Gott ist eine Familie

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Vorwort

Wir lesen in Genesis 1,26: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei (…).“ Weshalb benutzt Gott den Plural, wenn er über die Schöpfung des Menschen spricht? Warum sagt er: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei (…)“?

Die Bibel offenbart, dass Gott nicht nur aus einem einzigen Wesen besteht, sondern zwei Wesen umfasst. Diese beiden sind in der Bibel oft als der „Vater“ und der „Sohn“ erwähnt – die Tatsache veranschaulichend, dass es sich bei Gott um eine Familie handelt – und nicht um eine Dreieinigkeit. Der Heilige Geist ist nicht Gott, noch ist er ein Einzelwesen innerhalb der Gott-Familie. Er ist die Kraft Gottes, durch die die Gott-Familie wirkt.

Wenn wir zu Gott beten und ihn um seinen Heiligen Geist bitten, damit wir noch wirkungsvoller seinen Lebensweg verfolgen können, dann bitten wir um Gottes Kraft, die direkt von dem Vater und dem Sohn ausgeht.

In dieser Broschüre werden wir anhand der Schriften des Neuen wie des Alten Testaments aufzeigen, was sie klar und deutlich enthüllen – nämlich dass Gott eine Familie IST und gegenwärtig zwei verschiedene Wesen umfasst. Viele Menschen, die fälschlicherweise glauben, das Alte Testament lehre die Existenz nur eines Gottwesens, haben die bedeutendsten Textpassagen schlichtweg überflogen, ohne sie aufmerksam zu lesen und deren wahre Bedeutung zu verstehen.

Schon im ersten Kapitel der Bibel wird uns die Tatsache vor Augen geführt, dass Gott eine FAMILIE ist, die aus mehr als einer Person besteht. Hier werden wir auch mit der unvorstellbaren Wahrheit konfrontiert, dass Gott seine Familie durch UNS vergrößern möchte! Es ist unglaublich zu erfassen, dass Gott die Menschheit erschuf, um sie letztlich zu einem Teil seiner Familie werden zu lassen.

„Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…“

Lesen wir Genesis 1,26: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei (…).“ Weshalb benutzt Gott den Plural, wenn er über die Schöpfung des Menschen spricht? Warum sagt er: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei (…)“?

Denselben Ausdruck finden wir wieder in Genesis 3,22, nachdem Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen: „Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie UNSEREINER und weiß, was gut und böse ist (…).“

Doch an wen sind diese Textstellen gerichtet?

Spricht Gott mit Engeln?

Einige behaupten, dass jene Wörter „Uns“ und „Unsereiner“ in Genesis 1,26 und 3,22 sich auf Gott und seine Engel beziehen. Hier soll Gott zu seinen Engeln sprechen. Jedoch wissen wir aus der Schrift, dass viele Engel überhaupt nicht wie Menschen aussehen, besonders nicht die ranghöchsten Engel, die Cherubim. Sie sehen nicht Menschen ähnlich, vielmehr bestimmten Tieren; manchmal vereint ihr Erscheinungsbild eine Kombination verschiedener Tiereigenschaften. Würde Gott diesen Engeln dann gesagt haben, den Menschen nach „ihrem“ Bilde zu schaffen, das ihnen „gleich“ sei?

Luzifer z. B., ein ehemaliger ranghoher Cherub (Jesaja 14,12; Hesekiel 28,14.16), der zu Satan, dem Teufel, wurde, sieht wie eine Schlange oder ein Drache aus (vgl. Genesis 3,1; Offenbarung 12,3.9). Das Buch des Propheten Hesekiel beschreibt vier Cherubim. Hesekiel 1,5 schildert uns „vier Gestalten“ oder Cherubim, die „wie Menschen“ anzusehen waren. Der Bericht jedoch führt mit bedeutsamen Unterschieden fort: „Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren“ (Hesekiel 1,10).

Die überwiegenden Gesichtszüge dieser vier Cherubim glichen dem eines Stieres, wie uns Hesekiel 10,14 und 20.21 zeigt: „Ein jeder hatte vier Angesichter; das erste Angesicht war das eines Cherubs, das zweite das eines Menschen, das dritte das eines Löwen, das vierte das eines Adlers. … Das waren die Gestalten, die ich unter dem Gott Israels am Fluß Kebar gesehen hatte; und ich merkte, daß es Cherubim waren. Vier Angesichter hatte jeder und vier Flügel (…).“ Wenn wir nun Hesekiel 1,10 mit 10,14 vergleichen, erkennen wir, dass das Angesicht „zur linken Seite (gleich einem Stier)“ dem „eines Cherubs“ entspricht.

Die vier Cherubim zeigten eine Zusammensetzung aus menschlichen und tierischen Merkmalen, aber sie spiegeln nicht das Ebenbild eines Menschen wider – und daher auch nicht das Ebenbild Gottes.

Im vierten Kapitel der Offenbarung werden vier hochrangige Geistwesen vor dem Thron Gottes beschrieben: „Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler“ (Offenbarung 4,7). Nur eines dieser ranghohen Geistwesen weist ein menschenähnliches Antlitz auf, was wiederum verdeutlicht, dass sein Gesamterscheinungsbild nicht das eines Menschen ist.

In Offenbarung 5,6 lesen wir von sieben Geistwesen, die „in alle Lande“ gesandt wurden. Diese sehen aus wie Pferde, wie aus dem Buch des Propheten Sacharja erkennbar wird (siehe Sacharja 1,8-11; 6,1-8).

Wäre es nicht seltsam, wenn Gott seinen Engeln gesagt hätte, den Menschen nach ihrem Bilde zu schaffen, das ihnen gleich sei, wenn viele von ihnen überhaupt nicht wie Menschen aussehen oder eine Kombination aus tierischen sowie menschlichen Merkmalen aufzeigen?

Ziehen wir folgendes zusätzlich in Erwägung: WENN Gott in Genesis 1,26 zu seinen Engeln sprechen würde, würde das bedeuten, dass Engel an der Erschaffung des Menschen beteiligt gewesen wären. Doch nirgendwo in der Bibel ist aufgeführt, dass Engel an der Erschaffung des Menschen mitgewirkt haben. Tatsächlich wird uns gesagt, dass Gott alles durch Jesus Christus – und nicht durch Engel – erschaffen hat (vgl. Epheser 3,9; Kolosser 1,16; Hebräer 1,1.2). Die Bibel legt konkret dar, wer den Menschen erschuf: „Da machte GOTT der HERR (d. h. Jesus Christus, wie noch gezeigt werden wird – keine Engel) den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“ (Genesis 2,7).

In der heutigen Zeit ist die von Gott erschaffene Menschheit gegenüber den Engeln niedriger gestellt, doch mit dem Ziel, künftig über die Engel erhöht zu sein und sogar über sie zu herrschen (vgl. Hebräer 2,5-9). Engel sind von Gott geschaffen als „dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen“ (Hebräer 1,14).

Erschiene es nicht sonderbar anzunehmen, dass Gott Engel gebrauchte, um den Menschen mit dem höcheren Ziel zu erschaffen, künftig über sie zu herrschen? Denken wir daran: Das Geschaffene ist dem Schöpfer untergeordnet – nicht übergeordnet. Christus betonte, dass der Jünger nicht über dem Meister steht (vgl. Matthäus 10,24). Bestenfalls ist der Jünger wie sein Meister (siehe Matthäus 10,25). Jedoch werden Engel den Menschen unterstellt sein und von Menschen gerichtet werden (vgl. 1. Korinther 6,3).

Adam Clarke bestätigt auf den Seiten 38 und 39 seines Kommentars zum Alten Testament, dass in Genesis 1 und 3 Gott nicht zu den Engeln sprechen konnte, da an keiner Stelle in der Bibel erwähnt ist, dass Engel nach Gottes Ebenbild erschaffen wurden. Ebenso bekräftigt Adam Clarke anhand der Schrift, dass keine Schöpfung außer dem Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen ist.

Gebrauchte Gott den „Majestätsplural“?

Einige behaupten, der Ausdruck „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…“ enthalte keine Pluralität von Personen in der Gottheit—dies sei eher die Ausdrucksweise eines Königs, der von sich in der Mehrzahl redet. Sie führen an, dass beispielsweise die Königin Englands sagt: „Wir haben entschieden…“ Sie spricht zwar von der eigenen Person, sagt aber „Wir“. Diese Art zu reden bezeichnet man als „Pluralis majestatis“ oder „Pluralis majestaticus“ („Majestätsplural“).

Das Problem bei dieser These besteht darin, dass Gott in seinem inspirierten Wort – der Bibel – nie derart zu reden pflegte, und überhaupt wussten die frühen Hebräer nichts von solch einer Sprechweise. Diese Form, dass ein König von sich im Plural spricht, entwickelte sich erst viel später bei den Griechen, und wurde dann von den Römern übernommen, wie aus dem dtv-Lexikon, einer Enzyklopädie, hervorgeht: „Der Pluralis maiestatis ist an den hellenistischen Höfen entstanden und kam über Rom in das monarchische Titelwesen der Neuzeit.“

In einem 1959 in England erschienenen Buch „Eine christliche Theologie des Alten Testamentes“ betont George Knight auf Seite 66, dass man nicht von Gottes Gebrauch des Pluralis maiestatis ausgehen könne, da dies bedeuten würde, eine moderne Ausdrucksweise in die hebräische Sprache hineinzulesen. Strikt auf die biblischen Berichte beschränkend, heißt es weiter, werden die Könige von Israel und Juda ausschließlich im Singular angesprochen, jedoch niemals im Plural.

Gott erschuf den Menschen nach seinem Bilde

Da wir nun sowohl die eine Möglichkeit, dass Gott zu Engeln sprach, als auch die andere, dass er durch den Gebrauch einer pluralen Sprechweise auf sich verwies, ausschließen können, bleibt uns schließlich das Verständnis, dass Gott tatsächlich nicht nur aus einem Wesen besteht. „Gott“ ist nicht nur der Bezug auf ein Einzelwesen, sondern vielmehr ein „Name“, mit anderen Worten: Gott ist eine Familie. Der Mensch wurde nach dem Bilde Gottes mit dem unglaublichen Potential erschaffen, ein Teil seiner Familie zu werden. Die Gott-Familie besteht zurzeit aus Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn (vgl. Hebräer 1,1.2.5; Lukas 1,30-33).

Die Gott-Familie ist vorherbestimmt zu wachsen. Sobald wir bekehrt sind, werden wir zu gezeugten Kindern Gottes – in die Gott-Familie hineingeboren am Tage der Auferstehung oder unserer Verwandlung zur Unsterblichkeit. Sobald wir die Tatsache angenommen haben, dass Gott eine Familie ist und wahrhaft bekehrte Christen ein Teil dieser Familie zu werden bestimmt ist, werden wir es zu schätzen wissen, weshalb Jesus Christus unser älterer Bruder, „der Erstgeborene unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29) heißt und warum wir Kinder Gottes sind (vgl. 1. Johannes 3,1.2; Johannes 1,12.13). Wir werden ebenfalls erkennen, dass wir die „Söhne und Töchter“ (2. Korinther 6,18) Gottes sind, privilegiert, das höchste Gott-Wesen in der Gott-Familie unseren Vater nennen zu dürfen (Römer 8,15-17; Galater 4,6).

Überdies ist Christus auch der Bräutigam, der seine Braut – die Gemeinde – heiraten soll (vgl. Offenbarung 19,7-9; Matthäus 9,15; 25,1.5.6.10; Johannes 3,22-30). Die Gemeinde besteht aus allen Menschen, die den Heiligen Geist haben, einschließlich derer, die nach der Wiederkehr Christi berufen werden. (Man beachte, dass das neue oder himmlische Jerusalem aus Hebräer 12,22 und Offenbarung 3,12 lange nach der Rückkehr Christi vom Himmel herabkommen wird. Jedoch ist es zu dieser Zeit immer noch mit der Braut aus Offenbarung 21,9, der „Gemeinde“, verbunden. Wie ferner aus Offenbarung 21,24 und 22,14 hervorgeht, werden all jene in die heilige Stadt eintreten, „die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes“ und „seine Gebote befolgen“.) Die Bibel sagt uns, dass Christus seine gezeugten Jünger, in denen sein Geist wohnt, heiraten wird.

Die faszinierende Wahrheit des Plans Gottes besteht darin, dass es Gottes außerordentlicher Wunsch ist, allen Menschen die Rettung anzubieten (vgl. 1. Timotheus 2,4). Paulus macht in Römer 11,26 deutlich, dass „ganz Israel gerettet werden“ wird; dabei symbolisieren das alte und das moderne Haus Israel die gesamte Menschheit. Christus ist der „Heiland aller Menschen“ (1. Timotheus 4,10). Denn er starb für „die Welt“ – nicht nur für diejenigen, die heute dem Aufruf Gottes gefolgt und seine Jünger geworden sind (Johannes 3,16). Niemand kann selig werden, solange er oder sie nicht Jesus Christus als seinen oder ihren persönlichen Erlöser akzeptiert (Apostelgeschichte 4,12). „Niemand (kann) zu (Christus) kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater“ (Johannes 6,44). Gottes Plan sieht vor, dass alle Verstorbenen, ohne die Wahrheit vor ihrem Tod gehört zu haben, dasselbe Potential, Mitglied der Gott-Familie zu werden, zur rechten Zeit verwirklichen können.

Offenbarung 20,5.11.12 verdeutlicht, dass diese Menschen an einer „zweiten Auferstehung“ teilhaben werden, um die Lebensweise Gottes kennen lernen und annehmen zu können. Wenn sie sich für den richtigen Weg entscheiden und Gott gehorchen, werden auch sie Geistwesen in der Gott-Familie werden. Nachdem der Plan Gottes vollendet und abgeschlossen ist, verspricht Gott dies all seinen Kindern: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein“ (Offenbarung 21,7). Und ausnahmslos alle von ihnen sollen „von Ewigkeit zu Ewigkeit (regieren)“ (Offenbarung 22,5).

Was wir all diesen Angaben entnehmen können, ist, dass Gott eine Familie ist und sie zu erweitern bestrebt ist – durch den Menschen.

Der Mensch sieht aus wie Gott

Dass Gott den Menschen nach seinem Bilde erschuf, das ihm gleich sei, bedeutet, dass der Mensch wie Gott aussieht. Natürlich ist der Mensch ein physisches Lebewesen, während Gott Geist ist (vgl. Johannes 4,24; 2. Korinther 3,17). Doch würde Gott sich für das menschliche Auge sichtbar machen, so entspräche sein Erscheinungsbild dem eines Menschen mit einem Kopf mit weißen Haaren, einem Mund und Augen, mit einem Brustkorb, Armen und Händen, mit einer Taille, Beinen und Füßen. Die Bibel bekräftigt, dass Gott „Form und Gestalt“ besitzt, obwohl er Geist ist. Zweifellos ist es für ein physisches Wesen schwierig zu erfassen, dass ein Geistwesen „Form und Gestalt“ haben kann, doch das ist die Wahrheit, wie uns die Bibel deutlich vor Augen führt. Nehmen wir Gottes eigene Aussage in Numeri 12,8: „Von Mund zu Mund rede ich mit ihm (Mose), nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt (…).“ Gott sprach mit Mose von „Mund zu Mund“, das bedeutet: „nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse“ (vgl. auch Deuteronomium 34,10-12), und Mose konnte „den HERRN in seiner Gestalt“ sehen. Darüber lesen wir auch in Exodus 33,18-23:

„Und Mose sprach: Laß mich deine Herrlichkeit sehen! Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen (…). Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.“

Im Buch der Offenbarung wird Gott der Vater in seiner Herrlichkeit dargestellt. Der Vater wird als „Gott der Herr, der Allmächtige“ (Offenbarung 4,8), der auf einem Thron sitzt und ein Buch „in der rechten Hand“ (Offenbarung 5,1) hält, beschrieben. Im Buch Daniel wird er ebenso als „uralt“ und mit „Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle“ charakterisiert (siehe Daniel 7,9).

Zudem enthält die Bibel zahlreiche Beschreibungen von der Herrlichkeit Christi. Wie wir in dieser Broschüre noch nachweisen werden, ist Jesus Christus Gott – das zweite Mitglied der Gott-Familie. Er ist das Ebenbild seines Vaters, der auch Gott ist (vgl. 2. Korinther 4,4; Kolosser 1,15). In Johannes 14,9 sagte Christus zu seinem Jünger Philippus: „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ Gott, der Vater, und Jesus Christus, der Sohn, sehen in ihrer äußerlichen Erscheinung völlig gleich aus. Schauen wir uns hierzu an, wie Jesus Christus sich in seiner Herrlichkeit zeigte:

Johannes berichtet in Offenbarung 1,13-16, Christus „war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.“

Eine nahezu übereinstimmende Beschreibung von der Herrlichkeit Gottes geht aus dem Buch Hesekiel hervor. Wie wir später noch ausführen werden, war die Person aus sowohl dieser als auch der vorhergehenden Passage (in Exodus 33) in der Tat Jesus Christus. Wir lesen in Hesekiel 1,26-28: „Und über der Feste, die über ihrem Haupt (den Häuptern der Cherubim) war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. Und ich sah, und es war blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. (…) So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen.

Gott vermehrt sich durch den Menschen

Wir wissen jetzt, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf. Gott sieht aus wie ein Mensch (exakter ausgedrückt: der Mensch sieht aus wie Gott), wenngleich Gott ein Geistwesen ist, und der Mensch aus dem Staub der Erde entstand. Genesis 5,3 klärt uns auf, was es bedeutet, jemandem gleich und nach seinem Bilde geschaffen zu sein: „Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set.“

Wenn Adams Sohn Set wie Adam aussah, so glich Adam, als Gott ihn erschaffen hat, Gott. Beide, Gott und Adam, „vermehrten“ sich nach ihrem Bilde, ihnen gleich. Genesis 1 offenbart uns, dass Gott sich durch den Menschen vermehren will, indem er zuerst den Menschen physisch erschuf – ihm gleich und nach seinem Bilde – und ihn mit dem Potential ausstattete, ein Geistwesen und vollwertiges Mitglied der Gott-Familie zu werden.

Beim Lesen des vollständigen Textes in Genesis 1 entdecken wir, beginnend mit Vers 3, dass Gott Pflanzen und Tiere, jedes nach seiner Art, schuf. Er schuf große Wale, einen jeden nach seiner Art. Er schuf alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes schuf er, ein jedes nach seiner Art. Als es hingegen zur Schöpfung des Menschen kam, sagte Gott: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Und Gott schuf den Menschen nach der Art Gottes. Darum wird Adam der „Sohn Gottes“ genannt (siehe Lukas 3,38). Darum ist der Mensch der „Nachkomme Gottes“ (vgl. Apostelgeschichte 17,28.29).

Richtig verstanden, offenbart uns die Bibel schon im allerersten Kapitel, dass Gott eine Familie IST, und dass der Mensch letztlich zum Zwecke des Beitritts in die Familie Gottes erschaffen wurde.

Diese Tatsache wird die ganze Bibel hindurch bestätigt, einschließlich des Neuen Testaments. In Epheser 3,14.15 heißt es: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden (gezeugte Kinder Gottes, die bei ihrer Auferstehung oder ihrer Verwandlung zur Unsterblichkeit in die Familie Gottes hineingeboren werden.)“

Derzeit besteht die Gott-Familie im Himmel aus Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn. In einem Zusammenhang werden Engel ebenso „Gottessöhne“ (Hiob 1,6) genannt, da Gott sie schuf, wie er auch (später) den Menschen erschuf. Jedoch sind Engel nicht Teil der FAMILIE, von der wir sprechen. Wir lesen in Hebräer 1,14: Engel sind „allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen“. Engel wurden nicht erschaffen, um das Heil zu ererben und Mitglieder der Gott-Familie zu werden. In gleicher Weise bezieht sich die eben zitierte Bibelstelle im Brief an die Epheser auf die schon gezeugten Mitglieder der Familie Gottes hier auf unserer Erde – auf jene, die schon „Gottes Kinder“sind (1. Johannes 3,2). Diese Passage beschreibt wahre Christen, in denen der Heilige Geist wohnt, der eine Garantie oder ein „Unterpfand“ zur Erlösung darstellt (Epheser 1,13.14). Grundsätzlich sind unbekehrte Menschen genauso „Gottessöhne“, da Gott auch sie schuf (vgl. Lukas 3,38: Adam wird als „Gottes Sohn“ bezeichnet). Jedoch sind sie (noch) keine gezeugten Mitglieder der Gott-Familie. Der Unterschied zwischen unbekehrten Menschen und Engeln besteht darin, dass auch diese Menschen—im Gegensatz zu den Engeln—Mitglieder der Gott-Familie werden können, nachdem sie bereuen, glauben, getauft werden und den Heiligen Geist empfangen, der bis zu ihrem Tode oder ihrer Verwandlung zur Unsterblichkeit in ihnen wohnen wird (vgl. Römer 8,8-11).

Beachten wir insbesondere die Übersetzung von Hebräer 2,11 der New International Version: „Beide, der die Menschen heiligt (Gott) und die geheiligt werden (Gottes auserwählte Jünger), sind von einer Familie.

„Elohim“ – Der Beweis, dass Gott mehr als nur ein Wesen ist

Das hebräische Wort in Genesis 1,26, das im Deutschen mit „Gott“ übersetzt wird, zeigt auf, dass Gott aus mehr als nur einer Person besteht. Dieses Wort ist „Elohim“, das im Plural verwendet werden kann. Grammatisch kann es im Singular stehen, doch plurale Bedeutung haben. Weitere Beispiele für in der Einzahl stehende Wörter sind u. a. „die Kirche“, „der Verein“, „die Familie“, „die Schule“, „der Staat“ oder „das Volk“. All diese Wörter sind in ihrer Bedeutung pluralisch, zumindest ist das Plurale enthalten. Unnötig zu erwähnen, dass diese Begriffe für mehr als eine Person stehen. Solange nicht mehr als eine Person existiert, wird diese nicht als eine Familie oder ein Volk oder eine Kirche etc. angesehen.

Dasselbe gilt für das hebräische „Elohim“. Grammatikalisch wird es singularisch behandelt, doch sinngemäß kann es durchaus eine plurale Bedeutung haben. Einige lehnen ein solches Verständnis ab und behaupten irrtümlicherweise, dass das in Genesis 1,26 mit „Gott“ übersetzte Wort „Elohim“ keine mehrfache Bedeutung übermittelt. Dieser Einwand wird jedoch von vielen Kommentaren zu Recht widerlegt, die besagen, dass das Wort „Elohim“ durchaus plurale Bedeutung hat. Sie erläutern, das hebräische „Elohim“ ist die plurale Erweiterung der singularen Wörter „El“ oder „Eloah“, und kommen zu dem Schluss, dass viele Theologen dies als einen Hinweis auf eine Pluralität in der Gottheit deuten.

„Elohim“ – Grammatisch im Singular, Plural in seiner Bedeutung

George Knight schreibt in seinem bereits genannten Buch, dass „Elohim“ eindeutig ein plurales Wort ist. Außerdem erklärt er, dasselbe gilt auch für das Wort „Adam“. Das Wort „Adam“ wird üblicherweise mit „Mensch“ übersetzt. „Adam“ kann sich auf einen Einzelnen beziehen, auf Mann und Frau zugleich, und sogar auf die gesamte „Menschheit“. Dass die Bibel bei Mann und Frau auf „Adam“ verweist, ist insofern bemerkenswert, da die Bibel auch sagt, dass beide „eins“ werden sollen. (An dieser Stelle sei ein Einschub erlaubt. Jesus sagte bei zahlreichen Anlässen, dass er und sein Vater „eins“ wären (vgl. Johannes 10,30). Er sagte ebenfalls, dass seine Jünger auch „eins“ sein sollten, wie der Vater und Christus „eins“ sind (vgl. Johannes 17,20-22). Christus sagte allerdings weder, dass er und sein Vater ein Wesen wären, noch, dass alle Mitglieder der Kirche ein Wesen werden sollten. Er sprach viel eher von Einheit, Harmonie, Zweck, Ziel und Verstand. Dies wird im Zuge unserer Ausarbeitung klarer werden.)

George Knight fährt mit seiner Darlegung fort und erklärt, dass es im Hebräischen mehrere Wörter gibt, die alle auf „-im“ enden, welche sich von einem grammatisch im Singular stehenden Wort herleiten und eine plurale Bedeutung besitzen. Eines dieser Wörter ist zum Beispiel „Cherubim“, der Plural von „Cherub“. Ein anderes ist „Elohim“. Wiederum andere sind „ne’urim“, das für „Jugend“ steht, oder „mayim“ für „Wasser“, wobei der besonders interessante Begriff „Wasser“ sich sowohl auf einen einzigen Tropfen als auch auf einen riesigen Ozean beziehen kann. Aber wir wissen, dass es sich in beiden Fällen um dasselbe Element handelt und nennen es dementsprechend „Wasser“. In diesem Sinne ist Wasser Singular wie Plural. Anhand dessen versucht Knight zu beweisen, dass dies auch bei „Elohim“ zutrifft. Wenn wir dann lesen, was „Elohim“ oder „Gott“ sagte: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“, sollten wir uns vergegenwärtigen, dass das Wort für Mensch, „Adam“, ebenso wie das Wort für Gott, „Elohim“ – je nach Kontext – sowohl singulare als auch plurale Bedeutung haben kann.

Dennoch widersprechen manche, indem sie behaupten, dass das Wort „Elohim“ angeblich immer mit einem singularen Verb verbunden sei und deshalb auch eine singulare Bedeutung mit sich bringe, wenn mit „Elohim“ der Gott Israels gemeint ist. (Später werden wir sehen, dass diese Aussage auch aus dem Grunde falsch ist, als „Elohim“ auch in Beziehung zum Gott Israels sehr wohl an ein plurales Verb geknüpft werden kann.) Sie führen insbesondere Genesis 1,27 an: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“ In dieser Textstelle steht das Verb „schuf“ tatsächlich im Singular.

„Elohim“ gefolgt von einem Verb im Singular

Der Einwand, „Elohim“ könne nicht mehr als ein Wesen umfassen, da in Genesis 1,27 ein Verb im Singular folgt, ist aus mehreren Gründen haltlos:

Adam Clarke erklärt, dass das Verb „schuf“ Gott oder „Elohim“ nicht unbedingt auf eine Person reduziert, da es auf eine Einheit aus mehr als einer agierenden Person verweisen könnte. Mit anderen Worten, es herrschte unter den Gott-Wesen völlige Übereinstimmung, als sie den Menschen schufen. Auch das Wort „Adam“, den Menschen beschreibend, steht zunächst im Singular, doch es beinhaltet sowohl Mann als auch Frau, und des Weiteren endet das Zitat damit, dass Gott „SIE“ erschuf, „als Mann und Weib.“

Die Tatsache, dass ein singulares Verb auf ein Substantiv folgt, das sinngemäß plurale Bedeutung hat, ist nicht ungewöhnlich. Dies ist eine Frage der Grammatik, nicht der Bedeutung. Schließlich sagen wir nicht: „Die Familie SIND groß.“ Stattdessen heißt es richtig: „Die Familie IST groß.“ Dabei wissen wir natürlich, dass das Wort „Familie“ – auch wenn darauf ein Verb im Singular folgt – eine plurale Bedeutung vermittelt, weil eben eine Familie aus mehreren Personen bestehen muss, um eine Familie zu sein.

Zudem müssen wir beachten, dass mit der Bezeichnung „Elohim“, oder „Gott“, jedes dieser beiden Wesen in der Gottheit gemeint sein kann, denn jedes wird „Elohim“, oder „Gott“, genannt. In Genesis 1,26 sagt Gott, oder „Elohim“: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei (…).“ Ein Gott-Wesen spricht zum anderen und verweist auf beide Geistwesen mit „uns“. Wenn wir in Genesis 1,27 weiterlesen, erkennen wir, dass Gott, oder „Elohim“, den Menschen zu SEINEM Bilde schuf. Tatsächlich war es ein Gott-Wesen, das die Schöpfung hervorgebracht hat, und wie wir aus dem Neuen Testament bereits wissen, hat Gott der Vater alles durch Jesus Christus geschaffen.

Es war Gott, der Vater, der zu Jesus Christus sprach, dem Sohn Gottes, der auch das „Wort“ genannt wird (siehe Johannes 1,1-3.14; Offenbarung 19,11-13). Er sprach zu Christus: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…“ (Wenn wir daraus schließen wollten, dass Christus diese Worte sprach, müssten wir davon ausgehen, dass Christus die höchste Macht hatte und seinem Vater zu befehlen in der Lage war – dies ist jedoch ein Trugschluss, der in der Schrift keinen Halt findet. Es war Gott, der Vater, der alles DURCH Jesus Christus gemacht hat.) Es war also Christus, der den Menschen schuf, und das nach seinem Bildnis. Aus 2. Korinther 4,3.4 und Kolosser 1,15 wissen wir, dass Christus ebenso das Ebenbild seines Vaters ist. Wenn Christus nun den Menschen nach seinem Bilde schuf, schuf er ihn gleichermaßen nach dem Bilde des Vaters. Der Mensch ist also das Ebenbild GOTTES – sowohl Gottes, des Vaters, als auch Gottes, des Sohnes.

„Elohim“ gefolgt von einem Verb im Plural

Wir haben festgestellt, dass das Wort „Elohim“ – gleichwohl es grammatisch singularisch zu behandeln ist – eine plurale Bedeutung für sich beanspruchen kann. Auch haben wir erkannt, dass auf „Elohim“ ein hebräisches Verb im Singular folgen kann – dies ist allein eine Frage der Grammatik, nicht der Bedeutung. Jedoch gibt es solche, die behaupten, das oft auf „Elohim“ folgende hebräische Verb im Singular beweise irgendwie, dass „Elohim“ keine plurale Bedeutung haben könne. Wir haben die Nichtigkeit dieses Arguments geklärt. Unabhänging davon gibt es Schriftstellen, in denen das Wort „Elohim“, wenn es auf den Gott Israels verweist, von einem pluralen Verb begleitet wird, nicht von einem singularen. Diese Tatsache schließt die Möglichkeit völlig aus, dass die Bezeichnung „Elohim“, wenn sie sich auf den wahren Gott bezieht, lediglich eine singulare Bedeutung haben kann.

Schenken wir hierzu folgenden Beispielen unsere Aufmerksamkeit:

In Genesis 20,13 sagt Abraham: „Als mich aber Gott aus meines Vaters Hause wandern hieß, sprach ich zu ihr (Abrahams Frau Sara): Die Liebe tu mir an, daß, wo wir hinkommen, du von mir sagst, ich sei dein Bruder.“ Das hebräische Gegenstück zu „Gott“ ist „Elohim“. Das ursprüngliche Wort für „hieß“ steht im Hebräischen im Plural, nicht im Singular.

In Genesis 35,6.7 heißt es: „So kam Jakob nach Lus im Lande Kanaan, das nun Bethel heißt, samt all dem Volk, das mit ihm war, und er baute dort einen Altar und nannte die Stätte El-Bethel, weil Gott sich ihm daselbst offenbart hatte, als er vor seinem Bruder floh.“ Das hebräische Wort für „Gott“ ist wieder „Elohim“. Das hebräische Gegenstück zu „offenbart“ steht wieder im Plural, nicht im Singular.

In 2. Samuel 7,23 sagt David im Gebet: „Und wo ist ein Volk auf Erden wie dein Volk Israel, um dessentwillen Gott hingegangen ist, es zu erlösen, daß es sein Volk sei, und ihm einen Namen zu machen (…).“ Das hebräische Wort für „Gott“, „Elohim“, wird gefolgt von einem Verb im Plural, ins Deutsche mit „hingegangen“ übersetzt.

Dass das Wort „Elohim“, wenn es sich auf den Gott Israels bezieht, im Hebräischen von einem Wort im Plural begleitet werden kann, ist von großer Wichtigkeit, da es die Behauptung widerlegt, der Gott Israels („Elohim“) könne nur eine Persönlichkeit beinhalten. Die oben angeführten Beispiele von hebräischen pluralischen Wörtern (die hebräischen Ausdrücke für „hieß“, „offenbart“ und „hingegangen“) bekräftigen dies. Im Hebräischen sind die Wörter für „hieß“, „offenbart“ und „hingegangen“ artgemäß pluralisch, und können daher nicht singularisch verstanden werden. Diese Besonderheit können wir bei der englischen Sprache hingegen nicht häufig beobachten, bei ihr fehlt die Unterscheidbarkeit von Verben zwischen Singular und Plural. Im Englischen sagt man zum Beispiel: „The dog barked.“ („Der Hund bellte.“) Das Wort „Hund“ oder „dog“ wird von einem Verb im Singular begleitet („bellte“ oder „barked“). Doch nun heißt es: „The dogs barked.“ („Die Hunde bellten.“) Wenn lediglich auf das Wort „barked“ geachtet wird, ist es hier nun nicht mehr klar, ob es sich um ein singulares oder plurales Subjekt handelt, da das Verb in beiden Fällen „barked“ lautet. Im Deutschen allerdings ist es klar und deutlich geregelt, dass das Verb („bellten“) sich auf ein plurales Nomen bezieht, denn bei einem einzelnen Hund müsste es „bellte“ lauten. Dasselbe gilt auch fürs Hebräische. Das Faktum, dass das hebräische „Elohim“ manchmal von einem pluralen (nicht singularen) Verb begleitet wird, beweist, dass „Elohim“ aus mehr als einem Wesen besteht.

Eine weitere Lektion in der Grammatik aus dem Deutschen

Es ist wahr, dass dem hebräischen Wort „Elohim“ in den meisten Fällen ein singulares Verb folgt, wenn die Rede vom Gott Israels ist. Die Tatsache, dass das Wort „Elohim“ entweder singular oder plural sein kann, und dass das auf dieses Substantiv folgende Verb in beiden Fällen singular sein kann, sollte uns keineswegs überraschen. Im Deutschen können wir dieses Prinzip anhand des Wortes „Polizei“ beobachten. Mit diesem Wort kann eine singulare oder plurale Bedeutung vermittelt werden, das Verb aber steht immer im Singular. Ein einzelner Polizist könnte beispielsweise sagen: „Hier steht die Polizei.“ Oder der Polizist sagt: „Die Polizei befiehlt.“ Auch hier ist das Verb singular, obwohl der Polizeibeamte im Namen der ganzen Polizei spricht. Gleichzeitig kann auch eine Gruppe von Polizisten mit „Polizei“ auf sich verweisen, doch das damit verknüpfte Verb verbleibt im Singular.

Nun haben wir die Tatsache deutlich nachgewiesen, dass das hebräische Wort für Gott, „Elohim“, mehr als nur ein Gott-Wesen umfassen oder jedes der beiden Gott-Wesen beschreiben kann. Das assoziierte Verb mag im Singular stehen; dies ist eine Sache der Grammatik, nicht der Bedeutung.

Plurale Substantive, die sich auf Gott – „Elohim“ – beziehen

Wir haben auch erkannt, dass auf das Wort „Elohim“ manchmal ein plurales Verb folgt, was uns verdeutlicht, dass der Gott Israels aus mehr als einer Person bestehen muss. Überdies kommen mehrere plurale Substantive vor, die sich entweder auf den Gott Israels beziehen oder ihn beschreiben. Dies bestätigt uns nochmals die Tatsache, der Gott Israels muss aus mehr als einer Person bestehen.

In Prediger 12,1 heißt es: „Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend (…).“ Im hebräischen Urtext ist das Wort für „Schöpfer“ plural. In der deutschen Übersetzung steht dieses Wort im singularen Kontext, das jedoch hätte in „deine Schöpfer“ übersetzt werden müssen. Denn der Vater sowie der Sohn sind Schöpfer. Gott, der Vater, hat alles erschaffen, einschließlich des Menschen, durch Jesus Christus.

Beachten wir auch Jesaja 54,5: „Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann – HERR Zebaoth heißt sein Name (…).“ Würde man wortwörtlich aus dem Hebräischen übersetzen, müsste es so lauten: „Denn die dich gemacht haben, sind deine Männer.“ „Die“ und „Männer“ sind im Original plurale Substantive. Zwar gibt es im hebräischen Originaltext kein Verb, jedoch ist dies sinngemäß als ein plurales Verb zu ergänzen, da Subjekt wie Objekt plural sind.

Ein ähnliches Fallbeispiel finden wir in Hiob 35,10: „(A)ber man fragt nicht: ‚Wo ist Gott, mein Schöpfer (…?)“ Im Original heißt es: „Wo ist Gott, meine Schöpfer?

Außerdem heißt es in Sprüche 9,10: „Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.“ Im Urtext lautet diese Stelle jedoch: „Der Weisheit Anfang (ist) die Furcht des HERRN; und die Heiligen erkennen, das (ist) Verstand.“ „Heiliger“ ist ein plurales Substantiv im hebräischen Original.

Weitere ähnliche Textstellen finden sich in Sprüche 30,3 und Hosea 12,1.

All diese Passagen bieten eine Vielzahl an Beweisen, dass Gott nicht nur ein Wesen ist, sondern vielmehr eine Familie, die aus dem Vater und dem Sohn besteht.

Jesus Christus WAR – und IST – Gott!

Sie haben richtig gelesen: Jesus Christus WAR – und IST – Gott! Dies ist eine tiefgehende Aussage, die viele zum ersten Mal hören mögen! Einige mögen vertrauensvoll glauben, dass Gott, der Vater, alles selbst erschaffen hat. Vielen wurde gelehrt, dass es eben nur ein Gott-Wesen gäbe und Christus bestenfalls ein Engel sei, oder vor seiner Geburt als Mensch gar nicht existierte. Viele behaupten, dass Jesus Christus nicht Gott sei und Gott, der Vater, daher nicht alles durch ein anderes Gott-Wesen—Jesus Christus—erschaffen habe.

Die Bibel jedoch stellt sehr deutlich klar, dass beide, der Vater und Jesus Christus, Gott SIND und es IMMER schon waren!

Johannes 1,1 sagt uns: „Im Anfang war das Wort („logos“ im Griechischen, es entspricht im Deutschen etwa „Sprecher“), und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Wir sehen, dass es Jesus Christus – das „Wort“ – ist, der „SPRICHT, (und) so geschieht’s“ (Psalm 33,9). Er ist derjenige, der Fleisch wurde (vgl. Johannes 1,14), und der in Johannes 1,1 „Gott“ bezeichnet wird.

Einige behaupten, dass Johannes 1,1 einfach mit „Das Wort war göttlich“ übersetzt werden müsste, den Sinn vermittelnd, dass alles, was Gott sagt, göttlich sei. Dieser Gedankengang ist jedoch falsch. Das griechische Wort für „göttlich“ heißt „theios“, während der Begriff für „Gott“, wie es in Johannes 1,1 gebraucht wird, „theos“ lautet. Das Wort „theos“ kann nur „Gott“ bedeuten. Das „Wort“ war nicht nur „göttlich“– sondern das „Wort“ war „Gott“.

Diesbezüglich gibt es zahlreiche Passagen, die belegen, dass Jesus Christus immer schon Gott war und es noch ist. Er war Gott, bevor er zu Fleisch und Blut – einem Menschen wie wir – wurde, um für kurze Zeit auf dieser Erde zu leben. Nach seiner Auferstehung wurde er wieder zu dem mächtigen Gott-Wesen, das er einst vor seiner Menschengeburt gewesen war.

Johannes 1,18 lautet: „Niemand hat Gott (den Vater) je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.“

Römer 9,5 bezeichnet Jesus Christus als „Gott über alles, gelobt in Ewigkeit.“ Philipper 2,5-7 erklärt uns, dass Christus „Gott gleich“ war, er aber „Knechtsgestalt“ annahm und „den Menschen gleich“ wurde. Und in Hebräer 1,8 wird Jesus Christus, der Sohn Gottes, abermals als „Gott“ beschrieben.

In Johannes 20,28.29 nennt Thomas den auferstandenen Christus „Gott“ und Titus 2,13 spricht über Jesus Christus als von „der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands“. Auch Jesaja 7,14 und 9,6 im Alten Testament beziehen sich auf Jesus Christus als „Gott mit uns“, „Immanuel“ oder „HERR Zebaoth“.

Jesus Christus ist derselbe „gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8). Er ist das zweite Gott-Wesen in der Gott-Familie. Er hat den Menschen erschaffen, indem er den Anweisungen seines Vaters, dem Höchsten in der Gott-Familie, folgte (vgl. 1. Korinther 3,23; 11,3; 15,20-28; Johannes 14,28).

Jesus kam, um den Vater zu offenbaren

Zu der Zeit Christi wussten die Juden nicht und noch heute wissen die meisten nicht, dass Gott eine derzeit aus zwei Gottwesen bestehende Familie ist. Christus kam, um den Vater zu OFFENBAREN (siehe Matthäus 11,27; Lukas 10,22). Die damaligen Juden glaubten den Vater zu kennen, verstanden jedoch nicht, dass der Gott des Alten Testaments, der unmittelbar mit Israel wirkte, Jesus Christus war und nicht Gott, der Vater.

Wir haben in Johannes 1,18 bereits gelesen: „Niemand hat Gott je gesehen“. Johannes 5,37 bekräftigt dies: „Ihr habt niemals seine (des Vaters) Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen“. Auch Johannes 6,46 bestätigt nochmals: „Nicht als ob jemand den Vater gesehen hätte außer dem, der von Gott gekommen ist“, und das ist Jesus Christus. Schließlich wiederholt 1. Johannes 4,12: „Niemand hat Gott jemals gesehen.“

Wir wissen jedoch, dass Gott den alten Israeliten erschienen war. Viele Male hörten sie seine Stimme. Einige sahen sogar Gottes Gestalt in seiner Herrlichkeit (vgl. Genesis 32,30; Exodus 33,11; Numeri 12,8; Deuteronomium 34,10; Jesaja 6,1-10; Hesekiel 1,26-28; 3,23; 8,4).

Laut den biblischen Aufzeichnungen haben einige Menschen zur Zeit des Alten Testaments „Gott“ gesehen und seine Stimme gehört. Auf der anderen Seite jedoch lehrten Christus und die Apostel, dass kein Mensch „Gott“ jemals gesehen noch seine Stimme gehört hat. Da sich Gott in seinem Wort nicht widerspricht, ist hier offensichtlich von zwei verschiedenen Persönlichkeiten die Rede. In der Tat stellt die Bibel klar, dass niemand Gott, den Vater, je gesehen hat (vgl. nochmals Johannes 5,37; 6,46). Wiederum haben einige „Gott“ gesehen, und zwar das zweite Wesen in der Gott-Familie – Jesus Christus in seiner Herrlichkeit.

Die Bibel bestätigt, dass es Jesus Christus war, der zur alttestamentlichen Zeit den Menschen erschien und mit ihnen sprach (vgl. Johannes 8,56-58; 1. Korinther 10,4.9). Damit betont die Bibel nochmals, dass Jesus Christus GOTT war, bevor er zum Menschen wurde, und dass Gott eine Familie ist, die aus Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, Jesus Christus, besteht. Tatsächlich war es Christus, der unmittelbar mit Israel wirkte.

Verstanden die altertümlichen Menschen die Dualität in der Gottheit?

Wussten Abraham, Isaak und Jakob, David, Daniel und die anderen Propheten, dass Gott, oder „Elohim“, mehr als eine Person ist? Die Bibel enthüllt, dass sie es wussten.

Apostelgeschichte 3,13 erklärt, dass der „Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter“, seinen Knecht Jesus verherrlicht hat. Abraham, Isaak und Jakob verstanden, dass ihr Gott der Vater war, der später Jesus Christus, den Sohn, verherrlichen würde. Sie verstanden ebenso, wie wir gleich feststellen werden, dass das Gott-Wesen, das direkt mit ihnen in Verbindung stand und ihnen erschienen war, Jesus Christus war – nicht der Vater.

Der von den Söhnen Korach verfasste Psalm 45 beweist, dass David es wusste. Psalm 45,7.8 lautet: „Gott („Elohim“), dein Thron bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reichs ist ein gerechtes Zepter. Du liebst Gerechtigkeit und hassest gottloses Treiben; darum hat dich der Herr, dein Gott („Elohim“), gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.“

Diese angeführten Verse nehmen Bezug auf eine Person in der Gottheit, Gott oder „Elohim“ genannt, und noch auf eine zweite Person in der Gottheit, die auch Gott oder „Elohim“ genannt wird. Wir haben gelesen, dass der eine „Elohim“ den anderen „Elohim“ mit Freudenöl gesalbt hat. Das eine Wesen, „Elohim“, wird als Gott oder „Elohim“ des anderen identifiziert, der auch „Elohim“ ist. Hier wird Bezug auf das Wort oder den Sohn, Jesus Christus – selbst Gott – und auf den Vater, der selbst auch Gott ist, genommen. Der Vater steht über allem. Er ist das Haupt Christi (siehe 1. Korinther 11,3). Wir sehen also, dass Gott, der Vater, der Gott seines Sohnes oder des Wortes ist, das auch Gott ist.

Das Wort „Elohim“ wird für beide Persönlichkeiten in der Gottheit gebraucht. Die Patriarchen, David und andere biblische Autoren wussten definitiv von dieser Dualität in der Gottheit.

Nehmen wir die Bibelstelle Jesaja 41,21-26 als Beispiel, in der Gott die Nutzlosigkeit von Götzen beschreibt: „Bringt eure Sache vor, spricht der HERR; sagt an, womit ihr euch verteidigen wollt, spricht der König in Jakob. Sie sollen herzutreten und UNS verkündigen, was kommen wird. Verkündigt es doch, was früher geweissagt wurde, damit WIR darauf achten! Oder laßt UNS hören, was kommen wird, damit WIR merken, daß es eintrifft! Verkündigt UNS, was hernach kommen wird, damit WIR erkennen, daß ihr Götter seid! Wohlan, tut Gutes oder tut Schaden, damit WIR UNS verwundern und erschrecken! (…) Wer hat es von Anfang an verkündigt, daß WIR’s vernahmen? Wer hat es vorher geweissagt, daß WIR sagen: Das ist recht! (…)“

An dieser Passage ist Gottes Gebrauch des Plurals zu erkennen, um zu verdeutlichen, dass Gott mehr als nur ein Wesen ist. Jesaja verweist hier nicht auf Gott und sich selbst. Er zitiert wörtlich eine Aussage Gottes (Jesaja 41,21: „Bringt eure Sache vor, spricht der HERR (…)“). Ähnliche Zitate finden wir in einem Gespräch von Jesus Christus mit dem Pharisäer Nikodemus, „einer von den Oberen der Juden“ (Johannes 3,1), der Christus bei Nacht heimlich aufsuchte. Christus sagte zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: WIR reden, was WIR wissen, und bezeugen, was WIR gesehen haben; ihr aber nehmt UNSER Zeugnis nicht an“ (Johannes 3,11). Christus verwies hierbei auf Gott, den Vater, und auf sich selbst (vgl. Vers 16).

Was der Prophet Daniel verstand

Gott verweist mehrfach auf sich selbst im Plural. Im Buch Daniel ist es sehr klar dargelegt, wer diese beiden Gott-Wesen sind. Richten wir deshalb unsere Aufmerksamkeit auf die Vision in Daniel 7,9.10; 13.14: „Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war (ein Verweis auf Gott, den Vater), setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer. Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die Bücher wurden aufgetan. … Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn (ein Verweis auf den auferstandenen Jesus Christus, der im Himmel vor Gott, dem Vater, erschien) und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.“

Jesus Christus – der zukünftige „König aller Könige und Herr aller Herren“ (Offenbarung 19,16) – wird im Königreich Gottes über die Menschen regieren. Der Vater wird ihm das Königreich überlassen. Daniel hat verstanden, dass die Gott-Familie aus gegenwärtig zwei Gott-Wesen besteht. Er wusste eindeutig, dass Gott nicht nur ein Wesen ist.

Was der Prophet Sacharja verstand

Lesen wir in Sacharja 4,8.9: „Und es geschah zu mir das Wort des HERRN (auf hebräisch: „Jahwe“): Die Hände Serubbabels haben dies Haus gegründet, seine Hände sollen’s auch vollenden, damit ihr erkennt, daß mich (d.h. „Jahwe“) der HERR (auf hebräisch: „Jahwe“) Zebaoth zu euch gesandt hat.“

Dieser Passage entnehmen wir, dass der HERR („Jahwe“) den HERRN („Jahwe“) gesendet hat. Der Ausdruck „Jahwe“ trifft also auf beide Gott-Wesen zu. Sowohl Gott, der Vater, als auch Jesus Christus werden in der Schrift als „Jahwe“ bezeichnet, – was auch „ICH WERDE SEIN“ bedeutet (Exodus 3,14) – oder „der Ewige“. Allein diese Tatsache beweist hinreichend, dass beide, Gott, der Vater, und Jesus Christus, schon immer existierten – dass sie Gott-Wesen sind, und dass das Alte Testament lehrt, dass „Gott“ aus mehr als aus nur einem Wesen besteht.

Sacharja 6,9.12-15 bestätigt diese Folgerung: „Und des HERRN („Jahwe“) Wort geschah zu mir: … und sprich zu ihm: So spricht der HERR („Jahwe“) Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt ‚SPROß’; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN („Jahwe“) Tempel. Ja, den Tempel des HERRN („Jahwe“) wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden. Und die Kronen sollen zum Andenken (…) im Tempel des HERRN („Jahwe“) bleiben. Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN („Jahwe“) bauen werden. Da werdet ihr erkennen, daß mich (d.h. „Jahwe“) der HERR („Jahwe“) Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN („Jahwe“), eures Gottes.“

Wieder können wir anhand dieser neuen Passage feststellen, dass das eine Gott-Wesen, das hier „Jahwe“ heißt, das zweite Gott-Wesen, ebenfalls „Jahwe“, gesendet hat, denn es ist „Jahwe“, der erklärt, von „Jahwe“ zu den Menschen geschickt worden zu sein. Diese Passage bezieht sich nicht einfach auf einen menschlichen Boten oder einen Engel, der „des HERRN Wort“ überbringt, während der „HERR“ über sich selbst spricht. Die New King James Bibel schreibt dieses „Mich“ in „…dass Mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat“ bewusst groß, um die Bedeutung hervorzuheben, dass sich das Wort „Mich“ auf eines der beiden Gott-Wesen bezieht, und nicht auf einen menschlichen Boten oder einen Engelsboten.

Eine dritte Textstelle im Buch Sacharja, die die Anwendbarkeit von „Jahwe“ auf beide Gott-Wesen belegt, können wir in den Versen 8-11 des zweiten Kapitels finden. Erneut lesen wir, was der HERR („Jahwe“) sagt: „(U)nd ich will bei dir wohnen. – Und du sollst erkennen, daß mich der HERR („Jahwe“) Zebaoth zu dir gesandt hat“ (Vers 15).

Was der Prophet Jeremia verstand

In Jeremia 23,5.6 wird der Begriff „Jahwe“ für beide Gott-Wesen im selben Kontext gebraucht: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR („Jahwe“), daß ich dem David einen gerechten Sproß erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: ‚DER HERR („Jahwe“) UNSERE GERECHTIGKEIT’.“

Hier wird veranschaulicht, dass der HERR („Jahwe“ – der Vater) „einen gerechten Sproß erwecken will“, der auch „HERR“ („Jahwe“ – Jesus Christus) heißt.

Was der Prophet Micha verstand

Micha 5,1-3 lautet: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Indes läßt er sie plagen bis auf die Zeit, daß die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel. Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des HERRN („Jahwe“) und in der Macht des Namens des HERRN („Jahwe“), seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist.“

Christus wird in dieser Passage als der Herr in Israel identifiziert, „dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“ Im hebräischen Original heißt es: „von Zeit der Ewigkeit her.“ Abermals wird uns bezeugt, dass Christus schon immer gelebt hat, was zugleich bedeutet, dass er Gott ist. Weiter ist er als derjenige beschrieben, der „in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes“, kommt. Das ist ein deutlicher Bezug auf Gott, den Vater, der hier HERR oder auch „Jahwe“ genannt wird. Das Wort für „GOTT“ ist „Elohim“. Hier erkennen wir nochmals die Struktur innerhalb der Gottheit – Gott, der Vater, ist der „Allerhöchste“ (vgl. Markus 5,7) und Jesus Christus, selbst ein Gott-Wesen, verweist auf seinen Vater als seinen Gott (vgl. Johannes 20,17).

Was der Prophet Jesaja verstand

Es gibt bestimmte Passagen im Buch des Propheten Jesaja, die auf den ersten Blick keine Pluralität in der Gottheit zu offenbaren scheinen. Doch sorgfältig studiert, tun sie genau das.

In Jesaja 34,16 heißt es: „– Suchet nun in dem Buch des HERRN und lest! – Keines von ihnen wird fehlen. Denn sein Mund gebietet es, und sein Geist bringt sie zusammen.“ Im Hebräischen wird jedoch eine Unterscheidung zwischen „Mund“ und „Geist“ gemacht. Es heisst wörtlich: „Denn MEIN Mund gebietet es, und SEIN Geist bringt sie zusammen.“

Jesaja 45,1 lautet: „So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff (…).“ Würde diese Bibelstelle nur von einem Gott-Wesen berichten, müsste sie wie folgt lauten: „So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den er bei seiner rechten Hand ergriff (…).“ Doch Gott formuliert es so nicht. Er macht einen Unterschied zwischen „seinem Gesalbten“ und der Tatsache, dass „ich (ihn) bei seiner Hand ergriff“. Mit anderen Worten: es war der Vater, der Christus eine Anweisung gab („So spricht der HERR“), und Christus zitierte sie gegenüber Kyrus, während er seine rechte Hand hielt, aus Gehorsam zur Anweisung seines Vaters. (Erinnern wir uns, das Wort „HERR“ – „Jahwe“ – kann sich auf beide Gott-Wesen, den Vater und Jesus Christus, beziehen).

Diese Wechsel von Bezugnahmen sind keine bloßen „Zufälle“, wir können eine Reihe weiterer solcher Passagen im Alten Testament finden, die uns offenbaren, dass Gott nicht nur eine Person ist.

Wie zum Beispiel Jesaja 29,22.23: „Darum spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen. Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände – seine Kinder – in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten.“ Beachten wir den Unterschied zwischen „meiner Hände“ und „meinen Namen“ einerseits, und „Heiligen Jakobs“ und „Gott Israels“ andererseits. Später werden die Kinder Israels den Vater sowie Jesus Christus erkennen und an sie beide glauben.

In Jesaja 62,6.7 offenbart Gott, dass er Wächter über die Mauern Jerusalems bestellt hat. Achten wir darauf, was der HERR in dieser Passage noch enthüllt: „O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN (es heißt nicht: „Die ihr mich„) erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, laßt ihm keine Ruhe (und hier heißt es nicht: „laßt mir keine Ruhe), bis er (nicht: „ich“) Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!“

Ist nach Deuteronomium 6,4 Gott ein Einzelwesen?

Deuteronomium 6,4 lautet in der Zürcher Bibel: „Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein HERR“. Viele sagen, dass diese Textstelle monotheistisch zu verstehen ist; dass sie die Existenz nur eines Gottes vermittelt. Und dies vermittelt sie in der Tat. Es gibt nur einen Gott. Wir haben bei unserem gründlichen Studium aber gelernt, dass Gott eine Familie ist, die aus mehr als einem Wesen besteht. Und da sich Gott in seinem Wort nicht widerspricht, können wir aus Deuteronomium 6,4 folgendes erfahren: „Jahwe“ ist ein Wesen. Das Wesen, das direkt mit Israel wirkte, war Jesus Christus. Er wurde „Jahwe“ genannt – und er war und ist ein Wesen. Daher ist es korrekt, dass „Jahwe“ – Jesus Christus – ein Wesen ist.

Zugleich steht „Jahwe“ auch für den Vater, der natürlich ebenso ein Wesen ist. Und da „Jahwe“ drittens für den Vater und den Sohn steht, sind auch sie beide „eins“ – eins in ihren Absichten, ihren Zielen und Gedanken, in ihrer Willenskraft und Entschlossenheit. Sie sind vereinigt. Es gibt keine Teilung innerhalb der Gott-Familie.

Rufen wir uns ins Gedächtnis zurück, dass Christus sagte, er und sein Vater sind EINS. Er sagte nicht, dass sie ein Wesen seien. Selbst eine rechtliche Auseinandersetzung mit den Pharisäern gewann er, indem er bewies, dass er und sein Vater ZWEI Wesen sind (siehe Johannes 8,17.18). Christus betete zu seinem Vater, damit seine Jünger „eins“ seien (vgl. Johannes 17,20-23). Wir wissen auch, dass Adam und Eva „ein“ Fleisch werden sollten (Genesis 2,24). Aus diesen Beispielen können wir lernen, dass weder die Jünger noch Adam und Eva ein Wesen werden sollten. Sie sollten aber zu einer Einheit in ihren Gedanken, Zielen und Handlungen werden.

Die meisten Übersetzungen, einschließlich der Jüdischen Bibel oder des Tanachs sowie der revidierten Lutherbibel, bringen Deuteromium 6:4 jedoch wie folgt: „Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.“ Die Stelle ist dann so zu verstehen, dass mit „HERR“ oder „Jahwe“ beide, Gott, der Vater, und Jesus Christus, gemeint sind. In diesem Sinne richtet sich das Verbot gegen die Anbetung anderer, d.h. heidnischer Götter.

Deuteronomium 6,4 lehrt eindeutig NICHT die Existenz nur eines Gott-Wesens, weil es nicht allen anderen Schriftstellen in der Bibel widerspricht, die eine Dualität in der Gottheit nachweislich offen legen.

Meist steht der Begriff „Jahwe“ für Jesus Christus

Wir sollten nicht außer Acht lassen, dass sich in den meisten Fällen die Bezeichnung „HERR“ oder „Jahwe“ nicht auf den Vater bezieht, sondern auf Jesus Christus. In Hebräer 1,1-12 zum Beispiel spricht Gott, der Vater (Verse 1 und 5), zu seinem Sohn Jesus Christus: „’Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet (…)’“ (Vers 10). Dies ist ein Zitat aus Psalm 102,26-28 mit Bezug auf „Jahwes“ Schöpfung der Erde. Paulus münzt diesen Psalm mit dem Ausdruck „Herr“ oder „Jahwe“ auf Jesus Christus, was nochmals die Tatsache verdeutlicht, dass Christus die Schöpfung hervorbrachte.

In einigen Stellen im Alten Testament, insbesondere in den Büchern Sacharja und Jeremia, wird der Ausdruck „HERR“ oder „Jahwe“ auch für Gott, den Vater, gebraucht. So auch in Psalm 2,2.7.11, da Christus als „Jahwes“ Gesalbter und „mein Sohn“ identifiziert ist. Interessant erscheint auch Psalm 110,1, der von Christus in Matthäus 22,42-45 zitiert wird, worin der Vater als „HERR“ oder „Jahwe“ und Christus als „Herr“ (im Hebräischen „adon„) beschrieben werden (das hebräische „adon“ bedeutet sinngemäß „Herr“, „Gebieter“ oder „Meister“).

Wird in Jesaja 48,16 eine Dreieinigkeit gelehrt?

Eine weitere Textpassage, die offenkundig belegt, dass es mehr als eine Person in der Gottheit geben muss, ist in Jesaja 48,16 zu finden. Viele gehen zu weit und behaupten fälschlicherweise, dass der dort erwähnte Heilige Geist ein gesondertes Gott-Wesen und somit ein drittes Mitglied in der Gottheit sei. Die Passage lautet: „Tretet her zu mir und höret dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschieht, bin ich auf dem Plan. – Und nun sendet mich Gott der HERR und sein Geist.“

Wieder lesen wir, dass Gott der Vater den HERRN, Jesus Christus, sendet. Diese Übersetzung mag jedoch auch den Anschein verleihen, dass der Heilige Geist ein separates Wesen sei. Jedoch ist das Wort „sendet“ im Deutschen, wie auch im Hebräischen singular. Die New International Version übersetzt diese Passage etwas genauer: „Und Gott der HERR sendet mich mit seinem Geist.“ Die Jüdische Bibel oder der Tanach überträgt sie wie folgt: „Und nun sendet mich Gott der HERR, ausgestattet mit seinem Geist.“ Diese Stelle besagt also nicht, dass der Heilige Geist eine eigenständige Person ist.

Andere wiederum behaupten, 1. Johannes 5,7.8 lehre die Dreieinigkeit. Wir zitieren von der katholischen Pattloch Bibel: „Denn drei sind es, die Zeugnis geben (im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins. Und drei sind, die Zeugnis geben auf Erden): der Geist und das Wasser und das Blut; und diese drei beziehen sich auf das eine.“ Obwohl diese gesamte Textstelle keine Trinität lehren würde, selbst wenn sie echt wäre, stimmen die meisten Gelehrten damit überein, dass die in Klammern gesetzten Worte von der Katholischen Kirche hinzugefügt wurden und in den ursprünglichen Schriften nicht vorkommen, um in der Lage zu sein, die Dreifaltigkeit „beweisen“ zu können. Die Zürcher Bibel erklärt, dass diese Worte erst „seit Mitte des vierten Jahrhunderts“ in manchen lateinischen und „erst seit dem 15. Jahrhundert“ in einzelnen griechischen Bibeln enthalten sind. Doch die biblische Wahrheit ist, dass der Heilige Geist weder Gott noch eine Persönlichkeit ist – sondern er ist die Kraft Gottes, durch welche die Gott-Familie wirkt.

Wer und was war Jesus vor seiner Geburt als Mensch?

Viele bestreiten die Wahrheit, dass Gott schon immer eine Familie gewesen ist. Sie geben zwar zu, dass Gott heute eine Familie ist, behaupten jedoch, dass es eine Zeit gab, in der Gott keine Familie war. Die Bibel jedoch stellt unmissverständlich klar, dass Gott schon immer eine Familie gewesen ist – und dass der Vater und der Sohn als Mitglieder der Gott-Familie seit aller Ewigkeit existiert haben.

Einige sagen, Jesus Christus hätte vor seiner Geburt als menschliches Wesen nicht existiert. Sie glauben, dass es nur ein Gott-Wesen gab – bekannt als der Vater –, der Christus in Marias Mutterleib erschuf. Andere hingegen stimmen zwar der vorgeburtlichen Existenz Christi zu, erklären aber, dass er zu dieser Zeit ein Engel gewesen sei. Wenn auch gelehrt wird, dass Jesus zu einem Gott-Wesen WURDE, als er von den Toten auferstand, leugnen sie, dass Christus VOR seiner Geburt Gott war.

In dieser Broschüre haben wir anhand der Bibel dargelegt, dass Jesus Christus auf der Gottebene existierte, bevor er seine Gottheit für eine kurze Zeit ablegte, um ein Mensch zu werden.

Es wird auch gerne dementiert, dass Christus seine Gottheit aufgab, als er ein Mensch wurde. Stattdessen soll er sowohl Gott als auch Mensch gewesen sein. Dieser Gedanke ist ebenso falsch. Wenn Christus seine Gottheit nicht aufgegeben hätte, um vollständig Mensch zu werden, hätte er nicht sterben können (da Gott unsterblich ist – wie wir es sein werden, wenn wir zu Gott-Wesen verwandelt werden, vgl. Lukas 20,35.36). Wenn Christus nicht gestorben und von den Toten auferstanden wäre, so wäre unser Glaube „nichtig“ und „vergeblich“ (vgl. 1. Korinther 15,3.4.12-18). Hinzu käme, dass wir keinen Erlöser hätten, da es für Christus notwendig war, die Sünde im Fleisch zu überwinden. Er ist „versucht worden (…) in allem wie wir, doch ohne Sünde“ (Hebräer 4,15).

Die unwiderlegbare Wahrheit ist, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, ein Mensch WURDE. Er war nicht Gott und Mensch zugleich, vielmehr WARD das Wort Fleisch (vgl. Johannes 1,14). Er gab seine Göttlichkeit und seine göttliche Herrlichkeit auf. Er war nur insofern immer noch der „Sohn Gottes“, als er schließlich VOR der Menschwerdung Gott war. Ein König, der als Bettler endet, ist immer noch dieselbe Person, die einst König war. Mit anderen Worten: Christus wusste von seiner Existenz vor seiner Geburt als Mensch – er wusste, wer er gewesen war. Christus war diese Person. Jedoch legte er seine Gottheit beiseite und wurde VOLLSTÄNDIG zum Menschen. Als Christus Fleisch WURDE, hörte er auf zu sein, was er gewesen war – ein verherrlichtes göttliches Wesen.

Um dem wichtigen Verständnis Nachdruck zu verleihen, dass Christus vor seiner Fleischwerdung existierte, führen wir weitere Belege an:

Wir lesen in 1. Johannes 4,9: „Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.“ WER war in die Welt gesandt? Nach dieser Textstelle war es der Sohn – Gottes Sohn!

Sowohl der Vater als auch der Sohn planten das Kommen Christi in diese Welt, wie uns 2. Timotheus 1,9 erklärt: „(Gott) hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluß und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt.

Johannes 17,5 fügt diese Worte von Christus hinzu: „Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ Zuvor unterwies Jesus seine Jünger, indem er dies sagte: „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater“ (Johannes 16,28).

Wenn wir die Geschichte von Jesus Christus weiter verfolgen, finden wir eine im fünften Kapitel der Offenbarung dargestellte Szene, die Jesus Christus als vom Vater verherrlicht zeigt. Das siebte Kapitel im Buche Daniel beschreibt ebenso die Zeit nach der Auferstehung Christi, als die frühere Herrlichkeit durch seinen Vater wiederhergestellt wurde. Solche Textstellen, die Christus verherrlicht darstellen, gibt es zur Genüge (vgl. Johannes 12,16; 20,17; Hebräer 4,14; 8,1; Epheser 1,20).

Es gibt noch einen weiteren unanfechtbaren Beweis, der zeigt, dass Jesus bereitwillig in diese Welt kam und seine Position als geistiger Sohn Gottes verließ, um ein Mensch aus Fleisch und Blut (im Fleische gezeugt) zu werden, der ein sündenloses Leben führen würde, um die gesamte Menschheit zu erretten. Kein anderes Opfer als einem von Gott selbst gebrachten Opfer – dem Schöpfer der Menschheit – könnte den Preis für die begangenen Sünden der Menschheit zahlen und ihr das Geschenk des ewigen Lebens eröffnen. Aber um sterben zu können, musste Christus, der Sohn Gottes, ein Mensch aus Fleisch und Blut werden.

Philipper 2,6-8 bezeugt dies: „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“

In Hebräer 2,9 heißt es: „Den aber, der ‚eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel’, Jesus, sehen wir DURCH DAS LEIDEN DES TODES ‚gekrönt mit Preis und Ehre’; denn durch Gottes Gnade SOLLTE ER FÜR ALLE DEN TOD SCHMECKEN.“

Zu glauben, Jesus Christus hätte vor seinem physischen Leben nicht als Gott-Wesen existiert, heißt die wahre Bedeutung des unbezahlbaren Opfers Christi und Gottes abzustreiten. Beunruhigenderweise liegt im Kern dieses falschen Glaubens die Gefahr, den Vater und den Sohn ganz zu leugnen. Das ist der Glaube an den „Antichristen“ und beschreibt seine Vorgehensweise (vgl. 1. Johannes 2,22.23). Der Vater und der Sohn haben schon immer existiert – sogar noch bevor es die „Zeit“ an sich gab.

Jesus Christus sprach immer wieder über seine frühere Existenz. Einmal bekannte er offen, dass er – ALS Gott – schon vor Abraham lebte. Darüber empörten sich die Juden dermaßen, dass sie Jesus steinigen wollten. Sehen wir uns den Dialog und die anschließende Reaktion der Juden auf die Worte Christi in Johannes 8,56-58 an: „(Jesus sprach:) Abraham, euer Vater, wurde froh, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, BIN ICH.“ Als Jesus „BIN ICH“ anstatt „WAR ICH“ sagte, verstanden dies die Juden als Gleichsetzung mit Gott – mit „Jahwe“, dem „ICH BIN“ oder dem Ewigen des Alten Testaments. „Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen“ (Vers 59).

Betrachten wir uns, was Jesus sehr früh während seines dreieinhalbjährigen Predigeramtes zu seinen Jüngern sagte: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz“ (Lukas 10,18). Dieses Ereignis markierte Satans fehlgeschlagene Rebellion gegen die Gott-Familie, noch lange vor der Erschaffung der Menschheit. Hinter diesem Geschehnis steckt tief verwurzelt Satans Versuch, Gottes Meisterplan über die Erweiterung seiner Familie und somit die zukünftige Entwicklung der Söhne und Töchter Gottes aufzuhalten. In diesem Kampf verlor Satan – doch er verführt noch immer und kämpft gegen den Willen Gottes an. Jesus Christus, der Sohn Gottes, vollzog einen großen Schritt im Plan Gottes, der nur Menschen offen steht. Er ist nicht zugänglich für Satan und seine Dämonen, obwohl sie offensichtlich das erlangen wollten, was ihnen nicht angeboten wurde. Christus wurde der Erstgeborene von vielen Brüdern. Das Verstehen dieser unstrittigen Wahrheit und das Handeln nach ihr stellt sicher, dass niemand von uns den Vater oder den Sohn leugnet!

Eine geistige Welt vor Christus?

Die Bibel gewährt uns außerdem einen faszinierenden und zugleich zum Nachdenken anregenden Einblick. In Hebräer 9,11 heißt es: „Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Stiftshütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: DIE NICHT VON DIESER SCHÖPFUNG IST.“ Etwas später, in Hebräer 11,3, lesen wir dann, dass wir „(d)urch den Glauben erkennen (…), daß die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so daß alles, was man sieht, aus NICHTS geworden ist.“ Was die Bibel an dieser Stelle verdeutlicht, ist, dass die physische Welt aus der geistigen entstanden ist. Selbst die Wissenschaft erklärt, dass sich die gesamte physische Schöpfung stetig reduziert und sich alles – bei ausreichender Zeit – zu purer Energie zurückentwickeln würde.

Der Brief an die Hebräer verrät mehr über die Existenz geistiger Dinge neben den physischen. Im fünften Vers des achten Kapitels wird die frühe Stiftshütte mit der levitischen Priesterschaft beschrieben als ein „ABBILD und SCHATTEN des Himmlischen, wie die göttliche Weisung an Moses erging, als er die Stiftshütte errichten sollte: ‚Sieh zu’, sprach er, ‚daß du alles machst nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist.’“ (Vgl. auch Apostelgeschichte 7,44-50.) Christus wird ein „Diener am Heiligtum und an der WAHREN STIFTSHÜTTE, die GOTT AUFGERICHTET hat und nicht ein Mensch“ (Hebräer 8,2), genannt.

Hebräer 9 erläutert weiter: „So also mußten die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen“ (Vers 23 und 24).

Was diese beiden Verse insbesondere bedeuten, ist, dass es eine geistige Welt gibt und dass sie es bereits vor der menschlichen Geburt Christi gegeben hat. Die meisten „Bibelgelehrten“ werden dies nicht abstreiten, manche bezweifeln paradoxerweise jedoch, dass Jesus Christus vor seiner Menschwerdung auf einer geistigen Ebene existierte! Die Bibel räumt diesbezüglich jegliche Zweifel an der vormenschlichen Existenz Christi als ein Gott-Wesen beiseite. Wir haben gelesen, dass Gott (der Vater) alles durch Jesus Christus erschaffen hat, was erschaffen wurde – einschließlich alles in der geistigen Welt.

Lesen wir dies in Kolosser 1,16 noch einmal: „Denn in ihm (Christus) ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“

Jesus Christus wird in Offenbarung 3,14 als „der Anfang der Schöpfung Gottes“ identifiziert. Richtig müsste es „der Anfänger der Schöpfung Gottes“ heißen, da sonst der Eindruck entstehen könnte, dass Christus einen Anfang hatte. Dies trifft aber nicht zu, Christus hatte keinen Anfang. In Hebräer 7,1 ist er als „Melchisedek“, der „Priester Gottes des Höchsten“ offenbart. Er „hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens“, heißt es weiter in Hebräer 7,3. Darum wäre die Übersetzung in Offenbarung 3,14 mit „Anfänger“ oder „Ursprung der Schöpfung Gottes“ (wie zum Beispiel in der Übersetzung von F. E. Schlachter) der Verständlichkeit wegen besser. Christus EXISTIERTE als Gott-Wesen seit aller Ewigkeit, und es war kein geringerer als er selbst – das zweite Mitglied der Gott-Familie –, der die Schöpfung aller Dinge anfing oder begann.

War der Vater immer der Vater – und Christus immer der Sohn?

Einige bringen ein anderes Argument vor, um jene biblische Wahrheit zu widerlegen, dass Gott immer eine Familie gewesen ist. Obgleich sie zugeben mögen, dass Gott schon immer aus zwei Wesen bestand, behaupten sie jedoch, Gott sei vor der menschlichen Existenz Christi keine Familie gewesen, da Christus angeblich nicht der Sohn und der Vater angeblich nicht der Vater gewesen seien.

Stimmt es tatsächlich, dass Christus von einem Moment zum anderen der Sohn und der Vater im selben Augenblick der Vater WURDE – oder lehrt die Bibel, dass diese beiden Gott-Wesen IMMER schon der Vater und der Sohn waren?

Zum Beweis, dass Jesus Christus – das zweite Wesen in der Gottheit – zur Zeit der Auferstehung von den Toten Gottes Sohn WURDE, wird oft Römer 1,4 angeführt.

In Römer 1,3.4 äußert sich Paulus über Gottes Versprechen hinsichtlich „seine(s) Sohn(es) Jesus Christus, unserm Herrn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch, und nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten.“ Wurde Christus laut dieser Textstelle erst durch seine Auferstehung zum Sohn Gottes? Diese Bibelstelle allein, ohne auf den Rest zu achten, könnte auch das mögliche Verständnis vermitteln, dass der Sohn, der aus Fleisch und Blut war, durch die Auferstehung von den Toten wieder zu einem mächtigen Wesen—„in Kraft“—aufgestiegen war. Römer 1,3.4 stellt keinen schlüssigen Beweis dafür dar, dass Christus zur Zeit der Auferstehung zum Sohn Gottes WURDE.

Bevor wir darlegen, was die Bibel mit Römer 1,3.4 wirklich ausdrückt, nehmen wir eine andere Passage in Augenschein. Hebräer 1,5 wird oftmals zitiert, um zu beweisen, dass Christus der Sohn Gottes WURDE – dass er nicht immer schon der Sohn war. Darin heißt es: „Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt: ‚Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt’? Und wiederum: ‚Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein’?“

Bedeutet diese Stelle, dass Christus Gottes Sohn wurde, als er in diese Welt kam (Vers 6), und dass Gott zu dieser Zeit der Vater wurde? Eine weitere Erklärung hierfür – auch diesmal nur auf diese Passage konzentrierend – könnte sein, dass Gott, der Vater, den Sohn, Jesus Christus, zu dieser Zeit als ein menschliches Wesen zeugte—und dass für Christus Gott im wahrsten Sinne des Wortes ein Vater war, und dass Christus durch seinen aufrichtigen Gehorsam in seinem Menschenleben zeigte, dass er auch im Fleisch ein folgsamer Sohn war.

Betrachten wir die ersten Kapitel der Bücher Römer und Hebräer im Kontext mit den anderen biblischen Aufzeichnungen, so müssen wir feststellen, dass sie nicht zur Bestätigung des Gedankens, Christus sei bei seiner Auferstehung der Sohn Gottes geworden, herangezogen werden können. Träfe dies zu, aus welchem Grund hat Gott der Vater vor der Erweckung Christi dann gesagt: „Dies ist mein lieber SOHN, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3,17)? Als sich dies ereignete, bekundete Johannes der Täufer: „Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist GOTTES SOHN“ (Johannes 1,34). Christus wird im Neuen Testament viele Male als „Gottes Sohn“ beschrieben, sowohl vor seinem Tod als auch vor seiner Auferstehung (vgl. Johannes 1,49; Matthäus 4,3.6; 8,29; 14,33).

Achten wir hierbei besonders auf seine eigenen Worte: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte (…)“ (Johannes 3,17). Ein anderer bemerkenswerter Dialog fand zwischen Christus und Petrus statt. Christus fragte ihn: „Wer sagt denn ihr, daß ich sei?“ Simon Petrus antwortete ihm darauf: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ Jesus erwiderte mit diesen Worten: „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Matthäus 16,15-17). Christus sagt hier nicht, dass er bei seiner Auferstehung Gottes Sohn WERDEN würde. Petrus erkannte ihn als „des lebendigen Gottes Sohn“, worauf Christus ihm erklärte, dass Gott der Vater ihm diese Erkenntnis zuteil werden ließ. Vgl. auch Johannes 6,68.69.

Die Juden WUSSTEN, dass Christus behauptete, schon als Mensch Gottes Sohn GEWESEN zu sein (vgl. Matthäus 27,40.43; Lukas 22,70; Johannes 9,35-37; 10,33-36; 11,4; 19,7). Als Christus starb, erkannte der Hauptmann, dass Christus „Gottes Sohn“ war (Matthäus 27,54).

Auch in einigen Schriften des Alten Testaments finden wir Stellen, die sich auf Christus – das zweite Wesen in der Gott-Familie – als den Sohn beziehen (siehe Psalm 2,1.2.7.11.12; Sprüche 30,4). Jedoch wurde dieser Begriff im Alten Testament nicht deutlich verwendet, da sich Gott in der Antike noch nicht im Allgemeinen klar als Vater und Sohn offenbart hatte (obwohl die im Alten Testament von Gott zum Heil Berufenen diese Wahrheit kannten).

Christus ist als Gottes Sohn gekommen, um den Vater zu offenbaren. Die Juden waren im falschen Glauben, sie verehrten „den Vater“. Sie verstanden nicht, dass das Gott-Wesen, das als Botschafter oder Sprachrohr des Vaters und der Gott-Familie unmittelbar mit den Menschen verkehrte, Jesus Christus war. (Vgl. Christi Zitat in Johannes 8,54: „Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott“.)

Dennoch gibt es Textpassagen im Alten Testament, die von Gott als „den Vater“ zeugen. Beispiele können in Jesaja 63,16; Maleachi 1,6; 2,10; 2. Samuel 7,13.14; 1. Chronik 22,10 und Deuteronomium 32,6 gefunden werden. In all diesen Passagen teilte Christus – das „Wort“ oder der Sprecher des Vaters – dem Volk die Worte seines Vaters mit.

Da Gott alles durch Christus geschaffen hat, wird Christus in der Zukunft – nach seiner Wiederkehr – der „Ewig-Vater“ genannt werden (siehe Jesaja 9,5). Auch dieser Ausdruck beweist einmal mehr, dass Christus seit aller Ewigkeit existierte. Er wird hier der „Ewig-Vater“ oder „der ewige Ursprung“ von allem genannt – der „Beginn der Schöpfung Gottes“. Doch wenn die Bibel vom „Vater“ spricht, ist in der Regel ausschließlich das höchste Gott-Wesen der Gott-Familie gemeint.

Gott war in der Heiligen Schrift schon vor der menschlichen Existenz Christi als der Vater und der Sohn identifiziert. Gott ist seit Ewigkeiten eine Familie gewesen.

Des Weiteren sollten wir anmerken, dass wenn Christus über Gott sprach, natürlich immer von seinem VATER die Rede war. Er machte diesbezüglich VOR seinem Tod und späteren Auferstehung wiederholte Bemerkungen. Ferner sollten wir uns ins Gedächtnis rufen, dass er den Juden bezeugte, dass sie niemals den VATER gesehen noch SEINE Stimme gehört hatten (vgl. Johannes 5,37).

In Römer 1,3.4, um wieder auf jenen Abschnitt zurückzukommen, verdeutlicht Paulus die Tatsache der Auferstehung Jesu von den Toten. Dies zeigte, WER Christus war. Schauen wir uns genauer an, was in Römer 1,2-4 wirklich gesagt wird. Gott der Vater machte bezüglich seines Sohnes Jesus Christus ein bedeutendes Versprechen. Wir lesen, dass der SOHN aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch geboren ist. Außerdem erfahren wir, dass der SOHN nach dem Geist als Sohn Gottes eingesetzt ist, IN KRAFT durch die Auferstehung von den Toten. Christus war schon der SOHN gewesen, als er als ein Mensch geboren wurde – aber er wurde erst wieder MACHTVOLL, als er abermals ein verherrlichtes Gott-Wesen wurde. Nach seiner Auferstehung kam er zu seinen Jüngern zurück, um ihnen zu zeigen, WER er wirklich war, dass Gott der Vater ihn zum Leben erweckt hatte, und dass ihm alle Autorität oder „MACHT“ vom Vater gegeben war (vgl. Matthäus 28,18, siehe auch Hebräer 1,3).

Überdies lesen wir in Römer 8,3, dass Gott „seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches“ sandte. Beachten wir hier insbesondere, wen Gott, der Vater, gesandt hat, um Mensch zu werden. Er sandte „seinen Sohn“. Dasselbe auch in Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott SEINEN SOHN, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan“. Auch Hebräer 5,8 verdeutlicht, dass Christus im Fleische leiden musste, „obwohl er Gottes Sohn war“. Er war also schon VOR seiner Auferstehung der Sohn Gottes.

Unter Einbeziehung der vorangegangenen Feststellungen erkennen wir, dass Hebräer 1 keineswegs aussagt, Christus sei vor seiner menschlichen Existenz nicht Gottes Sohn gewesen. Vielmehr lehrt die Bibel konsequenterweise, dass der Sohn Gottes in die Welt kam. Er wurde ein menschliches Wesen, somit ist er auch der Sohn der Menschheit.

Es ist schwierig, die Vater-Sohn-Beziehung, die seit Ewigkeiten besteht, in einem physischen Verhältnis darzustellen. Obwohl Christus in gewisser Hinsicht Gott ebenbürtig war, sagte er kontinuierlich, dass Gott der Vater größer als er war (siehe Johannes 14,28). Zudem ist und war Christus immer das Sprachrohr des Vaters und der Gott-Familie gewesen. Johannes 1,1 lautet: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war BEI Gott, und Gott WAR das Wort.“ Wichtig zu verstehen ist, dass zu Beginn der Schöpfung Jesus bei Gott (dem Vater) war. Weiter wird Christus bei seiner Wiederkehr allen Völkern als das Wort Gottes bekannt werden. Offenbarung 19,13 beschreibt jene Wiederkunft auf diese Weise: „Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes.“

Gott der Vater besitzt eine überlegene Stellung innerhalb der Gott-Familie, in der er die letzte Instanz darstellt. Christus war, ist und wird dem Vater immer untergeordnet sein – eine Anordnung, die es schon immer gegeben hat.

Diese Rollenverteilung in der Familie Gottes zwischen Vater und Sohn erstreckt sich nicht nur über die gesamte Vergangenheit, sondern sie wird auch in Zukunft fortbestehen. Mehrere Jahrzehnte nach dem Tode und der Auferstehung Jesu Christi schrieb Johannes, ein Apostel von Jesus Christus, folgende die Offenbarung der Bibel einleitenden Worte nieder: „Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die IHM GOTT GEGEBEN HAT, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan“ (Offenbarung 1,1). Jesus offenbarte dies nicht von sich aus, vielmehr empfing er die Offenbarung von Gott, dem Vater, und Christus als der Sprecher der Gott-Familie liess sie Johannes durch seinen Engel verkünden.

In 1. Korinther 15,24.27.28 lesen wir: „(D)anach das Ende, wenn er (Christus) das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird (…). … Denn ‚alles hat er (der Vater) unter seine Füße (Christi) getan’. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, daß der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.“ Das Haupt Christi ist schon immer Gott, der Vater, gewesen und wird es auch immer sein (vgl. 1. Korinther 11,3).

Es mag durchaus schwierig zu begreifen sein, dass Christus immer der Sohn und der Vater immer der Vater WAR. Wir mögen uns nicht in der Lage sehen zu erklären, wie das sein kann, wenn nach dem menschlichen Verständnis Gott, der Vater, notwendigerweise vor der „Geburt“ des Sohnes existiert haben müsste. Doch dies ist nicht der Fall, da die Bibel sagt, dass der Sohn – Jesus Christus, das Wort – keinen Anfang hat. Die Bibel lehrt uns, dass Gott, der Vater, stets der Vater und Christus stets der Sohn waren. Diese Offenbarung können wir mit unserem menschlich-begrenzten Verstand nicht erfassen. Noch sind wir in der Lage zu erklären, wie Gott für alle Ewigkeit existieren kann, oder wie es sogar zwei Gott-Wesen seit Ewigkeiten geben kann. Trotzdem wissen wir, dass dies wahr sein muss, denn die Bibel lehrt dies und wir müssen es im „Glauben“ annehmen (Hebräer 11,6), auch wenn wir es nicht vollständig verstehen mögen (vgl. Römer 11,33; 1. Korinther 13,12).

Des Weiteren lehrt die Bibel, dass Gott, der Vater, das höchste Wesen in der Gottheit ist. Nirgendwo in der Bibel steht, dass er es NICHT schon seit aller Ewigkeit war. Tatsächlich heißt es, Gott, der Vater, hat alles DURCH Jesus Christus erschuf – das höchste Gott-Wesen also schuf alles, einschließlich der geistigen Welt, durch ein im Vergleich „untergeordnetes“ Gott-Wesen. Vermutungen anstellend könnten wir uns das möglicherweise so vorstellen, dass – noch BEVOR irgendetwas erschaffen wurde – diese beiden völlig „gleichen“ Gott-Wesen sich darauf einigten, dass einer von ihnen der höchste werden sollte. Die Bibel lässt jedoch keinen Raum für solche Spekulationen zu. Es wird uns klar mitgeteilt, dass der Vater schon immer das höchste Wesen war. Wir können es nicht erklären und nicht verstehen, wie dies sein kann. Ebensowenig können wir es uns erklären, wie Christus schon immer der Sohn sein kann und der Vater immer der Vater. Dennoch sind in dieser Hinsicht die biblischen Aufzeichnungen deutlich.

Aus diesem Grund müssen wir folgern, dass Gott IMMER eine Familie GEWESEN IST – und auch heute eine Familie IST, die zurzeit aus dem Vater und dem Sohn besteht. Die großartige, jedoch verborgene Wahrheit – das Geheimnis, das verborgen war seit Anbeginn der Welt – ist, dass Gott einen Prozess in Gang gebracht hat, der zur gewaltigen Erweiterung seiner Familie führt! Wie wir aus 1. Johannes 3,2 wissen, „sind (wir) schon Gottes Kinder“. Wir sind bereits gezeugt, aber noch nicht geboren! Einige, von der Schöpfung des Menschen bis hin zur Wiederkehr Jesu Christi, sind schon berufen und erwählt worden, und haben sich als gläubig erwiesen (vgl. Offenbarung 17,14). Diese und noch weitere Menschen werden bei ihrer ersten Auferstehung in die Familie Gottes hineingeboren werden.

Dazu zählen jene, die den Heiligen Geist Gottes vor dem ersten Kommen Christi empfangen haben. Wir lesen, dass der Geist Christi IN den Propheten war (siehe 1. Petrus 1,11). (Dies beweist übrigens auch, dass Christus zur Zeit vor seiner menschlichen Geburt existierte, da er seinen Geist den Propheten gab.) Diese Propheten waren schon GEZEUGTE Kinder der Gott-Familie VOR dem ersten Kommen Christi. Nochmals verdeutlicht dies uns, dass Gott eine Familie WAR und sich im Prozess befand, sie zu erweitern, noch VOR der Geburt Christi als Mensch.

Die Bibel deutet auch darauf hin, dass die beträchtliche Mehrheit aller Menschen, die jemals gelebt haben oder noch leben werden, erst zur Zeit der zweiten Auferstehung auferweckt werden (vgl. Offenbarung 20,5) und dann die Möglichkeit erlangen werden, in die Gott-Familie einzutreten.

Wie der Vater den Sohn und der Sohn den Vater offenbart, so können wir die ganze Wahrheit über die Identität Gottes verstehen! Gott hat uns zweifelsohne eine Zukunft und eine Hoffnung gegeben. Auch wir können ein Teil dessen werden, was Gott IST – nämlich ein Teil der GOTT-FAMILIE!

Das unglaubliche Potential des Menschen und seine Bestimmung

Hebräer 1, Vers 2 spricht über Jesus Christus als „den Sohn, den er (Gott, der Vater) eingesetzt hat zum Erben über alles“. Weiter ist in Hebräer 2,7 offenbart, dass, obwohl die Menschen „eine kleine Zeit niedriger“ als die Engel sind, ihnen schließlich „alles unter (ihre) Füße getan“ wird (Vers 8).

Das achte Kapitel des Buches Römer präsentiert uns weitere verblüffende Beweise der gewaltigen Zukunft, die Gott für uns vorgesehen hat. „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden“ (Vers 14-17).

Römer 8,18.19 fährt fort: „Denn ich bin überzeugt, daß dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, daß die Kinder Gottes offenbar werden.“

Diese beiden kurzen Verse eröffnen uns die Wahrheit von dem unermesslichen Meisterplan Gottes und dem höchsten Ziel der Erschaffung der Menschheit – seine Familie durch wiedergeborene Söhne und Töchter zu erweitern! So wird uns in 2. Korinther 6,17.18 gesagt: „Darum ‚geht aus von ihnen und sondert euch ab’, spricht der Herr; ‚und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein’, spricht der allmächtige HERR.“

Nachdem Gott erklärte, dass der Mensch dem Bilde seines Sohnes Jesus Christus gleich werden sollte, zeigt er den zu Grunde liegenden Zweck in Römer 8,29: Christus sollte „der Erstgeborene (…) unter vielen Brüdern“ sein. So groß ist Gottes Absicht zur Erfüllung seines Ziels, so viele Söhne und Töchter wie möglich zur Herrlichkeit zu führen, dass er bereit war, seinen eingeborenen Sohn dahinzugeben (vgl. Johannes 3,16). Römer 8,32 bringt dies auf den Punkt: „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“

„Alles“ bedeutet genau das – es umfasst die Herrschaft über das gesamte Universum UND die endlose Zukunft im Reich Gottes. Die Menschen werden mit Christus „alles“ ererben! Johannes, ein Apostel Jesu Christi, war sich dieser enormen Zukunft bewusst, als er einst voller Inbrunst niederschrieb: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,1.2).

Auch Paulus sprach von dieser enormen zukünftigen Verwandlung: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, daß er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“ (Philipper 3,20.21).

Beachten wir an dieser Stelle nochmals Gottes Verheißung an den Menschen in Offenbarung 21,7: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Offenbarung 22,5 ergänzt: „(U)nd sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Eine vorsichtige Bewertung der gesamten Passage in Offenbarung 22,3-5 zeigt, dass sich die ewige Herrschaft tatsächlich auf Gottes Kinder bezieht, die dann unsterblich geworden sind:

„Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes (Jesus Christus, das Lamm Gottes) wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Während hier auf „Gott und das Lamm“ im Singular verwiesen wird – um die Herrschaft Gottes, des Vaters, über alles und jeden, einschließlich des Lammes, Jesus Christus, zu verdeutlichen – wird auf die Kinder Gottes im Plural Bezug genommen, die ewig herrschen werden.

Die Bibel offenbart, dass Gott eine wachsende Familie ist; gegenwärtig besteht sie aus Gott, dem Vater, und Jesus Christus. Gott hat den Menschen mit der Möglichkeit erschaffen, ein Teil der Gott-Familie zu werden. Gottes Ziel für den Menschen wird uns schon zu Beginn der Bibel mit seinen eigenen Worten vor Augen geführt: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Die Bibel ist uns gegeben, um uns zu helfen, den wahren Grund unserer Existenz zu verstehen und unser unglaubliches Potential zu erreichen.

Das letzte Buch der Bibel schildert von der Bestimmung derer, die als wiedergeborene Geistwesen—als Gott-Wesen—Mitglieder der Gott-Familie werden. In Offenbarung 3,12 heißt es: „Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes.“ Sie werden den Namen Gottes empfangen – sie werden als Geistwesen in die herrliche Familie Gottes eintreten. Dies findet in Offenbarung 22,4 Bestätigung: „(Seine Knechte werden) sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein.“ Dann werden sie wahrlich „wiedergeboren“ sein – und nicht vorher. Dann werden sie wahrlich „alles“ ererbt haben.

Gott IST eine Familie – und sein allerhöchster Wunsch ist, dass SIE ein wiedergeborenes Mitglied seiner Familie werden – einer seiner geistigen Nachkommen. Das ist der Grund, WARUM SIE geboren sind. Stellen SIE sich IHRE unglaubliche Bestimmung vor, GOTT zu werden und GOTT zu heißen!