In unserer Serie über die Existenz von Dinosauriern vor der Erschaffung des Menschen geben wir hiermit weite Teile aus einer Forschungsarbeit wieder, die Norbert Link 1982 am Ambassador College in Pasadena, Kalifornien, verfasst hat. Die Ausführungen dieser Arbeit über den Neandertaler sowie verwandte Themen wie die Methode der Altersbestimmung von Fossilien sind nach wie vor relevant, und so möchten wir Sie nun, im Zuge unserer Serie über die Erschaffung des Menschen sowie der Welt vor und nach Adam, auf diese Ausführungen aufmerksam machen.
F: Wer war der Neandertaler?
A: Im Jahre 1856 wurden in einer Höhle in West-Deutschland die sterblichen Überreste eines Lebewesens entdeckt, das später als „Homo Neanderthalensis“ oder „Neandertaler“ bekannt wurde. Durch die unachtsame Ausgrabung zweier Arbeiter gingen jedoch große Teile des Fundes verloren. Nur der Schädel und einige Stücke des Skeletts blieben erhalten. Es kam auf der Stelle zu einer Kontroverse bezüglich des Schädels. Einige Wissenschaftler erklärten, er wäre ein moderner Mensch; andere gingen davon aus, er gehöre zu einem unbekannten und primitiven Typus einer Vorstufe des frühen Menschen.
Und noch heute, mehr als einhundert Jahre nach dieser ersten Entdeckung, scheint folgende Frage unbeantwortet: War der „Neandertaler“ ein Mensch wie Sie und ich, oder war er, gemäß der Evolutionstheorie, ein noch nicht völlig entwickelter, primitiver Typus eines frühen Menschen oder eines “menschenähnlichen” Wesens?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns vor Augen führen, dass wissenschaftliche Erklärungen keineswegs unfehlbar sind. Der Neandertaler ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Interpretationen in der Wissenschaft im Laufe der Zeit ändern können.
Die damalige Ansicht der Wissenschaft unterschied sich in vielen Punkten von der heutigen.
Während der ersten beiden Hauptfunde von Neandertalerskeletten folgte der Wissenschaftler älteren Prämissen. Der erste Fund geschah — wie oben angegeben — 1856. Die erhaltenen Fragmente wurden J.C. Fuhlrott, Gründer der Natural Science Society, übergeben. Er identifizierte einen flachen Schädel mit massiven Brauen sowie gekrümmte Gliedmaßen und eine Elle von einem verletzten Unterarm. Er kam zu dem Ergebnis, dass dieses Skelett „vorsintflutlich“ und das Fossil eines echten modernen Menschen war, der durch die Flut selbst in jene Höhle geschwemmt worden war.
Professor Schaafhausen, Anatom in Bonn, der den Fund als nächster begutachtete, gab an, dass er sich nicht sicher darüber wäre, ob der Schädel „sintflutlich“ sei; auf der anderen Seite ging er davon aus, dass er älter sein müsste als europäische Völker wie die Kelten oder die Germanen. Ebenfalls interessant ist, dass Huxley, einer der großen Fürsprecher der Evolutionstheorie, das Skelett dem modernen Menschen, dem „Homo Sapiens“, zuordnete. Darwin äußerte sich nicht. Nur William King of Galway äußerte seine Annahme, dass das Skelett zu einer primitiven Art Mensch gehöre und nannte ihn daher „Homo Neanderthalensis“.
Die nächste wichtige Entdeckung erfolgte 1908 in Süd-Frankreich. Drei französische Priester hatten die Ausgrabung einer kleinen Höhle nahe des Dorfes La Chapelle-aux-Saints in Auftrag gegeben. Unter dem Boden der Höhle fanden sie die Überreste eines Wollnashorns, eines ausgestorbenen Bisons, eines Rentiers—und das Skelett eines Neandertalers. Dieses Skelett beinhaltete den Schädel und die meisten Knochen des Körpers.
Die Fundstücke wurden dem Anatom und Paläontologen Marcellin Boule, Direktor des Französischen Instituts für Menschliche Paläontologie, zugesandt. Er kam zu dem Schluss, dass dieser Körper der eines alten Menschen vom Typ Neandertaler sei und datierte sein geologisches Alter in die Zeit des Pleistozän (120,000 – 10,000 v.Chr.). Seine Ausführungen über das Skelett wurden 1908 veröffentlicht. Darin beschrieb er das Skelett und damit auch die ganze Spezies des Neandertalers als Lebewesen mit einer massiven Stirnwulst (Überaugenwulst) und heraustretenden Wangenknochen, durch die eine Ausbuchtung (Konvexität) anstelle einer Eckzahngrube zustande kam.
Nach diesen Untersuchungen war der Neandertaler ein nach vorne gebeugter, unterentwickelter, etwa 1,55 Meter großer Mann. Er wurde als jemand mit kleinem, gedrungenem und grobem Körperbau beschrieben, mit zottligem Haar, das den Großteil der Körpers bedeckte.
Heute, beinahe dreißig Jahre später [Denken Sie daran: Dieser Artikel wurde 1982 geschrieben], sehen wir eine veränderte Wahrnehmung in der Wissenschaft bezüglich der oben beschriebenen Erscheinung des Neandertalers. Dieser Wandel begann im Jahr 1955, als William Strauss und A.J.E Cave, Professoren für Anatomie, das Skelett von La Chapelle-aux-Saint erneut untersuchten. Sie fanden heraus, dass der 40-bis-50-jährige Mann Arthritis hatte. Der vorstehende, von Boule beschriebene Kopf hatte seine Ursache in einem krummen Genick. Die verkrümmte und vorgebeugte Körperhaltung erklärte sich dadurch, dass die Wirbelsäule mit Arthritis befallen war. Einige Wissenschaftler bemerkten auch, dass der große deutsche Pathologe Virchow bereits beim allerersten Fund des Neandertalers 1856 davon sprach, dass dieses Lebewesen ein Opfer von Krankheit war, und dass er — Virchow — dreißig Jahre an seiner Schlussfolgerung festhielt.
Zu der Zeit wurde erneut eine weitere wichtige Tatsache herausgestellt, und zwar, dass das Schädelvolumen des La Chapelle-aux-Saint-Schädels sehr groß war, etwa 1600 ccm, was bedeutete, dass das Gehirn des Neandertalers nicht kleiner war als das eines modernen Menschen. Es war zudem in gleicher Weise asymmetrisch wie das eines modernen Menschen.
Seit 1856, als die ersten Knochen des Neandertalers gefunden wurden, wurden in Europa, Asien und Afrika viele weitere Überreste von “menschenähnlichen” Lebewesen in Ausgrabungen freigelegt. Unter ihnen sind der Spy-Mensch, der Mensch von Krapina, der Mensch von Jersey, der La-Guina-Mensch, der Moustérien-Mensch, der Peking-Mensch, der Rhodesische Mensch und, natürlich, der Chapelle-aux-Saint-Mensch. Sie alle sind als Neandertaler klassifiziert worden. Doch bald realisierten die Wissenschaftler, dass es zwischen all den Schädeln, die zum Typ des Neandertalers gerechnet wurden, in bestimmten Punkten solch große Unterschiede gab, dass man sich auf nichts „Typisches“ einigen konnte. Daher glauben heute viele Wissenschaftler, dass die Spezies bereits in verschiedenen Rassen oder ethnischen Gruppierungen auftrat, wie dies heute beim modernen Menschen zu beobachten ist. Einige Wissenschaftler gehen sogar so weit zu sagen, dass der Neandertaler kein Vorfahre des modernen Menschen gewesen sei, sondern dass er sich separat und unabhängig vom modernen Menschen entwickelt habe.
Wir sehen also, dass die Wissenschaft von heute keine konkrete Beschreibung DES Neandertalers erbringen kann und sich nicht einmal sicher darüber ist, ob er ein Vorfahre des modernen Menschen war. Nichtsdestotrotz sagen viele Wissenschaftler, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen sei, auch wenn diese Annahme von anderen Wissenschaftlern kritisiert wird. Sir Arthur Keith, Autor des Buches „Antiquity of Man“ gab beispielsweise an, dass der Neandertaler ganz bestimmt „kein Beginn der Menschheit“ gewesen sei. William Strauss und A.J.E Cave schrieben jedoch in ihrem abschließenden Bericht über das Fossil von Chapelle-aux-Saint: „Könnte man ihn wiederbeleben und in eine U-Bahn in New York setzen – vorausgesetzt, man würde ihn vorher baden, rasieren und in moderne Kleidung stecken – wäre anzuzweifeln, ob er mehr Aufmerksamkeit erregen würde als manch anderer Mitbürger.“
Angesichts dieser Verwirrung, ob der Neandertaler nun ein Mensch war oder nicht, wollen wir uns die archäologischen Aufzeichnungen der Wissenschaftler genau anschauen. Viele Wissenschaftler—und manche religiöse Menschen—glauben, dass der Neandertaler kein moderner Mensch gewesen sei. Sie fühlen sich durch mehrere Entdeckungen in ihrer Auffassung bestätigt.
Das Hauptargument für diese Ansicht stützt sich auf die primitive Lebensweise der Neandertaler. Es gibt wenig Zweifel daran, dass sie in Höhlen lebten, um sich während der kalten Jahreszeiten vor der Kälte zu schützen, und dass sie, entweder individuell oder kollektiv, wilde Tiere jagten. Wenn sie ein Tier getötet hatten, gebrauchten sie Werkzeuge aus Stein, um das Fell zu entfernen. Sie aßen das Fleisch roh oder über dem Feuer gebraten, während sie mit dem Fell ihren Körper bedeckten oder darauf schliefen. Man glaubt auch, dass sie Aas gegessen haben. Aber diese Fakten, für sich betrachtet, beweisen keineswegs, dass der Neandertaler kein Mensch war. Noch heute gibt es Stämme, die in gleicher Weise leben—wie etwa der Stamm der Tasaday auf den Philippinen—doch kein Wissenschaftler würde behaupten, dass dies keine Menschen wären. [Wir fügen hier als Anmerkung hinzu, dass einige die Existenz der Tasaday bezweifelt haben. Diese Ansicht ist jedoch abzulehnen.]
Ein weiteres Argument dafür, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen sein soll, besteht in der Annahme, dass seine Fähigkeit zu sprechen beschränkt gewesen sein soll. Philip Liebermann und Edmund Crelin of Yale nahmen mehrere Vermessungen an dem Schädel von dem Lebewesen von Chapelle-aux-Saint vor. Die Vermessungen schienen anzudeuten, dass der Neandertaler über keine Rachenhöhle verfügte, wie sie beim modernen Menschen zu finden ist, und somit nicht im Stande war, einige Vokale und Konsonanten auszusprechen.
Auf der anderen Seite gaben die gleichen Wissenschaftler an, dass der Rhodesische Mensch—ein anderer Vertreter der Neandertaler-Rasse—eine etwas modernere Rachenhöhle gehabt habe. Diese strittigen Resultate beweisen nicht, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen ist. Können wir überhaupt davon ausgehen, dass das Skelett von Chapelle-aux-Saint repräsentativ für die gesamte Rasse des Neandertalers ist? Tatsächlich können wir es nicht, da sich die Forschungsergebnisse zum Rhodesischen Menschen maßgeblich unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Neandertaler sprechen konnte—und das trifft auch für das Lebewesen von Chapelle-aux-Saint zu—auch wenn das Vokabular aus weniger Konsonanten und Vokallauten bestanden haben mag. Damit sind auch eingeschränkte Sprachfähigkeiten kein Beweis für die Annahme, der Neandertaler sei kein Mensch gewesen.
Aber es gibt ein weiteres, drittes Argument für diese Ansicht, die vorwiegend von religiös-orientierten Menschen vorgebracht wird. Diese führen an, dass die Bibel den Neandertaler als „Nephilim“ erwähnt und ihn hiermit vom modernen Menschen unterscheiden soll. In 1.Mose 6,4 übersetzt die Lutherbibel das hebräische Wort „Nephilim“ mit „Riesen“ und liest: „Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.“ Es wird davon ausgegangen, dass diese „Riesen“ Nachfahren der Neandertaler, einer „prä-adamischen“ Rasse, gewesen seien.
Nach dieser Theorie waren die Neandertaler Lebewesen ohne einen menschlichen Geist; das heißt, Lebewesen ohne Verstand, die sich, im Gegensatz zum modernen Menschen, ihrer eigenen Existenz nicht völlig bewusst gewesen seien. Mit anderen Worten hätte der Neandertaler, ohne den menschlichen Geist, auf einer Ebene mit den Tieren gelebt (vgl. 1.Korinther 2,11).
Die folgenden Entdeckungen werden jedoch beweisen, dass der Neandertaler nicht auf einer solchen “primitiven” Ebene lebte und somit ein moderner Mensch war.
Dies schließt den ersten Teil der Arbeit ab. Wir werden den zweiten Teil in der nächsten Folge wiedergeben und Beweise dafür liefern, dass der Neandertaler tatsächlich ein moderner Mensch oder ein „Homo Sapiens“ gewesen ist, und wir werden zeigen, wie dies möglich ist, da ja die Wissenschaft annimmt, dass der Neandertaler vor über 40,000 oder 30,000 Jahren gelebt haben soll.
In künftigen Artikeln werden wir uns auch mit der Frage nach der Existenz von „Riesen“ in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen und die „Nephilim“ in 1. Mose 6,4 behandeln. Wir werden uns mit der Herkunft der Nephilim auseinandersetzen und die Frage beantworten, ob Engelwesen sexuellen Verkehr mit Frauen hatten, woraus dann die Riesen hervorgegangen sein sollen, wie dies einige lehren.
An dieser Stelle möchten wir einen Artikel aus der Washington Post vom 19. Juni 2014 zitieren. Selbstverständlich sind wir mit vielem in dem Artikel nicht einverstanden und lehnen auch die Idee einer menschlichen Evolution total ab, doch zitieren wir ihn, um das widersprüchliche Bild der Wissenschaft über den Neandertaler aufzuzeigen und herauszustellen, dass er nach heutiger Sicht keineswegs ein primitives affenartiges Lebewesen war:
„In einer Höhle im Norden Spaniens hat ein Team von Wissenschaftlern die Überreste von 28 prähistorischen Menschen geborgen, die einer rätselhaften Spezies angehörten und ein wenig an den Neandertaler erinnern. Sie hatten das Gesicht eines Neandertalers, massive Stirnwulste und eine vorstehende Nase. Sie hatten kräftige Mundwerkzeuge und konnten ihren Mund extrem weit öffnen, was darauf hinwies, dass sie ihre Zähne zum Festhalten von Gegenständen gebrauchten. Aber sie hatten nicht den großen Schädel oder den robusten Körperbau, der so typisch für den Neandertaler ist, der Jahrtausende später während der Eiszeit Europa durchquerte. Der Fund beeinträchtigt nicht wirklich das generelle Bild der menschlichen Evolution, aber er macht es ein bisschen komplizierter. Er liefert neue Indizien dafür, dass es mehrere ausgestorbene menschliche Spezies gab, die unabhängig voneinander zur gleichen Zeit existierten.
„[Wissenschaftler] meinen, dass diese Proto-Neandertaler in der Lage waren zu sprechen und in sozialen Verbänden lebten. Es gibt kaum einen menschlichen Vorfahren, der so faszinierend wie der Neandertaler ist und ein Paradebeispiel… für das Aussterben einer intelligenten Spezies darstellt. Sie hatten größere Schädel und größere Gehirne als der moderne Mensch (auch wenn das nicht bedeutet, dass sie klüger waren). Sie existierten noch bis vor 30,000 Jahren, bis ihre Spezies von der Bildfläche der fossilen Überlieferung verschwand.
„Wie und weshalb sie ausstarben und inwiefern sie sich mit dem anatomisch modernen Menschen vermischten, ist bis heute eine Streitfrage unter hochrangigen Wissenschaftlern und wird fortlaufend debattiert. Aber als Spezies ist der Neandertaler verschwunden. Ihren Platz nahm der modere Mensch ein, der sich in Afrika entwickelte. Er ist der Vorfahre jedes Menschen, der heute lebt.
„Die Neandertaler [sagte ein Experte] waren offensichtlich instinktiv sehr geschickt. Sie waren gute Werkzeugmacher. Sie waren erfinderisch. Sie waren einfallsreich. Sie meisterten schwierige Zeiten.“
Wie klug sie waren und warum sie in der Tat moderne Menschen waren, werden wir in unserem nächsten Artikel zeigen.
(Fortsetzung folgt)
Verfasser: Norbert Link