischen, politischen und militärischen Führer (dem „Tier“) übergeben werden (Offenbarung 17,12-13). Diese zehn Hörner – die Könige oder Königreiche symbolisieren – sind sich jedoch hinsichtlich ihrer Vorgehensweise und ihrem Ziel nicht vollends einig, und einige werden mächtiger und einflussreicher sein als andere. Im Buch Daniel lesen wir, dass diese letzten zehn Könige „teils von Ton und teils von Eisen“ sein werden. Dies bedeutet, dass das letzte Königreich ein „zerteiltes Königreich [sein wird]… [z]um Teil wird’s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein… [und] sie werden… nicht aneinander festhalten“ (Daniel 2,41-43). Es ist daher wahrscheinlich, dass einige – offenbar vier der zehn zukünftigen Könige oder Königreiche – mächtiger sein werden als der Rest und maßgeblich zum Angriff auf das moderne physische und geistliche Israel und Juda sowie zu deren Verfolgung beitragen werden.

Es ist ebenfalls möglich, dass sich eines der vier Hörner auf das „Königreich“ (vgl. Daniel 2,41) der letzten Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches bezieht, das aus zehn Nationen oder Nationengruppen besteht, die von dem „Tier“ angeführt werden. Die anderen drei „Hörner“ könnten sich dann auf die drei mächtigsten Verbündeten der Tiermacht beziehen, die gemeinsam mit der Tiermacht (dem wiederauferstandenen Römischen Reich) gegen das physische und geistliche Israel kämpfen werden. Ein Endzeitbündnis mehrerer Nationen gegen Israel wird in Psalm 83,6-9 beschrieben. Neben „Assyrien“ – ein Hinweis auf das moderne Deutschland, das die kommende letzte Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches anführen wird – werden Länder wie Edom (Türkei), Ammon (Teil Jordaniens) und Moab (vielleicht Teil des Irak) erwähnt (Länder, die in Daniel 11,41 ausdrücklich als Länder oder Landesteile beschrieben werden, die der Hand des Königs des Nordens—dem Tier—oder der endzeitlichen Tiermacht „entrinnen“ werden).

Ebenso wie bei der Identifikation der vier Hörner sind die Kommentare mindestens genauso verwirrt, wenn es um die Identität der vier Schmiede geht, die gekommen sind, die vier Hörner „abzuschlagen“, die „ihr Horn“ erhoben hatten, was ein vereinbartes gemeinsames Vorgehen der vier Hörner gegen das Land Juda bedeutet.

Manche Kommentare deuten an, dass einige der Hörner zu Schmieden wurden. Zum Beispiel schreibt die Nelson Study Bible: „Die Handwerker oder ‚Schmiede‘ haben die Hörner zerstört (Vers 2). Historisch gesehen zerstörte Babylon Assyrien, Medo-Persien eroberte Babylon, Griechenland eroberte Medo-Persien, und Rom überwand Griechenland.“ Vergleichbar, jedoch ebenso wenig überzeugend ist die Erklärung in Unger’s Bible Handbook, auch wenn sie zumindest eine zukünftige Endzeiterfüllung erlaubt. Darin heißt es:

„Der Herr zeigt dem Propheten dann vier Schmiede… Diese Handwerker (Techniker) symbolisieren Königreiche, die der Herr benutzt hat, um die Verfolger seines Volkes Israel niederzuschlagen. Drei dieser ‚Schmiede‘ (Medo-Persien, Griechenland und Rom) waren Hörner, die wiederum zu Schmieden wurden. Der vierte Schmied ist das Königreich, das vom zurückkehrenden König aller [Könige] und Herrn aller Herren ([Offenbarung] 19,16) errichtet [wird], der das Bündnis der zehn Königreiche der Endzeit zerstört ([Daniel] 2,44).“

Das mit dieser Erklärung bestehende Problem ist zumindest zweifacher Natur: Erstens scheint die Vision Sacharjas die Idee, dass die Hörner zu Schmieden [Handwerkern] werden, nicht zu gestatten. Vielmehr lesen wir von vier Schmieden, die die vier Hörner zerstören werden. Wenn sich die Hörner zu Schmieden entwickeln würden, dann wäre der letzte oder vierte Schmied – angeblich das Reich Gottes, das Christus hier auf Erden errichten wird – ein früheres „Horn“ gewesen.

Zweitens befasst sich die Prophezeiung mit der endzeitlichen Erfüllung der Zerstörung aller vier Hörner durch die vier Schmiede. Gleichzeitig bestehende Hörner und Schmiede werden beschrieben – nicht ein Horn, das einem anderen Horn folgt und ein Schmied, der einem anderen Schmied folgt. Mit anderen Worten werden zum Ende vier bestehende Schmiede vier Hörner zerstören, die zur etwa gleichen Zeit bestehen werden. Wenn wir von diesem Verständnis ausgehen, dann müssen wir zu dem Schluss kommen, dass die vier Schmiede vier mächtige und kraftvolle Engelwesen sind, die zusammen mit Jesus Christus die vier Hörner zerstören werden, die gegen die modernen physischen Nachkommen der Häuser Israel und Juda, sowie gegen das geistliche Israel und Juda—die Kirche Gottes—kämpfen werden.

Wir lesen, dass Christus mit seinen mächtigen Engeln zurückkehren wird, um Rache an denen zu nehmen, die das Volk Gottes verfolgt haben und dem Evangelium nicht gehorsam waren (2.Thessalonicher 1,7-8). Er wird das moderne babylonische System mit Hilfe von Engeln zerstören. (Unsere kostenlose Broschüre „Engel, Dämonen und die Geistige Welt“ erklärt näher die Rolle und Funktion von „Krieg-führenden“ Engeln – wie dem Erzengel Michael – die Gott bei der Vollstreckung seines Urteils über ungehorsame Menschen und Königreiche unterstützen.)

Die zweite Vision Sacharjas, die sich auf vier Hörner und vier Schmiede bezieht, zeigt, dass Gott und seine Engel die Kontrolle haben. Wenn die Zeit gekommen ist, werden sie eingreifen und alle Feinde Gottes und seines Volkes vernichten. Wenn wir die Vision auf die Nachfolger Christi—das geistliche Israel—anwenden, sollte sie eine Quelle großer Ermutigung und Hoffnung für die Zukunft sein, da wir wissen, dass Gott sich um sein Volk kümmert und dass das Blut wahrer Christen in Gottes Augen kostbar ist.

 

 

Die dritte Vision

Die Messschnur

(Sacharja 2,5-9)

 

Während Kommentare hinsichtlich des beabsichtigten Zeitpunkts einiger der neun Visionen Sacharjas uneins sind, so stimmen praktisch alle darin überein, dass sich die dritte Vision von der „Messschnur“ auf das zukünftige Millennium bezieht – wenn das Reich Gottes auf dieser Erde errichtet sein wird.

Sacharja 2,5-9 liest sich wie folgt: „(5) Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Mann hatte eine Messschnur in der Hand. (6) Und ich sprach: Wo gehst du hin? Er sprach zu mir: Jerusalem auszumessen und zu sehen, wie lang und breit es werden soll. (7) Und siehe, der Engel, der mit mir redete, stand da, und ein anderer Engel ging heraus ihm entgegen (8) und sprach zu ihm: Lauf hin und sage diesem jungen Mann: Jerusalem soll ohne Mauern bewohnt werden wegen der großen Menge der Menschen und des Viehs, die darin sein wird. (9) Doch ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.“

Gehen wir näher auf diese fünf Verse ein, um ein klareres Verständnis der beabsichtigten Bedeutung zu vermitteln.

Wie bereits erwähnt, sind sich nahezu alle Kommentare darin einig, dass es sich in erster Linie um eine Prophezeiung für das Millennium handelt.

Unger’s Bible Handbook schreibt: „Diese Vision präsentiert Jerusalem in tausendjähriger Herrlichkeit… Die Aktivitäten [des Vermessers] verdeutlichen das Wachstum und den Wohlstand Jerusalems… was letztendlich im Zeitalter des Königreichs erfüllt werden wird.“

Die New Scofield Reference Edition enthält die folgende Anmerkung: „Die Messschnur (oder Rute) wird von Hesekiel (40,3.5) als Symbol der Vorbereitung auf den Wiederaufbau der Stadt und des Tempels im Zeitalter des Königreichs verwendet. Hier (in Sacharja 2,5-9) hat es dieselbe Bedeutung… Das Thema der Vision ist die Wiederherstellung von Land und Stadt. In keiner Weise ist diese Prophezeiung erfüllt worden.“

Die Nelson Study Bible stimmt dem zu und sagt: „Diese Worte beziehen sich letztlich auf das zukünftige Jerusalem unter der Herrschaft seines glorreichen Königs… “

Charles Feinberg schreibt in „The Minor Prophets“, auf Seite 280: „Es kann sicherlich nicht verleugnet werden, dass die Erfüllung dieser Prophezeiung in der Zeit des Millenniums liegt.“

In dieser Vision wird uns ebenfalls gesagt, dass Jerusalem, das kurz vor der Wiederkunft Christi weitgehend zerstört werden wird, wieder aufgebaut wird, und dass die Grenzen Jerusalems wegen der dort lebenden Vielzahl von Menschen und Nutztieren erweitert werden. Dies zeigt, dass sich die Prophezeiung keineswegs auf das Neue Jerusalem bezieht, das NACH dem Millennium und der Zeit des Großen Weißen Throngerichts vom Himmel herabkommen wird, einer Zeit, in der es keine physischen Menschen und Tiere mehr geben wird, sondern sie beschreibt die wiederaufgebaute oder wiederhergestellte Stadt Jerusalem zur Zeit des Millenniums.

Hinsichtlich ihrer zukünftigen Grenzen lesen wir in Matthew Henry’s Commentary: „… sie muss weit über ihre gegenwärtigen Dimensionen hinausgehen.“

Darüber hinaus lesen wir, dass die Stadt Jerusalem keine physischen Mauern haben wird. Dies wird in Hesekiel 38,11-12 bestätigt, wo nicht nur die Stadt Jerusalem, sondern auch das gesamte Gelobte Land als das „Land… das offen daliegt“ beschrieben wird, das von Menschen bewohnt wird, „die still und sicher leben, die alle ohne Mauern dasitzen und haben weder Riegel noch Tore… [einem] Volk, das aus den Heiden gesammelt ist und sich Vieh und Güter erworben hat und in der Mitte der Erde wohnt.“

Auch wenn die Stadt und das ganze Land weder physische Mauern noch Tore zu Verteidigungszwecken haben werden, werden sie keineswegs hilf- oder schutzlos sein. Tatsächlich lesen wir in Hesekiel 38, dass zu Beginn des Millenniums asiatische Horden versuchen werden, in das Gelobte Land einzudringen, um es zu besetzen und zu berauben. Aber Gott wird eingreifen und diesen Feind durch Feuer vernichten (Hesekiel 38,22; 39,6). Wir lesen von einem ähnlichen Ereignis zu Ende des Millenniums, wenn Gott eindringende Armeen mit Feuer zerstören wird (vergleichen Sie Offenbarung 20,7-9). Und so wird Gott in Sacharjas Vision als „feurige Mauer“ für sein Volk beschrieben, was seine Fähigkeit und Bereitschaft verdeutlicht, sein Volk übernatürlich zu verteidigen.

Welche physischen „Mauern“ oder „Tore“ Jerusalem und das ganze Gelobte Land auch umgeben mögen (vergleichen Sie Jesaja 60,10), sie werden nicht zum Zwecke der Verteidigung existieren, und ihre Tore werden ständig geöffnet sein (Jesaja 60,11). Wir lesen in Jesaja 60,18, dass man, mit Ausnahme des Angriffs der asiatischen Horden zu Beginn und eines ähnlichen Ereignisses zu Ende des Millenniums, „[n]icht mehr von Gewalttat hören [wird] in deinem Land, von Verwüstung und Zusammenbruch in deinen Grenzen; sondern deine Mauern wirst du Rettung [oder Heil] nennen und deine Tore Ruhm [oder Lob]“ (Elberfelder Bibel).

Außerdem wird Gott die „Herrlichkeit in seiner [Jerusalems] Mitte sein“ (vergleichen Sie Sacharja 2,9; Elberfelder Bibel).

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown bietet folgende Erklärung an:

„Die gleiche Kombination von ‚Herrlichkeit und Verteidigung‘ [oder ‚Schutz‘] findet sich in Jesaja 4,5, in Anspielung auf die Säule aus Wolke und Feuer, die Israel in der Wüste verteidigt und erleuchtet hat… So wie Gott ihre ‚Herrlichkeit‘ sein wird, so wird sie auch seine ‚Herrlichkeit‘ sein ([Jesaja] 62,2).“

Mit diesem Einblick in Jerusalems glorreiche Zukunft wurde Sacharja, der als „junge[r] Mann“ beschrieben wird (Sacharja 2,8), inspiriert, die Menschen seiner Zeit zu ermutigen, eifrig und fleißig bei der Erfüllung ihrer Verpflichtung zu werden – das physische Jerusalem wieder aufzubauen.

Der Broadman Bible Commentary erklärt:

„Diese Botschaft findet direkte Anwendung auf die vorliegende Aufgabe. Wenn der wichtigste Aspekt der wiederaufgebauten und wiederbewohnten Stadt die Gegenwart Gottes sein wird, dann muss die Bereitschaft zu dem Bau des Tempels oberste Priorität haben.“

Ebenso sorgfältig und gewissenhaft muss das Volk Gottes heute darin sein, seine Aufgabe und seinen Auftrag zu erfüllen—das Evangelium vom herrlichen Reich Gottes in der ganzen Welt zu einem Zeugnis zu predigen und die Zeit anzukündigen, die uns unmittelbar bevorsteht. Diese Verkündigung beinhaltet, dass Jesus Christus, der Messias, Jerusalem hier auf Erden wiederherstellen und zu seiner königlichen Wohnstätte während des Millenniums machen wird (vergleichen Sie Jesaja 2,1-4).

  

Zwischenspiel

Gottes Worte in Sacharja 2,10-17

 

Wie wir gesehen haben, beschäftigt sich Sacharjas dritte Vision der „Messschnur“ eindeutig mit prophetischen Ereignissen für uns heute und unsere unmittelbare Zukunft. Es sollte daher selbstverständlich sein, dass sich die Aussagen unmittelbar nach dieser Vision ebenfalls auf Ereignisse beziehen, die in Kürze eintreten werden.

Sacharja 2,10-17 sagt:

„(10) Auf, auf! Flieht aus dem Lande des Nordens!, spricht der HERR; denn ich habe euch in die vier Winde unter dem Himmel zerstreut, spricht der HERR. (11) Auf, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babel, entrinne! (12) Denn so spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt hat, über die Völker, die euch beraubt haben: Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an. (13) Denn siehe, ich will meine Hand über sie schwingen, dass sie eine Beute derer werden sollen, die ihnen haben dienen müssen. – Und ihr sollt erkennen, dass mich der HERR Zebaoth gesandt hat.

„(14) Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR. (15) Und es sollen zu der Zeit viele Völker sich zum HERRN wenden und sollen mein Volk sein, und ich will bei dir wohnen. – Und du sollst erkennen, dass mich der HERR Zebaoth zu dir gesandt hat. – (16) Und der HERR wird Juda in Besitz nehmen als sein Erbteil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen. (17) Alles Fleisch sei stille vor dem HERRN; denn er hat sich aufgemacht von seiner heiligen Stätte!”

 

Wer spricht hier?

Dieser Abschnitt in Sacharja 2,10-17 gehört zu den bemerkenswerten Stellen im Alten Testament, die beweisen, dass Gott nicht nur eine Person ist. Wir lesen, dass der HERR sagt, dass er den HERRN senden wird. Beachten Sie sorgfältig Vers 14, wo der HERR sagt, dass er kommt und inmitten seines Volkes wohnen wird – ein offensichtlicher Hinweis auf die Wiederkunft Jesu Christi (was weiter unten näher erläutert wird). Aber dann lesen wir in Vers 15, dass Gottes Volk erkennen wird, dass der „HERR Zebaoth“ „mich“ (d.h., den HERRN, der in Vers 14 erwähnt wird) gesandt hat. So sehen wir, dass der VATER (hier mit dem HERRN Zebaoth beschrieben) Jesus Christus, der auch als der HERR bezeichnet wird, zurück auf diese Erde senden wird. Das Wort „HERR“ im Alten Testament kann sich daher entweder auf den Vater oder auf den Sohn beziehen, je nach Kontext.

John Gill’s Exposition of the Entire Bible besagt, dass die hier sprechende Person (der HERR) „Christus ist, gesandt durch [den HERRN Zebaoth, d.h. durch] Gott den Vater, und der von den Juden wie von den Heiden erkannt und ihnen zu eigen sein wird… wenn sie bekehrt werden und der Antichrist vernichtet wird.“

Unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“ beschreibt und erklärt diese Tatsache näher. Unter der Überschrift „Was der Prophet Sacharja verstand“, wird auf Folgendes hingewiesen:

„Lesen wir in Sacharja 4,8.9: ‚Und es geschah zu mir das Wort des HERRN [auf Hebräisch: ‚Jahwe‘]: Die Hände Serubbabels haben dies Haus gegründet, seine Hände sollen’s auch vollenden, damit ihr erkennt, dass mich [d.h. ‚Jahwe‘] der HERR [auf Hebräisch: ‚Jahwe‘] Zebaoth zu euch gesandt hat.‘

„Dieser Passage entnehmen wir, dass der HERR [‚Jahwe‘] den HERRN [‚Jahwe‘] gesendet hat. Der Ausdruck ‚Jahwe‘ trifft also auf beide Gott-Wesen zu. Sowohl Gott, der Vater, als auch Jesus Christus werden in der Schrift als ‚Jahwe‘ bezeichnet – was auch ‚ICH WERDE SEIN‘ bedeutet (Exodus 3,14) oder ‚der Ewige‘. Allein diese Tatsache beweist hinreichend, dass beide, Gott der Vater und Jesus Christus, schon immer existierten – dass sie Gott-Wesen sind, und dass das Alte Testament lehrt, dass ‚Gott‘ aus mehr als aus nur einem Wesen besteht.

„Sacharja 6,9.12-15 bestätigt diese Folgerung: ‚Und des HERRN [‚Jahwe‘] Wort geschah zu mir:… So spricht der HERR [‚Jahwe‘] Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt ‚SPROSS’; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN [‚Jahwe‘] Tempel. Ja, den Tempel des HERRN [‚Jahwe‘] wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden. Und die Kronen sollen zum Andenken (…) im Tempel des HERRN [‚Jahwe‘] bleiben. Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN [‚Jahwe‘] bauen werden. Da werdet ihr erkennen, dass mich [d.h. ‚Jahwe‘] der HERR [‚Jahwe‘] Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN [‚Jahwe‘], eures Gottes.‘

„Wieder können wir anhand dieser neuen Passage feststellen, dass das eine Gott-Wesen, das hier ‚Jahwe‘ heißt, das zweite Gott-Wesen, ebenfalls ‚Jahwe‘, gesendet hat, denn es ist ‚Jahwe‘, der erklärt, von ‚Jahwe‘ zu den Menschen geschickt worden zu sein. Diese Passage bezieht sich nicht einfach auf einen menschlichen Boten oder einen Engel, der ‚des HERRN Wort‘ überbringt, während der ‚HERR‘ über sich selbst spricht. Die New King James Bible schreibt dieses ‚Mich‘ in ‚… dass Mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat‘ bewusst groß, um die Bedeutung hervorzuheben, dass sich das Wort ‚Mich‘ auf eines der beiden Gott-Wesen bezieht, und nicht auf einen menschlichen Boten oder einen Engelsboten.

„Eine dritte Textstelle im Buch Sacharja, die die Anwendbarkeit von ‚Jahwe‘ auf beide Gott-Wesen belegt, können wir in den Versen 12-15 des zweiten Kapitels finden. Erneut lesen wir, was der HERR [‚Jahwe‘] sagt: ‚[U]nd ich will bei dir wohnen. – Und du sollst erkennen, dass mich der HERR [‚Jahwe‘] Zebaoth zu dir gesandt hat‘ (Vers 15).“

(Eine alternative Zählweise findet sich insoweit in der Zürcher Bibel und den meisten englischen Bibeln, die die Verse 12-15 mit Sacharja 2,8-11 angeben.)

 

Die Identität und Bedeutung von „Zion“

Wir lesen in Sacharja 2,11, dass „Zion“, die „bei der Tochter Babel [wohnt]“, aus dem „Lande des Nordens“ fliehen soll (Vers 10). Wer ist Zion?

Zu der Zeit Abrahams war der Ort, an dem die Stadt Zion gebaut wurde, als Salem bekannt. Von dieser Stadt aus regierte Melchisedek als König und Priester „Gottes des Höchsten“ (1.Mose 14,18). Die Bedeutung von Zion nahm in der gesamten Bibel weiter zu. Zion wurde zum Synonym für Jerusalem, und Israel und wurde ebenfalls auf das Land und das Volk angewandt, das Gott auserwählt hatte. So werden zum Beispiel Jerusalem und seine Bewohner als „Tochter Zion“ personifiziert (vergleichen Sie Jesaja 62,11; Sacharja 9,9; und Matthäus 21,5).

Zion ist besonders bedeutsam in Bezug auf die vielen prophetischen Aussagen über die Errichtung des Reiches Gottes auf Erden und der Stätte seiner Herrschaft: „Denn der HERR hat Zion erwählt, und es gefällt ihm, dort zu wohnen. ‚Dies ist die Stätte meiner Ruhe ewiglich; hier will ich wohnen, denn das gefällt mir‘“ (Psalm 132,13-14). Zion wird die „Stadt Gottes“ (Psalm 87,3) und die „Stadt des großen Königs“ (Psalm 48,3) genannt. Eine weitere Referenz besagt: „… Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem“ (Jesaja 2,3). Psalm 102, Vers 17 erklärt: „Ja, der HERR baut Zion wieder und erscheint in seiner Herrlichkeit.“

Zion ist der physische Ort auf dieser Erde, an dem Jesus Christus bei seiner Rückkehr diejenigen versammeln wird, die an der ersten Auferstehung teilnehmen werden (oder die noch Lebenden von sterblich zu unsterblich verwandeln wird – vergleichen Sie 1.Korinther 15,51-52 und 1.Thessalonicher 4,13-18): „Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn“ (Offenbarung 14,1).

Wir sehen also, dass die Bedeutung von Zion über seine ursprüngliche Bezeichnung als jebusitische Hochburg oder Festung hinausgeht. Zion beschreibt das HAUPTQUARTIER für die staatliche Verwaltung der Herrschaft Gottes im und vom Himmel, ein vereintes Israel unter König David und schließlich die Herrschaft der Regierung Gottes auf Erden über die Menschheit. Insbesondere versinnbildlicht Zion auch das Volk und das Land der Verheißung als Symbol der Hoffnung, die Gott für alle Nationen vorbereitet hat!

Wie bereits erwähnt, kann sich „Zion“ auf das auserwählte Volk Gottes beziehen. Dies bedeutet, dass es sich symbolisch auf die Mitglieder der neutestamentlichen Kirche Gottes beziehen und diese mit umfassen kann. Christus wird mit seinen Heiligen – den aus Geist geborenen Kirchenmitgliedern – von Jerusalem aus herrschen. So wie „Zion“ sich sowohl auf einen physischen Ort als auch auf das physische Volk von Israel und Juda beziehen kann, so kann es sich ebenfalls auf die Menschen des geistlichen Israel beziehen – auf wahre Christen.

Die Ermahnung Gottes an „Zion“, aus dem „Lande des Nordens“ zu fliehen, ist zumeist in diesem Zusammenhang zu verstehen. Wie wir im Folgenden darlegen werden, fordert Gott wahre Christen auf, sich geistlich vom endzeitlichen babylonischen System loszusagen, da er es wegen seiner Sünden zu gegebener Zeit zerstören wird.

 

Zeitlicher Zusammenhang

Wie bereits in dieser Broschüre erwähnt, richtet sich die Prophezeiung Sacharjas an unsere Zeit. Zum Beispiel lesen wir in Sacharja 2,15, dass viele Nationen sich Gott „zu der Zeit“ zuwenden werden. Der Ausdruck „zu der Zeit“ bezieht sich IMMER auf die Zeit kurz vor oder nach der Wiederkunft Christi. Ein anderer Ausdruck wäre „der Tag des Herrn“.

Eine ähnliche Beschreibung der Ereignisse unmittelbar nach der Wiederkunft Christi und seiner Herrschaft in Zion (Jerusalem) findet sich in Jesaja 2. Wir lesen in Jesaja 2,2-3 in der Schlachterbibel: „Und es wird geschehen am Ende der Tage… alle Heiden werden zu ihm [in das Haus des HERRN] strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: ‚Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns belehre über seine Wege und wir auf seinen Pfaden wandeln!‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“

Wir lesen ebenfalls in Sacharja 2,10, dass Gott Zion wie „die VIER WINDE DES HIMMELS“ über das Land zerstreut hat (Einheitsübersetzung 2016). Dies kann als Hinweis auf die physischen, endzeitlichen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda verstanden werden, die in vielen Ländern versklavt sein werden. Jeremia 23,8 prophezeit, dass Christus, wenn er zurückkehrt, die Überreste Israels und Judas aus ihrer Gefangenschaft befreien wird:

„… ‚So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel herausgeführt und hergebracht hat aus dem LANDE DES NORDENS und aus ALLEN LANDEN, wohin er sie verstoßen hatte.‘ Und sie sollen in ihrem Lande wohnen“ (vergleichen Sie ebenfalls Jeremia 3,18; 16,14-15.)

Diese Schriftstellen könnten sich auch auf die Jünger Christi beziehen – Mitglieder des geistlichen Israel, der Kirche Gottes. Wir lesen in Matthäus 24,31, dass Christus bei seiner Wiederkunft „… seine Engel senden [wird] mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln VON DEN VIER WINDEN, von EINEM ENDE DES HIMMELS bis zum andern.“

 

Flieht aus Babylon

In Sacharja 2,10-11 wird uns gesagt, dass die Tochter Zion fliehen und sich aus dem „Lande des Nordens“ – der „Tochter Babel“ – retten soll.

Albert Barnes‘ Notes on the Bible erklären: „Obwohl Babylon die Hauptstadt und das Zentrum war, wurde das gesamte babylonische Reich als ‚der Norden‘ bezeichnet, das Land des Nordens… weil seine Invasionen immer von Norden her über Israel kamen.“

Das endzeitliche Israel wird vom „König des Nordens“ erobert werden (Daniel 11,40-42). Dieser König wird der letzte Anführer des wiederauferstandenen Heiligen Römischen Reiches sein. Im Buch Offenbarung wird er auch als das „Tier“ bezeichnet. Er wird der militärische Anführer des modernen Babylons sein.

Auch wenn die endzeitliche Bedeutung von Gottes Ermahnung, aus dem Land des Nordens – dem modernen Babylon – zu fliehen oder sich aus diesem zu retten, schwerlich zu übersehen ist, versuchen einige Kommentare, diese Warnung nur auf die Juden der Zeit Sacharjas anzuwenden. Das Neue Testament wiederholt jedoch Gottes Warnung, die an sein Volk in der Endzeit gerichtet ist. Sacharjas Ermahnung an Zion, aus dem „Lande des Nordens“ zu fliehen, richtet sich in erster Linie an das geistliche Israel – die „Kirche Gottes“. So auch die folgende Warnung in Offenbarung 18,4: „Und ich hörte eine andre Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr [Babylon, Vers 2], mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden, und nichts empfangt von ihren Plagen!“

Weitere Endzeitwarnungen, die sich auf die gleichen Umstände beziehen, finden sich in Jeremia 50,8 und Jeremia 51,6.45.

Gott will nicht, dass sein Volk geistlich bei der „TOCHTER Babel“ wohnt – dem wiederbelebten, modernen babylonischen System. John Gill’s Exposition of the Entire Bible schreibt: „… es kann übersetzt werden, ‚[Zion] bewohnt die Tochter Babylons‘… [es] wohnt in [ihren] Städten und Dörfern, die zu ihr gehören.“

 

Sei stille, denn Gottes Zorn ist erregt

Sacharja 2,17 sagt uns, dass wir vor dem HERRN schweigen sollen – in Ehrfurcht und Erstaunen stehen sollen – wenn Christus auf diese Erde zurückkehrt, um Rache an den Feinden Gottes zu nehmen (2.Thessalonicher 1,6-10; Offenbarung 6,10).

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown erklärt:

„[Gott] hat sich aus seiner heiligen Stätte aufgemacht – das heißt aus dem Himmel… um sein Volk zu richten und zu rächen… die Aufforderung ‚still zu sein‘ ergeht an alle… wenn Gott aus dem Himmel gekommen ist, wo er so lange ungesehen [von den Menschen] gewohnt hat und sich aufmacht, Rache an dem Feind zu üben, bevor er seine Wohnstatt in Zion und dem Tempel einnimmt… Gott ist jetzt ‚still‘, während der Feind voller Arroganz gegen sein Volk spricht. Aber wenn ‚unser Gott kommen und nicht mehr schweigen‘ wird, muss wiederum alles Fleisch vor ihm ‚stille‘ sein.“

Diese biblischen Aufforderungen, aus Babylon zu ziehen, bedeuten nicht unbedingt, dass wir uns physisch aus dem modernen Babylon in Europa entfernen und in andere Länder wie die USA auswandern sollen, um dort Schutz und Sicherheit zu finden, da z.B. die USA in einem bald kommenden Weltkrieg vernichtet werden wird. Das Gleiche gilt auch für andere Länder der Erde. Physische Sicherheit wird es in keinem Land der Erde geben, und egal wo wir wohnen, sind wir auf Gottes Hilfe und Schutz angewiesen. Christus sagte uns sogar, dass ohne Gottes Eingreifen kein Mensch am Leben bleiben würde. Doch um der Auserwählten willen werden die kommenden Tage der Trübsal verkürzt.

Die Aufforderung, aus Babylon herauszukommen, bezieht sich vielmehr darauf, dass wir uns geistlich von den Ideen, Philosophien, Werten und Praktiken des gesamten babylonischen Systems dieser Welt fernhalten müssen.

Die Prophezeiung Sacharjas richtet sich mit Sicherheit an uns heute. Sie enthält eine Warnung, uns – in Verhalten und Gesinnung – von dieser niederträchtigen Welt und ihrer Umgebung zu trennen, die ihren bösen Höhepunkt in einer zukünftigen Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches erreichen wird. Die Bibel nennt diese letzte Erweckung „Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Offenbarung 17,5; Schlachterbibel). Christus wird bald zurückkehren, um sein Volk zu rächen und diejenigen zu verderben, die es verdorben haben (vergleichen Sie Sacharja 2,12-13). Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Gottes wahre Diener nüchtern und besonnen sein und der Versuchung widerstehen, den Menschen dieser Welt, diesem babylonischen System, geistlich angehören und sich mit ihnen anfreunden zu wollen, um ihrem schlechten Beispiel zu folgen. Schließlich wird dieses gegenwärtige böse Zeitalter mit seinen Begierden und Leidenschaften sehr bald vergehen.

 

Die vierte Vision

Der Hohepriester

(Sacharja 3,1-10)

 

Wie es bei allen neun Visionen, die Sacharja gegeben wurden, der Fall ist, betrifft die vierte Vision des Hohepriesters in erster Linie unsere Zeit, auch wenn sie sich ebenso auf eine erste Erfüllung zur Zeit Sacharjas beziehen könnte.

Die von uns vornehmlich gebrauchte Übersetzung der Lutherbibel von 1984 gibt den Namen des Hohepriesters mit „Jeschua“ wider. Das ist missverständlich und verwirrend; die Menge Bibel und die Zürcher Bibel übersetzen richtiger mit „Josua.“ Die Elberfelder Bibel schreibt „Joschua“. Im Folgenden behalten wir normalerweise die Benennung „Jeschua“ bei, wenn wir aus der Lutherbibel 1984 zitieren, eingedenk der Tatsache, dass der Name „Josua“ richtiger ist, wie sich auch im weiteren Verlauf der Darstellung zeigen wird.

Sacharja 3,1-10 lautet:

„(1) Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua [Josua], wie er vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen. (2) Und der Engel des HERRN sprach zu dem Satan: Der HERR schelte dich, du Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, schelte dich! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist?

„(3) Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand vor dem Engel, (4) der anhob und sprach zu denen, die vor ihm standen: Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen. (5) Und er sprach: Setzt ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt! Und sie setzten ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt und zogen ihm reine Kleider an, und der Engel des HERRN stand dabei.

„(6) Und der Engel des HERRN bezeugte es Jeschua und sprach: (7) So spricht der HERR Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und meinen Dienst recht versehen, so sollst du mein Haus regieren und meine Vorhöfe bewahren. Und ich will dir Zugang zu mir geben mit diesen, die hier stehen. (8) Höre nun, Jeschua, du Hoherpriester: Du und deine Brüder, die vor dir sitzen, sind miteinander ein Zeichen; denn siehe, ich will meinen Knecht, ‚den Spross‘, kommen lassen.

„(9) Siehe, auf dem einen Stein, den ich vor Jeschua hingelegt habe, sind sieben Augen. Siehe, ich will auf ihm eine Inschrift eingraben, spricht der HERR Zebaoth, und will die Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag. (10) Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.“

 

Ein Ausblick auf das Millennium

Die neun Visionen Sacharjas deuten zweifellos auf die letzten Tage und das Millennium hin. Was die vierte Vision anbelangt, so finden wir eindeutige Beschreibungen des Millenniums. Zuerst lesen wir in Sacharja 3,2, dass der Herr Jerusalem erwählt hat, was geschehen wird, wenn Christus wiederkommt (vergleichen Sie Sacharja 2,16). Sacharja 3,10 gebraucht den Ausdruck „zu derselben Zeit“ – ein Ausdruck, der die Zeit direkt vor und kurz nach der Wiederkunft Christi beschreibt. Dieser Vers sagt, dass „[z]u derselben Zeit“ jeder seinen Nächsten unter seinen Weinstock und unter seinen Feigenbaum einladen wird. Dies ist ein klarer Verweis auf das Millennium, das nach Christi Rückkehr beginnen wird.

Die „letzten Tage“ und den Beginn des Millenniums beschreibend, sagt Micha in Kapitel 4, Vers 4: „Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen… “ Dieser Ausdruck deutet ebenfalls auf eine Zeit des Friedens und der Sicherheit hin. Die zweite Hälfte von Vers 4 fährt fort: „… und niemand wird sie schrecken… “ Als zeitweiliger Vorläufer bestimmter millennialer Bedingungen beschreibt 1.Könige 5,5 auf diese Weise Frieden und Sicherheit unter König Salomo wie folgt: „…sodass Juda und Israel sicher wohnten, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum… solange Salomo lebte.“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown ergänzt: „‚unter [dem] Weinstock… und [dem] Feigenbaum‘ – [ein] Symbol für friedliches Wohlergehen… Eine Art des geistlichen Friedens mit Gott durch Christus… und der millennialen Glückseligkeit.“

 

„An einem einzigen Tag“

Sacharja 3,9 zitiert den HERRN mit der Aussage, dass dieser die Sünde des Landes „an einem einzigen Tag“ beseitigen wird. Dies ist erneut ein Hinweis auf die Zeit der Wiederkunft Jesu Christi (1.Thessalonicher 5,2.4). Er ist auch der „Spross“, der in Sacharja 3,8 erwähnt wird (vergleichen Sie ebenfalls Sacharja 6,12, sowie Jesaja 4,2; 11,1; und Jeremia 23,5; 33,15).

Wir lesen in Sacharja 14,4: „Und an jenem Tag werden seine Füße auf dem Ölberg stehen…“ (revidierte Lutherbibel 2017). In Sacharja 14,6-7 heißt es auch: „Und an jenem Tag wird kein Licht sein, sondern Kälte und Frost. Und es wird EIN EINZIGER TAG sein – er ist dem HERRN [Gott dem Vater] bekannt! –, es wird nicht Tag und Nacht sein, und auch um den Abend wird es licht sein“ (revidierte Lutherbibel 2017).

Wir möchten hier darauf hinweisen, dass die obige Übersetzung von Vers 6 fehlerhaft ist. Die revidierte Lutherbibel 1986 bringt es ähnlich, nur heißt es dort: „Zu der Zeit wird weder Kälte noch Frost noch Eis sein.“ Doch auch das ist verkehrt. Von Kälte und Frost und Eis ist im Urtext keine Rede. Vers 6 sollte wie folgt übersetzt werden: „… da wird es kein Licht geben, die glänzenden Gestirne werden sich verfinstern“ (vergleiche die Schlachterbibel und ähnlich die Elberfelder Bibel). So steht es auch in der New King James Bible und der jüdischen Tanakh Bibel, und diese Übersetzung entspricht auch dem hebräischen Urtext.

Während dieses vierundzwanzigstündigen Tages wird Christus „ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden“, die gegen Jerusalem gekämpft haben (Sacharja 14,2-3), und die ihnen zugefügte Plage wird schrecklich sein (vergleichen Sie Sacharja 14,12-15). Christus wird die Sünde des Landes an einem einzigen Tag wegnehmen (Sacharja 3,9), indem er diejenigen vernichtet, die in boshafter Weise handeln.

In Jesaja 66,7-9 wird uns auch gesagt, dass die Kirche Gottes ihre Kinder an „einem Tag“ zur Welt bringen wird (Schlachterbibel). Vom Geist gezeugte Christen werden dann wiedergeboren – sie werden unsterbliche Geistwesen sein. Im Moment ihrer Auferstehung oder ihrer Verwandlung zur Unsterblichkeit, werden sie völlig sündenfrei sein – unfähig, jemals wieder zu sündigen. Welche Ungerechtigkeit auch immer sie noch vor ihrem Tode oder ihrer Verwandlung hatten, sie wird vergeben, weggespült und ausgelöscht werden.

 

Der endzeitliche „Josua“

Da sich der Kontext von Sacharjas Vision vom „Hohepriester“ Jeschua oder besser Josua mit der Zeit der Wiederkunft Christi und dem Millennium befasst, muss auch der Umgang Gottes mit Josua selbst prophetische und zukünftige Anwendung finden.

Obwohl Josua zur Zeit Sacharjas ein buchstäblicher Hohepriester war, richtet sich die Vision in erster Linie an eine religiöse Figur der Endzeit, die Vergebung der Sünden erlangt und saubere Kleidung erhält – eine Darstellung der göttlichen Gerechtigkeit. „Schmutzige“ oder „befleckte Kleidung“ hingegen beschreibt sündhaftes Verhalten (vergleichen Sie Jesaja 64,5 und Sprüche 30,12).

 

Reine Kleidung

Wir lesen in Offenbarung 19,7-8: „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.”

Wir lesen im Buch der Offenbarung über eine große Schar „… aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen… “ (Offenbarung 7,9). Dies sind jene, „… die gekommen sind aus der großen Trübsal und HABEN IHRE KLEIDER GEWASCHEN UND HABEN IHRE KLEIDER HELL GEMACHT IM BLUT DES LAMMES“ (Vers 14). Mit anderen Worten, sie bereuten ihre Sünden, nahmen das Opfer Jesu Christi an, erhielten Vergebung und wurden mit reinem Leinen oder reinen Gewändern angekleidet, die die Gerechtigkeit Gottes symbolisieren.

Christus fordert auch den Engel oder den Leiter der endzeitlichen Gemeinde in Laodizea auf: „Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst… und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest” (Offenbarung 3,14.18). So wie der Leiter der Kirche von Laodizea als Spiegelbild der Haltung der gesamten Kirche von Laodizea dargestellt wird, so spiegelt Josuas unreine Kleidung nicht nur seine eigene Ungerechtigkeit, sondern auch die Haltung und den Zustand der Menschen wider, die er als „Hohepriester“ vor Gott vertritt.

Wir können daher zu dem Schluss kommen, dass der endzeitliche „Josua“ – ein geistlicher Führer in der Kirche Gottes – sowie viele Mitglieder der endzeitlichen Gemeinde Gottes geistlich gereinigt werden. Dies könnte vielleicht während der Zeit der Großen Trübsal geschehen.

„Josua“ wird als „Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist“ beschrieben (Sacharja 3,2); das heißt, er wird vor dem Gehenna-Feuer gerettet werden, das die unverbesserlichen Sünder verbrennen wird. Satan, der Verkläger der Brüder (Offenbarung 12,10), wird versuchen, gegen die Rolle und Funktion, die Gott „Josua“ zuweisen wird, zu „klagen“. Satan wird versuchen, Gott an Josuas früheres, sündhaftes Verhalten zu erinnern. Aber Gott wird dem Teufel antworten, dass Josua Vergebung empfangen hat, und dass seiner früheren Sünden „nicht mehr“ gedacht werden.

 

Die Inschrift auf dem Stein

Gleichzeitig wird Josua daran erinnert (vergleichen Sie Sacharja 3,7), weiterhin nach den Geboten Gottes zu leben, was darauf hindeutet, dass er möglicherweise vorher dabei nicht so eifrig gewesen ist. Wenn er sich als treu erweist, wird Gott eine Inschrift auf den Stein gravieren, den er vor Josua hingelegt hat (vergleichen Sie Sacharja 3,9). Dies erinnert uns an Christi Verheißung an seine treuen Jünger, wie sie in Offenbarung 2,17 festgehalten ist: „… Wer überwindet, dem will ich geben… einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.“

 

Die sieben Augen

Darüber hinaus lesen wir in Sacharja 3,9, dass es „sieben Augen“ auf dem Stein gibt. Diese sieben Augen werden als sieben Engel oder mächtige Geistwesen identifiziert. Wir lesen in Sacharja 4,10:

„… jene sieben werden mit Freuden das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen, die Augen des HERRN; sie sind’s, welche die ganze Erde durchstreifen!“ (Schlachterbibel). Dass Gott sich in der Vision des Hohepriesters auf diese sieben Engel bezieht, zeigt ihre Rolle bei der Führung und dem Schutz Josuas, denn sie sind „dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen… “ (Hebräer 1,14; Schlachterbibel).

 

Ein wundersames Zeichen

Sacharja 3,8 identifiziert Josua und seine Gefährten als ein „wundersames“ Zeichen (so die englische New King James Bible). Die Nelson Study Bible schreibt: „Josua und seine Gefährten waren ein Zeichen, da die Wiedereinsetzung des Priestertums die anhaltende Absicht Gottes offenbarte, seine Versprechen an sein Volk zu erfüllen“, einschließlich der Verheißung der ersten Ankunft des „Sprosses“ – des Messias.

Da sich die Prophezeiung Sacharjas jedoch in erster Linie mit Endzeitereignissen beschäftigt, werden die Aktivitäten eines zukünftigen Josuas und seiner Gefährten ein öffentliches Zeichen – ein Zeugnis oder ein Beweis – für die Rückkehr Jesu Christi sein.

 

Richter in Gottes Haus

Uns wird auch gesagt, dass Josua dazu bestimmt ist, Gottes Haus zu richten und seine Vorhöfe zu beaufsichtigen, und dass Gott ihm Orte geben wird, an denen er gemeinsam mit seinen Gefährten wandeln kann (Sacharja 3,7). Dies scheint auf eine hohe Position im Königreich Gottes hinzudeuten, hauptsächlich in einer priesterlichen Funktion. Dem ganzen Volk Gottes ist verheißen, Könige und Priester im Reich zu werden (Offenbarung 5,10), die im Millennium unter dem König aller Könige und dem Hohepriester – Jesus Christus – regieren. Aber einige scheinen eine vorherrschendere Rolle als Könige zu haben (vergleichen Sie die Aussagen Christi an die frühen Apostel in Matthäus 19,28), während andere in erster Linie Aufgaben als Priester erfüllen mögen (was scheinbar eine für den endzeitlichen Josua vorgesehene Aufgabe ist).

Josua könnte während des Millenniums eine wichtige Rolle zukommen, um Gottes Haus zu richten—was sich auf die physischen Nachfahren des Hauses Israel und des Hauses Juda beziehen könnte. Die Bibel identifiziert das Volk Israel und das Volk Juda als Gottes Volk, das Gottes Leitung, Beurteilung und auch Bestrafung bedarf (vergleichen Sie Amos 9,8-10; siehe auch Micha 4,1-2).

Dass Josua auch für die „Vorhöfe Gottes“ verantwortlich sein wird, könnte sich auf eine wichtige priesterliche Position im Tempel des Millenniums beziehen, möglicherweise in einer beaufsichtigenden Funktion bezüglich der physischen Leviten, die den Tempeldienst durchführen werden.

Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass Gottes Aufforderung an den endzeitlichen Josua, Gottes Haus zu richten und seine Vorhöfe zu beaufsichtigen, auf eine Führungsposition innerhalb der Endzeitgemeinde Gottes hinweist, unmittelbar vor der Wiederkunft Christi. Wir lesen in 1.Petrus 4,17: „… die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes”—der Kirche. Außerdem schrieb Paulus, dass die Gemeinde diejenigen richten sollte, die „drinnen“ sind (1.Korinther 5,12; vergleichen Sie 1.Korinther 6,2-3).

Darüber hinaus wird die Gemeinde als Tempel Gottes bezeichnet (1.Korinther 3,16-17; 2.Korinther 6,16; Epheser 2,21). Der physische Tempel umfasste Vorhöfe (Psalm 65,5; 84,3.11). Psalm 116,18-19 führt an: „Ich will meine Gelübde dem HERRN erfüllen vor all seinem Volk in den Vorhöfen am Hause des HERRN, in dir, Jerusalem… “

Ob der endzeitliche Josua in irgendeiner Form mit dem physischen dritten Tempel in Verbindung stehen wird, der vor der Wiederkehr Christi in Jerusalem gebaut werden wird, muss sich in der Zukunft offenbaren.

 

Josua steht symbolisch für Jesus Christus

Die endgültige Erfüllung der Ereignisse, die sich um einen endzeitlichen „Josua“ drehen, steht symbolisch für die Rolle DES Hohepriesters – Jesus Christus.

Wie der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown ausführt:

„Die Wiederherstellung der Herrlichkeit des Priestertums ist angedeutet: zunächst, teilweise, bei der Vollendung des zweiten Tempels, vollends verwirklicht im großen Hohepriester Jesus, dessen Name mit Josua [Hebräer 4,8] identisch ist, dem Repräsentanten Israels, dem ‚Königreich von Priestern‘ [2.Mose 19,6], einst bekleidet mit den schmutzigen Gewändern unserer Schändlichkeit, aber indem er der Auserwählte des Vaters ist… hat Er durch den Tod mit der Sünde abgeschlossen, und ist in Gewändern der Herrlichkeit als unser Hohepriester in den himmlischen heiligen Ort eingetreten [Hebräer 8,1; 9,24].”

Adam Clarke’s Commentary on the Bible ergänzt:

„‚Bekleidete ihn mit Gewändern‘… bezieht sich auf die Gewänder des Hohepriesters. Der wahre Hohepriester, der über dem Hause Gottes steht, wird sein Amt unter ihnen [dem Volk von Israel und Juda] gründen, wenn sie ihn als ihren Messias anerkennen und Erlösung im Blut des Opfers suchen werden, das er für ihre Sünden dargebracht hat, und nicht nur für ihre, sondern für die Sünden der ganzen Welt.“

Der in Sacharja 3,9 erwähnte Stein, der vor Josua gelegt wird, deutet ebenfalls auf Jesus Christus hin. Adam Clarke’s Commentary on the Bible schreibt:

„Zweifellos auf den Grundstein des Tempels anspielend, stellte dieser aber Jesus Christus dar: ‚Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist‘ [Jesaja 28,16]. Dies bezieht sich auf Christus und niemanden sonst, auf ihm ruht seine ganze Kirche, wie ein Gebäude auf seinem Fundament“ (vergleichen Sie ebenfalls Epheser 2,20-21).

Andererseits kann die Prophezeiung Sacharjas jedoch nicht so verstanden werden, dass sie ausschließlich von Jesus Christus spricht. Bestimmte Aussagen treffen auf Christus keineswegs zu (vergleichen Sie Sacharja 3,2.6-7). Darüber hinaus wird Josua als ZEICHEN für den kommenden SPROSS (den Messias) dargestellt, was zeigt, dass in erster Linie ein Mensch angesprochen wird, der in der Endzeit in Erscheinung treten wird.

Sacharjas vierte Vision des Hohepriesters hat für uns heute und unsere Zukunft große prophetische Bedeutung, da sie sich mit der Zeit der Wiederkunft Christi und der Errichtung des Reiches Gottes auf Erden befasst, wenn das Millennium beginnt. Möge Gott diese Tage schnell herbeiführen.

 

Die fünfte Vision

Der Leuchter und die zwei Ölbäume

(Sacharja 4,1-14)

 

Wie zuvor ausgeführt, nehmen die neun Visionen im Buch Sacharja in erster Linie Bezug auf unsere Zeit, auch wenn einige von ihnen durchaus auf eine Vorerfüllung zur Zeit Sacharjas verweisen könnten.

Sacharja 4,1-14 liest sich wie folgt:

„(1) Und der Engel, der mit mir redete, weckte mich abermals auf, wie man vom Schlaf erweckt wird, (2) und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe, und siehe, da steht ein Leuchter, ganz aus Gold, mit einer Schale oben darauf, auf der sieben Lampen sind und sieben Schnauzen an jeder Lampe, (3) und zwei Ölbäume dabei, einer zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken. (4) Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das? (5) Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach: Nein, mein Herr.

„(6) Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (7) Wer bist du, du großer Berg, der du doch vor Serubbabel zur Ebene werden musst? Er wird hervorholen den Schlussstein, sodass man rufen wird: Glück zu! Glück zu! (8) Und es geschah zu mir das Wort des HERRN: (9) Die Hände Serubbabels haben dies Haus gegründet, seine Hände sollen’s auch vollenden, damit ihr erkennt, dass mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat. (10) Denn wer immer den Tag des geringsten Anfangs verachtet hat, wird doch mit Freuden sehen den Schlussstein in Serubbabels Hand. Jene sieben sind des HERRN Augen, die alle Lande durchziehen.

„(11) Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? (12) Und ich sprach weiter zu ihm: Was sind die beiden Zweige der Ölbäume bei den zwei goldenen Röhren, aus denen das goldene Öl herabfließt? (13) Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was sie sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. (14) Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen.“

 

Allgemeiner Überblick über die Bedeutung der Vision

John Gill’s Exposition of the Entire Bible enthält folgende Anmerkungen: „… diese [Vision] repräsentiert, unter dem Typus Serubbabels, der den Tempel errichtet, den Bau der Kirche durch Christus, und dies wird keineswegs durch die Macht oder Kraft des Menschen getan und vollendet, sondern durch den Geist, ungeachtet jeglichen Widerstands und Verachtung… Der Tempel war ein Vorläufer der Kirche, und Serubbabel ein Typus für Christus… “

Ein ähnlicher Kommentar findet sich in Albert Barnes‘ Notes on the Bible:

„Denn obwohl sich die Worte ‚Die Hände Serubbabels… ‘ in erster Linie auf den Bau des physischen Tempels beziehen und seine Vollendung durch Serubbabel verkünden, zeigt doch die Schlussfolgerung ‚damit ihr erkennt, dass mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat‘, dass die Bedeutung dadurch keineswegs erschöpft ist, sondern dieses Gebäude auch hier nur als ein Typus des Baus des geistlichen Tempels erwähnt wird, und die Vollendung des repräsentativen Tempels ist nur eine Zusage auf die Vollendung des wahren Tempels [der Kirche Gottes, vergleichen Sie 1.Korinther 3,16; 2.Korinther 6,16; Epheser 2,19-22]… “

 

Der große Berg

Hinsichtlich des großen Berges in Sacharja 4,7, der „zur Ebene werden muss“, weist John Gill’s Exposition of the Entire Bible auf folgendes hin:

„Dies wird in Bezug auf jene gesagt, die sich – wie Sanballat und andere – dem Bau des Tempels widersetzten. Oder [es wird] die persische Monarchie mit ihrer Hauptstadt Babylon [angesprochen]. Ein Berg ist ein Symbol für ein Königreich oder eine Hauptstadt, daher wird Babylon genannt… daher umschreibt der Targum [antike Übersetzung hebräischer oder altgriechischer Schriften ins Aramäische] die Worte wie folgt: ‚wie bist du vor Serubbabel als ein törichtes Königreich befunden worden!‘, und dies kann sowohl den Widerstand gegen Christus und den Bau seiner Kirche bezeichnen… als auch alle Feinde der Kirche und des Volkes Gottes umfassen, die Sünde, den Satan und die Welt, die, obwohl sie wie hohe und große Berge aussehen, sich widersetzen und auf vielerlei Weise Schwierigkeiten verursachen mögen, dennoch in ihrem Ansinnen scheitern werden…“

 

Die sieben Augen Gottes und der Lampenständer

Die sieben Augen Gottes (Sacharja 4,10) sind sieben Engelwesen, die auch in Offenbarung 5,6 erwähnt werden. Bitte beachten Sie, dass Sacharja 1,8 vier dieser sieben Engel beschreibt. Sie werden auch als sieben Lampen auf dem Leuchter bezeichnet (Sacharja 4,2). Die Stiftshütte hatte einen siebenarmigen Leuchter, einen Leuchter mit sieben Lampen (2.Mose 25,31-37). Salomos Tempel hatte mehrere Leuchter (1.Könige 7,49). Eine ähnliche Beschreibung findet sich in Offenbarung 1,20, wo sieben Engel als sieben Sterne in den Händen Christi beschrieben werden, die als dienstbare Geister für sieben Gemeinden wirken. Diese sieben Gemeinden werden als sieben Leuchter beschrieben.

Wir verstehen, dass der Leuchter für Christus als das Licht der Welt steht. Es symbolisiert auch die Kirche Gottes und jedes einzelne, bekehrte Kirchenmitglied. Das Öl für den Leuchter steht symbolisch für den heiligen Geist Gottes. Christen müssen ihre, von Gott gegebene Kraft kontinuierlich zur Anwendung bringen (2.Timotheus 1,6).

 

Der HERR hat mich gesandt“

In Sacharja 4,9 lesen wir, wie der HERR sagt, dass der HERR Zebaoth ihn zum Volk gesandt hat. Wie bereits erwähnt, zeigt dies, dass sich die Bezeichnung „HERR“ auf jedes der beiden Gotteswesen—sowohl den Vater als auch den Sohn—beziehen kann. Hier sagt der Sohn, Jesus Christus, dass der VATER ihn (Christus) zu den Menschen gesandt hat.

 

Der Schlussstein

Sacharja 4,7 spricht von einem Schlussstein (oder „Giebelstein“ in der Menge Bibel). Dies ist der letzte Stein, der am Gebäude platziert wird. Es ist bemerkenswert, dass die Pyramide das einzige Bauwerk ist, in dem der Grundstein mit dem Schlussstein identisch ist. Jesus Christus ist der wichtigste „Grundstein“ (Epheser 2,20; 1.Petrus 2,6; Hoffnung für Alle; die meisten deutschen Bibeln schreiben „Eckstein“) – und er wird hier auch als Schlussstein bezeichnet, was andeutet, dass durch ihn der Tempel erbaut ist. Er ist der Anfang und das Ende (Offenbarung 1,8; neue Lutherbibel 2009), das Fundament, auf dem der Tempel – physisch und geistlich – aufgebaut werden muss. Sacharja 4,9 sagt, dass Serubbabel den Grundstein gelegt hat, aber „… einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus” (1.Korinther 3,11; Schlachterbibel).

Die Pyramide beschreibt ebenfalls die hierarchische Regierungsstruktur innerhalb der Gottfamilie. Gott der Vater ist über allem. Unter ihm ist Jesus Christus. Bekehrte Christen werden, zum Zeitpunkt der Wiederkunft Christi, in Geistwesen verwandelt werden, und sie werden mit und UNTER Christus für tausend Jahre herrschen. Und so ist auch die Kirche Gottes heute hierarchisch aufgebaut. Jesus Christus – das HAUPT der Kirche – ordiniert und VERLEIHT der Gemeinde Prediger, um den Mitgliedern die Richtung zu weisen und sie anzuleiten (Epheser 4,11-16).

 

Der Tempel

Auch wenn die Vision vom Bau eines physischen Tempels zur Zeit von Serubbabel spricht, so gilt sie doch ebenso für die Endzeit. Wie bereits erwähnt, muss dies auch in Bezug auf den geistlichen Tempel – die Kirche – gesehen werden. Da vor der Wiederkunft Christi ein weiterer, physischer Tempel erbaut werden wird, ist es auch durchaus möglich, dass ein moderner „Serubbabel“ wie auch ein moderner „Josua“ [vgl. unsere Ausführungen zu der 4. Vision] zur Erfüllung dieser Aufgabe in irgendeiner Weise gebraucht werden könnten.

 

Die zwei Ölbäume

Die zwei Ölbäume, die in Sacharja 4,11-12 erwähnt werden, könnten auf eine doppelte oder sogar dreifache Weise verstanden werden.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown weist darauf hin:

„In erster Linie beziehen sich die ‚beiden‘ [Ölbäume] auf [den Hohenpriester] Josua und [den Statthalter] Serubbabel. Gott… hat in jeder Übergangsphase der Weltgeschichte bedeutende Männer entsandt, um die Kirche zu leiten. So werden die zwei Zeugen vor der Vernichtung des Antichristen erscheinen… in [Offenbarung] 11,3-4 werden die ‚zwei Zeugen‘ mit den beiden Ölbäumen und den beiden Leuchtern identifiziert.“

Die Ryrie Studienbibel fügt hinzu:

„… [Josua] und Serubbabel gaben Zeugnis von [Gottes] Macht, als sie sich um die Fertigstellung des Tempels kümmerten [im Jahre 516 vor Christus, Esra 6,14-15]; und in der Zeit der Bedrängnis [der Großen Trübsal] werden zwei mächtige Zeugen in Erscheinung treten (Offenbarung 11,14). Nur in der Kraft des Heiligen Geistes kann ein wahrheitsgetreues Zeugnis abgelegt werden.“

Die New Scofield Reference Edition fügt Folgendes hinzu:

„Die beiden Ölbäume repräsentieren Josua und Serubbabel, deren Zeugnis zu jener Zeit der Prototyp der beiden Zeugen aus [Offenbarung] 11,3-12 ist. Tatsächlich kann kein Mensch die wahre Quelle der Kraft sein, die Gottes Zeugnis bewirkt. Erst wenn Josua [nach seiner Reinigung, wie in Sacharja 3 beschrieben], Serubbabel oder ein anderer Mensch Christus, den wahren Priester-König, repräsentiert, kann er diese Vision erfüllen. In ihrer ganzen Bedeutung sprechen die beiden Ölbäume von Christus, dem Priester-König des HERRN (vergleichen Sie Psalm 110,4).“

Der Broadman Bible Commentary enthält die folgende Anmerkung:

„Es ist korrekt, diese beiden Diener mit Serubbabel… und Josua… zu identifizieren. Beide sind direkt am Dienst für das Königreich des Herrn beteiligt. Diese beiden waren die zeitgenössischen Vertreter einer langen Reihe von Verheißungen… Die ‚Söhne des Öls‘ (die beiden Gesalbten)… sind jene, die im Dienste der Gegenwart des Herrn bei seinem Volk stehen. Sie sind diejenigen, die das Haus bauen… Diener der Heiligkeit, die den Ort, an dem der Herr wohnt, umgeben muss…“

„… Das sind die beiden Söhne des Öls, die vor dem Herrscher der ganzen Erde stehen“ (Schlachterbibel; die Elberfelder Bibel schreibt in Vers 14 „die bei dem Herrn… stehen“, und die New King James Bible sagt, die „neben dem Herrn… stehen“). Die Vision sollte in dem allgemeinen messianischen Rahmen der Prophezeiung Sacharjas begriffen werden. Der Herr kehrt nach Zion zurück und wird dort sein Königreich errichten. Damit erfüllt er alle Versprechen, die Israel und David einst gegeben wurden. Dieser Akt ist nicht nur ein Trost für Israel, sondern der entscheidende Faktor… seiner Herrschaft über die ganze Erde…“

Der Bau des Tempels wird durch die Kraft des heiligen Geistes vollbracht werden (Sacharja 4,6). Die beiden Ölbäume werden auch „Gesalbte“ genannt. Sie werden von Gott gesalbt oder ausgesondert, um ihre Aufgabe für ihn zu erfüllen, und sie müssen dies tun, indem sie sich der Kraft des heiligen Geistes Gottes bedienen.

Sacharjas fünfte Vision vom Leuchter und den Ölbäumen bezieht sich nicht nur auf die Zeit von Serubbabel und Josua, sondern verweist ebenfalls auf die Ereignisse zur Zeit der Rückkehr Jesu Christi, dem Messias. Christus, als Haupt der Kirche, ist der Leuchter, der uns Licht, Kraft und Verständnis durch Gottes heiligen Geist gibt. Am Ende dieses Zeitalters werden zwei bemerkenswerte Persönlichkeiten auf der Weltbühne erscheinen – die sogenannten „zwei Zeugen“ – und mächtige Werke im Dienste Gottes vollbringen. Religiöse, politische und militärische Kräfte werden sich ihnen unter dem Einfluss von Satan widersetzen und sie schließlich töten, aber Gott wird sie durch die Kraft seines heiligen Geistes wieder auferwecken (Offenbarung 11,11-14). (Für weitere Informationen über die Funktion und Identität der zwei Zeugen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Steht das in der Bibel? Die Mysterien im Buch der Offenbarung!“).

Der Verderben bringende Berg der Endzeit oder der „große Mühlstein“ des babylonischen Systems wird durch die Macht Gottes besiegt werden (vergleichen Sie Jeremia 51,25-26; Offenbarung 18,21). Zu dieser Zeit wird Gott sein Reich hier auf Erden aufrichten, das niemals besiegt werden wird, und: „Die Mehrung der Herrschaft und des Friedens wird kein Ende haben… Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun!“ (Jesaja 9,6; Schlachterbibel).

 

Die sechste Vision

Die fliegende Buchrolle

(Sacharja 5,1-4)

 

In Sacharja 5,1-4 lesen wir folgendes in der Schlachterbibel: „(1) Und ich erhob wiederum meine Augen und schaute, und siehe, eine Buchrolle kam geflogen. (2) Und er fragte mich: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe eine fliegende Buchrolle, 20 Ellen lang und 10 Ellen breit. (3) Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, der über die Fläche der ganzen Erde ausgeht; denn jeder Dieb wird weggefegt werden gemäß dem, was auf dieser Seite [der Rolle] steht, und jeder, der falsch schwört, wird weggefegt werden gemäß dem, was auf jener Seite [der Rolle] steht. (4) Ich habe ihn ausgehen lassen, spricht der HERR der Heerscharen, damit er eindringe in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der fälschlich bei meinem Namen schwört, und damit er in seinem Haus bleibe und es samt seinem Holzwerk und seinen Steinen verzehre!“

Viele Kommentare sind sich über die allgemeine Bedeutung der „fliegenden Buchrolle“ einig.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown erklärt:

„Sie war mit den Worten des Fluches versehen [vergleichen Sie 5.Mose 27,14-26]. Die Niederschrift deutete an, dass ihr Inhalt jenseits allen Entkommens oder aller Außerkraftsetzung lag… Ihr ‚Fliegen‘ zeigt, dass ihre Flüche bereit waren, schnell die Übeltäter zu erreichen. Sie war entrollt, sonst hätte man ihre Dimensionen nicht sehen können… Offen sichtbar für jedermann, konnte niemand zur Entschuldigung vorbringen, er hätte das Gesetz und die Flüche für den Ungehorsam nicht gekannt… Beidseitig beschrieben, ‚auf dieser Seite [und] auf jener Seite‘… stellt sie die Verbindung mit den beiden Tafeln des Gesetzes her [2.Mose 32,15], und bestätigt dessen Gesamtheit. Die eine Seite verurteilte denjenigen, ‚der fälschlich bei meinem [Gottes] Namen schwört‘, gemäß dem dritten Gebot der ersten Tafel, das die Verpflichtung gegenüber Gott ausspricht. Die andere Seite verurteilte den Diebstahl nach dem achten Gebot, das auf der zweiten Tafel steht, und behandelt somit die Verpflichtung gegenüber dem Nächsten.“

Die Scofield Reference Notes erläutern:

„Die beiden erwähnten Sünden übertreten wirklich beide Tafeln des Gesetzes. Zu stehlen bedeutet, das Recht des Nächsten aufzuheben, falsch zu schwören bedeutet, Gottes Anspruch auf Ehrerbietung aufzuheben [indem man seinen heiligen Namen missbraucht]…“

Adam Clarke’s Commentary on the Bible gibt eine ähnliche Erklärung:

„… Diebstahl und falsches Schwören sollen zwei generelle Straftatbestände sein; der erste umfasst Sünden gegen Menschen, der letzte Sünden gegen Gott.“

Jedoch kann die Verurteilung von Dieben auch in einem breiteren Kontext gesehen werden.

Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible weist darauf hin:

„… zwei Arten von Sündern werden hier als Gegenstände dieses Fluches bezeichnet: (1.) Diebe. Ein jeder, der stiehlt, der durch Betrug oder Gewalt das nimmt, was nicht sein Eigentum ist, besonders, wenn man Gott beraubt und das zum eigenen Gebrauch verwendet, was Gott und seiner Ehre gewidmet war… Solcher Frevel ist zweifelsohne die schlimmste Art von Diebstahl. Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei nicht Sünde [Sprüche 28,24], den soll man wissen lassen, dass gegen ihn dieser Fluch gerichtet ist, denn er umfasst jeden, der stiehlt. Der Buchstabe des achten Gebotes hat keine damit verbundene Strafe, aber der Fluch hier ist eine Ergänzung zu diesem Gebot. (2.) Menschen, die schwören. Sünder der vorangegangenen Kategorie verstoßen gegen die zweite Tafel, diese gegen die erste; denn der Fluch trifft diejenigen, die eine der beiden Tafeln übertreten. Wer vorschnell und leichtfertig schwört, wird nicht für schuldlos befunden werden, viel weniger noch jener, der falsch schwört…“

Dass die Verurteilung des „Diebes“ in Sacharjas Vision sich sowohl auf das Berauben von Menschen als AUCH von Gott beziehen kann, kommt auch im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown zum Ausdruck, wo wir lesen:

„Der unmittelbar erfolgte ‚Diebstahl‘ ist ein ähnlicher Frevel wie der, der in [Nehemia 13,10; Maleachi 3,8] beklagt wird. Sie beraubten Gott, indem sie es versäumten, ihm sein gebührendes Recht durch die Errichtung seines Hauses zu geben, währenddessen sie ihre eigenen Häuser bauten und ihre Verpflichtungen ihm gegenüber vernachlässigten. Deshalb werden die von ihnen gebauten ‚Häuser‘ durch den ‚Fluch‘ Gottes ‚verzehrt‘ werden. Wahrscheinlich gingen tatsächlicher Diebstahl und missbräuchliche Verwendung des Namens Gottes einher mit ihrem figurativen Diebstahl und den falschen Schwüren hinsichtlich von Gottes Tempel…“

Was die Abmessungen der fliegenden Schriftrolle betrifft („20 Ellen lang und 10 Ellen breit“), so sind dies die exakten Abmessungen die des Tempelvorhofs oder der „Vorhalle“ vor dem Heiligtum des salomonischen Tempels (1.Könige 6,3). Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown verdeutlicht, dass dies der Ort war, „an dem normalerweise das Gesetz gelesen wurde… Ihre Ausmaße unterstreichen die große Zahl der enthaltenen Flüche…“

John Gill’s Exposition of the Entire Bible enthält die folgenden, zusätzlichen Kommentare zur Bedeutung der Maße der fliegenden Schriftrolle:

„… es war eine sehr große Rolle, ein Buch von ungewöhnlichen Ausmaßen… dies ist die Länge und die Breite der Vorhalle vor dem Tempel… es kann entweder die Rolle oder das Buch darstellen, in dem die Sünden der Menschen geschrieben sind. Es ist sehr groß und wird, wenn es geöffnet wird, schnell zur Vollstreckung gebracht, und die Menschen werden danach gerichtet werden. Dies zeigt, dass Gott die Sünden der Menschen wahrnimmt; das genaue Wissen, das er von ihnen hat; seine präzise Erinnerung an sie; und die ernsthafte Rechenschaft, die die Menschen eines Tages abzulegen haben… oder genauer gesagt: Das Buch des Gesetzes… wird ein schneller Zeuge gegen die Übertreter des Gesetzes sein, wie aus der Erklärung im nächsten Vers [Sacharja 5,3] umfassender hervorgeht.”

Wir sollten beachten, dass der Fluch der fliegenden Schriftrolle „über die Fläche der ganzen Erde ausgeht“ (Vers 3; Schlachterbibel).

Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible erklärt die allumfassende Natur von Gottes Gericht sowie die erforderliche vorherige weltweite Bekanntmachung des kommenden Gerichtes Gottes wie folgt:

„Die Propheten Gottes sind nicht nur seine Botschafter, um mit den Söhnen des Friedens den Frieden auszuhandeln, sondern auch Vorboten, um Krieg gegen diejenigen zu verkünden, die sich am Krieg erfreuen und an ihrer Rebellion festhalten. In diesem Kapitel [Sacharja, Kapitel 5] finden wir zwei Visionen [die sechste Vision der fliegenden Schriftrolle und die siebte Vision der Frau im Korb, siehe unten], durch die ‚Gottes Zorn vom Himmel her offenbart [wird] über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen…‘ [Römer 1,18].

„Diese fliegende Rolle [die Schlachterbibel schreibt „Buchrolle“] ist ein Fluch. Sie enthält eine Verkündigung des gerechten Zornes Gottes insbesondere gegen jene Sünder, die durch falsches Schwören und missbräuchliche Verwendung seines heiligen Namens (z.B. durch Fluchen) die Majestät Gottes beleidigen oder sich durch Diebstahl an dem Eigentum ihres Nachbarn vergreifen…“

„Sie geht über die Fläche der ganzen Erde aus (Schlachterbibel), nicht nur über das Land Israel, sondern über die ganze Welt… Die ganze Menschheit unterliegt dem Gericht Gottes, und wo immer Sünder sind, überall auf der ganzen Erde, kann und wird der Fluch Gottes sie aufspüren und ergreifen. Könnten wir doch mit einem Auge des Glaubens die fliegende Rolle des Fluches Gottes über der schuldigen Welt als eine dicke Wolke erblicken… mit gewaltigen Gewittern, Blitzen und Stürmen, bereit, sie [die schuldige Welt] zu zerstören!…  Die Welt ist voller Sünde in großer Vielfalt…“

Bezüglich der weltweiten und umfassenden Vollstreckung des Gerichtes Gottes beachten Sie bitte die folgenden Anmerkungen aus dem Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown:

„[Der Fluch wird] in das Haus eintreten… Vergeblich wachen sie und schließen sich ein, die den Fluch auf sich ziehen. Er wird unweigerlich eintreten, selbst wenn sie sich am sichersten fühlen. [Er wird]… Holz [und] Steine verzehren – ohne ein Überbleibsel davon zu hinterlassen. So werden die ‚Steine‘ und das ‚Holz‘ des Hauses eines Aussätzigen [sinnbildlich hier für den Sünder schlechthin] vollständig entfernt… “

Wesley’s Notes stimmen dieser Erklärung zu:

„Dieser Fluch wird mit Befehl von [Gott] kommen… Er wird an ihnen und ihren Gefährten haften bleiben, wie Gehasis Aussatz… Es wird nichts übrig bleiben, wie wenn sowohl das Holz als auch die Steine eines Hauses verzehrt werden.“

Die Vollstreckung von Gottes Urteil ist sicher. Matthew Henry’s Whole Bible Commentary erklärt:

„Derjenige, der die Strafe ausspricht [d.h. der HERR der Heerscharen], wird dafür sorgen, dass sie ausgeführt wird… Es ist ein gerechter Fluch, denn es ist ein gerechter Gott, der ihn fordert… Er bringt ihn mit Macht hervor und ordnet an, was er tun soll, und wer kann den Fluch, den Gott mit allmächtiger Kraft hervorbringt, aufheben oder diesem widerstehen?“

Wir müssen uns ebenfalls mit der Bedeutung und der Relevanz von Sacharjas Vision der fliegenden Schriftrolle für unsere heutige Zeit befassen.

Die Schlachterbibel sagt hierzu folgendes in der Anmerkung:

„Es beinhaltete die unmittelbare Botschaft an die Menschen in den Tagen Sacharjas, dass Gott die Sünder ausreißen und vernichten wird, welche sein Wort ablehnen, aber es hat auch eine zukünftige Botschaft an Israel und die Welt… Vor dem göttlichen Gericht gibt es kein Entkommen. Sein Wort wird zu den Sündern kommen und sein Ziel erreichen…“

Die Bibel warnt uns davor, gegenüber dem sicheren weltweiten Gericht Gottes Gleichgültigkeit an den Tag zu legen. Gottes Predigerschaft ist von Gott beauftragt, das Evangelium vom Reich Gottes zu predigen und die Herde zu ernähren. Dies beinhaltet das Predigen der Reue oder der Umkehr von der Übertretung des Gesetzes GOTTES, sowie die Notwendigkeit, Gott zu gehorchen und sein Gesetz einzuhalten (vergleichen Sie Lukas 24,46-47; Römer 16,25-26; und Jakobus 2,8-13).

Beachten Sie die Ermutigung und Warnung des Paulus in 2.Thessalonicher 1,3-10:

„Wir müssen Gott allezeit für euch danken, liebe Brüder, wie sich’s gebührt. Denn euer Glaube wächst sehr und eure gegenseitige Liebe nimmt zu bei euch allen. Darum rühmen wir uns euer unter den Gemeinden Gottes wegen eurer Geduld und eures Glaubens in allen Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet, ein Anzeichen dafür, dass Gott recht richten wird und ihr gewürdigt werdet des Reiches Gottes, für das ihr auch leidet. Denn es ist gerecht bei Gott, mit Bedrängnis zu vergelten denen, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht GEHORSAM SIND DEM EVANGELIUM UNSERES HERRN JESUS. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen, an jenem Tage; DENN WAS WIR EUCH BEZEUGT HABEN, DAS HABT IHR GEGLAUBT.“

Im Buch der Offenbarung wird uns gesagt, dass Jesus Christus kommen wird, um seine Heiligen zu belohnen und die Ungehorsamen zu bestrafen. Beachten Sie Offenbarung 11,17-18: „… Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest! Und die Völker sind zornig geworden; und es ist gekommen dein Zorn und die Zeit, die Toten [besser: die Nationen] zu richten und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und zu vernichten, die die Erde vernichten.”

Bevor Christus zurückkehrt, muss diese Welt gewarnt werden. Die Kirche Gottes hat die Pflicht, das Evangelium vom Reich Gottes heute in der ganzen Welt zu einem Zeugnis zu predigen, bevor das Ende kommt (Matthäus 24,14; Markus 13,10). Gott wird vor der Wiederkunft Christi zwei Zeugen gebrauchen, um dreieinhalb Jahre lang zu prophezeien und Zeugnis abzulegen (Offenbarung 11,3, 6-7). Wir lesen, dass Johannes in einer Vision einen „… Engel fliegen [sah,] mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges [besser: das ewige] Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!” (Offenbarung 14,6-7).

Dies bedeutet nicht, dass Engel das Evangelium verkünden werden; vielmehr zeigt diese Stelle auf, dass den von Gott ausersehenen Menschen, wie z.B. den zwei Zeugen, das Evangelium zur Verkündigung anvertraut wird (vgl. auch Offenbarung 1,1).

Wenn Gott seine Plagen über diese ungehorsame Welt ausgießt, werden VIELE sich weigern, ihre Sünden zu bereuen, einschließlich Übertretungen wie Dämonenverehrung, Zauberei, Morde und Diebstähle. Stattdessen werden sie tatsächlich Gott verfluchen, der allein die Macht über die Plagen hat, die er senden wird (Offenbarung 9,20-21; 16,9.11.21). Die Menschheit wird nicht ohne Gottes Warnung dastehen. Bevor der Fluch der fliegenden Schriftrolle in ihre Häuser eindringt, werden sie hinreichend gewarnt worden sein. Und wenn und solange wie diese Menschen nicht bereuen, wird der Fluch in ihren Häusern verbleiben, bis ihre Häuser und sie selbst vernichtet oder „verzehrt“ worden sind.

In der Tat wird Gott zur Bestätigung der Warnung von Gottes Kirche an die rebellischen Menschen seinen dritten Himmel für die Augen des physischen Menschen „öffnen“ und seinen geistigen Tempel und seine geistige Lade des Bundes offenbaren (Offenbarung 11,19). Wir lesen in dieser Bibelstelle, dass der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Lade des Bundes erblickt wurde oder „zu sehen war“. Geistwesen konnten den Tempel und die Lade des Bundes natürlich schon vor dieser Zeit sehen. Dieser Abschnitt bezieht sich auch nicht auf Johannes, weil er dann auf sich selbst als denjenigen verwiesen hätte, der den Tempel und die Bundeslade in einer Vision sieht (vgl. Offenbarung 5,1.6; 6,1; 7,1; etc.). Vielmehr beschreibt dieser Abschnitt die Manifestation der Lade des Bundes vor den Augen der Menschen in der Endzeit. Die physische Bundeslade enthielt die Tafeln des Gesetzes – die Zehn Gebote. Die Manifestation seiner geistigen Lade des Bundes im Himmel wird den Menschen zeigen, dass Gott von ihnen erwartet, sein Gesetz heute und in Zukunft zu halten, ebenso wie er dies von den Menschen in der Vergangenheit erwartet hatte.

Die gute Nachricht ist, dass einige bereuen WERDEN und daher als würdig erachtet werden, der Strafe Gottes zu entgehen (Offenbarung 7,1-17). Andere werden jedoch ernten, wie sie gesät haben. Gottes Fluch über eine ungehorsame Welt wird vollstreckt werden. Der Fluch für die Missachtung des Gesetzes Gottes wird schnell und ohne Einschränkung in das Haus jedes Diebes und jedes Lügners (die für jeden reuelosen Sünder stehen) eindringen.

Gott ist fair und richtet gerecht. Er wird jedem zu seiner Zeit die Möglichkeit geben zu bereuen. Aber diejenigen, die sich willentlich weigern, dies zu tun, werden die ewige Vernichtung erfahren. Sie werden ausgelöscht und „verzehrt“ werden (Hebräer 10, 26-27; Matthäus 3,12), um niemals wieder zu leben (Obadja 1,16). In Offenbarung 21,7-8 lesen wir: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein. Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“

Für weitere Informationen über das Schicksal der reuelosen Sünder und derjenigen, die Gott in der heutigen Zeit nicht zum Heil beruft, lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren „Das Evangelium vom Reich Gottes und „Die Mysterien im Buch der Offenbarung“.

 

Die siebte Vision

Die Frau in der Tonne

(Sacharja 5,5-11)

 

In Sacharja 5,5-11 lesen wir folgende, die siebte Vision Sacharjas betreffenden Worte:

„(5) Und der Engel, der mit mir redete, trat hervor und sprach zu mir: Hebe deine Augen auf und sieh! Was kommt da hervor? (6) Und ich sprach: Was ist das? Er aber sprach: Das ist eine Tonne, die da hervorkommt – und sprach weiter: Das ist die Sünde im ganzen Lande [besser: „auf der ganzen Erde“]. (7) Und siehe, es hob sich der Deckel aus Blei, und da war eine Frau, die saß in der Tonne. (8) Er aber sprach: Das ist die Gottlosigkeit. Und er stieß sie in die Tonne und warf den Deckel aus Blei oben auf die Öffnung. (9) Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei Frauen traten heran und hatten Flügel, die der Wind trieb – es waren aber Flügel wie Storchenflügel –, und sie trugen die Tonne zwischen Erde und Himmel dahin. (10) Und ich sprach zum Engel, der mit mir redete: Wo tragen diese die Tonne hin? (11) Er aber sprach zu mir: Dass ihr ein Tempel [besser: „Haus“, vgl. neue Lutherbibel 2009] gebaut werde im Lande Schinar [Babylon oder Babel, vergleichen Sie 1.Mose 10,10 und Daniel 1,1-2] und sie dort aufgestellt werde.“

Angesichts der Tatsache, dass die neun Visionen Sacharjas in erster Linie als Prophezeiungen für unsere heutige Zeit zu verstehen sind, können wir die folgenden Punkte heranziehen, um uns zu helfen, die Bedeutung dieser Vision zu erfassen:

 

Identität der Frau

Einige Kommentare identifizieren die Frau in der Tonne als die Frau oder die Hure, die das scharlachrote Tier reitet, wie dies im Buch der Offenbarung beschrieben wird. Dort heißt sie „Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Offenbarung 17,5, Schlachterbibel). Sie wird auch als eine religiöse Stadt beschrieben, die auf sieben Hügeln erbaut wurde (Offenbarung 17,9.18, Hoffnung für Alle) – mit anderen Worten steht Babylon die Große im Buch der Offenbarung für ein falsches religiöses, politisches, militärisches und wirtschaftliches System.

Beachten Sie in diesem Zusammenhang die Erläuterung der Scofield Reference Notes:

„Die babylonische Phase der abtrünnigen Kirche wird durch eine unkeusche Frau symbolisiert, die mit der Gier und dem Luxus des Kommerzialismus durchtränkt ist… Aus prophetischer Sicht ist die Anwendung auf das Babylon der Offenbarung offensichtlich.“

Adam Clarke’s Commentary on the Bible stimmt dem zu:

„Das Land Schinar bedeutet Babylon; und Babylon bedeutet Rom, in der Apokalypse…“

John Gill’s Exposition of the Entire Bible sieht dies ebenfalls so:

„Diese Frau ist ein sehr lebendiges Sinnbild der Hure Roms, die als Königin an vielen Wassern sitzt, über Könige und Prinzen herrscht, im Überfluss lebt und mit großer Leichtigkeit und Lust das Maß ihrer Sünden voll macht…“

 

Das Land Schinar

Was das Land Schinar betrifft, stimmen praktisch alle Kommentare darin überein, dass es sich um einen Verweis auf das alte und das moderne Babylon handelt. Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown sagt, „Schinar“ ist „Babylonien… die Hauptstadt der gottfeindlichen Weltreiche, und repräsentiert so im Allgemeinen die Heimstatt der Irrlehre…“

 

Ursprung des alten Babylons

Im Hinblick auf den URSPRUNG des alten Babylons weisen Albert Barnes‘ Notes on the Bible auf folgendes hin:

„Der Name Schinar, obwohl streng genommen Babylonien, geht zurück auf eine ältere Macht als das Weltreich von Babylon, die ebenfalls zerstört wurde. ‚Im Lande Schinar‘… wurde der erste Versuch unternommen [durch Nimrod und den missglückten Turmbau zu Babel], ein Weltreich gegen Gott aufzurichten… Und so ist Babel das… [angemessene] Symbol der antitheistischen oder antichristlichen Welt, die durch Gewalt, Kunst, Falschheit und Sophistik einen Krieg gegen die Wahrheit führt…“

Der Broadman Bible Commentary fügt folgende Bemerkung hinzu:

„Vers 8 [von Sacharja, Kapitel 5] identifiziert die Frau als Gottlosigkeit oder die Gesetzlosigkeit (vergleichen Sie die Schlachterbibel). Im Alten Testament kann dies in vielerlei Hinsicht verstanden werden. Dies beinhaltet die Anbetung von Götzen [wie] das Götzenbild der babylonischen Göttin Ishtar [antiker Name für Ostern] [oder] das Bild einer Göttin, das die Götzenverehrung im Allgemeinen darstellt.“

 

Die Frau, die Gesetzlosigkeit genannt wird

Die moderne Bedeutung der Frau in der Tonne, die als Gesetzlosigkeit bezeichnet wird, wird durch John Gill’s Exposition of the Entire Bible wie folgt erklärt:

„‚Da sprach er: Das ist die Gesetzlosigkeit!‘ [Schlachterbibel]… besonders [in Bezug auf] die Person in 2.Thessalonicher 2,8, die dort als Feind Gottes [Gute Nachricht Bibel], der Mensch der Sünde, der Sohn der Verdammnis oder der böse Gesetzlose [Menge Bibel] beschrieben wird; ja, als die Gesetzlosigkeit selbst, die über alle Maßen schändlich ist, eine Senkgrube der Sünde und aller Gräuel.“

Der Mensch oder besser Mann der Sünde bezieht sich auf den zukünftigen RELIGIÖSEN Führer des modernen Babylons, der im Buch der Offenbarung auch der „falsche Prophet“ genannt wird. Er wird in der Tat ein gesetzloser und böser Mensch sein, der ein ebenso bösartiges und vollends gottloses System repräsentieren wird (vergleichen Sie Offenbarung 18,23-24).

 

Bedeutung der Tonne

Mit diesem Verständnis können wir die weitere Bedeutung der Prophezeiung in Sacharja 5,5-11 begreifen. Wir lesen, dass die Frau, die die weltweite Gottlosigkeit oder Ungerechtigkeit verkörpert, in einer Tonne oder einem Behälter eingesperrt ist und erfolglos versucht, ihrem Gefängnis zu entkommen (Verse 7-8). Dies liefert uns den zeitlichen Rahmen der Vision Sacharjas. Sie beschreibt das zukünftige Urteil über die Frau, das eintreten wird, wenn Jesus Christus zurückkehrt. Die moderne STADT Babylon die Große – und das SYSTEM, das sie repräsentiert – werden durch Feuer zerstört werden (Offenbarung 18,8; 19,3). Je nach Übersetzung wird Babylon als „Wohnort“, „Wohnstätte“, „Schlupfwinkel“ (Menge Bibel, Schlachterbibel und die revidierte Lutherbibel 1984 schreiben: „Behausung“) oder „Tummelplatz“ (Neue Genfer Übersetzung) für Dämonen, böse Geister oder Teufel bezeichnet, „… ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel“ (Offenbarung 18,2, neue Lutherbibel 2009).

Diese Tatsache erklärt, warum zwei Frauen mit Storchenflügeln (Sacharja 5,9) die gefangene Frau ins Land Babylon tragen, um für sie ein Haus oder eine Wohnstätte zu bauen (Vers 11, revidierte Lutherbibel 2017). Bei diesen beiden Frauen handelt es sich scheinbar um Engel. (Für eine weitere Erörterung über das Aussehen und die Aufgaben von Engeln lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Engel, Dämonen und die Geistige Welt“]. Die beiden Frauen werden dabei helfen, die „Bosheit“ – das bösartige System – von dieser Erde zu entfernen. Bitte beachten Sie, dass wahre Christen bereits heute wie folgt ermahnt werden: „… Geht hinaus aus ihr [Babylon, Vers 2], mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!“ (Offenbarung 18,4). In Zukunft wird die Gesetzlosigkeit „auf ewig in Babylon“ untergebracht werden (vergleichen Sie die Genfer Studienbibel). Dies bedeutet, der verbrannte und zerstörte Standort und das Gebiet der modernen Stadt Babylon wird während der Zeit des Millenniums zu einem „Wohnort“ für Dämonen werden.

Wie Wesley’s Notes es ausdrücken, wird das für die personifizierte Gesetzlosigkeit errichtete Haus nicht „in Gnade, sondern in Verurteilung“ gebaut werden. Die Gesetzlosigkeit und ihr Haus (die „Tonne“) werden dort „abgestellt [sein], an ihrem Platz“ (Sacharja 5,11; revidierte Lutherbibel 2017), was bedeutet, dass die Frau „ohne Hoffnung auf Befreiung eingesperrt sein“ wird.

Dies erinnert uns daran, dass Satan, der hinter diesem bösen System steht, ebenfalls von einem Engel „für tausend Jahre“ „gefesselt“ werden wird. Er wird „in den Abgrund geworfen“, und dieser wird „verschlossen“ werden mit einem „Siegel“ oben darauf, „damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre [des Millenniums]“ (vergleichen Sie Offenbarung 20,1-3).

Sacharjas Vision von der Frau in der Tonne soll uns Hoffnung für die Zukunft geben! Obwohl Gesetzlosigkeit und Götzendienst in dieser gegenwärtigen bösen Welt vorherrschen, wird die Zeit kommen, zu der Jesus Christus der Gottlosigkeit ein Ende bereiten wird. Gott WIRD sich an die Übeltaten und den Frevel des modernen Babylons erinnern (Offenbarung 18,5). Wir lesen, dass „die große Hure verurteil[t] [wird], die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat, und [dass Gott] das Blut seiner Knechte [rächen wird], das ihre Hand vergossen hat“ (Offenbarung 19,2).

„Das moderne Babylon“ wird nicht in der Lage sein, die Menschen in der kommenden neuen Welt zu täuschen. Niemand, der Gott nachfolgt, wird dort „wohnen“ wollen. Ihr zukünftiges „Haus“ oder „Heim“ wird Dämonen und bösen Geistern vorbehalten sein. Im Gegensatz dazu wird jedes Kind Gottes „in dem Tempel… Gottes“ wohnen (Offenbarung 3,12).

 

Die achte Vision

Die vier Wagen

(Sacharja 6,1-8)

 

In Sacharja 6,1-8 wird die achte Vision von Sacharja in der revidierten Lutherbibel 2017 wie folgt beschrieben:

„(1) Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die kamen zwischen den zwei Bergen hervor; die Berge aber waren aus Kupfer [besser: Bronze oder Messing; s.u.]. (2) Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen waren schwarze Rosse, (3) am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark. (4) Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese? (5) Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde des Himmels [besser: der Himmel, vgl. Authorized Version], die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher der ganzen Erde. (6) Die schwarzen Rosse zogen in das Land des Nordens, die weißen zogen hinter ihnen her, und die scheckigen zogen in das Land des Südens. (7) Diese starken Rosse also zogen aus und wollten sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die Lande! Und sie durchzogen die Lande. (8) Und er rief mich an und redete mit mir und sprach: Sieh, die in das Land des Nordens ziehen, lassen meinen Geist ruhen im Lande des Nordens.“

Beachten Sie zunächst, dass wir die obige Stelle aus der revidieren Lutherbibel 2017 zitieren, die diese Stelle im Großen und Ganzen wort-getreuer wiedergibt. Andere Bibelübersetzungen, wie z.B. auch die revidierte Lutherbibel 1984, sind insoweit ungenau oder missverständlich.

Zahlreiche Kommentare versuchen diese Vision zu deuten, indem sie die vier Wagen und Pferde als die alten Weltreiche von Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom identifizieren. Andere identifizieren sie als die vier Reiter der Apokalypse, nämlich religiöse Verführung, Krieg, Hungersnot und Seuchen. Hierbei verkennen sie jedoch die Bedeutung der Vision in ihrer Gesamtheit und ersetzen die eindeutige biblische Botschaft mit menschlichen Schlussfolgerungen. Wenn wir die folgenden Punkte berücksichtigen, erhalten wir eine klare Einschätzung der Bedeutung dieser Vision:

 

Vier Pferde

Die Bibel sagt uns sehr deutlich, wer und was die vier Pferde mit ihren Wagen sind: In Sacharja 6,5 lesen wir: „… Es sind die vier Winde der Himmel…“ Dies ist eine Bezeichnung für Engelwesen. In einer Anmerkung schreibt die Elberfelder Bibel „Geister“ [eine bessere Bezeichnung wäre „Geistwesen“.] Die Schlachterbibel schreibt: „Dieses Bild (der vier Winde) repräsentiert die Engel Gottes, die ausgesandt sind, um für den ‚Herrscher der ganzen Erde‘ das Gericht auszuführen…“

Sodann müssen wir verstehen, dass der hebräische Ausdruck für Wind („ruach“) sehr wohl mit „Geist“ oder „Geistwesen“ übersetzt werden kann. Von daher sprechen die New King James Bible, die International Version und die Living Bible alle anstatt von „vier Winden“ von „vier Geistern der Himmel“ oder von „vier himmlischen Geistern“.

Einige Kommentare akzeptieren diese Erklärung. Scofield Reference Notes weisen zum Beispiel darauf hin:

„Was durch die vier Wagen mit ihren Pferden symbolisiert wird, sind mitnichten die vier Weltreiche aus dem Buch Daniel, sondern die ‚vier Winde unter dem Himmel [besser: „die vier Winde der Himmel“], die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande…‘ Diese ‚Winde‘ sind Engel…“

Albert Barnes‘ Notes on the Bible stimmen dieser Aussage zu:

„Dies sind die vier Geister der Himmel – Es können keine buchstäblichen Winde sein: Denn nicht Winde, sondern Geistwesen stehen vor Gott als seine Diener, wie im Buch Hiob beschrieben: ‚Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten‘…“

 

Land des Nordens

Da zwei der Pferdegespanne aus Sacharjas Vision in das „Land des Nordens“ gesandt werden, liegt ein besonderes Augenmerk auf dessen Gericht. Die meisten Kommentare stimmen darin überein, dass sich das „Land des Nordens“, von dem in Sacharja 6,6 und 6,8 gesprochen wird, auf Babylon bezieht.

Im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown heißt es: „… Das ‚Land des Nordens‘ ist Babylon…“ Der Kommentar fügt hinzu: „Die ‚weißen‘ [Pferde] ziehen hinter den ‚schwarzen‘ Pferden her in dasselbe Land [Babylon], in das zwei Gespanne gesandt werden, aufgrund seiner schwerwiegenderen Grausamkeit und Schuld…“

Der Kommentar führt weiter aus, dass das (in Sacharja 6,6 erwähnte) „Land des Südens“ mit „Ägypten [identifiziert wird], dem anderen großen Feind von Gottes Volk.“

 

Urteil und Bestrafung der heidnischen Völker

Denken wir daran, dass das Urteil über die heidnischen Völker und ihre Bestrafung, wie sie in Sacharjas Vision beschrieben werden, in erster Linie zukünftige Ereignisse sind. Das „nördliche“ Land bezieht sich auf das HEUTIGE Babylon, wie es in Offenbarung 17 und 18 beschrieben wird. Darüber hinaus wird in Daniel 11,42-43 ein interessanter, endzeitlicher Verweis auf das HEUTIGE Ägypten gegeben, wo wir lesen: „… Ägypten wird ihm [dem König des Nordens] nicht entrinnen, sondern er wird Herr werden über die goldenen und silbernen Schätze und über alle Kostbarkeiten Ägyptens…“

Scofield Reference Notes führen weiter aus:

„Die Vision… spricht vom Urteil des Herrn über die Heidenvölker im Norden und im Süden am Tag des Herrn…“

Der Tag des Herrn bezieht sich auf die Zeitspanne, zu der Gott anfangen wird, aktiv in die Angelegenheiten der Menschen einzugreifen, indem er seinen Zorn auf die ungehorsame Menschheit ausschütten wird. Der Tag des Herrn beginnt ungefähr ein Jahr vor der Wiederkehr Jesu Christi. Technisch gesehen beginnen die Ereignisse, die in Daniel 11,42-43 im Hinblick auf Ägypten beschrieben werden, mit der Zeit der Großen Trübsal, die ungefähr dreieinhalb Jahre [oder etwas kürzer] vor Christi Wiederkunft beginnt und die mit der Vernichtung Babylons zur Zeit des Tags des Herrn ihren Abschluss finden.

Beachten Sie insoweit die nachfolgenden Anmerkungen in der Ryrie Studienbibel: „… Die Vision könnte auch die letzte Unterwerfung der Welt, besonders ‚Babylon‘ während der Bedrängniszeit [der Großen Trübsal] beschreiben…“

Auch wenn der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown die Vision Sacharjas in erster Linie auf die Zerstörung der alttestamentlichen Weltreiche anwendet, so gestattet er doch auch eine endzeitliche Erfüllung.

Er weist darauf hin, dass sich die „starken Rosse“ in Vers 7 scheinbar „auf alle vier Gespanne beziehen und hier insbesondere auf die ‚roten‘. Deren Aufgabe ist es, im Folgenden die Arbeit abzuschließen, die zum Teil bereits von den vorhergegangenen drei Gespannen ausgeführt wurde, die Babylon, Medo-Persien und Griechenland verstummen ließen: Nun geht es darum, den letzten großen Feind Israels—das vierte Weltreich, Rom—zu bestrafen, das bis zum zweiten Kommen Jesu Christi fortbestehen wird [und das in Offenbarung 17 als das heutige babylonische System identifiziert wird]. Daher ‚… wollten [die Rosse] sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen…‘, als Antithese zu Satan, der ‚die Erde hin und her durchzieht‘… in Verbindung mit der letzten furchtbaren Entfaltung des vierten Weltreiches.“

 

Zwei Berge

Im ersten Vers lesen wir, dass die vier Wagen mit ihren Pferden „zwischen den zwei Bergen hervorkamen! Und die Berge waren aus Bronze“ (Elberfelder Bibel) oder „Messing“ (Authorized Version).

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown spekuliert, dass sich die „zwei Berge“ auf das „Tal von Josaphat, zwischen Morija und dem Ölberg…“ beziehen könnten, „… oder das Tal zwischen dem Berg Zion und Morija, wo der Herr [sein wird, Sacharja 2,15], und von wo er seine Diener aussendet zum Gericht über die Heiden…“ Der Kommentar fährt fort, dass „Bronze“ oder „Messing unter den Menschen des Altertums als das Metall galt, welches die höchste Stabilität repräsentiert. Somit gleicht es der Unverrückbarkeit und Standfestigkeit von Gottes Volk (vergleichen Sie Jeremia 1,18),“ was darauf hindeuten soll, dass die beiden Berge aus Bronze oder Messing das feste und unerschütterliche Urteil Gottes über ungehorsame Völker darstellen könnten.

Der Kommentar übersieht mit seiner Spekulation, dass die vier Geistwesen von den Himmeln aus (Sacharja 6,5) gesandt wurden, um die Lande oder besser „die Erde“ zu durchziehen (Vers 7, Schlachterbibel; Menge Bibel). Daher sollten die beiden Berge als geistige Berge im dritten Himmel begriffen werden – so wie die Bibel auch von der Existenz eines geistigen Berges Zion im dritten Himmel berichtet (vergleichen Sie Hebräer 12,22-23; Jesaja 14,13-14 und Hesekiel 28,14.16).

 

Sie lassen „meinen Geist ruhen im Lande des Nordens“

Hinsichtlich der Bedeutung von Sacharja 6,8, wo wir lesen, dass die Engelwesen „meinen Geist ruhen [lassen] im Lande des Nordens“, sind die Kommentare geteilter Auffassung. Albert Barnes‘ Notes on the Bible haben wohl die richtige Erklärung, wenn sie darauf hinweisen, dass dieser Ausdruck wie folgt übersetzt werden müsste: „‚Diese haben meinen Geist im Land des Nordens zur Ruhe kommen lassen‘ [vergleichen Sie die Elberfelder Bibel], oder vielmehr: ‚[sie] haben meinen Zorn gestillt‘ [vergleichen Sie die Hoffnung für Alle]. Das bedeutet, dass sie [meinen Zorn] dorthin gebracht und ihm dort einen bleibenden Wohnsitz verschafft haben, so wie Johannes über den Ungläubigen sagt: ‚… der Zorn Gottes bleibt über ihm‘ [Johannes 3,36].“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown ergänzt, dass die Engel „meinen ZORN [auf Babylon] ruhen ließen [Prediger 10,4; Hesekiel 5,13].“

Gott wird das heutige Babylon in seinem Zorn vernichten (vergleichen Sie Offenbarung 18,4-6; 14,8). Unsere kostenlose Broschüre „Die Zehn Europäischen Wiederauferstehungen des ehemaligen Römischen Reiches“ zeigt, dass die physischen Mächte, die die Zerstörung des babylonischen Systems und der Stadt Rom herbeiführen werden, aus den modernen Medern (den heutigen Ukrainern und Russen) sowie den „Königen des Ostens“ und den endzeitlichen zehn europäischen Königen oder Herrschern bestehen werden. Und wie wir anhand von Sacharjas Vision sehen können, wird Gott dies alles mit der Hilfe seiner Engel bewerkstelligen. Diese Tatsache wird durch Offenbarung 18,21 bestätigt, wo wir lesen: „Und ein starker Engel hob einen Stein auf, groß wie ein Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach: So wird in einem Sturm niedergeworfen die große Stadt Babylon und nicht mehr gefunden werden.“

Gottes Urteil über diese ungehorsame Welt ist sicher und gewiss und wird schnell hereinbrechen. Die meisten Menschen wird es unerwartet treffen, aber Gott warnt heute seine Diener, wachsam zu sein und die Ereignisse auf der Welt zu beobachten, damit sie für die Wiederkehr Christi vorbereitet und gerüstet sein können (vergleichen Sie 1.Thessalonicher 5,1-4; Lukas 21,28; Matthäus 24,32-33.44).

 

Die neunte Vision

Die Krönung des Hohepriesters Josua

(Sacharja 6,9-15)

 

Als wir die vierte Vision des Hohepriesters Josua in Sacharja 3,1-10 erörterten, haben wir bereits erwähnt, dass Josua zum Teil auch ein Typus – ein Vorläufer – Jesu Christi ist. In der neunten Vision wird vornehmlich auf diese Tatsache eingegangen, in der die Krönung Josuas beschrieben wird.

In Sacharja 6,9-15 lesen wir: „(9) Und des HERRN Wort geschah zu mir: (10) Nimm von den Weggeführten, von Heldai und von Tobija und von Jedaja, die von Babel gekommen sind, und geh an diesem selben Tage ins Haus Joschijas, des Sohnes Zefanjas, (11) nimm von ihnen Silber und Gold und mache Kronen und kröne das Haupt Jeschuas [besser: Josuas, vgl. unsere vorhergehenden Bemerkungen], des Hohenpriesters, des Sohnes Jozadaks, (12) und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt ‚Spross‘; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN Tempel. (13) Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden. (14) Und die Kronen sollen zum Andenken an Heldai, Tobija, Jedaja und den Sohn Zefanjas im Tempel des HERRN bleiben. (15) Und es werden kommen von ferne, die AM Tempel des HERRN bauen werden. Da werdet ihr erkennen, dass mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures Gottes.“

 

Symbolische Namen

Dieser Abschnitt beschreibt zwar ein reales Ereignis zur Zeit Josuas, deutet aber gleichwohl auf ein weitaus wichtigeres Ereignis hin, das zur Zeit der Wiederkunft Jesu Christi stattfinden wird.

Zum Beispiel haben die in Vers 10 aufgeführten Namen eine tiefe symbolische Bedeutung. Wie der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown erklärt, bedeutet Heldai „robust“ (oder laut Albert Barnes‘ Notes on the Bible „des Herrn Welt“ – was sich auf das Millennium beziehen würde, da die Welt heute NICHT Gottes Welt ist). Tobija bedeutet „die Güte Gottes“, und Jedaja „Gott weiß“ (oder „Gott kümmert sich“, nach Albert Barnes‘ Notes on the Bible).

Darüber hinaus weisen mehrere Kommentare darauf hin, dass Heldai auch Helem genannt wurde (Vers 14), und dass Josua (was „Gott gründet“ oder „Gott unterstützt“ bedeutet) auch Hen („Gunst“) genannt wurde, da eine Person oftmals zwei Namen hatte. Weiterhin lautet die Bedeutung von „Zefanja“ (Vers 14) „Der HERR verbirgt“.

 

Der SPROSS

Es ist offensichtlich, dass der in Vers 12 erwähnte „SPROSS“ ein Verweis auf Jesus Christus, den Messias, ist – den Gott des Alten Testaments. Dies macht deutlich, dass die gesamte Passage eine Bezugnahme auf das Millennium enthält.

Albert Barnes‘ Notes on the Bible stellen zu Vers 12 folgendes fest: „Nicht für sich selbst, sondern für Jesus Christus, dessen Namen Josua trägt und dessen Priesterschaft und Fürstentum er repräsentierte, wurde ihm [Josua] die Krone gegeben. Der Prophet hatte den Messias bereits unter dem Namen des Sprosses vorhergesagt.“

Das richtige Verständnis der Identität von „dem SPROSS“ als dem Messias (vergleichen Sie Jeremia 33,15) – und nicht als Serubbabel, wie der Broadman Bible Commentary fälschlicherweise annimmt – hat Konsequenzen für das korrekte Verständnis vom Rest der gesamten Passage.

 

Die Erbauung des Tempels

In Sacharja 6,12 wird uns gesagt, dass es der SPROSS – Jesus Christus – ist, der den Tempel bauen wird. Vers 15 sagt, dass einige von ferne kommen werden, um AM Tempel zu bauen.

Albert Barnes‘ Notes on the Bible erklären Vers 12 wie folgt: „AM Tempel des HERRN bauen oder mitbauen… Nicht diesen ‚[er]bauen‘, da der Tempel von ‚dem SPROSS‘ erbaut werden würde, sondern ‚am‘ oder ‚mit am‘ Tempel bauen. Es war ein Gebäude, das kontinuierlich erweitert werden sollte…“

Wir finden eine ähnliche Erklärung im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown: „Christus ‚baut seinen Tempel‘… sein Volk ‚baut am Tempel.‘“

 

Die neutestamentliche Kirche

Einige Kommentare verstehen den Tempel als einen Verweis auf die neutestamentliche Kirche, die Jesus zu bauen versprochen hat.

In Albert Barnes‘ Notes on the Bible heißt es:

„Der physische Tempel würde bald fertiggestellt werden, und zwar von Serubbabel, dem dies prophezeit worden war (Sacharja 4,10), nicht von Josua. Es war nun ein neuer Tempel, der vom Grunde auf erbaut werden sollte, von dem er [Christus] selbst ‚das Fundament‘ sein würde, wie er sagte: ‚auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen‘… und ‚auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn‘ [Epheser 2,21].“

John Gill’s Exposition of the Entire Bible stimmt dem zu: „… und [Er] wird den Tempel des Herrn bauen, keinen physischen Tempel, sondern den geistlichen Tempel, seine Kirche…“

 

Der physische Tempel des Millenniums

Andere kommen zu dem Schluss, dass sich der Verweis auf den Tempel, der von dem SPROSS erbaut werden würde, ebenso – oder hauptsächlich – auf einen physischen Tempel im Millennium bezieht.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown führt aus:

„Das Versprechen eines tatsächlichen Baus des zukünftigen geistlichen Tempels durch den Messias… versichert den Juden gewisslich, dass der physische Tempel von Josua und Serubbabel erbaut werden wird, allen scheinbaren Hindernissen zum Trotz. Es erhebt ihren Blick über den physischen hinaus zu einem geistlichen Tempel sowie auf einen glorreichen zukünftigen (physischen) Tempel hin, der in Israel unter der Aufsicht des Messias errichtet werden wird… Die Wiederholung desselben Satzes [vergleichen Sie Sacharja 6,12 und 6,13] bekräftigt die Aussage hinsichtlich des Werkes des Messias.“

Die Ryrie Studienbibel fügt hinzu:

„Die Krönung Joschuas [Josuas] war eine Vorschattung der Krönung des Messias, der bei seinem zweiten Kommen den Tempel (des Tausendjährigen Reiches)… bauen… wird…“

Die Nelson Study Bible stimmt dem zu und stellt fest:

„Der Messias selbst wird den Tempel des Herrn bauen. Da der instandgesetzte Tempel (der zweite Tempel) bereits gebaut und von Serubbabel fertiggestellt werden würde (siehe Sacharja 4,9), könnte der hier erwähnte Tempel der zukünftige Tempel des messianischen Königreiches sein…

„Der Tempel von Serubbabel war ein prophetisches Symbol für den Tempel, der noch kommen wird…“

 

Ein physischer Tempel kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi

Es ist ebenfalls möglich, dass sich der Verweis auf einen zukünftigen Tempel, der von dem SPROSS erbaut werden wird, auf einen physischen Tempel bezieht, der noch in Jerusalem errichtet werden wird, und zwar kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi. Wir wissen aus der Schrift, dass die Juden in Jerusalem Opfer darbringen werden. Diese Opfer könnten vor oder mit dem Beginn oder mit der Vollendung des Tempelbaus stattfinden. In jedem Fall werden die Opfer – vorübergehend – von einer europäischen Macht abgeschafft werden, die dann auch Besitz von dem Tempel ergreifen wird.

Wie wir in unserer kostenlosen Broschüre „Steht das in der Bibel? Die Mysterien im Buch der Offenbarung“ erörtern, gibt es gewichtige biblische Beweise für einen Wiederaufbau des Tempels im heutigen jüdischen Staat Israel vor der Wiederkehr Christi.

Es wäre ebenso denkbar, dass DIESER Tempel die in der Endzeit stattfindende, teilweise Zerstörung der Stadt Jerusalem überstehen wird, und dass er der im Buch Hesekiel beschriebene Tempel des Millenniums ist. Wie in unserer Erörterung der vierten Vision erwähnt wird, könnte der endzeitliche Josua (als Vorläufer von Jesus Christus) auch eine Person sein, die vor der Wiederkunft Christi am Bau des physischen dritten Tempels beteiligt sein könnte.

 

Kronen auf Josuas Haupt

In den Versen 11 und 14 lesen wir auch, dass das Haupt Josuas mit Kronen geschmückt werden wird. Im Gegensatz zum pluralen Hauptwort steht das VERB richtigerweise im SINGULAR, was Einheit und Harmonie versinnbildlicht.

John Gill’s Exposition of the Entire Bible führt aus:

„.. sowohl die Krone der Priesterschaft als auch die Krone des Königreiches sollten sich in [Josuas] Antitypus Christus vereinigen, von dem wir lesen, dass er viele Kronen auf seinem Haupt trägt [Offenbarung 19,12]… die zweifache Krone wird auf Josuas Haupt gelegt, als Symbol dafür, dass die wahre Priesterschaft und das Königreich dem Messias übertragen werden sollen… Es war zuvor im levitischen Priestertum nicht bekannt, dass ein und dieselbe Person die Krone des Königs und die des Hohepriesters zugleich innehaben würde… “

Die Nelson Study Bible fügt an:

„… im Messias werden die beiden Ämter des Königs und des Priesters vereinigt sein…“

Albert Barnes‘ Notes on the Bible betonen diesen wichtigen zusätzlichen Aspekt in der Anmerkung zu Vers 13: „Er wird zugleich König und Priester sein, wie geschrieben steht, ‚Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.‘ Wenn Christus herrschen wird, dann wird er niemals aufhören, unser Priester zu sein…“

Auch hier könnte vielleicht ein endzeitlicher Josua, als Vorläufer von Jesus Christus, vor Christi Wiederkunft zeitweilig die Funktionen von „Priester“ oder Lehrer und „König“ oder leitender Vorsitzender in Gottes Kirche vereinigen.

 

Kronen für ein Andenken

Wir sollten ebenfalls die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass bestimmte, namentlich erwähnte Personen aus Babel Geschenke aus Silber und Gold brachten (Verse 10 und 11), die zur Herstellung der aufwendigen Kronen für Josua verwendet wurden. Diese Kronen wurden „an diesem selben Tage“ (Vers 10) zu einem „Andenken“ gefertigt (Vers 14).

Albert Barnes‘ Notes on the Bible stellen in diesem Zusammenhang fest:

„Sie brachten ein vergängliches Geschenk mit, aber es sollte ein bleibendes Andenken für sie sein… Als die Midianiter vor Israel besiegt wurden und keiner von Israel dabei getötet wurde, brachten sie alle das Gold, was sie angesammelt hatten, und ‚Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold… und brachten es in die Stiftshütte… dass der HERR gnädig der Israeliten gedenke‘ [4.Mose 31,50.54]. So sagte der Engel zu Kornelius: ‚Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen und er hat ihrer gedacht‘ [Apostelgeschichte 10,4.31].“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown ergänzt: „… ein Andenken – im Tempel hinterlegt, den Spendern zur Ehre. Ebenfalls ein Andenken an die Krönung Josuas, um alle an den Messias zu erinnern, den prophezeiten, antitypischen Priesterkönig, der bald kommen wird.“

Unsere Arbeit für Gott ist niemals vergebens (Offenbarung 14,13) – auch wenn es uns manchmal so erscheinen mag (vergleichen Sie Jesaja 49,4). Gott erinnert sich an unsere harte Arbeit und unseren fleißigen Dienst (Maleachi 3,16-18). Sie sind in Gottes Erinnerung – ein Andenken! Er wird nicht vergessen, dass wir „Täter des Werkes“ sind (Jakobus 1,25; Elberfelder Bibel), und dass wir durch unsere Arbeit das Kommen des HERRN beschleunigen können (2.Petrus 3,12; Elberfelder Bibel).

 

„… und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein“

Wir lesen ebenfalls in Sacharja 6,13, dass Christus ein Priester auf seinem Thron sein wird, und „der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein“ (Elberfelder Bibel).

Albert Barnes‘ Notes on the Bible heben hervor:

„Es gibt einen Rat des Friedens zwischen [Christus] und dem Vater, dessen Tempel er errichtet. Der Wille des Vaters und der des Sohnes sind eins. Beide hatten uns gegenüber einen Willen der Liebe, der Errettung der Welt, der Schaffung des Friedens durch unsere Erlösung. ‚Denn also hat Gott [der Vater] die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben‘ [Johannes 3,16]. Und Gott der Sohn ‚…ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat… und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz… Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart…‘ [Epheser 2,14.16-17].“

Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible bietet eine zusätzliche Erklärung:

„… der Rat des Friedens wird zwischen… dem Vater und dem Sohn sein… oder vielmehr,… zwischen… [dem] hohepriesterlichen und dem königlichen Amt Jesu Christi…“

Eine ähnliche Erklärung findet sich im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown:

„Friede zwischen den königlichen und priesterlichen Eigenschaften des Messias impliziert die Harmonisierung der sich [scheinbar] widersprechenden Ansprüche der Gerechtigkeit Gottes als König und seiner Liebe als Vater und Priester. Mithin ergibt sich der Friede für den Menschen… Nur wenn wir durch seine Versöhnung Gnade finden und durch seine Gesetze regiert werden, können wir wahrhaftigen Frieden erlangen.“

 

„Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden“

Uns wird auch gesagt: „Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden“ (vergleichen Sie Sacharja 6,15).

Die Ryrie Studienbibel erklärt, dass dies ein Verweis auf das tausendjährige Friedensreich ist, wenn Heiden dabei helfen werden, den Tempel des Millenniums zu bauen.

In Albert Barnes‘ Notes on the Bible wird dieser Verweis jedoch auf den geistlichen Tempel, die neutestamentliche Kirche, angewendet. Dort lesen wir:

„Diejenigen, die aus Babylon mit Opfergaben für Gott eintrafen, wurden zu jener Art Heiden, von denen der Apostel sagt: ‚Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi‘ [Epheser 2,13]… und ‚…euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird‘ [Apostelgeschichte 2,39].“

Eine ähnliche Erklärung gibt John Gill’s Exposition of the Entire Bible:

„Und es werden kommen von ferne… in den Tempel, nicht in den physischen Tempel… sondern in den geistlichen Tempel, die Kirche. Und [dies] ist eine Prophezeiung für die Berufung der Heiden, von denen gesagt wird, sie seien ‚ferne‘…“

Da jedoch auch ein physischer Tempel in unmittelbarer zeitlicher Nähe der prophetischen Geschehnisse erbaut werden wird, können durchaus Ereignisse stattfinden, die zu einer mehr buchstäblichen Anwendung dieser Prophezeiung führen. In der Tat kann die Konstruktion des neuen Tempels durch die Unterstützung machtvoller Gruppen außerhalb des heutigen Israels erreicht werden. Wie zu der Zeit von Esra und Nehemia kann es zu großem Widerstand gegen die Juden kommen, wenn diese den Wiederaufbau einer solch symbolischen Manifestation der jüdischen Ansprüche auf die Stadt Jerusalem und das Land Israel in Angriff nehmen werden.

 

„… und es soll geschehen…“

Wie bereits erwähnt, bezieht sich der in Vers 15 verwendete Ausdruck „Da werdet ihr erkennen, dass mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat“ auf Jesus Christus, den Messias, der von Gott dem Vater zur Erde gesandt wurde und erneut gesandt werden wird. Letztendlich werden die Menschen begreifen, dass Gott der Vater seinen Sohn gesandt hat, um für die Welt zu sterben, und dass er es ist, der als allmächtiger und ruhmreicher König aller Könige und Herr aller Herren wiederkehren wird. Der Rest von Vers 15 ist ebenfalls sehr interessant. Wir lesen:

„… und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures Gottes.“

Albert Barnes‘ Notes on the Bible erklären diesen Satz folgendermaßen:

„Nicht, dass das Kommen Christi von ihrer Treue abhinge, jedoch haben sie Anteil daran. ‚Da werdet ihr erkennen (sagte er), dass mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat.‘ Ob jedoch diese Erkenntnis den Einzelnen erreicht, hängt von dessen Gehorsam und der Bereitschaft zu erkennen ab… Daniel sagt uns: ‚alle Gottlosen werden’s nicht verstehen‘“… Also sagt unser Herr: ‚Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede‘ [Johannes 7,17]…“

Die Krönung des Hohepriesters Josua ist eine bemerkenswerte Prophezeiung für die Rückkehr des Messias und für den Beginn seiner tausendjährigen Herrschaft hier auf Erden. Erst dann werden wahre Gerechtigkeit, wahre Gnade und wahrer Frieden für alle Menschen bekannt und erfahrbar werden. Die Zeit der Missherrschaft der Menschen unter dem betrügerischen Einfluss Satans wird vorbei sein.

Christus baut heute noch immer seinen geistlichen Tempel, indem er fehlbaren Menschen gestattet, AN seinem Tempel mitzubauen, unter seiner Anleitung und Führung. Er wird bald zu dieser Erde und insbesondere zu seinem geistlichen Tempel zurückkehren, „zur Rettung derer, die ihn erwarten“ (Hebräer 9,28; revidierte Lutherbibel 2017).

Er wird als DER König und DER Priester regieren – aber er wird durch seinen geistlichen Tempel unterstützt werden—den Mitgliedern der Kirche Gottes, die dann zu unsterblichen, verherrlichten Geistwesen in Gottes Familie geworden sind. Dann werden zumindest zeitweilig von physischen Menschen wahre, physische Opfer in Gerechtigkeit erbracht werden – in einem physischen Tempel des Millenniums, der wahrscheinlich schon vor der Wiederkunft Jesu Christi in Jerusalem errichtet wurde.

 

Teil 2

Sacharjas weitere Prophezeiungen

(Kapitel 7-14 von Sacharja) 

Das erste Kommen Jesu Christi

 

Bevor wir uns eingehender mit den messianischen Prophezeiungen des Buches Sacharja befassen, die sich auf das erste Kommen Jesu Christi beziehen, werfen wir einen Blick auf einige andere Schriftstellen des Alten Testaments, die genaue Informationen über das Kommen des Messias vor etwa 2000 Jahren enthalten.

Diese Schriftstellen finden sich überall in den Seiten des Alten Testaments – eine Tatsache, die allein für sich genommen die göttliche Inspiration der Bibel eindeutig beweist.

Zum Beispiel finden wir Dutzende biblischer Hinweise auf das erste Kommen von Jesus Christus im Buch Jesaja. Wir werden hier lediglich einige wenige ausgewählte Beispiele zitieren:

In Jesaja 7,14 heißt es in der Schlachterbibel: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel [wörtlich: Gott mit uns] geben.“ Diese Prophezeiung wurde durch Jesus Christus erfüllt, wie uns Matthäus 1,18-23 verdeutlicht.

Jesaja 6,9-10 sagte voraus, dass das Volk nicht auf die Predigten und Warnungen des Messias hören würde (vergleichen Sie Matthäus 13,14-15).

Jesaja 8,23 besagt, dass der Messias vorübergehend im Land von Sebulon und Naftali verweilen würde (vergleichen Sie Matthäus 4,13-16).

Jesaja 11,1 prophezeite, dass der Messias ein Nachfahre Isais und Davids sein würde (vergleichen Sie Matthäus 1,5-6.25; Lukas 3,23.31-32).

Jesaja 29,13 sagte voraus, dass das Volk die Gebote Gottes abgelehnt und durch „Menschengebote“ ersetzt haben würde (vergleichen Sie Matthäus 15,7-9).

Jesaja 42,1-4 sagte detailliert die Charakteristik der Predigerschaft des Messias voraus (vergleichen Sie Matthäus 12,16-21).

Jesaja 49,8-9 [ebenso Jesaja 61,1-2] sagte voraus, dass der Messias das Evangelium predigen und geistliche Befreiung verkündigen würde (vergleichen Sie Lukas 4,16-19).

Jesaja 50,6 prophezeite, dass der Messias geschlagen und angespuckt werden würde (vergleichen Sie Matthäus 27,26.30).

Jesaja 53,1 sagte voraus, dass das Volk der Verkündigung oder Warnung des Messias nicht glauben würde (vergleichen Sie Johannes 12,37-38).

Jesaja 53,3-5 sagte voraus, dass der Messias Menschen heilen würde, und zwar aufgrund seiner eigenen körperlichen Leiden und der ihm durch die Römer zugefügten Wunden (vergleichen Sie Matthäus 8,16-17).

Jesaja 53,8 erklärte gemäß der neuen Lutherbibel 2009, dass er „aus Bedrängnis [besser: „Haft“, so die Einheitsübersetzung 2016 und die New King James Bible] und Gericht… genommen“ würde; und prophezeite somit, dass seine „Gerichtsverhandlung“ und seine „Verurteilung“ sogar nach menschlichen Gesetzen illegal sein würden (Für weitere Informationen zu diesen erstaunlichen Prophezeiungen lesen Sie bitte Teil 4 unserer kostenlosen Broschüre „Jesus Christus – ein großes Geheimnis“, die Seiten 49-73).

Jesaja 53,12 sagte voraus, dass der Messias im Zeitpunkt seines Todes für die Übeltäter beten würde (vergleichen Sie Lukas 23,34).

In Jesaja 53,12 lesen wir in der Menge Bibel, dass er „unter die Übeltäter gezählt worden ist.“ Dies wurde auf mehr als eine Weise erfüllt: Durch die beiden Räuber, die mit ihm gekreuzigt wurden, sowie durch seine eigenen Jünger (vergleichen Sie Matthäus 27,38 und Lukas 22,35-38.47-51).

Des Weiteren prophezeite Jesaja 53,12 gemäß der Schlachterbibel, dass der Messias „die Sünden vieler“ tragen würde, was seine offensichtliche Erfüllung im Tod Christi gefunden hat (vergleichen Sie Hebräer 1,1-3; 1.Petrus 2,24).

Die Psalmen sind ebenfalls angefüllt mit prophetischen Hinweisen auf das erste Kommen Christi, von denen einige im Folgenden zitiert werden:

Psalm 8,3 sagte voraus, dass der Messias bei seinem ersten Kommen von Kindern begrüßt und willkommen geheißen werden würde (vergleichen Sie Matthäus 21,16).

Psalm 16,10 prophezeite gemäß der Schlachterbibel, dass der Messias nicht im Grabe bleiben, sondern bald nach seinem Tod auferweckt werden würde, so dass sein Körper nicht „die Verwesung“ sehen würde (vergleichen Sie Apostelgeschichte 2,25-35).

Psalm 22,8 offenbarte im Vorhinein, dass er während seiner Kreuzigung verspottet werden würde (vergleichen Sie Matthäus 27,39-44).

Psalm 22,15.18 sagte voraus, dass der Messias gekreuzigt werden würde; die Menge Bibel übersetzt Vers 15 mit „alle meine Glieder sind ausgerenkt“ (vergleichen Sie Matthäus 27,26; Johannes 12,32-33).

In Psalm 22,19 lesen wir, dass die Soldaten um sein Gewand das Los werfen und seine Kleider untereinander aufteilen würden (vergleichen Sie Matthäus 27,35; Johannes 19,23-24).

Psalm 34,21 prophezeite, dass Christi Gebeine nicht gebrochen werden würden (vergleichen Sie Johannes 19,33.36).

Psalm 41,10 sagte voraus, dass der Messias von einem seiner Freunde, der mit ihm das Brot essen würde, verraten werden würde (vergleichen Sie Lukas 22,21; Johannes 13,18.21.26-27).

Psalm 69,22 prophezeite, dass ihm für seinen Durst Essig gegeben werden würde (vergleichen Sie Johannes 19,28-30).

Psalm 78,2 sagte gemäß der Schlachterbibel voraus, dass der Messias in „einer Gleichnisrede“ oder in Gleichnissen sprechen würde (vergleichen Sie Matthäus 13,34-35).

Psalm 118,22-23 prophezeite, dass der Messias, von den Bauleuten abgelehnt, zum Eckstein seiner Kirche werden würde (vergleichen Sie Matthäus 21,42; Epheser 2,19-22 und 1.Petrus 2,6-10).

Psalm 118,26 sagte die Worte voraus, mit denen das Volk von Israel den Messias begrüßen würde (vergleichen Sie Matthäus 21,9).

Im vierten Buch Mose (24,17) lesen wir, dass in Verbindung mit der Geburt des Messias ein Stern aus Jakob aufgehen würde (vergleichen Sie Matthäus 2,2).

Darüber hinaus findet sich im Buch Micha (Kapitel 5, Vers 1) eine bemerkenswerte Prophezeiung, die sich auf die Geburt Christi bezieht: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“ (Vergleichen Sie den Bericht mit der Erfüllung dieser Prophezeiung in Matthäus 2,1-12.)

Hosea 11,1 prophezeite, dass der Messias während seiner Kindheit kurze Zeit in Ägypten weilen würde (vergleichen Sie Matthäus 2,14-15).

Jeremia 31,15 berichtete uns im Vorhinein von der grausamen Ermordung jüdischer Kinder zur Zeit des Herodes (vergleichen Sie Matthäus 2,16-18).

Maleachi 3,1 prophezeite das Auftreten eines Boten zur Zeit des ersten Kommens Jesu Christi, um das Volk auf Christus vorzubereiten. Diese Prophezeiung fand ihre Erfüllung in Johannes dem Täufer, der von einer Taufe der Reue zur Vergebung der Sünde predigte (vergleichen Sie Matthäus 11,7-10 und Markus 1,2-4). Eine endzeitliche Erfüllung dieser Prophezeiung im Hinblick auf das zweite Kommen Christi geschieht in der heutigen Zeit durch Gottes Kirche.

Während sich das Buch Sacharja hauptsächlich mit Christi Wiederkehr – dem zweiten Kommen des Messias – befasst, enthält es auch einige Verweise auf jene Ereignisse, die sich zur Zeit seines ersten Kommens zugetragen haben.

Sacharja 9,9 berichtet gemäß der neuen Lutherbibel 2009, dass Christus – der gerechte und siegreiche König – bei seinem ersten Kommen demütig auftreten würde: „Sieh, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Sieger. Demütig ist er und reitet auf einem Esel, und zwar auf einem Fohlen der Eselin.“ Die Erfüllung dieser Prophezeiung lesen wir in Johannes 12,14-15.

Sacharja 9,9 zeigt ebenfalls, dass sein Einzug in Jerusalem triumphal sein würde, da wir lesen: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!“ Diese Prophezeiung wurde kurz vor dem Verrat an Jesus Christus und seiner Gefangennahme erfüllt, vergleichen Sie Markus 11,8-10 und Lukas 19,36-38.

In Sacharja 11,12-13 wird uns gesagt, dass Jesus für dreißig Silberstücke oder Silberlinge verraten werden würde (vergleichen Sie Matthäus 26,14-16), und dass das Geld dem Schmelzer hingeworfen werden würde. Dies wurde genau wie vorhergesagt erfüllt (vergleichen Sie Matthäus 27,3-10).

Beachten Sie bitte, dass Matthäus 27,9 sagt, dass auch Jeremia diese Prophezeiung im Voraus gegeben hatte. Es heißt aber, dass Jeremia der Prophet diese Worte SPRACH, scheinbar ohne diese im Buch Jeremia aufzuschreiben. Diese verbale Prophezeiung jedoch wurde ihrerseits in Sacharja 11,13 AUFGEZEICHNET, wie wir soeben gesehen haben.

Sacharja 12,10 verweist auf die Tatsache, dass der Messias durchbohrt werden würde. Wir lesen im Neuen Testament, dass ein Soldat die Seite Christi mit einem Speer durchbohrte, was zu seinem Tod am Kreuz führte (Johannes 19,34-37). (Die genauen Umstände vom Tod Jesu Christi werden in unserer kostenlosen Broschüre „Jesus Christus – ein großes Geheimnis“ erklärt, auf den Seiten 90 und 91.) Die Schriftstelle in Sacharja 12,10 wird in Offenbarung 1,7 zitiert und bezieht sich auf Jesus Christus.

Ein weiterer möglicher Verweis auf das Durchbohren der Hände Christi zur Zeit seiner Kreuzigung (Johannes 20,25) ist in Sacharja 13,6 zu finden, wo wir in der neuen Lutherbibel 2009 lesen: „Wenn man ihn fragen wird: ‚Was sind das für Wunden in deinen Händen?‘, wird er sagen: ‚So wurde ich geschlagen im Haus derer, die mich lieben.‘“ Die New King James Bible schreibt: „Diese, mit denen ich verwundet wurde im Haus meiner Freunde.“

Schließlich sagt Sacharja 13,7 voraus, dass ihn alle seine Jünger zur Zeit seiner Gefangennahme verlassen würden: „… Schlage den Hirten, dass sich die Herde zerstreue…“ Beachten Sie die genaue Erfüllung dieser Prophezeiung in Matthäus 26,31-32 und Markus 14,27-28.

Es ist äußerst bemerkenswert, wie diese und viele weitere alttestamentliche Prophezeiungen in Jesus Christus zur Zeit seines ersten Kommens erfüllt wurden. Christus selbst bestand darauf, dass ALLE Prophezeiungen, die über sein irdisches Leben geschrieben wurden, erfüllt werden mussten (Lukas 24,25-27.44-46; vergleichen Sie Matthäus 26,51-56).

Mit diesem Zeugnis der Bibel über prophezeite Ereignisse, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben, können wir uneingeschränktes Vertrauen in die Unfehlbarkeit jener Prophezeiungen haben, die sich auf die Zukunft beziehen. So wie Christus als ein demütiger Diener kam, um für uns zu sterben, so WIRD er erneut als König aller Könige auftreten, um für und mit uns zu regieren (Offenbarung 5,8-10; 20,4.6; Daniel 7,13-14.26-27). Er betonte immer wieder, dass er zurückkommen WIRD – und zwar bald (Johannes 14,3; vergleichen Sie Jakobus 5,8-9; Offenbarung 22,12.20).

 

 

Gottes furchtbare Bestrafung der modernen Häuser von Israel und Juda

 

Viele Prophezeiungen im Buch Sacharja befassen sich mit dem zweiten Kommen des Messias. Kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi wird Gott den HEUTIGEN Nachfahren der alten Häuser Israel und Juda eine schreckliche Strafe auferlegen.

Wir verstehen, dass die modernen Nachfahren der Häuser von Israel und Juda die Völker von Amerika, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Südafrika umfassen, ebenso wie die heutigen Juden, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Staates Israel leben (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“).

Die Bibel enthält zahlreiche Prophezeiungen, die sich mit den Sünden und der Bestrafung dieser Nationen befassen. Wir werden uns in unserer Erörterung jedoch hauptsächlich auf das Buch Sacharja beschränken.

Als Gott das alte Juda zur Zeit von Sacharja dazu aufforderte, sich an Gottes Werk zu beteiligen, machte er deutlich, dass sie zu jener Zeit wegen ihrer SÜNDEN leiden mussten. Gottes Wertesystem hat sich nicht geändert. Sein Zorn gegenüber den alten Häusern Israel und Juda aufgrund ihrer Sünden gilt daher ebenfalls für die modernen Häuser Israel und Juda, da dieselben Arten von Sünden und Übertretungen begangen werden.

Gott sprach durch Sacharja zum alten Israel und Juda und sagte, er sei sehr zornig auf deren Väter gewesen. Er ermahnte sie, nicht wie ihre Väter zu wandeln, zu denen die früheren Propheten geredet und diese ermutigt hatten zu bereuen, jedoch grundsätzlich ohne Erfolg. Gott sagte ebenfalls, dass seine Worte und Gebote sie „getroffen“ oder sie „erreicht“ hätten (vergleichen Sie Sacharja 1,2-6 in der Elberfelder Bibel).

Juda bereute schließlich als Reaktion auf diese Herausforderung (Vers 6, zweite Hälfte), wenn ihre Reue auch nur von kurzer Dauer war. Leider ist nicht zu erwarten, dass die MODERNEN Häuser Israel und Juda sich ebenso von ihren bösen Wegen bekehren, wenn sie Gottes warnendes Wort von Gottes heutigen Dienern zu einem Zeugnis vernehmen.

Gott erklärte ebenfalls in Vers 15, dass er sein Volk „bloß eine kurze Zeit lang bestrafen“ wollte, die Heidenvölker es aber „ganz ins Unglück gestürzt“ haben, weswegen diese seinen „gewaltigen Zorn zu spüren bekommen“ würden (Hoffnung für Alle). Auch diese Prophezeiung ist dualer Natur und damit ebenso auf unsere heutige Zeit anwendbar.

Gott erklärte in Sacharja 7,4-14 (Schlachterbibel) sehr deutlich, WARUM er über die alten Häuser Israel und Juda zornig war, und gleichzeitig sagt er uns heute, WARUM er über die modernen Nachfahren dieser alten Häuser zornig ist:

„(4) Da erging das Wort des HERRN der Heerscharen an mich folgendermaßen: (5) Rede zu dem ganzen Volk des Landes und zu den Priestern und sprich: Wenn ihr jeweils im fünften und siebten Monat gefastet und geklagt habt, und zwar schon diese 70 Jahre — habt ihr denn da für mich gefastet? (6) Und wenn ihr esst und wenn ihr trinkt, esst und trinkt ihr dann nicht für euch? (7) Sind nicht dies die Worte, welche der HERR durch die früheren Propheten verkündigen ließ, als Jerusalem noch bewohnt war und Frieden hatte samt den umliegenden Städten, und als auch der Negev und die Schephela noch bewohnt waren [Verweis auf das Gebiet südlich von Beerscheba und die Küstenebene am Mittelmeer]? (8) Und das Wort des HERRN erging an Sacharja folgendermaßen: (9) So spricht der HERR der Heerscharen: Übt getreulich Recht, und jeder erweise seinem Bruder Gnade und Erbarmen; (10) bedrückt nicht die Witwen und Waisen, auch nicht den Fremdling und den Armen, und keiner sinne Böses in seinem Herzen gegen seinen Bruder!

„(11) Aber damals weigerten sie sich, darauf zu achten, und sie waren halsstarrig und verstopften ihre Ohren, um nicht zu hören. (12) Und sie machten ihre Herzen [so hart] wie Diamant und wollten das Gesetz nicht hören, noch die Worte, die der HERR der Heerscharen durch seinen Geist, durch die früheren Propheten gesandt hatte. Daher kam ein großes Zorngericht vonseiten des HERRN der Heerscharen [über sie]. (13) Und es geschah, ebenso wie sie nicht gehört hatten, als er rief, ebenso — spricht der HERR der Heerscharen — hörte auch ich nicht, als sie riefen; (14) sondern ich verwehte sie wie ein Sturm unter alle Heidenvölker, die ihnen unbekannt gewesen waren; und das Land wurde hinter ihnen her verwüstet, dass niemand mehr hindurchzieht und zurückkehrt; und so haben sie das liebliche Land zu einer Wüste gemacht.“

Auch diese Prophezeiung ist dualer Natur. Sie galt für das alte Israel und Juda, und sie gilt für uns heute. So wie Gott die alten Häuser Israel und Juda durch einen „Sturm“ – eine Invasion oder einen Krieg – „unter alle Heidenvölker“ verwehte und zerstreute, so wird Gott auch die modernen Häuser Israel und Juda verwehen oder zerstreuen.

Bezüglich UNSERER Zeit sagt Gott, dass die modernen Völker von Israel und Juda bereuen WERDEN, aber erst NACHDEM sie von fremden Eroberern in die Gefangenschaft geführt worden sind. Wir lesen in Sacharja 8,7-15 über eine zukünftige Zeit des Friedens, die sich auf das Millennium bezieht:

„(7) So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will mein Volk erlösen aus dem Lande gegen Aufgang und aus dem Lande gegen Niedergang der Sonne (8) und will sie heimbringen, dass sie in Jerusalem wohnen. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit. (9) So spricht der HERR Zebaoth: Stärkt eure Hände, die ihr diese Worte hört in dieser Zeit durch der Propheten Mund – an dem Tage, da der Grund gelegt wurde zum Hause des HERRN Zebaoth, auf dass der Tempel gebaut würde. (10) Denn vor diesen Tagen war der Menschen Arbeit vergebens, und auch der Tiere Arbeit erbrachte nichts; und vor lauter Feinden war kein Friede für die, die aus- und einzogen, und ich ließ alle Menschen aufeinander los, einen jeden gegen seinen Nächsten.

„(11) Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen verfahren mit denen, die übrig geblieben sind von diesem Volk, spricht der HERR Zebaoth, (12) sondern sie sollen in Frieden säen. Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs, und der Himmel soll seinen Tau geben. Und ich will denen, die übrig geblieben sind von diesem Volk, das alles zum Besitz geben. (13) Und es soll geschehen: Wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel ein Fluch gewesen seid unter den Heiden, so will ich euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände! (14) So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich euch zu plagen gedachte, als mich eure Väter erzürnten, spricht der HERR Zebaoth, und es mich nicht gereute, (15) so gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht!“

Ein weiterer Aspekt von Gottes Zorn, den er heute gegenüber den sündigen Nationen von Israel und Juda hegt, ist deren Bereitschaft und Begierde danach, Kriege zu führen – Kriege, die von Gott weder gebilligt noch befürwortet werden. Gott sagt jedoch, dass Jesus Christus diese Kriege beenden wird: „Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim [Großbritannien und auch stellvertretend für die USA und andere englischsprachige Nationen] und die Rosse [figurativ für Kriegsgeräte wie Panzer] aus Jerusalem [dem Staat Israel], und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden…“ (Sacharja 9,10).

In Sacharja 10,3 kündigt Gott ebenfalls seine Bestrafung der religiösen und politischen Führer der alten und modernen Häuser von Israel und Juda an: „Gegen die Hirten ist mein Zorn entbrannt, und über die Leitböcke [die Führer] bringe ich Heimsuchung…“ (Elberfelder Bibel). Der Zusammenhang mit Vers 2 deutet an, dass die religiösen Führer in Götzendienst, Wahrsagerei und der Verkündigung falscher Hoffnungen verstrickt waren (und diese auch befürworteten).

Gott erklärt weiterhin, dass er zuließ, dass sein Volk im Krieg besiegt und in Gefangenschaft geführt wurde. Diese Prophezeiung ist mit Sicherheit dualistisch und bezieht sich auch auf unsere heutige Zeit, da Gott darauf hinweist, dass er sie in der Zukunft aus ihrer Gefangenschaft befreien und in das Gelobte Land zurückbringen wird. Dies ist in der Vergangenheit NICHT geschehen, da der Stamm Joseph niemals ins Gelobte Land zurückkehrte. Beachten Sie insoweit Sacharja 10,6-10 in der Schlachterbibel:

„(6) Und ich werde das Haus Juda stärken und das Haus Joseph erretten [die heutigen, englischsprachigen Völker der USA und Großbritanniens] und werde sie heimkehren lassen, weil ich Erbarmen mit ihnen habe; und sie sollen sein, als hätte ich sie niemals verstoßen… (9) Ich werde sie zwar unter die Völker säen; aber in der Ferne werden sie an mich gedenken; und sie sollen leben samt ihren Kindern und zurückkehren. (10) Und ich werde sie aus dem Land Ägypten zurückführen und aus Assyrien sammeln und sie ins Land Gilead und auf den Libanon bringen; aber es wird nicht Raum genug gefunden werden für sie.“

Eine weitere bemerkenswerte Prophezeiung für die Vereinigten Staaten und Großbritannien (und für ihre religiösen und politischen Führer) hinsichtlich ihrer zukünftigen Gefangenschaft und Sklaverei finden wir in Sacharja 11, beginnend mit Vers 4:

„(4) So sprach der HERR, mein Gott: Hüte die Schlachtschafe! (5) Denn ihre Käufer schlachten sie und halten’s für keine Sünde, und ihre Verkäufer sprechen: Gelobt sei der HERR, ich bin nun reich! Und ihre Hirten schonen sie nicht. (6) Darum will ich auch nicht mehr schonen die Bewohner des Landes, spricht der HERR. Und siehe, ich will die Leute fallen lassen, einen jeden in die Hand des andern und in die Hand seines Königs; sie werden das Land zerschlagen, und ich will sie nicht erretten aus ihrer Hand.“

Beachten Sie, dass hier von der Zukunft gesprochen wird. Es geht um Ereignisse, die noch geschehen werden, und es wurde geschrieben, NACHDEM sowohl das alte Israel als auch das alte Juda bereits in Gefangenschaft geführt worden waren, und NACHDEM der Stamm Juda wieder nach Jerusalem zurückgekehrt war und mit dem Bau des Tempels begonnen hatte. Der König, der in Vers 6 erwähnt wird, könnte entweder der endzeitliche politische Führer eines der englischsprachigen Völker sein, oder der zukünftige militärische Herrscher über die Israeliten und Juden zum Zeitpunkt ihrer Gefangenschaft—der König des Nordens laut Daniel, der auch als König Jareb von Assyrien in den Büchern Hosea und Jesaja beschrieben wird. (Die modernen Deutschen und Österreicher sind Nachfahren der alten Assyrer. Lesen Sie unsere kostenlose Broschüre „Deutschland in der Prophezeiung“.)

Beachten Sie die in Vers 8 beginnende Weiterführung dieser Prophezeiung, die sich auf drei mächtige religiöse und/oder politische Führer bezieht: „(8) Und ich vertilgte die drei Hirten in einem Monat. Und ich mochte die Schafe nicht mehr und sie wollten mich auch nicht mehr… (14) Und ich zerbrach meinen andern Stab… um die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzuheben.“

Dies deutet darauf hin, dass in der vor uns liegenden Zeit die enge Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien enden wird. Die Zukunft wird zeigen, wer die angesprochenen drei Hirten sein werden, die innerhalb eines Monats „vertilgt“ werden. Es könnte sich hierbei um die letzten drei politischen Führer der USA, Großbritanniens und dem Staat Israel handeln.

Gott prophezeit weiter, dass ein nichtsnutziger Hirte – ein politischer oder religiöser Führer – kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi auftreten wird. Dieser wertlose Hirte wird nur für sich selbst sorgen. Wiederum könnte hier vielleicht der König des Nordens, auch im Buch der Offenbarung „das Tier“ genannt, angesprochen sein, oder der religiöse falsche Prophet, der auch im Buch der Offenbarung erwähnt wird und der sich gemäß dem zweiten Thessalonicherbrief in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, Gott zu sein. Die Schlachterbibel zum Beispiel versteht diesen falschen Hirten als den „Antichristen.“ Es könnte sich aber auch um einen nichtsnutzigen Führer innerhalb des modernen Israels oder Judas handeln, oder vielleicht sogar um einen falschen Leiter der Laodizea-Ära der Kirche Gottes, „der die Herde verlässt“.

Beginnend mit Vers 16, lesen wir nämlich: „(16) Denn siehe, ich werde einen Hirten im Lande erwecken, der nach dem Verlorenen nicht sehen, das Verlaufene nicht suchen, der das Zerbrochene nicht heilen und das Gesunde nicht versorgen wird; aber das Fleisch der Fetten wird er fressen und ihre Klauen zerreißen. (17) Weh über meinen nichtsnutzigen Hirten, der die Herde verlässt! Das Schwert komme über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll verdorren und sein rechtes Auge erlöschen.“

Wenn Gott eingreift, wird er die Einwohner von Jerusalem von ihrer Sünde und „Unreinheit“ reinigen (Sacharja 13,1; Schlachterbibel). Er wird den Götzendienst ausrotten und die falschen Propheten und ihre bösen dämonischen Geister (ihren „Geist der Unreinheit“ oder den „unreinen Geist“, so die Menge Bibel) aus dem Land treiben (Vers 2). Die Hoffnung für Alle übersetzt Vers 2 wie folgt: „… Auch die falschen Propheten, die – von einem fremdem Geist besessen – in meinem Namen Lügen verbreiten, dulde ich in diesem Lande nicht mehr!“

Dies zeigt das Ausmaß des Elends für das Land vor der Wiederkehr Christi, und WARUM Gott die folgende, schreckliche Verkündigung für unsere Zeit gab: „(8) Und es soll geschehen in dem ganzen Lande, spricht der HERR, dass zwei Teile darin ausgerottet werden sollen und untergehen, und nur der dritte Teil soll darin übrigbleiben. (9) Und ich will den dritten Teil durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert, und ihn prüfen, wie man Gold prüft…“

Weiter lesen wir in Sacharja 14,2: „Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem. Und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden. Und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden…“

Dann aber wird uns, beginnend mit Vers 3, gesagt, dass Gott für den Rest der Einwohner Jerusalems kämpfen wird. Gottes Warnungen sind ernst und gewiss, und sie WERDEN sehr bald über uns alle kommen – es sei denn, wir bereuen.

Obwohl nicht anzunehmen ist, dass die modernen Völker von Israel und Juda rechtzeitig bereuen werden, um der Niederlage im Krieg und der Gefangenschaft zu entgehen, können einzelne Menschen gerettet werden. Denjenigen, die sich Gott zuwenden und gewillt sind, seiner Leitung zu folgen und seinem Gesetz gehorsam zu sein, hat er Schutz vor den kommenden schlimmen und furchtbaren Zeiten versprochen. Und wir meinen NICHT irgendeine Art übernatürlicher, heimlicher Entrückung in den Himmel – ein falsches, dämonisch inspiriertes Konzept, das die Bibel keineswegs lehrt (Für weitere Informationen lesen Sie unsere kostenlose Broschüre „Steht das in der Bibel? Die Mysterien im Buch der Offenbarung“).

Es liegt an jedem einzelnen von uns, auf Gottes Warnung zu achten und dementsprechend zu handeln, damit wir „gewürdigt werde[n], diesem allem zu entfliehen, was geschehen soll, und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!“ (Lukas 21,36; Schlachterbibel).

 

Das Schicksal der Stadt Jerusalem zur Zeit der Wiederkehr Jesu Christi

 

Wie bereits erwähnt, enthält das Buch Sacharja zahlreiche Prophezeiungen hinsichtlich der Wiederkehr Jesu Christi. Was für einige überraschend sein mag, ist die Tatsache, dass seine Rückkehr eng mit der Stadt Jerusalem verbunden ist.

Viele Schriftstellen im Buch Sacharja und andere Passagen im Alten und Neuen Testament offenbaren, dass sich die Stadt Jerusalem einer Zeit furchtbarer Zerstörung gegenübersehen wird, aber auch, dass sie später über alle menschliche Vorstellung hinaus gesegnet werden wird.

Jesus sagte in Lukas 21, dass Jerusalem von Armeen der Heiden belagert sein wird, die eine große „Verwüstung“ anrichten werden (Vers 20). Er fügte an, dass die Stadt „zertreten werden [wird] von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind“ (Vers 24).

Wir lesen in Daniel 11,41, dass der „König des Nordens“ – ein militärischer Führer – „in das herrliche Land einfallen“ wird und „seine prächtigen Zelte aufschlagen [wird] zwischen dem Meer und dem herrlichen, heiligen Berg“ (Vers 45) – wobei die Stadt Jerusalem als sein neues Hauptquartier dienen wird.

Paulus fügt in 2.Thessalonicher 2,3-4 an, dass sich der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ (Elberfelder Bibel) oder der „Mensch der Sünde“ (Schlachterbibel) – ein religiöser Führer – „in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“ Seine Macht wird ihm von Satan gegeben werden (Vers 9). Diese Textstelle weist darauf hin, dass ein physischer Tempel in Jerusalem gebaut werden wird und dass der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ in diesem Tempel sitzen wird. Dass ein endzeitlicher Tempel erbaut werden wird, kann man ebenfalls in Sacharja 6,15 lesen.

Offenbarung 11,1-2 bestätigt, dass in Jerusalem ein physischer Tempel gebaut werden wird, und dass die Heiden die Heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang zertreten werden; das heißt, für dreieinhalb Jahre. Die „zwei Zeugen“ Gottes (Verse 3.7-8) werden durch „das Tier“ getötet werden, den zukünftigen charismatischen, militärischen Führer der sich derzeit erhebenden, letzten Auferstehung des Römischen Reiches. Sie werden in Jerusalem für dreieinhalb Tage liegen und für alle Welt zu sehen sein. Jerusalem wird mit der Stadt Sodom verglichen (Vers 8). Aber Gott wird die zwei Zeugen auferwecken; ein Erdbeben wird die Stadt treffen und den zehnten Teil der Stadt vernichten, und durch das Erdbeben werden 7000 Menschen zu Tode kommen (Vers 13).

Wir lesen ebenfalls, dass in Jerusalem Tieropfer gebracht werden, bis dann der König des Nordens, der Mensch der Sünde und die Armeen der Heiden diese Opfer unterbinden werden (Daniel 11,31; 8,9-14).

Joel 4,2.11-14 offenbart, dass zur Zeit Christi Wiederkehr die Armeen ALLER Nationen in das Tal Joschafat in der Nähe von Jerusalem ziehen werden, um dort zu kämpfen.

Offenbarung 16,14.16 sagt uns, dass sie sich zuerst an einem Ort namens Harmagedon versammeln werden – jedoch werden sie, gemäß dem Buch Joel, dann in Richtung Jerusalem ziehen. Zu dieser Zeit werden die heutigen Nationen von Israel und Juda bereits im Krieg besiegt und zu Gefangenen der heidnischen Mächte geworden sein (Joel 4,1.6; vergleichen Sie Jeremia 30,10).

Das Buch Joel informiert uns weiter, dass Jesus Christus zurückkommen und für Jerusalem kämpfen wird – und „dann wird Jerusalem heilig sein“ (Vers 17). Er und seine Heiligen werden alle Feinde Gottes überwinden, einschließlich dem König des Nordens, dem Menschen der Sünde und den heidnischen Armeen, und ihr Versuch wird scheitern, Christus und seine Heiligen im Kampf besiegen zu wollen (Offenbarung 17,14).

Lassen Sie uns nun vor diesem Hintergrund unser Augenmerk darauf richten, was im Buch Sacharja hinsichtlich der Wiederkehr Jesu Christi und dem endzeitlichen Schicksal von Jerusalem gesagt wird.

Der HERR oder Jesus Christus, der Messias, erklärt uns, dass er mit Barmherzigkeit nach Jerusalem zurückkehren wird und sein Haus darin aufgebaut werden soll (Sacharja 1,16). Er versichert uns, dass Jerusalem ohne Mauern bewohnt werden wird; das bedeutet, es wird Frieden herrschen (Sacharja 2,8). Wenn Gott in Jerusalem wohnt, soll es „die Stadt der Wahrheit“ heißen, und der Berg des HERRN der Heerscharen soll „der heilige Berg“ sein (Sacharja 8,3; Schlachterbibel). Dann „sollen hinfort wieder sitzen auf den Plätzen Jerusalems alte Männer und Frauen… und die Plätze der Stadt sollen voll sein von Knaben und Mädchen, die dort spielen“ (Sacharja 8,4-5) Die Gefangenen aus dem Haus Juda werden „aus dem Land im Osten und aus dem Land im Westen“ (Sacharja 8,7; Gute Nachricht Bibel) nach Jerusalem zurückgebracht werden, „dass sie in Jerusalem wohnen. Und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit“ (Sacharja 8,8).

So wie die heutigen Häuser von Israel und Juda kurz vor Christi Wiederkehr ein Fluch unter den Völkern sein werden, so werden sie zum Segen werden, wenn Christus sie errettet (Sacharja 8,13). Christus gedenkt, Jerusalem am Ende wohlzutun (Sacharja 8,15). Dann „werden viele Völker, Heiden in Scharen, kommen, den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen“ (Sacharja 8,22). Die Juden werden zu dieser Zeit respektiert werden – anstatt nach wie vor antisemitische Gefühle zu hegen, werden die Heidenvölker die Juden bitten, ihnen den Weg zu dem Gott von Abraham, Isaak und Israel zu zeigen (Sacharja 8,23).

In Sacharja 9,9-10 lesen wir über Christi erstes UND zweites Kommen nach Jerusalem. Bei seinem ersten Kommen ritt er demütig auf einem Esel (Vers 9; Schlachterbibel). Bei seinem zweiten Kommen wird er der Stadt Frieden bringen, indem er alle Waffen des Krieges ZERSTÖRT (Vers 10) und all jene VERNICHTET, die die Stadt zerstören wollen.

Unmittelbar vor seiner Wiederkehr wird Christus Jerusalem zu „einer Schale voll Taumeltranks für alle Völker ringsum“ machen, wenn sie es belagern (Sacharja 12,2; Menge Bibel). In Sacharja 12,3-4 lesen wir: „Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln. Zu der Zeit… will ich alle Rosse scheu und ihre Reiter irre machen… und alle Rosse der Völker [Soldaten] mit Blindheit plagen.“

In den Versen 8,9 und 11 heißt es weiter: „Zu der Zeit wird der HERR die Bürger Jerusalems beschirmen… Und zu der Zeit werde ich darauf bedacht sein, alle Heiden zu vertilgen, die gegen Jerusalem gezogen sind… Zu der Zeit wird große Klage sein in Jerusalem…“

Wenn Christus nach Jerusalem zurückkehrt, wird er, wie wir bereits gesehen haben, „die Namen der Götzen ausrotten aus dem Lande“ und er wird „die [falschen] Propheten und allen Geist der Unreinheit aus dem Lande treiben“ (Sacharja 13,2). Wir lesen auch, dass zwei Drittel aller Bewohner des Landes Juda sterben werden, und dass das verbleibende Drittel durchs Feuer gehen und darin geläutert werden wird; das heißt, dass sie während der „Großen Trübsal“ und dem „Tag des Herrn“ bereuen und umkehren werden (Sacharja 13,8-9).

Das letzte Kapitel im Buch Sacharja (Kapitel 14) gibt uns den großartigen krönenden Abschluss des Schicksals der Stadt Jerusalem – indem es zunächst die schreckliche zukünftige Zerstörung und hernach die herrliche Bestimmung der Stadt beschreibt.

Beachten Sie diese Höhepunkte in Kapitel 14, die, in koordinierter Weise, die verschiedenen, in diesem Kapitel zitierten Aussagen hinsichtlich der Zukunft Jerusalems in unser Blickfeld rücken (zunächst wird aus der Schlachterbibel zitiert):

„(1) Siehe, es kommt ein Tag für den HERRN, da wird man deine Beute verteilen in deiner Mitte! (2) Da werde ich alle Heidenvölker bei Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt muss in die Gefangenschaft ziehen; der Überrest des Volkes aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden. (3) Aber der HERR wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht. (4) Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal, und die eine Hälfte des Berges wird nach Norden zurückweichen, die andere nach Süden. (5) Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen… wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen, und alle Heiligen mit [ihm]! (6) Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird es kein Licht geben; die glänzenden [Gestirne] werden sich verfinstern. (7) Und es wird ein einziger Tag sein — er ist dem HERRN [Gott dem Vater] bekannt…“

Weiter nun aus der revidierten Lutherbibel 1984:

„(12) Und dies wird die Plage sein, mit der der HERR alle Völker schlagen wird, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind: Ihr Fleisch wird verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in ihren Höhlen verwesen und ihre Zungen im Mund. (13) Zu der Zeit wird der HERR eine große Verwirrung unter ihnen anrichten, sodass einer den andern bei der Hand packen und seine Hand wider des andern Hand erheben wird; (14) und auch Juda wird gegen Jerusalem kämpfen [gemeint sind diejenigen Juden, die der Gefangenschaft entgangen sind, indem sie die Armeen der Heiden unterstützt haben, vergleichen Sie Daniel 11,32]… (15) Und so wird dann diese Plage auch kommen über Rosse, Maultiere, Kamele, Esel und alle Tiere, die in diesem Heer [besser: Heerlager] sind; sie werden von ihr [der Plage] geschlagen gleichwie jene.“

Christus sagt uns im 14. Kapitel des Buches Sacharja aber auch, was NACH seiner Rückkehr geschehen wird – wenn er seine HERRSCHAFT über Jerusalem antreten und auf dem Thron Davids sitzen wird (vergleichen Sie Lukas 1,31-33). Wir lesen, indem wir mit Vers 8 beginnen:

„(8) Zu der Zeit werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen… (9) Und der HERR wird König sein über alle Lande… (10)… Aber Jerusalem wird hoch liegen und an seiner Stätte bleiben… (11) Und man wird darin wohnen; es wird keinen Bann mehr geben, denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen… (16) Und alle, die übrig geblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten. (17) Aber über das Geschlecht auf Erden, das nicht heraufziehen wird nach Jerusalem, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, über das wird’s nicht regnen. (18) Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht heraufzöge und käme [die New King James Bible ergänzt hier: „so werden sie keinen Regen haben“; ähnlich die Schlachterbibel und die Elberfelder Bibel], so wird auch über sie die Plage kommen, mit der der HERR alle Heiden schlagen wird, wenn sie nicht heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu halten (19) Darin besteht die Sünde der Ägypter und aller Heiden, dass sie nicht heraufkommen, um das Laubhüttenfest zu halten.“

Wir möchten hier kurz einflechten, dass der wöchentliche Sabbat und die jährlichen Festtage (wie z.B. das Laubhüttenfest) auch heute von wahren Christen zu halten sind. Lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren „Gottes heiliger Sabbat“, „Wie sollten wir den Sabbat einhalten?“Gottes heilige Jahresfeste“ und „Wie kann man die wahre Kirche Gottes finden?“

Fahren wir nun mit der Übersetzung von Sacharja 14, beginnend mit Vers 20, aus der Schlachterbibel fort:

„(20) An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: ‚HEILIG DEM HERRN‘… (21) Es wird auch jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda dem HERRN der Heerscharen heilig sein, sodass alle, die opfern wollen, kommen werden und davon nehmen und darin kochen. Und es wird keinen Kanaaniter [keine unbekehrte, rebellische Person] mehr im Haus des HERRN der Heerscharen geben an jenem Tag.“

Das gesamte Buch Sacharja mit all seinen Visionen und Prophezeiungen deutet auf das wichtigste Ereignis der Menschheitsgeschichte hin—die Wiederkehr Jesu Christi, dem Messias. Er wird kommen, um das gerechte und friedliche Reich Gottes auf dieser kriegsgeplagten Erde zu errichten. Möge Gott das Kommen DIESES Tages beschleunigen. Lassen Sie uns täglich beten, dass sein Reich bald kommen möge, während wir gleichzeitig sicherstellen, dass wir aus dem geistlichen Babylon herauskommen, damit wir nicht „teilhab[en] an ihren Sünden und [wir] nichts empfang[en] von ihren Plagen!“ (Offenbarung 18,4).

 

Schlussbemerkung

 

Wir hoffen, Sie haben nun ein umfassenderes Verständnis vom Buch Sacharja erlangt – einem Buch, das von vielen als „veraltet“ angesehen wird und das für uns keinerlei Bedeutung mehr haben soll. Wir möchten Sie ermutigen, einige Zeit damit zu verbringen, die Botschaft zu lesen und darüber nachzudenken, die Gott durch den Propheten Sacharja gesandt hat. Vertiefen Sie sich mit Gebet in die enorme Wichtigkeit der Botschaft Gottes an die Nationen und individuell an Sie persönlich.

Die WIEDERKEHR des Messias – wie sie auf den Seiten des Buches Sacharja vor Tausenden von Jahren prophezeit wurde – ist NAHE! Weitaus näher, als viele heute meinen mögen!

Gott spricht zu uns durch die Bibel und offenbart uns Geschehnisse, die mit absoluter Sicherheit und auch SEHR BALD eintreten werden. Er spricht mit Autorität und Gewissheit darüber, was ER VOLLBRINGEN WIRD!

Was werden SIE mit diesem unschätzbaren Verständnis ANFANGEN?