F&A — Lehrt die Bibel die Existenz von Riesen? Existieren Riesen heute noch?

Drucken

In der Bibel finden sich tatsächlich mehrere Verweise auf Riesen, und es werden verschiedene Worte gebraucht, um Riesen zu beschreiben.

In Hiob 16,14 lesen wir über Hiobs Klage gegen Gott: „Er schlägt in mich eine Bresche nach der andern; er läuft gegen mich an wie ein Kriegsmann.“ Das Wort für „Kriegsmann“ ist das hebräische Wort „gibbor“ und kann auch mit „Krieger“ (Elberfelder Bibel) oder „Riese“ übersetzt werden (englische Authorized Version der King James Bible). Es beschreibt einen „Mächtigen“ oder „Starken“.

Ein anderes Wort für „Riese“ ist „nephilim“, das wir zum ersten Mal in 1.Mose 6,4, zur Zeit von Noah, finden: „Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus [Bemerkung: die Worte „wurden daraus“ stehen nicht im Original und wurden vom Übersetzer hinzugefügt] die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.“

Die „Ryrie Study Bible“ erklärt, dass das Wort „nephilim“ soviel wie „fallen“ bedeutet, und fährt fort: „…über andere herfallen, weil diese Leute starke Männer waren.“ Der Kommentar führt weiter aus: „Offensichtlich waren sie schon auf der Erde, bevor die in 1.Mose 6,2 genannten Ehen [zwischen den Söhnen Gottes und den Menschentöchtern] eingegangen wurden, und sind daher nicht mit den Kindern aus diesen Ehen gleichzusetzen, aus denen die Helden (Krieger) und berühmten Männer hervorgingen (aufgrund ihres Reichtums oder ihrer Macht).“

Diese Schlussfolgerung ist völlig korrekt, und wird umfangreicher in unserem F&A erklärt [„Hatten Engel Geschlechtsverkehr mit Frauen? Wurden dadurch Riesen gezeugt?“]. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob Engel Geschlechtsverkehr mit Frauen hatten. Wir wiesen diese Idee zurück und legten ebenfalls dar, dass die Übersetzung von 1.Mose 6,4 in der Lutherbibel nicht genau ist. Lesen Sie zum Beispiel die Elberfelder Übersetzung: „In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit waren, die berühmten Männer.“

Alle Menschen, auch diese Riesen, sind in der Sintflut umgekommen; nur Noah und seine Familie haben überlebt. Jedoch werden „Nephilim“-Riesen auch lange nach der Flut, zu Zeiten des Mose, erwähnt. Sie müssen also Nachfahren von einem der drei Söhne gewesen sein, die mit Noah in der Arche waren.

Die „nephilim“ (Riesen) werden in 4.Mose 13,32-33 erwähnt, als die Spione vom Gelobten Land Kanaan zurückkehrten und einen ernüchternden Bericht darüber abgaben:

„Und sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht auf unter den Israeliten und sprachen: Das Land, durch das wir gegangen sind, um es zu erkunden, frißt seine Bewohner, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.“

Diese „Riesen“ werden auch in 5.Mose und Josua, sowie in anderen Büchern erwähnt, aber es werden verschiedene hebräischen Worte verwendet, die jedoch zeigen, dass sie alle dieselbe Art von Leuten beschreiben.

Gemäß „Young’s Analytical Concordance“ ist ein solcher zusätzlicher hebräischer Ausdruck das Wort „raphah“, das in 2.Samuel 21,18-22 zur Zeit von König David gefunden werden kann. Das Wort „raphah“ hat die Bedeutung „Fürchterlicher“ oder „Riese“, weil seine riesige Statur in den Herzen von Männern Angst erweckte:

„Danach erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der auch einer vom Geschlecht der Riesen war. Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Bethlehem, den Goliat, den Gatiter; der hatte einen Spieß, dessen Schaft war wie ein Weberbaum. Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen. Und als er Israel hohnsprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, der ein Bruder Davids war. Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute.“

Wenn man zur Parallelstelle in 1.Chronik 20,4-8 wechselt, ist gemäß  „Young’s Analytical Concordance“ das hebräische Wort für „Riese“ in den Versen 4, 6 und 8 „rapha“, aber wie wir anhand von diesen zwei Beispielen sehen können, haben die Wörter „raphah“ und „rapha“ dieselbe identische Bedeutung („Fürchterlicher“; „Riese“). „Rapha“ ist der am häufigsten verwendete Ausdruck und kann zum Beispiel in 5.Mose 2,9-11 gefunden werden, als Mose den Leuten von Israel vor der Besiedelung des Gelobten Landes folgendes erzählte:

„Da sprach der HERR zu mir: Du sollst den Moabitern keinen Schaden tun noch sie bekriegen; ich will dir von ihrem Lande nichts zum Besitz geben, denn ich habe Ar den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. − Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt; das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Man hielt sie auch für Riesen [hebräisch ‚rephaim‘–die Pluralform und verwandt zu ‚rapha‘, gemäß der Anmerkung in der King James Bible] wie die Anakiter; und die Moabiter nennen sie Emiter.“

Im Zusammenhang mit den Ereignissen bezüglich Lot werden die riesigen Leute („rephaim“) vielleicht ebenfalls in 1.Mose 14,5 erwähnt, da dort auch von „Emitern“ die Rede ist.

In 5.Mose 2,19-21 fährt Mose fort:

„… und wirst in die Nähe der Ammoniter kommen. Denen sollst du keinen Schaden tun noch sie bekriegen; ich will dir vom Lande der Ammoniter nichts zum Besitz geben, denn ich hab’s den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. − Auch dies gilt als Land der Riesen, und es haben auch vorzeiten Riesen darin gewohnt, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter. Das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Und der HERR vertilgte sie vor ihnen und ließ sie ihr Land besitzen, so daß sie an ihrer Statt dort wohnten…“

Als Moses mit seiner Erzählung fortfährt, weist er darauf hin, dass bezüglich des Königreichs Og in Baschan nur ein mächtiger Riese überlebte. Wir lesen in 5.Mose 3,11.13:

„Denn allein der König Og von Baschan war noch übrig von den Riesen [in dem Gebiet und diesem Volk zugehörig, da wir von anderen Riesen zur Zeit Davids lesen]. Siehe, in Rabba, der Stadt der Ammoniter, ist sein steinerner Sarg, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach gewöhnlicher Elle. … Aber das übrige Gilead und das ganze Baschan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse, die ganze Gegend von Argob. Dies ganze Baschan heißt ‚Land der Riesen‘.“

In Josua 12,4 und 13,12 wird auf Og, den König von Baschan, als „von den Riesen übriggeblieben“ Bezug genommen.

Als Josua die Leute Israels ins Gelobte Land führte, mussten sie sich gegen Riesen behaupten, die noch dort lebten. Die „Ebene Refaim“ oder „Rephaim“ („die Ebene der Riesen“) wird in Josua 15,8 und 18,16 erwähnt. In Josua 17,15 erzählt Josua den Stämmen von Ephraim und Manasse: „…Weil du ein großes Volk bist, so geh hinauf ins Waldgebirge und rode dort für dich im Lande der Perisiter und Refaïter, wenn dir das Gebirge Ephraim zu eng ist.“

Wie erwähnt, existierten Riesen zur Zeit von David.

Wir haben alle über den Riesen Goliat gehört, der vom jungen David getötet wurde. Goliath war von Gat,  der „sechs Ellen und eine Handbreit groß“ (1.Samuel 17,4) war.

Der „Benson Commentary“ gibt an:

„Goliat von Gat — da die Enakim zu dieser Stadt flohen, als Josua sie aus dem Land Kanaan ausrottete, Josua 11,22 . Und da pflanzte sich die Rasse der Riesen fort; d. h. Leute von großer Kraft und Statur. Deren Größe, sechs Ellen und eine Handbreit, bemaß sich auf mindestens 2,97 Meter …“

„Barnes‘ Notes on the Bible“ fügt hinzu:

„Goliat von Gat – Einer der Orte, die in Josua 11,22 erwähnt werden, die noch ein Überbleibsel der Söhne von Anak bewahren; Gaza und Aschdod sind die beiden anderen. Die Rasse der Riesen (den Rephaim, von… Râphâ) wird wieder in dem Bericht über die Philisterkämpfe von David [in] 2.Samuel 21,15-22 und 1.Chronik 20,4-8 erwähnt… sechs Ellen und eine Handbreit… würden etwa 2,97 Meter ausmachen. Das Bett von Og, dem König von Baschan, war neun Ellen lang.“

Der Kommentar von Matthew Poole schreibt:

„Dessen Größe betrug sechs Ellen und eine Handbreit, was keinesfalls ungewöhnlich ist; zum Beispiel erwähnen Herodotus, Diosorus, Siculus, Plinius und andere solche Personen mit einer Höhe von sieben Ellen, was nahezu dem Doppelten der Größe eines gewöhnlichen Mannes entspricht.“

„Gill’s Exposition of the Entire Bible“ schreibt:

„… vom Sarg von Orestea, dem Sohn Agamemnons, wird gesagt, dass er sieben Ellen lang gewesen sei; und Eleasar, ein Jude, wurde aufgrund seiner Größe Riese genannt, und von Artabanus, dem König der Parther zur Zeit des Cäsar Tiberius, sagt Josephus… dass er sieben Ellen lang sei; und ein ‚Gabbara‘ von Arabien maß zur Zeit von Cäsar Claudius… drei Meter und zwei Zentimeter, wie Plinius… berichtet, und der an anderer Stelle… über Leute in Äthiopien namens Syrbotae spricht, die acht Ellen groß waren…“

Wir lesen ebenfalls, dass Goliat mit einem Schuppenpanzer ausgerüstet war, der 5.000 Lot Erz (Vers 5), oder gemäß der Genfer Sudienbibel 70,94 Kilogramm wog. Die Spitze seines Eisenspeeres wog 600 Lot Eisen (Vers 7), oder zwischen 7,7 und 8,1 Kilogramm (Barnes‘ Notes on the Bible).

Des weiteren lesen wir von einer Begegnung von einem der mächtigen Männer Davids mit einem ägyptischen Riesen in 1.Chronik 11,23.

In einem Brief der ehemaligen „Worldwide Church of God“ wurde folgendes über Riesen gesagt:

„Die Bibel deutet darauf hin, dass Menschen von bedeutender Größe vor und nach der Flut lebten… Die Riesen, die nach der Flut lebten, waren einige der Nachkommen Kanaans, einem Sohn Hams [Ham war einer der drei Söhne Noahs]. Diese Nachkommen Hams lebten in dem Land Kanaan, als es die israelitischen Spione auskundschafteten…  Als die Israeliten die Gebiete östlich des Jordans eroberten, begegneten sie Og, dem König von Baschan. Er war der letzte der Riesen auf dieser Seite des Flusses…

„Drei Hauptleute der Riesen lebten in Hebron, bis Kaleb die Stadt einnahm… Nach der Eroberung von Kanaan durch Josua… lebten immer noch Übriggebliebene der Riesen in den Philisterstädten Gaza, Gat und Aschdod. Der berühmteste von ihnen war Goliat… Eine spätere Begegnung von Davids ‚streitbarem Mann‘ mit vier anderen Riesen ist  [ebenfalls] aufgezeichnet…

„Diese Riesen terrorisierten Israel periodisch, von der Zeit des Einzuges nach Kanaan bis spät in die Herrschaft Davids hinein. Von dieser Zeit an (etwa 1.000 vor Chr.) sagt die Bibel nichts Weiteres über Riesen.“

Wir müssen ebenfalls realisieren, dass es sehr große Leute und Krieger in der Bibel gab, die vom israelitischen Stamm waren, wie König Saul (1.Samuel 9,2; 10,20-23). Sie waren keine Nachkommen der kanaanitischen „Riesen“ der Bibel, wie oben beschrieben; könnten aber gleichwohl als „Riesen“ angesehen worden–obwohl sie nicht die Größe der kanaanitischen „Riesen“ der Bibel erreichten.

Da in der Bibel nach der Zeit Davids niemand spezifisch als ein „Riese“ identifiziert wird, bedeutet dies, dass alle Riesen ausgestorben sind? Es ist sicherlich bekannt, dass heutzutage sehr große Menschen am Leben sind (wie auch kleine Menschen), aber diese BEKANNTEN großen Menschen scheinen nicht an die Größe der Riesen der Bibel heranzureichen, und abgesehen von ihrer Größe scheint es einen weiteren, grundsätzlichen Unterschied zwischen vielen (aber nicht allen) modernen großen Menschen und den Riesen der Bibel zu geben. Wie es eine Webseite darstellt:

„Waren also alle diese Riesen nur Leute, die Gigantismus entwickelten? Obwohl Gigantismuss für einige der Riesen im Altertum verantwortlich sein mag, reicht diese vorgeschlagene Lösung nicht dafür aus, um alle biblischen Berichte zu erklären.

„Moderner Gigantismus wird oftmals durch Abnormalitäten verursacht, die zu einer überhöhten Produktion von Wachstumshormonen führen. Es ist sehr unwarscheinlich, dass Goliat, die Nephilim, Anakim, oder die meisten der anderen alt-testamentlichen Riesen an so einem Zustand litten, da sie oft als Krieger oder ‚mächtige Männer‘ beschrieben wurden, wohingegen moderne ‚Riesen‘ für gewöhnlich ungeschickt und unkoordiniert sind und an einigen physischen Gebrechen leiden. Es hat jedoch einige seltene Fälle gegeben, in denen die Person treffend als ‚mächtiger Mann‘ beschrieben werden konnte.

„Desweiteren ist moderner Gigantismus nicht vererbbar, wohingegen die Bibel Riesen oftmals als Nachkommen anderer Riesen beschreibt (z.B., 5.Mose  9,2; 1.Chronik 20,6). So bestanden die Gruppen, die als Riesen bekannt sind, eben nicht einfach aus Individuen mit einer modernen Form von Gigantismus.“

Wir könnten auch an historische, große und mächtige Männer denken, die es seit der Geburt Christi gab. Beispielsweise wird von Karl dem Großen—Charlemagne— gesagt, dass er ein sehr großer Mann war, und er war sicherlich ein mächtiger Krieger. Wiederum aber schien seine Größe nicht im Entferntesten an die der kanaanitischen Riesen der Bibel heranzureichen. (Auf jeden Fall bedeutet das auch nicht, dass er als ein Nachfahre der altertümlichen kanaanitischen Riesen der Bibel betrachtet werden sollte). Andererseits könnten moderne „Riesen“—sehr große Leute—mit physischen Gebrechen sicherlich das Endergebnis einer jahrzehntelangen, wenn nicht jahrhundertelangen Degeneration sein.

Wir müssen anmerken, dass die Bibel nicht sagt, dass die altertümlichen mächtigen Riesen—die „Helden der Vorzeit“, wie sie in alttestamentlichen Zeiten erwähnt werden—völlig ausgelöscht wurden und alle ausstarben. Wir lesen, dass sie von den Gebieten, die sie einst bewohnten, „enteignet“ wurden und dass sie in folgenden Zeiten in anderen Gebieten auftauchten. Können wir deshalb ausschließen, dass „Riesen“, wie sie in der Bibel beschrieben sind, heute existieren könnten?

Es wimmelt auf dem Globus nur so von Berichten angeblicher Begegnungen mit großen haarigen Kreaturen, die Bigfoot, Sasquatch, der russische „abscheuliche“ Schneemann oder Yeti genannt werden. Viele halten diese Geschichten für bloße Erfindungen oder Märchen, wohingegen andere glauben, dass nicht alle, vielfach unabhängige Berichte (von denen einige sehr zuverlässig sind), die über viele Jahrhunderte hinweg gegeben wurden, einfach erfunden sein könnten.

Einige, die an die Richtigkeit von zumindest einigen dieser Augenzugenberichte glauben, folgern, dass es „dämonische Täuschungen“ sein könnten—aber obwohl manche „Begegnungen“ sehr wohl dämonischen Ursprungs sein mögen, könnte das nicht alle Zeugenberichte und Funde erklären (einschließlich unerklärbar großer Fußabdrücke, Haarproben etc.). Andere haben große affenähnliche Tiere vor Augen, was eine klare Möglichkeit sein könnte. Noch andere betrachten sie als fehlende Verbindungen („missing links“) zwischen prähistorischen menschenähnlichen Kreaturen und dem modernen Menschen—eine völlig falsche Idee, da Menschen sich nicht entwickelten und deshalb solche fehlenden Verbindungen nicht existierten und nicht existieren.

Noch andere betrachten sie als ganz und gar Mensch—moderne Vertreter des homo sapiens, wenn auch in einem primitiven, wilden und entarteten Zustand. Das ist ebenfalls eine klare Möglichkeit. Jäger, die angeblich nahe Zusammenstöße mit Sasquatch hatten, berichteten, dass sie entschlossen waren, auf „das Biest“ zu schießen und es zu töten, jedoch davon absahen, als sie in dessen Augen blickten, die als „deutlich“ menschlich empfunden wurden.

Man mag die Frage stellen, wie „haarige“ Wesen sich als Menschen qualifizieren könnten. Obwohl die Bibel nicht ausdrücklich sagt, dass die RIESEN im Altertum haarig waren, beinhaltet sie ein paar Beispiele von „haarigen“ Männern. Zum Beispiel lesen wir, dass Esau, als er geboren wurde, „ganz rau wie ein Fell“ war (1.Mose 25,25). Die Elberfelder Bibel schreibt: „… ganz (und gar) wie ein haariger Mantel.“

Der „Pulpit Commentary“ bemerkt, dass es wörtlich heißt „‚alles von ihm wie ein Mantel von Haar‘… [wie ein]  Fellumhang oder Haarmantel… der Körper des Kindes [war] mit einer ungewöhnlichen Menge von rotem Haar bedeckt…“

„Gill’s Exposition of the Entire Bible“ fügt hinzu: „sein Körper war überall voll von Haar, das dicht wie ein haariges Gewand wuchs…“

Esaus Zustand änderte sich nicht, als er heranwuchs. In der Tat nahm er zu. Seine Haut wird als „rau“ bezeichnet (1.Mose 27,11). Die Elberfelder Bibel schreibt: „Esau ist ein behaarter Mann.“ „Gill’s“ sagt aus, dass Esau „komplett mit Haar bedeckt war, wie mit einem haarigen Gewand; so wurde er geboren, und so lebte er weiter und zweifellos nahm sein Haar zu.“ Dieser Zustand war so heftig, dass sein blinder Vater Isaak getäuscht wurde zu glauben, Jakob wäre Esau, als „Felle von den Böcklein“ „um seine [Jakobs] Hände und wo er glatt war am Hals“ getan wurden, damit Isaak Jakob nicht erkannte (1.Mose 27,16.23).

Die hebräischen Worte, die oben zitiert wurden und für haarig oder Haar gebraucht wurden, werden ebefalls für „raue“ Gewänder (Sacharja 13,4, Authorized Version; Schlachter Bibel: „Mantel aus Ziegenhaar“) oder für einen Ziegenbock (Daniel 8,21) angewandt.

In der revidierten Lutherbibel von 1984 steht in 2.Könige 1,8, dass Elia „langes Haar“ trug. So sind auch andere der Meinung, dass er einen langen Bart und langes Haar trug [obwohl nichts davon erwähnt wird, dass er jemals das Gelübde eines Nasiräers oder „Gottgeweihten“ abgab (vergleiche 4.Mose 6,1-21) oder, dass er wie Samuel von Geburt an ein Nasiräer war, vergleiche 1.Samuel 1,11]. Andere behaupten, dass die Stelle in 2.Könige 1,8 besagt, dass er ein haariges Gewand oder einen Mantel aus Schaf- oder Ziegenfell oder Kamelhaar trug (so die Übersetzung in der Elberfelder Bibel; vgl. auch 1.Könige 19,13), und sie vergleichen diesen Mantel mit dem haarigen Gewand, das Johannes der Täufer trug (Matthäus 3,4).

Dennoch sind keine dieser Schlussfolgerungen zwingend. Die „Nelson Study Bible“ sagt: „Obwohl sich haarig auf Elias Gewand beziehen mag, wird die gewöhnliche Übersetzung ‚haariger Mann‘ von den antiken Versionen unterstützt.“ Es ist möglich, dass Elia eine ähnliche Erscheinung hatte wie Esau. In jedem Fall weiss die Bibel um die Existenz von Menschen, die komplett mit Haar bedeckt waren, wie mit einem haarigen Gewand.

Wir wissen heute von Menschen mit dem sogenannten „Werwolf-Syndrom“ oder Hypertrichose, die sogar an die nächste Generation vererbt werden kann. Eine Webseite beschreibt die Krankheit folgendermaßen:

„Hypertrichose ist ein seltener Gendefekt, der eine extreme Behaarung hervorruft… es gibt Mutmaßungen, wonach Esau, der Sohn von Isaak und Zwillingsbruder von Jakob, Hypertrichose hatte. Er wird im Alten Testament beschrieben als jemand, der mit rotem Haar bedeckt war, als er geboren wurde. Als Erwachsener verwies sein Bruder auf ihn als einen haarigen Mann.“

Life Science berichtete am 6. Juni 2011: „Wissenschaftler haben eine Genmutation entdeckt, die für eine Störung verantwortlich ist, wonach den Betroffenen dicke Haare im Gesicht und am Körper wachsen. Hypertrichose, manchmal auch ‚Werwolf-Syndrom‘ genannt, ist eine sehr seltene Erkrankung, mit weniger als 100 dokumentierten Fällen weltweit. Aber Forscher wussten, dass die Erkrankung in der Familie bleibt, und fanden im Jahr 1995 die ungefähre Lage der Mutation in einem Abschnitt des X-Chromosoms (eines der beiden Geschlechts-Chromosome) einer mexikanischen Familie, die von Hypertrichose betroffen war.“

Wie erwähnt, beschreibt die Bibel Riesen nicht als „haarige“ Menschen, aber sie deutet eine genetische Mutation oder Erkrankung bei zumindest einem Riesen an (von der Größe abgesehen, ist auch hierfür der Grund noch nicht bekannt). Erinnern Sie sich, dass ein Riese zwölf Finger und zwölf Zehen hatte (vergleichen Sie erneut 2.Samuel 21,20 und 1.Chronik 20,6).

Ähnliche „Anomalitäten“ wurden an anderer Stelle berichtet. Die Erkrankung wird gemeinhin als „Polydaktylie“ bezeichnet; das bedeutet, eine Person hat zusätzliche Finger und/oder Zehen.

„Gill’s Exposition of the Entire Bible“ gibt an: „Plinius spricht von einem M. Curiatius, einem Patrizier, der zwei Töchter hatte, mit an jeder Hand sechs Fingern, und die ‚Sedigitae‘, Sechs-Finger, genannt wurden; und von Volcatius, einem berühmten Dichter, der aus demselben Grund ‚Sedigitus‘ oder Sechs-Finger genannt wurde; an anderer Stelle spricht er von Autoren, die von einem Volk berichten, das acht Zehen an jedem Fuß hat; so spricht Ctesias von einem Volk in den indischen Bergen, das acht Finger an jeder Hand, und acht Zehen an jedem Fuß hat, sowohl die Männer als auch die Frauen.“

Der „Benson Commentary“ fügt hinzu: „Travernier [sagt] in Bezug  auf den Harem des Grandseigneurs… dass der älteste Sohn des Kaisers von Java, der im Jahr 1648 regierte, als er auf der Insel war, sechs Finger an jeder Hand hatte, und viele Zehen an jedem Fuß, alle von selber Länge.“

Basierend auf all den vorangegangenen Beweisen können wir die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Riesen heute existieren. Einigen von ihnen könnten sogar behaarte Menschen sein. Sie könnten durchaus Nachfahren der Riesen des antiken Kanaans sein, wie sie in der Bibel beschrieben werden, müssten dies aber nicht. Wären sie es, würde das bedeuten, dass nicht alle dieser antiken Riesen völlig ausgestorben sind. Einige von ihnen könnten überlebt und sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch fortgepflanzt haben; diese Überbleibsel mit einem Gendefekt in der Haarproduktion (möglicherweise bekannt als Bigfoot oder Yeti) leben vielleicht heute noch in abgelegenen Gebieten und einsamen Bergregionen.

Es ist interessant, dass viele Sichtungen von Bigfoot oder Sasquatch in Nordamerika (Kalifornien, Washington, Oregon, Monatana, Idaho) und Kanada (British Colombia) registriert wurden, und dass diese Berichte alte „Legenden“ der amerikanischen Ureinwohner mit einschließen. Auch wenn viele amerikanische Ureinwohner Nachfahren von Tiras, einem Sohn von Japhet sind (einem der drei Söhne Noahs), glauben einige Historiker, dass Stämme der „amerikanischen Ureinwohner“ (einige der Indianer) auch zu einem Teil Nachfahren der alten Kanaaniter sein könnten, die nach Nordamerika auswanderten.

Im Lichte der biblischen und historischen Aufzeichnungen von sehr großen Menschen und von behaarten Menschen mit einem Gendefekt, einschließlich der vererbbaren und noch nicht heilbaren Hypertrichose, ist es nicht völlig undenkbar, dass große und starke „Riesen“, bekannt als Bigfoot, Sasquatch oder Yeti, in schwer zugänglichen Regionen in verschiedenen Teilen der Erde existieren könnten.

Verfasser: Norbert Link