Gottes heiliger Sabbat


Gottes Heiliger Sabbat

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Weshalb musste sich das alte Israel sowie Juda in Gefangenschaft begeben? War Gott über sie erzürnt? Und warum warnt Gott diese heutige Welt vor heraneilenden Katastrophen? Ist er auch über uns erzürnt? Gibt es einen Zusammenhang?

Könnte unser Versäumnis, Gottes wöchentlichen Sabbat (die Zeitspanne von Freitag Abend bis Samstag Abend) zu beoachten und heilig zu halten, etwas damit zu tun haben? Bevor wir uns jedoch resignativ im Achselzucken üben und über solch einen Gedanken spotten, unterziehen wir doch das Wort Gottes, die Bibel, einer Prüfung, um zu erfahren, was der Schöpfer zu unseren staatlichen, kollektiven wie individuellen Sünden zu sagen hat.

Die Vorstellung, dass Gott von uns nach wie vor erwartet, den Siebenten-Tages-Sabbat zu halten, mag den meisten Leuten sicherlich befremdlich erscheinen. Ist dieser Tag nicht ausschließlich den Juden vorbehalten, damit er von Christen letztendlich durch den Sonntag und solchen Festen wie Weihnachten, Ostern und gar Halloween abgelöst würde? Denn würde nicht die Einhaltung des Sabbats sowie der jährlichen Jahresfeste oder Heiligen Tage eine Rückkehr zu alttestamentlichen Ritualen bedeuten, die Christus durch seinen Tod getilgt hat? Waren der Sabbat und die jährlichen Feste nicht Teil des Alten Bundes, der vom Neuen Bund abgelöst wurde? (Die jährlichen Feste werden z.B. in Levitikus oder 3. Mose 23 und Deuteronomium oder 5. Mose 16 aufgeführt und beinhalten das Passa, die Tage der Ungesäuerten Brote, Pfingsten, das Posaunenfest, den Versöhungstag und das Laubhüttenfest mit dem Letzten Großen Tag).

Zweifellos sind das einige der Argumente, die einem im Laufe der Zeit zu Ohren kommen und die Überzeugung herbeizuführen versuchen, die Einhaltung der ursprünglichen Feiertage und besonders des wöchentlichen Sabbats sei nicht länger vonnöten oder gar gestattet. Beruhen diese Argumente auf der Bibel oder sind sie vielmehr Ergebnis menschlichen Ermessens und verschiedenartiger Auffassungen? Wie können Sie in dieser Frage Gewissheit erlangen? Wie können Sie die Wahrheit in Erfahrung bringen?

Wir sind der Überzeugung, dass diese Broschüre Ihnen die biblische Wahrheit über die Einhaltung des Sabbats darlegen wird. Doch seien Sie gewarnt: Wenn wir Ihnen anhand der Bibel nachweisen, dass der Sabbat nach wie vor seine Gültigkeit besitzt, so sind Sie verpflichtet, ihn zu halten. Tun Sie dies nicht, werden Sie von Gott zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn Sie also die Wahrheit wissen und Gott Folge leisten möchten, ist diese Broschüre für Sie bestimmt.

Die Heiligkeit des Wöchentlichen Sabbats

Im gesamten Alten wie Neuen Testament schreibt die Bibel die Einhaltung des wöchentlichen Sabbats vor. Tatsächlich schuf Gott den Sabbat für den Menschen, als er den Menschen schuf. Christus erklärte später, dass der Sabbat für den Menschen gemacht wurde (vgl. Markus 2,27) und vom Menschen geheiligt werden sollte. Der Sabbat war für alle Menschen gemacht worden, nicht nur ausschließlich für Juden, die es zu jener Zeit noch gar nicht gegeben hat, als Gott Adam und Eva erschuf. Diese sind nämlich Nachfahren von Juda – einem der Söhne Jakobs und Enkel Abrahams.

Am Anfang war der Sabbat

Gott erschuf Adam und Eva am sechsten Tag der Woche. Er vollendete seine Arbeit, indem er am siebten Tag „ruhte“. In Genesis [oder 1. Mose] 2,2.3 heißt es: „Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“

Das hebräische Wort für „ruhte“ lautet „shabath“. Es bedeutet wörtlich übertragen „beenden, ruhen, Sabbat halten“ (Young’s Analytical Concordance to the Bible). Gott ruhte oder ließ ab von seiner schöpferischen Arbeit der ersten sechs Tage und hielt am siebten Tag den Sabbat. Gott musste nicht von seinem Werk ruhen, er war nicht etwa müde oder erschöpft. Gott ermüdet niemals (vgl. Jesaja 40,28). Vielmehr tat er dies für die Menschen, um uns als Beispiel zu dienen, dem es zu folgen gilt, indem auch wir den Sabbat halten. (In ähnlicher Weise ließ sich Christus später von Johannes taufen, auch wenn er nicht getauft werden musste, da er nie gesündigt und somit nichts zu bereuen hatte. Er hat es für uns getan, um uns als Beispiel für die Taufe zu dienen – um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, Matthäus 3,13-15.) Auf die gleiche Weise hat uns Gott verdeutlicht, wie der Sabbat zu halten ist – indem wir von unserer täglichen Werktagsarbeit ruhen – auch wenn er selbst nicht hätte ruhen müssen.

Nach Genesis 2,3 segnete und heiligte Gott den siebten Tag. Wenn jemand oder etwas „geheiligt“ wird, bedeutet das, dass es oder diese Person für einen „heiligen Zweck“ ausgesondert und bestimmt ist. Der Sabbat wurde zur Zeit der Schöpfung des Menschen von Gott als eine heilige Zeit ausgesondert und dazu bestimmt, von den Menschen heilig gehalten zu werden. Doch wie kann der Mensch sie heilig halten, wenn er nicht weiß, wie und wann es zu tun ist?

Beginn und Ende des Sabbats

Gott hat in seinem Wort dargelegt, wann exakt der Sabbat beginnt und wann er wieder zu Ende geht. Tage, einschließlich des Sabbats, beginnen mit dem Sonnenuntergang und enden zu Sonnenuntergang des darauf folgenden Tages. Heute würden wir sagen, dass der Siebenten-Tages-Sabbat am Freitag Abend bei Sonnenuntergang beginnt und bis zum darauf folgenden Sonnenuntergang am Samstag Abend andauert.

Von den Juden wissen wir, wann der Sabbat gehalten wird. Paulus erklärt in Römer 3,1.2, dass es die Juden sind, denen „die Aussprüche Gottes“ (Elberfelder– sowie Schlachter-Bibel) anvertraut wurden. Zu diesen „Aussprüchen“ zählt das Alte Testament, sowie das Wissen um die Woche und den heiligen Kalender. Das Wissen, welcher der siebte Tag der Woche ist, haben Juden empfangen. Ohne das Verständnis, wann eine Woche beginnt und sie wieder endet, wären wir nicht in der Lage, anhand der Bibel allein herauszufinden, welcher Tag tatsächlich der siebte Wochentag ist. Die jüdische Bevölkerung heutzutage hält den Sabbat samstags, beginnend mit dem Sonnenuntergang am Freitag Abend. Niemand stellt heute in Frage, dass der Sabbat, wie von den Juden überliefert, der siebte oder letzte Tag der Woche ist. Jeder weiß, der Sonntag ist der erste Wochentag – wenn es auch einige Versuche in Europa gegeben hat, eine Änderung des Kalenders herbeizuführen, um den trügerischen Eindruck zu erwecken, nicht der Samstag, sondern der Sonntag sei der siebte Tag der Woche.

Die Bibel macht deutlich, dass Tage mit dem abendlichen Sonnenuntergang beginnen und enden. In Genesis 1,5 heißt es entsprechend: „[Gott] nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“

Viele Schriften verknüpfen die Bedeutung des Wortes „Abend“ mit „Sonnenuntergang“. In Levitikus 22,6.7 beispielsweise wird die Dauer eines Tages auf ein zeitweiliges, rituelles Gesetz bezogen: „[W]er deren eins anrührt, der ist unrein bis zum Abend …. Und wenn die Sonne untergegangen ist, so ist er rein.“ (Ein weiteres Beispiel finden wir auch in 2. Samuel 3,35.) Weiter sind wir in Levitikus 23,32 dazu angehalten, den Sabbat Gottes (d.h. den wöchentlichen Sabbat sowie auch die heiligen jährlichen Festtage) „vom Abend an bis wieder zum Abend“ zu halten.

Sabbat bereits vor dem „Alten Bund“ gültig

Oft wird argumentiert, Gott habe den Sabbat den „Juden“ (irrtümlicherweise wird dann auch noch das alte Haus Israel mit den „Juden“ gleichgesetzt) zur Zeit des Alten Bundes aufgetragen, und da der Alte Bund nicht mehr verbindlich sei, sei dies somit auch der Sabbat nicht mehr. Die Bibel widerlegt dieses Argument jedoch.

Zunächst wird bei dieser Argumentation außer Acht gelassen, dass ein Bund und ein Gesetz zwei verschiedene Dinge sind. Wird ein Bund aufgehoben, so heißt das nicht automatisch, dass auch die Gesetze, worauf der Bund beruht, ungültig werden. Ein Bund ist ein Vertrag oder eine Vereinbarung. Sie wird aufgrund von Gesetzen erlassen. Wenn ein Vertrag aufgehoben wird, bedeutet dies nicht, dass damit die ihm zugrunde liegenden Gesetze aufgehoben werden.

Des Weiteren war das Sabbatgebot lange vor dem „Alten Bund“ in Kraft. Wir haben bereits festgestellt, dass Gott den Sabbat einführte, als er den ersten Menschen erschuf. Achten wir nun darauf, was später passierte – einige Wochen bevor am Berg Sinai der Alte Bund eingegangen wurde. Gott hatte Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft durch die Wildnis zu ihrem Bestimmungsort am Berg Zion geführt. Auf ihrer Reise beklagte sich das Volk, nichts zu essen zu haben. Obwohl dies nicht korrekt war (sie hatten einen großen Viehbestand), kam Gott ihrem Wunsch nach und sagte zu Mose: „…Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich’s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht“ (Exodus [oder 2. Mose]16,4).

Von welchem Gesetz sprach Gott? In welchem Gesetz sollte das Volk wandeln? Vers 5 liefert uns einen Teil der Antwort: „Am sechsten Tage aber wird’s geschehen, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, dass es doppelt soviel sein wird, wie sie sonst täglich sammeln.“ Warum sollten sie am sechsten Tag doppelt soviel sammeln? Verse 23 bis 26 klären uns auf: „…Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den HERRN. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, dass es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen. Und sie legten’s beiseite bis zum nächsten Morgen […]. Da sprach Mose: Esst dies heute, denn heute ist der Sabbat des HERRN; ihr werdet heute nichts finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.“

Um es nochmals zu verdeutlichen: diese Ereignisse haben sich vor dem Alten Bund zugetragen. Gott musste das Volk wieder an das Sabbatgebot heranführen, da es ihnen während der Gefangenschaft durch die Ägypter nicht erlaubt war, den Sabbat zu halten, bis er letztendlich in Vergessenheit geriet. Daher wollte Gott anhand eines Wunders zeigen, dass das zusätzliche „Brot vom Himmel“ oder „Manna“, das sie im Zuge der Vorbereitung auf den Sabbat am Tag zuvor gesammelt hatten, am Sabbat frisch blieb, während das übrig gebliebene Brot an anderen Tagen ungenießbar geworden wäre (Exodus 16,19.20.24). Trotz dessen machten sich manche am Sabbat auf, „Manna“ sammeln zu gehen. Schauen wir uns die Reaktion Gottes auf dieses Verhalten an (Verse 28-30): „…Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen [Elberfelder-Bibel: Gesetze] zu halten? Sehet, der HERR hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage für zwei Tage Brot. So bleibe nun ein jeder, wo er ist, und niemand verlasse seinen Wohnplatz am siebenten Tage [um Manna zu sammeln]. Also ruhte [hebräisch: shabath] das Volk am siebenten Tage.“ Sie mussten von Gott lernen, wie der Sabbat zu halten ist.

Aus dieser Darstellung lassen sich einige Grundsätze ziehen. Wir erfahren, dass das Sabbatgebot ein Gesetz war, das es zu halten galt. Es war schon für eine lange Zeit in Kraft, nämlich seit Schöpfung des Menschen. Er fragte das Volk: „WIE LANGE weigert ihr euch, es zu halten?“ Wir stellen auch fest, dass der Sabbat für Gott heilig ist. Er heiligte den siebten Tag, als er den Menschen schuf. Er ist für einen heiligen Zweck vorgesehen. Wir erfahren, dass Gott den Menschen den Sabbat gegeben hat – der Sabbat ist eine Gabe, ein Geschenk von Gott. Aus Jakobus 1,17 wissen wir zusätzlich, dass Gott nur „gute und vollkommene“ Geschenke macht. Schließlich erfahren wir, dass jene Leute, die ruhten („shabath“) und am siebten Tag den Sabbat hielten, sich nicht mit Werktagsarbeit einließen und nicht ausgingen, um Brot zu sammeln.

Die Zehn Gebote in Exodus 20

Wochen später donnerte Gott im wahrsten Sinne des Wortes dem Volk die Zehn Gebote vom heiligen Berg entgegen. Er rief diese Zehn Gebote jedoch nicht etwa erst zu jener Zeit ins Leben, sie galten—wie das Sabbatgebot—bereits seit der Schöpfung des Menschen. Doch Gott hielt es für wichtig, das Volk an sein Gesetz zu erinnern und ihm die absolute Notwendigkeit verdeutlichen, das Gesetz zu achten.

Werfen wir einen Blick auf den Wortlaut des vierten Gebots in Exodus 20,8-11: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.“

Nochmals wird uns die Tatsache vor Augen geführt, dass der Sabbat bei der Schöpfung des Menschen eingeführt wurde. Gott segnete den Sabbattag und „heiligte ihn“ bzw. machte ihn „heilig“. Deshalb ermahnt er sein Volk, an den Sabbattag zu denken, dass es ihn heilig „halten“ sollte. Wir erfahren aber auch, dass der Sabbat Gott gehört. Es ist sein Sabbat, den er uns gab, ihn an diesem Tag zu ehren. Eine Möglichkeit, ihn heilig zu halten, ist, von der Werktagsarbeit zu ruhen, wie auch Gott von seinen Werken ruhte. Ihm sollen wir es gleichtun, das ist seine Erwartung an uns.

Später in Exodus 23,12 wiederholt Gott dieses Gebot, jedoch mit einer kleinen, aber wichtigen Zusatzinformation. Er sagt: „Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun: aber am siebenten Tage sollst du feiern [Elberfelder-Bibel: ruhen; hebräisch: shabath], auf dass dein Rind und Esel ruhen und deiner Sklavin Sohn und der Fremdling sich erquicken [Schlachter-Bibel: sich erholen können].“

Wir alle – sei es wir selbst, sei es der Beschäftigte unter unserer Leitung oder sei es das Tier in unserer Obhut – sind dazu angehalten, am Sabbattag zu ruhen, um uns erholen zu können. (Später in dieser Broschüre werden wir ausführlich erörtern, weshalb der Sabbat nicht als Last, sondern als Freude erachtet werden sollte.) Während sich Tiere körperlich erholen sollen, soll es dem Volk Gottes möglich sein, sich an diesem Tag nicht nur körperlich zu erholen, indem nicht gearbeitet wird, sondern auch geistig und geistlich zu erquicken.

Ein gesonderter Sabbatvertrag

Natürlich ist es richtig, dass das vierte Gebot Teil des Alten Bundes war; d.h., auf der Grundlage u.a. des Sabbatgebotes wurde der Alte Bund geschlossen. Dieser Bund wiederum brachte jedoch nicht erst die zehn Gebote hervor, sie besaßen bereits seit der Erschaffung des ersten Menschen ihre Gültigkeit. Vielmehr beruhte der Alte Bund auf den zehn Geboten. Um dies zu verdeutlichen, müssen wir zunächst wiederum verstehen, dass ein Bund einfach ein Vertrag ist, der wiederum auf einem Gesetz basiert – es wird dadurch kein Gesetz hervorgebracht. Ein Gesetz wird auch nicht einfach mit dem darauf beruhenden Vertrag aufgelöst, wenn der Vertrag oder Bund seine Gültigkeit verliert.

Hinzu kommt, dass Exodus 31 einen gesonderten Vertrag anführt. Gegenstand dieses Vertrags ist der Sabbat: „Darum haltet meinen Sabbat, denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit am Sabbat tut, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk. Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, völlige Ruhe, heilig dem HERRN […]. Darum sollen die Israeliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Israeliten. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte [hebräisch: shabath] er und erquickte sich“ (Exodus 31,14-17).

Aus diesem Abschnitt lassen sich gleich mehrere wichtige Grundsätze zusammentragen. Zunächst erfahren wir, dass jeder, der den Sabbat damals nicht gehalten hat, des Todes sterben musste. Die heutige Strafe ist der geistliche Tod – der ewige Tod – für all jene, die es bewusst ablehnen, den Sabbat zu halten, und sich vorsätzlich weigern, für dieses Vergehen Reue zu empfinden.

Zweitens ist dieses Sabbatgesetz hier in einer gesonderten Vereinbarung oder einem besonderem Bund eingebettet. Es wird von einem „ewigen“ Bund zwischen Gott und dem israelitischen Volk über Generationen hinweg gesprochen. Wenn Sie also ein Nachkomme des Hauses Israel sind, hat dieser Vertrag immer noch Gültigkeit. Doch das trifft heute auch auf alle wahre Christen—geistliche Juden und Israeliten—zu (vgl. Römer 2,28.29; Galater 5, 15.16). Als solche sind auch wir diesem Vertrag verpflichtet, denn er wurde niemals außer Kraft gesetzt oder für ungültig erklärt.

Drittens muss uns der Sabbat ebenso heilig sein, wie er es für Gott ist. Wenn wir am Sabbat arbeiten, entweihen wir, was Gott geheiligt hat—den Sabbat. Letztlich wird der Sabbat auf ewig als ein „Zeichen“ zwischen Gott und den (physischen als auch geistlichen) Kindern Israels erachtet.

Der Sabbat ist in vielerlei Hinsicht ein identifizierendes Zeichen:

(1) Er identifiziert uns Gott gegenüber. Halten wir den Sabbat, den Gott für uns geheiligt hat, geben wir ihm damit zu verstehen, dass wir zu ihm gehören wollen. In Kapitel 31, Vers 13 des Buches Exodus sagt Gott, dass der Sabbat ein Zeichen zwischen ihm und uns ist, auf dass wir ihn, der uns „heiligt“, erkennen. Gott heiligte den Sabbat, als er den Menschen schuf. Heiligen wir ihn, ist er ebenso bereit, uns zu heiligen.

(2) Er identifiziert uns vor anderen als zu Gott gehörende Menschen. Wenn wir den Sabbat halten, wird es für diejenigen wahrnehmbar sein, zu denen wir im engeren Verhältnis stehen – unsere Familie, Freunde, Nachbarn und Mitarbeiter. Wenn wir nicht an sportlichen, schulischen oder Universitätsveranstaltungen, die am Sabbat stattfinden, teilnehmen, und auch nicht einkaufen oder ins Kino oder zur Arbeit zu gehen, dann wird dies für andere deutlich zu erkennen sein und ihnen unsere Bindung zu Gott verdeutlichen (auch wenn sie diese Bindung nicht akzeptieren oder ablehnen wollen).

(3) Er hilft uns, Gott zu erkennen. Wenn wir durch unsere Taten zeigen, dass uns der Sabbat heilig ist, werden wir erkennen, „dass [Gott] der HERR“ ist (Vers 13).

Weitere Anweisungen für den Sabbat im Buch Exodus

Die Bibel kann als ein großes Rätsel angesehen werden. Teile des Rätsels befinden sich an verschiedenen Stellen – „hier ein wenig, da ein wenig“ (Jesaja 28,10). Um ein präzises und vollständiges Bild zu erlangen, müssen wir alle Teile in der richtigen Weise zusammenfügen. Beim Studium der Texte zum Sabbat, die über das gesamte Alte sowie Neue Testament verstreut sind, stellt sich heraus, dass sie sich einander ergänzen und mehr Aufschluss über bestimmte Passagen geben, indem sie weitere Erklärungen, Zusätze oder Klarheit liefern.

So heißt es in Exodus 34,21 beispielsweise: „Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen [hebräisch: shabath], auch in der Zeit des Pflügens und des Erntens.“ Das Sabbatgebot bezieht sich hier auf die Zeit des Pflügens und der Ernte. Der Grund hierfür ist, dass unser Fokus am Tage des Sabbats auf Gott liegen sollte, anstatt auf unseren eigenen Projekten oder der Arbeit: „Sechs Tage sollt ihr arbeiten, den siebenten Tag aber sollt ihr heilig halten als einen Sabbat völliger Ruhe, heilig dem HERRN. Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben“ (Exodus 35,2).

Gott sagt uns, dass ihm der Sabbat heilig ist. Und das ist offen gestanden der einzige Grund, weshalb er auch uns heilig sein sollte. Nur Gott allein kann etwas für heilig erklären. An diesem Tag sollte unsere volle Aufmerksamkeit auf Gott liegen. Dieser Tag ist eine Sabbatruhe „FÜR den HERRN“ (Elberfelder-Bibel). An diesem Tag zu arbeiten, würde von der heiligen Bestimmung des Sabbats ablenken.

Der nachfolgende Vers allerdings hat für Verunsicherung gesorgt. Dort heißt es: „Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag in allen euren Wohnungen“ (Exodus 35,3). Vergessen wir nicht, dass es in dieser Passage um das Verrichten von Arbeit am Sabbat geht. Gott untersagt uns, ein Feuer zum Zwecke der Arbeit anzuzünden. Dabei spricht er nicht von einem Feuer, das uns wärmen soll, oder eines Feuers, um das Essen zuzubereiten oder aufzuwärmen, oder wie es einige heutzutage deuten würden, das Licht einzuschalten. Im hebräischen Originaltext wird der Gedanke des „Anzündens eines verzehrenden Feuers“ überliefert. Der Kontext, in dem dieses Gebot erging, ist die Arbeit während des Baus an der Stiftshütte (vgl. Exodus 35,10-19).

Ein Blick in Exodus 12,16 bestätigt diese Auffassung. Hier lesen wir: „… Keine Arbeit sollt ihr dann tun; nur was jeder zur Speise braucht, das allein dürft ihr euch zubereiten.“ Obwohl sich dieser Abschnitt sich mit einem jährlichen Festtag beschäftigt, werden jährliche Feiertage ebenso als „Sabbate“ bezeichnet. Was wir hier vorfinden, ist eine biblische Definition einerseits von Arbeit, die am Sabbat verrichtet werden darf, und andererseits von Arbeit, die nicht verrichtet werden darf. Wir können tun, was wir tun müssen, um eine Mahlzeit zuzubereiten; das wird nicht als verbotene Arbeit angesehen. Gleichzeitig erschließt sich aus Exodus 16,23, dass am vorhergehenden Tag (dem Freitag) gebacken und gekocht werden sollte. Aneinander gefügt stellen wir fest, dass aufwändiges Backen oder Kochen freitags vorgenommen werden sollte und es nicht verboten ist, am Tage des Sabbats „ein Feuer anzuzünden“, um das Essen zu erhitzen oder zu kochen.

Anweisungen für den Sabbat im Buch Levitikus

Wenn wir uns auf einschlägige Passagen im Buch Levitikus konzentrieren, bemerken wir, dass Gott das Leitmotiv der Heiligkeit des Sabbats wiederholt und mit weiteren wichtigen Informationen und Anweisungen ergänzt. In Levitikus 19,2.3 heißt es: „Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott. Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet meine Feiertage [Elberfelder-/Schlachter-Bibel: Sabbate]; ich bin der HERR, euer Gott.“

Weshalb der Zusammenhang zwischen Heiligkeit, dem Sabbat und Respekt für unsere Eltern? Wir haben bereits festgestellt, dass für Gott der Sabbat heilig ist. Da auch wir heilig werden sollen, muss der Sabbat heilig gehalten werden, um Gott unseren Respekt für seine Heiligkeit zu erweisen. Das Wort „Sabbate“ wird hier im Plural gebraucht und verdeutlicht, dass Gott hier von den wöchentlichen und jährlichen Sabbaten spricht. Gleichzeitig sollen wir unsere Eltern achten, besonders dann, wenn sie uns in der Heiligkeit der wöchentlichen und jährlichen Sabbate unterweisen.

Das Sabbatgebot mag jungen Leuten befremdlich erscheinen. Gelinde gesagt macht es keinen Sinn, im Vergleich zum Freitag, Sonntag oder jedem anderen Tag ausgerechnet den Sabbat zu heiligen, oder bestimmte jährliche Festtage einzuhalten. Der einzige Grund, weshalb wir es tun müssen, ist, weil Gott es so angeordnet hat. Wir sollen unsere Eltern dafür achten, dass sie uns das Wort Gottes lehren und wir von ihnen lernen können, anstatt auf sie und ihre „seltsame Religion“ herabzuschauen.

Eine der bekanntesten Passagen im Zusammenhang mit den wöchentlichen und jährlichen Sabbaten können wir im 23. Kapitel des Buches Levitikus im Alten Testament finden. Achten wir besonders auf wichtige Details, die uns nicht nur sagen, dass der Sabbat zu halten ist, sondern auch, wie wir es tun sollten. So lesen wir in Levitikus 23,2.3: „Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des HERRN, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste: Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist ein feierlicher Sabbat, heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an ihm tun; denn es ist ein Sabbat für den HERRN, überall, wo ihr wohnt.“

Gott möchte also, dass wir uns an seinen Festtagen mit Gleichgesinnten versammeln, wenn dazu die Möglichkeit besteht. Die Zusammenkunft am Sabbat wird hier als heilige Versammlung beschrieben. Alle, die können, sollten den Gottesdienst wahrnehmen. (Das bedeutet, dass sie das Haus verlassen müssen, um sich zum Gottesdienst zu versammeln. Das Verbot in Exodus 16,27-30 trifft, wie bereits ausgeführt, nur auf das Verlassen des Hauses zu, um Werktagsarbeit zu verrichten oder eigenen Vergnügungen nachzugehen.) Alle Kirchenangehörige, wenn sie weit auseinander wohnen, sollten ihr Möglichstes tun, um sich mit anderen Mitgliedern im Geiste zu versammeln – sei es durch die direkte Anteilnahme am Gottesdienst über das Internet, durch das Hören von Predigten oder die Lektüre der Bibel oder Schriften der Kirche. Gott ermahnt uns, „unser Zusammenkommen NICHT [zu] versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander [zu] ermuntern, und das umso mehr, je mehr [wir] den Tag herannahen“ sehen (Hebräer 10,25; Elberfelder-Bibel; die Luther- Bibel übersetzt „unser Zusammenkommen“ genauer mit „unsre Versammlungen“).

Der Sabbat ist ein FESTTAG. Er ist GOTTES Festtag. Anstatt unserer gewohnten Tätigkeit nachzugehen, sollten wir über die Feierlichkeit und Heiligkeit dieses Tages nachsinnen. Wir sollten den Sabbat zu Ehren Gottes halten, indem wir zusammen mit seinen Jüngern den Sabbat nach seinem Wort „feiern“ (vgl. Matthäus 4,4).

Anweisungen für den Sabbat im Buch Numeri [4. Mose]

Mose und die Kinder Israels sahen sich mit einer neuartigen Situation konfrontiert, als einer von ihnen am Sabbat in die Wüste ging, um Holz zu sammeln. Gott wies die Gemeinde an, diesen Mann zu steinigen (Numeri 15,32-36). Doch warum? In der Tat scheint dies eine sehr harte Strafe zu sein, wir müssen jedoch die Vorgeschichte berücksichtigen. Holz in der Wüste aufzusammeln war offensichtlich eine zeitintensive und mühselige Aufgabe. Es hat ebenso den Anschein, dass dieser Mann das Holz für ein Feuer auflas, um am Sabbat damit arbeiten zu können. Er hatte offenbar eine ungehorsame und ablehnende Haltung Gott gegenüber eingenommen, denn hätte er aufrichtige Reue für sein Vergehen gezeigt, hätte der barmherzige und gnädige Gott nicht die Anweisung gegeben, ihn hinrichten zu lassen. Gott benutzte diese Gelegenheit, der Gemeinde Israels zu verdeutlichen, dass er seinen heiligen Sabbat nicht schänden lassen würde. Mit der Hinrichtung des Mannes ist ein Exempel statuiert worden, das als Warnung dienen sollte.

Zwar macht die Bibel deutlich, dass am Sabbat „keine Arbeit“ verrichtet werden darf, dennoch sind bestimmte Arten von Arbeit durchaus erlaubt. Wir haben erfahren, dass es nicht untersagt ist, am Sabbat ein Feuer anzuzünden, um uns zu wärmen oder ein Essen zu erhitzen. Numeri 28 führt die Arbeit auf, die am Sabbat erlaubt ist. Gott befiehlt der Gemeinde, ihm die Opfergaben „zur rechten Zeit“ darzubringen (Vers 2). Während an jedem Tag zwei Lämmer geopfert werden mussten (Vers 3), forderte Gott am Tage des Sabbats das Opfer von zwei weiteren Lämmern (Verse 9 und 10). Später äußerte sich Jesus zu dieser auferlegten rituellen Vorschrift in Matthäus 12,5: „Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld?“

Das heißt, obwohl sie am Sabbat arbeiteten, waren sie schuldlos, da sie Gott Opfer darbrachten und sich ihm so widmeten, ohne ihren eigenen Begierden nachzugehen. In den Augen der kritischen Pharisäer hatten sie den Sabbat „entheiligt“ und „geschändet“ (Christus gebrauchte diese Worte, um die Haltung der Pharisäer zu verdeutlichen), doch Christus sagte, dass sie „schuldlos“ waren, als sie die Opfer brachten, da es auf Geheiß Gottes geschehen war.

Numeri 28,25 liefert mehr Klarheit darüber, welche Art von Arbeit nicht verrichtet werden darf, sowohl an den Wochen- wie auch an den jährlichen Sabbaten. Diese Bibelstelle bezieht sich speziell auf den jährlichen Sabbat am letzten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, kann jedoch auf alle wöchentlichen und jährlichen Sabbattage übertragen werden. Gott verkündet dort: „Am siebenten Tag aber soll heilige Versammlung sein [wie es auch beim Wochensabbat der Fall ist]; keine Arbeit [Schlachter-Bibel: „Werktagsarbeit“] sollt ihr an diesem Tage tun.“ (Vgl. ebenso Numeri 28,26 für den Jahressabbat des Pfingstfestes; Numeri 29,1 für den alljährlichen Posaunentag; Numeri 29,12 für den ersten Tag des jährlichen Laubhüttenfestes; sowie Numeri 29,35 für den Letzten Großen Tag, der am achten Tag unmittelbar auf das Laubhüttenfest folgt. Beachten Sie auch, dass in Levitikus 23,32 der Versöhnungstag ausdrücklich als ein „feierlicher Sabbat“ bezeichnet wird. In Vers 24, in Bezug auf das Posaunenfest, sollte auch „Sabbat“ stehen; Luther hat es dort mit „Ruhetag“ übersetzt.)

Wir sehen also, dass es verboten ist, am Sabbat „Werktagsarbeit“ oder, wie es in der Elberfelder-Bibel heißt, „Dienstarbeit“ zu verrichten. Arbeit solcher Art lenkt unsere Aufmerksamkeit von der Heiligkeit Gottes und seiner Sabbate ab. „Werktagsarbeit“ umfasst nach biblischer Definition nicht das Anzünden eines Feuers, um sich daran zu wärmen oder eine Mahlzeit zu erhitzen, und ebenso wenig war das Darbringen der Opfer durch die Priester verboten. Wie das uns heute betrifft, werden wir in dieser Broschüre noch ausführlich behandeln, wenn wir die für den Sabbat relevanten Passagen im Neuen Testament begutachten.

Das vierte Gebot in Deuteronomium

Unterziehen wir den Wortlaut des vierten Gebots in Deuteronomium 5,12-15 und Exodus 20,8-11 einem sorgfältigen Vergleich, ergeben sich gleich mehrere wichtige Unterschiede. Während Gott im Buch Exodus die Heiligkeit des Sabbats mit Blick auf seine Ruhe von der Arbeit am siebten Tag betont, führt er im Buch Deuteronomium einen weiteren Grund an, warum wir den Sabbat halten sollen. Dort heißt es: „Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm. DARUM hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.

Wir sehen also einen weiteren Grund für die Israeliten, den Sabbat zu heiligen – da Gott sie aus der Knechtschaft führte. Auf geistlicher Ebene trifft das in der heutigen Zeit auch auf uns zu. Wir alle waren zu einem gewissen Zeitpunkt Knechte – Knechte Satans, Knechte der Welt um uns herum, Knechte der Sünde und unserer eigenen leiblichen Begierden sowie unserer menschlichen Natur (vgl. Hebräer 2,14.15; Galater 5,1; Römer 8,12-15; 2. Timotheus 2,24-26). Die meisten Menschen leben heute in dieser Knechtschaft. Nur diejenigen, die von Gott aus dieser Welt herausberufen sind, seinen Heiligen Geist zu empfangen, können aus der geistlichen Gefangenschaft befreit werden. Die Einhaltung des Sabbats erinnert sie stets an die Tatsache, dass Gott sie befreit hat, um sie in seine Familie zu integrieren. Wenn wir seinen Sabbat heiligen, teilen wir Gott durch unser Handeln mit, dass wir unsere Freiheit zu schätzen wissen und ihm dafür dankbar sind.

Das alte Israel und das alte Juda missachteten den Sabbat

Nachdem Josua Israel in das Gelobte Land geführt hat, begann das Volk, Gott und sein Gesetz zu missachten, einschließlich seiner Gebote für den Sabbat. Gott sandte daraufhin seine Propheten, um sie vor schwerwiegenden Folgen zu warnen, sollten sie nicht von ihren Sünden ablassen und sich auf Gottes Anweisungen zurückbesinnen.

Die Ermahnungen Jesajas

Der berühmte Prophet Jesaja überbrachte dem Haus Juda eine ermutigende, wenn auch beschämende Botschaft, wonach selbst Heiden bald beginnen würden, den Sabbat zu halten. Warum also, fragte Jesaja, weigert sich das Haus Juda, es zu tun? Jesajas Botschaft ist für uns heute genauso relevant wie zur damaligen Zeit für das antike Juda. In Jesaja 56,1-7 heißt es: „So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde. Wohl dem Menschen [nicht nur den damaligen Juden], der dies tut, und dem Menschenkind [nicht nur den heutigen Juden], das daran festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand hütet, nicht Arges zu tun! Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich getrennt halten von seinem Volk. Und der Verschnittene [Elberfelder-Bibel: Eunuch] soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll. Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben, damit sie seine Knechte seien, alle, die den Sabbat halten, dass sie ihn nicht entheiligen, und die an meinem Bund festhalten, die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus […].“

Wie könnte man angesichts dieser Verlautbarung dessen schlichte Bedeutung verwerfen, dass Gott den Sabbat für alle Menschen geschaffen hat? Der Sabbat ist für den Menschen gemacht worden und alle Menschen – nicht nur die Juden – sollen ihn heiligen. Gott sagt, die Person sei GESEGNET, die den Sabbat hält. Wer dies tut, dem wird Freude und Erfüllung widerfahren.

Gott versuchte das Haus Juda durch Jesaja zu ermutigen, nicht mehr den Sabbat zu missachten, indem er aufzeigte, dass ihn letztendlich jeder einhalten wird. In Jesaja 58,13.14 sprach er eine weitere prophetische Ermahnung aus: „Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat ‚Lust‘ nennst und den heiligen Tag des HERRN ‚Geehrt‘; wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest, dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund hat’s geredet.“

Erfreuen wir uns also am Sabbat, dann finden wir auch Freude an Gott. Er weist uns an, nicht den alltäglichen Dingen nachzugehen, die wir normalerweise tun, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten oder uns zu vergnügen. Das umfasst auch unsere eigenen Interessen und Hobbys sowie sämtliche Angelegenheiten, die sich nicht auf Gott, sein Werk und seine Schöpfung konzentrieren – denn alle diese Dinge lenken die Aufmerksamkeit von Gott und seiner Heiligkeit an diesem Tag ab. Diese Ermahnungen Jesajas verdeutlichen sowohl die Tatsache, dass Gott der Sabbat heilig ist und dieser auch uns heilig sein sollte, als auch, dass unsere Aufmerksamkeit an seinem Tag Gott, seinem Wort, sowie seinem Werk gelten sollte.

Das Haus Juda hörte jedoch nicht, wie auch das Haus Israel nicht gehört hatte. In Kapitel 66, Vers 23 versucht es Jesaja nochmals: „Und alles Fleisch wird […] einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR.“ Welch gewaltige Botschaft für die Zukunft in diesen wenigen Worten steckte, aber seine Hörerschaft verstand es nicht! Es wird sehr bald geschehen, spricht Gott durch seinen Propheten Jesaja, dass jeder den Sabbat halten wird. Er warf die Frage auf, weshalb diejenigen mit dem Privileg, von der Heiligkeit dieses Tages zu wissen, ihn nicht schon damals hielten. Dieselbe Frage stellt sich auch heute. Wie lautet Ihre Antwort?

Die Ermahnungen Jeremias

Der Prophet Jeremia tadelte das Haus Juda ebenso dafür, dass sie den Sabbat missachtet hatten. Schauen wir uns an, wie er in Jeremia 17,21-27 darauf eingeht: „So spricht der HERR: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattag durch die Tore Jerusalems und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe. Aber sie hörten nicht und kehrten mir ihre Ohren nicht zu, sondern blieben halsstarig, dass sie ja nicht auf mich hörten noch Zucht annähmen. Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der HERR, dass ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn heiligt, dass ihr an diesem Tage keine Arbeit tut, so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen Könige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ross und Wagen fahren, sie und ihre Großen samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden […]. Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.“

Im Kontext betrachtet, spricht Jeremia vor allem davon, für den Verkauf bestimmte Lasten zu tragen. Das Volk hatte den Sabbat missachtet, indem es unentwegt Handel trieb.

Leider nahm sich das Haus Juda Gottes Warnung nicht zu Herzen. Sie missachteten weiterhin den Sabbat, ebenso wie sie auch gegen die anderen Gebote Gottes verstießen. Da sie nicht das Geschenk des Sabbats und der Feiertage, das Gott ihnen beschert hatte, zu schätzen wussten, nahm es Gott wieder von ihnen. In den Klageliedern 2,6 lesen wir, dass Gott „sein eigenes Zelt zerwühlt […] und seine Wohnung [Elberfelder-Bibel: den Ort für seine Festversammlung] vernichtet [hat]. Der HERR hat in Zion Feiertag und Sabbat vergessen lassen“.

Das kann man weitgehend auch von uns heute behaupten. Wie wir noch feststellen werden, hielt die neutestamentliche Kirche weiterhin den Sabbat mitsamt den Feiertagen, doch mit der Zeit verloren die Sabbatte immer mehr an Bedeutung oder galten nur noch als ein jüdischer Brauch. Heutzutage halten nur noch sehr wenige Kirchen, die sich als christlich erachten, den Sabbat ein. Die meisten versammeln sich am Sonntag, einem Tag, den Gott NIEMALS geheiligt hat. Die Jahresfeste werden nahezu von allen Namenschristen missachtet. Und selbst jene Christen, die den Sabbat mitsamt den Jahresfesten begehen, müssen darauf achten, das Geschenk Gottes zu schätzen. Wenn sie die wöchentlichen und jährlichen Sabbate nur routinemäßig begehen – und nicht von Herzen – oder sie es nur tun, weil sie es müssen, anstatt es wirklich zu wollen, wird ihr Verständnis für die anhaltende Heiligkeit der Sabbatte nach und nach schwinden, ohne dass sie dies selbst realisieren.

Die Ermahnungen Hoseas

Sobald Jesus Christus auf diese Erde zurückgekehrt ist, wird er die Einhaltung des Wochensabbats und der Jahresfeste durchsetzen. Die Bibel prophezeit für die Zeit unmittelbar vor seiner Rückkehr allerdings, dass die meisten Menschen keine Acht geben werden auf das Evangelium, das ihnen gepredigt wird. Selbst viele in der Kirche Gottes, die einst an die Heiligkeit der Feste Gottes geglaubt hatten, werden diese vernachlässigen. Leider hat die Geschichte der Kirche Gottes gezeigt, dass dies bereits einer beträchtlichen Zahl von Leuten passiert ist.

Schauen wir uns die beängstigende Warnung Gottes an, die an das Israel und das Juda der Neuzeit wie auch an seine heutige Kirche ergeht. Zum einen in Hosea 2,13: „Und ich will ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen, Neumonden, Sabbaten und allen ihren Feiertagen.“ Zum anderen in Hosea 9,5.6: „Was wollt ihr dann in den Festzeiten und an den Feiertagen des HERRN tun? Siehe, sie müssen fort wegen der Verwüstung.“

In Ergänzung der Warnung an die Kirche Gottes der Endzeit zeigen diese Passagen auch, wie sich die Geschichte an den modernen Nachfahren der Häuser Israel und Juda wiederholt. Was dem Israel und Juda der Antike widerfahren war, wird auch dem modernen Juda, sowie dem modernen Israel (das heute fälschlicherweise als jüdisch angesehen wird) zustoßen—nämlich den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland und weiteren Commonwealth-Staaten.

Wie auch zum damaligen Zeitpunkt, hat die Missachtung der Gebote Gottes – einschließlich jener, die die Einhaltung seines Sabbats und seiner Festtage anordnen – viel mit dem Unheil zu tun, das für die Häuser Israel und Juda in der Neuzeit prophezeit ist. (Für eine gründliche Erörterung dieser erschreckenden, uns bevorstehenden Zeiten lesen Sie bitte unsere Broschüren, „Deutschland in der Prophezeiung“ und „Europa in der Prophezeiung“.)

Wir beten dafür, dass Sie nicht betroffen sein werden. Sie und ich können Gott gehorsam sein, indem wir seinen Sabbat halten, oder wir werden die Konsequenzen erleiden müssen.

Judas Gottesdienst nach Rückkehr aus der Gefangenschaft

Gott ließ das alte Israel wie auch Juda in Gefangenschaft geraten, da sie durchweg seine Gebote und seine wöchentlichen wie jährlichen Sabbate missachteten. Das Haus Israel kam niemals in das Gelobte Land zurück. Viele aus dem Haus Juda hingegen schon. Die Bücher Esra und Nehemia berichten davon, wie Juden aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem und in die umliegenden Gebiete zurückkehrten. Im neunten Kapitel des Buches Nehemia lesen wir, wie sich die Leviten zu ihren Sünden und den Sünden ihres Volkes, die zu ihrer Gefangenschaft geführt hatten, bekennen und wie sie einen Bund bzw. Vertrag mit Gott eingehen, diese Sünden nie wieder zu begehen.

In Nehemia 9,13.14 heißt es: „Und du bist herabgestiegen auf den Berg Sinai und hast mit ihnen vom Himmel her geredet und ein wahrhaftiges Recht und rechte Gesetze und gute Satzungen und Gebote ihnen gegeben und hast deinen heiligen Sabbat ihnen kundgetan und Gebote, Satzungen und Gesetz ihnen geboten durch deinen Knecht Mose.“

Das Volk hatte dem jedoch keine Beachtung geschenkt. Sie „weigerten sich zu hören“, heißt es in Vers 17. Vers 26 verlautet: „Aber sie wurden ungehorsam und widerstrebten dir und warfen dein Gesetz hinter sich und töteten deine Propheten.“ „Und unsere Könige, Fürsten, Priester und Väter haben nicht nach deinem Gesetz getan und nicht achtgehabt auf deine Gebote und Ordnungen“, geht aus Vers 34 hervor.

Hier bringen wir in Erfahrung, dass nun die Leviten mitsamt ihrem Volk aus ihren Fehlern lernen wollten. Sie verschrieben sich nun dem Gesetz, um es zu achten. Der Bund oder Vertrag, den sie mit Gott eingingen, enthielt folgende Abmachung: „… wir wollen nicht von den Völkern des Landes am Sabbat und an den heiligen Tagen [den Jahresfesttagen] Waren und allerlei Getreide nehmen, wenn sie diese am Sabbattag zum Verkauf bringen“ (Nehemia 10,32).

Wie die menschliche Natur so ist, hatten sie zunächst die gute Absicht, sich an die Gebote Gebote zu halten, die Willensstärke und das Durchhaltevermögen jedoch waren nicht groß genug, und schnell gab das Volk wieder alten Gewohnheiten nach. Nehemia 13,15-22 berichtet davon, wie das jüdische Volk den Sabbat missachtete und Händler sowie Fremdlinge am Sabbat nach Jerusalem einziehen ließ, damit sie ihre Waren verkaufen konnten. Nehmen wir in erster Linie in Vers 15 die entschiedene Verurteilung solcher Praktiken durch Nehemia zur Kenntnis: „Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide herbeibrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, als sie die Nahrung verkauften.“ [Die Lasten, die sie in die Stadt trugen, waren zum Verkauf gedacht. Es geht hier also um das Handeln und Verkaufen von Ware.]

Lesen wir weiter in Vers 16: „Es wohnten auch Tyrer dort; die brachten Fische und allerlei Ware und verkauften sie am Sabbat den Leuten in Juda und in Jerusalem. Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut, und entheiligt den Sabbattag? Taten das nicht auch eure Väter, und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt! Und vor dem Anbruch des Sabbats, als es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun. Und ich stellte einige meiner Leute an die Tore, damit man keine Last hereinbringe am Sabbattag. Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, ein- oder zweimal. Da verwarnte ich sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Werdet ihr das noch einmal tun, so werde ich Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr. Und ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigten und kämen und die Tore bewachten, um den Sabbattag zu heiligen. Mein Gott, gedenke auch um dessentwillen an mich und sei mir gnädig nach deiner großen Barmherzigkeit!“

Hier wird uns eine in der heutigen westlichen Zivilisation weit verbreitete Praxis vor Augen geführt – ein samstags am Sabbat abgehaltener Bauern- oder Wochenmarkt. Leute brachten Lasten in die Stadt hinein, um sie dort zu verkaufen. Gott billigte solche Praktiken jedoch nicht – und tut es auch heute nicht. Wenn wir Gottes Volk sein wollen, dürfen wir solche Praktiken nicht betreiben oder an ihnen teilhaben.

Die falsche Art, den Sabbat zu halten

Teil des Problems war auch, dass das Volk den Sabbat eine Zeit lang nur „pro forma“ hielt, niemals jedoch von Herzen. Wenn der Sabbat auf eine Art gehalten wird, indem man einfach nicht arbeitet und unruhig dem Moment entgegenfiebern, wenn die Sonne untergegangen ist, damit man wieder unseren gewohnten Verrichtungen oder Vergnügungen nachgehen kann, dann haben wir den Sinn des Sabbats nicht erfasst. Dann kommt es nicht von Herzen, den Sabbat so zu heiligen, wie Gott ihn schuf. Wenn wir beim Gesetz Gottes in einer Hinsicht Kompromisse eingehen, werden wir es wenig später auch in anderen Bereichen tun.

Achten wir darauf, wie Amos die Einstellung des alten Volkes Israel vor ihrer Gefangenschaft beschrieb: „Das Ende für mein Volk Israel ist gekommen, ich werde nicht mehr länger schonend an ihm vorübergehen. … Hört dies, die ihr den Armen tretet und darauf aus seid, die Elenden im Land zu vernichten, und sagt: Wann ist […] der Sabbat [vorüber], dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergrößern und die Waage zum Betrug zu fälschen, um die Geringen für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe zu kaufen, und damit wir den Abfall des Korns verkaufen?“ (Amos 8,2.4-6; Elberfelder-Bibel).

Auch wenn sie von der Arbeit und dem Handel mit Waren während des Sabbats abließen, waren ihre Gedanken ganz und gar auf ihr weltliches Bestreben gerichtet, nicht etwa auf die Heiligkeit des Tages. Dies wiederum führte zu ihrer Bereitschaft, andere zu täuschen und zu betrügen, die Armen noch ärmer zu machen und sie in die Versklavung zu zwängen, damit sie ihre Schulden zurückzahlen könnten. Eine Übertretung, ein Verstoß gegen die geistliche Intention des Sabbatgebots führte zum nächsten Verstoß – Unehrlichkeit und betrügerisches Verhalten. Sie verfälschten die Waage, verringerten das Maß und verkauften Spreu für Korn (vgl. Vers 6 in der Luther-Bibel). Da ist es nicht verwunderlich, dass Gott sehr über sein Volk erzürnt war!

Wie der Sabbat korrekt zu halten ist

Nehmen wir im Gegensatz hierzu Psalm 92, einem Psalm für den Sabbat (vgl. Vers 1), der seinen Schwerpunkt auf Gott setzt. Er ermutigt uns, Gott dafür zu danken, was er in unserem Leben zu bewirken vermag. Dieser Psalm inspiriert uns, über die vergangenen, heutigen wie zukünftigen Werke Gottes nachzusinnen. Er inspiriert uns mit Ideen, wie wir an diesem Tag unsere Zeit verbringen können, um Gott eine Freude zu bereiten. Anstatt an unsere alltägliche Arbeit zu denken oder darüber zu sprechen, sollten wir uns viel eher auf Gott und sein Werk konzentrieren, zu Gott beten und seine Worte, die Bibel, lesen.

Der Sabbat eine Last?

Das jüdische Volk war sich sehr wohl bewusst, dass die frühere Missachtung des Sabbatgebots ein primärer Grund war, weswegen Gott sie in babylonische Gefangenschaft kommen ließ. Das Volk, das nach Jerusalem zurückgekehrt war, war wiederholt in diese Falle, den Sabbat zu missachten, getappt. Daher wollten die jüdischen Führer dies unterbinden. Bei der ersten Ankunft Jesu Christi als Mensch hatten sie zahlreiche weitere Regeln und Vorschriften für den Sabbat eingeführt, die nicht in der Bibel zu finden waren, die jedoch das Wesen, den Kern des Sabbatgesetzes schützen sollten. Es herrschte die Meinung vor, diese Zusatzregeln menschlichen Ursprungs würden einen „Zaun“ um die Substanz des Sabbats bilden. Sie argumentierten, dass niemand den Kern des Sabbats verletzen würde, wenn man davon abhielte, gewisse Vorschriften zu brechen, die das vierte Gebot „einzäunen“ und so „schützen“ sollten. Auch wenn die Motive lobenswert gewesen sein mögen, im Endergebnis jedoch war der Sabbat jetzt kein Tag der Freude mehr, sondern er war eine zu einem schweren Joch gewordene Last geworden.

Von Menschen hervorgebrachte „Sabbatregeln“

Der Sabbat ist aus der Sicht Gottes ein Festtag. Er ist als Tag der Freude und Fröhlichkeit dazu gedacht, sich körperlich wie geistig und geistlich zu regenerieren. Wir können aus den Fehlern der Pharisäer lernen und vermeiden, sie heute zu wiederholen. Mit den Beschränkungen, die von Pharisäern zu Gottes Sabbatgeboten hinzugedichtet wurden, hatten sie gegen das Gesetz Gottes verstoßen (vgl. Matthäus 23,4; Markus 7,8.9.13). Der jüdische Historiker, Moses Hodas, erklärte auf Seite 82 seines Buches „Hellenistic Culture“ (Die hellenistische Kultur): „Rabbis waren gläubige Männer, deren Ziel es war, den Religionsdienst sicherzustellen, doch ihre Methode der Umsetzung, wie jene Platos, lief darauf hinaus, über die kleinsten Handlungen des Menschen zu Gericht zu sitzen.“

Die Pharisäer haben das Verbot, am Sabbat keine Lasten tragen zu dürfen, völlig missverstanden. Ihrem Ermessen nach machte sich eine Person bereits schuldig, wenn sie ein Blatt Papier trug, oder Nahrung, die soviel wie eine getrocknete Feige wog, oder mehr als einen Schluck Milch, oder soviel Öl, das ausreichte, um einen kleinen Teil des Körpers zu salben.

Wenn zuhause am Sabbat ein Feuer ausbrach, war es nur erlaubt, gerade soviel Essen mit hinauszunehmen, das am Sabbat konsumiert werden konnte. Wenn das Feuer zu Beginn des Sabbats – gleich nach Sonnenuntergang – ausbrach, bedeutete dies, dass genug Nahrungsmittel hinausgebracht werden durften, dass es für drei Mahlzeiten reichte. Wäre das Feuer jedoch am Nachmittag des Sabbats ausgebrochen, hätte man nur soviel mit hinausnehmen dürfen, dass es gerade noch für eine Mahlzeit reichte. Den Rest hätte man nicht hinaustragen dürfen. Er musste zurückgelassen werden, um mit dem Gebäude zu verbrennen. Überdies hätte man am Sabbat nur das Nötigste an Kleidung aus einem brennenden Haus mitnehmen dürfen.

Höchstwahrscheinlich standen diese Pharisäer unbewusst unter dem Einfluss ihres früheren babylonischen Umfelds in der Gefangenschaft, als sie später diese Vorschriften für den Sabbat erliessen. Die Babylonier hatten den siebten Tag der babylonischen Woche, namens „Shabattum“, als „böses Vorzeichen“ oder „Unglückstag“ betrachtet. Es war beispielsweise verboten, an diesen Tagen Fleisch zu essen, das über Kohle gegart wurde. Man muss sich fragen, ob hier nicht eine Ursache zu finden ist, weshalb einige orthodoxe Juden die oben beschriebene Passage in Exodus 35,3 hinsichtlich des „Anzündens eines Feuers“ missverstanden und fälschlicherweise beschlossen haben, dass selbst das Einschalten des Lichtschalters verboten sei. An diesen Tagen war es von den Babyloniern sogar verboten, die Kleidung zu wechseln oder einen Arzt herbeizurufen. Wie wir noch feststellen werden, musste auch Christus sich mit einer ähnlichen Auffassung der Pharisäer auseinandersetzen. Während seiner Zeit bestanden die Pharisäer darauf, dass er am Sabbat niemanden heilen sollte und verurteilten die Kranken, die an diesem Tag geheilt werden wollten. Auch hier wird eine Parallele zum babylonischen Aberglauben deutlich.

Diese Restriktionen mögen uns heute lächerlich erscheinen, zur damaligen Zeit jedoch gab es diesbezüglich ganz und gar nichts zu lachen. Bei vielen Gelegenheiten sah sich Christus mit den Pharisäern konfrontiert, wenn er sich weigerte, die von Menschenhand geschaffenen Regeln für den Sabbat zu befolgen.

Auch heute müssen wir vorsichtig sein, keine ähnlich gelagerten Regeln zu schaffen, die uns und anderen vorschreiben, wie – oder wie nicht – der Sabbat zu halten ist, wenn solche Vorschriften nicht in der Bibel zu finden sind und dem Geist des Sabbatgebotes widerspricht.

Christus macht es vor

Jesus Christus stellte die ursprüngliche Bedeutung des vierten Gebots wieder her, indem er die meiste Zeit damit verbrachte, uns zu zeigen, wie der Sabbat zu halten ist. Weil die Pharisäer, Sadduzäer und Schriftgelehrten zahlreiche Verbote erlassen hatten, fing Christus an, den Leuten alles das aufzuzeigen, was am Sabbat gestattet war. An der Tatsache, dass das Sabbatgebot zu befolgen war, gab es keinen Zweifel, jedoch musste Christus mit Worten und Taten vormachen, wie dies zu tun war. Er verdeutlichte die geistige Intention des Sabbatgesetzes, dem man nicht einfach gerecht werden kann, indem man sagt: „Wenn uns die Bibel nicht genau vorgibt, welche Dinge wir am Sabbat tun können, dürfen wir es nicht.“ Vielmehr machte Christus das Gesetz „herrlich und groß“ (Jesaja 42,21). Strikte und peinlichst genaue, ins Detail gehende Vorschriften über das, was man tun darf und was nicht, machen das Gesetz weder herrlich noch groß, noch ehren sie Gott.

Die Pharisäer verurteilten Christus und seine Jünger schnell, als sie den Sabbat nicht nach den Vorstellungen der Pharisäer hielten. Christus zeigte auf, dass ihre Vorstellungen falsch waren, und ganz besonders ihre Verdammung jener, die den Sabbat korrekt hielten. Schauen wir uns einige beispielhafte Situationen an, in denen Christus klarstellte, wie das Sabbatgesetz richtig anzuwenden ist.

Ährenraufen am Sabbat

In Matthäus 12,1-8 lesen wir: „Zu der Zeit ging Jesus durch ein Kornfeld am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen. Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er in das Gotteshaus ging und aß die Schaubrote, die doch weder er, noch die bei ihm waren, essen durften, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel. Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: ‚Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer‘, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt. Der Menschensohn ist ein Herr über den Sabbat.“

Aus diesem Abschnitt können wir eine Menge über die richtige Einstellung zum Sabbat lernen. Zunächst betont Christus, dass nicht die Pharisäer – oder überhaupt Menschen – aus eigener Machtvollkommenheit festlegen sollen, auf welche Weise der Sabbat zu halten ist, was erlaubt und was verboten ist. Dieses Recht hat einzig und allein Gott, durch seinen Sohn Jesus Christus. Das ist keine Frage des Deutens einzelner Stellen in der Bibel. Der Fokus ist auf den Zusammenhang und die geistliche Anwendung zu richten. Christus tadelte die Pharisäer wegen ihres unbarmherzigen Vorgehens. Sie erlaubten den Jüngern nicht, am Sabbat die Ähren auszuraufen, obwohl sie hungrig waren. Christus verglich diese Situation mit der Davids, als er mit seinen Leuten die Schaubrote aß, weil sie hungrig waren. Ein Gesetz, das untersagte, von den Schaubroten zu essen, wenn man hungrig war und sonst nichts zu essen hatte, gab es nicht. Auch das Gebot gegen Arbeit traf, wie wir bereits festgestellt haben, weder auf die Priester zu, die zu jener Zeit Opfer darbrachten, noch bezieht es sich heute auf jene, die am Sabbat am Gottesdienst beteiligt sind, Predigten geben, Versammlungten organisieren usw.

Christus – Der Herr des Alten Testaments

Christus macht deutlich, dass er Herr über den Sabbat ist (Matthäus 12,8). Beachten Sie bitte, dass sich das Wort „ein“ in „ein Herr“ nicht im Urtext findet. Christus ist nicht nur EIN Herr, er ist DER Herr des Sabbats. Gott, der Vater, hat alles durch Jesus Christus erschaffen, einschließlich des Sabbats (vgl. Kolosser 1,16; Johannes 1,1-3; 1. Korinther 8,5.6; Hebräer 1,1.2. Siehe auch Epheser 3,9. Beachten Sie, dass diese Stelle richtig übersetzt werden sollte: „Gott… der alles erschaffen hat durch Jesus Christus.“ Die meisten deutschen Bibeln lassen die Worte „durch Jesus Christus“ unrichtigerwise aus). Gott, der Vater, beschreibt in Hebräer 1,8-12 Jesus Christus auf diese Weise: „Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit […]. Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk […]. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“ Dieser Abschnitt aus dem Hebräer-Buch besteht aus wörtlichen Zitaten aus den Psalmen 45,7 und 102,26-28, die an den „HERRN“ gerichtet sind. Sie gelten Jesus Christus und verdeutlichen, dass es Christus war, der als „HERR“ mit den Menschen im Alten Testament in Verbindung getreten war.

Christus gilt auch als der „HERR über den Sabbat“, da er ihn erschaffen und als heiligen Tag eingesetzt hat. Trotz vieler gegenteiliger und falscher Vorstellungen war es tatsächlich Jesus Christus – nicht Gott, der Vater –, der als Gott des Alten Testaments in direkten Kontakt zu den Menschen getreten war. Dies wird durch zahlreiche Bibelstellen belegt. Zum Beispiel war es Christus, der in 1. Korinther 10,4 die Israeliten aus Ägypten hinausführte. Paulus warnt uns davor, Christus nicht zu versuchen, wie es die Israeliten damals taten (vgl. 1. Korinther 10,9). In Hebräer 11,26 führt er an, dass Moses die „Schmach Christi“ für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens. 1. Petrus 1,10.11 eröffnet uns, dass der Geist Christi in den Propheten war.

Christus sagte, dass niemals jemand die Stimme des Vaters gehört noch seine Gestalt gesehen hat; es heißt auch, dass niemand „Gott“ gesehen hat (vgl. Johannes 5,37; 1,18; 6,46 sowie 1. Johannes 4,12). Allerdings wissen wir, dass es Menschen gab, die Gott den HERRN in seiner verherrlichten Gestalt sahen (vgl. Numeri 12,8; Exodus 33,18-23; 34,5-8) und natürlich auch seine Stimme hörten (siehe Exodus 19,19-21; 20,1). Der „HERR“ des Alten Testaments, der direkt mit dem Volk zu tun hatte, war also nicht Gott der Vater, sondern derjenige, der später als Jesus Christus bekannt werden sollte. (Wenn das Neue Testament von „Gott“ spricht, meint sie vornehmlich Gott den Vater—stellt aber auch in verschiedenen Stellen klar, dass Jesus Christus auch Gott ist, vgl. Johannes 1,1. Christus war immer schon Gott—nicht irgendein Engel und auch nicht ein erschaffenes Wesen. Gott ist eine Familie, die immer schon aus Gott dem Vater, dem Höchsten innerhalb der Gottfamilie, und Jesus Christus, dem Sohn, bestanden hat.)

Verurteile nicht die Unschuldigen

Jesus Christus – der HERR des Sabbats – schuf den Sabbat unter der Weisung und Anordnung des Vaters. Beide erwarten von uns, den Sabbat zu heiligen. Nur Gott – sowohl der Vater als auch der Sohn – hat das Recht, uns vorzuschreiben, wie der Sabbat zu halten ist. In Matthäus 12,1-8 teilt uns Christus mit, dass Barmherzigkeit es den Hungrigen erlaubt, am Sabbat Nahrung aufzutreiben und zu sich zu nehmen. Wir sehen hier einen äußerst wichtigen Unterschied zu der Zeit, als Gott das alte Israel am Sabbat nicht mit Manna vom Himmel versorgte. Zur Zeit Christi waren Nahrungsmittel vorhanden. Die Jünger konnten auf dem Feld Ähren ausraufen. Von Gesetzes wegen war es den Landbesitzern damals nicht erlaubt, das ganze Getreide zu ernten. Sie mussten einen Rest auf dem Feld zurücklassen, damit Hungerleidende es ausraufen und essen konnten.

Im Lichte dessen bleibt jedoch zu betonen, dass die Jünger am Sabbat das Feld nicht „abernteten“. Sie plückten lediglich einige Getreidekörner, um ihren Hunger zu stillen. Wir sollten ebenso festhalten, was die Bibel an dieser Stelle nicht anspricht. Es wird nicht genauer bestimmt, ob die Jünger sich auf der Durchreise oder in der Nähe ihrer Wohnstätte befanden. Auch wird uns nicht näher erklärt, weshalb sie zu Beginn des Sabbats hungrig gewesen sind, und warum sie am Tage zuvor kein Essen zubereitet hatten. Der Grund, weshalb wir das hier nicht erfahren, ist banal. Es spielt schlicht und einfach keine Rolle in der Aussage, die Christus trifft. Die Botschaft lautet klar und deutlich: Verurteile nicht die Unschuldigen, was das Halten des Sabbats betrifft. Jeder wird seinem Herrn, Jesus Christus, Rechenschaft ablegen müssen (vgl. Römer 14,4.9-13). Vielmehr müssen WIR Mitgefühl und Barmherzigkeit zeigen. Das wiederum lehrt uns, dass es falsch ist, einem hungrigen Menschen zu verbieten, am Sabbat Nahrung zu besorgen und zu essen.

Allerdings soll das nicht heißen, dass ein Christ am Sabbat Einkäufe tätigen sollte, außer in einer absoluten Notlage (vgl. Nehemia 13,15-22). Dieser Abschnitt sollte auch nicht als Rechtfertigung oder Ausrede dienen, sich am Vortag nicht auf den Sabbat vorzubereiten.

Nicht minder beachtenswert ist ebenfalls die Tatsache, dass sich Christus in der Anwesenheit der Jünger befand, als sie gegessen haben. Sie waren in der Gegenwart Gottes, in Gestalt von Jesus Christus, dem ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet war. Sie vergaßen nicht, dass dieser Tag heilig war, als sie ein wenig Getreide ausrauften, um es zu essen. Wenn Kirchenangehörige heutzutage nach dem Gottesdienst am Sabbat oder einem Feiertag gelegentlich in einem schönen, ruhigen Restaurant essen gehen, während sie gemeinschaftlich über Dinge reden, die auf Gott bezogen sind, dürfen wir sie dafür nicht verurteilen. Manche reisen beispielsweise aus einiger Entfernung an, um am Gottesdienst teilzunehmen, und verbringen im Anschluss gerne Zeit mit anderen Geschwistern. Doch wenn es das Gewissen nicht erlaubt, am Sabbat oder an einem Feiertag ein Restaurant aufzusuchen, sollte man es unterlassen, denn alles, was „nicht aus dem Glauben [oder der Überzeugung] kommt, das ist Sünde“ (Römer 14,23). Es ist jedoch ratsam zu untersuchen, ob das eigene Gewissen auf der Bibel beruht oder nur auf menschlichen Überlieferungen und eigenen Ideen. Unsere Überzeugung dient vor Gott niemals als Entschuldigung für die Übertretung seines Gesetzes, und wie wir festgestellt haben, können menschliche Vorschriften die wahre Intention der Gebote Gottes in den Köpfen der Menschen verschleiern.

Heilung am Sabbat

Nach diesem Vorfall wurde Christus abermals von den Pharisäern angegriffen, als er am Sabbat einen Mann mit einer verdorrten Hand heilte. Er machte anhand eines Beispiels deutlich, dass sein Handeln rechtmäßig war. Er fragte sie: „Wer ist unter euch, der sein einziges Schaf, wenn es ihm am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und ihm heraushilft? Wieviel mehr ist nun ein Mensch als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat Gutes tun“ (Matthäus 12,11.12).

Den Pharisäern zufolge hatte Christus gesündigt. Ihrer Meinung nach „brach“ er den Sabbat (vgl. Johannes 5,18). Aus der Sicht Gottes allerdings brach er den Sabbat nicht. Christus hat niemals gesündigt – andernfalls hätten Sie und ich keinen Erlöser (vgl. Hebräer 4,15). Die damaligen religiösen Führer ermahnten die Menschen: „Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag“ (Lukas 13,14). Christus jedoch ist auf andere Art und Weise an die Sache herangegangen. Dieser Mann war nicht von einer lebensbedrohlichen Krankheit geplagt, die sofort hätte behandelt werden müssen, und doch war Christus bereit, ihn am Sabbat zu heilen. An anderer Stelle, in Markus 3,4, fragt er die Pharisäer: „Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten oder töten?“

Christus betonte Barmherzigkeit. Wenn es großherzig ist, einem Schaf am Sabbat aus einer Grube herauszuhelfen, oder unsere Tiere zu tränken (vgl. Lukas 13,15), zeugt es umso mehr von angemessenem Mitgefühl, einen kranken Menschen am Sabbat zu heilen! Er „erhielt“ oder besser „rettete“ oder „heilte“ das Leben auch in dem Sinne, dass er das Leben für diese Person angenehmer machte. Anstatt sich auf buchstäbliche menschlich erfundene Vorschriften zu versteifen, ermutigte Christus uns, auf den Sinngehalt des Sabbatgebotes zu achten. Gott wünscht sich Mitgefühl – keine Opfer. Es gab keinen Grund, warum dieser kranke Mann weiterhin leiden sollte. Es gefiel Christus, den Mann zu erfreuen und ihm etwas Gutes zu tun, indem er ihn heilte. Er war betrübt über die „versteinerten“ Herzen der Pharisäer, die nicht einsehen wollten, dass sie mit ihrer strengen, engstirnigen Haltung falsch liegen könnten.

Ein Grund, weshalb wir den Sabbat halten, ist, uns in Erinnerung zu rufen, dass Gott uns von der Knechtschaft Satans und dieser Welt, von unseren eigenen Begierden und der menschlichen Natur befreit hat. Mit diesem Verständnis können wir nachempfinden, weshalb Christus – selbst am Sabbat – Menschen heilte, die lange Zeit an dem, was Satan ihnen aufgebürdet hatte, leiden mussten. Wir müssen erkennen, dass nicht jede Krankheit eine rein „natürliche“ Folge von Vererbung oder falschen Verhaltens des Erkrankten oder anderer ist. Wie bereits damals, so trifft es auch heute noch zu, dass Satan und seine Dämonen hin und wieder Menschen mit Krankheiten heimsuchen (vgl. 2. Korinther 12,7). Christus befreite diese Personen von dieser sehr realen Form der Knechtschaft, und dies gezielt am Sabbat, der die Freilassung aus der Gefangenschaft symbolisiert (vgl. Lukas 13,16). Vergessen wir nicht, dass er es aus Barmherzigkeit getan hat.

Sabbat und Barmherzigkeit

Wenn wir uns der Versuchung ausgesetzt sehen, andere zu verurteilen, da es nicht unseren Vorstellungen entsprechen mag, wie sie den Sabbat halten, besinnen wir uns darauf, Barmherzigkeit zu zeigen. Möglicherweise sind uns nicht alle Umstände bekannt, die diese Menschen veranlasst zu tun, was sie tun. Und unser Verständnis davon, was am Sabbat angemessen ist, mag nicht immer frei von Fehlern sein. Wir alle müssen in der Erkenntnis Jesu Christi wachsen, auch wenn es darum geht, mit dem Gesetz Gottes im Einklang zu leben (vgl. 2. Petrus 3,18). Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht (vgl. Jakobus 2,13). Gott möchte, dass wir unseren Mitmenschen gegenüber Barmherzigkeit erweisen. Wir können nicht Gott lieben, wenn wir nicht unseren Nächsten lieben. Und wir können nicht unseren Nächsten lieben, wenn wir ihm keine Barmherzigkeit erweisen und im Zweifelsfall nicht das Beste annehmen. Wir sind besonders angehalten, nicht einen Bruder zu verurteilen (vgl. Jakobus 4,11.12).

Versammlung am Sabbat

Wir wissen, Christus hat uns nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Taten verdeutlicht, wie der Sabbat zu halten ist. Er ging „nach seiner Gewohnheit“ am Sabbat in die Synagoge, um zu lehren (siehe Lukas 4,16; Markus 1,21). Er wusste, dass der Sabbat eine heilige „Versammlung“ ist, während der wir mit anderen zusammenkommen sollten – schließlich war es er selbst, der dieses Gebot dem damaligen Israel auferlegt hatte. Auch heute versammeln wir uns – ganz nach Gewohnheit Jesu Christi –in der Gemeinschaft gleichgesinnter Geschwister, wenn es uns möglich ist.

Das Tragen des Bettes am Sabbat

Kapitel 5 des Johannesevangeliums führt uns ein weiteres bemerkenswertes Beispiel vor Augen, wie einige jüdische Führer damals die Bedeutung des Sabbatgebots verdrehten und missdeuteten. Wie wir bereits festgestellt haben, war dies vermutlich auf das überlieferte babylonische Denken und den Aberglauben zurückzuführen. Wir lesen, dass Jesus am Sabbat einen Mann heilte, der 38 Jahre an einem Gebrechen litt (vgl. Vers 5). Dieser Mann lag auf seinem Bett, als Christus ihn heilte und aufforderte: „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin“ (Vers 8). Man könnte meinen, dass die Juden äußerst dankbar dafür gewesen sind, dass dieser Mann geheilt wurde. Weit gefehlt! Schauen wir uns an, was sie dem Mann sagten: „Es ist heute Sabbat; du darfst dein Bett nicht tragen“ (Vers 10).

Sie wandten das Gesetz hinsichtlich des Tragens von Lasten in dieser Situation völlig falsch an, anstatt Gott dafür zu ehren, ein gewaltiges Wunder vollbracht zu haben. Christus allerdings hat an diesem Mann Barmherzigkeit walten lassen. Sein Bett war offensichtlich alles, was dieser Mann besaß. Darüber hinaus trifft das Gebot gegen das Tragen von Lasten – wie wir bereits festgestellt haben – vor allem auf Handelswaren zu, die zum Verkauf bestimmt sind. Das heißt jedoch nicht, dass wir am Sabbat umziehen und unsere Habseligkeiten vom einen Haus ins andere transportieren sollten, es sei denn, es handelt sich um einen absoluten Notfall.

Christus teilte den Menschen mit, dass er und sein Vater auch am Sabbat „wirkten“ (Johannes 5,17). Er ging nicht seiner gewöhnlichen Tätigkeit als Zimmermann nach – sondern wirkte für Gott—er hat am Sabbat Gutes vollbracht, wie zum Beispiel, Menschen zu heilen.

Der Sabbat in der neutestamentlichen Kirche

Nach dem Tod Christi und seiner Auferstehung wurde der Sabbat auch weiterhin von seinen Jüngern eingehalten. Sie glaubten nicht etwa, wie es viele heutzutage irrtümlicherweise tun, dass mit dem Tod Christi und seiner Wiederauferstehung der Sabbat hinfällig geworden sei. Paulus lehrte am Sabbat in den Synagogen, wie er es „gewohnt war“ (Apostelgeschichte 17,2), dem Beispiel seines und unseres Herrn, Jesus Christus, folgend, der dasselbe „nach seiner Gewohnheit“ tat (vgl. abermals Lukas 4,16 sowie ebenfalls Apostelgeschichte 13,14.42-44; 18,4).

Paulus ehrte den Sabbat nicht nur, wenn er sich in jüdischer Gesellschaft befand. Er hielt ihn auch, wenn er den Gottesdienst mit Heiden abhielt. In Apostelgeschichte 13,42 „baten die Heiden darum, daß ihnen diese Worte am nächsten Sabbat verkündigt würden“ (Schlachter-Bibel).

Jawohl, Paulus hielt den Sabbat, wie es auch Christus getan hatte, und lehrte die Heiden, dasselbe zu tun. Er gab ihnen ein konkretes Gebot, den Sabbat zu halten – er verordnete, seinem Beispiel zu folgen, wie er „dem Beispiel Christi“ folgte (1. Korinther 11,1).

Der Einwand, Christen müssten anstelle des Sabbats den Sonntag halten, da „Christus an einem Sonntag wiederauferstanden sei“, war Paulus weder zu Ohren gekommen, noch hätte er dem Folge geleistet. Der Anlass für seine ablehnende Haltung dieser falschen Lehre gegenüber wäre zweierlei:

Selbst wenn Christus an einem Sonntag auferstanden wäre, gibt es in der Bibel keine Aufforderung, diesen Tag zu heiligen.

Des Weiteren ist Christus nicht an einem Sonntag auferstanden, sondern am späten Nachmittag des Sabbats (Samstag), kurz vor Sonnenuntergang. Die Beweise finden Sie in unserer Broschüre, „Jesus Christus—ein grosses Geheimnis.“

 Kurz zusammengefasst, Christus prophezeite, drei Tage und drei Nächte im Grab zu sein. Er sagte, dies würde das einzige Zeichen von ihm sein, das belegen wird, dass er der Messias war (vgl. Matthäus 12,38-40). Wäre er am Freitag Nachmittag gekreuzigt worden und am Sonntag Morgen auferstanden, hätte er das Zeichen nicht erfüllt. Er wäre weniger als zwei Tage im Grab gewesen. Doch das Zeichen ist erfüllt worden. Er wurde am Mittwoch Nachmittag (kurz vor dem jährlichen Sabbat bzw. dem „hohen Festtag“, dem ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, der in jenem Jahr auf einen Donnerstag fiel; vgl. Johannes 19,31) ins Grab gelegt und war am späten Nachmittag des Samstags wiederauferstanden. Der „Sabbat“ in Johannes 19,31 bezieht sich auf den ersten Tag des jährlichen Festes der ungesäuerten Brote und nicht auf den Wochensabbat.

Im Lichte von Johannes 20,1 müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Jesus bereits am Sonntag auferstanden war – am ersten Tag der Woche, „als es noch finster war“ oder „finster wurde“. Er war nicht erst am Sonntag Morgen auferstanden.

Matthäus 28,1 macht ebenfalls deutlich, dass die Auferstehung geschah, als „der Sabbat vorüber war [besser: zu Ende der Sabbate] und der erste Tag der Woche anbrach“. Einige Kommentare sind zu der Erkenntnis gelangt, dass es in der Kreuzigungswoche zwei Sabbate gab—den jährlichen Sabbat des ersten Tages der Ungesäuerten Brote und den wöchentlichen Sabbat—und dass sich der Ausdruck „und [als] der erste Tag der Woche anbrach“ auf das Ende des [wöchentlichen] Sabbats bezieht [der jährliche Sabbat war ja auch bereits vorüber], und nicht auf den Sonntag Morgen.

Es wird betont, dass der Ausdruck „anbrach“ im Griechischen ebenfalls in Lukas 23,54 gebraucht wird. Dabei bezieht sich die Stelle dort nicht auf den Sonnenaufgang, sondern auf den Sonnenuntergang und die Tatsache, dass zur Abendzeit, mit Sonnenuntergang, der neue Tag anbrach (vgl. hierzu die Anmerkung in der Zürcher-Bibel). In Lukas 23,54 kann nur ein Bezug auf den Abend des Tages hergestellt werden, nicht auf den nächsten Morgen. (Wir erinnern uns, nach dem hebräischen Kalender beginnen Tage mit dem Abend.)

Die Stelle in Matthäus 28,1 mit „in der Morgendämmerung“ zu übertragen, wie es in der Elberfelder Bibel der Fall ist, hat zur falschen Auffassung beigetragen, die Auferstehung Christi fand am Sonntag Morgen statt. Aber sie geschah zu Ende der Sabbate–und zwar kurz bevor mit dem Sonnenuntergang der neue Tag anbrach.

Die Tatsache, dass Christus nicht erst am Sonntag, sondern am Samstag kurz vor Sonnenuntergang auferstanden ist, wurde von der neutestamentlichen Kirche nie in Zweifel gezogen. In seinen „Osterpredigten“ machte Gregor von Nyssa (335-394 n. Chr.) das Verständnis der neutestamentlichen Kirche deutlich, wenngleich er selbst von anderen, falschen Lehren überzeugt gewesen sein mag. Er schreibt: „Das einzige Zeugnis über die Zeit der Auferstehung Christi wird in Matthäus 28,1 hergestellt, ‚zu Ende des Sabbats’… Der Zeitpunkt der Auferstehung ist nach Matthäus 28,1 der Samstag Abend.“

Weitere Stellen des Neuen Testaments, die angeblich „belegen“, dass die frühen Jünger den Gottesdienst am Sonntag abhielten, sind ebenso abwegig. Wenn es beispielsweise heißt, dass sie am ersten Tag der Woche „Brot brachen“, bedeutet dies nur, dass sie an diesem Tag zusammen ein gemeinsames Mahl hatten. Die Bibel verdeutlicht stets, dass die frühen Jünger den Gottesdienst weiterhin am Sabbat abhielten.

Wir hatten auch bereits gesehen, dass der Sabbat nicht mit Wegfall des Alten Bundes hinfällig geworden ist. Jesus Christus hat auch kein „neues Gesetz“ eingeführt, das das vierte Gebot aufgehoben hätte. Er hielt den Sabbat, und seine Apostel taten es auch. Alle zehn Gebote, einschließlich des Sabbatgebots, sind und bilden noch immer das Fundament eines jeden Christen.

Christus ermahnt seine Jünger der Endzeit zu beten, dass ihre Flucht in der bevorstehenden Trübsal nicht am Sabbat geschehe (vgl. Matthäus 24,20). Er erwartet von seiner Kirche, dass sie den Sabbat auch bis zu seiner Rückkehr halten wird; dabei betont er in diesem Abschnitt, dass die Fluchtergreifung zu einer chaotischen und bedrohlichen Zeit sicherlich nicht die beste Art und Weise ist, einen friedlichen und erbaulichen Sabbat zu haben. Es wäre nahezu unmöglich, unter solchen Umständen die Aufmerksamkeit auf Gott und seine Heiligkeit zu richten. Natürlich wäre es seinem Volk erlaubt, am Sabbat die Flucht zu ergreifen—dies würde in etwa der Situation des in den Brunnen gefallenen Ochsens entsprechen (Lukas 14,5: „Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat?“). Jedoch wäre es nicht wünschenswert, den Sabbat auf der Flucht begehen zu müssen.

Weitere Belege für die Wirksamkeit des Sabbats

Den deutlichsten Beweis, dass der Sabbat auch heute noch zu halten ist, tritt Hebräer 4 an. Nachdem Gott die Erde erneuerte und den Menschen schuf, so erklärt Paulus in Vers 4, ruhte er am siebten Tag, dem Sabbat, von seinen Werken. Diese wöchentliche Ruhe steht sinnbildlich ebenso für die tausendjährige Ruhe, die für die gesamte Menschheit gelten wird, wenn Jesus zurückgekehrt ist und seine Herrschaft angetreten hat (siehe Verse 6-8,10). Der wöchentliche Sabbat heute ist eine stete Erinnerung daran, dass Gott uns erschaffen hat und dass wir unsere letzte Ruhe noch finden werden. Paulus stellt daher in Vers 9 fest: „Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.“

In diesem Vers macht Paulus für den Ausdruck „Ruhe“ von einem anderen Wort aus dem Griechischen Gebrauch. Anstatt des üblicherweise verwendeten Begriffs „katapausis“ (wie z.B. in Hebräer 3,11.18; 4,1.3.5.10.11) gebraucht er in Vers 9 des vierten Kapitels das Wort „sabbatismos“. Ins Deutsche übertragen bedeutet es „Sabbatruhe“ und beschreibt das „Halten des Sabbats“. In der Elberfelder-Bibel heißt es: „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.“ Am deutlichsten gibt es die englische Lamsa-Übersetzung wieder, in der es heißt: „Es ist daher die Pflicht des Volkes Gottes, den Sabbat zu halten.“ Wenn wir also behaupten, das Volk Gottes zu sein, ist es demnach unsere Pflicht, den Sabbat zu halten. Dabei blicken wir auf die Zeit zurück, als Gott den Menschen schuf, und freuen uns darauf, wenn die Menschheit ihr unglaubliches Potenzial erlangen wird. Den Sabbat zu heiligen, wie auch Gott ihn heiligte, ist alles andere als überholt oder veraltet und für das Leben jedes Christen auch heute noch von größter Bedeutung.

Sehr bald wird die Zeit kommen, in der wir alle geprüft werden, wenn es um den Sabbat geht. Unmittelbar vor der Rückkehr Christi wird dieser Welt das sprichwörtliche „Zeichen des Tieres“ aus dem Buch der Offenbarung aufgezwungen werden. Sie müssen wissen, was dieses „Zeichen“ des Tieres zu bedeuten hat und in welchem Zusammenhang es mit dem Sabbat steht. Wenn wir das Malzeichen annehmen, so sagt Gott, wird er uns bestrafen. Lehnen wir dieses Zeichen jedoch ab, brauchen wir Gottes Schutz, um keine Qualen durch das „Tier“ zu erleiden.

Für nähere Informationen lesen Sie bitte unseren Artikel, „Wird es einen Ort der Sicherheit geben?“ und unsere Broschüre „Europa in der Prophezeiung“. Diese Broschüre zeigt Ihnen anhand historischer Belege auf, wie die Sonntagsverehrung am ersten Tag die Sabbatheiligung am siebten Tag verdrängte, und gibt Ihnen viele Zitate von katholischen Priestern sowie protestantischen Pfarrern, die bekennen, dass die Bibel eine solche Änderung nicht billigt.

Zusammenfassung

Die biblische Lehre hinsichtlich des Sabbats ist konsquent von Anfang bis Ende. Gott schuf den Sabbat für die Menschen, die dem von Gott geheiligten Sabbat gedenken sollen, indem sie selbst ihn heiligen. Besonders das Volk Gottes hat die Pflicht, den Sabbat zu heiligen. Er ist weder aufgehoben noch abgeschafft worden. Wann immer sein Volk oder andere sich wider besseren Wissens weigern, den Sabbat zu befolgen, können sie für ihren Ungehorsam eine Strafe erwarten. Den Sabbat zu heiligen, gibt uns vor Gott als seine Jünger zu erkennen; als jene, die ihn aufrichtig erfreuen möchten. Auch Außenstehende werden sehen, wie wir den Sabbat nach dem offenbarten Wort Gottes halten. Die ganze Welt ist letztlich dazu bestimmt, den Sabbat auf die Weise zu halten, die von Gott vorgegeben ist. Dies wird geschehen, wenn Jesus Christus die Herrschaft Gottes auf der Erde errichtet hat.

Wir halten den Sabbat von Freitag Abend bis Samstag Abend, indem wir (wenn möglich) dem Gottesdienst beiwohnen und unsere tägliche Arbeit oder gewohnte Tätigkeiten, wie auch den Besuch der Schule oder der Universität, unterlassen. Stattdessen widmen wir diese heilige Zeit dem Gottesdienst, dem geistigen Studium, dem Gebet und der Gemeinschaft mit Angehörigen der wahren Kirche Gottes, und nicht zuletzt der körperlichen Ruhe.

Das Achten des Sabbats erinnert uns an den ewigen Gott, den Schöpfer alles Existenten, der den Sabbat für den Menschen geschaffen hat. Wir wissen, dass Gott uns von Schmerz und Leid befreit hat, von der Knechtschaft und den Fesseln der Sünde, genauso wie er das damalige Israel aus ägyptischer Unterdrückung befreite. Wir freuen uns auf die letzte Sabbatruhe, das Millennium, das bald auf dieser Erde errichtet werden wird – wenn Satans Einfluss beendet worden ist und schließlich die gesamte Menschheit von ihrer ertraglosen Arbeit ruhen und Gottes Weg des Lebens folgen wird.

Der Sabbat ist das perfekte Geschenk Gottes, voller Bedeutung und Anleitung für seinen Weg. Wir sollten dafür dankbar sein und das Sabbatgebot nicht auf die leichte Schulter nehmen.