Wiederum gibt es jene, die bekennen, an Engel zu glauben, die jedoch von einem Extrem zum anderen gehen und Engel tatsächlich anbeten. Die Bibel sagt jedoch eindeutig, dass nur Gott allein anzubeten ist, und keine Engel.
In dieser Broschüre werden wir die biblische Offenbarung von der wenig verstandenen Geistwelt näher betrachten. Während es wichtig ist zu glauben, was Gottes Wort über die Existenz von Engeln und Dämonen offenbart, ist es vielleicht noch wichtiger, ein wahres Verständnis darüber zu haben, was diese Geistwesen heute tun, wie sie uns beeinflussen, und was ihre Existenz für uns bedeutet. Wenn wir die Schriftstellen hinzuziehen und die großartige Wahrheit, die sie beinhalten, akzeptieren, wird die Geistwelt „vor unseren geistigen Augen“ deutlich sichtbar, und wir werden mehr denn je eine klarere Vorstellung darüber gewinnen!
Vor der physischen Schöpfung
Die Bibel offenbart uns, dass es einmal eine Zeit gab, in der nur Gott allein existierte. Diese Aussage ist jedoch mit dem biblischen Verständnis verbunden, dass Gott aus zwei Wesen besteht—dem Vater und dem Sohn. Johannes 1, Vers 1, sagt uns: „Im Anfang [bevor alles geschaffen wurde] war das Wort [der Sohn Gottes—Jesus Christus], und das Wort war bei Gott [Gott dem Vater], und Gott war das Wort“ oder „…und das Wort war Gott“ (Elberfelder Bibel). Gott hat immer schon existiert. Es gab niemals eine Zeit, in der Gott (beide, der Vater und der Sohn) nicht existierten.
Die Bibel sagt uns nicht, was Gott tat, bevor er begann, innerhalb der Geistwelt zu erschaffen, und danach das physische Universum. Uns wird jedoch mitgeteilt, dass es einen Zeitpunkt gab, zu dem Gott mit seinem Schöpfungswerk begann. Wir mögen vielleicht spekulieren, dass Gott eine lange Zeit damit verbrachte, seine Schöpfung zu planen. Uns wird jedoch nicht gesagt, wie lange dies dauerte oder was Gott tat, bevor er mit der Planung seiner Schöpfung begann.
Wir Menschen tendieren dahin zu denken, dass es sich bei der Schöpfung alleine um das physische Universum handelt—die Galaxien, die Sonnen, die Sternen und Planeten, unsere Erde und die Lebensformen auf ihr, einschließlich des Menschen. Gott begann sein Schöpfungswerk jedoch nicht mit der Erschaffung physischer Dinge. Er erschuf zuerst geistige Lebewesen und Dinge. Dieser geistige Bereich existiert heute immer noch, aber da er für unsere Augen unsichtbar ist, entscheiden sich viele dafür, nicht an ihn zu glauben. Jedoch wenn richtig verstanden, ist die Geistwelt sogar viel realer als die physische Welt. Sie ist in der Tat dauerhaft, nicht wie die physische Welt, die zeitlich begrenzt ist. Die erschaffene Geistwelt hat viel länger als alles Physische existiert, und geschaffene Geistwesen werden für alle Ewigkeit existieren.
Teil 1 – Die Welt der Engel
Gottes Wort offenbart uns, dass Gott die Engel erschuf. Engel haben nicht immer gelebt. Engel hatten einen Anfang. Psalm 148, Verse 1-2 und 5 sagt uns: „Halleluja! LOBET im Himmel den HERRN… Lobet ihn, alle seine Engel, lobet ihn, all sein Heer! …denn er gebot, da wurden sie GESCHAFFEN.“
Paulus bestätigt in Kolosser 1, Vers 16, dass Engel—unsichtbar für das menschliche Auge—geschaffen wurden. Sie haben nicht seit Ewigkeit her existiert: „Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare.“
Engel können nicht sterben
Engel wurden als unsterbliche Geistwesen geschaffen, um für immer zu leben. Christus verglich die Unsterblichkeit der Engel mit dem POTENTIAL der Menschheit, unsterblich zu werden, als er in Lukas 20, Vers 36, sagte: „Denn sie können hinfort auch nicht sterben [in der Auferstehung werden die Menschen Unsterblichkeit erlangen]; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind.“ Diese Wahrheit wird in 2. Korinther 4, Vers 18, bestätigt: „…Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ Engel sind unsichtbar, sie können vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden (vgl. Kolosser 1,16).
Engel heiraten nicht
In der Geistwelt gibt es keine physische Eheschließung, und auferstandene Christen, die in Geistwesen verwandelt worden sind, werden auch nicht mehr heiraten. Christus bekräftigt dies in Matthäus 22, Vers 30: „Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel.“
Engel genießen Mahlzeiten
Engel wurden als Geistwesen geschaffen—sie bestehen aus Geist. Als solche sind sie unabhängig von physischen Dingen, einschließlich der Nahrung. Trotzdem können sie Mahlzeiten genießen. Uns wird mitgeteilt, dass sie tatsächlich eine spezielle Speise haben. Psalm 78, Verse 24-25, sagt uns: „[Gott] ließ Manna auf sie regnen zur Speise und gab ihnen Himmelsbrot. Brot der Engel aßen sie alle, er sandte ihnen Speise in Fülle.“ 1. Mose 18, Verse 1-8, zeigt, dass die zwei Engel (vgl. 1. Mose 19,1), die denjenigen begleiteten, der als der HERR identifiziert wird, ebenfalls eine von Abraham zubereitete Mahlzeit zu sich nahmen.
Mächtiger als Menschen
Als Geistwesen sind Engel viel stärker und mächtiger als physische Menschen. Die Bibel bestätigt in 2. Petrus 2, Vers 11, die offensichtliche Tatsache, dass Engel „größere Stärke und Macht haben“ als Menschen.
Nicht so wissensreich wie Gott
Engel haben nicht dasselbe Verständnis und Wissen, das Gott besitzt. In 1. Petrus 1, Vers 12, wird uns gesagt, dass Gott seiner Kirche geistiges Wissen offenbart, das noch nicht einmal die Engel besitzen und „was auch die Engel begehren zu schauen.“ Tatsächlich bekräftigt Epheser 3, Vers 10, dass die Zeit gekommen ist „…damit jetzt kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel [den Engeln in ihren unterschiedlichen Rängen oder Rangordnungen, mehr dazu später] durch die Gemeinde [oder Kirche, der Gott seine Weisheiten offenbart].“
Wie viele Engel existieren?
Die Menschen haben keine Vorstellung darüber, wie viele Engel überhaupt existieren. Die offenbarte Zahl ist in der Tat umwerfend. In Offenbarung 5, Vers 11, wird uns die Zahl der Engel, die sich um den Thron Gottes versammelt hatten, als „vieltausendmal tausend“ genannt. Hebräer 12, Vers 22 spricht von „den vielen tausend Engeln.“ Das griechische Wort ist „anarithmethos“, was wortwörtlich „unzählbar“ bedeutet, oder „ohne Zahlen“. Bestimmt weiß Gott, wie viele Engel er geschaffen hat, aber für uns Menschen sind sie „unzählbar“.
Engel haben Gefühle
Gott erschuf die Engel nicht als Roboter. Sie sind im Gegenteil individuelle Wesen mit Emotionen und Gefühlen. In Hiob 38, Vers 7, lobten die Engel Gott und jauchzten vor Freude, als sie sahen, wie wunderschön Gott die Erde erschaffen hatte. Sie „freuen“ sich ebenfalls über jeden Sünder, der Buße tut oder bereut (vgl. Lukas 15,10).
Engel haben ihre eigene Sprache
Engel sprechen ihre eigene Sprache—eine Sprache, die von der Sprache der Menschen verschieden ist. In 1. Korinther 13, Vers 1, sagt Paulus: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen [Sprachen der Engel] redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“
Engel haben ihre eigenen Namen
Als individuelle Wesen mit Gefühlen und Emotionen und einer eigenen Sprache kennt Gott sie ebenfalls unter ihren individuellen Namen. Die Bibel offenbart uns zwei Engelsnamen—Michael und Gabriel. Sie spricht ebenfalls über einen dritten Engel—Luzifer—, der zu Satan oder dem Teufel wurde. Es scheint jedoch, dass all den anderen Engeln ebenfalls Namen von Gott gegeben wurden. In Hebräer 1, Vers 4, wird uns gesagt, dass Christus „…so viel höher geworden ist als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name.“ Und in Epheser 1, Vers 21, vergleicht Paulus Christus mit der Engelswelt, indem er aussagt, dass Gott Christus zu seiner Rechten im Himmel einsetzte, „…über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat“ (vgl. ebenfalls Philipper 2,9).
Gottes Engel sind nicht immer im Himmel
Viele Schriftstellen sagen uns, dass die Wohnstätte von Gottes Engeln im Himmel ist. Offenbarung 7, Vers 11, betont: „Und alle Engel standen rings um den Thron … und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie sich immer nur im Himmel aufhalten. Jakob sah in einem Traum, wie die Engel Gottes an der Himmelsleiter auf- und abstiegen. Er verstand, dass ihm die „Pforte des Himmels“ gezeigt worden war (1. Mose 28,12-17). Christus erklärte Nathanael, dass Gottes Engel über dem Menschensohn hinauf- und herabfahren (Johannes 1,51). Wir werden ebenfalls später in dieser Broschüre sehen, dass Engel von Gott gesandt werden, die Lande auf dieser Erde zu durchziehen (vgl. Sacharja 6,7).
Der Engel des HERRN
Die Bibel spricht des Öfteren über den „Engel des HERRN“. Einige behaupten, dass es sich hierbei um Jesus Christus handelt, als den Gesandten von Gott dem Vater (siehe unten). Jedoch bezieht sich das Wort „HERR“ im Alten Testament in den meisten Fällen auf Christus, obwohl auch Gott der Vater gemeint sein kann. (Wir verweisen auf unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“.) Wir lesen ebenfalls in Lukas 2, Vers 9, dass der „Engel des Herrn“ den Hirten auf dem Felde erschien, nachdem Christus geboren war. In dieser Schriftstelle kann sich die Bezeichnung „Engel des Herrn“ unmöglich auf Christus selbst beziehen, da er ansonsten gleichzeitig an zwei verschiedenen Stellen hätte sein müssen.
Es scheint, dass sich die Formulierung „Engel des HERRN“ oft auf einen Engel bezieht, der von Gott gesandt wurde. Zum Beispiel lesen wir in 1. Könige 19, Vers 5: „…ein Engel rührte ihn [Elia] an“. In Vers 7 wird der Engel als der „Engel des HERRN“ bezeichnet.
Andere Schwierigkeiten mit dem Wort „Engel“
Wir lesen in Hosea 12, Verse 4-5, dass Jakob „…im Mannesalter mit Gott gekämpft [hat]. Er kämpfte mit dem Engel und siegte.“ Wir lesen ebenfalls in 1. Mose 32, Verse 29 und 31, dass Jakob „ … mit Gott… gekämpft“ und „Gott von Angesicht gesehen [hat]“.
Des Weiteren wird uns in 2. Mose 3, Vers 2, mitgeteilt, dass „…der Engel des HERRN [ihm]… in einer feurigen Flamme [erschien].“ In Vers 4 wird uns gesagt, dass Mose von Gott aus der Mitte eines Busches angerufen wurde. In Apostelgeschichte 7, Vers 35, sagt Stephanus jedoch, dass Mose ein „Engel… im Dornbusch erschienen war.“
Als drittes Beispiel sehen wir in 2. Mose 19, Verse 18-21, dass „der HERR“ und „Gott“ auf dem Gipfel des Berges Sinai zu Mose sprach. Doch Stephanus sagte in Apostelgeschichte 7, Vers 38, dass „de[r] Engel … mit ihm redete auf dem Berge Sinai“.
Wie erklären wir solche augenscheinlichen Widersprüche?
Im Hebräischen ist das Wort für „Engel“ „malak“ oder „malech“. Dieses Wort rührt vom Hebräischen „l’k“ her und bedeutet „eine Nachricht liefern“ oder „eine Anordnung ausführen“. Das Wort „malak“ kann als „Engel“ oder als „Bote“ übersetzt werden. Das griechische Wort für „Engel“ ist „angelos“, was ebenfalls „Bote“ bedeutet. Das lateinische Wort „angelus“ stammt vom griechischen Wort „angelos“ ab und bedeutet „Engel“. Deshalb können sich die Wörter „malak“ und „angelos“ auf ein geschaffenes Engelwesen und auf menschliche Boten beziehen (vgl. 1. Mose 32,4; Haggai 1,13; Matthäus 11,10 und Jakobus 2,25. In den Schriftstellen, wo sich die Wörter „malak“ und „angelos“ auf menschliche Wesen beziehen, wurden sie mit „Boten“ übersetzt). Diese Wörter können sich ebenfalls auf Jesus Christus beziehen, dem „Boten“ Gottes des Vaters, wie dies in Maleachi 3, Vers 1, der Fall ist.
Der „Engel“ oder „Bote“, der Mose und Jakob erschien, war Jesus Christus. Es war Christus, der sich direkt mit dem alten Israel und Juda befasste (für biblische Beweise lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“). Deshalb identifizieren die vorgenannten Schriftstellen in den Büchern Hosea und Mose die Person innerhalb der Gottfamilie, die mit Jakob kämpfte und zu Mose sprach, als Jesus Christus, dem „Boten“, der vom Vater gesandt wurde. An anderen Stellen mag die Bibel vielleicht sagen, dass Gott selbst spezielle Dinge tat, aber der Kontext offenbart, dass er es durch seine Engel geschehen ließ.
Unterschiedliche Ränge unter den Engeln
Es scheint unterschiedliche Grade, Klassen, Rangordnungen oder Ränge unter den Engeln zu geben, mit diversen Stufen von Macht und Autorität. Kolosser 1, Vers 16, beschreibt „…Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten“, wenn die Engelswelt angesprochen wird. Epheser 1, Vers 21, bezieht sich auf Engel als „alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft“. In Epheser 3, Vers 10, werden Engel als „Mächte… und Gewalten im Himmel“ identifiziert, und 1. Petrus 3, Vers 22, beschreibt die geschaffene Welt der Geistwesen als „die Engel und die Gewaltigen und die Mächte“.
Im Anbetracht dieser Schriftstellen bezieht sich die Schweizer Zürcher Bibel in Anmerkung #44 auf „Klassen“ unter den Engeln. Die Ryrie Study Bible schreibt in einer Fußnote zu Epheser 1, Vers 21: „Diese Wörter (z.B. Throne, und Macht, und Gewalt, und Herrschaft), rabbinische Gedanken jener Zeiten, beschreiben die verschiedenen Ränge der Engel.“
Wie aus der restlichen Broschüre noch klarer hervorgehen wird, haben Engel unterschiedliche Ränge von Macht und Herrlichkeit erhalten. Alle von ihnen sind mächtig und herrlich, aber nicht in gleichem Maße. Offenbarung 5, Vers 2, spricht von einem „starken Engel“, ebenfalls Offenbarung 10, Vers 1, und Offenbarung 18, Vers 21. In Offenbarung 18, Vers 1, sieht Johannes einen „andern Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz“. Andere Schriftstellen deuten an, dass einigen auserwählten Engeln spezielle Macht über Feuer (Offenbarung 14,18) und Wasser (Offenbarung 16,5) gegeben worden ist.
Der folgende kurze Überblick wird die verschiedenen Ränge oder Kategorien unter den Engeln zusammenfassen, wie sie in der Schrift offenbart sind.
(1) Erzengel
Die Bibel spricht manches Mal über bestimmte „Erzengel“. Die Bedeutung dieses Wortes ist „Hauptbote“. Nur Michael wird spezifisch in der Bibel als ein „Erzengel“ bezeichnet. Der Name „Michael“ bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Judas 1,9 identifiziert ihn als einen „Erzengel“. Er wird ebenfalls „einer der Ersten unter den Engelfürsten“ genannt (Daniel 10,13). Dies deutet an, dass es noch weitere „Engelfürsten“ geben muss. Er wird auch als „der große Engelfürst“ beschrieben (Daniel 12,1). Er ist eindeutig über andere Engel eingesetzt, wie Offenbarung 12, Vers 7, erklärt („Michael und seine Engel kämpften …“). Die Elberfelder Bibel schreibt in einer Fußnote zu 1. Thessalonicher 4,16, dass die „Silbe ‚Erz‘“ in „Erzengel“ den „Ranghöchsten oder Ersten“ bezeichnet.
Ob der zweite mit Namen genannte Engel in der Bibel, Gabriel, ein Erzengel ist, ist nicht eindeutig offenbart. Der Name „Gabriel“ bedeutet „Gott ist mächtig“. Während die Bibel nirgendwo die Erscheinung von Michael beschreibt, wird der Engel Gabriel als jemand bezeichnet, „der aussah wie ein Mann“ (Daniel 8,15; vgl. Daniel 9,21; siehe ebenfalls die detaillierte Erörterung später in dieser Broschüre). „Gabriel, der vor Gott steht“ (Lukas 1,19), ist von Gott oft mit positiven und wichtigen Neuigkeiten zu den Menschen gesandt worden (Lukas 1,26.31). Er wurde mehrere Male zu Daniel gesandt, und ebenfalls zu Zacharias (Lukas 1,11-13.19) und zu Maria (s.o.). Da die Bedeutung von „Erzengel“ „Hauptbote“ ist, und da Gabriel von Gott mit wichtigen Mitteilungen gesandt wurde, können wir davon ausgehen, dass Gabriel ein Erzengel ist. Er wird traditionell als einer der Erzengel angesehen, und als einer der großen Engelfürsten.
1. Thessalonicher 4, Vers 16, spricht von einem „Erzengel“, ohne spezifisch seine Identität zu nennen. Wir lesen in der Elberfelder Bibel: „Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.“ Diese Wortwahl weist ebenfalls auf die Existenz von mehr als einem Erzengel hin, sonst würde nur von der Stimme „des Erzengels“ die Rede sein (Die revidierte Lutherbibel übersetzt hier fälschlicherweise „des Erzengels“; es muss aber vom Griechischen her „eines Erzengels“ heißen, vgl. auch die Zürcher Bibel).
(2) Serafim
Die Bibel spricht speziell an einer Stelle von Engelwesen als von „Serafim“. Das Wort „Serafim“ bedeutet „brennend“ oder „nobel“. Diese Wesen werden so dargestellt, dass sie über dem Throne Gottes stehen. „Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie“ (Jesaja 6,2). Die Stimmen der Serafim sind so kräftig, dass „die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch“ (Jesaja 6,4). Jesaja 6, Vers 6, beschreibt einen der Serafim mit einer glühenden Kohle in der Hand.
Ob diese Schriftstelle ausreicht, Serafim mit menschenähnlichem Aussehen zu beschreiben, ist unklar. Der Bezug auf „Gesicht“, „Fuß“ und „Hand“ mag so etwas nahelegen. Andererseits wird das hebräische Wort für „Serafim“, „saraph“, (vgl. Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible unter „Seraphims“ und „Serpent“, Nummer 8314) auch in anderen Schriftstellen gebraucht, um Drachen und Schlangen zu bezeichnen. Wir lesen in Jesaja 14, Vers 29: „Freue dich nicht, ganz Philisterland, dass der Stock, der dich schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Natter kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger fliegender Drache sein.“ Das hebräische Wort für „feuriger Drache“ ist „saraph“. Eine zusätzliche Schriftstelle kann in Jesaja 30, Vers 6, gefunden werden: „Dies ist die Last für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal und Angst, wo Löwe und Löwin, wo Ottern und feurige fliegende Drachen sind…“ („saraph“ im Hebräischen).
Das hebräische Wort „saraph“ wird ebenfalls in 4. Mose 21, Verse 8-9, benutzt, als Gott Mose gebot: „Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf … “
Rieneckers Lexikon zur Bibel sagt folgendes unter dem Stichwort „Schlange“: „Stellen wie [Jesaja] 14, 29; 30,6, dagegen, wo fliegende seraphim (Plur[al] von sarap, [Luther Übersetzung] feurige Drachen) erwähnt werden, ebenso [Jesaja] 6, 2.6, wo das Wort die sechsflügeligen Wesen über dem Thron Gottes ([Luther Übersetzung] Seraphim) bezeichnet, weisen über die Vorstellung einer gewöhnlichen [Schlange] hinaus auf die eines [vielleicht] drachenähnlichen Wesens, wie sie als Drache oder Leviathan auch sonst in der Bibel erwähnt werden….“
(3) Cherubim
Vielleicht die bekanntesten Engelwesen, die in der Bibel erwähnt werden, sind die „Cherubim“. Wie wir später in dieser Broschüre noch sehen werden, ist die allgemeine Vorstellung darüber, was Cherubim eigentlich sind und wie sie ausschauen, total falsch. Die Bedeutung von „Cherub“ oder „Cherubim“ ist: „die ergriffen und festgehalten werden“. Gott „ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens“ (1. Mose 3,24). Gott „sitzt“ oder „thront“ über den Cherubim (Psalm 99,1; 2. Samuel 6,2). Wir lesen in 2. Samuel 22,11: „Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, und schwebte auf den Fittichen des Windes.“ Mose wurde beauftragt, „ … zwei Cherubim [zu] machen aus getriebenem Golde an beiden Enden des Gnadenthrones … Und die Cherubim sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenthron bedecken und eines jeden Antlitz gegen das des andern stehe … Dort will ich dir begegnen, und vom Gnadenthron aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, zwischen den beiden Cherubim will ich mit dir alles reden … “ (2. Mose 25,18.20.22).
Wir lesen ebenfalls, dass der Vorhang der Stiftshütte wie folgt gemacht werden sollte: „ … und [du] sollst Cherubim einweben in kunstreicher Arbeit“ (2. Mose 26,31).
Ein mächtiger und gewaltiger Engel wird in Hesekiel 28, Verse 14-16, wie folgt beschrieben: „Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt … Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde … Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine.“ Andere Schriftstellen, wie Jesaja 14, Vers 12, sagen uns, dass dieser Cherub „Luzifer“ war, der gegen Gott sündigte und zu Satan dem Teufel wurde (mehr dazu später).
Die Bibel sagt uns nicht, wie viele Cherubim existieren. Das Buch Hesekiel erwähnt in den Kapiteln 1 und 10 mindestens vier Cherubim (zusätzlich zu dem gefallenen Cherub Luzifer, der heute der Satan ist).
Einige haben spekuliert, ob Michael und Gabriel nicht nur Erzengel, sondern auch Cherubim sind. Die Bibel identifiziert nirgendwo diese zwei Engel als Cherubim.
(4) Vier himmlische Gestalten
Die Bibel spricht im Buch der Offenbarung von „vier himmlischen Gestalten“, die vor dem Throne Gottes erscheinen. Obwohl ihre Beschreibung in gewissem Ausmaße dem der Serafim ähnelt, gibt es jedoch Unterschiede, was darauf hindeutet, dass diese Engelwesen zu einer anderen Kategorie oder Ordnung gehören. Offenbarung 4, Verse 6-9, erklärt, dass sie sechs Flügel haben und dass sie alle unterschiedlich ausschauen. Eine Gestalt sieht wie ein Löwe aus, eine wie ein Stier, wiederum eine andere gleicht einem fliegenden Adler, und eine hatte ein Antlitz wie ein Mensch. Zusätzlich besitzen sie Donnerstimmen (Offenbarung 6,1), und sie führen Gottes Willen aus, indem sie andere Engel anweisen (vgl. Offenbarung 15,7).
(5) Die vierundzwanzig Ältesten
Das Buch der Offenbarung spricht ebenfalls von vierundzwanzig hochrangigen Geistwesen innerhalb des Engelreiches, die die „vierundzwanzig Ältesten“ genannt werden. Sie befinden sich im Himmel, sind mit weißen Kleidern angetan, und haben goldene Kronen auf ihren Häuptern. In der Vision saßen sie auf vierundzwanzig Thronen um Gottes Thron herum, dem sie dienten und den sie anbeteten (Offenbarung 4,4.10-11). Der hohe Rang der „vier himmlischen Gestalten“ und der „vierundzwanzig Ältesten“ wird in Offenbarung 5, Vers 11, ausgedrückt: „Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron [von Gott und dem Lamm, Jesus Christus] und um die [vier] Gestalten und um die [vierundzwanzig] Ältesten her… “ (vgl. ebenfalls Offenbarung 7,11).
(6) Die sieben Geister Gottes
Wie wir später noch im Detail erläutern werden, offenbart uns die Bibel die Existenz von sieben besonderen Engeln Gottes, die als die „sieben Geister Gottes“ (Offenbarung 5,6) bezeichnet werden, und deren Aufgabe es ist, die Erde zu durchziehen und ihre Beobachtungen Gott mitzuteilen. Es ist möglich, dass diese sieben Geistwesen identisch sind mit „sieben Engel[n], die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben … Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu blasen“ (Offenbarung 8,2.6). Diese sieben Geistwesen sind vielleicht auch identisch mit den „sieben Donnern“ in Offenbarung 10, Verse 3-4, und mit den sieben Engeln der sieben Gemeinden in Offenbarung 1, Vers 20. (Vgl. auch Offenbarung 2,1.8.12.18; Offenbarung 3,1.7.14.)
(7) Die verbleibenden Engel
In der Bibel wird oftmals von Engeln im Allgemeinen gesprochen. Wir lesen von dem Erzengel „Michael und seinen Engeln“ (Offenbarung 12,7). 1. Petrus 3, Vers 22, erwähnt „die Engel und die Gewaltigen und die Mächte“. Engel werden ebenfalls manchmal als „Gottessöhne“ bezeichnet (vgl. Hiob 1,6; 2,1; 38,7), oder als „Sterne“ (vgl. Jesaja 14,13; Offenbarung 12,4; Offenbarung 9,1; Offenbarung 1,20). Wie Gott jedem physischen Stern einen Namen gab (Jesaja 40,26; Psalm 147,4), so scheint es, wie zuvor erwähnt, dass Gott auch jedem Engel einen Namen gab, da „Engel“ symbolisch als „Sterne“ beschrieben werden. Hochrangige Engel werden auch als „Morgensterne” bezeichnet (vgl. Hiob 38,7).
Keinen Kontakt mit Engeln aufnehmen, oder sie anbeten
Je mehr wir in der Bibel über die Welt der Engel lesen, desto mehr werden wir mit Ehrfurcht erfüllt hinsichtlich der gewaltigen Wahrheit, die sich vor unseren Augen entfaltet. Wir lernen über die ungeahnte und unbekannte Macht und über Fähigkeiten, die die Engel besitzen. Ihre enorme Kraft könnte uns vielleicht dazu verleiten, Engel in unseren Gedanken anzubeten. Das Studium der Engelwelt mag uns ebenfalls in Versuchung führen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, und sie wortwörtlich anzubeten. Diese Handlungen wären ein schrecklicher Fehler. Die Bibel warnt uns eindringlich davor, dies zu tun.
Johannes, ein Apostel Jesu Christi, musste genau dieselbe Versuchung überwinden, von der wir gerade gesprochen haben. Nachdem ein mächtiger Engel Johannes in einer Vision zeigte, was in der Zukunft passieren würde, dachte Johannes, dass er diesen Engel anzubeten habe. Offenbarung 19, Vers 10, sagt uns: „Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!“
Das menschliche Gedächtnis ist kurzlebig. Ein paar Kapitel weiter ist Johannes dabei, denselben Fehler zu wiederholen. Offenbarung 22, Verse 8-9, berichtet: „Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich’s gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!“
Zusätzlich warnt uns die Bibel davor, mit den Engeln in Kontakt zu treten. Wenn Gott uns durch einen Engel eine Nachricht zukommen lassen will, dann wird ER es tun. Zu versuchen, selbst mit den Engeln in Kontakt zu treten, ist sehr gefährlich. Wie wir später noch in dieser Broschüre sehen werden, könnten wir in Kontakt mit den falschen Engeln geraten. Kolosser 2, Vers 18, warnt uns: „Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn…“
Die meisten Kommentare und Übersetzer weisen darauf hin, dass im Griechischen hier die Bedeutung vermittelt wird, dass jemand versucht, mit der Geistwelt Kontakt aufzunehmen. Zum Beispiel gibt die New Jerusalem Bible diese Verse wie folgt wieder: „Lasst Euch nicht um euren Siegespreis bringen durch jemanden, der sich bei den Engeln einschleicht und sie anbetet, und seine Hoffnung auf Visionen setzt …“ Die Revised English Bible schreibt: „Ihr sollt nicht untüchtig werden durch die Entscheidung jener, die sich selbst kasteien und Engel anbeten und Zutritt suchen zu einer visionären Welt.“
Wenn es in Kolosser 2,18 heißt, dass sich jemand mit dem rühmt, was er geschaut hat, dann schreiben einige Übersetzer, dass er es nicht gesehen hat (aber meint oder vorgibt, etwas Unnatürliches gesehen zu haben.)
Wir müssen immer bedenken, dass Engel geschaffene Wesen sind, und dass nur der Schöpfer angebetet werden darf, und nicht irgendetwas oder irgendjemand in seiner Schöpfung. Römer 1, Vers 25, erzählt uns von Menschen, die „ … Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit“.
Wir lasen, dass Gott der Vater alles, was existiert, einschließlich der Geistwelt der Engel, durch Jesus Christus geschaffen hat (siehe auch Kolosser 1,16). Wir haben gesehen, dass Gott der Vater Jesus Christus einen Namen gab, welcher viel bedeutender und höher ist als die Namen von irgendjemandem oder irgendetwas (vgl. ebenfalls Hebräer 1,4; Epheser 1,21; Philipper 2,9). Nur Jesus Christus war würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen (Offenbarung 5,1-5), um den Knechten Gottes zu zeigen, „was in Kürze geschehen soll“ (Offenbarung 1,1). Kein Engel wurde für würdig befunden, dies zu tun!
Wenn wir über die mächtigen Taten der Engel lesen, müssen wir uns immer daran erinnern, dass GOTT ihnen solche Macht gab. Anstatt Engel müssen wir Gott den Schöpfer anbeten, und tiefe Ehrfurcht gegenüber seiner Stärke und seinen Fähigkeiten zeigen. 2. Mose 20, Verse 3 und 4, verbietet ebenfalls strengstens, dass man sich zum Zwecke der Anbetung irgendein Bildnis herstellt von etwas im Himmel oder auf der Erde.
Engel nicht geringschätzen
Andererseits gibt uns die Tatsache, dass wir niemals Engel anbeten dürfen, nicht die Berechtigung, dass wir jemals auf Engel herabschauen oder Böses über sie reden sollten. Gott würde keinen Menschen ungestraft lassen, der die Engel nicht respektiert, da eine solche Person auf diese Weise eigentlich Gott geringschätzen und ihm keinen Respekt zollen würde, der ja die Engelwelt geschaffen hat.
Die Bibel verdammt jene, die Übles über Engel reden. Wir lesen in Judas 1, Vers 8 von „Träumer[n], die ihr Fleisch beflecken, jede Herrschaft verachten und die himmlischen Mächte lästern“.
Zusätzlich wiederholt 2. Petrus 2, Vers 10, dass diejenigen, „die nach dem Fleisch leben in unreiner Begierde und jede Herrschaft verachten“, „nicht davor [zurückschrecken], himmlische Mächte zu lästern“.
In Offenbarung 13, Vers 6, finden wir das Beispiel eines eigensinnigen Individuums, das keine Angst hat, Böses über Engel zu sagen. Dieses menschliche Wesen wird in der Bibel das „Tier“ genannt, der kommende Führer des wieder auferstandenen Römischen Reiches in Europa. Wir lesen: „Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen.“
Wie Engel ausschauen
Wir lesen, dass sich Engel, die an sich für das menschliche Auge unsichtbar sind, einige Male manifestierten, um von den Menschen gesehen zu werden. Es mag überraschend sein zu lernen, WIE sich die Engel den Menschen offenbarten. Viele haben eine total falsche Vorstellung darüber, wie Engel überhaupt ausschauen. Wenn wir Bilder von kleinen nackten Babys mit Flügelchen und goldenen Trompeten oder einem Pfeil und Bogen sehen, die angeblich Engel darstellen sollen, bekommen wir ein ganz falsches Bild darüber, wie Engel in Wirklichkeit aussehen. Tatsächlich stellen diese Bilder einen Verstoß gegen jenes Gebot dar, Engel nicht herabzusetzen oder geringzuschätzen.
(1) Einige Engel haben ein männliches Aussehen
Die Bibel offenbart, dass einige Engel wie Männer ausschauen, wenn sie Menschen in einem physischen Zustand oder in einer Vision in verherrlichter Form erscheinen. Sie haben einen Körper, einen Kopf, Augen, Arme, Hände und Füße. Lassen Sie uns diesbezüglich ein paar Schriftstellen näher betrachten.
Daniel 8 gibt eine Beschreibung von einem mächtigen und gewaltigen Engel, Gabriel, der Daniel erschienen war. Obwohl er wie ein Mann aussah, war seine Erscheinung so überwältigend, dass Daniel Angst bekam und krank wurde. Wir lesen in Daniel 8, Verse 15-18 und 27:
„Und als ich, Daniel, dies Gesicht sah und es gerne verstanden hätte, siehe, da stand einer vor mir, der aussah wie ein Mann, und ich hörte eine Menschenstimme mitten über dem Ulai rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, damit er’s versteht. Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merk auf, du Menschenkind! Denn dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes. Und als er mit mir redete, sank ich in Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und richtete mich auf, so dass ich wieder stand … Und ich, Daniel, war erschöpft und lag einige Tage krank. Danach stand ich auf und verrichtete meinen Dienst beim König.“
Was Daniel wiederfuhr, war in der Tat eine Vision, wie Daniel in Kapitel 9, Verse 20-21, erklärt: „Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel Sünde bekannte und mit meinem Gebet für den heiligen Berg meines Gottes vor dem HERRN, meinem Gott, lag, eben als ich noch so redete in meinem Gebet, da flog der Mann Gabriel, den ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, um die Zeit des Abendopfers dicht an mich heran.“
Sogar in einer Vision war die Erscheinung des Engels Gabriel noch immer so machtvoll, dass Daniel angst und bange wurde; er fiel in einen tiefen Schlaf; er wurde ohnmächtig und war ohne Bewusstsein; und er war für einige Tage krank. Gabriel schaute nicht wie ein gewöhnlicher Mann aus, obwohl er ein männliches Aussehen hatte. Wir lernen ebenfalls aus diesen Versen, dass Gabriel schnell fliegen konnte, obwohl nicht gesagt wird, dass er Flügel hatte.
Höchstwahrscheinlich wurde Gabriel ein drittes Mal mit einer Nachricht zu Daniel gesandt. Wenn dem so war, wird seine glorreiche und verherrlichte Erscheinung in Daniel 10, Verse 5-9, wie folgt beschrieben: „ … und [ich] hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Gürtel um seine Lenden. Sein Leib war wie ein Türkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles, glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein großes Brausen. Aber ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die Männer, die bei mir waren, sahen’s nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, so dass sie flohen und sich verkrochen. Ich blieb allein und sah dies große Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir, jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft mehr. Und ich hörte seine Rede; und während ich sie hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde.“
Einige behaupten, dass dies keine Beschreibung eines Engels war. Sie sagen, der Mann war Christus, da Christus auf ähnliche Weise in der Offenbarung beschrieben wird. Jedoch konnte Daniel in dieser Passage nicht von Christus gesprochen haben. Wie wir noch ausführlich in dieser Broschüre erklären werden, offenbart der „glorreiche Mann“, der Engel, zu Daniel, dass er nicht in der Lage war, einen Dämon ohne Hilfe eines weiteren mächtigen Engels, dem Erzengel Michael (Daniel 10,13), zu überwinden. Da Christus viel, viel mächtiger ist als jeder Engel oder Dämon [immerhin hat er all solche Wesen selbst geschaffen], wurde Daniel von einem mächtigen Engel—höchstwahrscheinlich Gabriel—aufgesucht, und nicht von Christus selbst. Weitere Beschreibungen von der Erscheinung Gabriels können in Lukas 1, Verse 11-19 und 26-38, gefunden werden.
Es gibt weitere Schriftstellen, die uns mehr über Engel berichten, die wie Menschen aussehen, wenn sie sich für das menschliche Auge sichtbar machen. Eine dieser Begegnungen mit Engeln wird in Lukas 24, Verse 4-5, beschrieben, die sich auf Frauen bezieht, die das Grab Jesu aufsuchten, aber seinen Leib nicht finden konnten: „Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“
Diese zwei Männer waren Engel, wie eine Parallelschriftstelle in Johannes 20, Verse 11-12, offenbart. Beachten Sie auch den zusätzlichen Bericht über einen der zwei Engel in Markus 16, Verse 5 und 8: „Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich … Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen.“ Die Erscheinung des Engels war so eindrucksvoll, dass den Frauen angst und bange wurde. Obwohl die Engel ein männliches Aussehen hatten, sahen sie doch nicht wie gewöhnliche Menschen aus.
Der Grund für ihre Flucht und ihren emotionalen Aufruhr war nicht nur, dass sie den Leib Christi nicht fanden, sondern auch die Art und Weise, wie ihnen die Engel erschienen. Wir finden eine detaillierte Beschreibung der Erscheinung eines der Engel in Matthäus 28, Verse 1-5 und 8: „Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg, und setzte sich darauf. Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! … Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude…“
Obwohl der Engel männliches Aussehen hatte, war seine Erscheinung wie der Blitz, so dass die Wachen und die Frauen Furcht empfanden.
In Hesekiel 40, Vers 3, wird ein Engel wie folgt beschrieben: „ … siehe, da war ein Mann, der war anzuschauen wie Erz.“
Johannes beschreibt ebenfalls einen mächtigen Engel mit menschenähnlichem Aussehen: „Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet, und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen … und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt“ (Offenbarung 10, 1-3).
(2) Einige Engel können wie Frauen ausschauen
Wir sahen, dass Engel generell mit männlichem Aussehen erscheinen, und einige von ihnen schauen wie junge Männer aus. Zusätzlich gibt es eine Schriftstelle, die vielleicht andeuten könnte, dass einige Engel wie Frauen aussehen. Beachten Sie Sacharja 5, Verse 9-11: „Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, zwei Frauen traten heran und hatten Flügel, die der Wind trieb – es waren aber Flügel wie Storchenflügel -, und sie trugen die Tonne zwischen Erde und Himmel dahin. Und ich sprach zum Engel, der mit mir redete: Wo tragen diese die Tonne hin? Er aber sprach zu mir: Dass ihr ein Tempel gebaut werde im Lande Schinar [Babel oder Babylon, 1. Mose 11, 2.9] und sie dort aufgestellt werde.“
(3) Unerkannte Engel
Engel haben sich hin und wieder den Menschen gezeigt, ohne von ihnen als Engel erkannt zu werden. Das bedeutet, dass sie zu jenen Gelegenheiten nicht in ihrer verherrlichten, sondern in einer anderen Gestalt erschienen. Engel können sich so manifestieren, dass sie vollkommen wie normale Menschen ausschauen. Hebräer 13, Vers 2, sagt uns: „Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ Ein solches Beispiel kann in 1. Mose 19 gefunden werden, als Lot zwei Engel in sein Haus einlud. Lot, wie auch die Menschen von Sodom, hatten nicht erkannt, dass diese zwei Fremden Engel waren. Das ist der Grund, warum die verdorbenen Männer von Sodom mit diesen Fremden auf „fleischliche Art“ umgehen wollten, und warum Lot diese Fremden beschützen wollte, indem er törichterweise seine Töchter den Bürgern von Sodom anbot. Niemand erkannte die Macht, die diese beiden Engel besaßen (vgl. Vers 11).
Ein anderer Vorfall wurde für uns in Apostelgeschichte 12, Verse 13-15, aufgeschrieben, als Petrus eingesperrt war, und die Jünger für seine Freilassung beteten. Ohne dass die Jünger davon wussten, war Petrus von einem Engel befreit worden: „Als er aber an das Hoftor klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode, um zu hören, wer da wäre. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, lief hinein und verkündete, Petrus stünde vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Doch sie bestand darauf, es wäre so. Da sprachen sie: Es ist sein Engel.“
Die Jünger dachten an die Möglichkeit, dass ein Engel als Petrus erscheinen und mit der Stimme von Petrus sprechen könnte. Schließlich hatten sie erlebt, wie Jesus Christus ihnen nach seiner Auferstehung ebenfalls in einer anderen Gestalt erschienen war. Christus war seinen Jüngern nicht in seiner verherrlichten Form erschienen. Er zeigte sich nicht vor seiner Auffahrt in den Himmel in all seiner Macht und Herrlichkeit, die er heute besitzt. Wir können eine Beschreibung seiner glorreichen Erscheinung in Offenbarung 1,10.12-17 finden. Wir finden ebenfalls eine Beschreibung seiner Herrlichkeit, noch vor seiner menschlichen Geburt, in Hesekiel 1, Verse 26-28. Als er nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschien, sah er wie ein gewöhnlicher Mann aus, so dass sie ihn nicht wiedererkannten. Berichte über sein Erscheinen können in Johannes 20, Verse 14-16, und Johannes 21, Verse 4-7, gefunden werden. Sie erkannten ihn erst, nachdem er mit ihnen auf eine bestimmte Art und Weise sprach oder ein bestimmtes Wunder vollbrachte, das er schon zuvor, vor seinem Tode, gewirkt hatte.
Wir lesen, dass die Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus den auferstandenen Christus nicht erkannten, bis er „ … das Brot [nahm], dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen“ (Lukas 24,30-31). Der Grund dafür, warum sie ihn nicht früher erkannt hatten, wird in Markus 16, Vers 12, erklärt: „Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie über Land gingen.“
Engel haben ebenfalls die Macht erhalten, sich selbst „in anderer Gestalt“ zu manifestieren und wie gewöhnliche Menschen auszusehen, so dass sie von den Menschen nicht als Engel erkannt werden.
(4) Einige Engel sehen wie Tiere aus
Nicht alle Engel haben menschenähnliches Aussehen. Die Bibel enthält viele Beschreibungen von Engeln, die wie Tiere ausschauen. Zum Beispiel, wie schon zuvor erwähnt, werden im vierten Kapitel des Buches der Offenbarung vier sehr mächtige Engel—die „vier himmlischen Gestalten“—wie folgt beschrieben: „Und vor dem Thron [Gottes im Himmel] war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten. Die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler. Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt“ (Offenbarung 4,6-8).
Hier werden uns engelsgleiche Wesen vorgestellt, die wie ein Löwe, ein Stier und ein fliegender Adler aussehen. Ein engelsgleiches Wesen hat das Gesicht eines Menschen, was darauf hindeutet, dass der Rest seiner Erscheinung nicht unbedingt der Gestalt eines Menschen ähnlich ist. Auch haben sie alle sechs Flügel.
(5) Einige Engel schauen wie Pferde aus
Wir finden zusätzliche Berichte in der Bibel, die Engel als feurige Pferde beschreiben. Lesen Sie zum Beispiel 2. Könige 2, Verse 11-12: „Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel. Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, du Wagen Israels und sein Gespann! und sah ihn nicht mehr.“
Eine ähnliche Aufzeichnung kann in 2. Könige 6, Verse 15-17, gefunden werden: „Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun? Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.“
Elisa wusste, dass Gott seine Engelsarmee gesandt hatte, um sie zu beschützen. Sein Diener Gehazi wusste dies jedoch nicht. Gott „öffnete seine Augen“, so dass er sie sehen konnte, d.h. Gott zeigte ihm in seinem Geist die Engel, die um sie herum lagerten. Wiederum wird diese Armee als „feurige Rosse“ bezeichnet.
Wir finden eine ähnliche Beschreibung von Engeln und Pferden in verschiedenen Stellen des Buches Sacharja. Lassen Sie uns einige davon näher ansehen. In Sacharja 1, Verse 8-11, wird uns gesagt: „Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten im Talgrund, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt, antwortete: Diese sind’s, die der HERR ausgesandt hat, die Lande zu durchziehen. Sie aber antworteten dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir haben die Lande durchzogen, und siehe, alle Lande liegen ruhig und still.“
Uns wird ganz speziell in dieser Schriftstelle mitgeteilt, daß Gott „rote, braune und weiße Pferde“ sandte, um die Erde zu durchziehen. Diese Pferde sind engelsgleiche Wesen. Sacharja 6, Verse 1-8, bestätigt diese Feststellung: „Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die kamen zwischen den zwei Bergen hervor; die Berge aber waren aus Kupfer. Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen waren schwarze Rosse, am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark. Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese? Der Engel aber antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande. Die schwarzen Rosse ziehen nach Norden, die weißen ziehen nach Westen und die scheckigen ziehen nach Süden. Und die starken Rosse wollten sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die Lande! Und sie durchzogen die Lande. Und er rief mich an und redete mit mir und sprach: Sieh, die nach Norden ziehen, lassen meinen Geist ruhen im Lande des Nordens.“
Die „Augen des Herrn“
Der Engel, der direkt mit Sacharja gesprochen hatte, wird als ein Mann beschrieben. Die Pferde, die die Lande hin und her durchzogen, werden „die vier Winde unter dem Himmel“ genannt. Es sind Geistwesen, oder Engelwesen, die wie Pferde ausschauen. In Offenbarung 5, Vers 6, werden einige dieser Wesen beschrieben als „die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande“. Erinnern Sie sich auch an Sacharja, der diese sieben Geistwesen als die „Augen Gottes“ bezeichnete, in Sacharja 3, Vers 9, und Sacharja 4, Vers 10: „Siehe, auf dem einen Stein … sind sieben Augen … Jene sieben sind des HERRN Augen, die alle Lande durchziehen.“ Und 2. Chronik 16, Vers 9, fügt hinzu: „Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.“ Sprüche 15, Vers 3, führt weiter aus: „Die Augen des HERRN sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und Gute.“ Eine bessere Übersetzung findet sich in der Zürcher Bibel, wo es heißt: „Allüberall sind die Augen des Herrn, überwachen Böse und Gute.“
Diese engelsgleichen Wesen, die wie Pferde ausschauen, werden „die Augen Gottes“ genannt, oder „Wächter“, da sie über Böse und Gute wachen. In Daniel 4, Verse 10-11 und 14, erzählte Nebukadnezar dem Propheten Daniel einen seiner Träume wie folgt: „Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab. Der rief laut und sprach: … Dies ist im Rat der Wächter beschlossen und im Gebot der Heiligen …“ Daniel interpretierte den Traum für den König. Er erkannte, dass Gott dem König in einer Vision ein engelsgleiches Wesen oder einen Wächter gezeigt hatte—eines der himmlischen Geistwesen oder der „Augen Gottes“. Daniel sagte in den Versen 20-21, dass „der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren“ und dass der „Ratschluss des Höchsten“ erging „über meinen Herrn, dem König.“
Diese Wächter—„die Augen des Herrn“—sind Geistwesen, heilige Engel des HERRN, die wie „Pferde“ aussehen. Sie durchziehen die Erde und wachen über Gute und Böse.
Viele Kommentare stimmen dem zu, dass sich der Ausdruck „Wächter“ in Daniel 4 auf einige heilige Engel Gottes bezieht. Jamieson, Fausset and Brown schreiben folgendes über den heiligen Wächter in Daniel 4,10: „Ein Engel ist gemeint, und er ist nicht einer von den schlechten Engelwesen, sondern ein heiliger Engel. Er wird ‚Wächter‘ genannt, da er immer darauf bedacht ist, Gottes Willen zu tun.“
Uns wird in 1. Könige 22,19-23 ein anderer Vorfall erzählt, als Gott zu seinen Engeln sprach, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen: „Micha sprach: Darum höre nun das Wort des HERRN! Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron und das ganze himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab betören, dass er hinaufzieht und vor Ramot in Gilead fällt? Und einer sagte dies, der andere das. Da trat ein Geist vor und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Er sprach: Du sollst ihn betören und sollst es ausrichten; geh aus und tu das! Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist gegeben in den Mund aller deiner Propheten; und der HERR hat Unheil gegen dich geredet.“
Gottes Engel wachen über die Guten wie die Bösen, und sie berichten dann Gott über ihre Befunde. Wenn sie es tun, drücken sie ebenfalls Gott gegenüber ihre Gefühle aus, und sie nehmen hierdurch Anteil an Gottes Entscheidungen und Anordnungen.
Weiße Pferde bei Christi Wiederkehr
Wir finden eine andere Beschreibung der Engelwesen, die wie Pferde aussehen, in den berühmten Schriftstellen in Offenbarung 19, Verse 11 und 14, in denen die Wiederkehr von Jesus Christus zu dieser Erde beschrieben wird. Beachten Sie, was die Bibel hier in dieser wenig verstandenen Passage sagt: „Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit … Und ihm folgt das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen.“
Uns wird hier gesagt, dass Christus und seine himmlischen Armeen auf weißen Pferden reiten werden. Diese Pferde müssen Geistwesen sein, da sie vom Himmel auf die Erde herniederkommen. Die reitenden himmlischen Armeen sind engelsgleiche Wesen, die wahrscheinlich wie Menschen aussehen. Wie wir später noch in dieser Broschüre sehen werden, sind bestimmte Engel „Krieger“. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Mächte des Bösen zu bekämpfen. Andere Engel, wie solche, die wie Pferde ausschauen, haben andere oder zusätzliche Funktionen, einschließlich der Aufgabe, Christus und seine als Krieger dienenden Engel zu „transportieren“.
(6) Einige Engel verbinden menschliche und tierische Merkmale
Die eindrucksvollste Gruppe von Engeln sind diejenigen, die „Cherub“ oder „Cherubim“ genannt werden. Unglücklicherweise ist ein total falsches Konzept durch „Kunst“ und „Mythologie“ entstanden, so dass diese Welt denkt, „Cherubim“ schauen wie kleine nackte Bübchen aus, die die Trompete blasen und Pfeile schießen. Nichts könnte entfernter von der Wahrheit sein! Die Bibel beschreibt die „Cherubim“ als extrem machtvolle und furchteinflößend aussehende Geistwesen. Die meisten von ihnen haben überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Wesen, das wie ein normaler Mensch aussieht, geschweige denn mit kleinen Kindern oder Babys.
Im Buch Hesekiel finden wir eine detaillierte Beschreibung von ihrem Aussehen. Wir lesen in Hesekiel 1, Verse 5-14: „Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib … Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin- und herfuhren. Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze. Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze.“
Uns wird später erzählt, dass diese vier himmlischen Gestalten „Cherubim“ waren (Hesekiel 10, 20-22). Sie transportierten einen Thron, auf dem der „HERR“ saß. Beachten Sie Hesekiel 1, Verse 26-28: „Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch … So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen.“ Uns wird zum Beispiel in Psalm 18, Vers 11, gesagt, dass der HERR auf dem Cherub fuhr und daher flog, und dass er auf den Fittichen des Windes schwebte.
Hesekiel 10, Vers 14, offenbart ebenfalls, dass die überwiegenden Gesichtszüge eines Cherub die eines Stieres sind. Während wir in Hesekiel 1, Vers 10, lasen, dass die vier Cherubim das Angesicht eines Stieres, eines Menschen, eines Löwen und eines Adlers hatten, führt Hesekiel 10, Vers 14, diese Charakteristiken als das Gesicht eines Cherubs, eines Menschen, eines Löwen und eines Adlers auf. Zusammen betrachtet geben diese Schriftstellen den vorherrschenden Gesichtszug eines Cherubs mit dem eines Stieres wieder. Einige meinen, die Cherubim schauen hauptsächlich wie Stiere aus. Beachten Sie jedoch, dass sie wie Menschen anzusehen waren. Nur ihre vornehmlichen Gesichtszüge und die Sohlen ihrer Füße sind scheinbar nicht menschenähnlich (außerdem besitzen sie Flügel).
In anderen Passagen werden die Cherubim wie folgt dargestellt:
„ … und jeder Cherub hatte zwei Angesichter. Zur einen Palme wendete er ein Menschengesicht, zur andern Palme ein Löwengesicht; die Darstellungen liefen rings um das ganze Haus“ (Hesekiel 41,18-19). Wir finden ebenfalls in 1. Könige 6, Verse 23-27, dass Salomo, als er den Tempel baute, Cherubim mit jeweils zwei Flügeln machen ließ.
Es gibt mehrere Schriftstellen, die darauf hindeuten, dass einige der Cherubim vielleicht nur ein Gesicht haben (im Unterschied zu den Cherubim mit vier Gesichtern in Hesekiel 1). Wir lesen zum Beispiel in 2. Mose 37, Vers 9: „Und die Cherubim breiteten ihre Flügel nach oben aus und bedeckten damit den Gnadenthron, und sie standen Antlitz gegen Antlitz und sahen auf den Gnadenthron“ (vgl. ebenfalls 2. Mose 25,20 und 2. Chronik 3,13).
Rienecker’s Lexikon zur Bibel weist unter dem Stichwort „Cherub“ darauf hin, dass „Cherubim [dort] erscheinen, wo Gott persönlich gegenwärtig ist und sich in seiner Herrlichkeit offenbart … Die [Cherubim] sind Zeugen der persönlichen Gegenwart Gottes auf Erden … Heute stellt man sich diese [Cherubimgestalten] vielfach ähnlich wie die geflügelten Mischwesen (kurubu) vor, die die Ausgrabungen in Mesopotamien und auch in Palästina und Syrien… ans Licht gebracht haben.“ Einige dieser „kurubu“ sehen aus wie geflügelte Gestalten mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Menschen, während andere wie Menschen ausschauen, jedoch einen Tierkopf haben.
Wir müssen uns daran erinnern, dass die Bibel die Cherubim nicht mit einem Körper porträtiert, der einem Tier ähnelt. Jedoch werden die vier himmlischen Gestalten sowie die „sieben Geister“ auf diese Weise beschrieben. Eines der „himmlischen Gestalten“ hat tatsächlich das Gesicht eines Menschen, was darauf hindeutet, dass der Körper dieser himmlischen Gestalt nicht wie der eines Menschen ausschauen mag.
Wie die Engel, die wie Pferde aussehen, mit Pferdegespannen assoziiert werden, so werden die Cherubim mit erstaunlichen Rädern in Zusammenhang gebracht. Hesekiel 1, Verse 15 und 19-20, sagt uns: „Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern … Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor … denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern.“
Hesekiel erwähnt mindestens vier Cherubim. Sie werden als machtvolle Engelwesen beschrieben, die die Gestalt eines Menschen haben, mit vier Flügeln und vier Gesichtern, wobei drei der Gesichter wie Tiere ausschauen. Hesekiel 10, Vers 12, erklärt: „Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voller Augen um und um bei allen vieren.“ Es gibt Ähnlichkeiten mit den vier himmlischen Gestalten, die im Buch der Offenbarung beschrieben werden (siehe oben), aber es gibt natürlich deutliche Unterschiede. Uns wird auch gesagt, dass die Cherubim den Thron Gottes tragen und transportieren.
Hauptsächliche Funktionen und Verantwortlichkeiten von Engeln
Zwischen Engeln und Menschen existiert eine ganz besondere Beziehung, aber diese ist anders, als es sich viele vorstellen. Ja, die Engel wurden erschaffen, um den Menschen zu helfen und ihnen zu assistieren, aber wir müssen verstehen, auf welche Weise sie es tun. Die Bibel zeigt uns, dass sie von Gott beauftragt wurden, denen zu helfen, die von Gott berufen werden.
Hebräer 1, Vers 14, sagt folgendes über die Engel: „Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ Psalm 34, Vers 8, fügt hinzu: „Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten [d.h., „die das Heil ererben sollen“], und hilft ihnen heraus.“
Warum existiert diese ganz besondere Beziehung? Einfach ausgedrückt, weil es das Potential der Menschheit ist, über alles, was existiert, einmal mit und unter Jesus Christus und dem Vater zu regieren. Menschen werden tatsächlich über Engel herrschen. Beachten Sie Hebräer 2, Verse 5-8: „Denn nicht den Engeln hat er untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden. Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht (Psalm 8,5-7): ,Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan.‘ Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.“
Paulus sagt uns in dieser Schriftstelle, dass Gott beschlossen hat, alles den Menschen untertan zu machen. Das ist jetzt noch nicht der Fall, aber es wird geschehen. Dies ist Teil der Erlösung der Menschheit. Und da alles den Menschen untertan gemacht wird, werden die Engel von den Menschen regiert werden. Beachten Sie dies in 1. Korinther 6, Verse 2-3: „Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun die Welt von euch gerichtet werden soll, seid ihr dann nicht gut genug, geringe Sachen zu richten? Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Wieviel mehr über Dinge des täglichen Lebens.“
Gott sendet seine Engel aus, um uns zu dienen und zu helfen, so dass wir unser Potential erreichen und das Heil ererben können—ewiges Leben in der Gottfamilie. Mit diesem Verständnis werden wir nun wichtige Aufgaben betrachten, die die Engel ausüben.
(1) Gottes Engel beschützen uns vor Schaden
Gott gibt uns folgendes Versprechen in Psalm 91, Verse 9-13: „Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten.“
Jakob wusste, dass Gott einen speziellen Engel gesandt hatte, um ihn während seines Lebens vor Schaden zu schützen. Er sagt in 1. Mose 48, Verse 15-16: „Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben …“
Später versprach Gott Mose, dass er einen Engel senden würde, der mit Israel gehen würde, um es zu beschützen und in das Gelobte Land zu führen. Wir lesen in 2. Mose 23, Verse 20-23: „Siehe, ich
sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist. Wirst du aber auf seine Stimme hören und alles tun, was ich dir sage, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher sein. Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hiwitern und Jebusitern, und ich will sie vertilgen.“
Es ist möglich, dass dieser von Gott gesandte Engel der Erzengel Michael war. Wir lesen über diesen machtvollen Engel in Daniel 12, Vers 1. Daniel wird in dieser Schriftstelle gesagt, dass Michael, „der große Engelfürst [ist, der] für dein Volk eintritt“. In 2. Mose 19, Vers 4, finden wir vielleicht eine weitere Erwähnung dieses Engels, der von Gott gebraucht wurde, um Israel zu beschützen: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ Vergleichen Sie dieses mit Jesaja 63, Vers 9, in der Menge Bibel: „In allen ihren Bedrängnissen fühlte (auch) er sich bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und Milde erlöste er selbst sie und trug sie einher alle Tage der Vorzeit hindurch.“
Lassen Sie uns an einigen Beispielen näher untersuchen, wie Gott seine Engel sendet, um seine Auserwählten zu beschützen. Als zum Beispiel Israel aus Ägypten zog, gebrauchte Gott einen Engel, um die Israeliten vor Unheil zu schützen: „Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster, und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher“ (2. Mose 14, 19-20).
In einem anderen Fall wurden zwei Engel gesandt, um Lot und seine Familie zu beschützen, indem die bösen Bürger von Sodom mit Blindheit geschlagen wurden. Gott sandte die Engel, um Sodom zu zerstören, aber sie waren auch beauftragt, Lot zu schützen und ihn am Leben zu erhalten. Lassen Sie uns diesen ermutigenden Bericht in 1. Mose 19, Verse 15-16, lesen: „Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt. Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn VERSCHONEN wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.“ Als Lot um die Erlaubnis bat, in eine nahe gelegene Stadt zu fliehen, antwortete einer der zwei Engel: „Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst“ (Vers 22).
Wir sehen die enorme Verantwortung, die Gott diesen zwei Engeln gegeben hatte—sie konnten Sodom nicht zerstören, bis sie Lot beschützt und ihn in Sicherheit gebracht hatten.
Eines der eindrucksvollsten Beispiele eines Schutzes durch Engel kann im Buch Daniel gefunden werden. So lesen wir in Daniel 6, angefangen mit Vers 17: „Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir! … Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Grube, wo die Löwen waren. Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, auch erretten können von den Löwen? Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig! Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, so dass sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan. Da wurde der König sehr froh und ließ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut“ (Daniel 6, 17.20-24).
Daniel wurde von einem Engel beschützt, weil er Gott Tag und Nacht diente, und weil er an Gottes Schutz glaubte. Die raubtierhafte Natur der Löwen hatte sich nicht geändert. Der einzige Grund, warum sie Daniel nicht verschlungen hatten, lag darin, dass ein Engel sie davon abgehalten hatte. Beachten Sie, was geschah, als sich der Engel zurückzog: „Da ließ der König die Männer, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Löwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Löwen sie und zermalmten alle ihre Knochen“ (Vers 25).
Neutestamentliche Schriftstellen bezüglich der frühen Kirche beinhalten etliche eindrucksvolle Beispiele von Bewahrung durch Engel. Wenn wir einige dieser Passagen studieren, mögen wir uns vielleicht fragen, warum wir nicht heute ähnliche Vorkommnisse erleben. Zuallererst ist es wichtig zu verstehen, dass Gott derselbe ist—er ändert sich nicht—und sein Schutz für seine Auserwählten durch seine Engel besteht auch weiterhin. Obwohl vielleicht der Schutz durch Engel heutzutage nicht mehr so spektakulär ist, wie zu Zeiten der neutestamentlichen Kirche, können wir davon ausgehen, viele Male vor Schaden, und sogar vor dem Tode, errettet worden zu sein. Wer kann behaupten, dass Gottes Engel uns nicht in vielen Fällen auf wundersame Weise errettet haben, in einer Weise, die weit über das menschliche Vorstellungsvermögen hinausging?
Einer der Gründe, weshalb wir diesen spektakulären Schutz durch Engel, wie beschrieben, vielleicht nicht mehr in gleichem Umfang erleben, könnte vielleicht sein, dass wir an einen solchen Schutz nicht mehr so recht glauben. Theoretisch mögen wir vielleicht daran glauben, aber sind wir wirklich davon überzeugt, dass Gott heutzutage vollbringen kann, was er so oft in der Vergangenheit getan hat?
Beachten Sie Apostelgeschichte 5, Verse 17-21: „Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Partei der Sadduzäer, von Eifersucht erfüllt, und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis. Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens. Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten.“
Sie gehorchten der Stimme des Engels, genauso wie Gott Mose und die Israeliten anwies, dem Engel zu ihrer Zeit zu gehorchen. An Gottes Schutz zu glauben und seine Gebote zu befolgen sind fundamentale Voraussetzungen und Bedingungen dafür, mit der Hilfe der Engel rechnen zu können.
Später, wie in Apostelgeschichte 12, Verse 5-11, festgehalten, wurde Petrus wiederum ins Gefängnis geworfen, da er Gott gehorcht hatte und nicht davon abgehalten werden konnte, das Evangelium zu predigen und Gottes Weg des Lebens zu lehren. Die Jünger beteten ununterbrochen und beharrlich für seine Freilassung, und Gott sandte einen Engel, um Petrus zu befreien. „So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott. Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis. Und siehe, der Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm und wusste nicht, dass ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen. Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße weit, und alsbald verließ ihn der Engel. Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jüdische Volk erwartete.“
Gott hat versprochen, seine Engel zu senden, um diejenigen zu betreuen und zu beschützen, die von ihm zum Heil berufen sind. Wenn wir solch einen Schutz durch Engel haben, wovor müssen wir uns dann noch fürchten?
Die Bibel zeigt, dass Engel manchmal in Träumen erscheinen, um Menschen vor einer kurz bevorstehenden Gefahr zu warnen. Das ist eine weitere Art, wie Engel ihrer Verantwortung zur Betreuung der Heiligen nachkommen.
Ein Beispiel finden wir in Matthäus 2, Vers 13: „Als sie [die Weisen aus dem Morgenland] aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.“
Wenn wir Gott in unserem täglichen Leben gehorsam sind und ihn ehren durch die Art und Weise, wie wir leben, dann können wir darauf vertrauen, dass er uns Hilfe und Schutz durch die Engel bieten wird. Als Jesus Christus gefangengenommen wurde, wusste er, dass sein Vater ihm mehr als zwölf Legionen von Engeln—mehr als 72.000 Engelwesen—hätte senden können, um ihn vor den Römern zu beschützen. Aber er wusste ebenfalls, dass es nicht der WILLE Gottes war, dies zu jenem Zeitpunkt zu tun, denn ein Grund, weshalb Christus zur Erde kam, war ja auch, eingesperrt, gefoltert und getötet zu werden, damit die Schrift erfüllt würde (vgl. Matthäus 26,52-54).
Existieren tatsächlich Schutzengel?
Viele haben über die Jahre hinweg spekuliert, ob die Bibel tatsächlich die Existenz von „Schutzengeln“ lehrt. Hat Gott einem bestimmten Menschen einen ganz speziellen Engel zugeordnet? Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass Schutzengel existieren. Wir zitierten schon 1. Mose 48, Verse 15-16, wo Jakob die Gegenwart seines Schutzengels während seines ganzen Lebens hindurch bestätigte: „Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben …“ Jakob war davon überzeugt, dass Gott all sein Leben lang mit ihm war und dass er speziell durch einen besonderen Engel anwesend war, dem er befohlen hatte, über Jakob zu wachen.
Apostelgeschichte 12, Vers 15, zeigt, dass die Jünger dachten, der Engel des Petrus wäre ihnen erschienen, da sie Petrus im Gefängnis glaubten. Sie sagten ausdrücklich: „Es ist sein Engel.“ Mit anderen Worten, sie dachten, es wäre ein ganz spezieller Engel, den Gott auserwählt hatte, über Petrus zu wachen.
Beachten Sie bitte auch die folgende bemerkenswerte Aussage von Jesus Christus in Matthäus 18, Vers 10, wobei er sowohl über kleine Kinder spricht, die an ihn glauben, als auch über wahre Christen, die „wie“ kleine Kinder werden müssen: „Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“
Zusätzlich macht Paulus in 1. Korinther 11, Vers 10, eine interessante Anmerkung. Im Kontext handelt es sich um das Tragen von langem Haar für Frauen. Wir lesen: „Darum soll die Frau eine Macht [d.h. langes Haar, vgl. Vers 15] auf dem Haupt haben um der Engel willen.“ Der Punkt, den Paulus hier macht, ist dieser: Eine Frau soll sich der Autorität ihres Mannes unterordnen (vgl. Vers 3), und das Tragen von langem Haar ist ein äußerliches Symbol dieser Einstellung. Paulus sagt weiter, dass eine Frau so „um der Engel willen“ handeln soll, womit angedeutet wird, dass sie dann versichert sein kann, Schutz von den Engeln zu erhalten. Hier werden Engel im Plural genannt, was zeigt, dass Gott einer Person manchmal mehrere Schutzengel zuordnet. Beachten Sie ebenfalls Psalm 91, Vers 11, wo gesagt wird, dass Gott „seinen Engeln [befiehlt], dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Wir lesen, dass ein Stern den Weisen aus dem Morgenland erschien, der sie zu dem Haus führte, wo Jesus Christus nach seiner Geburt verweilte. Wir lesen in Matthäus 2, Verse 1-2 und 9-11:
„Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten … Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an…“
Dieser Stern erschien ihnen im Morgenland, und leitete sie nach Jerusalem, und von dort aus zu der Stelle, wo Christus war. Dies war kein gewöhnlicher Stern, sondern ein strahlender, leuchtender Engel. An verschiedenen Stellen in der Bibel werden Sterne mit Engeln verglichen (vgl. Offenbarung 1,20; 9,1; 12,4). Beachten Sie, dass die Weisen aus dem Morgenland diesen Stern als „SEINEN Stern“ bezeichnen—was so viel bedeutet wie der Stern oder Engel des Christuskindes. Sie verstanden, dass Christus der neugeborene König war, und sie kamen aus dem Morgenland, um ihn anzubeten.
Wenn sie verstanden, dass der Stern ein Engel war, dann wussten sie ebenfalls, dass dieser Engel dem Christuskind zugewiesen worden war. Das heißt natürlich nicht, dass nur ein Engel über Christus wachte. An einer Stelle bemerkte er zu Petrus, dass er seinen Vater bitten könnte, ihm „sogleich mehr als zwölf Legionen Engel“ zu schicken (Matthäus 26,53)—mehr als 72.000 Engel. Erinnern Sie sich ebenfalls an die „Engel“, die Christus nach seinem ausgiebigen Fasten dienten (Matthäus 4,11). Beachten Sie ebenfalls Christi Aussage in Johannes 1, Vers 51: „Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.“
Christus wusste, dass er von Engeln umgeben war. Engel waren eine Realität für ihn. Nie zweifelte er ihre Existenz an—schließlich war er es, der sie alle erschaffen hatte.
Wir sahen ebenfalls, dass Gott vielleicht einen Engel beauftragt, mehrere Menschen oder sogar eine ganze Nation zu bewachen und zu beschützen. Zum Beispiel ist der Erzengel Michael „der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt“ (Daniel 12,1). Die Menge Bibel schreibt: „Michael [ist] der große Engelfürst, der deine Volksgenossen beschützt.“
(2) Gottes Engel führen uns zum Heil
Wie Gottes Engel uns vor Schaden bewahren, so werden sie ebenfalls gesandt, uns auf unserem Weg zum geistigen Heil zu führen, zu leiten und zu lenken. Manchmal sendet Gott seine Engel, um seine menschlichen Diener im Werk des Predigens des Evangeliums zu leiten und das Volk Gottes geistlich zu ernähren. Durch die Hände der Engel gab Gott dem alttestamentlichen Israel das System der Opfergesetze (Apostelgeschichte 7,53; Hebräer 2,2; Galater 3,19), während es Gott selbst war, der die Zehn Gebote sprach (2. Mose 20,1; 5. Mose 5,4-5). Sogar als Gott Israel das geistige Gesetz der Zehn Gebote gab, wurde er von „heilige[n] Zehntausend-Scharen“ begleitet (5. Mose 33,2, Menge Bibel). Später, als Jesus Christus als der Heiland der Menschheit geboren wurde, erschien den Schafhirten auf dem Felde „der Engel des Herrn“, und „alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott…“ (Lukas 2,9.13).
Ein bemerkenswertes Beispiel von einem Engel, der gesandt wurde, um bei der Erlösung eines menschlichen Wesens teilzuhaben, ist in Apostelgeschichte 8, Verse 26-28, festgehalten worden: „Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.“ Gottes Geist inspirierte Philippus, mit dem Eunuchen ein Gespräch zu beginnen, und bald darauf bat der Eunuch den Philippus, ihn zu taufen. Wir sehen also, dass ein Engel Gottes den Philippus dahingehend anhielt, den Eunuchen zu treffen, um ihn letztendlich zu taufen.
Ein ähnliches Beispiel wurde für uns in Apostelgeschichte 10 aufgeschrieben. Wieder ist es ein Engel, der dem Kornelius erschien und ihn anwies, nach Petrus zu senden, so dass er ihn taufen konnte. Wir lesen in den Versen 3-7: „Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen, und er hat ihrer gedacht. Und nun sende Männer nach Joppe und lass holen Simon mit dem Beinamen Petrus. Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt. Und als der Engel, der mit ihm redete, hinweggegangen war, rief Kornelius zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten von denen, die ihm dienten.“
Während sie auf dem Weg waren, sandte Gott dem Petrus eine Vision, um ihn zu beauftragen, den drei Männern zu Kornelius zu folgen, wo er letztendlich ihn und seine ganze Hausgemeinschaft taufte. Wiederum war ein Engel mit an den Ereignissen beteiligt, die zur Taufe von einigen gläubigen Menschen führten.
Engel sind tatsächlich ganz eng mit unserem Heil verknüpft. Sie sind keine Roboter, die Gottes Wort mechanisch gehorchen. Sie sind überaus mit Freude erfüllt und können es kaum erwarten, ihrer Aufgabe nachzukommen, denjenigen zu dienen, die das Heil ererben sollen. Jesus sagte uns in Lukas 15, Vers 10: „So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut“ [besser: „der bereut“; Menge Bibel: „der sich bekehrt“; Die Gute Nachricht: „der ein neues Leben anfängt“]. Reue ist eine Voraussetzung zur Erlangung des Heils. Die Engel freuen sich, wenn sie sehen, dass sich ein Sünder von seinen Sünden abkehrt und dass er sich Gott zuwendet.
Auch Paulus weist auf die Beteiligung von Engeln in unserem Leben bezüglich unserer Erlösung hin. Er sagt in 1. Korinther 4, Vers 9: „Denn ich denke, Gott hat uns Apostel als die Allergeringsten hingestellt, wie zum Tode Verurteilte. Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.“
Das griechische Wort für „Schauspiel“, „theatron“, bedeutet „Theater“. Dasselbe Wort wurde in Apostelgeschichte 19, Vers 29, gebraucht, wo es richtig mit „Theater“ wiedergegeben wird. Die Amplified Bible übersetzt 1. Korinther 4, Vers 9, wie folgt: „Gott hat ein Schauspiel aus uns gemacht … eine Show im Amphitheater der Welt … mit beiden, Menschen und Engeln, als Zuschauern.“
Die Gute Nachricht schreibt: „Wir stehen da wie Verbrecher, die zum Tod in der Arena verurteilt sind. Ein Schauspiel sind wir für die ganze Welt, für Engel und Menschen.“
Paulus sieht sich selbst [und mit ihm alle wahren Christen] als Teil eines Schauspiels, das in der Arena eines großen Amphitheaters aufgeführt wird. Menschen und Engel—das zuschauende Publikum—blicken auf uns herab. Die Menschen mögen vielleicht zuschauen, um uns als „zum Tode verurteilte Verbrecher“ zu verhöhnen und zu verleumden, während Gottes Engel uns mit dem aufrichtigen Wunsch beobachten, dass wir Erfolg haben. Sie stehen bereit, uns zu helfen.
Paulus schrieb Timotheus in 1. Timotheus 5, Vers 21: „Ich ermahne dich inständig vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du dich daran hältst ohne Vorurteil und niemanden begünstigst.“
Paulus erklärt nicht ausdrücklich, wer diese „auserwählten Engel“ sind, aber es ist möglich, dass es besondere Engel sind, die sich auf eine ganz spezielle Art und Weise um individuelle Christen kümmern sollen, oder sogar um ganze Kirchenorganisationen oder Kirchenepochen. In Offenbarung 1, Vers 20, lesen wir über die sieben Engel der sieben Gemeinden—mit anderen Worten, über individuelle Engel, die jeweils einer bestimmten Gemeinde zugeordnet sind.
Die Beteiligung von Gottes Engeln an dem Leben von Christen, die das Heil ererben sollen, findet seinen Höhepunkt zur Zeit von Christi Wiederkehr, wenn er kommen wird, um die Gläubigen zu belohnen. Uns wird in Matthäus 24, Verse 30-31, gesagt: „Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern.“
Die Engel Gottes werden das Privileg und die Ehre besitzen, die Gläubigen zu Christus zu bringen, um ihren Lohn zu erhalten. Matthäus 16, Vers 27, sagt uns: „Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.“
Christus wird seine Engel, die ihn begleiten, aussenden, um die auferstandenen und verwandelten Christen zu ihm zu bringen, so dass sie ihren Lohn erhalten können. Er gab uns dieses Versprechen: „Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes“ (Lukas 12,8).
(3) Gottes Engel leiten uns auf unseren physischen Wegen
Als Josef, Maria und Jesus lange genug in Ägypten waren, sandte Gott dem Josef in einem Traum einen Engel, der ihn anwies, was er als nächstes tun sollte: „Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben“ (Matthäus 2,19-20).
Als Abraham seinen Diener aussandte, um eine Frau für Isaak zu finden, wussten Abraham und sein Diener, dass ein Engel Gottes den Diener auf seiner Reise begleiten und ihm den richtigen Platz zeigen würde, um eine Frau für Isaak zu finden. Wir lesen die Worte des Dieners in 1. Mose 24, Vers 40: „Da sprach er [Abraham] zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nehmest von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause.“
Solch eine Engelsführung und -hilfe mag sogar mit einschließen, notwendige physische Unterstützung zu geben. Als Jesus für 40 Tage und 40 Nächte gefastet hatte, war er sehr hungrig und natürlich sehr schwach. Er musste Satan überwinden, der ihn zur Sünde verführen wollte. Christus erlag nicht seinen Versuchungen, und der Teufel verließ ihn. Danach „traten Engel zu ihm und dienten ihm“ (Matthäus 4,11). Sie dienten Jesus Christus—dem Erstgeborenen unter vielen Geschwistern, der zur Erlangung des Heils bestimmt war—indem sie ihn mit Nahrung und Getränken versorgten.
Wir lesen ebenfalls, dass ein Engel Elia mit Nahrung versorgte, als er total entmutigt war und nicht mehr leben wollte. Wir lesen in 1. Könige 19, Verse 5-8: „Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum zweitenmal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.“
Wir lesen auch in Johannes 5, Verse 2-4, dass ein Engel Gottes bei der physischen Heilung von Menschen mithalf (Einige Übersetzungen lassen Teile der nächsten Verse aus oder fügen sie nur in einer Anmerkung bei; sie gehören aber zum Originaltext): „Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der heißt auf hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte. Sie warteten darauf, dass sich das Wasser bewegte. Denn der Engel des Herrn fuhr von Zeit zu Zeit herab in den Teich und bewegte das Wasser. Wer nun zuerst hineinstieg, nachdem sich das Wasser bewegt hatte, der wurde gesund, an welcher Krankheit er auch litt.“
(4) Gottes Engel geben uns Ermutigung und Kraft
Als Jesus Christus seiner Gefangennahme, Marterung und Kreuzigung entgegen ging, wünschte er sich verzweifelt, nicht diesen schmerzlichen Leidensweg beschreiten zu müssen. Er war ein Mensch. Er hatte seine göttliche Natur abgelegt. Er war vollständig Mensch (Johannes 1,14), sodass es sein MENSCHLICHER WUNSCH war, solch einem grauenvollen physischen Leidensweg und Tod zu entgehen. Seine Leiden und sein Tod waren jedoch vorherbestimmt, damit die Menschheit von physischen Gebrechen und dem ewigen Tode errettet werden könnte. In dieser Stunde der Versuchung betete er zu Gott dem Vater: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen“ (Lukas 22,42-44). Gott sandte einen seiner Engel, um Jesus Christus zu ermutigen. Wir wissen nicht, was dieser Engel genau tat, aber uns wird gesagt, dass er Christus „stärkte“.
Ein ähnlicher Vorfall wurde in Apostelgeschichte 27 festgehalten. Der verhaftete Paulus sollte auf einem Schiff nach Italien transportiert werden. Er und seine Schiffsgenossen, sowie die Soldaten, die sie begleiteten, wurden von einem heftigen Sturm geplagt und hatten jegliche Hoffnung aufs Überleben aufgegeben. Schließlich stand Paulus auf, um seine Freunde, die Soldaten und die Matrosen des Schiffes mit folgenden Worten zu trösten: „Doch nun ermahne ich euch: seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff. Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. Darum, liebe Männer, seid unverzagt, denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist“ (Apostelgeschichte 27,22-25). Wie dies mit Christus im Garten von Gethsemane geschehen war, so sandte Gott auch dem Paulus einen Engel zur Ermutigung, so dass er wiederum andere aufbauen konnte.
(5) Gottes Engel dienen uns, indem sie die Ungerechten strafen
Gottes Volk ist aus dieser Welt herausgerufen, aber es muss noch in ihr leben. Diese Welt ist voller Versuchungen, und oft versuchen ungerechte Menschen, Christen zur Sünde zu verführen. Die Bibel sagt uns, dass Gott die Engel gebraucht, um die Ungerechten zu bestrafen—diejenigen, die dem gerechten Weg Gottes zuwider leben. Er benutzt Engel, um seinem Volk zu helfen und ihm zu zeigen, dass Gott gerecht ist, und dass das Gericht und die Verdammnis auf all diejenigen warten, die gegen ihn rebellieren.
Der Beginn dieser schrecklichen und kompromisslosen Offenbarung von Gottes Gerechtigkeit wird kurz vor und sodann bei der Wiederkehr Jesu Christi stattfinden, wie Matthäus 13, Verse 41-42 und 49-50, erklärt: „Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein … So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.“
Dieselbe Zukunft ist für reuelose, widerspenstige und rebellische Menschen in 2. Thessalonicher 1, Verse 6-10, vorhergesagt: „Denn es ist gerecht bei Gott, mit Bedrängnis zu vergelten denen, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen, an jenem Tage; denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt.“
Beachten Sie jedoch, dass Gottes Engel nicht unbedingt auf Christi Wiederkehr warten müssen, um böse Menschen zu bestrafen. Sie schreiten oftmals in der heutigen Zeit ein, um Menschen zu züchtigen, sodass sich Gottes Wort ohne Hindernis verbreiten kann. Ein spektakuläres und furchteinflößendes Beispiel solch einer Bestrafung kann in Apostelgeschichte 12, Verse 21-24, gefunden werden: „Und an einem festgesetzten Tag legte Herodes das königliche Gewand an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen! Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. Und von Würmern zerfressen, gab er den Geist auf. Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.“
Wir lesen ebenfalls in 2. Könige 19, Vers 35, eine bemerkenswerte Geschichte hinsichtlich der Kraft und Macht von nur einem Engel Gottes, der Assyrien bestrafte, weil es gegen Israel kämpfte: „Und in dieser Nacht fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im Lager von Assyrien hundertfünfundachtigtausend Mann. Und als man sich früh am Morgen aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen“ (vgl. 2. Chronik 32,21).
2. Mose 12, Vers 23, sagt uns, dass Gott all die Erstgeborenen von Ägypten durch die Hände eines mächtigen Engels tötete: „Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Wenn er aber das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um euch zu schlagen“ (vgl. Hebräer 11,28).
In 1. Korinther 10, Vers 10, lesen wir, dass ein Engel viele der Israeliten in der Wüste tötete, da sie gegen Gott gemurrt hatten. Sie „wurden umgebracht durch den Verderber“. Gott sandte ebenfalls zwei Engel nach Sodom, um es zu „verderben“ (1 Mose 19,12-13). Wir lesen auch, dass Gott Sodom „vernichtete“ (vgl. 1. Mose 19,24-25.29)—er tat es durch seine Engel.
Eine zukünftige Vernichtung der Menschen in dieser Welt wird kurz vor der Wiederkunft Christi stattfinden, da die Sünden der Menschheit einen Höhepunkt erreicht haben werden. Mit ihnen werden auch viele von Gottes Volk ihr Leben verlieren, da sie die „erste Liebe“ verloren haben und „lauwarm“ geworden sind. Sie denken, dass sie nichts brauchen, dass sie es geistlich gesehen „geschafft“ haben. Jedoch werden sie Lügen glauben, und geistlichen Verführungen und Irrtümern zum Opfer fallen. Sie werden sogar ihre geistlichen Geschwister hassen und verraten, um vor weltliche Gerichte und Mächte sowie religiöse Autoritäten gezerrt zu werden. Gott wird seine Engel gebrauchen, um jeden zu bestrafen, der sich so verhält und der nicht würdig ist, von Gott durch ein „Zeichen“ an der Stirn beschützt zu werden.
Wir lesen in Hesekiel 9, Verse 1-11: „Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen ist die Heimsuchung der Stadt; ein jeder habe sein Werkzeug zur Zerstörung in seiner Hand! Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her, das gegen Norden liegt, und jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein Kleid von Leinwand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen heran und traten neben den kupfernen Altar. Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels am Hause, und der HERR rief dem, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, und sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen. Zu den andern Männern aber sprach er, so dass ich es hörte: Geht ihm nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und keinen verschonen. Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren. Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen die Leute in der Stadt … Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der HERR sieht uns nicht. Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will auch nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen. Und siehe, der Mann, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“
Während jener prophetischen Zeitspanne, die als der „Tag des Herrn“ beschrieben wird, werden viele Menschen von Engeln vernichtet werden, die nicht durch die Hand von Engeln mit einem Siegel Gottes zum Schutze versiegelt worden sind (Offenbarung 7,1-4). Das Buch der Offenbarung beschreibt in großem Detail, wie Gottes Engel seinen göttlichen Willen ausführen werden, die Erde und die darauf wohnen zu strafen.
Zum Beispiel wird ein Engel „Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben“ verursachen (Offenbarung 8,5). Vier Engel werden „den dritten Teil der Menschen“ töten (Offenbarung 9,15). Die sieben Engel mit den sieben letzten Plagen werden „alle lebendigen Wesen im Meer“ umbringen (Offenbarung 16,3), und sie werden die Macht erhalten, „die Menschen zu versengen mit Feuer“ (Offenbarung 16,8).
(6) Gottes Engel dienen uns, wenn sie uns für unsere Sünden bestrafen
Die Hauptfunktion von Gottes Engeln besteht darin, denjenigen zu dienen, die das Heil ererben sollen. Wir werden jedoch niemals ewiges Leben in Gottes Reich erhalten, wenn wir unsere Sünden nicht überwinden (vgl. Offenbarung 3,5). Um uns bei der Überwindung von Sünde zu helfen, müssen wir „gezüchtigt“ werden (Hebräer 12,4-11). Insoweit vollstrecken Gottes Engel hin und wieder seinen Willen. Wir lesen in Psalm 103, Verse 20-21: „Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, dass man höre auf die Stimme seines Wortes! Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut!“
Indem sie Gottes Willen ausführen, dienen uns Gottes Engel, sogar wenn dies bedeutet, dass wir aufgrund unserer Sünden bestraft werden. Es ist nur zu unserem Besten, so dass wir in Gottes Augen gereinigt werden können.
Wir lesen über ein eindrucksvolles Ereignis hinsichtlich eines Engels Gottes, der eine Plage über Israel brachte. Obwohl Davids sündenvolles Verhalten die direkte Ursache hierfür war, wollte Gott ebenfalls das Volk für seine Sünden strafen. 2. Samuel 24, Verse 15-17, berichtet: „Da ließ der HERR die Pest über Israel kommen vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit, so dass von dem Volk starben von Dan bis Beerscheba siebzigtausend Mann. Als aber der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, um es zu verderben, reute den HERRN das Übel, und er sprach zum Engel, der das Verderben anrichtete im Volk: Es ist genug, lass nun deine Hand ab! … Als aber David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat getan; was haben diese Schafe getan? Lass deine Hand gegen mich und meines Vaters Haus sein!“
In der Parallelstelle, in 1. Chronik 21, Verse 16, 27 und 30, werden folgende interessante Details angeführt: „Und David hob seine Augen auf und sah den Engel des HERRN stehen zwischen Himmel und Erde und ein bloßes Schwert in seiner Hand ausgestreckt über Jerusalem … Und der HERR gebot dem Engel, dass er sein Schwert in seine Scheide stecke … David aber konnte nicht hingehen und vor ihn treten, um Gott zu befragen, so erschrocken war er vor dem Schwert des Engels des HERRN.“
Kämpfende Engel
Engel, die Menschen für ihre Sünden strafen, werden oftmals als „Soldaten“ oder „kämpfende Engel“ beschrieben. Sie haben ein Schwert in ihrer Hand, um zuzuschlagen. In 4. Mose 22, Vers 23, sandte Gott einen Engel, um den falschen Propheten Bileam zu schlagen, der von König Balak von Moab beauftragt worden war, Israel zu verfluchen. Christus benutzte einen Ausdruck aus der römischen Militärsprache für kämpfende Engel, indem er sie mit „zwölf Legionen Engel“ beschrieb (Matthäus 26,53). Christus erschien dem Josua als der „Befehlshaber“ seiner vielen zum Kampf bereiten Engel, um Josua Mut für die bevorstehende Schlacht gegen Jericho zu geben: „Und es begab sich, als Josua bei Jericho war, dass er seine Augen aufhob und gewahr wurde, dass ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in seiner Hand hatte. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden? Er sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach zu ihm: Was sagt mein Herr seinem Knecht?“ (Josua 5,13-14). Da ein Engel es niemals erlauben würde, angebetet zu werden, muss der „Befehlshaber“ oder „Fürst über das Heer des HERRN“ niemand anderer als Jesus Christus selbst gewesen sein, der als „Fürst“ die Engelsarmee des HERRN, seines Vaters, anführte. Die Zürcher Bibel übersetzt: „… ich bin der Oberste über das Heer des Herrn.“
Wie wir schon gesehen haben, wird diese Engelsarmee gegen Menschen kämpfen und sie bestrafen. Vergleichen Sie ebenfalls Offenbarung 19, Vers 19: „Und ich sah das Tier [den endzeitlichen militärischen Führer] und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß [Christus], und mit seinem Heer [von Engeln].“ Sogar dieser von Engeln geführte Krieg dient dem Volk Gottes, da er zur Bestrafung der Ungerechten führt (vgl. Hauptsächliche Funktionen und Verantwortlichkeiten von Engeln, Punkt (5)).
(7) Gottes Engel dienen uns, indem sie Satan und seine Dämonen bekämpfen
Die Bibel offenbart, dass zurzeit ein geistiger Krieg stattfindet. Wir können ihn nicht sehen, aber wir können seine Konsequenzen fühlen und wahrnehmen. Die Schrift lehrt, dass Gottes heilige Engel gegen Satan und seine Engel kämpfen, um Gottes Zweck und Willen zu erfüllen, und um Gottes Volk zu helfen und zu dienen. Uns wird sogar gesagt, dass auch wir uns in einem geistigen Kampf befinden, und dass wir Satan und seinen Dämonen widerstehen müssen (Epheser 6,12).
Die Tatsache, dass Gottes Engel uns dienen, wenn sie gegen Satan und seine Dämonen kämpfen, wird ausführlicher im zweiten Teil dieser Broschüre behandelt. Zunächst müssen wir uns mit der Wahrheit befassen, dass Satan und Dämonen existieren, und erklären, was genau sie heute tun.
Teil 2 – Die Welt der Dämonen
Genau wie die meisten Menschen nicht an die Existenz von Engeln glauben, zweifeln sie ebenfalls an der Existenz von Satan und seinen Dämonen. Die Bibel lehrt jedoch die Existenz eines Teufels und seiner gefallenen Engel. Woher kamen sie? Hat Gott einen Teufel erschaffen? Wenn nicht, wie ist es möglich, dass es heute einen Teufel und Dämonen gibt?
Luzifer und Satan
Die Bibel offenbart, dass Gott alle Engel erschaffen hat. Sie wurden nicht als Roboter erschaffen, sondern als Geistwesen mit der Fähigkeit, zu wählen und sich zu entscheiden. Ein hochrangiger Engel, ein Cherub mit dem Namen Luzifer, rebellierte und sündigte gegen Gott (Jesaja 14,12-14; Hesekiel 28,11-17). Luzifer wollte „in den Himmel auffahren“, um Gottes Thron an sich zu reißen (Jesaja 14,13). Er wollte „auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten“ (Jesaja 14,14). Dies zeigt uns, dass er hier auf Erden war, denn er wollte über die Wolken der Erdatmosphäre in den (dritten) Himmel auffahren. Als er sündigte, wurde er auf diese Erde zurückgeworfen (Jesaja 14,12). Er wurde zu Satan, was Widersacher oder Feind bedeutet. Luzifer oder Satan war auf Erden, als Adam und Eva erschaffen wurden. Uns wird gesagt, dass die Schlange anwesend war, um Eva zu verführen, als Adam und Eva in den Garten von Eden gesetzt wurden. Die Schlange wird als Satan, der Teufel, identifiziert (Offenbarung 12,9). Da Satan dem ersten Mann und seiner Frau als der Verführer erschien, musste er vorab auf dieser Erde als Luzifer gelebt haben—als er noch nicht der Verführer war—, bevor er versuchte, „in den Himmel aufzufahren“.
Bevor er jedoch zur Erde gesandt wurde, wurde Luzifer am Thron Gottes im Himmel ausgebildet, und er hatte Engel unter seinem Befehl. Wir lesen in Hesekiel 28, Vers 14, dass er ein glänzender „schirmender“ Cherub war. Die Elberfelder Bibel schreibt: „Du warst ein mit ausgebreiteten [Flügeln] schirmender Cherub.“ Die New King James Bible übersetzt: „Du warst der gesalbte Cherub, der bedeckt.“ Erinnern Sie sich, die Cherubim bedeckten den Thron Gottes, als Gott dem Mose in der Stiftshütte erschien. Wir lesen ebenfalls in Hesekiel 28, Vers 14, dass Luzifer auf dem heiligen Berg Gottes im Himmel war (vgl. Hebräer 12,22). Als er auf der Erde war und sündigte, indem er diese Erde verlassen und in den Himmel aufsteigen wollte, um Gott von seinem Thron zu stürzen, wurde er vom Berg Gottes vertrieben (Hesekiel 28,16). Christus sagte später, dass er sah, wie Satan vom Himmel fiel wie ein Blitz (Lukas 10,18).
Im Hebräischen ist das Wort, das in der Authorized Version und in vielen anderen Übersetzungen mit „Luzifer“ wiedergegeben wird, „helel“ oder „heylel“, was „Lichtbringer“, „der Strahlende“, „Morgenstern“ oder „glänzender Stern der Morgenröte“ bedeutet. Das Wort „Luzifer“ ist die lateinische Übersetzung des hebräischen Wortes „helel“ oder „heylel“, das genau dieselbe Bedeutung vermittelt. Es ist deshalb angebracht, dieses Wort zu benutzen, um den Cherub zu beschreiben, der später zu Satan wurde („sawtwan“ im Hebräischen).
Satan, der Fürst der Dunkelheit, herrscht noch immer auf dieser Erde. Offenbarung 2, Vers 13, sagt uns ausdrücklich, dass Satan seinen „Thron“ hier auf Erden hat. Er hält die Menschen dieser Welt gefangen, so dass sie seinen Willen tun (2. Timotheus 2,26). Er hat die Autorität über alle Königreiche dieser Welt (Lukas 4,5-7). Er wird in Johannes 14, Vers 30, der „Fürst dieser Welt“ genannt. Er wird sogar in 2. Korinther 4, Vers 4, als der „Gott dieser Welt“ bezeichnet. In Epheser 2, Vers 2, wird von Satan als „dem Mächtigen, der in der Luft herrscht“, gesprochen.
Engel wurden zu Dämonen
Luzifer war nicht das einzige Geistwesen, das gegen Gott rebellierte. Die Engel, die er anführte und die ihm folgten, wurden später als Dämonen bekannt. Eine Beschreibung dieser Rebellion können wir in Offenbarung 12, Vers 4, finden, wo gesagt wird, dass ein Drittel der Engel (dort als „Sterne“ bezeichnet) Satan in seiner Rebellion folgten. Dies weist darauf hin, dass die anderen zwei Drittel der Engel Gott gegenüber loyal blieben.
Ein anderer Versuch Satans und seiner Dämonen, gegen Gott zu kämpfen, wird in Offenbarung 12, Verse 7-9, beschrieben. Dieser Versuch wird kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi stattfinden. Dieses Ereignis ist nicht dasselbe wie das in Offenbarung 12, Vers 4, aber es folgt demselben Muster. In beiden Fällen werden Satan und seine Dämonen auf die Erde zurückgeworfen.
Wir lesen in Judas 1, Vers 6, über „die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Behausung (die Erde) verließen“, um in den Himmel aufzusteigen und Gott von seinem Thron zu stürzen. Sie werden „für das Gericht des großen Tages“ „mit ewigen Banden in der Finsternis“ „festgehalten“, d.h., sie sind Engel der Finsternis. Sie herrschen noch immer unter Satan über diese Erde (vgl. Epheser 6,12, wo Dämonen als die „HERREN der Welt, die in dieser Finsternis herrschen“, bezeichnet werden). Ihre eigene geistige Perversion hält sie fest oder gefangen. Wir lesen in 2. Petrus 2, Vers 4: „Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen [Griechisch: „tartaroo,“ abgeleitet von dem Hauptwort „Tartarus“, das einen Zustand und keinen Ort beschreibt] und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden.“
Satan und seine Dämonen sind SEHR REAL. Sie sind nicht nur Symbole oder Metapher einer undefinierbaren „Macht“ des Übels. Satan versuchte Christus. Satan bot ihm alle Königreiche dieser Welt an, wenn Christus nur niederfallen und ihn anbeten würde. Christus trieb viele Dämonen aus, als er hier auf Erden war. Einmal fragte er einen Dämon: „Wie heißt du?“ Der Dämon antwortete: „Legion“, weil Christus zu diesem Zeitpunkt mit vielen Dämonen zu tun hatte (Lukas 8,30). Wie Gottes heilige Engel individuelle Namen haben, so trifft das auch für Dämonen zu.
Die Macht Satans und seiner Dämonen
Wir dürfen auf keinen Fall die Macht und den Einfluss von Satan und seinen Dämonen unterschätzen. Die Bibel sagt uns, dass Satan „die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9). Ohne Zweifel besteht seine größte Verführung darin, ahnungslosen Menschen einzureden, dass er überhaupt nicht existiert. Andere wiederum werden dadurch verführt, dass er vorgibt, „ein Engel des Lichts“ zu sein (2. Korinther 11,14). Viele treten als „seine Prediger“ auf und verstellen sich „als Diener der Gerechtigkeit“ (Vers 15). Johannes sagte, dass „viele Verführer in die Welt ausgegangen [sind]“ (2. Johannes 1,7), und er warnte uns in 1. Johannes 4, Vers 1: „Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt.“ Christus prophezeite für die Endzeit: „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, so dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten“ (Matthäus 24,24). Die Menge Bibel sagt: „…um womöglich auch die Auserwählten irrezuführen.“
Satan und seine Dämonen können große Zeichen und Wunder vollführen. Es ist prophezeit, dass Satan seine Macht einem religiösen Führer geben wird, der „die Zeichen getan hatte, durch welche er die [Menschen] verführte“ (Offenbarung 19,20). Falsche religiöse Lehrer und andere, die durch Dämonen inspiriert sind, mögen sogar in der Lage sein, durch „Wahrsagerei“ die Zukunft vorauszusagen (5. Mose 13,2-4; Apostelgeschichte 16,16-19).
Satan hat die Macht, Menschen zu inspirieren, Kriege zu führen (Hiob 1,9-15; Offenbarung 16,13-14; Offenbarung 20,7-10). Er hat die Macht, Feuer vom Himmel hernieder fallen zu lassen, das Menschen und Tiere verzehrt (in Hiob 1, Vers 16, dachten die meisten, dass Gott dieses Feuer brachte, aber der Kontext zeigt, dass Satan der Urheber war). Als das mächtige Geistwesen, das „in der Luft herrscht“ (Epheser 2,2), kann Satan Zerstörung durch gewaltige Stürme erzeugen.
Obwohl viele nicht an eine Existenz Satans und seiner Dämonen glauben, sind sie schnell dabei, sich mit dem Okkulten zu beschäftigen, ohne zu ahnen, wie gefährlich das ist. Dämonen sind Geistwesen, die sich gerne mit Menschen vertraut machen wollen. Zum Beispiel wird 3. Mose 19,31 in der New King James Bible richtig wie folgt übersetzt: „Beachtet keine Medien und vertraute Geister; ihr sollt nicht nach ihnen suchen (oder ihnen folgen).“ Ein Haus, in dem es spukt, Poltergeister, spiritistische Sitzungen, Kommunikation mit den Toten und Kontakte mit „Außerirdischen“ sind alle eindeutig dämonischen Ursprungs. Satan und Dämonen sind destruktiv. Sie lieben es, Menschen zu quälen oder zu plagen (Lukas 6,18, Elberfelder Bibel). Wenn man einmal den „Kontakt“ mit Dämonen hergestellt hat, kann man sie nicht mehr loswerden, es sei denn, durch ein Wunder Gottes (Lukas 11,24-26).
Es gibt viele Schriftstellen, die belegen, dass Satan oder Dämonen Besitz von Tieren und Menschen ergreifen und sie zwingen können, fürchterliche Dinge zu tun (Lukas 22,3; Johannes 13,27). Von Dämonen besessene Menschen können extrem gewalttätig (Matthäus 8,28) und selbstzerstörend sein (Markus 5,2-5). Sie verlieren jeglichen Sinn für Anstand (Lukas 8,27).
Die Bibel zeigt ebenfalls, dass Menschen von Dämonen besessen oder beeinflusst sein können, so dass sie geistig, psychologisch und physisch krank sind. Sogar Paulus wurde von einem Dämon geplagt: „… mir [ist] gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe“ (2. Korinther 12,7). Durch den Einfluss von Dämonen können Menschen stumm und taub sein (Markus 9,17.25), epileptisch (Matthäus 17,15-18, Die Gute Nachricht), und gebrechlich, verkrümmt oder zusammengekrümmt (Lukas 13,11.16). Wenn ein Dämon solch einen Menschen verlässt, scheint es so, als sei die Person von einer physischen Krankheit geheilt worden.
Satan und seine Dämonen haben die Macht, ein menschliches Wesen von einem Ort zu einem anderen zu transportieren (Matthäus 4,5.8; Lukas 4,5.9). Dies erklärt die seltsamen Begebenheiten mit UFOs, wenn „entführte“ Menschen manchmal hunderte von Kilometern von ihrem Wohnort entfernt gefunden werden, ohne zu wissen, wie sie dort hingekommen sind.
Zauberei, Hexerei, Hypnose und bestimmte Meditations-Praktiken sind weitere Methoden Satans, ein menschliches Wesen zu einem hilflosen Opfer zu machen. Wann immer wir uns einem anderen Einfluss „aussetzen“ und von ihm beherrschen lassen, werden wir zu Opfern der Mächte der Finsternis.
Satan und Dämonen können sich nicht manifestieren
Aus der Schrift geht hervor, dass Dämonen sich nicht wie die Engel manifestieren können. Dämonen können nicht als Menschen auftreten. Sie können jedoch eine Illusion erzeugen, die sehr real auf Menschen wirken könnte. Beispiele solcher Illusionen würden die „Erscheinung“ von „Geistern“ einschließen, oder die „Erscheinung“ einer Frau, die von sich vorgibt, „Mutter Maria“ zu sein.
Wir finden die folgende interessante Aufzeichnung in Markus 6, Verse 47-50: „Und am Abend war das Boot mitten auf dem See und er [Jesus] auf dem Land allein. Und er sah, dass sie [die Apostel] sich abplagten beim Rudern, denn der Wind stand ihnen entgegen. Um die vierte Nachtwache kam er zu ihnen und ging auf dem See und wollte an ihnen vorübergehen. Und als sie ihn sahen auf dem See gehen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!“
Die Jünger dachten, sie sähen ein „Gespenst.“ Das griechische Wort für „Gespenst“ ist „phantasma“, was die Bedeutung von „Trugbild“ oder „Vorspiegelung“ hat. Wie wir noch erklären werden, waren die Jünger so erschrocken, weil sie meinten, das Truggebilde eines Geistes oder eines Dämons zu sehen.
In Lukas 24, Verse 36-43, finden wir eine weitere Schriftstelle, die mehr Einblicke in die Unfähigkeit von Dämonen gibt, sich zu materialisieren oder zu manifestieren. Wir lesen: „Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm’s und aß vor ihnen.“
Christus manifestierte sich für seine Jünger als ein Wesen aus Fleisch und Knochen. Er nahm sogar in ihrer Gegenwart Nahrung zu sich, um sie zu überzeugen, dass er es war, und nicht ein Geist oder Dämon. Das griechische Wort für „Geist“ ist „pneuma“, und kann sich auf Dämonen beziehen (vgl. Matthäus 8,16; 10,1; 12,43.45; Lukas 4,33.36; 6,18; 7,21 etc.). Wir wissen natürlich, dass Christus nicht ein Wesen aus Fleisch und Knochen ist; sondern sein physischer Leib, der noch keine Verwesung gesehen hatte, wurde bei seiner Auferstehung in einen geistigen Körper verwandelt; er wurde zu einem Geist, der lebendig macht (1. Korinther 15,44-45.50). Jedoch war er in der Lage, sich als eine Person aus Fleisch und Knochen zu manifestieren. Wir sahen vorab, dass Engel sich ebenfalls als Menschen manifestieren können. Dämonen können es jedoch nicht. Christus benutzte diese Gelegenheit, um seinen Jüngern zu zeigen, dass er kein Geist oder Dämon war, da Dämonen sich nicht als menschliche Wesen aus Fleisch und Knochen manifestieren können.
Wir lesen in Hiob 4, Verse 12-16, über die Begegnung des Elifas mit einem Geist oder Dämon: „Zu mir ist heimlich ein Wort gekommen, und von ihm hat mein Ohr ein Flüstern empfangen beim Nachsinnen über Gesichte in der Nacht, wenn tiefer Schlaf auf die Leute fällt; da kam mich Furcht und Zittern an, und alle meine Gebeine erschraken. Und ein Hauch [Schlachter Bibel: „ein Geist“] fuhr an mir vorüber; es standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe. Da stand ein Gebilde vor meinen Augen, doch ich erkannte seine Gestalt nicht; es war eine Stille, und ich hörte eine Stimme … “
Elifas sah irgendeine Form oder ein „Gebilde“ vor seinen Augen, aber er konnte die Gestalt dieses Geistes nicht erkennen. Dies weist darauf hin, dass es ein Dämon war, da die Bibel nirgendwo zeigt, dass Gottes Engel den Menschen in dieser Art und Weise erscheinen. Es war so etwas wie ein Truggebilde oder eine Vorspiegelung. Und die Jünger dachten auch, dass sie solch ein „Truggebilde“ sahen, als Jesus auf dem Wasser ging.
Eine andere Begegnung mit einem Dämon wurde für uns in 1. Samuel 28 aufgezeichnet. König Saul suchte eine Hexe auf, um seine Zukunft herauszufinden. Während einer spiritistischen Sitzung „sah“ die Hexe einen Dämon, der vorgab, der verstorbene Samuel zu sein. Saul konnte den Dämon nicht sehen. Der Dämon sprach durch die Hexe zu Saul. Wir weisen nochmals darauf hin, dass der Dämon sich selbst nicht in Fleisch und Knochen materialisieren konnte. Vielmehr handelte es sich nur um eine Illusion.
Wir sollten niemals an einer spiritistischen Sitzung teilnehmen oder Dämonen „befragen“. Wir sollten niemals Wahrsagerinnen, Zauberer, Hexen, neuzeitliche „Propheten“ oder ein „Medium“ kontaktieren, um Näheres über unsere Zukunft „zu erfahren“. In vielen Fällen würden wir Betrüger kontaktieren. In anderen Fällen würden wir auf Dämonen hören, die sich mit uns „vertraut“ machen und durch ihre menschlichen Vermittler mit uns kommunizieren wollen. Wir können nicht mit unseren „geliebten Verstorbenen“ kommunizieren, da sie tot und ohne Bewusstsein im Grabe liegen und auf eine Auferstehung zum Leben warten. Wenn wir es versuchen, können wir dadurch leicht in Kontakt mit Dämonen treten, die sich vielleicht als unsere geliebten Verstorbenen ausgeben mögen, wie es der Dämon tat, der König Saul durch die Hexe vorgaukelte, er sei der Prophet Samuel. Wir empfehlen auch, die Seiten 30 und 39-42 unserer Broschüre „Die Taufe—Voraussetzung für das Heil?“ zu lesen hinsichtlich der falschen Auffassung, dass Christen, die nicht zum Predigtamt ordiniert worden sind, Dämonen austreiben könnten, und was die falsche Idee des Zungenredens mit der Kommunikation mit Dämonen zu tun haben könnte.
Die gute Nachricht ist, dass sich Gottes Volk nicht vor Satan und seinen Dämonen zu fürchten braucht, weil Gott, der mit wahren Christen ist, viel mächtiger ist als der Herrscher dieser Welt. Wenn wir Gott folgen, werden uns die Dämonen untertan sein (Lukas 10, 17-20).
Wenn jemand jedoch die Existenz von Satan und seinen Dämonen ablehnt, dann lehnt er das klare Wort Gottes ab—die Bibel. Zusätzlich wird er zu einer leichten Beute für Satans Machenschaften, die Gottes wahren Dienern nicht unbekannt sind (2. Korinther 2,11).
Wie Gottes Engel die Dämonen bekämpfen
Die Schrift enthält einige Berichte über eine geistige Kriegsführung zwischen Gottes Engeln und Satan und seinen Dämonen. Zum Beispiel lesen wir in Daniel 12, Vers 1: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen.“
Michael wird sich zu jener Zeit „aufmachen“—der Zeit der großen Trübsal—, um gegen Satan und seine Dämonen zu kämpfen und Gottes Volk zu beschützen. Wir lesen in Offenbarung 12, Vers 7, dass „ein Kampf im Himmel“ entbrannte. Dieser Krieg folgt Satans ursprünglicher Rebellion, die in Vers 4 beschrieben ist, und der Geburt Christi in Vers 5. Die Bibel sagt uns in den Versen 7-8, dass zu Beginn dieses neuen geistigen Kampfes „Michael und seine Engel … gegen den Drachen [kämpfen]. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.“ Das bedeutet, dass bis zu jenem Zeitpunkt Satan und seine Dämonen immer noch vor Gott im Himmel erscheinen können.
Wir lesen weiter in Vers 9 von Offenbarung 12: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“ Satans Vertreibung aus dem Himmel wird zu der großen Trübsal führen, die im Buch Daniel erwähnt wird. Offenbarung 12,13-14, stellt fest: „Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben [dem Teil von Gottes Kirche, der für würdig erachtet wird, diesen schrecklichen, vor uns liegenden Zeiten zu entkommen, vgl. Lukas 21,36 und Offenbarung 3,10] die zwei Flügel des großen Adlers [was Schutz durch Engel andeuten mag], dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit [3 ½ Jahre] fern von dem Angesicht der Schlange.“
Vers 17 zeigt, dass nicht jeder in Gottes Kirche beschützt werden wird: „Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.“ Die von Satan verfolgt werden, „halten“ die Gebote in dem Sinne, dass sie sie „bewahren“ (vgl. Anmerkung in der Elberfelder Bibel) und „kennen“, aber nicht unbedingt, dass sie sie „tun.“ 5. Mose 28,13 und 5.Mose 4,6 unterscheiden zwischen „bewahren“ oder „halten“ und „tun.“ Satan wird weiter versuchen, Gottes Volk zu vernichten, bis dass Jesus Christus kommt und ihn überwältigt. Deshalb warnt uns die Bibel, auf der Hut zu sein und die Rüstung Gottes zu tragen.
Die Bibel berichtet von weiteren Kämpfen zwischen Engeln und Dämonen. Daniel 10, Verse 12-13 und 20-21, und Daniel 11, Vers 1, offenbaren einen überwältigenden und beeindruckenden Kampf in der Geistwelt. Ein mächtiger Engel—vielleicht Gabriel—, der dem Daniel zweimal zuvor erschienen war, wurde zum Propheten mit einer Nachricht gesandt. Der Engel berichtete Daniel: „Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien [ein mächtiger Dämon von Persien oder dem Iran] hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten [Dämon] des Königreichs Persien … Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland [ein anderer mächtiger Dämon von Griechenland] kommen … Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael. Und ich stand auch bei ihm im ersten Jahr des Darius des Meders, um ihm zu helfen und ihn zu stärken.“
Es finden buchstäblich schreckliche gigantische Kriege in der Geistwelt statt. Dämonen herrschten zur Zeit von Daniel über Persien, Griechenland und dem nördlichen Iran. Der Dämon von Persien kämpfte mit dem Engel Gottes—höchstwahrscheinlich Gabriel—für einundzwanzig Tage, um ihn daran zu hindern, Daniel seine Nachricht zu übermitteln. Der Erzengel Michael musste Gabriel zu Hilfe kommen und an seiner Stelle mit dem Dämon von Persien kämpfen, so dass Gabriel dem Daniel in einer Vision erscheinen konnte. Wie in Hauptsächliche Funktionen und Verantwortlichkeiten von Engeln, Punkt (7), des ersten Teils dieser Broschüre angedeutet, ist dies auch eine Art, wie uns Gottes Engel dienen—sie kämpfen gegen Dämonen, die uns vernichten wollen.
Die Bibel sagt uns, dass etwas Ähnliches wiederum in den letzten Tagen geschehen wird. Offenbarung 16, Verse 13-14, verkündet: „Und ich sah aus dem Rachen des Drachen [Satans] und aus dem Rachen des Tieres [dem letzten militärischen Führer eines vereinten Heiligen Römischen Reiches in Europa] und aus dem Munde des falschen Propheten [dem letzten religiösen Führer des Heiligen Römischen Reiches in Europa] drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen [unreine Tiere]; es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen.“
Satan wird machtvolle Dämonen benutzen, um von dem „Tier“ und dem „falschen Propheten“ Besitz zu ergreifen und alle Könige auf Erden zu inspirieren, gegen den wiederkehrenden Christus und seine Engelsarmee zu kämpfen.
Der Erzengel Michael kämpfte einmal mit Worten gegen Satan, wie Judas 1, Vers 9 berichtet: „Als aber Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, über ihn ein Verdammungsurteil zu fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich!“
Dies war ebenfalls ein Dienst an Gottes Volk durch den Erzengel Michael. Gemäß der Tradition versuchte Satan angeblich, den Körper des Mose auszustellen, so dass er angebetet werden könnte. Die Bibel verbietet jedoch solch eine Handlungsweise, da nur Gott allein anzubeten ist.
Warum greift Gott nicht ein?
Wenn wir über Kriege zwischen Engel und Dämonen lesen, stellen wir uns vielleicht die Frage: „Warum lässt Gott diese geistigen Kriege zu, und greift nicht ein?“ Da Gott allmächtig ist, könnte er ohne weiteres zu jeder Zeit Satan und seinen Dämonen Einhalt gebieten. Ja, er könnte den Kampf zwischen Gabriel und dem Dämon von Persien verhindert oder verkürzt haben, aber er zog es vor, dies nicht zu tun. Gabriel musste den Dämon für einundzwanzig Tage bekämpfen, bevor er Daniel eine Nachricht überbringen konnte. Eine entsprechende Frage wäre vielleicht: „Warum nimmt Gott hier und heute nicht einfach dem Satan die Macht über diese Erde weg, so dass das Königreich Gottes sofort errichtet werden kann?“
Wie Gott Dämonen gebraucht
Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir im Detail die biblischen Informationen über die Rolle von Engeln und Dämonen analysieren, die in der Schrift offenbart sind. Zum Beispiel lasen wir schon in 1. Könige 22, dass Gott mit dem Himmelsheer besprach, wie König Ahab abgesetzt werden könnte. Warum besprach sich Gott mit seinen Engeln? Er brauchte bestimmt keinen Ratschlag von irgendjemandem (vgl. Jesaja 40,13). Als die Diskussion fortschritt, bot sich ein „Geist“ an, ein Lügengeist im Munde aller Propheten in Israel zu werden. Obwohl Gott das Leben von Ahab beenden wollte, war es die Wahl des Geistwesens, auf diese Weise zu handeln. Die Bibel ist sehr eindeutig darin, dass Gott nicht lügen kann und dass er niemals lügen wird (4. Mose 23,19; Titus 1,2; Hebräer 6,18). Andererseits zwingt Gott niemanden, nicht zu lügen. Der Geist entschied, dass er ein „Lügengeist“ sein wollte. Er wusste, dass er dazu Gottes Einwilligung brauchte. Als er sie erhielt, ging er hinweg und wurde zu einem Lügengeist im Munde aller Propheten. Und da Gott die endgültige Herrschaft und Oberhand hat, und da der Geist nur mit Gottes ausdrücklicher Erlaubnis handeln konnte, ist es korrekt zu sagen, dass Gott den Lügengeist zu den Propheten „sandte“ oder ihnen einen Lügengeist „gegeben“ hat (1. Könige 22,23). Wer oder was war dieser Geist? War es ein Dämon? Oder war es ein Engel Gottes, der sich in diesem Moment entschied zu lügen, und deshalb zu sündigen? Wir werden etwas später in dieser Broschüre zu dieser Frage zurückkehren.
Auf dieselbe Weise wird Gott in der Endzeit den Menschen „Lügengeister“ „senden“. Wir lesen in 2. Thessalonicher 2, Verse 9-12: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung (oder, wie die New American Bible sagt: „eine verführerische Macht“), so dass sie der Lüge glauben …“
Wiederum lesen wir, dass Gott eine Macht der Verführung „sendet“, so dass die Menschen den Lügen glauben, so wie Gott dies auch in 1. Könige 22 tat. Es gibt noch weitere Schriftstellen, die zeigen, dass Gott den „Lügengeistern“ erlaubt zu tun, was sie wollen. Jedoch nichts geschieht gegen den Willen Gottes, und Gott erlaubt nichts, ohne eine Absicht damit zu verfolgen.
Wir lesen in Jesaja 19, Vers 14, dass Gott in der Mitte von Ägypten „einen Taumelgeist“ ausgegossen hat. Andere Übersetzungen beschreiben dies als „einen Geist des Schwindels“ (Elberfelder Bibel), „einen Geist der Verwirrung“ (Revised Standard Version), „einen Geist der Falschheit“ (Lamsa), oder als „einen Geist, der ihr Urteil verdreht“ (Revised English Bible).
In Jesaja 37, Vers 7, lesen wir Gottes Worte: „Siehe, ich will ihn andern Sinnes machen; denn er soll ein Gerücht hören, so dass er wieder heimzieht in sein Land. Dann will ich ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande.“ Die Elberfelder Bibel übersetzt akkurater: „Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird…“ Gott sandte einen bösen Geist, um ein Gerücht zu verbreiten—eine falsche Nachricht.
In Richter 9, Vers 23, wird uns gesagt, dass „Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Männer von Sichem [sandte]. Und die Männer von Sichem wurden Abimelech untreu.“ Die New Jerusalem Bible sagt: „ein Geist der Uneinigkeit“.
Es gibt ebenfalls Hinweise darauf, dass Gott möglicherweise bösen Geistwesen oder Dämonen erlaubte, an der Zerstörung von Ägypten zur Zeit des Auszugs teilzuhaben. Psalm 78, Vers 49, sagt, dass Gott „die Glut seines Zornes unter sie sandte, Grimm und Wut und Drangsal, eine Schar Verderben bringender Engel.“ Die King James Bible schreibt, dass Gott „böse Engel“ sandte, und die Lamsa Bible schreibt, dass er seinen Zorn „durch die Hand eines bösen Engels“ über Ägypten ausschüttete.
Ein Dämon von Gott?
Sie mögen mit dem biblischen Bericht von König Sauls Zurückweisung durch Gott vertraut sein. Beachten Sie, wie diese Ablehnung in 1. Samuel 16, Verse 14-16, beschrieben wurde: „Der Geist des HERRN aber wich von Saul, und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn. Da sprachen die Großen Sauls zu ihm: Siehe, ein böser Geist von Gott ängstigt dich. Unser Herr befehle nun seinen Knechten, die vor ihm stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe gut spielen kann, damit er mit seiner Hand darauf spiele, wenn der böse Geist Gottes über dich kommt, und es besser mit dir werde.“ Wir sehen also, dass ein böser Geist—ein Dämon—von Gott König Saul plagte. Warum ließ Gott dies geschehen?
Saul hatte Gott nicht gehorcht, indem er Gottes Befehle nicht ausgeführt hatte. Gott beschloss, Saul durch David zu ersetzen. Der Dämon „von Gott“ war ein notwendiges Bindeglied zu den darauffolgenden Ereignissen, die David an den Hof Sauls bringen würden. Gott erlaubte es dem Dämon, seinen Teil zu tun, so dass Gottes Plan zur Ausführung kommen konnte. Da der Dämon nichts gegen Gottes Willen tun konnte, ist es richtig zu sagen—im letztendlichen Sinne—dass der Dämon „von Gott“ den Saul plagte.
Wir finden einen weiteren Bericht in 1. Samuel 18, Verse 10-12: „Am andern Tage kam der böse Geist von Gott über Saul, und er geriet in Raserei in seinem Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner Hand, wie er täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand und zückte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand spießen. David aber wich ihm zweimal aus. Und Saul fürchtete sich vor David, denn der HERR war mit ihm, aber von Saul war er gewichen.“
Der Dämon spielte wiederum eine wichtige Rolle in Gottes Plan. Saul verfiel geistlich mehr und mehr, bis er schließlich in einem Gefecht starb, und David wurde der nächste König.
Satan und Hiob
Ein sehr berühmtes Beispiel von Satans Beteiligung an Gottes Plan kann im Leben des Hiob gesehen werden. Satan erschien vor Gott und sagte ihm, „dass er die Erde hin und her durchzogen [habe]“ (Hiob 1,7). Erinnern Sie sich, die Engel Gottes durchziehen die Erde, um Gottes Volk zu dienen und zu stärken. Satan und seine Dämonen durchziehen auch die Erde, aber ihr Ziel ist es, Gottes Volk zu zerstören (vgl. 1. Petrus 5,8). Jedoch kann Satan nur das tun, was Gott ihm erlaubt. Satan erzählte Gott, dass Hiob Gott aus hintergründigen Motiven diente. Gott erlaubte Satan, von Hiob all seine Kinder und all seinen Besitz zu nehmen, aber es wurde ihm nicht erlaubt—zumindest nicht am Anfang—, „an ihn selbst [s]eine Hand [anzulegen]“ (Hiob 1,12). Wir sehen, dass Gott Satans Aktionen eingrenzt. Satan ging fort, um alles, was Hiob besaß, zu vernichten. Hiobs Reaktion wurde in Hiob 1, Vers 21, festgehalten: „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen“. Hiob schrieb all sein Missgeschick Gott zu, und es war nicht falsch, dies zu tun, wie wir im nächsten Vers sehen: „Bei alledem sündigte Hiob nicht und legte Gott nichts Anstößiges zur Last“ (Hiob 1,22, Elberfelder Bibel).
Obwohl Satan dieses Unglück über Hiob brachte, tat er es nur mit der ausdrücklichen Genehmigung Gottes. Es war nicht verkehrt von Hiob zu sagen, dass Gott letztendlich hierfür verantwortlich war.
In Hiob 2, Verse 1-7, wird uns gesagt, dass Satan die Erlaubnis von Gott erhielt, eine schreckliche Krankheit über Hiob zu bringen, aber es wurde ihm nicht erlaubt, ihn zu töten. Wiederum sehen wir, dass Satan nur innerhalb eines von Gott gesetzten Spielraums handeln kann. Auch dieses Mal akzeptierte Hiob das von Gott kommende Elend, und er sündigte auch nicht, als er sagte, dass Gott dies alles über ihn gebracht hatte (Hiob 2,10).
Warum erlaubte Gott Satan, so mit Hiob zu verfahren? Warum griff Gott nicht ein und hielt Satan nicht zurück? Warum erlaubt es Gott heute immer noch dem Satan, diese Welt zu regieren und zu versuchen, Gottes Volk zu zerstören?
Gemäß Jakobus 5, Vers 11, erlaubte Gott aus einem bestimmten Grund, dass diese Katastrophen Hiob heimsuchten. Gott wollte Hiob zeigen, wie barmherzig und gnädig er ist. Hiob musste erkennen, dass er ein ganz besonders ernstes Problem hatte, welches ihn bei mangelnder Überwindung vom Eintritt ins Reich Gottes abgehalten hätte. Das Problem war Hiobs Selbstgerechtigkeit (vgl. Hiob 32,1-2; 27,6; 40,8). Als Gott Hiobs Augen öffnete, so dass er sich selbst sehen konnte, wie er wirklich war, bekannte er seine Schuld und bereute (Hiob 42,1-6).
Hiob musste lernen, dass jeder Mensch sündigt (vgl. Römer 3,10; 1. Könige 8,46; 1. Johannes 1,8-10; Prediger 7,15-20). Dies schloss Hiob mit ein. Im Vergleich zu Gott war er ein Nichts, obwohl er „fromm und rechtschaffen“ im Vergleich zu anderen Menschen war. Das bedeutete jedoch nicht, dass Hiob niemals sündigte. Tatsächlich sind Stolz und Selbstgerechtigkeit Sünden.
Gott erlaubte es Satan, Hiob heimzusuchen, so dass Hiob seine eigene Selbstgerechtigkeit und seinen Stolz erkennen, seine Sünden überwinden und somit Eintritt ins Reich Gottes erlangen konnte. Dies zeigt Gottes große Barmherzigkeit und sein Mitleid Hiob gegenüber.
Wir vermerken, dass Gott Satan benutzte, und ihn in diesem Sinne zu Hiob „sandte“, um eine wichtige Rolle in Gottes Plan zu spielen. Satan bemerkte jedoch selbst nicht, welche Rolle er spielte.
Satan und David
Wir haben schon über Davids Sünde gelesen, als er seine Armee zählen ließ. In 2. Samuel 24, Vers 1, sehen wir, dass Gottes Zorn gegen Israel entbrannte, und „ … er reizte David gegen das Volk und sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda!“ Wenn wir die Parallelschriftstelle in 1. Chronik 21, Vers 1, lesen, sehen wir, dass „ … Satan sich gegen Israel [stellte] und David [reizte], dass er Israel zählen ließe.“ Einfach ausgedrückt, es war Satan, der David direkt beeinflusste, aber Gott erlaubte es, weil es Teil von Gottes Plan war, David zu prüfen und Israel zu bestrafen.
Dämonen sind begrenzt in dem, was sie tun können
Satan und seine Dämonen wissen, dass sie nur das tun können, was Gott und Christus ihnen zu tun erlauben. Jakobus 2, Vers 19, sagt uns, dass Dämonen an Gott glauben „und zittern“. Sie glauben, dass Gott existiert, und sie wissen, dass er sie erschaffen hat; außerdem können sie ihn noch immer sehen. Sie zittern, da sie wissen, dass Gott Autorität über sie hat. Sie wollen Gott nicht gehorchen, aber sie wissen, dass sie nichts gegen Gottes Willen ausrichten können. Sie sind sich ihrer Sünden sehr bewusst, aber sie wollen sie nicht bereuen. Sie zittern dennoch, da sie wissen, dass sie das Gericht und die Verdammnis erwartet.
Ein Beispiel, das die Einschränkung und Begrenzung der Dämonen zeigt, ist, als die Dämonen Christus um Erlaubnis baten, von einer Herde von Schweinen Besitz zu ergreifen. Christus sagte ihnen, „Fahrt aus!“ (Matthäus 8,32). Dies hört sich wie ein Befehl an, aber es war tatsächlich Christi Erlaubnis für die Dämonen, das zu tun, was sie tun wollten (vgl. Markus 5,12-13; Lukas 8,30-32).
Wenn Gott den Dämonen erlaubt, das zu tun, was sie tun wollen, heißt das nicht, dass das, was die Dämonen tun, gut oder richtig ist. Dämonen haben freie moralische Entscheidungsgewalt. Gott zwingt niemanden, zu sündigen oder nicht zu sündigen. Er hat Engeln und Menschen gesagt, was Sünde ist, aber es liegt an ihnen zu entscheiden, ob sie sündigen wollen oder nicht.
Da Gott den Dämonen erlaubt, bestimmte Dinge zu tun, sagt die Bibel manchmal, dass Gott Dämonen „sendet“. Es mag sogar so formuliert sein, dass ein Dämon „von Gott“ erschien, oder dass Gott den Dämonen befahl, etwas zu tun. Wenn eine Handlung jedoch gegen Gottes Gesetz verstößt, dann müssen diese Aussagen so verstanden werden, dass Gott es den Dämonen erlaubt zu tun, was sie tun wollen. Sogar dann erlaubt Gott solche dämonischen Aktivitäten nur zu einem bestimmten Zweck.
Das Schicksal Satans und seiner Dämonen
Wir haben schon die Tatsache festgestellt, dass in vergangenen Zeiten ein volles Drittel von Gottes Engeln sündigte und somit zu Dämonen wurde. Gott hatte sie nicht davon abgehalten, zu sündigen. Er erschuf sie mit einem freien Willen, und er wusste, dass sie sündigen konnten. Die Engel, die sündigten, befinden sich zurzeit in Banden oder Ketten der Finsternis, und warten auf das zukünftige Gericht (2. Petrus 2,4; Judas 6). Sie leben zurzeit in einem Zustand der Finsternis. Sie werden durch ihre eigene Perversion geistig gefangen gehalten. Sünde hat sie versklavt. Bevor Gott uns von unseren Sünden befreite, waren auch wir Sklaven der Sünde. Dasselbe gilt für Satan und seine Dämonen. Sie befinden sich nicht wortwörtlich in einem Gefängnis an einem bestimmten Ort, sondern sie durchziehen ja die Erde. Satan wird mit einem brüllenden Löwen verglichen, der umhergeht und sucht, wen er verschlingen kann (1. Petrus 5,8).
Dämonen warten auf ihre Verurteilung. Dämonen fragten Jesus, ob er gekommen war, sie zu „quälen, ehe es Zeit ist?“ (Matthäus 8,29). Lukas 8, Vers 31, fügt hinzu, dass sie Christus baten, dass er ihnen nicht gebiete, „in den Abgrund zu fahren“. Zu diesem Zeitpunkt befinden sie sich noch nicht im „Abgrund“. Satan ist auch noch nicht dort; vielmehr wird er zu Beginn des Millenniums in den „Abgrund“ geworfen werden (Offenbarung 20,1-3).
Was ist der „Abgrund“? Offenbarung 20,7 bezeichnet ihn auch als ein „Gefängnis“. Das Wort wird in Römer 10, Vers 7, benutzt, wo wir lesen: „,Wer will hinab in die Tiefe fahren?‘—nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen.“
In Römer 10 wird die „Tiefe“ oder der „Abgrund“ als eine Analogie in Verbindung mit den Toten gebraucht, die begraben sind. Das Wort „Abgrund“ wird ebenfalls als eine Analogie in Lukas 8 und in Offenbarung 20 benutzt. Wenn Satan und seine Dämonen zu Beginn des Millenniums in den „Abgrund“ geworfen werden, werden sie so gut wie tot sein—sie werden nicht mehr in der Lage sein, Einfluss auszuüben und die Nationen zu verführen (vgl. Offenbarung 20,3). Die Tatsache, dass sie andere nicht mehr zerstören können, wird sie geistig quälen—das ist der Grund, weshalb sie Christus fragten, ob er erschienen war, um sie zu quälen, bevor die Zeit dafür gekommen war.
Satans geistige Qual, und die seiner Dämonen, wird anhalten. Nach der Zeitperiode, die das Weltgericht genannt wird, werden Satan und seine Dämonen in einen feurigen Pfuhl geworfen werden, wo sie „gequält“ werden „Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 20,10; Matthäus 25,41). Ihre Qual wird geistig sein, wenn sie sehen, wie das Feuer all ihre bösen Werke zerstören wird (vgl. 2. Petrus 3,10-12), und wie ihr Einfluss auf andere für immer aufhören wird. Ihr letztendliches Schicksal wird in Judas 1, Vers 13 offenbart, wo sie bezeichnet werden als „umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit“. Lesen Sie bitte auch 2. Petrus 2, Vers 17.
Gott weiß, was ihnen bevorsteht, und sie wissen es ebenfalls.
Gott prüft die Geister
Dies bringt uns zu der früher gestellten Frage zurück, warum Gott nicht eingreift, wenn Engel mit Dämonen kämpfen. Warum schreitet er nicht jetzt schon ein, errichtet das Reich Gottes auf Erden und entthront Satan?
Gott hat einen Zeitplan von ungefähr 6.000 Jahren bestimmt. Während der 6.000 Jahre beruft er bestimmte Menschen und bildet sie aus, damit sie Könige und Priester werden und die zukünftige Welt regieren können. Während dieser Zeit der Ausbildung muss Satan auf seinem Thron verbleiben. Unsere Prüfung beinhaltet heutzutage die Festigung unseres Willens und unserer Entschlossenheit, Satan zu widerstehen und uns Gott unterzuordnen.
Doch Gott ist auch der Schöpfer der Geistwelt. Engel wurden mit einem freien Willen ausgestattet. Gott möchte, dass sie eine letztendliche Entscheidung treffen, ob sie weiterhin sündigen oder in Gerechtigkeit leben wollen. Wir wissen, dass die Engel sündigten, als sie Satan folgten. Was wir nicht wissen ist, ob alle von ihnen die unvergebbare Sünde begangen haben; mit anderen Worten, ob nicht einige von ihnen noch bereuen können. Wir wissen ebenfalls nicht, ob alle die Engel, die Satan nicht gefolgt sind, damit die endgültige Entscheidung getroffen haben, Gott gegenüber für immer loyal zu sein. Wie wir sehen werden, könnte dies vielleicht der Grund sein, warum Gott heute nicht einschreitet, wenn Engel mit Dämonen kämpfen.
Können Dämonen noch bereuen?
Uns wird in 1. Petrus 3, Verse 19-20, folgendes gesagt: „In ihm ist er [Christus] auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch.“
Das richtige Verständnis dieser Schriftstelle ist, dass Jesus Christus den „Geistern im Gefängnis“—den Dämonen— zur Zeit des Noah predigte, als Gott im Begriff war, Noah vor der Vernichtung zu erretten. Christus gebrauchte dieses Beispiel, um zu zeigen, dass die Dämonen, welche „einst“—vor der Erschaffung des Menschen—gesündigt hatten, noch immer auf ihre Verurteilung warten.
Warum predigte Christus zu den Dämonen? War der einzige Zweck die Ankündigung, die ihnen schon bekannt war, dass sie in der Zukunft bestraft werden würden? Oder geschah es, um einige von ihnen zur Reue zu bringen, um der zukünftigen Bestrafung entgehen zu können?
Sprüche 16, Vers 2, sagt uns, dass „der HERR die Geister [prüft]“. Wenn das Schicksal aller Geistwesen—gut und böse—besiegelt ist, warum würde Gott noch immer die Geister prüfen?
Uns wird ebenfalls in 1. Korinther 6, Vers 3, gesagt, dass wir Engel richten werden. Dieses Richten mag Dämonen einschließen, die in Offenbarung 12, Vers 7, auch „Engel“ genannt werden. „Richten“ kann „Verurteilung“ oder „Verdammung“ bedeuten. „Richten“ kann aber auch „Beurteilung“ beinhalten; es kann sich auf den Prozess der Ausrichtung, Führung, Anleitung und Anweisung beziehen, was Zeit benötigt, bis am Ende des Prozesses das Urteil verkündet wird. Sagt uns die Bibel hier, dass wir Dämonen nicht nur im Sinne von Verdammung für das, was sie taten, richten werden, sondern auch zum Zwecke der Beurteilung und Anleitung, um zu versuchen, einige von ihnen zur Reue zu bringen und auf den richtigen Weg zu leiten?
Was sagt uns die Bibel über die Engel, die Satan nicht folgten? Wir sollen sie richten, aber wie? Haben alle Engel, die sich zu der Zeit von Satans Rebellion weigerten, ihm zu folgen, die unwiderrufliche Entscheidung getroffen, niemals zu sündigen? Ist es immer noch für einige von ihnen möglich, zu sündigen?
Die Bibel bezeichnet manchmal die Engel, die Gott treu blieben, als „heilig“. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht sündigen können. Wir, die wir heute von Gott berufen sind, werden als „heilig“ angesehen (1. Petrus 2,9). Doch wir sündigen immer noch zeitweise. NUR Gott KANN nicht sündigen. Die Bibel sagt nicht, dass die Engel, die Satan nicht folgten, nicht mehr sündigen können. Da Gott nicht sündigen kann, müssen wir zu Gottwesen werden, höher als die Engel, um zu garantieren, dass wir als neugeborene Mitglieder der Gottfamilie auch nicht mehr sündigen werden. Das ist der Grund, warum Gott—die Gott-Familie—dabei ist, sich selbst zu vermehren, und zwar durch Menschen, nicht durch Engel. (Für mehr Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“.)
Können Engel noch sündigen und zu Dämonen werden?
Paulus macht diese alarmierende Bemerkung in Galater 1, Vers 8: „Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.“ Offensichtlich meinte Paulus, dass es möglich war, dass ein „Engel vom Himmel“ sündigen könnte, indem ein falsches Evangelium gepredigt würde.
Wir lesen ebenfalls in 1. Mose 18, Verse 20-21: „Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht so sei, damit ich’s wisse.“
Es sieht so aus, als ob einige Engel Gott erzählt hatten, wie sündenvoll die Menschen von Sodom und Gomorra waren, und dass Gott selbst sehen wollte, wie akkurat diese Berichte waren. Dies ist eine andere Art, die Geister zu prüfen—festzustellen, ob ihre Berichte der Wahrheit entsprechen.
War der böse Geist in 1. Könige 22 ein Dämon, der ein Lügengeist im Munde aller Propheten werden wollte, so dass König Ahab im Kampf fallen würde? Es ist sehr wahrscheinlich. Wir wissen, dass Satan vor Gott erscheint, um Gottes Volk Tag und Nacht vor ihm anzuklagen (Offenbarung 12,10). Satan erschien zweimal vor Gott, um Hiob anzuklagen, wie es aus dem Buch Hiob hervorgeht. Ebenfalls sieht es gemäß Sacharja 3, Verse 1-2, so aus, als stünde Satan vor Gott, um den Hohepriester Jeschua anzuklagen.
Andererseits könnte das Geistwesen in 1. Könige 22, das nicht ausdrücklich als ein böser Geist oder Dämon bezeichnet wird, sehr gut ein Engel Gottes gewesen sein—ein Mitglied der himmlischen Heerschar—, der sich zu diesem Zeitpunkt entschied, ein Lügengeist zu werden. Dies würde ein Beispiel sein von einem Engel, der noch niemals zuvor gesündigt hatte, aber zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung traf zu sündigen, vielleicht aus Stolz über seine eigene „Intelligenz“, da niemand anderer eine Lösung hervorbrachte, wie Ahab besiegt werden könnte.
Gott mag vielleicht solch eine Sitzung mit seinen Engeln genau aus diesem Grunde einberufen haben, um zu sehen, welche Vorschläge in dieser speziellen Situation gemacht würden—und von wem. Würden alle Engel loyal zu Gottes Weg des Lebens bleiben, sogar in schweren Zeiten, oder würden einige willens sein, für eine „einfache“ Lösung von diesem Weg abzuschweifen?
Erlaubt Gott geistige Kämpfe zwischen Engeln und Dämonen, um Charakter zu bilden, sei es guten oder bösen Charakter? Handlungen zeigen immer, was in einem Herzen ist. Ein Engel, der stets und beharrlich für Gott und gegen Dämonen kämpft, wird nicht so leicht davon zu überzeugen sein, Gott zu verleugnen und zu sündigen, während ein Dämon, der stets und hartnäckig gegen Gott kämpft, nicht so leicht bereuen und Gott und seinen Weg des Lebens akzeptieren wird.
Gott interessiert sich für all seine Geschöpfe, einschließlich der Engel—sowohl für die, welche ihm treu geblieben sind, als auch für jene, die von ihm abgefallen sind. Vielleicht wird Gott ihnen gestatten, weiterhin das zu tun, was ihnen gefällt—sei es gut oder böse—, so dass ihre letztendliche Bewertung oder Verurteilung offensichtlich und ohne Zweifel gerecht sein wird. Vielleicht prüft Gott noch immer seine Engel und die Dämonen, um zu sehen, wer jetzt noch nicht eine endgültige Entscheidung getroffen hat, niemals zu sündigen oder niemals zu bereuen. Gott möchte uns vielleicht an diesem zukünftigen Prozess mit teilnehmen lassen, wenn wir dazu aufgerufen sind, „die Engel zu richten“.
Warum Gott jetzt noch nicht eingreift
Warum ersetzt Gott jetzt noch nicht Satan und seine Dämonen? Schließlich hat Gott schon beschlossen, dass Christus zum Zeitpunkt seiner Wiederkehr (Offenbarung 11,15) von Satan die Herrschaft über die Erde übernehmen WIRD (Johannes 12,31; 16,11).
Die Antwort ist: Gott wünscht, dass wir heiligen, gerechten, göttlichen Charakter bilden. Wir müssen sowohl den Willen entwickeln, niemals sündigen zu wollen, als auch die Fähigkeit, diesen Willen zur Ausführung zu bringen und niemals zu sündigen. Wir müssen es Gott beweisen, dass wir es ernst damit meinen. Dies erfordert Zeit, und es erfordert die Hilfe von Gottes heiligem Geist in uns. Wir müssen lernen, den nach unten ziehenden Sog von Satan und seinen Dämonen zu bekämpfen. Wir müssen den Versuchungen zur Sünde widerstehen, d.h. wir müssen lernen zu überwinden, und das sogar im Angesicht von satanischer Verfolgung. Gott möchte sicherstellen, dass wir nicht zur „dunklen Seite“ überwechseln.
Des Weiteren ist Gott vielleicht jetzt noch nicht damit fertig zu bestimmen, was das endgültige Schicksal all seiner geschaffenen Geistwesen anbetrifft. Als Wesen mit freier Entscheidungsgewalt müssen auch sie zu dem Punkt kommen, an dem ihr Charakter fest geformt ist und nicht mehr geändert werden kann. Dies ist in den meisten Fällen schon geschehen, aber es könnte vielleicht noch Situationen geben, wo Gott noch immer „die Geister prüft“, um herauszufinden, woran er mit ihnen ist.
Teil 3 – Die Wirklichkeit der Geistwelt
Gott ist Geist. Er hat immer schon existiert. Gott erschuf Geistwesen nach vielleicht Millionen oder Billionen von Jahren, so wie Menschen sie zählen würden. (Es muss verstanden werden, dass die Zeit nur eine Maßeinheit zum Nutzen der Menschen ist, und dass die Zeit für Gott bedeutungslos ist. Die Bibel offenbart keinen Zeitplan für die Erschaffung nicht-physischer Dinge.) Gott erschuf schließlich eine physische Welt—unser physisches Universum mit all seinen Galaxien, Sonnen und Planeten, einschließlich unserer Galaxie und unserer Sonne, der Erde und allen Planeten in unserem Sonnensystem. Gottes Erschaffung des physischen Universums—der physischen Materie—wird in 1. Mose 1 beschrieben. Auch Hebräer 11, Vers 3, weist darauf hin, und die New American Bible sagt folgendes: „Durch den Glauben verstehen wir, dass das Universum durch das Wort Gottes geordnet wurde, so dass das, was sichtbar ist, durch das Unsichtbare erschaffen worden ist.“ In Hiob 26, Vers 13, wird uns gesagt, dass Gott, „durch seinen Geist, die Himmel schmückte“ (New King James Bible). Wir wissen, dass Gott der Vater den Befehl erließ, dass das Wort—Jesus Christus—sprach, und dass das Universum und die Erde durch die Kraft des Heiligen Geistes entstanden sind.
Es ist interessant, wie die rev. Luther Bibel Hebräer 11, Vers 3, übersetzt: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ Hier wird zum Ausdruck gebracht, dass alles, was sichtbar ist—was das menschliche Auge erkennen kann—nicht aus Sichtbarem erschaffen wurde, d.h. nicht sichtbar für das menschliche Auge. Mit anderen Worten, es wurde aus dem Geist heraus geschaffen.
Zu einem früheren Zeitpunkt zerstörte eine Katastrophe die Oberfläche der Erde. Vor ungefähr 6.000 Jahren erneuerte Gott das „Antlitz“ dieser Erde. Und zu jenem Zeitpunkt erschuf er noch etwas, was physisch war—den modernen Menschen. Die letztendliche Bestimmung der Schaffung von physischen Menschen war, nicht immer ein physisches Wesen zu bleiben, sondern, wenn der Mensch sich qualifizieren und die ihm von seinem Schöpfer gegebenen Bedingungen erfüllen würde, zu einem Geistwesen zu werden, genauso wie Gott ein Geistwesen ist. Johannes 4, Verse 23-24, sagt uns, dass Gott der Vater Geist ist—aus Geist besteht. 2. Korinther 3, Vers 17, offenbart uns, dass auch Jesus Christus ein Geistwesen ist. 1. Korinther 15, Verse 42-44, erklärt, dass es das Potential des Menschen ist, zu einem Geistwesen zu werden.
Wir wissen ebenfalls, dass Engel Geistwesen sind. Sie wurden erschaffen, bevor Physisches erschaffen wurde. In diesem Sinne wird Gott sogar in Hebräer 12, Vers 9, „der Vater der Geister“ genannt (Elberfelder Bibel).
Physische Welt nach der Geistwelt gestaltet
Eine vorsichtige Analyse der Schriftstellen zeigt, dass die geschaffene physische Welt, die wir sehen können, der geistigen Welt nachgeschaffen wurde, die wir nicht sehen können.
Wir lesen zum Beispiel in 1. Mose 1, Vers 26, dass Gott den Menschen als ein göttliches Abbild erschuf, gemäß dem Bild Gottes, sodass es Gott gleich sei. Das sollte wortwörtlich verstanden werden. Obwohl der Mensch physisch ist, sieht er doch wie Gott aus, mit der Ausnahme, dass Gott aus Geist besteht. Wir können dies im Zusammenhang mit 1. Mose 5, Vers 3, verstehen, wo uns gesagt wird, dass Adam „einen Sohn [zeugte], ihm gleich und nach seinem Bilde“. Wie Adams Sohn wie Adam ausschaute, so sahen Gottes Sohn und Tochter, nämlich Adam und Eva, wie Gott aus. Wir lernen ebenfalls aus den Schriftstellen, dass Christus, obwohl er vor seiner menschlichen Geburt ein Geistwesen war, wie ein Mann aussah, wenn er sich im Alten Testament als ein physisches Wesen manifestierte. Besser ausgedrückt: Der Mensch sieht wie Gott der Vater und Christus aus, da der Vater und Christus schon vor der Schaffung des Menschen existiert haben.
Wir besprachen die Erscheinung von Engelwesen. Wir sahen, dass sie manchmal wie Menschen aussehen, manchmal wie Tiere, und sogar einige Male als eine Kombination aus Tier und Mensch erscheinen. Wir sehen also, dass beide, Mensch UND Tier, offensichtlich nach dem Muster in der Geistwelt, d.h. Gott und der Engel, erschaffen worden sind.
Geistige Objekte
Die Geistwelt ist nicht nur auf Gott und seine Engel begrenzt. Offenbarung 3, Vers 5, spricht von einem Buch des Lebens. Offenbarung 4, Vers 2, erwähnt einen Thron im Himmel. Offenbarung 4, Vers 4, beschreibt mehrere Throne im Himmel. Offenbarung 4, Vers 6, spricht von einem gläsernen Meer vor dem himmlischen Thron.
Zusätzlich erwähnt Offenbarung 5, Vers 1, ein geistiges Buch, versiegelt mit sieben geistigen Siegeln. Offenbarung 5, Vers 8, spricht von der Existenz einer geistigen Harfe und goldenen Schalen. Offenbarung 8, Verse 3-6, offenbart die Existenz eines geistigen goldenen Räuchergefäßes, eines geistigen goldenen Altars und sogar eines geistigen Feuers.
Wir werden im Hebräerbrief informiert, dass all diese geistigen Objekte als Muster dienten, als zu Zeiten des Mose physische Objekte hergestellt wurden.
Wir lesen in Hebräer 9, Verse 23-24: „So also mussten die ABBILDER der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selber aber müssen bessere Opfer haben als jene. Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein ABBILD des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen.“
Sehr schön wird diese Stelle in Die Gute Nachricht wie folgt wiedergegeben: „Alle Nachbildungen der himmlischen Wirklichkeit müssen auf solche Weise gereinigt werden; aber für die himmlischen Urbilder selbst sind bessere Opfer nötig. Christus ging nicht in ein Heiligtum, das Menschen erbaut haben und das nur eine unvollkommene Nachbildung des wirklichen Heiligtums ist…“
Es gibt einen geistigen Tempel im Himmel (Offenbarung 11,19; 15,5-6.8). Weiterhin lesen wir über die himmlische Stiftshütte. Gott zeigte Mose auf dem Berge genau, wie die irdische Stiftshütte aussehen sollte. Immer wieder lesen wir, dass Gott Mose ein „Bild“ zeigte, eine Vorlage gab, wie die Stiftshütte zu errichten war sowie der Altar und der goldene Leuchter (2. Mose 25,9; 25,40; 26,30 und 27,8). Gott zeigte Mose, wie die wirklichen geistigen himmlischen Dinge ausschauen. Mose wurde auch unterwiesen, zwei Cherubim herzustellen, die den Gnadenthron bedecken sollten. Wieder zeigte Gott dem Mose, falls er es nicht schon wusste, wie Cherubim aussehen.
Die Bibel offenbart uns sogar, dass es einen geistigen Berg im Himmel gibt. Jesaja 14, Vers 13, berichtet, dass Satan, der frühere Luzifer, sagte: „Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden.“ Hesekiel 28, Vers 14, fügt hinzu, was Gott über Luzifer sagte: „Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt.“ Dieser geistige Berg Zion im Himmel wird ebenfalls in Hebräer 12, Verse 18-22, beschrieben.
Wir lesen über eine Stadt im Himmel, dem geistigen oder himmlischen Jerusalem (vgl. Hebräer 11,10; Offenbarung 3,12). Sie wird in der Zukunft auf die neue Erde herniederkommen (Offenbarung 21,2-3.10-27; 22,1-5).
Offenbarung 2, Vers 7, sagt, dass sich der Baum des Lebens im Paradies Gottes befindet. Hesekiel 28, Vers 13, fügt hinzu, dass sich Luzifer, der zu Satan wurde, zur Zeit seiner Erschaffung in Eden, dem Garten Gottes, aufhielt, lange bevor es eine physische Welt gab. Wir sehen also, dass es im Himmel einen geistigen Garten Gottes gibt, ein Paradies. 2. Korinther 12, Verse 2-4, erwähnt, dass sich das „Paradies“, ein geistiger Garten, im dritten Himmel befindet, wo Gott wohnt [Die ersten beiden Himmel—die physischen Himmel—können aufgeteilt werden in die Atmosphäre der Erde und dem Raum außerhalb unserer Atmosphäre—allgemein bekannt als das Universum. Sodann gibt es den dritten Himmel, der aus Geist besteht (2. Korinther 12,2), wo Gott wohnt (Psalm 11,4; Hebräer 9,24)]. Der physische Garten Eden, den Gott später für Adam und Eva erschuf, wurde als ein Abbild des geistigen Gartens geschaffen, der im Himmel existiert, und in dem sich ein geistiger Baum des Lebens befindet. Wenn das himmlische Jerusalem auf die neue Erde herniederkommt, wird ebenfalls der himmlische Garten, mit dem Baum des Lebens in seiner Mitte, zur Erde herniederkommen. Zu dem Zeitpunkt (nicht vorher) wird der reuevolle Schächer am Kreuz mit Christus im Paradies sein.
Offenbarung 21, Vers 1, sagt uns, dass das himmlische Jerusalem zur Erde herniederkommen wird, NACHDEM Gott neue Himmel und eine neue Erde erschaffen hat. Dies wird stattfinden, nachdem alle menschlichen Wesen zu Unsterblichkeit verwandelt oder im feurigen Pfuhl verbrannt und vernichtet worden sind. Wie wir in Offenbarung 20, Vers 14, lesen, wird zu jener Zeit der Tod nicht mehr existieren. Uns wird gesagt, dass der Tod ebenfalls in den feurigen Pfuhl geworfen wird. Offenbarung 21, Verse 4, bestätigt, dass es von jener Zeit an KEINEN TOD mehr geben wird.
Es stimmt, dass bestimmte Dinge, die in Offenbarung 21 und 22 erwähnt werden, während des Millenniums als physische Vorläufer existieren werden (Hesekiel 47,1.7-8.12). Es gibt jedoch Unterschiede. Hesekiel 47 spricht von der Existenz eines physischen Tempels. Wenn das himmlische Jerusalem nach dem Millennium auf die Erde herniederkommt, wird es keinen Tempel darin geben, „denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm“ (Offenbarung 21,22).
Neue Himmel und eine neue Erde
Das himmlische Jerusalem wird zur Erde herniederkommen, nachdem die physische Erde und die physischen Himmel verbrannt worden sind, und nachdem Gott neue Himmel und eine neue Erde erschaffen hat (2. Petrus 3, 7.10-13; beachten Sie, dass hier das Wort „Himmel“ kontinuierlich im Plural steht; vgl. die Schlachter Bibel: Die jetzigen Himmel werden für das Feuer aufgespart; die Himmel werden mit Krachen vergehen; die Himmel werden sich in Glut auflösen; und wir erwarten nach seiner Verheißung neue Himmel.). Jesaja 51, Vers 6, fügt hinzu: „… die Himmel werden vergehen wie ein Rauch“ (Schlachter Bibel). Jesaja 34, Vers 4, sagt uns: „Das gesamte Heer des Himmels wird vergehen, und die Himmel werden ZUSAMMENGEROLLT werden wie eine Buchrolle“ (Schlachter Bibel). Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen, die für immer bestehen bleiben (Jesaja 65,17; 66,22).
Was bleibt nun bestehen oder dauert fort? Kann Materie für immer bestehen? Wird unser neues Sonnensystem, wenn wir es so nennen können, noch eine Sonne und einen Mond haben? Wahrscheinlich nicht, wie wir in Schriftstellen wie Jesaja 60, Verse 19-20, und Offenbarung 21, Vers 23, lesen können.
Wir finden eine Beschreibung von Gottes neuer Schöpfung in Psalm 102, Verse 26-27: „Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden.“
Inwiefern wird Gott sie verwandeln? 2. Korinther 4, Vers 18, sagt uns: „ … die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Beachten Sie auch Hebräer 12, Verse 25-29: „Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet. Denn wenn jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der auf Erden redete, wieviel weniger werden wir entrinnen, wenn wir den abweisen, der vom Himmel redet. Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht (Haggai 2,6): ,Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel.‘ Dieses ,noch einmal‘ aber zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleibe, was nicht erschüttert werden kann. Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“
Die Menge Bibel übersetzt Vers 27: „Das Wort ‚noch einmal‘ weist auf die Umwandlung dessen hin, das erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist; es soll eben etwas Bleibendes entstehen, das nicht erschüttert werden kann.“
Die Lamsa Bibel gibt Vers 27 wie folgt wieder: „Und diese Worte, noch einmal, besagen die ÄNDERUNG der Dinge, die erschüttert werden, denn sie wurden gemacht, damit die Dinge, die nicht erschüttert werden können, bestehen bleiben.“
Die Verwandlung in Geistwesen
Römer 8, Verse 18-23, sagt uns klar und deutlich, was das „Bleibende“ sein wird, das nicht erschüttert werden kann: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit—ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat—, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.“
Wir sahen in Vers 21, dass die Schöpfung von der Knechtschaft befreit wird „zu“ der herrlichen Freiheit als Kinder Gottes. Das Wort „zu“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes „eis“, das „in…hinein“ bedeutet. Die Schöpfung wird befreit werden von der Vergänglichkeit „in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes hinein.“
Moffat gibt Vers 21 wie folgt wieder: „Die Hoffnung besteht, dass die Schöpfung sowie die Menschheit eines Tages befreit würden von ihrer Knechtschaft [Gefangenschaft] der Verwesung und die herrliche Freiheit als Gottes Kinder erlangen.“
Die Revised Standard Version schreibt: „ … die Schöpfung selbst wird von ihrer Knechtschaft zur Verwesung befreit werden und die herrliche Freiheit der Kinder Gottes ERLANGEN.“
Die Menge Bibel schreibt: „… auf die Hoffnung hin, dass auch sie selbst, die Schöpfung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird zur (Teilnahme an der) Freiheit, welche die Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung besitzen werden.“
Das griechische Wort für „Vergänglichkeit“, das in Vers 21 gebraucht wurde, ist „phthora“. (Einige Bibeln übersetzen es hier mit „Verwesung“, s.o.; die Schlachter Bibel schreibt: „Knechtschaft der Sterblichkeit“). Es ist dasselbe Wort, das in 1. Korinther 15, Vers 42, benutzt wurde, wo wir lesen: „So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.“ Es wird ebenfalls in Galater 6, Vers 8, angewendet: „Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten.“
Diese physische Schöpfung, die Gottes geistiger Schöpfung nachgebildet ist, wartet darauf, von der Knechtschaft errettet zu werden, so dass sie die herrliche Freiheit der Kinder Gottes erlangt. Diese herrliche Freiheit, die die neue Erde und die neuen Himmel erhalten werden, beinhaltet Freiheit vom Tod. In diesem neuen Universum wird der TOD unbekannt sein, und so auch Verwesung und Verfall.
Wir werden in Geistwesen verwandelt werden. Ein Geistwesen kann nicht sterben, vergehen oder verwesen. Das Universum wird dieselbe Freiheit von Verwesung, Verfall und Tod erlangen. Das bedeutet, dass dieses Universum in GEIST verwandelt werden muss, wie auch wir in Geistwesen verwandelt werden. Auf diese Art und Weise werden die neuen Himmel und die neue Erde bestehen bleiben, denn nur die Dinge, die ein menschliches Auge nicht sehen kann, werden bestehen bleiben.
Wenn das himmlische Jerusalem auf die Erde herniederkommt, als eine geistige Stadt, nachdem Gott die neuen Himmel und die neue Erde erschaffen hat, wird sie eine geistige Stadt bleiben. Sie wird nicht in Materie verwandelt werden, noch in etwas Physisches. Warum sollte sie physisch werden? Zu jenem Zeitpunkt werden all diejenigen, die sich entschlossen hatten, Gottes Weg des Lebens zu gehen, in Geistwesen verwandelt worden sein. Physische Menschen werden dann nicht mehr existieren. Gott wird kein physisches Wesen werden. Engel werden keine physischen Wesen werden. Wie wir in 2. Petrus 3, Vers 11, gelesen haben, wird alles Physische in einem all-umfassenden Feuer zergehen. Dieses Feuer wird die Erde und das physische Universum verbrennen. Das wird die Menschen mit einschließen, die sich vorsätzlich, mutwillig, rebellisch und unwiderruflich geweigert haben, Gottes Weg des Lebens zu gehen.
Es ist wahr, dass in Prediger 1,4 steht, dass die Erde für immer bestehen bleibt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Erde für immer in einem physischen Zustand bestehen bleiben wird. Wir wissen, dass letztendlich alles Physische verwesen und aufhören wird zu existieren. Schließlich werden wir für immer existieren, aber wir werden nicht in diesem physischen Körper verbleiben, sondern wir werden in Geistwesen verwandelt werden.
Gott wird einen Zustand wiederherstellen, der zu Beginn seiner Schöpfung existierte, als er Geistwesen und geistige Dinge erschuf. Letztendlich werden alle physischen Dinge, die als Abbilder nach Vorlage von geistigen Dingen erschaffen wurden, in geistige Dinge verwandelt werden.
Wenn Gott eine neue Erde und neue Himmel erschafft, die aus Geist bestehen werden, dann werden sie nicht tote, unbewohnte Welten sein. Vielmehr deutet die Bibel an, dass es unser Potential sein wird, unter Gottes Anleitung und Führung geistiges Leben zu erschaffen, da nur geistige Wesen unsterblich, unverweslich und unvergänglich sind, die für alle Ewigkeit „bestehen“ und existieren werden. Das beinhaltet allerdings wohl nicht die Erschaffung von Engeln und ganz sicher nicht die Erschaffung von physischen Menschen. Es bleibt abzuwarten, welcher Art dieses geistige Leben sein wird, das wir unter Gottes Regierung erschaffen werden. Was genau Gott für uns geplant hat, nachdem die neuen Himmel und die neue Erde erschaffen worden sind, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass Gott sagt, dass wir von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren werden (Offenbarung 22,5), und dass sein Friede und seine Regierung über die neue Erde und das gesamte neue Universum kein Ende haben werden.
Was ein Ehrfurcht gebietendes Potential wir Menschen doch haben! Wir, unbedeutende, kleine, sterbliche, physische, zeitweilige Wesen, haben das Potential, zu unsterblichen Mitgliedern der Gottfamilie zu werden—zu wahrhaft göttlichen Wesen, die an Gottes geistiger Welt teilhaben werden. Und so sollten wir uns schon heute von der Versklavung zeitweiliger Schwächen und Leiden und der Beherrschung physischer Einschränkungen befreien und in unserem Sinn hinaufsteigen zu der wahren geistigen Existenz von Gottes Welt, von der wir uns schon mit geistigen Augen ein Bild machen können. Wir sollten uns auf die Dinge konzentrieren, die göttlich sind, da wir wissen, dass Gott sie schon sehr bald mit uns teilen wird.
Diese Broschüre wird als kostenloser Beitrag zur Allgemeinbildung von der „Church of the Eternal God“ in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Zusammenarbeit mit der „Global Church of God“ in Großbritannien und der „Church of God, a Christian Fellowship“ in Kanada herausgegeben. Die Kirche ist im deutschsprachigen Raum als „Kirche des Ewigen Gottes“ bekannt und tritt auch über ihre „AufPostenStehen“-Videoprogramme und wöchentlichen Videopredigten an die Öffentlichkeit.
Diese Broschüre ist unverkäuflich.
Bibelstellen in dieser Broschüre werden, falls nicht anders angegeben, aus der revidierten Luther-Bibel von 1984 zitiert.
Erste Auflage 2003. Nachgedruckt in 2004 und 2010.
Verfasser: Norbert Link
Redaktion: J. Edwin Pope (1936 – 2006), Dave Harris, Rene Messier, Brian Gale, Phyllis Bourque, Margaret Adair und Johanna Link.
Deutsche Ausgabe 2016
Deutsche Redaktion: Norbert Link und Johanna Link
Grafische Gestaltung: Shelly Bruno Umschlagbild: www.photodisc.com/shellybruno