Die kurze Antwort lautet, dass die modernen Menschen (Adam und Eva) in der Tat vor etwa 6000 Jahren erschaffen wurden, und dass Gott einen 6000- bzw. 7000-Jahres-Plan für den Menschen hat.
In Hebräer 4,1-11, stellt Paulus eine Analogie zwischen dem wöchentlichen Sabbat und dem Millennium her, das nach der menschlichen Herrschaft auf Erden beginnen wird, indem er die tausendjährige Ruhe mit einer wöchentlichen „Sabbatruhe“ vergleicht. Viele Stellen weisen auf einen 7000-Jahres-Plan Gottes hin, der aus sieben tausendjährigen „Tagen“ besteht. Gott gab dem Menschen 6000 Jahre (oder 6 „Tage“ von jeweils 1000 Jahren), um zu beweisen, dass der Mensch, unter Satans Einfluss, nicht in der Lage ist, über sich selbst und andere zu herrschen. Auf diese ersten 6 „Tage“ von je 1000 Jahren folgt der siebte „Tag“ von 1000 Jahren, der auch als das Millennium bekannt ist, wenn Christus und seine Auserwählten über diese Erde herrschen werden (siehe Offenbarung 20,4-6; 2. Petrus 3,8; Psalm 90,4).
Wir müssen im wöchentlichen Turnus ruhen, wenn wir den wöchentlichen Sabbat halten. Paulus schreibt, wie Gott am siebten Tag von seinem Werk ruhte (Hebräer 4,4), so soll auch der Mensch am wöchentlichen Sabbat von seiner Arbeit ruhen, und auch während des tausendjährigen Sabbats am Ende der menschlichen Herrschaft auf Erden—wenn die ersten 6000 Jahre von Gottes Schöpfungsplan vollendet sind. Wie der siebte Tag der Woche Gottes Wiederherstellung der Erdoberfläche abschloss, so gibt uns der wöchentliche Sabbat Ruhe von unserer Arbeit. Der tausendjährige Sabbat, das Millennium, wird die Herrschaft des Menschen, unter Satans Einfluss, beenden und durch Gottes Herrschaft ersetzen.
Gott schuf den Menschen nicht zur selben Zeit, als er das Universum und die Erde erschuf. Gott schuf den Menschen vor etwa 6000 Jahren. Doch gibt es Beweise dafür, dass es tatsächlich einen 6000-Jahres-Plan gibt? Hier ist eine bedeutsame Schriftstelle, die wir uns diesbezüglich alle vor Augen halten sollten: „Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag“ (2. Petrus 3,8). Dieser Vers bietet eine Grundlage für die Auffassung, dass Gott einen bestimmten Teil seines Planes im Kontext von 6000 Jahren ausarbeitet.
Beachten wir auch folgende Tatsache bezüglich der Zeit, die vergangen war, bevor Jesus Christus geboren wurde: „Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder“ (Matthäus 1,17). Die Bibel verrät uns die Lebensdauer von gewissen Personen vor Abraham und vor der Sintflut, sodass man die Anzahl der Jahre in dieser Periode ungefähr berechnen kann. Nichtsdestotrotz variieren die Angaben von Experten, wenn es um konkrete Zahlen geht.
Für diejenigen, die die biblischen Aufzeichnungen akzeptieren, ist es offensichtlich, dass wir heute in der Zeit leben, in der die Schöpfung von Adam und Eva etwa 6000 Jahre zurückliegt. Die atemberaubende Schlussfolgerung ist, dass wir heute in der Generation leben, die die Errichtung von Gottes Reich, hier auf Erden, miterleben wird.
Einige verweisen auf 2. Petrus 3,8 und sagen, dass Gott den Menschen exakt 6000 Jahre zugeteilt hat, auf der Erde zu herrschen, und dass Christus nach genau 6000 Jahren zurückkommen wird. Jedoch ist das nicht, was 2. Petrus 3,8 lehrt. Die Stelle sagt: „…dass ein Tag vor dem Herrn WIE tausend Jahre ist und tausend Jahre WIE ein Tag.“
Die Stelle spricht nicht von einem genau festgesetzten Zeitpunkt. Das griechische Wort für „wie“ ist „hos“, und kann auch mit „ungefähr“ oder „etwa“ übersetzt werden (siehe Young’s Analytical Concordance to the Bible). An anderen Stellen übersetzt die Schlachterbibel „hos“ richtigerweise mit „etwa“, wie zum Beispiel in Markus 8,9; Lukas 8,42 und Lukas 2,37. Hieran können wir sehen, dass 2. Petrus 3,8 das Prinzip verdeutlicht, dass bei Gott ein Tag ETWA 1000 Jahre lang ist—nicht zwangsweise genau 1000 Jahre.
Juden wie Christen haben die Jahrtausende hindurch an das Konzept eines biblischen 7000-Jahres-Plans und die Erschaffung des Menschen vor ungefähr 6000 Jahren geglaubt. Der Historiker Edward Gibbon schrieb in „The Decline and Fall of the Roman Empire“, dass dieses Konzept 200 v.Chr. von Rabbi Elias gelehrt wurde, der die weitverbreitete Annahme zum Ausdruck brachte, dass der Prophet Elia es lehrte. Die Encyclopedia Judaica erklärt sogar, dass diese Tradition bis auf Mose zurückgeführt werden kann.
Der apokryphe Brief von Barnabas, der etwa 130 n.Chr. geschrieben wurde, spricht ebenfalls von einem 7000-Jahres-Plan, und Irenaeus, ein Schüler von Polykarp, der seinerseits ein Schüler des Apostels Johannes war, schrieb 150 n.Chr. in „Gegen die Häretiker“ über den 7000-Jahres-Plan Gottes. Bischof Latimer schrieb 1552 n.Chr., dass die Welt 6000 Jahre existieren würde, und auch einige moderne jüdische und christliche Autoren halten die biblische Lehre eines 7000-Jahres-Plans aufrecht (vergleichen Sie Edward Chumney, „The Seven Festivals of the Messiah“, erschienen 1998).
Andere, die einen 7000-Jahres-Plan lehrten, sind unter anderem Commodianus und Methodius im 3. Jahrhundert und Lactantius (Lehrer des Sohnes des römischen Kaisers Konstantin) im 4. Jahrhundert.
Die „New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge“ stellt fest, dass „die frühen Kirchenväter für gewöhnlich auf das Zweite Kommen (die Wiederkehr Christi) am Ende der 6000-jährigen Weltgeschichte schauten.“ Die „Encyclopedia Britannica“ (elfte Ausgabe) schreibt über den Talmud: „Immer wieder wird die Ansicht zum Ausdruck gebracht…, dass das messianische Königreich eintausend Jahre andauern wird… ‚Folglich wird die Welt 6000 Jahre mit mühevoller Arbeit bestehen; dann wird für Gottes Volk eine tausend-jährige Sabbatruhe im Königreich des Messias kommen.‘ Diese Vorstellung muss bereits im ersten Jahrhundert vor Christus sehr verbreitet gewesen sein.
Diese Ansicht wird auch im „Jewish New Testament Commentary“ von David Stern, im Hinblick auf 2. Petrus 3, vertreten.
In „Mystery of the Ages“ („Geheimnis der Zeitalter“) erschienen 1987, schreibt Herbert W. Armstrong im Kapitel „The Mystery of Man“ („Das Geheimnis des Menschen“) auf den Seiten 120-121 folgendes (in der deutschen Paperback-Übersetzung auf den Seiten 104-105):
„Als Gott den Menschen aus dem Garten Eden vertrieb und ihm die Rückkehr versperrte, damit er nicht in Sünde das ewige Leben erlangte (1. Mose 3,22-24), sprach Gott ein Urteil aus.
„Gott sagte dem Sinne nach: ‚Ihr habt es so haben wollen für euch selbst und für die Welt eurer Nachkommen. Ihr habt mich als Quell der Grunderkenntnis verworfen; ihr habt meine Kraftquelle des heiligen Geistes verworfen, gerecht zu leben; ihr habt gegen mein Gebot und gegen meine Ordnung rebelliert; ihr habt den „nehmenden“ Weg Satans gewählt. Daher verurteile ich euch und die Welt, die ihr zeugen werdet, dazu, 6000 Jahre von Gott getrennt und ohne seinen Geist zu sein—ausgenommen die paar, die ich eigens berufen werde. Und diese WENIGEN werden zu besonderen Aufgaben berufen werden, die das Reich Gottes vorbereiten. Sie werden tun müssen, worin ihr versagt habt—Satan und seine Wege verwerfen, bekämpfen und überwinden, den Weg meines geistlichen GESETZES gehen.
„‚So geht nun hin, Adam, du und deine Nachkommen, die ihr die Welt gestalten werdet: Sammelt eure eigenen Erkenntnisse. Entscheidet für euch selbst, was gut und was böse ist. Bringt eure eigenen Bildungssysteme hervor, eure eigenen Mittel, Wissen auszubreiten, irregeleitet von eurem Gott Satan. Formt eigene Gottesbilder, eigene Religionen, eigene politische Systeme, eigene Lebensstile, eigene Gesellschaftsformen und Kulturen. In alledem wird Satan eure Welt verführen mit seiner Haltung der Ichbezogenheit, der Eitelkeit, Wollust und Habgier, der Eifersucht und des Neides, des Konkurrierens und Haderns, der Gewalt und der Kriege, der Auflehnung gegen mich und mein Gesetz der LIEBE.
„‚Hat nun die Welt eurer Nachkommen 6000 Jahre bittere, notvolle, blutige Erfahrung gesammelt, und ist sie zu der Erkenntnis gekommen, wie hoffnungslos die Lebensweise ist, die ihr gewählt habt, dann werde ich eingreifen. Mit übernatürlicher göttlicher Macht werde ich die Weltherrschaft übernehmen. Durch Umerziehung werde ich eine glückliche Welt des FRIEDENS schaffen. Allen, die bereuen, werde ich dann das ewige Heil anbieten. Nach Ablauf von tausend Jahren in dieser glücklichen Welt, die kommen wird, werde ich alle auferwecken, die in den bisherigen 6000 Jahren als Unberufene gestorben sind. Dann wird ihr Gericht kommen. Und auch sie erhalten, wenn sie bereuen und glauben, die Chance auf ewiges Leben.
„,In den 6000 Jahren Gottferne werden sie noch nicht in Ewigkeit gerichtet. Allerdings, was sie zu Lebzeiten sähen, das werden sie ernten. Aber wenn ich ihnen das ewige Heil zugänglich mache, wird kein Satan mehr da sein, der sie hindern oder verführen könnte—kein Satan, den sie überwinden müssten. Die wenigen, die in diesen 6000 Jahren berufen wurden, müssen sich gegen Satans Einfluss wehren und ihn überwinden. Diese Überwinder werden dann mit mir auf meinem Thron sitzen und unter mir Macht haben, alle Nationen unter meiner Oberherrschaft zu regieren.‘“
In einem Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Worldwide Church of God („Weltweite Kirche Gottes“), aus dem Jahr 1987, heißt es wie folgt:
„Tabellen, die biblische Ereignisse in ihrem zeitlichen Ablauf auflisten,… sind akkurat genug, um zu zeigen, dass menschliches Leben etwa 4000 Jahre vor der Geburt Jesu Christi erschaffen wurde. Die Geschichte zeigt, dass seitdem fast 2000 weitere Jahre vergangen sind—was zusammen knapp 6000 Jahre menschlicher Zivilisation ergibt. In Kürze werden die menschliche ‚Woche‘ beendet und Gottes große tausendjährige Ruhe hier sein.“
Zwei mögliche Einwände müssen an dieser Stelle beachtet werden. Zunächst, warum sagen uns Wissenschaftler, dass der Mensch viel älter als 6000 Jahre ist, und, warum befinden wir uns nach Meinung der Juden in etwa im Jahr 5775—wonach uns ca. noch 225 Jahren bis zum Abschluss der 6000 Jahre menschlicher Existenz bleiben?
Unser Broschüre „EVOLUTION – ein Märchen für Erwachsene?“ geht auf das geschätzte Alter des Menschen („homo sapiens“) ein, das angeblich, laut „wissenschaftlichen“ Berechnungen, weit über 6000 Jahre hinausgeht. Wir haben dies in Frage gestellt und aufgezeigt, warum die Altersbestimmung einiger Fossile äußerst fehlerhaft ist. Wir haben erklärt, dass besonders die herkömmliche Radiocarbon-Methode unzuverlässig ist, wie einige Wissenschaftler zugeben.
Ein überzeugender Gegenbeweis bezüglich der Genauigkeit der Radiocarbon-Methode bei der Altersbestimmung von menschlichen Fossilien kann zum Beispiel im Buch „In Search of Noah’s Ark“ (“Die Arche Noah“) von Dave Balsiger und Charles E. Sellier (erschienen 1976, 1979) gefunden werden. Andere Wissenschaftler, die öffentlich das wissenschaftlich bestimmte Alter von „menschlichen“ Fossilien in Frage gestellt haben, sind David Hatcher Childress (in einem Fernseh-Interview mit Charlton Heston) und Robert Gentry (vergleichen Sie Dennis Crews, „Mystery of the Rocks“, erschienen 1990).
Wenn wir uns mit dem Alter des Menschen auseinandersetzen, müssen wir verstehen, dass der Mensch (Adam und Eva) mit einem menschlichen Geist (dem Geist im Menschen oder dem Geist des Menschen) erschaffen wurde, der den Menschen vom Tier unterscheidet. Wir stellen nicht die Möglichkeit in Frage, dass Fossilien gefunden wurden, die aus der Zeit vor Adam und Eva stammen und ähnliches „Aussehen“ wie ein Mensch hatten. Aber dann wären sie keine Menschen, sondern affen-ähnliche Kreaturen ohne den Geist im Menschen gewesen. (Selbstverständlich beweist die mögliche Existenz von äffen-ähnlichen Geschöpfen aus der Zeit vor Adam keineswegs die Richtigkeit der Evolutionstheorie. Der Mensch hat sich nicht aus diesen Kreaturen entwickelt.)
Kommen wir nun zur zweiten Frage: Warum zählen die Juden die Jahre anders als wir? Zum Bespiel ist das Jahr 2015 nach jüdischer Zählweise Elul 5775 – 5776. Der jüdische Kalender datiert die Erschaffung des Menschen auf 3760 vor unserer Zeitrechnung (v.Chr.). Es wurde suggeriert, dass der jüdische Kalender mit Geburt von Enosch—dem Enkel von Adam und Eva—beginnt, der 235 Jahre nach der Erschaffung von Adam geboren wurde (1. Mose 5,3-6). Jedoch gibt es für diese Schlussfolgerung keine plausible Erklärung.
Ein Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Worldwide Church of God („Weltweite Kirche Gottes“) erklärt dieses Rätsel folgendermaßen (vergleichen Sie auch die November/Dezember-Ausgabe der „Good News“ aus dem Jahr 1987):
„… die Juden zählen ihre Jahre seit 3761/3760 v.Chr. Das ist der Beginn des Lunisolarkalenders (Mond/Sonnen-Kalenders). Nach dem Fall von Jerusalem (70 n.Chr.) wählten einige jüdische Gelehrte im folgenden Jahrhundert die Jahreszahl 3761/3760 und wiesen ihr die in 1. Mose 1 und 2 beschriebene Zeit zu. Dadurch erhielten die Juden das korrekte Jahr für die Kalenderberechnung, assoziierten es aber fälschlicherweise mit der Schöpfungswoche.
„Tatsächlich fand die Schöpfung [des Menschen] mehr als zwei Jahrhunderte vor dem Beginn des Lunisolarkalenders statt. Die Bestimmung der grundlegenden Tatsache, auf der der Lunisolarkalender beruht, die durchschnittliche Länge des Lunarmonats (oder Mondmonats), hätte mehr als zwei Jahrhunderte an Messungen und Beobachtungen erfordert.
„Die Juden feiern Neujahr im Herbst. Die Bibel spricht von zwei verschiedenen Jahresanfängen, dem zivilen und dem heiligen Jahresanfang. Im alten Israel begann das zivile Jahr im Herbst, am ersten Tag des siebenten Monats. Es ist vergleichbar mit dem Finanzjahr. Es war mehr oder weniger das Kalenderjahr, das gebraucht wurde, um die Regierungszeit von Königen und andere chronologische Ereignisse festzuhalten. Das wahreheilige Jahr der Bibel beginnt mit dem Monat Nisan (auch Abib genannt), im Frühling (2. Mose 12,2). Das heilige Jahr versinnbildlicht den großen Plan Gottes.“
Aufgrund der biblischen und historischen Beweise, Tatsachen und Aufzeichnungen müssen wir zu dem Schluss gelangen, dass die jüdische Berechnung für den Zeitpunkt der Erschaffung des Menschen falsch ist, und dass die 6000 Jahre eigenverantwortlicher Regierung, die dem Menschen gewährt wurden, bald zu Ende sind. Das bedeutet, dass die Wiederkehr Jesu Christi und die Wiederherstellung der Regierung Gottes hier auf Erden nahe sind. Jedoch sollten wir keine Daten setzen, auch wenn wir wachsam auf die Zeichen der Zeit achten sollen (Matthäus 24,32-35).
Christus hat uns ausdrücklich gewarnt:
„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt… Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint“ (Matthäus 24,42.44)
Verfasser: Norbert Link (2015)